Donnerstag, 30. Juni 2016

Der Schriftsteller und Theaterdirektor Hagge Geigert

Hagge Geigert kam am 30. Juni 1925 unter dem Namen Harry Johansson in Lerdal im Dalsland zur Welt. Im Alter von 20 Jahren begann er bei der Zeitung Bohusläningen in Uddevalla zu arbeiten und nahm bei dieser Gelegenheit auch den Namen Hagge Geigert an, unter dem er bis heute in der ganz Schweden bekannt ist. In den Jahren als Filmrezensent bei der Zeitung begann Geigert auch an Revuen zu arbeiten. Seine erste Revue Stan kring Thordén hatte dann 1955 in Uddevalla Premiere.

In kürzester Zeit entwickelte sich Hagge Geigert zum König der schwedischen Revue und es gelang ihm dafür Künstler wie Brita Borg und Nils Poppe nach Uddevalle zu ziehen, einen Stadt mit rund heute rund 30.000 Einwohnern. Aber Geigert verhalf auch vielen jungen Künstlern Schwedens den Durchbruch, denn Lill Lindfors, Laila Westersund und Anita Lindblom gehören zu jenen, die in Uddevalla erstmals einem größerem Publikum näher kamen und dank Hagge Geigert landesweit bekannt wurden.

Zwischen 1965 und 1997 war Hagge Geigert, der am 14. Februar 2000 in Göteborg starb, Theaterdirektor des Lisebergsteatern und seine jährliche Revue Hagges revy entwickelte sich zu einer Tradition des Theaters, auch wenn Geigert bei den meisten Theatern Schwedens einen schlechten Ruf hatte und ihm nachgesagt wurde nur oberflächliche Stücke aufzuführen. Dieser Ruf kam jedoch vor allem durch sein Engagement, das nicht von allen geteilt wurde, denn Geigert sprach sich deutlich gegen jeden Rechtsextremismus aus, stellte sich klar auf die Seite Israels, bettete Satirik in seine Revuen ein und führte einen Kampf gegen die Zigarettenindustrie, da er selbst unter einem Lungenemphysem litt, das auf starkes Rauchen zurückführte.


30. Juni 1812: Die schwedische Künstlerin Josabeth Sjöberg
30. Juni 1839: Johan Olof Wallin, von Gedichten zu Psalmen
30. Juni 1882: Sven Lidman, ein Nihilist wird zum Autor von Psalmen
30. Juni 1887: Erik Berglund, der Schauspieler, der einer Wurst den Namen gab
30. Juni 1921: Abschaffung der Todesstrafe in Schweden
30. Juni 1929: Der schwedische Textilkünstler Hans Krondahl
30. Juni 1939: Die schwedische Politikerin Anna-Greta Leijon
30. Juni 1944: Arbeitsregelungen für Hausangestellte in Schweden
30. Juni 1953: Elsa Beskow, jedes Jahr ein neues Kinderbuch
30. Juni 2006: Klippans Bruk, die erste Papierfabrik Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

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Mittwoch, 29. Juni 2016

Das kulturistorische Museum Näktergalen in Vimmerby

Das Museum Näktergalen, seit 2012 offiziell Stadsmuseet Näktergalen, nimmt in mehrerer Hinsicht eine Sonderstellung innerhalb der schwedischen Museumswelt ein. Zum einen hat das Museum, das am 29. Juni 1996 eingeweiht wurde, das Ziel die gesamte kulturhistorische Entwicklung Vimmerbys darzustellen, einer Kleinstadt mit knapp 8000 Einwohnern, und zum anderen findet man das Museum in einem der kulturhistorisch interessantesten Bauten Schwedens, das gegen 1740 gebaut wurde und damit selbst von architektonischer Warte noch extrem interessant ist.

Das Stadtmuseum Näktergalen in Vimmerby will in erster Linie das lokale Kulturerbe erhalten und kauft daher Gegenstände und Kunstwerke ein, die entweder eine Geschichte der Gemeinde zu erzählen haben oder aber zu offiziellen Kunstwerken gehören, unter der Voraussetzung, dass diese Gegenstände und Kunstwerke von Handwerkern oder Künstlern geschaffen wurden, die auch eine echte Verbindung zu Vimmerby haben oder hatten. Auf diese Weise soll die Geschichte der Kleinstadt auch für die Zukunft erhalten bleiben.

Das Gebäude, in dem dass Museum Näktergalen eingerichtet wurde, entstand gegen 1740, mit einem Aufbau Mitte des 19. Jahrhunderts, und wurde in der traditionellen Holzbauweise erstellt. An den Decken und Wänden der Räume kann man noch großteils die ursprünglichen Barockmalereien finden, die typisch für das Vimmerby des 18. Jahrhunderts waren. 1990 sollte das Haus im Rahmen einer Stadtsanierung abgerissen werden, was glücklicherweise in letzter Sekunde verhindert werden konnte, nicht zuletzt auch dank einer Schenkung von Astrid Lindgren und Gaben der gesamten Gemeinde, die es ermöglichten dass Vimmerby das historische Gebäude aufkaufen und in ein Museum verwandeln konnte.


29. Juni 1561: König Erik XIV (Erich XIV.), der Nachfolger von Gustav Vasa
29. Juni 1613: Seved Ribbing, Reichsschatzmeister und Reichsrat
29. Juni 1763: Hedvig Charlotta Nordenflycht, die erste Feministin Schwedens
29. Juni 1763: Hedvig Charlotta Nordenflycht, mit Lyrik in den Tod
29. Juni 1809: König Karl XIII. von Schweden
29. Juni 1861: Die schwedische Schriftstellerin Rosa Arbman
29. Juni 1865: Der schwedische Landschaftsmaler Nils Andersson
29. Juni 1900: Die Nobelstiftung und der Nobelpreis Alfred Nobels

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Dienstag, 28. Juni 2016

Der politische Journalist Johan Abraham Björklund

John Abraham Björklund kam am 28. Juni 1844 in Uppsala zur Welt und studierte, nach seiner Hochschulreife, ab 1863 an der Universität Uppsala. Im Jahre 1872, nach Abschluss des Studiums, wurde Björklund unmittelbar beim Stockholms Dagblad angestellt, wechselte jedoch noch im gleichen Jahr zur Nya Dagligt Allehanda, bei der er 1891 Chefredakteur wurde und daher für den gesamten Inhalt der Zeitung verantwortlich war, was bedeutete, dass er den Zeitungsinhalt nahezu vollkommen seinen persönlichen politischen Ideen anpasste.

Johan Abraham Björklund gehörte als Journalist der konservativsten politischen Gruppe an, was bereits gegen 1890 dazu führte, dass er nahezu der einzige Journalist war, der in Zollfragen die Position der Regierung verbreitete, die die Steuern für gemahlenes und ungemahlenes Getreide neu festlegen wollte um damit eine Politik des Protektionismus durchzusetzen, was, mit geringfügigen Änderungen, dann auch glückte. Weniger Erfolg hatte Björklund jedoch mit seinem Kampf gegen die Unabhängigkeit Norwegens, die er durch den Vorschlag von Kompromissen verhindern wollte. Allerdings wechselte Björklund im Jahre 1906 auch seinen Arbeitsplatz und wurde Direktor der Presseagentur Svenska Telegrambyrån und hatte neue Aufgaben erhalten.

Der Journalist Johan Abraham Björklund spielte als Chefredakteur der Nya Dagligt Allehanda ein bedeutende Rolle in der Politik Schwedens, da die Zeitung während der nationalromantischen Bewegung das traditionelle Schweden hervorhob und daher eine sehr breite Leserschicht anzog, wobei er dabei allerdings auch für die Zukunft Schwedens arbeitete, denn er stützte bedeutend den Bau von Eisenbahnlinien und die Kommunikation innerhalb Schwedens, da er dabei ein geeintes Schweden sah, das sich jedoch stark auf Stockholm konzentrierte.


28. Juni 1588: Ritter Peder Banér, Reichsrat und Kammerherr
28. Juni 1791: Freiherr Carl Sparre und Gustav III.
28. Juni 1824: Der schwedische Bahnhofsarchitekt Adolf Wilhelm Edelsvärd
28. Juni 1896: Filmvorführungen und Kinos in Schweden
28. Juni 2000: Nils Einar Poppe und das missglückte Drama

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 27. Juni 2016

Der schwedische Graveur Adolf Lindberg

Auch wenn heute nur wenige Personen wissen wer Adolf Lindberg war, so hinterließ der Graveur bei seinem Tod am  27. Juni 1916 in Stockholm ein Vermächtnis, das ihn bis heute überleben sollte, und dies ohne dass er seine Werke signierte. Lindberg war es gelungen 1898 gewissermaßen mit seinen Schülern und Maschinen ins Königliche Münzkabinett einzuziehen und damit für die Münzen nach der Unionsauflösung mit Norwegen zuständig zu sein, aber auch für sämtliche Medaillen der Svenska Akademien und der Vetenskapsakademien. Einige seiner Werke sind daher heute nahezu unbezahlbar.

Adolf Lindberg war am 4. September 1839 als Sohn eines Tischlers zur Welt gekommen und machte nach der Volksschule erst eine Lehre als Goldschmied, studierte jedoch gleichzeitig im Abendstudium an der Slöjdföreningens skola  das Kunsthandwerk. Dort kam er in Berührung mit der Gravur von Münzen und hatte Lea Ahlborn als Lehrerin, jene Frau, die als erste Frau Schwedens zur Königlichen Graveurin ernannt wurde. Von 1859 bis 1868 studierte Lindberg dann Gravur an der Kunstakademie in Stockholm, unterbrochen von einigen Studienreisen ins Ausland. Während dieser Aufenthalte studierte Lindberg vor allem die französische Gravierkunst.

Nach Ende seiner Ausbildung und der Gründung seines Ateliers in Stockholm, konnte er indes nicht an die Münzgravur zu denken, die um diese Zeit  insbesondere von Lea Ahlborn dominiert wurde. Adolf Lindberg arbeitete daher in mehrerer Bereichen und begann auch mit der Prägung von Medaillen bekannter Persönlichkeiten, was ihm 1875 den Durchbruch brachte, denn seine Medaille mit Elise Hwasser galt geradezu als Kunstwerk, was ihm zahlreiche Aufträge in diesem Bereich brachte, unter anderem den Auftrag eine Gedenkmünze für das 400-jährige Jubiläum der Universität Uppsala zu gravieren. Es folgte eine weitere Reise nach Frankreich, wo er auch die Reduzierungsmaschinen von Paulin Tasset entdeckte, die er anschließend  in Stockholm nachbauen ließ. Die extrem hohen Kenntnisse der Gravierkunst führten schließlich dazu, dass Lindberg seiner Lehrerin Ahlborn im Münzkabinett folgte.


27. Juni 1676: Der Schonische Krieg (Skånska kriget) unter Karl XI.
27. Juni 1895: Sophie Adlersparre und die schwedische Frauenbewegung
27. Juni 1902: Der letzte Geadelte Schwedens: Sven Anders Hedin
27. Juni 1963: Fredrik Lindström und der Erfolg eines Populärhistorikers
27. Juni 1976: Das Kanalmuseum Skanzen in Halstahammar
27. Juni 2001: Tove Jansson schrieb nicht nur Mumintrollen
27. Juni 2003: Carl Bernadotte und die Affäre Huseby
27. Juni 2009: Willy Kyrklund und die existentielle philosophische Literatur Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 26. Juni 2016

Der schwedische Architekt Alfred Grenander

Alfred Grenander kam am 26. Juni 1863 als Sohn eines Politikers in Skövde zur Welt und arbeite als Maurer bevor er Fortbildungskurse an der KTH (Königlich Technische Hochschule) in Stockholm besuchte. 1885 begann Grenander dann jedoch ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Berlin, das er 1888 abschloss. In den Folgejahren arbeitete Grenander in verschiedenen Architekturbüros, bis er 1896, gemeinsam mit Otto Spalding, ein unabhängiges Architekturbüro gründete, das allerdings nur bis 1903 existierte.

In Berlin engagierte sich Alfred Grenander ab 1902 am Bau der U-Bahn, was bereits 1905 dazu führte, dass Grenander zum Chefarchitekt des U-Bahn-Baus ernannt wurde. Bis 1931 war der Architekt dann mit dem Bau von rund 70 U-Bahnhöfen beschäftigt, die er teilweise im Jugendstil, teilweise in der modernen klassischen Bauweise entwarf. Noch heute sind große Teile dieser Bahnhöfe erhalten, was bedeutet, dass man die Hauptwerke Grenanders in Berlin findet, nicht in Schweden. Auch der Friedhof der schwedischen Gemeinde in Berlin, inklusive dem schmiedeeisernen Tor, entstammen der Feder des Architekten.

Auch wenn Alfred Grenander überwiegend in Berlin lebte und dort arbeitete, so hatte er bereits 1906 auch in Falsterbo ein Haus für sich gebaut in dem die Familie ihre Sommer verbrachte. In Falsterbo entstand die für die damalige Zeit vollkommen aus dem Rahmen fallende Villa Tångvalle, denn Grenander baute nicht nur ein rosa Gebäude im Jugendstil, sondern er schuf dabei auch ein Sommerhaus im modernsten deutschen Stil, denn das Gebäude glich in keiner Weise eine Stadtvilla, wie sie in Schweden zu jener Zeit üblich waren, und er passte das Gebäude zudem der Natur an, fügte eine große Veranda hinzu um im Freien essen zu können und baute einen Gesellschaftsraum in dem an auch  zahlreiche Freunde treffen konnte. Tångvalla unterscheidet sich noch heute von der schwedischen Architektur und selbst die anderen Häuser in Falsterbo, die Grenander entwarf, sind mehr dem schwedischen Geschmack angepasst.


26. Juni 1690: Knut Kurck und der Widerstand gegen die Macht des Königs
26. Juni 1939: Der Göteborg-Kolorist Ivan Ivarson
26. Juni 1942: Gunnar Mascoll Silfverstolpe, der intime Alltagsdichter Schwedens
26. Juni 1959: Ingo (Ingemar Johansson) wird Weltmeister im Schwergewicht
26. Juni 1977: Der schwedische Sozialmediziner und Sexologe Gunnar Inghe
26. Juni 1987: Göteborger Humor in Film und Theater

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Samstag, 25. Juni 2016

Der Pilgerpfad Munkastigen in Tiveden

Am 25. Juni 2012 wurde der Pilgerpfad Munkastigen in Tiveden offiziell eingeweiht, der auf 96 Kilometern zwischen Riseberga und Olshammar verläuft, vorbei an 13 bedeutenderen Sehenswürdigkeiten und durch einen Wald, der früher wegen seinen zahlreichen Räubern bekannt war. Nach einer Legende nahm im Jahre 1028 auch Olav der Heilige diesen Weg als er aus Norwegen floh, auch wenn dies niemand bestätigte und der damalige Weg auch nicht den gleichen Streckenverlauf hatte als der heutige Pilgerpfad.

Der Munkastigen beginnt offiziell bei der Klosterruine Riseberga und führt zur Birgittakirche in Oshammar am Vättern, von wo aus die Mönche früher mit dem Boot weiter nach Vadstena oder Alvastra fuhren. Die Strecke führt, entlang mehrerer kleiner Seen, durch Tiveden, einen früher sehr dichten Wald, der wegen seiner Unzugänglichkeit auch schon früh die Grenze zwischen dem Götaland und dem Svealand ausmachte, heute allerdings mit mehreren Wanderwegen durchzogen ist und zum Großteil als Nationalpark deklariert ist.

Auch wenn die Legende mit Olav dem Heiligen nicht sicher ist, so war der Munkastigen im 15. Jahrhundert ein wichtiger Verbindungsweg zwischen mehreren Klöstern, was in mehreren geschichtlichen Quellen nachzulesen ist. In Olshammar, der Endstelle des Munkastigen wohnten im 14. Jahrhundert auch zeitweise der Rechtsgelehrte Ulf Gudmarsson und seine Ehefrau, die spätere Heilige Birgitta, die Olshammar auch dem Kloster Vadstena schenkten. Allerdings wurde das Gut Olshammar im Jahre 1527 im Rahmen der Reformation von Gustav Vasa konfiziert und das Kloster Ramundeboda wurde zwei Jahre später von ihm geschlossen.


25. Juni 1568: Gunilla Johansdotter wird Königin gegen ihren Willen
25. Juni 1630: Gustav II. Adolf tritt in den 30-jährigen Krieg ein
25. Juni 1676: Der schwedische Feldherr Carl Gustaf Wrangel
25. Juni 1722: Erik Brahe will die schwedische Königsmacht stärken
25. Juni 1878: Der schwedische Künstler Erik Tryggelin
25. Juni 1888: Vier Städte Schwedens brennen am gleichen Tag
25. Juni 1963: Der schwedische Spion Stig Wennerström

Copyright: Herbert Kårlin

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Freitag, 24. Juni 2016

Der schwedisch-österreichische Künstler Martin van Mijtens

Martin van Mijtens kam am 24. Juni 1695, möglicherweise auch schon am 16. Juni des gleichen Jahres, als Sohn des holländisch-schwedischen Künstlers Martin Mijtens der Ältere in Stockholm zur Welt und lernte in der Schule seines Vaters die Malerei. Nach dieser Ausbildung machte er Studienreisen nach Holland, England und Frankreich um sich dort zu perfektionieren. In diesen Jahren zeichnete sich van Mijtens der Jüngere immer mehr als Porträtmalerei aus und malte, unter anderen, auch Ludvig XIV. und Peter den Großen. Einige Jahre später auch den schwedischen König Fredrik I. und Ulrika Eleonora, zwei Gemälde, die man heute im Schloss Gripsholm findet.

Martin van Mijtens der Jüngere hatte während seiner Auslandsaufenthalte auch die Miniaturmalerei und die Emailmalerei gelernt, Techniken, die ihm bis heute eine besondere Stellung in der Kunstgeschichte verleihen. Der Künstler hatte schon bei seinem ersten Aufenthalt ihn Wien das Angebot erhalten dort als Hofmaler zu arbeiten, versuchte sich jedoch vor einer endgültigen Entscheidung noch in der italienischen Malerei zu perfektionieren, blieb bis 1727 in Italien, verbrachte erneut einige Jahre in Österreich um jedoch 1730 wieder nach Schweden zu gehen.

Nur ein Jahr später entschied sich Martin van Mijtens dann jedoch endgültig sich in Österreich niederzulassen, auch wenn dies mit einigen Problemen verbunden sein konnte, denn der Künstler wollte auch im katholischen Österreich seinem protestantischen Glauben treu bleiben. Sein Können verhalf ihm jedoch dort allgemein anerkannt zu werden und er erhielt selbst die Sondergenehmigung in Österreich ein Haus zu kaufen, was im Grunde Katholiken vorbehalten war. Die bedeutendsten Werke Mijtens sind daher auch Portraits der österreichischen Oberschicht und der Adeligen, wobei seine Treue zum Detail auch ermöglichte die teure Kleidung jeder Schicht später auf das Genaueste zu studieren. Der Künstler starb am 23. März 1770 im Alter von 74 Jahren in Wien in Österreich.


24. Juni 1687: Die Kupfergrube in Falun stürzt ein
24. Juni 1756: Olof Celsius der Ältere und die Botanik der Bibel
24. juni 1833: Gustaf Åkerhielm, Ministerpräsident Schwedens
24. Juni 1853: Die Weltumseglung der HMS Eugenie
24. Juni 1920: Åland, die finnischen Inseln mit schwedischer Kultur
24. Juni 1923: Edith Södergran, die erste Modernistin der schwedischen Literatur
24. Juni 1974: Der schwedische Sänger Magnus Carlsson
24. Juni 2004: Der Mord an Helén Nilsson in Hörby

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 23. Juni 2016

Die schwedische Künstlerin Berta Hansson

Berta Hansson wurde am 23. Juni 1910 als Tochter eines Landwirts in Hammerdal im Jämtland geboren. Die Kindheit war jedoch weniger von der Landwirtschaft, als vielmehr von den künstlerischen Neigungen der Eltern und einer starken Religiosität geprägt, auch wenn die Mutter der späteren Künstlerin auf Grund ihrer Gebrechlichkeit sehr viel in Sanatorien verbrachte. Als Hansson 16 Jahre alt war, starb zuerst die Mutter, ihre Vertraute, und wenig später auch ihre Schwester, was im Grunde bedeutete, dass Hansson und ihre ältere Schwester die Rolle der Hausfrau des kleinen Gutes übernehmen sollten.

Berta  Hansson wollte diese Rolle auf keinen Fall übernehmen und besuchte daher bereits im Folgejahr die Volkshochschule in Sigtuna und bereitete sich dort auf eine Ausbildung zur Volksschullehrerin im Seminar in Umeå vor. Nach Ende ihrer Ausbildung im Jahre 1934 begann Hansson in Fredrika in Lappland als Lehrerin zu arbeiten, wobei jedoch hier auch ihre Neigung zur Malerei immer stärker durchbrach. In den elf Jahren, die Hansson in Fredrika verbrachte, malte sie vor allem Kinder und Landschaften, und machte 1938 während eines Vikariats in Linköping eine Ausbildung in Malerei, die sie 1940 durch einen sechsmonatigen Besuch der Målarskola in Stockholm ergänzte.

Die künstlerische Karriere von Berta Hansson begann 1941, als Elsa Björkman-Goldschmidt in Fredrika zu Besuch kam und ihre Bilder entdeckte. Auf diese Weise hatte die Künstlerin 1943 ihre erste größere Ausstellung bei Färg och Form in Stockholm. Einige Jahre später verließ Hansson den Lehrerberuf und 1947 zog sie Stockholm um ganz von der Kunst zu leben. Nach dem zweiten Weltkrieg machte die Künstlerin mehrere Reisen ins Ausland, unter anderem nach Frankreich, Italien und vor allem Afrika. Ihre Arbeiten ab dieser Zeit, die auch einige Gobelins einschließen, zeigen überwiegend einen religiösen Einschlag. Ihre biblischen Motive gelten heute als ihre bedeutendsten künstlerischen Werke. Berta Hansson starb am 3. September 1994 nahezu blind.


23. Juni 1743: König Adolf Fredrik, ein Herrscher ohne Macht
23. Juni 1869: Karl Tirén und die Welt der Samen
23. Juni 1875: Carl Milles, einer der grössten Skulpteure Schwedens
23. Juni 1903: Birgit Th. Sparre, die unbekannte Schriftstellerin
23. Juni 1923: Stockholms Stadshus, das Stadthaus wird eingeweiht
23. Juni 1950: Carl Zetterström, bekannt unter der Signatur Carl Z
23. Juni 1952: Mittsommer (midsommar) in Schweden
23. Juni 1981: Zarah Leander, eine Karriere in Deutschland
23. Juni 1982: Helmer Linderholm und der historische Roman Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 22. Juni 2016

Das Värmlands Museum in Karlstad

Auch wenn das Landesmuseum Värmlands Museum in Karlstad erst am 22. Juni 1929 offiziell eingeweiht wurde, so geht seine Geschichte zumindest bis 1839 zurück, als Anders Lignell sein Naturalienkabinett dem zukünftigen Stiftmuseum schenkte. Ab 1840 konnte die Öffentlichkeit diese Sammlung jeweils eine Stunde am Mittwoch und eine Stunde am Samstag besichtigen. Als 1857 der naturhistorische Verein des Värmlands gegründet wurde um die Sammlung zu vervollständigen, wuchs das Museum und zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte man bereits von einem ansehnlichen Museum reden.

Im Jahre 1917 wurde der Verein Värmlands Landesmuseum (Föreningen Värmlands läns museum) gegründet und man begann über den Bau eines eigenen Landesmuseums zu reden. Zehn Jahre später schenkte Karlstad dem Verein ein Grundstück und genehmigte dem Verein auch den Bau eines Museums. Der Auftrag ging an den Architekten Cyrillus Johansson, der ein Gebäude errichtete, das an einen Tempel erinnert und 1929 eingeweiht werden konnte. 1998 erhielt das Värmlands Museum dann noch einen Anbau, ein siebeneckiges falurotes Ziegelgebäude, das der Architekt Carl Nyrén zeichnete.
Das Värmlands Museum, das seit 1980 von einer Stiftung getragen wird, verfügt heute über rund 40.000 verschiedene kulturhistorische Gegenstände, etwa 9000 Kunstwerke und über eine Million Fotografien und kann daher als Kulturerbe des Värmlands bezeichnet werden, das jeder besuchen sollte, der etwas mehr über das Värmland wissen will, wobei das umfassende Archiv auch eine Fundgrube für historische Forscher ist. Das Värmlands Museum empfängt jedes Jahr rund 250.000 Besucher, also über 650 Besucher pro Tag. Im Jahre 2005 zeichnete der schwedische Museumsverband das Värmlands Museum als Museum des Jahres aus.

22. Juni 1622: Umeå, die schwedische Stadt der Birken
22. Juni 1851: Der schwedische Architekt Lars Johan Laurentz
22. Juni 1860: Eric Hermelin und die persische Poesie
22. Juni 1866: Das schwedische Zweikammersystem
22. Juni 1874: Elias Sehlstedt, der der Poet der Schären vor Stockholm
22. Juni 1906: Die Geschichte der schwedischen Flagge
22. Juni 1936: Elfjähriger findet Menschen aus dem Mittelalter
22. Juni 1942: Die S/S Ada Gorthon sinkt vor Öland
22. Juni 1945: Frida Stéenhoff und die Revolution der Frau
22. Juni 1975: Per Wahlöö und der politische Kriminalroman Schwedens
22. Juni 1997: Ted Gärdestad und der Tod unter der Eisenbahn

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 21. Juni 2016

Das Naturum Höga Kusten (Hohe Küste)

Bereits im Jahre 2000 wurde die Höga Kusten (Hohe Kuste) zwischen Härnösand und Örnsköldsvik zum Weltkulturerbe der Unesco und am 21. Juni 2007 entstand dann am Fuße des Skuleberget das Informationszentrum Naturum Höga Kusten, das in erster Linie die Aufgabe hat die Landhebung Schwedens in verständlicher Sprache zu erklären und den Besucher des Naturums auf die geologische und kulturelle Eigenheiten dieses Landstriches aufmerksam zu machen, denn in keinem anderem Teil der Welt kann man das Land, als Folge der Eiszeit, weiterhin aus dem Meer steigen sehen.

Das Naturum Höga Kusten hat von Ende März bis Anfang Oktober täglich geöffnet und bietet jedes Jahr eine neue Jahresausstellung, zusätzlich zur permanenten Ausstellung und den Bildspielen, die dem Besucher nicht nur die Landhebung erklären, sondern auch die Naturschönheiten der Hohen Küste zeigen und Wanderer mit den besten Tipps versorgen, die sich allerdings auch auf das anschließende Naturschutzgebiet Skuleberget und den Nationalpark Skuleskogen erstrecken, dem Interessenten also gleich drei bedeutende Gebiete Nordschwedens näher bringen.

Die Bedeutung des Naturum Höga Kusten kann man verstehen, wenn man bedenkt, dass man hier im Jahre 2015 rund 50.000 Besucher zählte und hunderttausende an Touristen in irgendeiner Weise an der Hohen Küste Halt machten, die Aussicht bewunderte, von einer der zahlreichen Aktivitäten profitierten oder auch nur einfach in einem der Restaurants die lokalen Spezialitäten genießen. Und dennoch ist vielen Schweden das Naturum als solches kein Begriff, im Gegensatz zum Skuleberget, da dieser 295 Meter hohe Berg mit keinem anderen Schwedens zu verwechseln ist und sehr deutlich von der Europastraße 4 aus zu sehen ist.


21. Juni: Der schwedische Vorname Alf und die nordische Mythologie
21. Juni 1863: Theaterdirektor Axel Engdahl
21. Juni 1865: Bernhard Elis Malmström, von der klassischen Lyrik zum Realismus
21. Juni 1874: Das Nordlicht und Anders Jonas Ångström
21. Juni 1903: Alf Sjöberg, der Revolutionär des schwedischen Theaters
21. Juni 1945: Bert Karlsson, vom Musikproduzent zum Millionär
21. Juni 1985: Tage Erlander und der schwedische Sozialismus


Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Montag, 20. Juni 2016

Erik Magnusson, auch Erik XII. von Schweden genannt

Selbst nach seinem Tod am 20. Juni 1359 machte Erik Magnusson, der auch als Erik XII. (Erich XII.) von Schweden bekannt ist, noch Geschichte, denn seine Gegner verbreiteten nach seinem Tode dass sowohl der König, als auch seine wenig später verstorbene Ehefrau, Beatrix von Bayern, von seiner Mutter, Blanka von Namur, vergiftet worden sei. Als die Ehefrau starb, wurde noch nach ihrem Tod ein Sohn des Königspaares per Kaiserschnitt geboren, der jedoch auch nur wenige Stunden lebte. Auch wenn diese Aussagen vermutlich erfunden waren, so konnte nie das Gegenteil bewiesen werden.

Erik Magnusson war 1939 als Sohn des Königs Magnus Eriksson zur Welt gekommen, der aus unbekannten Gründen seinem erstgeborenen Sohn die Thronfolge als König von Norwegen verweigerte und seinen Sohn Erik lediglich als Thronfolger für Schweden einsetzte, eine Entscheidung, die zukünftige Probleme garantierte. Die Folgen der Entscheidung zeigten sich bereits gegen 1350, als Erik Magnusson sich mit der Opposition seines Vater, zusammentat und als sichtbarer Führer der Revolution auftrat, obwohl man als tatsächlichen revolutionären Führer Nils Turesson Bielke rechnet.

1956 war Magnus Eriksson gezwungen seinem Sohn große Teile Südschwedens abzutreten und  Erik Magnusson konnte sich bald darauf selbst als König dieses Reiches , zu dem Skåne, Halland und Blekinge gehörten, erklären. Magnus Eriksson ging daraufhin eine Verbindung mit Valdemar Atterdag ein und überfiel 1359 Skåne, musste jedoch feststellen, dass Atterdag ihn verraten hatte und sich bereits aus Skåne zurückgezogen hatte. Es blieb nur noch eine Versöhnung zwischen Vater und Sohn, der wiederum dadurch noch bis zu seinem Tod über Skåne regieren konnte. Auf Grund des Todes von Erik Magnusson, den aufkommenden Gerüchten und dem Streben Atterdags Skåne im dänischen Reich zu integrieren, konnte sich Magnus Eriksson dann allerdings nur noch etwa ein Jahr in Skåne halten, dann ging diese Region an Dänemark über und Atterdag wurde König über dieses südschwedische Reich.


20. Juni 1566: Sigismund, ein König nicht wie die anderen
20. Juni 1792: Nils Adam Bielke, ein Getreuer des Königshauses
20. Juni 1810: Lynchmord an Axel von Fersen in Schweden
20. Juni 1818: Königin Charlotta und Herzogin vom Södermanland
20. Juni 1944: Suzanne Osten, Frauenbewegung in Theater und Film
20. Juni 1961: Die schwedische Punkrockerin Kajsa Grytt

Copyright: Herbert Kårlin

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Sonntag, 19. Juni 2016

Die Künstlerin und Designerin Signe Persson-Melin

Signe Persson-Melin, eigentlich Signe Harriet Melin, kam am 19. Juni 1925 in Tomelilla zur Welt und interessierte sich sehr früh für kunsthandwerkliches Schaffen. So brach die Künstlerin auch die Schule ab um in einer Keramikfabrik in Lomma zu arbeiten und das Töpfern zu erlernen. Zwischen 1946 und 1948 besuchte Persson-Melin dann die Schule für Kunsthandwerk in Kopenhagen um anschließend ein weiteres Jahr am Konstfack in Stockholm Keramik und Glas zu studieren, die beiden Bereiche in denen die Künstlerin auch bekannt werden sollte.

Signe Persson-Melin richtete sich 1950 ein Atelier in Malmö ein und arbeitete die ersten Jahre insbesondere mit Keramik, wobei sie zeitweise auch fest für die Keramikfabrik in Höganäs arbeitete. Der Durchbruch kam für die Künstlerin bereits 1955 bei der internationalen Ausstellung H55 in Helsingborg, wo Persson-Melin ihre weltbekannten Kräuterdosen aus Ton mit Zinnglasur vorstellte, die sich mittlerweile zu einem wertvollen Sammelobjekt entwickelten, auch wenn diese zu Beginn nur für den gehobenen Haushalt bestimmt waren und durch ihr einfaches Design und die praktische Anwendung überzeugten.

In den 60er Jahren ging Signe Persson-Melin auch immer mehr zum Glasdesign über, was dazu führte, dass sie 1967 von der Glashütte Boda als Designerin angestellt wurde. Ihre erste Präsentation bei Boda waren Bier- Wein- und Schnapsgläser unter dem Namen Ruben, die heute ebenfalls beliebte Sammlerobjekte sind. Persson-Melin zeichnete sich durch ihr sehr einfaches Design aus, das in jeden Haushalt passte und dennoch ein sehr individuelles Aussehen hatte. Die Künstlerin, die 1885 die erste Professorin Schwedens für Glas und Design wurde, schuf noch 2014, kurz vor ihrem 90. Geburtstag, ein neues Teeservice für Rörstrand und gilt als die bedeutendste Glaskünstlerin Schwedens.


19. Juni 1652: Louis De Geer, der Wegbereiter der schwedischen Industrialisierung
19. Juni 1865: Der schwedische Landschaftsmaler Nils Andersson
19. Juni 1904: Lars Madsén und das Leben auf dem Lande
19. Juni 1918: Gunnel Vallquist und die moderne katholische Literatur Schwedens
19. Juni 1957: Anna Lindh stirbt nach Überfall im Kaufhaus NK
19. Juni 1976: Königliche Hochzeiten in Schweden
19. Juni 2005: Totta Näslund und der Weg zu Bob Dylan
19. Juni 2010: Kronprinzessin Victoria Ingrid Alice Désirée

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Samstag, 18. Juni 2016

Die Malmö Museen im Schloss Malmöhus

Die Geschichte der Malmö Museen beginnt im Grunde bereits im Jahre 1841, als auf Initiative von Lorenz Bager das Malmö Museum gegründet wurde, das damals jedoch überwiegend ein naturhistorisches Museum im klassischen Stil war. Das private Museum Malmös dehnte sich aus und zog deshalb auch mehrmals um und richtete im Laufe der Jahre Abteilung für die Kulturgeschichte, die Kunst und das Kunsthandwerk ein. Als dieses Museum über eine beträchtliche Sammlung verfügte, wurde es 1891 von der Stadt Malmö aufgekauft. Am 12. November 1901 wurde das Malmö Museum dann im älteren Teil der heutigen Stadtbibliothek eingeweiht, und auf Grund der verschiedensten Einkäufe waren die Räume bereits 1907 erneut zu klein.

Dieses Mal war die Suche nach größeren Räumen ein Problem und als 1914 das Schloss Malmöhus seine Aufgabe als Gefängnis verlor, entstand der Plan das Museum in das historische Gebäude zu verlagern. Um dies zu ermöglichen, musste man das Schloss vollkommen restaurieren und entlang des Burggrabens auch einige zusätzliche Gebäude errichten. Die Arbeiten waren so umfangreich, dass das neue Museumsgebäude erst am 18. Juni 1937 eingeweiht werden konnte. Mit Ausnahme einiger Monate im Frühjahr und Sommer 1945 blieben dies Räume bis heute Museumsräume. Lediglich von Mai bis September 1945 wurde das Museum geräumt um Platz für Juden, die die Konzentrationslager überlebt hatten, zu schaffen.

Die Struktur und Organisation der Malmö Museen änderten sich im Laufe der Jahre mehrmals. Wenn man heute von den Malmö Museer spricht, so meint an das Kunstmuseum, das Seefahrtmuseum, das Technische Museum, das Aquarium, das städtische Museum und einige kleinere Museen, wobei sich das Zentrum dieser Museen weiterhin im Schloss Malmöhus befindet. Gemeinsam mit dem Museum Kulturen in Lund und dem Regionalmuseum in Kristianstad, bilden die Malmö Museen ein gemeinsames Regionalmuseum Skånes, wobei jedoch jedes davon  auf seine eigene Umgebung begrenzt ist, also diese also nicht zwangsweise zur gleichen Zeit besucht werden müssen.


18. Juni 1754: Anna Maria Lenngren, Frauenbewegung und Bourgeoisie
18. Juni 1796: Nils Lovén, der schreibende Priester Skånes
18. Juni 1796: Nils Lovén, der schreibende Priester Skånes
18. Juni 1827: Der schwedischen Sängerprinz Gustaf Oscar
18. Juni 1870: Der schwedische Astronom Nils Haqvin Selander
18. Juni 1947: Die Örebro-Ausstellung: Handwerk und Kleinindustrie
18. Juni 1954: Der schwedische Sänger Magnus Uggla
18. Juni 2003: Die verschwundene DC-3 und die Catalinaaffäre

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 17. Juni 2016

Der Mässingbergets Windpark bei Orsa

Am 17. Juni 2015 wurde bei Orsa der Windpark Mässingberget eingeweiht, der insgesamt aus elf Windkraftwerken besteht, wovon acht der deutschen Pensionskasse REIF gehören, eines der Firma Polarbröd und jeweils ein weiteres den Firmen E-Kraft und Älvsborgsvind. Allein diese Anlage ist in der Lage, zumindest theoretisch, 16.800 Haushalte permanent mit Strom zu versorgen, wobei dabei zu bedenken ist, dass Orsa als solches nur über rund 5300 Einwohner verfügt, der gewonnene Strom also auch anderen Gemeinden zu Gute kommt.

Interessant ist beim Windpark Mässingberget jedoch nicht nur der Ertrag an Strom, sondern auch die Tatsache, dass damit jährlich bis zu 61.000 Tonnen Kohlendioxid weniger an die Umwelt abgegeben wird, was vielleicht erklärt, dass dieser Windpark von der gesamten Gemeinde Orsas begrüßt wurde, denn nicht eine Klage ging gegen den Bau dieses Windparks ein und eine große Menge der Bewohner der Kleinstadt waren bei der Einweihung anwesend um zu sehen wie das weiße Band durchschnitten wurde.

Die Einweihung des Windparks Mässingberget glich nahezu einem Volksfest, bei dem zudem der lokale Spielmann Olle Moraeus & Orsa spelmän für Stimmung sorgten. Wie bei jeder Statistik, so kann man die Zahlen in Wirklichkeit natürlich nicht auf Haushalte überschlagen, denn allein die Firma Polarbröd benötigt vier Windkraftwerke um die Bäckerei mit Strom zu versorgen, was dem Unternehmen damit gelang, dass es nicht nur ein Windkraftwerk des Windparks Mässingberget besitzt, sondern auch drei weitere im benachbarten Mora.


17. Juni 1397: Erich von Pommern im Kampf gegen die Hanse
17. Juni 1682: Karl XII., der „Kriegskönig“ Schwedens
17. Juni 1707: Die Ramlösa Heilquelle bei Helsingborg
17. Juni 1707: Der deutsch-schwedische Arzt Johan Jacob Döbelius
17. Juni 1739: Malcolm Sinclair und der schwedische Krieg mit Russland
17. Juni 1815: Thekla Knös und der literarische Salon Knös in Uppsala
17. Juni 1836: Clas Theodor Odhner und die schwedische Geschichte
17. Juni 1887: Der schwedische Künstler Hugo Birger
17. Juni 1895: Ruben Rausing, der Erfinde der Tetra Pak
17. Juni 1896: Rudolf Petersson und der berühmteste Rekrut Schwedens
17. Juni 2004: Sara Lidman, ein literarischer Kampf gegen den Kolonialismus

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 16. Juni 2016

Der schwedische Künstler Gustaf Brusewitz

Als Gustaf Brusewitz am 16. Juni 1899 im Alter von 87 Jahren in Göteborg starb, ging er weniger als Künstler in die Geschichte Schwedens ein, sondern als bedeutender Ethnograph, der im Laufe seines Lebens sehr viel vorgeschichtliche Forschung betrieben hatte und dabei eine große Menge an vorhistorischen Funden des Bohuslän abzeichnete und mehrere Bücher zur Vorgeschichte und Archäologie dieser schwedischen Landschaft veröffentlichte. Seine Gemälde waren in diesem Zusammenhang nahezu eine Zugabe.

Gustaf Brusewitz war am 3. Oktober 1812 als Sohn eines Großhändlers in Göteborg zur Welt gekommen und studierte zwischen 1829 und 1836 an der Kunstakademie in Stockholm und erlernte dort, unter Christian Didrik, insbesondere die künstlerische Gravur. Nach weiteren Studien in Rom, Paris und an der Zeichenakademie in der Schweiz wurde Brusewitz im Jahre 1865 Intendant des Kunstmuseums in Göteborg. Parallel zu dieser Tätigkeit und zu seinen ethnologischen Interessen, malte der Künstler vor allem historische und religiöse Gemälde.

Der Werdegang von Gustaf Brusewitz ist erstaunlich, denn bereit als Kind hörte er schlecht und konnte daher auch schlecht sprechen, was die Eltern dazu zwang ihm einen Privatunterricht zu finanzieren. Im erwachsenen Alter hatte es der Künstler gelernt von den Lippen zu lesen, so dass er selbst als Porträtmaler einen gewissen Erfolg hatte. Die bedeutendsten Werke des Künstlers waren indes auch hierbei mit dem Bohuslän verknüpft, denn Brusewitz hinterließ zahlreiche Gemälde zur Geschichte des Bohuslän. Als religiöser Maler sind vor allem die Altarbilder in der Råda Kirche und der Ljunits-Nöbbelöv Kirche zu erwähnen, die auch deutlich die Religiosität des Künstlers spiegeln.


16. Juni 1288: Der Stora Kopparberget in Falun
16. Juni 1798: Johan Henrik Thomander und die Kirchengeschichte Schwedens
16. Juni 1858: Gustav V., König von Schweden
16. Juni 1925: Östen Sjöstrand, der Dichter, der Antike und Gegenwart verbindet
16. Juni 1938: Der schwedische Schriftsteller Torgny Lindgren
16. Juni 1943: Die Sandöbron schafft eine Landverbindung nach Haparanda
16. Juni 2011: Eine Moschee für die Gläubigen Göteborgs
16. Juni 2012: Mora-Nisse, eine schwedische Legende des Skisports

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Mittwoch, 15. Juni 2016

Der Schriftsteller und Poet Marcus Birro

Marcus Birro kam am 15. Juni 1972 als Sohn eines italienischen Vaters und einer schwedischen Mutter in Göteborg zur Welt und wuchs unter bescheidenen Verhältnissen in einem Vorort der Stadt auf. Die Ehe der Eltern zerbrach als Birro 16 Jahre alt war und stürzte den Jugendlichen zwischen zwei Welten, nämlich zwischen das väterliche Italien und die schwedische Erziehung. Birro begann in einer Rockband zu spielen, nahm verschiedene Jobs an und besuchte zeitweise die Universität, ohne jedoch je ein seriöses Studium zu beginnen. Seine umfassenden Kenntnisse sammelte er nach einer persönlichen Methode.

Marcus Birro suchte den Weg nach oben. Zwischen 1999 und 2009 konnte man ihn in unterschiedlichen Radioprogrammen hören, er tauchte immer öfter im Fernsehen auf und zeigte sich, unter anderem, als Fußballspezialist. In diesen Jahren tauchte auch die religiöse Neigung Birros auf, der zwar Mitglied der Svenska Kyrkan ist, jedoch seit Jahren davon spricht zum Katholizismus überzutreten. Das gespaltene Wesen Birros zeigt sich jedoch nicht nur in der Religion, denn durch das starke Vertreten seiner persönlichen Meinungen durch provokative Aussagen wird er in Schweden gleichzeitig zum Vorbild als auch zur Hassfigur, die Morddrohungen erhält. Das Selbstvertrauen des Poeten, wie er sich selbst beruflich bezeichnet, ist enorm, so dass er die Kritik an seiner Person nur selten versteht.

Ab 2014 bricht die Karriere von Marcus Birro ein, denn er kritisiert offen den Islam und ist in einem Podcast der Sverigedemokraterna zu hören. Expressen entlässt Birro, und auf Grund seiner kontroversen Stellungsnahmen verliert er weitere drei Daueraufträge. Auch die Ehe beginnt in eine Krise zu geraten, und als 2015 bekannt wird dass der Christ mit der Ehefrau eines führenden Sverigedemokraten ein Verhältnis hat, wird Birro von vielen Seiten ganz gemieden. Marcus Birro besitzt, nach eigenen Aussagen, ausschließlich die italienische Nationalität, was ihm 2010 zum Verhängnis wurde, als er sich zum Vorsitz der Christdemokraten bewerben wollte. Als Literat macht sich Marcus Birro vor allem als trockener Alkoholiker einen Namen, da er bereits sehr viel über seinen Weg aus dem Alkohol schrieb.


15. Juni 1587: Freiherr Gabriel Gustafsson Oxenstierna
15. Juni 1587: Gabriel Gustafsson Oxenstierna auf Tyresö Schloss
15. Juni 1744: Maria Kristina Kiellström, bekannt als Ulla Winblad
15. Juni 1866: Die Stockholmer Ausstellung des Jahres 1866
15. Juni 1926: Gun Kessle und die Dritte Welt
15. Juni 1981: Kodjo Akolor, Komiker wider seinen Willen
15. Juni 1998: Jokkmokks-Jokke und das schwedische Volkslied

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

Dienstag, 14. Juni 2016

Der schwedische Historiker und Archivar Ernst Nygren

Ernst Nygren kam am 14. Juni 1889 als Sohn eines Offiziers in Karlstad zur Welt, wo er 1907 auch die Hochschulreife ablegte bevor er sich an der Universität Uppsala einschrieb, gleichzeitig jedoch auch in Lund, Kiel und Leipzig, um neben Geschichtswissenschaft auch die deutsche Sprache und die deutsche Geschichte zu studieren. Im Jahre 1916 legte Nygren sein Lizentiat in Geschichtswissenschaft ab, die Voraussetzung einer wissenschaftlichen Karriere, ohne dann jedoch den nächsten Schritt zu gehen, sondern als Assistent am Landesarchiv in Uppsala zu beginnen.

Das geschichtliche Interesse zeigte Ernst Nygren bereits im Gymnasium in Karlstad, denn dort verschlang er jedes Geschichtswerk der Bibliothek. Während seines Studiums ging der Geschichtswissenschaftler dann jedoch mehr und mehr auf das geschichtliche Quellstudium über, was zwar seine Arbeiten an geplanten Veröffentlichungen bremste, ihn jedoch auf die Arbeit als Archivar vorbereitete. Vor allem nach seinem Wechsel ins Reichsarchiv, konnte Nygren wertvolle Beiträge zur aktuellen Geschichtsforschung leisten, da der Wissenschaftler vor allem Dokumente zum schwedischen Mittelalter sammelte und zusammenstellte.

Die größten Leistungen Ernst Nygrens waren natürlich die Forschungsarbeiten zum Mittelalter, da er hierfür nicht nur in allen nordischen Archiven suchte, sondern auch nach den ausgestellten Privilegienbriefen der Päpste im Vatikanarchiv suchte. Zum anderen zeigte sich Nygren, trotz seiner geringen Anzahl an eigenen Publikationen, den zukünftigen Geschichtswissenschaftlern sehr offen und half diesen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beim Zugang zum Verständnis des Mittelalter des Nordens, so dass Nygren, der am 1. April 1968 in Stockholm starb, das Geschichtsverständnis des Nordens bis heute beeinflusst.


14. Juni 1645: Haquin Spegel, schwedischer Erzbischof und Dichter
14. Juni 1874: Das Grand Hotel in Stockholm entsteht
14. Juni 1897: Jan Fridegård, der Autor der modernen Klassik Schwedens
14. Juni 1897: Jan Fridegård und die Provokation der Arbeiterliteratur Schwedens
14. Juni 1989: Der Zoologische Garten Nordens Ark im Bohuslän
14. Juni 2001: EU-Gipfel in Göteborg mit Unruhen
14. Juni 2008: Der schwedische Jazzmusiker Esbjörn Svensson

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 13. Juni 2016

Der schwedische Sänger Måns Zelmerlöw

Måns Zelmerlöw kam am 13. Juni 1986 als Sohn eines Chirurgen in Lund zur Welt und besuchte dort ein Gymnasium mit dem Schwerpunkt Musik. In der Schule spezialisierte sich Zelmerlöw auf Chorgesang und Musical, was nahezu automatisch dazu führte, dass er in Lund auch dem Studentenchor beitrat und 2002, im Alter von sechs Jahren in einem Musical mitwirkte. Auch wenn Zelmerlöw ab dieser Zeit im Sommer immer wieder Auftritte hatte und damit Erfahrung sammelte, so reichte es bei der Nachwuchssendung Idol 2005 nur zu einem fünften Platz.

Måns Zelmerlöw gab nicht auf, nahm im Folgejahr an Let's Dance teil und erhielt im gleichen Jahr die Hauptrolle im Musical Grease, das in Malmö auf die Bühne kam. 2007 nahm der Sänger dann an der schwedischen Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest teil und landete mit Cara Mia auf dem dritten Platz. Auch wenn Zelmerlöw dadurch Schweden nicht vertreten durfte, so war er ab diesem Zeitpunkt in ganz Schweden bekannt. Allerdings setzte er nicht voll auf Musik, sondern arbeitete abwechselnd als Sänger, Moderator und Schauspieler. 2009 kam Zelmerlöw erneut ins Finale des Melodifestivalen, und erreichte mit Hope & Glory nur den vierten Platz, da er die Zuschauer, im Gegensatz zur Jury, nicht überzeugen konnte.

Im Jahre 2011 übernahm Måns Zelmerlöw die Rolle Romeos im Musical Romeo & Julia, das im Göta Lejon in Stockholm aufgeführt wurde, und gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass er im Sommer der neue Moderator für Allsång på Skansen werde, eine Aufgabe, die er auch die folgenden zwei Jahre übernahm. 2015 kehrte Zelmerlöw mit Heroes zurück zur Vorausscheidung des Eurovision Song Contests und gewann die Ausscheidung nicht nur mit einem sehr großen Vorsprung vor den anderen Teilnehmern, sonder es gelang ihm auch der Sieg beim ESC, wodurch er die Endauscheidung des Eurovision Song Contests 2016 zurück nach Schweden holte.


13. Juni 1817: Erik af Edholm wird Chef der Königlichen Oper und des Dramaten
13. Juni 1854: Jenny Nyström und die schwedischen Weihnachtstrolle
13. Juni 1878: Der schwedische Entomologe Carl Stål
13. Juni 1901: Tage Erlander und der schwedische Sozialismus
13. Juni 1925: Der schwedische Sprachforscher Adolf Noreen
13. Juni 1951: Stellan Skarsgård, anerkannter Schauspieler ohne Ausbildung
13. Juni 1952: Die verschwundene DC-3 und die Catalinaaffäre
13. Juni 2004: Junilistan, die europakritische Partei Schwedens 

Copyright: Herbert Kårlin