Donnerstag, 4. April 2019

Die Künstlerin und Regisseurin Fia-Stina Sandlund

Fia-Stina Sandlund kam am 4. April 1973 in einer liberalen, links orientierten Familie zur Welt und verbrachte ihre Kindheit in Linköping, einem Ort der Bürgerschicht in der die ganze Familie, die in Hippiekleidung unterwegs war, geradezu einen schreienden Kontrast bildete und Fia-Stina auch kaum akzeptiert wurde. Diese Situation änderte sich erst als Sandlund 1998 ein Studium an er Fotohochschule in Göteborg begann, das sie dann ab dem Jahr 2000 mit einem Studium am Konstfack in Stockholm ergänzte, wobei Sandlund von Beginn an vor allem eine Neigung zur Performance, Installationen und zum Filmen zeigte.

Bekannt wurde Fia-Stina Sandlund bereits 2001, als sie gemeinsam mit Joanna Rytel während der „Fräulein Schweden Gala“ die Bühne stürmte und die beiden Frauen eine Banderole mit der Aufschrift „Alter-Männer-Schleim“ hochhielten. Dabei ist Sandlund nicht einmal Feministin, sondern Künstlerin, die die Welt zum Nachdenken bringen will, damit in allen Bereichen des Lebens die Gleichstellung von Personen erreicht wird. In diesem Sinn sieht Sandlund auch die Grenzen der Kunst fließend, wenngleich sie bei allen ihren Werken Wert auf eine politische Botschaft legt, die man in der aktuellen Gesellschaft nur als radikal bezeichnen kann.

Die bisher bedeutendste Arbeit Fia-Stina Sandlunds ist die feministische Film-Trilogie Fröken Julie, bei der sie die frauenfeindlichen Meinungen August Strindbergs zerlegt und die Machtstrukturen der Gesellschaft zeigt. Sandlund, die zwischen 2007 und 2015 an diesen Kinofilmen arbeitete, schreibt mit diesem Film eine moderne Geschichte, die bei den meisten Betrachtern ein Unwohlsein hinterlässt, da Sandlund eine mögliche Gesellschaft zeigt, die jedoch erfordert, dass die Mehrheit der Bevölkerung den Mut dazu findet in das kalte Wasser zu springen um Vorurteile zu überwinden. Fia-Stina Sandlund provoziert in der Kunst, in der Literatur und im Film, auch wenn sie weiß, dass sie damit nicht als Gesellschaftskritikerin gesehen wird, sondern als radikale Feministin, denn noch immer ist die Männergesellschaft nicht Vergangenheit.


4. April 1611: Schweden und Dänemark kämpfen bei Kalmar
4. April 1764: Gustaf Johan Gyllenstierna wird zu Johan Axelsson
4. April 1773: Der Schauspieler und Sänger Carl Magnus Craelius
4. April 1812: Joseph Magnus Stäck, Künstler und Kunstprofessor
4. April 1869: Johan Göth und die Lokalgeschichte Smålands
4. April 1892: Edith Södergran, die erste Modernistin der schwedischen Literatur
4. April 1895: Der Operakällaren in Stockholm
4. April 1904: Der schwedische Kapellmeister Arne Hülphers
4. April 1915: Lars Ahlin und das soziale Leben der schwedischen Kleinstadt
4. April 1930: Victoria von Baden wird schwedische Königin
4. April 1957: Peter Englund und die Geschichte Schwedens
4. April 1966: Der schwedische Filmer Lorens Marmstedt
4. April 1973: Gösta Knutsson und Pelle Svanslös

Copyright: Herbert Kårlin

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