Freitag, 30. März 2012

Ingvar Kamprad und das schwedische Imperium Ikea

Ingvar Kamprad, der Gründer der schwedischen Möbelkette Ikea, wurde am 30. März 1926 in Pjätteryd geboren und hatte bis kurz vor seinem Tod am 27. Januar 2018, aus Steuergründen, seinen Hauptwohnsitz in der Schweiz. Nach der Zeitschrift Forbes gehörte Kamprad jahrelang zu den reichsten Personen weltweit und zählte, trotz seines ausländischen Wohnsitzes und dank des schwedischen Passes, mit einem Vermögen von über 23 Milliarden Dollar als der reichste Schwede. Die zentrale Macht Ikeas liegt nach wie vor bei der Stiftung Interogo in Liechtenstein, die vollständig von der Familie Kamprad kontrolliert wird.

Um Ingvar Kamprad entwickelte sich die Geschichte, dass er bereits mit sechs Jahren Streichhölzer mit Gewinn verkaufte und mit zehn Jahren als „Unternehmer“ aktiv wurde, wobei dabei weniger genannt wird, dass bereits die Eltern den größten Hof der Gemeinde Ljungby besaßen und der Ikea-Gründer aus sehr reichem Haus stammte. Im Alter von 17 Jahren gründete Ingvar Kamprad dann das Postorder-Unternehmen Ikea, in dem er vier Jahre später auch die ersten Möbel anbot. 1951 verschickte er dann die ersten Ikea-Kataloge und 1958 eröffnete er das erste Möbelhaus in Älmhult im Småland. Als er dann 1965 ein Warenhaus bei Stockholm eröffnete, war Ikea zu einem Begriff in ganz Schweden geworden und begann die Welt zu erobern.

Im Jahre 1994 verlor die schwedische Vorzeigefigur Ingvar Kamprad dann etwas an Glanz, als bekannt wurde, dass er von 1942 bis etwa zur Zeit als er seinen ersten Laden eröffnete im faschistischen Nysvenska Rörelsen aktiv war und für die extrem rechte Vereinigung Mitglieder warb und ihr mit Geldspenden unter die Arme gegriffen hatte. Diese rechtsextremen Aktivitäten erklärte Ingvar Kamprad später als jugendliche Verirrungen, die auf seine deutschstämmige nazitreue und antibolschewistische Familie zurückzuführen sei. Inwieweit sich Ingvar Kamprad mittlerweile vom rechten Geist tatsächlich entfernt hat, ist unbekannt, zumal die schwedische Bevölkerung mehr vom Erfolg des Unternehmers wissen will als von seiner politischen Einstellung und seinen Steuererspanismodellen.

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Copyright: Herbert Kårlin

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