Donnerstag, 31. Januar 2013

Tomas Gustafson und der Weltrekord im Eisschnelllauf

Der am 28. Dezember 1959 in Katrineholm geborene Tomas Gustafson begann seine sportliche Karriere bei der Jugendweltmeisterschaft im französischen Grenoble im Jahre 1979, als er im Mehrkampf den vierten Platz belegte. Nur ein Jahr später gelang es ihm bei den Olympischen Spielen im Eisschnelllauf über 1500 Metern den siebten Platz zu erlangen, was ihn zu einem der erfolgversprechendsten schwedischen Eisschnellläufern machte.

Am 31. Januar 1982 wurde Tomas Gustafson dann nicht nur Europameister beim Eisschnelllauf über 10.000 Meter, sondern stellte dabei gleichzeitig einen Weltrekord auf. Bei den Olympischen Spielen im Jahre 1984 in Sarajewo errang Gustafson über 5000 Meter Gold und über 10.000 Meter Silber. Motivation und Training halfen Gustafson dann 1988 in Calgary in beiden Ausscheidungen zur Goldmedaille. Dieses Jahr war jedoch das letzte, bei dem er brillieren konnte und in Schweden zudem mit dem Jerringpris ausgezeichnet wurde.

Als Tomas Gustafson 1992 erneut bei der Olympiade in Albertville antrat, verblasste sein Stern und der Sportler gab seine Karriere auf um sich als Firmenberater zu betätigen und seinen Zuhörern Motivation und persönlichen Erfolg zu erklären, gegen eine Gebühr ab 20.000 Kronen. Neben dieser Tätigkeit ist Gustafson auch der Vorsitzende des schwedischen Olympiakomitees. Tomas Gustafson lebt mit seiner Frau, der ehemaligen Curlerin Elisabet Gustafson, in Uppsala.


31. Januar 1976: Evert Taube, der abenteuerlichste Künstler Schwedens

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Mittwoch, 30. Januar 2013

Der schwedische Architekt Carl Fredrik Adelcrantz

Am 30. Januar 1716 wurde Carl Fredrik Adelcrantz in Stockholm geboren. Bereits mit 24 Jahren erhielt er, nach einer vierjährigen Studienreise, den ersten Auftrag in der Bauaufsicht der Stockholmer Schlösser und zwei Jahre später war er stellvertretender Schlossarchitekt unter Carl Hårleman und begann seine ersten Zeichnungen anzufertigen. Parallel dazu war Adelcrantz noch Hofjunker bei Adolf Fredrik und Lovisa Ulrika, was im Prinzip bereits eine hervorragende Karriere garantierte.

Als daher Hårleman im Jahre 1753 verstarb, wurde der junge Carl Fredrik Adelcrantz zum offiziellen Hofarchitekten ernannt. Seine erste bedeutende Arbeit war im Jahre 1763 der Bau des chinesischen Schlosses (Kina slott) auf Drottningholm, das heute mit in das Kulturerbe der Unesco eingeht. Ab dieser Epoche wurde Adelcrantz von Gustav III. mit dem Bau aller bedeutenden Gebäude beauftragt, so dass man bei allen königlichen Bauten, die zwischen 1763 und 1783 entstanden den sehr deutlichen Stil „Gustav III.“ von Adelcrantz erkennen kann.

Der Architekt Carl Fredrik Adelcrantz zeichnete die Adolf Fredriks Kyrka, das Drottningsholmsteatern und das Gustavianska operahuset in Stockholm, die Tyska Kyrka in Göteborg, aber auch sein eigenes Wohnhaus, den Adelcrantzka palatset, der heute das Finansdepartementet der Regierung beherbergt. Trotz seiner Bedeutung als Architekt, starb Adelcrantz arm und wurde das Opfer von politischen Machenschaften, deren Technik er nicht beherrschte und nicht verstand.


30. Januar 1941: Erik Lindorm, ein Anarchist wird zum Schriftsteller
30. Januar 1945: Die größte menschliche Katastrophe auf der Ostsee
30. Januar 1982: Tora Dahl, die Bewältigung einer unehelichen Geburt 

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Dienstag, 29. Januar 2013

Schwedische Banken schließen ihre Schalter

Nach den Parlamentswahlen im Jahre 1985 unternahm der schwedische Ministerpräsident Olof Palme einige schwerwiegende Reformen, die für den schwedischen Bürger katastrophale Auswirkungen haben sollten und in so manchen Punkten den heutigen Problemen mit den überhöhten Immobilienpreisen und dem hohen, teilweise nicht abgesicherten Kreditniveau der Banken bei Immobilienkrediten entsprechen bei denen nur die Zinsen bezahlt werden müssen, damit sich die Banken auf einfachste Wege bereichern können.

Olof Palme hatte als eine der Maßnahmen, die die hohe Inflationsrate senken sollte, die Regeln für Immobilienkredite geändert und sämtliche politische lenkende Maßnahmen beseitigt. Die wichtigsten Änderung war die Freigabe jeder Kreditregelung und das Abschaffen der Kreditgrenzen, was bedeutete, dass die Banken plötzlich unbegrenzt in Immobilien investieren konnten und ungesicherte Kredite in gigantischer Höhe vergaben, was den Gewinn der Banken natürlich bedeutend erhöhte.

Parallel zu dieser Entwicklung war die Gewerkschaft der Bankangestellten und Finanzberater immer mehr erstarkt, die ab Ende der 80er Jahre dafür kämpfte, dass auch die Mitglieder von diesem massiven Gewinn der Banken ein Stück Kuchen bekommen sollten, was jedoch die Bankmanager nicht einsahen. Am 29. Januar 1990 brach daher ein offener Konflikt zwischen den Bankmanagern und den Angestellten aus, den die Banken auf ihre Weise lösten, denn sie sperrten rund 60.000 Angestellte aus, entließen etwa 10.000 und schlossen die Mehrheit der Banken bis zu zwei Monate, was sich auf die gesamt Bevölkerung auswirkte.


29. Januar 1688: Emanuel Swedenborg, der große Mystiker Schwedens
29. Januar 1850: Der Yrvädertisdagen in Schweden

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Montag, 28. Januar 2013

Das Rauchverbot in schwedischen Restaurants

Das Rauchverbot in Restaurants hat sich im Laufe der Jahre immer weiter verschärft. So war es zum Beispiel bis 1993 noch grundsätzlich erlaubt in Restaurants zu rauchen und nur Einrichtungen mit mehr als 50 Sitzplätzen mussten eine Abteilung für Nichtraucher schaffen damit diese ohne von Rauch belästigt zu werden etwas essen oder trinken konnten. In der Tat betraf dies natürlich nur die größten Restaurants des Landes und beeinträchtige die Raucher in keiner Weise.

Ab 1993 mussten dann bereits alle Restaurants, Cafés und Kneipen Schwedens über eine Abteilung für Nichtraucher verfügen, was bedeutete, dass, vor allem kleinere Einrichtungen mit wenigen Sitzplätzen, nur noch Nichtraucher akzeptieren konnten und die Raucher auf die Tische und Stühle im Freien verwiesen wurden. Um es den Rauchern jedoch so bequem wie möglich zu machen, bot man ihnen bei kühlerem Wetter im Freien Decken an, damit sie nicht zu sehr frieren mussten.

Gleichzeitig hatte die Regierung 1993 jedoch auch das Institut für Volksgesundheit beauftragt bei einer Studie zu untersuchen wie man ein absolutes Rauchverbot bis zum Jahre 2004 erreichen könne. Man ging dabei davon aus, dass dies auf freiwilliger Basis geschehen konnte. Nach allen Auswertungen des Instituts und Erfahrungen in anderen Ländern kam man dann jedoch zum Ergebnis, dass ein Rauchverbot nur möglich sei, wenn entsprechende Gesetze geschaffen würden. Am 28. Januar 2003 wurde diese Studie dann veröffentlicht und die Öffentlichkeit über das zukünftige generelle Rauchverbot in Restaurants, Cafés und Kneipen informiert.


28. Januar 1966: Die bedeutendste Schulreform Schwedens

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Sonntag, 27. Januar 2013

Der schwedische Politiker Göran Hägglund

Göran Hägglund wurde am 27. Januar 1959 in Degerfors in Närke geboren. Seine finnlandschwedischen Eltern waren nur wenig Jahre vorher aus Finnland eingewandert und waren beide Metallarbeiter. Hägglund selbst hat ebenfalls keine Hochschulbildung, sondern machte eine Ausbildung als Installateur und wurde durch interne Weiterbildungen zum Finanzfachmann einer schwedischen Versicherungsgesellschaft. Einige Jahre lang arbeitete der Politiker auch als Radgeber für Fond-Platzierungen.

Göran Hägglund begann seine politische Karriere bereits in seinen Jugendjahren, als er Mitglied des Kristdemokratiska Ungdomsförbundet (KDU) wurde, dort zum Vorsitzenden aufstieg und mehrere wichtige Aufgaben übernahm. Von 1982 bis 1986 war er im Stadtrat von Jönköping und von 1985 bis 1988 Kanzleichef der Christdemokraten im Parlament. Hägglund sitzt bereits seit 1991 im Parlament, auch wenn seine Politik die Partei mittlerweile in der Wählergunst unter die Vier-Prozent-Marke transportierte.

Seit dem 3. April 2004 ist Göran Hägglund der Vorsitzende der Kristdemokraterna, eine Aufgabe, die er von Alf Svensson übernahm und die ihn zum mächtigsten Mann der Partei machte, auch wenn sein erster Schritt war der Partei einen neuen Namen zu geben, damit er die Politik seines Vorgängers erneuern konnte. Im Jahre 2006 machte der schwedische Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt den Christdemokraten Hägglund zum Sozialminister, ein Bereich in dem er überfordert scheint, da sich seither die Situation im Gesundheitsdienst und der Altersvorsorge erheblich verschlechterte und er seine Wähler kaum noch überzeugen kann.


27. Januar: 1947: Björn Afzelius und politische Kritik

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Samstag, 26. Januar 2013

Alice Nilsson, die schwedische Sängerin Alice Babs

Am 26. Januar 1924 wurde Hildur Alice Nilson in Kalmar geboren, ein Mädchen, das später den Künstlernamen Babs mit eintragen ließ und bei Nilsson ein zweites „s“ hinzufügte. Seit Beginn ihrer Karriere nannte sich die Künstlerin allerdings nur noch Alice Babs. Die Musik wurde Alice Babs gewissermaßen in die Wiege gelegt, denn der Vater arbeitete als Pianist in den Kinos der Stummfilmzeit und die Mutter war Sängerin, auch wenn sie nie so bekannt wurde wie die Tochter.

Bereits mit 15 begann für Alice Babs, die bereits als Kind Sängerin werden wollte, mit ihrer Karriere, wobei ihre erste Platte am 25. April 1939 aufgenommen wurde. Das Joddlarflickan ist noch heute auf den Sammelausgaben der Sängerin zu finden. Der wahre Durchbruch kam bereits ein Jahr später mit Swing it magistern, das Lied mit dem sie den Jazz nach Schweden brachte, die Jugend begeisterte und für die ältere Generation den der Verfall der Sitten und der Moral repräsentierte, eine Situation, die man sich heute bei diesem Lied gar nicht mehr vorstellen kann.

Im Jahre 1958 war Alice Babs die erste Schwedin, die beim Eurovision Song Contest teilnahm und mit Lilla stjärna den vierten Platz einnahm. Da die Komponisten jedoch nicht mit dem Text einverstanden waren, den die Sängerin vortrug, dauerte es 36 Jahre bis das Eurovisionslied auch auf Platte erschien. Ab 1958 arbeitete Alice Babs intensiv mit Duke Ellington, der für sie einige Lieder schrieb und mehrmals mit ihr in Schweden auftrat. Nach dem Jazzmusiker hatte Alice Babs einen enormen Tonumfang, so dass sie mit einer Stimme drei Sängerinnen auf einmal ersetzen konnte. Seit einem Schlaganfall im Frühjahr 2012 lebte die Künstlerin in einem Seniorenheim bei Stockholm wo sie am 11. Februar 2014 auch starb.


26. Januar 1979: Radon in schwedischen Häusern
26. Januar 2003: Gustaf von Platen, journalistische Romane ohne Skandale 

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Freitag, 25. Januar 2013

Schweden liefert Kriegsflüchtlinge an die Sowjetunion aus

Auf einfache Anfrage der Alliierten und der Sowjetunion lieferte Schweden am 25. Januar 1946 insgesamt 150 baltische und 230 deutsche Soldaten an die sowjetische Regierung aus, die während oder nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Schweden geflohen waren, obwohl nach internationalen Abkommen ein neutrales Land nicht zur Auslieferung verpflichtet war und Schweden wusste, dass es die Mehrheit dieser Soldaten vermutlich in den Tod schickte. Die Sozialdemokraten unter der Führung des Ministerpräsidenten Per Albin Hansson hielten die Entscheidung jedoch für eine gerechte Aktion.

Alle Soldaten, die auf deutscher Seite gekämpft hatten und nach einer Flucht in Schweden ankamen, wurden in einem der Kriegsgefangenenlager des Landes interniert. Eine unbekannte Anzahl an Flüchtigen kam allerdings nie in den Lagern an, sondern wurde unmittelbar an die Erschießungskommandos der Deutschen ausgeliefert. Nach offiziellen Aufzeichnungen fand man in diesen Internierungslagern Ende Mai 1945 dennoch weiterhin 3200 ehemalige Soldaten. Ein Drittel unter ihnen waren Deserteure, ein Drittel demobilisierte Finnen und das restliche Drittel vor allem baltische Bürger, die auf deutscher Seite gekämpft hatten.

Obwohl die schwedische Regierung die beschlossene Auslieferung vor den Gefangenen geheim halten wollte, erfuhren diese nur wenige Tage vor dem geplanten Transport welches Schicksal sie erwartete. Die erste Reaktion war ein Hungerstreik, der jedoch die schwedische Regierung kalt ließ. Danach begannen sich viele zu verstümmeln um dem Tod oder den sibirischen Lagern zu entgehen. Kranke und Verstümmelte entgingen dadurch tatsächlich ihrem Schicksal. Auch wenn sich Schweden am 20. Juni 1994 offiziell für die sogenannte Baltutlämmning, die Per Olov Enquist in seinem Roman Legionärerna dokumentierte, so findet noch heute eine große Gruppe an schwedischen Politikern die damalige Auslieferung der Gefangenen als richtig.


25. Januar 1880: Torsten Fogelqvist und die Begegnung mit der Arbeiterbewegung
25. Januar 1957: Skogsmulle bringt Kindern die Natur näher

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Donnerstag, 24. Januar 2013

Der Frufridagen in Schweden, ein freier Tag für die Frau

Als Lennard Hyland in seinem Radioprogramm Karusellen am 23. Januar zum 24. Januar 1954 den ersten Frufridagen, den Tag der freien Frau, ausrief, ahnte niemand, dass dieser Tag je in die Liste der Thementage aufgenommen würde, noch welche Reaktion dieser Aufruf bewirken würde, der von sehr vielen Zuschauern nicht als Diskussionspunkt betrachtet wurde, sondern als offizielle Meldung. Hyland hatte nahezu zu einer Revolution aufgerufen, denn ein freier Tag für Frauen war für sehr viele Schweden undenkbar.

Dabei war der Aufruf zu einem Frufridagen nichts anderes als eine der Wunsch nach einer Art zweitem Muttertag, mit dem Unterschied, dass man die Frau an diesem Tag nicht ehren sollte, sondern ihr nur einen Tag lang die gesamte Hausarbeit abnehmen sollte. Der Ehemann sollte sich dadurch nur einmal im Jahr dazu bewegen das Essen zu kochen, Wäsche zu waschen, zu spülen, sauber zu machen und sich um die Kinder kümmern, damit er sich eine klare Vorstellung davon machen konnte welche Leistung eine Hausfrau im Jahre 1954 pro Tag zu bringen hatte.

Nach der ursprünglich etwas humoristischen Sendung ging die Diskussion tagelang durch die Presse, denn Sportklubs machten sich Gedanken darüber was an diesem Tag aus Wettbewerben würde, wenn die Männer die Windeln wechseln müssen und einige Geschäfte boten am Frufridagen Rabatte für weibliche Käufer. Immerhin gelang es Lennard Hyland, dass dieser Thementag noch heute existiert, auch wenn die Statistiken zeigen, dass der Tag nur geringe Folgen zeigt und noch heute eine Frau im Durchschnitt doppelt so viel Hausarbeit leistet als ein Mann, da Hausarbeit nun einmal Frauensache ist, selbst wenn sich die Frau heute ebenfalls ihre 40 Stunden in der Woche am Arbeitsplatz befindet.


24. Januar 1781: Das Toleranzedikt erlaubt die Ausübung anderer Religionen
24. Januar 1882: Sigfrid Siwertz und die konservative Bourgoisie Schwedens
24. Januar 1991: Bo Setterlind, das religiöse Erwachen in der Romantik  

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Mittwoch, 23. Januar 2013

Das Ende der Werft Uddevallavarvet und der Umbruch

Auch wenn die Geschichte der Werft Uddevallavarvet nur 40 Jahre andauernde, so entschied die im Jahre 1946 von Gustaf B. Thordén gegründete Anlage über die gesamte Zukunft des Bohuslän und der Stadt Uddevalla. In den 50er Jahren war die Werft mit dem Bau von Supertankern der größte Arbeitgeber des Bohuslän geworden, der selbst Arbeiter aus Deutschland und Finnland anzog. Durch die steigende Bevölkerung kehrte in der bisher sehr armen Gegend der Wohlstand ein und es wurden zahlreiche Vereine gegründet, die ein aktives Leben nach Uddevalla brachten.

Als im Jahre 1985, mitten in der schwedischen Werftkrise, die staatliche Unterstützung für Werften auslief, so war sicher, dass die Uddevallavarvet, die mittlerweile dem Staat gehörte, im Jahre 1986 der Vergangenheit angehören würde, da die Werft der internationalen Konkurrenz nicht gewachsen war. Der Kampf der Gewerkschaften war hoffnungslos, so dass die Region nur abwarten konnte was die Regierung letztendlich entscheiden würde um nicht tausende von Arbeitsplätzen endgültig zu zerstören. Noch bevor die Werft abgewickelt wurde, kam dann die Antwort.

Am 23. Januar 1985 entschied sich die Regierung insgesamt zwei Milliarden Kronen in die Uddevallavarvet zu investieren, allerdings auf eine andere Weise als viele hofften. Das Geld diente dafür dort eine neue Wirtschaft aufzubauen und den Tourismus zu entwickeln. Ein Großteil des Geldes ging an Volvo um eine Fabrik zu bauen, die 1200 Arbeiter beschäftigen sollte, der Rest ging an die Infrastruktur und die touristische Entwicklung, die sich heute zur wichtigsten Einnahmequelle des Bohuslän entwickelt hat zumal Volvo die dortige Produktion im Jahr 2013 ganz auflösen wird.


23. Januar: Frej und Freja, die nordischen Götter der Fruchtbarkeit
23. Januar 1941: Torsten Fogelqvist und die Begegnung mit der Arbeiterbewegung 

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Dienstag, 22. Januar 2013

Elsa Andersson, die erste Fallschirmspringerin Schwedens

Elsa Andersson war am 27. April 1897 auf einem Bauernhof in Skåne geboren und musste als ältestes Mädchen sehr früh auf dem Hof mitarbeiten, nicht zuletzt, weil die Mutter bereits starb als Elsa gerade einmal sechs Jahre alt war. Sehr früh faszinierten das Mädchen die Maschinen, die man auf dem Gut benutzte und bei einer Flugshow im Jahre 1913, die in der Nähe des Hofes stattfand, kam das Interesse für Flugzeuge hinzu.

Bevor Elsa Andersson allerdings als erste Frau Schwedens einen Pilotenschein machen konnte, machte sie als weibliche Pionierin den Führerschein, im gleichen Jahr in der sie in der einzigen Flugschule Schwedens das Fliegen lernte um im Jahr darauf den Flugschein zu erwerben. Als Elsa dann jedoch auch noch das Fallschirmspringen lernen wollte, tauchte ein Problem auf, denn Raoul Thörnblad, der einzige schwedische Lehrer dieser Kunst, lehnte Frauen grundsätzlich ab. Elsa Andersson gab nicht auf und ging nach Berlin um das nötige Diplom und einen Fallschirm zu erwerben.

Ob Elsa Andersson in Berlin auch ihre zwei zur Ausbildung gehörigen Sprünge machte, ist nicht bekannt, aber am 2. Oktober 1921 sprang sie bei Kristianstad erstmals in Schweden mit ihrem Fallschirm aus einer Maschine und landete wohlbehalten in einem Feuchtgebiet. Auch ihr zweiter Absprung gelang ohne Probleme und zog hunderte von Schaulustigen an. Als sie jedoch am 22. Januar 1922 bei einer Flugschau zum dritten Mal aus 700 Meter Höhe absprang, verhedderte sich eine Leine um ihren Arm und der Fallschirm öffnete sich erst 50 Meter vor dem Aufprall, der mit dem Tod Elsas ihre Karriere als Fallschirmspringerin beendete. An ihr Leben erinnern heute eine Ausstellung im Ängelholms Flygmuseum, der Film Så vit som en snö und das Buch Den ofullbordade himlen.


22. Januar 1849: August Strindberg, der schwedische Schrifststeller der Konflikte
22. Januar 1849: August Strindberg erhält den Anti-Nobelpreis

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Montag, 21. Januar 2013

Der Tod von Fadime Sahindal bewegt Schweden

Am Abend des 21. Januar 2002 wird die 26-jährige Fadime Sahindal beim Verlassen der Wohnung ihrer Schwester in Uppsala vom Vater durch einen gezielten Kopfschuss getötet, weil sie sich als geborene Kurdin den schwedischen Sitten angepasst hatte und einen Schweden heiraten wollte, aber auch, weil sie die Situation der Frau in kurdischen Familien öffentlich angeprangert hatte.

Fadime Sahindal war im Alter von sieben Jahren aus der Türkei nach Schweden gekommen und wurde bekannt, als sie im Jahre 2001 im schwedischen Parlament über die Gewalt gegen Frauen sprach und schilderte wie sich ihre eigene Familie mit der Ankunft in Schweden verändert hatte. Sie erzählte auch wie sie ständig von ihren Brüdern überwacht wurde, ihre Lebensweise kritisiert wurde und welcher Gewalt sie wegen ihrer Anpassung an die schwedische Gesellschaft ausgesetzt war.

Obwohl Fadime Sahindal bereits Morddrohungen von ihrem Vater bekommen hatte, wollte sie sich von ihren Schwestern und der Mutter verabschieden, bevor sie zu einem sechsmonatigen Praktikum nach Kenia aufbrach. Der Vater hatte von diesem Treffen erfahren und erwartete seine Tochter vor der Tür der Wohnung ihrer Schwester und tötete sie mit dem ersten Schuss als Fadime die Wohnung verlassen wollte. Als Motiv gab der Vater bei den ersten Verhören an, dass Fadime Sahindal die Ehre der Familie und aller Verwandten gekränkt hatte, weil sie die Situation der kurdischen Frauen öffentlich bekannt gemacht hatte. Der Vater wurde zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt und der Tod Fadimes führte dazu, dass in Schweden ein Verein gegen Ehrengewalt gegründet wurde und das Thema erstmals landesweit diskutiert wurde.


Das Berufungsgericht (Göta Hovrätt) entschied am 28. März 2013, dass der Vater seine Strafe nicht verkürzt bekommt, da man nicht ausschließen kann, dass er erneut zur Gewalt greift sobald sich eines seiner Kinder seiner Meinung widersetzt. Das Gericht bestätigte damit die lebenslange Strafe.

21. Januar 1829: Oscar II. will die Macht des Königs retten
21. Januar 1893: Gunnar Mascoll Silfverstolpe, der intime Alltagsdichter Schwedens 

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Sonntag, 20. Januar 2013

Alf Svensson, 31 Jahre lang Vorsitzender einer Partei

Am 20. Januar 1973 wurde der Lehrer Alf Svensson mit 34 Jahren, nach dem Tod seines Vorgängers Birger Ekstedt, der Vorsitzende der schwedischen Partei Kristen Demokratisk Samling (KDS), einer christlichen Partei, die gerade einmal seit neun Jahren existierte und bei der Svensson bereits seit der Gründung der Vorstand des Jugendverbandes war, also ausreichend Erfahrung für seinen neuen Posten gesammelt hatte.

Die Voraussetzung für die Führung einer christlichen Partei waren für Alf Svensson aber auch aus privater Sicht ideal, da er in einem Elternhaus aufwuchs, das der Pfingstbewegung angehörte, der größten Freikirche Schwedens, die wegen seiner konservativen Einstellung auch einen starken Zuspruch von den konservativen Mitgliedern der Svenska Kyrkan hat. Das Engagement von Svensson führte sehr bald dazu, dass die KDS mit ihm als Person verknüpft wurde, was letztendlich auch dazu führte, dass sein Nachfolger, Göran Hägglund, die Partei umbenannte und Kristdemokraterna (KD) nannte.

Alf Svensson blieb 31 Jahre lang der Vorsitzende der Kristen Demokratisk Samling und blieb damit  länger Parteiführer als jeder andere schwedische Politiker. Svensson gab der christlichen Partei nicht nur ihren Stempel, sondern führte sie auch zu bedeutenden Wahlerfolgen, die man allerdings sehr personenbezogen sehen muss, denn Alf Svensson ist auch der einzige Politiker Schwedens, der bei den Europawahlen 2009 ein Direktmandat erhielt, da er persönlich mehr Stimmen erhielt als die Liste der KD und damit verhinderte, dass die Topkandidatin der Partei in Europa einziehen konnte. Auch in Europa zeigt sich die konservative Einstellung des Politikers, denn er war der einzige Schwede, der sogar forderte, dass Provider auch die Suchen in den Suchmotoren speichern sollen.


20. Januar 1156: Bischof Henrik wird während eines Kreuzzugs getötet
20. Januar 1864: Mathilda Malling, von avantgardistischer Literatur zum Liebesroman 

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Samstag, 19. Januar 2013

Axel Petersson, bekannt als Döderhultarn

Auch wenn Axel Petersson, der als künstlerischer Holzschnitzer unter dem Namen Döderhultarn bekannt wurde, bereits gegen 1890 seine ersten Skulpturen schnitzte und damals noch für 25 Öre pro Stück verkaufte, so wurde der Künstler erst am 19. Januar 1909 mit seinen „Ottenbyarna“ bekannt, an der Karikatur-Ausstellung von Hasse Z und Söndags-Nisse teilnahm und dort mit seinen einfach geschnitzten Gruppenbildern geradezu eine Sensation auslöste.

Der Döderhultarn aus Oskarshamn, der gegen 1880 Portraits zu schnitzen begonnen hatte, schnitzte seine ersten „Ottenbyarna“ im Jahre 1897, Figuren und Gruppen von Personen, die die Bevölkerung Smålands als geschnitzte Karikatur-Bilder darstellen. Niemand entkam ihm, denn er schnitzte Bauern, Priester, Amtspersonen und zahlreiche Tiere und Einrichtungsgegenstände. Meist stellte Axel Petersson nicht nur eine einzelne Person dar, sondern bettete sie in eine Gruppe ein und schuf damit Bilder von Beerdigungen, von Hochzeiten, Gerichtsverhandlungen und anderen Gelegenheiten des Alltags.

Heute kann man die Figurengruppen des Döderhiltarn in den bedeutendsten Museen Schwedens finden, zumal er sich als Künstler dadurch von anderen Holzschnitzern absetzte und hervorhob, dass er den Kernpunkt einer Person festhalten konnte und nie versuchte eine künstlerische Feinarbeit zu leisten. Die größte Sammlung seiner Werke findet man im sogenannten Dödarhultarmuseet in Oskarshamn, das permanent über 200 seiner Werke ausstellt. Wer sich mehr für die Arbeit des Künstlers interessiert, kann anschließend auch noch das Atelier von Axel Petersson besuchen, das nicht sehr weit entfernt vom Museum zu finden ist.


19. Januar 1790: Per Daniel Amadeus Atterbom, der romantische Skalde Schwedens
19. Januar 1790: Per Daniel Amadeus Atterbom, der letzte Skalde

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Freitag, 18. Januar 2013

Die Beerdigung des Schauspieler und Theaterdirektor Gösta Ekman

Gösta Ekman der Ältere gehört zu den Legenden der schwedischen Theaterwelt, obwohl sein Name außerhalb Schwedens heute kaum noch bekannt ist. In Deutschland errang Ekman einst einen gewissen Ruf, da er in Filmen von Victor Sjöström und Gustaf Molander spielte und 1936, an der Seite von Ingrid Bergman, den Geiger Holger Brandt in Intermezzo spielte. Seine bedeutendste Rolle war indes die Rolle von Faust im Film Faust - eine deutsche Volkssage, der bereits 1926 in die Kinos gekommen war.

Obwohl die Karriere von Gösta Ekman erst im Jahre 1908 begonnen hatte und mit seinem Tod im Januar 1938 gerade einmal 30 Jahre lang dauerte, so galt er zwischen 1910 und 1930 als der bedeutendste Schauspieler aller schwedischen Bühnen, was allerdings auch mit seinem Aussehen und seinem Charme zusammenhing und nicht nur daran lag, das er sich ausgezeichnet in seine Rollen versetzen konnte. Seine unvergesslichen Hauptrollen spielte er in der Gösta Berlings saga und in Strindbergs Lycko-Pers resa.

Gösta Ekman hatte lediglich ein Laster, das ihm auch zum Verhängnis werden sollte, denn ab den 20er Jahren nahm er regelmäßig Kokain zu sich, ein Laster, das er selbst dann nicht aufgeben wollte, als er erkrankte. Als er am 12. Januar 1938 im Krankenheim des Roten Kreuzes an einer Urinvergiftung und einer Lungenentzündung starb, zeigte sich ein letztes Mal wie bekannt der Schauspieler und Theaterdirektor tatsächlich war, denn zu seiner Beerdigung am 18. Januar 1938 folgten dem Trauerzug in Stockholm etwa 100.000 Personen, die vom Künstler, der seither angeblich im Vasatheater der schwedischen Hauptstadt spukt, auf diese Weise Abschied nehmen wollten.


18. Januar 1865: Magnus Jacob Crusenstolpe der schreibende Revolutionär Schwedens
18. Januar 1945: Jane Horney, mit 27 Jahren im Meer versenkt
18. Januar 2008: Kerstin Johansson i Backe, Kinderbücher aus dem hohen Norden 

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Donnerstag, 17. Januar 2013

Der erste große Konflikt der Hotelbranche Schwedens

Anfang Januar 1938 sollte zwischen Arbeitgeberverband und der Gewerkschaft der Angestellten in Hotels und Restaurants ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen werden, was jedoch bereits am 17. Januar 1938 zum lockout (Aussperren) von 20.000 Angestellten führte und damit zu einem Konflikt wurde, der insgesamt neun Monate lang andauerte und beide Seiten in eine sehr schwierige Situation manövrierte. Nahezu alle Hotels und Restaurants Schwedens mussten dabei rund zwei Monate lang geschlossen werden.

Diese Entwicklung war jedoch zu erwarten, da die Gewerkschaft SHR (Sveriges centrala hotell- och restaurangförening) in den 30er Jahren immer mehr Mitglieder zählte und begonnen hatte ein landesumgreifendes Netz aufzubauen bei dem die Vertrauensmänner sehr geschickt verhandeln konnten. Die Arbeitgeber gerieten in eine Paniksituation und befürchteten, dass die Gewerkschaft nicht nur bessere Arbeitsbedingungen fordern würden, sondern auch erhebliche Lohnerhöhungen. Dem wollten sie vorbeugen indem sie noch bevor die Verhandlungen ernsthaft begonnen hatten, zum Aussperren griffen.

Die Gewerkschaft wiederum wollte den Arbeitgebern eigentlich nur ein unruhiges Wochenende bereiten und hatten im Grunde vor den aktuellen Tarifvertrag zu verlängern und lediglich zu verhindern, dass die Gehälter sinken, was die ursprüngliche Idee der Arbeitgeber war. Die Arbeitgeber hatten jedoch nicht damit gerechnet, dass die Medien die Seite der Arbeitnehmer einnehmen würden. Letztendlich mussten sie daher eine Kürzung der Arbeitszeit von 189 Stunden auf 177 Stunden hinnehmen und höhere Gehälter bezahlen. Das Ergebnis stützte natürlich die Position der Gewerkschaft, die dann gestärkt aus der Situation hervorging.


17. Januar 1861: Malla Silfverstolpe und der literarische Salon in Uppsala
17. Januar 1944: Jan Guillou, vom Sozialismus zum historischen Roman
17. Januar 1944: Jan Guillou, der wegen Spionage verurteilte Schriftsteller

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Mittwoch, 16. Januar 2013

Die finnischen Kriegskinder kommen in Schweden an

Im Winterkrieg 1939/40 entstanden im Norden mehrere Hilfsorganisationen, die das Ziel hatten finnische Kinder aus Kriegsgebieten in Sicherheit zu bringen. Die Mehrheit dieser Kinder kamen nach Schweden, aber auch Norwegen und Dänemark, die später in den Zweiten Weltkrieg einbezogen wurden, nahmen zu Beginn einen Teil dieser Kinder auf. Der erste Zug mit den sogenannten finnischen Kriegskindern kam am 16. Januar 1940 in Haparanda an.

Insgesamt kamen zwischen 1940 und 1944 rund 72.000 finnische Kinder mit einem Namensschild um den Hals in Schweden an. Jene, die nach Haparanda kamen, hatten das Glück, dass sie sich zumindest bis zur Verschickung in andere Gegenden Schwedens noch verständigen konnten. Jene, die mit dem Boot in Stockholm ankamen und nicht aus den schwedischsprachigen Teilen Finnlands kamen, konnten nur Zeichen der Erwachsenen interpretieren und wussten oft nicht einmal, dass sie in einem anderen Land angekommen waren.

Von den 72.000 Kindern kehrten, aus sehr verschiedenen Gründen, etwa 15.000 nicht mehr in die Heimat zurück. Einige lebten nach dem Ende des Krieges weiterhin bei Pflegefamilien, andere wurden adoptiert oder waren bis sie erwachsen waren in einem Kinderheim untergebracht. Für Kinder, die sehr jung nach Schweden gekommen waren und fünf Jahre später wieder nach Finnland zu ihren Eltern zurückkehrten, war die Rückkehr erneut ein Schock, denn sie konnten sich mit ihren Eltern nicht mehr verständigen und landeten in einer unverstandenen Kultur. Die Geschichte dieser Kinder wird in mehreren Filmen und Büchern sehr deutlich geschildert.


16. Januar 1936: Schwedische Streichhölzer und die Stiftung Solstickan
16. Januar 1940: Kjell E. Genberg, der Vielschreiber unter den schwedischen Autoren 

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Dienstag, 15. Januar 2013

Der Tag der Tulpen in Schweden


Seit 24 Jahren wird in Schweden am 15. Januar jeden Jahres der Tag der Tulpen gefeiert, wobei die verschiedenen Farben der Tulpen das Symbol dafür sind, dass das Licht zurückkehrt und damit den ersten Hauch des kommenden Frühlings vermitteln. Die Tulpen, die man an diesem Tag geschenkt bekommt (oder selbst kauft), sind ein Zeichen des Lebens und der Energie, die die wachsenden Lichttage mit sich bringen. Und so ganz nebenbei belebt der Verkauf von Tulpen das Geschäft der zahlreichen Blumenhändler des Landes.

Schweden hält den Weltrekord wenn man die Menge der gekauften Tulpen mit der Menge der Einwohner vergleicht, denn allein zwischen Weihnachten und Ostern werden in Schweden rund 130 Millionen Tulpen verkauft, also 14 Stück pro Einwohner. Während man zu Weihnachten jedoch nur rote Tulpen anbietet und zu Silvester nur weiße, ist der 15. Januar der Auftakt für alle Farben des Frühlings. Auch wenn am ersten Tag der Tulpensaison ein Rekordverkauf stattfindet, so setzt der Verkauf von Tulpenbuketts noch bis Ostern fort um dann anderen Blumen Platz zu machen.

Unter den 6000 Tulpenarten, die es weltweit gibt, werden in Schweden etwa 400 Sorten angebaut, die auf Grund des Klimas allerdings über das ganze Land verteilt in gigantischen Gewächshäusern wachsen. Tulpen kamen erst im 19. Jahrhundert nach Schweden, als eine erste Kollektion an Tulpenzwiebeln der Darwintulpen von E. H. Krelage aus dem holländischen Haarlem importiert wurden und sich dann in sehr kurzer Zeit zur schwedischen Lieblingsblume entwickelten, zu Blumen, die in der Vase in der Regel eine Woche lang ihre volle Pracht behalten.


15. Januar 1986: Josef Högstedt, der beliebte Lyriker Pälle Näver
15. Januar 1987: Der mysteriöse Tode von Carl Algernon
15. Januar 2005: Sven Christer Swahn, von der Lyrik bis Science Fiction

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Montag, 14. Januar 2013

Der Mord an einem Jungen bringt ein neues Gesetz

Der Mord am 10-jährigen Bobby Äikiä am 14. Januar 2006 erschütterte ganz Schweden und gehört zu jenen Kriminalfällen des Landes, die nicht nur wegen ihrer Grausamkeit bekannt wurden, sondern der auch auf Probleme der schwedischen Gesellschaft aufmerksam machte, die zu häufig unter den Tisch gekehrt werden und nur nur in wenigen Fällen mit dem Tod eines Kindes enden. Der Fall Bobby Äikiä führte immerhin zum Gesetz Lex Bobby, das 2008 in Kraft trat und Kindern einen besseren Schutz bieten soll, aber auch dazu führt, dass jeder gewaltsame Tod eines Kindes von der Justiz untersucht werden muss.

Die Schwierigkeiten für Bobby Äikiä, der unter dem Fragil X-Syndrom litt, begannen als seine Mutter im Jahre 2005 einen neuen Partner fand, der auf harte Pornografie fixiert war, eine Vorliebe für Sadomasochismus hatte und so nebenbei bereits wegen zwei Vergewaltigungen verurteilt worden war. Von dieser Zeit an wurde der Junge systematisch einer Tortur ausgesetzt. Er wurde geschlagen, auf seinem Körper wurden Zigaretten ausgedrückt, er musste nackt im Schnee liegen, aber auch sexuelle Qualen waren an der Tagesordnung, was dazu führte, dass Bobby aus „Krankheitsgründen“ häufig der Schule fern blieb damit die Lehrer nicht auf die tatsächlichen Probleme aufmerksam wurden.

Als Bobby Äikiä eines Morgens tot in seinem Bett gefunden wurde, schafften die Eltern den Körper zur Seite und meldeten Bobby als vermisst. Als eine tagelange Suche keinen Erfolg zeigte, begann die Polizei ein Vergehen zu vermuten und verhörten die Eltern. Die Mutter brach bald zusammen und erzählte den Beamten wo die Leiche zu finden sei und sie gab zu Protokoll, dass auch sie selbst der Gewalt und den Drohungen ihres Mannes ausgesetzt gewesen war und nicht wusste wie sie dem Teufelskreis entkommen sollte.

Während der Verhandlung schoben sich der Stiefvater und die Mutter gegenseitig die Schuld zu und nur weniges war wirklich zu beweisen, so dass das Gericht auf Grund der technischen Beweislage die beiden nicht wegen Mordes verurteilen konnte, sondern nur wegen Misshandlung, Totschlag und Vergehen gegen das Beerdigungsgesetz. Das Strafmaß wurde für beide Täter auf zehn Jahre festgelegt und im Oktober 2012 konnten sie bereits das Gefängnis verlassen.


14. Januar 1794: Erik Sjöberg und der Kampf gegen die literarischen Schulen
14. Januar 1912: Ein Kreuzer für Kriegszwecke aus privaten Mitteln
14. Januar 1928: Lars Forssell und die Nachkriegsliteratur Schwedens
14. Januar 2011: Sun Axelsson, die Welt der Diktaturen und der Bekenntnisroman 

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Sonntag, 13. Januar 2013

Knut, ein klassischer nordischer Vorname

Der schwedische Vorname Knut gehört mit zu den typisch nordischen Vornamen, wobei allerdings die Bedeutung des Wortes nicht eindeutig geklärt ist und niemand so genau weiß, wann und wo dieser Vorname im nordischen Raum zuerst auftauchte, auch wenn der Verdacht auf den isländischen Namen Knútur fällt. Die meisten heutigen Namensforscher sind der Meinung, dass Knut soviel bedeutet wie „der Mutige“, aber dies ist natürlich nur eine Vermutung, da der Name mit größter Wahrscheinlichkeit älter ist als die älteste Runeninschrift und uns noch vieles aus der heidnischen Vorzeit Schwedens verborgen bleibt.

Wenn man in der schwedischen Geschichte sucht, so entdeckt man, dass Knut nicht nur am 13. Januar Namenstag hatte, sondern auch schon am 7. Januar und am 10. Juli, was sich jedoch daraus erklärt, dass man sich dabei auf verschiedene Knut berufen hat, denn am 10. Juli dachte am an Canutus Hahn, der im 17. Jahrhundert Bischof in Lund war, am 7. Januar war der Todestag des Heiligen Knut Lavard, einem dänischen Prinz und der 13. Januar ist dem Heiligen Knut (Knut IV.) gewidmet, der nach einer Legende im Jahre 1043 ermordet wurde. Nach der katholischen Kirche soll man sich jedoch am 19. Januar an den Heiligen Knut erinnern und nicht am 13. Januar wie im protestantischen Raum.

Auch wenn der Vorname Knut heute nicht mehr so verbreitet ist wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, so erlebte er in den letzten Jahren in Schweden wieder einen leichten Aufschwung, denn jedes Jahr bekommen wieder etwa 100 Neugeborene den Namen Knut und bei zehn bis fünfzehn unter ihnen wird er auch als Rufname eingetragen. Während des Mittelalters war der Name Knut in Schweden auch der Name einiger Könige, wobei insbesondere Knut Eriksson und Knut Långe eine bedeutendere Rolle spielten.


13. Januar: Mit Knut endet in Schweden Weihnachten

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Samstag, 12. Januar 2013

Die drei Karrieren des schwedischen Musikers Per Gessle

Per Gessle wurde am 12. Januar 1959 in Halmstad geboren und wurde bereits zu Lebenszeit eine Legende der schwedischen Popmusik, obwohl seine Schallplatten als Soloartist kaum über die schwedischen Grenzen hinaus bekannt sind. Auch seine Hits, die er für andere Künstler der Musikszene schrieb, werden nur selten mit ihm verbunden, da die Privatperson und der Popkünstler Gessle neben den Weltkarrieren, die er mit zwei seiner Gruppen, bzw. einem Duo, machte, verblasst.

Im Jahre 1979 hatte Per Gessle seinen ersten großen Erfolg mit der Gruppe Gyllene Tider und dem Song Flickorna på TV 2. Die kommenden zwei Jahre war die Gruppe eine der meist gebuchten des Landes. Auf der Spitze des Erfolgs macht Gyllene Tider eine Pause und erst 1996 kam das Comeback mit der größten Skandinavien-Sommer-Tournee, die bis dahin existierte. Und wieder kam eine Pause für die Gruppe, die dann 2004 mit Finn 5 fel erneut auftauchte und bei der folgenden Skandinavien Tournee alle früheren Rekorde brach und bei den Konzerten 492.252 Zuschauer zählte.

Noch bedeutender war Per Gessles Erfolg mit seinem Duo Roxette, das er gemeinsam mit Marie Fredriksson bildete. 1989 kam der erste Welterfolg mit The Look, was auch zu zwei Welttourneen und zu 75 Millionen verkauften Platten führte. Aber schon 1995 machte auch Roxette eine vierjährige Pause um dann mit Wish I Could Fly zurückzukehren. Bevor Roxette jedoch 2003 auf Tournee gehen konnte, wurde bei Marie Fredriksson ein Krebs festgestellt und das Duo musste erneut eine Pause einlegen, die dieses Mal bis 2010 dauerte. Am 14. August 2010 waren dann Per Gessle und Marie Fredriksson mit Roxette zurück auf der Bühne und gab nach neun Jahren Unterbrechung wieder das erste öffentliche Konzert.


12. Januar 1726: Religiöse Treffen werden in Schweden verboten

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Freitag, 11. Januar 2013

Peter Forsskål, ein Vorreiter des schwedischen Liberalismus

Peter Forsskål wurde am 11. Januar 1732 in Helsingfors (Helsinki) geboren und zählt als der erste Philosoph der Aufklärung in Schweden, was sehr eng mit der Wahl seines Studienortes zusammenhängt. Forsskål studierte nämlich im deutschen Göttingen Philosophie und Orientalistik, an der Universität, die zu jener Zeit als eine der modernsten und fortschrittlichsten Europas galt und stark von John Locke und Pierre Bayle beeinflusst war, die beide als geistige Revolutionäre ihrer Zeit galten.

Zurück in Uppsala, wo Peter Forsskål nach seinem Aufenthalt in Deutschland Dozent wurde, schrieb er seine bekannte politische Schrift Tankar om borgerliga friheten, was man als das erste liberale Gesamtprogramm Schwedens betrachtet, da sich Forsskål hier sowohl für die politische als auch die ökonomische Freiheit ausspricht und zudem die Pressefreiheit fordert, aber auch die Monarchie in Frage stellt, was natürlich dazu führte, dass die gesamte Auflage des Werkes vom Staat beschlagnahmt wurde.

Da Peter Forsskål in Uppsala auch bei Carl von Linné Botanik studiert hatte, so wurde er als „botanischer Orientalist“ für eine dänische Forschungsexpedition auf die arabische Halbinsel gewählt, die im Januar 1761 begann. Leider starb Forsskål bereits 1763 in Jemen an Malaria. Nur ein einziger Teilnehmer der Expedition kehrte 1767 mit dem wissenschaftlichen Material Forsskåls nach Dänemark zurück. Erst zehn Jahre nach dem Tod Forsskåls wurden dann die ersten Forschungsberichte des Wissenschaftlers veröffentlicht. An ihn selbst erinnert noch die Forsskaolea, eine Pflanze, die Linné nach ihm benannte. Seinen politischen Forderungen machte der frühe Tod ein Ende.


11. Januar 1936: Deutsche Nazigruppe wird aus Schweden ausgewiesen

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Donnerstag, 10. Januar 2013

Ein Selbstmord nach dem Helénmord in Schweden

Am 10. Januar 2010 nahm sich Ulf Olsson in seinem Zimmer der rechtspsychiatrischen Klinik in Sundsvall das Leben und hinterließ auf seinem Blog einen öffentlichen Abschiedsbrief in dem er ein letztes Mal beteuerte, dass er unschuldig sei und nichts mit dem sadistischen Sexualmord an der 10-jährigen Helén Nilsson aus Hörby zu tun habe, einem Mord, der bereits im März 1989 stattgefunden hatte.

Helén Nilsson verschwand am 20. März 1989 spurlos als sie gegen Abend eine Freundin treffen wollte. Der grausam zugerichtete Körper des Mädchens wurde sechs Tage später in einen Plastiksack verpackt in einem Hain gefunden. Obwohl die Polizei DNA-Spuren sichern konnte und immer wieder wieder auf einen Verdächtigen stieß und sich auch das Fernsehen um eine Aufklärung des Falls bemühte, konnte man bis 2004 keinen der Verdächtigen an den grausamen Sexualmord binden.

Im Juni 2004 fand die Polizei dann einen Verdächtiges, dessen DNA am Körper des Opfer festgestellt worden war und das Amtsgericht sah die technische Beweisführung als überzeugend an, auch wenn bei diesem Fall noch einige Fragezeichen offen waren und die Polizei ursprünglich zwei Täter suchte. Ulf Olsson wurde daher im April 2005 zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt. Die Richter bei der Berufungsverhandlung kamen zwar zum gleichen Ergebnis, waren jedoch der Meinung, dass Olsson unzurechnungsfähig sei, da er bedeutende psychische Störungen aufwies. Statt im Gefängnis zu bleiben, wurde Ulf Olsson daher nun in der Psychiatrie untergebracht, wo er sich dann 2010 das Leben nahm.


10. Januar 1778: Carl von Linné, der Botaniker Schwedens
10. Januar 1790: Anders Abraham Grafström, ein religiöser Skalde aus Nordschweden

10. Januar 1800: Lars Levi Læstadius, der Apostel der Samen 

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Mittwoch, 9. Januar 2013

Der Frachtdampfer Nedjan sinkt bei Eggegrund

Der Frachtdampfer Nedjan war 1893 im englischen Greenock gebaut worden und hatte den Namen Well Park erhalten. Allerdings sollte das Schiff nur wenige Jahre unter englischer Flagge fahren, denn bereits 1904 wurde es von der Reederei Ångfartyg AB Pallas in Göteborg gekauft und in Pallas umgetauft. Wiederum 18 Jahre später kam der Dampfer nach Österlen in Skåne, wo ihn die Rederi AB Ostkusten in Nedjan umtaufte. Unter diesem Namen diente die Nedjan bis zum 9. Januar 1954, als ihr plötzlich ein Sturm zum Verhängnis wurde.

Die verhängnisvolle Nachricht ging am 9. Januar 1954 um 23 Uhr 55 bei der Reederei ein, als der Kapitän den Angestellten per Funk mitteilte, dass das Schiff nicht mehr steuerbar war und in der Geflebukten dem Unwetter ausgeliefert war. Um diese Zeit war die Nedjan mit einer bedeutenden Holzlast seit kaum acht Stunden auf See. Sie war in Simrisham bereits mit Schlagseite aufgebrochen, die jedoch nicht geklärt werden konnte, da die Last korrekt verstaut war und Taucher keinerlei Probleme am Rumpf des Schiffes entdecken konnten. Es war daher ein gewisses Risiko, das der Kapitän auf sich nahm, zumal er wusste, dass ein Sturm die Reise ohnehin sehr ungemütlich gestalten würde.

Als man am 10. Januar den Frachtdampfer Nedjan nicht mehr ausfindig machen konnte, startete ein Flugzeug, das die Suche nach dem Dampfer aufnahm und sehr bald feststellen musste, dass die Nedjan mit 26 Mann Besatzung gesunken war, denn im Laufe des Tages wurde schwimmendes Frachtgut gefunden, ein Rettungsboot und am nächsten Tag auch die Leichen von zwei Besatzungsmitgliedern. Die Ursache des Schiffbruchs konnte jedoch nicht festgestellt werden, da man den Dampfer erst am 13. Juli 1996 auf dem Meeresgrund entdecken konnte, also 42 Jahre nachdem er gesunken war. Unverständlich blieb auch warum die Nedjan keinerlei Hilfe angefordert hatte.


9. Januar 1900: Der Lorensbergs Cirkus in Göteborg brennt
9. Januar 1939: Annette Kullenberg, die Schriftstellerin mit der spitzen Zunge 

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Dienstag, 8. Januar 2013

Der schwedische Theologe Olle Meurling stirbt beim spanischen Krieg

Als im Juli 1936 der spanische Bürgerkrieg ausgebrochen war, verbot Schweden aus politischen Gründen allen seinen Bürgern Reisen nach Spanien. Rund 530 schwedische Kommunisten und Anarchisten kümmerten sich allerdings sehr wenig um dieses Verbot, denn in ihren Augen musste man alles tun um eine Regierung des Diktators Franco zu verhindern. 164 dieser Spanienfreiwilligen kehrten allerdings nicht nach Schweden zurück, sondern starben auf den Schlachtfeldern Spaniens.

Einer der ersten Schweden, die sich dem kommunistischen Widerstand in Spanien anschlossen war der Theologiestudent Olle Meurling, der in Uppsala bereits als Revolutionär bekannt war. Auch wenn Meurling von einigen anderen Schweden begleitet wurde, so war er der erste Schwede, der in der Liste der Internationalen Brigaden zu finden ist, was ihm zwar einen Platz in der Geschichte brachte, aber auch bedeutete, dass er einer der ersten Schweden war, die ihr Leben in Spanien ließen.

Bereits am 19. Dezember 1936 wurde Olle Meurling bei Boadilla del Monte in der Nähe von Madrid im Kampf getötet. Seinen Körper, der auf dem Friedhof der Internationalen Brigaden in Fuencarral beerdigt wurde, wurde jedoch erst am 25. Dezember gefunden, der Friedhof von Franco später eingeebnet. Als Schweden am 8. Januar 1937 vom Tod Meurlings informiert wurde, dachte man jahrzehntelang, dass er auch der erste Schwede gewesen sei, der im spanischen Bürgerkrieg getötet wurde. Erst in den 70er Jahren entdeckte man Aufzeichnungen aus denen hervorgeht, dass Edvard Wedin bereits im September 1936 getötet worden war, also drei Monate vor Meurling.


8. Januar 1917: Folgen des Ersten Weltkriegs in Schweden

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Montag, 7. Januar 2013

Ingrid Thulin, von Sollefteå nach Hollywood

Ingrid Thulin starb am 7. Januar 2004, umgeben von alle ihren Freunden, in Stockholm an Krebs, der erst wenige Jahre vorher festgestellt worden war. Thulin, die am 27. Januar 1926 in Sollefteå geboren wurde, machte drei Karrieren nahezu gleichzeitig, denn sie arbeitete als Schauspielerin, führte Regie und schrieb Filmmanuskripte. Als Schauspielerin ist sie eine der Ikonen Schwedens, denen es gelang eine Weltkarriere zu machen, auch wenn die Künstlerin immer eine Bindung zu ihrer Heimat verspürte und die die Karriere sie zwang fern von ihr zu leben.

Ihre Ausbildung zur Schauspielerin machte Ingrid Thulin an der Schauspielschule des renommierten Königlichen Dramatischen Theaters in Stockholm, dem Dramaten, wo sie auch ihre ersten Rollen bekam. Ihr Aufstieg ist jedoch mit dem Theater in Malmö und Ingmar Bergman verbunden, denn Bergman erkannte während seiner Zeit als künstlerischer Leiter des Theaters in Malmö das Talent der Schauspielerin und forderte von ihr Höchstleistungen, die sie zudem zwischen Theater und Film teilen musste.

Der erste der sieben Filme in denen Ingrid Thulin unter der Regie von Ingmar Bergman spielte war im Jahre 1957 in Smultronstället, wo die Schauspielerin Marianne spielte, die Schwiegertochter von Isak Borg. Auch als Bergman den Film Ett drömspel für das Fernsehen drehte, das Stück von August Strindberg, das ihn sein Leben lang inspirierte, wählte er Ingrid Thulin als die Tochter Indras. Ab dieser Zeit bricht die Karriere Thulins nicht mehr ab. Die Künstlerin spielte in rund 60 Filmen, führte die Regie bei drei Filmen und spielt Theater am Broadway, in Paris, London und Venedig.

7. Januar 1926: Die Thielska Galleriet, ein Kunstmuseum in Stockholm

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Sonntag, 6. Januar 2013

Johnny Bode, der erste Punkstar Schwedens

Am 6. Januar 1912 wurde Johnny Bode in Falköping geboren, ein Komponist und Sänger, der als unmoralischer Mythoman, als enfant terrible und erster Punkmusiker Schwedens in die Geschichte einging, seinen Kultstatus allerdings erst nach seinem Tod bekam, nicht zuletzt wegen seiner Platte Bordellmammas visor, die bereits 1968 erschien, aber noch 1995 als CD geprägt wurde, da sie ein Meilenstein der schwedischen Musikgeschichte ist.

Johnny Bode begann seine musikalische Karriere mit 17 Jahren und schrieb und sang hunderte von Titeln, was nahezu als Wunder betrachtet wurde, da er durch seine Art, sein unmögliches Auftreten in der Gesellschaft und seine Lügen seine Karriere mehrmals zerstörte und immer wieder neu aufbaute. Egal was Johnny Bode an Geld einnahm, es verschwand bei Vergnügen und in Kneipen. Wenn er Geld hatte, war er freizügig, war er pleite, so kannte er jede Hintertür und jeden Trick, dass andere für ihn bezahlen mussten.

Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war Johnny Bode fasziniert vom Nazismus und ging soweit, dass er sich in Finnland vom deutschen Heer anwerben lies, was jedoch nur dazu führte, dass er, wegen seiner persönlichen Art, sehr bald wieder entlassen wurde, da er sich selbst dort unmöglich gemacht hatte. Als er 1942 zurück nach Schweden kam um eine neue Karriere aufzubauen, hatte er nicht damit gerechnet, dass die kulturelle Elite kein Verständnis für die Machenschaft Hitlers hatte und er gelangte auf die schwarze Liste, auch bei seinen früheren Freunden des Nachtlebens.

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, versuchte Johnny Bode eine neue Karriere, was sich jedoch als relativ schwierig erwies, da niemand ihm einen Vertrag geben wollte. Also wechselte Johnny seine Pseudonyme, die er jedoch immer nur so lange benutzen konnte bis die Presse herausfand wer hinter dem Namen stand. Mit wenig Erfolg versuchte er die Gedichte von Nils Ferlin zu vertonen und vorzutragen, mit größerem Erfolg gelang es ihm die Filmmusik für den ersten Film Åsa-Nisse zu schreiben und selbst Lapp-Lisa sang einige seiner religiösen Lieder. Johnny Bode starb am 25. Juli 1983 arm und vereinsamt in Malmö.


6. Januar 1493: Olaus Petri, der schwedische Reformator

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Samstag, 5. Januar 2013

Flugzeugabsturz beim Stockholmer Flugplatz Arlanda

Am 5. Januar 1970 sollte ein Flugzeug der spanischen Fluggesellschaft Spantax mit einer Gruppe von Touristen vom Stockholmer Flughafen Arlanda nach Mallorca aufbrechen. Als jedoch bereits beim Start einer der vier Motoren der Convair 990 Coronado ausfiel, brach der Flugkapitän den Start ab und kehrte mit der Maschine zum Terminal zurück und sämtliche Passagiere mussten das Flugzeug verlassen um auf eine Ersatzmaschine zu warten.

Allerdings entschied sich der Pilot der Maschine mit Hilfe der drei Motoren bis Zürich zu fliegen um den vierten Motor austauschen zu lassen, was im Prinzip kein Problem sein sollte. Kurz nach dem Start um 22 Uhr 24 neigte sich sich die Convair nach rechte, wenig später verlor sie an Geschwindigkeit und nur 1800 Meter vom Flugplatz entfernt streifte sie Baumspitzen, stürzte ab und zerbrach in drei Teile. Die Ursache dieses Absturzes konnte nie ermittelt werden zumal auch die Witterung eine Rolle spielen konnte, denn diese Nacht war sehr stürmisch und die Temperatur zeigte minus 28 Grad an.

Da sich nur Kabinenpersonal an Bord befand, zählte man nur fünf Tote, wobei der Flugkapitän und eine Flugbegleiterin überlebten. Die Rettung dauerte jedoch Stunden, da man um diese Zeit auf Arlanda auf keinerlei Notsituation vorbereitet war und selbst eine Funkverbindung zur Polizei und dem Rettungsdienst des Krankenhauses nicht vorgesehen war. Es war nicht einmal möglich den Notsender der abgestürzten Maschine anzupeilen. Die Rettung des Piloten dauerte zusätzliche Stunden, weil es der Stolz der Feuerwehrmänner nicht zuließ die Hilfe von Ingenieuren zuzulassen, die die Konstruktion der Convair kannten, was das Losschneiden des Piloten bedeutend beschleunigt hätte.

Der Absturz dieser Spantax-Maschine in Stockholm veränderte die gesamte Situation auf Arlanda, da man sich plötzlich bewusst wurde wie schlecht der Flughafen auf ein Unglück vorbereitet war. Seit diesem Unglück verfügt Arlanda über einen eigenen Rettungsdienst, der rund um die Uhr einsatzbereit ist. Gleichzeitig begannen sich auch die Stockholmer Krankenhäuser auf Katastropheneinsätze vorzubereiten und schafften die notwendige Ausrüstung an, was sich 21 Jahre später beim sogenannten Wunder von Gottröra als kluge Entscheidung zeigte.


5. Januar 1960: Der Flugplatz Arlanda in Stockholm

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Freitag, 4. Januar 2013

Die ersten Postautos kommen nach Schweden

Auch wenn der Ursprung der schwedischen Post als solches bis zum 20. Februar 1636 zurückreicht, so änderte sich im Laufe der Zeit der Transport der Briefe erheblich. Natürlich waren Pferde bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts vom Posttransport nicht wegzudenken, aber die erste Revolution kam bereits mit den Dampfern, die den Transport verbesserten und beschleunigten, und die zweite Revolution kam 1856 mit der ersten Eisenbahnlinie Schwedens, wodurch ein Brief von Stockholm nach Ystad nicht mehr sechs Tage dauerte, sondern bereits am nächsten Tag am Ziel war.

Ein Problem war jedoch nicht nur der Transport von Briefen über größere Strecken, sondern auch die Verteilung, da man im 19. Jahrhundert auch in Schweden vom Abholdienst zum Zustelldienst übergegangen war. Auch hier waren Pferdewagen das üblichste Transportmittel. Als die ersten Automobile auftauchten, so wollte auch Schweden den Anschluss nicht verlieren und bereits 1903 wurde in Stockholm der Einsatz eines Postautos getestet, der jedoch wenig überzeugend verlief und noch im gleichen Jahr wieder auslief ohne dass ein zweites Auto bestellt worden wäre.

Als dann 1905 in mehreren Städten die ersten privaten Unternehmen eine Postverteilung per Auto einführten und vom enormen Preisvorteil sprachen, kam auch die staatliche Post wieder auf die Idee von Pferden auf Autos umzusteigen. Das größte Hindernis für den Postdienst per Automobil stellte jedoch nicht das Wetter dar, das bei den offenen Fahrzeugen ebenfalls eine lästige Nebensache war, sondern ein Gesetz von 1907, das die Geschwindigkeit der Autos bei Tageslicht auf 25 Kilometer die Stunde beschränkte und bei Dunkelheit auf zehn Kilometer, auf eine Geschwindigkeit, die auch Pferde erreichen konnten.

Der Durchbruch für die staatlichen Postautos kam dann jedoch am 4. Januar 1911, als das Postamt in Göteborg erst einen Lastwagen und einen Kombi für den Transport von Briefen und Paketen kaufte und noch im gleichen Jahr zwei weitere Fahrzeuge in Betrieb nahm und damit 18 Pferde in den Ruhestand gehen konnten. Bereits zehn Jahre später waren dann 96 Postautos in Schweden in Betrieb und 1925 zählte man 540 Fahrzeuge und niemand dachte mehr an den früheren sehr beschwerlichen Transport. Für kleinere Abstände hatte zur gleichen Zeit auch das Fahrrad bereits Boden bei der schwedischen Post gewonnen, eine Kombination, die man heute noch im ganzen Land findet.


4. Januar 1793: Bengt Lidner, der Skalde, der in Ungnade fiel
4. Januar 1918: Schweden erkennt Finnland als unabhängigen Staat an
4. Januar 2008: Stig Claesson, der unbekannte Schriftsteller Schwedens 

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Donnerstag, 3. Januar 2013

Victor David Sjöström, der Stern des schwedischen Stummfilms

Victor David Sjöström starb am 3. Januar 1960 im Sophiaheim in Stockholm, ein Schauspieler und Regisseur, der, neben Mauritz Stiller, die wichtigste Figur des schwedischen Stummfilms war. Eines seiner bedeutendsten Werke als Regisseur und Schauspieler gleichzeitig war die Verfilmung des Buches Jerusalem von Selma Lagerlöf im Jahre 1919, das unter dem Titel Ingmarssönerna in die Kinos kam. International berühmt wurde er als Schauspieler mit seiner letzten Rolle, als er in Ingmar Bergmans Smultronstället den alternden Arzt Isak Borg spielte.

Victor David Sjöström gehört zu jenen Filmgrößen, die mangels Geld nicht die Bühnenschule des Dramaten in Stockholm besuchen konnten und daher den Beruf über Theatergesellschaften lernen musste. Bevor Sjöström daher zum Film kam, war er zwischen 1898 und 1912 nahezu ständig mit wechselnden Theatergruppen in Schweden und Finnland auf Tournee. Als sich der Schauspieler daher im Februar 1912 von Charles Magnusson als Regisseur und Schauspieler für das Svenska Biografteatern engagiert wurde, hatte er mehr Erfahrung gesammelt als andere, die die offiziellen Wege zur Bühne nahmen.

Seine ersten Schritte im Film machte Victor David Sjöström im Film Vampyren, wo er unter Mauritz Stiller als Schauspieler arbeitete, damit er lernen konnte welche Unterschiede zwischen Theater und Film bestehen. Noch im gleichen Jahr war er dann Regisseur des Filmes Trädgårdsmästaren. Allein während der ersten fünf Jahre beim Svenska Biografteatern drehte Sjöström insgesamt 30 Filme. Auch wenn einige dieser Filme auch internationales Aufsehen erregten, so kam der Durchbruch für Sjöström erst 1917 mit der Verfilmung Henrik Ibsens Terje Vigen, der auch den internationalen Durchbruch des schwedischen Films brachte. Der Film war die bis dahin teuerste Produktion Schwedens und einer der ersten Filme weltweit, die in natürlicher Umgebung bei Nynäshamn eingespielt wurden.

Als 1919 das Unternehmen Svensk Filmindustri entstand, schuf Victor David Sjöström mit dem Film Körkarlen, bei dem er neue Tricktechniken anwandte, ein Meisterwerk, das ihn nach einer sehr positiven Kritik in der New York Times weltberühmt machte. Die Folge war, dass er 1923 bei der neu gegründeten Firma Metro-Goldwyn-Meyer in Hollywood zu arbeiten begann. 1930, nachdem er seinen ersten Tonfilm Bröllopsnatten noch in den USA gedreht hatte, kehrte Sjöström zurück nach Schweden, wo er nur noch zwei Filme drehte, darunter Markurells i Wadköping. Ansonsten wandte sich der Regisseur dann jedoch wieder der Schauspielerei zu. Am 1. Februar 1943 wurde er künstlerischer Leiter der Svensk Filmindustri.


3. Januar 1947: Nylonstrümpfe kommen nach Schweden

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