Sonntag, 30. April 2017

Die Walpurgisfeuer in Schweden

Auch wenn man bei den Feuern am Abend des 30. April in der deutschen Sprache grundsätzlich von den Walpurgisfeuern spricht, und im Schwedischen offiziell vom Valborgselden oder dem Valborgsmässobålet, so hat dieses Feuer sehr wenig mit der heiligen Walpurga zu tun, was sich auch dadurch ausdrückt, dass man in der schwedischen Umgangssprache weiterhin vom majbrasa, dem Maifeuer, redet und diese Tradition im Norden auf einen vorchristlichen Brauch zurückgeht, denn nach der nordischen Mythologie ist in dieser Nacht die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten am geringsten, weswegen man die Nacht fernhalten soll.

Wenn man daher in die vorchristliche Zeit des Nordens zurückgeht, so dachte man natürlich auch nicht an die Hexenverbrennungen, die erst das Christentum mit sich brachte, sondern mit dem Walpurgisfeuer sollte alles aus dem vergangenen Jahr, vor allem die negativen Erlebnisse, die Not des Winters und negative Gedanken verbrannt werden, damit man am nächsten Morgen ein neues Leben beginnen konnte, bei dem ein Strich unter alles Vergangene und alle Feindschaften gezogen wurde. Als der katholische Glauben in Schweden einzog, hat man sehr oft an den Plätzen dieser Feuer eine Kirche oder eine Kapelle gebaut, um zu zeigen wie mächtig der katholische Gott sei und die Walpurgisfeuer dem Aberglauben gehören.

Als dann der katholische Glaube durch den protestantischen ersetzt wurde, wurde das Walpurgisfeuer kaum noch mit der etwas brutalen Denkweise der Katholiken verbunden, sondern das Feuer war mit der Sonne, der Wärme und dem Frühling verbunden, hatte jedoch gleichzeitig noch die Eigenschaft die landwirtschaftlichen Tiere gegen die wilden Tiere jener Zeit zu schützen und alle bösen Kräfte fernzuhalten. Der schwedische Botaniker Carl von Linné schrieb noch 1749, dass die Bauern des Västmanlands am 30. April immer große Feuer machten und um die Scheiterhaufen tanzen, vor Freude, dass nun endlich der Sommer im Anzug sei. Man kann sich natürlich fragen, warum diese Feuer mit dem Schutz von Kühen, Schafen und Ziegen verbunden war, obwohl die Antwort einfach ist, denn am Folgetag wurde das Vieh auf die Weide gelassen, es fand also der schwedische Almauftrieb statt.


30. April: Die Walpurgisnacht in Schweden
30. April 1659: Graf Jacob Reenstierna als königlicher Beamter
30. April 1870: Maria Sandel, die erste Arbeiterschriftstellerin Schwedens
30. April 1909: Der studentische Karneval Chalmers Cortège
30. April 1910: In Göteborg findet der erste Chalmers Cortège statt
30. April 1926: Der schwedische Architekt Sten Samuelson
30. April 1929: Birger Sjöberg, vom Volkslied zum Modernismus
30. April 1946: Sven Nordqvist und die Phantasiewelt der Kinder
30. April 1946: Carl XVI. Gustaf Folke Hubertus, König von Schweden
30. April 1976: Die Hoola Bandoola Band
30. April 1982: Der Tag der schwedischen Flagge

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 29. April 2017

Der Industrielle Carl Otto Bergman

Carl Otto Bergman kam am 29. April 1828 als Sohn eines Kaufmanns in Luleå zur Welt und schrieb sich 1850, nach seiner Hochschulreife am Gymnasium in Piteå, an der Universität Uppsala ein um sich auf eine militärische Laufbahn vorzubereiten. Zwei Jahre später begann Bergman seine militärische Laufbahn als Unterleutnant, eine Karriere, die er 1880 als Major abschloss, auch wenn er anschließend weitere 13 Jahre lang Reserveoffizier blieb. Allerdings sollte Bergman nicht wegen seiner militärischen Leistungen in die Geschichte eingehen, sonder in zwei anderen Bereichen, die sich ab dem Jahr 1860 für ihn öffneten.

Als Carl Otto Bergman im Jahr 1860 Disponent (Direktor) für Bodträskfors bei Boden wurde, veränderte er das Leben im höchsten Norden Schwedens, denn Bergman legte dort Gärten an, modernisierte die Tierhaltung und legte auch Gewächs- und Treibhäuser an, wo er selbst Weintrauben anbaute. Durch eine ausgedehnte Forstwirtschaft und eine Aufrüstung des Sägewerks gelang es Bergman dort weiten Gebieten einen Reichtum zu bringen, der bis dahin dort undenkbar war. Parallel zu seinem Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft verbesserte Bergman auch die Infrastruktur, so dass die neue Eisenbahnlinie von allen Gebieten aus relativ einfach erreicht werden konnte.

Auch als Lokalpolitiker veränderte Carl Otto Bergman das Leben in Norrbotten, denn ab 1885 unternahm er alles um die englische Firma, die das Bergwerk in Gällivare ausbeutete, zu verstaatlichen. Als die Regierung nicht darauf reagierte, entschied er sich 1888 die Firma zu verklagen, da sie gegen das damalige Grubengesetz verstieß. Gegen eine Vergleichssumme konnte er daraufhin das Bergwerk, gemeinsam mit Konsul G. E. Broms übernehmen. Die Kosten für das Bergwerk waren indes enorm, so dass Bergmans Firma noch kurz vor seinem Tod in Konkurs ging und später vom staatlichen Unternehmen LKAB übernommen wurde. Carl Otto Bergman starb am 21. Juni 1901 auf seinem Gut Sandträsk in Norrbotten.


29. April 1442: Krister Nilsson und die Kalmarer Union
29. April 1659: Sophia Elisabet Brenner, Frauenliteratur im 17. Jahrhundert
29. April 1659: Sophia Elisabet Brenner und die Frauenbewegung
29. April 1742: Der Bergwerksarzt Johan Moraeus
29. April 1805: Der Künstler Lorens Pasch der Jüngere
29. April 1812: Emilie Högqvist, ein kurzes Leben im Glanz
29. April 1913: Schwedischer Reißverschluss erobert die Welt
29. April 2011: Der Beginn und das Ende des Smålands Folkblad

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Freitag, 28. April 2017

Der Regisseur und Schriftsteller Torbjörn Axelman

Torbjörn Axelman kam am 28. Aril 1932 in Eskilstuna zur Welt und studierte an der Universität Uppsala, ein Studium, das er 1956 mit einem Magister in Philosophie abschloss. Unmittelbar nach Abschluss des Studiums begann Axelman mit Owe Thörnqvist Revuen in Uppsala  aufzuführen, die so erfolgreich waren, dass einige der Sketche für die Casinorevue in Stockholm benutzt wurden und Axelman so bekannt machten, dass er ab 1956 vom schwedischen Fernsehen angestellt wurde und dort, unter anderem, die Sendung Aktuellt ins Leben rief.

Ende der 60er Jahre begann Torbjörn Axelman eine Zusammenarbeit mit Lee Hazelwood und setzte in die Film- und die Musikszene. In diesen Jahren nahm Axelman auch mehrmals an den Ausscheidungen in Montreux teil, unter anderem mit Lasse Åberg und Lill Babs, was dazu führte, dass er 1974 auch in die internationale Jury in Montreux gewählt wurde. Ebenfalls äb den 60er Jahren veröffentlichte Axelman mehrere Gedichtbände, die sämtliche im Verlag erschienen, den er gemeinsam mit Lee Hazelwood gegründet hatte. Nach dem Film Hommage á Harry Schein, bei dem Axelman 1984 Regie führte, wurde es ruhig um Axelmann, bis 2008, als er plötzlich wieder auf nationalem Niveau auf den Titelseiten zu finden war.

Am 1. Dezember 2008 führte ein persönlicher Streit zwischen Tornjörn Axelman und Joakim Hansson, der das Haus Axelmans gekauft hatte und Teile davon an diesen vermietet hatte, dazu, dass Axelman seinen Vermieterin in den Rücken schoss und, als die Polizei zum Tatort kam, auch auf die Polizei feuerte. Die Anklage lautete dann auf dreifachen Mordversuch. Der Gerichtspsychiater stellte schwere Störungen bei Axelman fest, der daraufhin in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen wurde, die er erst zwei Jahre später wieder verlassen durfte.


28. April 1662: Die deutsch-schwedische Gräfin Aurora von Königsmarck
28. April 1715: Carl Fredrik Scheffer zwischen Politik und Literatur
28. April 1846: Der Astronom Johan Oskar Backlund
28. April 1868: Hjalmar Procopé, ein finnlandschwedischer Dichter
28. April 1938: Wasser und Brot in schwedischen Gefängnissen
28. April 1973: Siri Derkert, Erneuerin der öffentlichen Kunst
28. April 2012: Das Naturreservat Slottsberget in Skärstad 

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Donnerstag, 27. April 2017

Reichsmarschall und Richter Sten Rudholm

Sten Rudholm kam am 27. April 1918 als Sohn eines Pädagogen in Karlstad zur Welt und studierte an Universität in Stockholm Jura, eine Studium, das er 1942 mit einer Kandidatur abschloss. Nach einigen Jahren in der Administration kam Rudholm 1961 als Ratsmann an das Oberlandesgericht, an dem er sechs Jahre später Präsident wurde. Zwischen 1983 und 1986 war Rudholm auch schwedischer Reichsmarschall, ein Ehrenamt am königlichen Hof. Am 1. Januar 1977 wurde der Gerichtspräsident in die Schwedische Akademie gewählt, wo er am 20. Dezember des gleichen Jahres, nach Sture Petrén, auf dem Stuhl Nummer 1 Platz nahm.

Die Karriere von Sten Rudman lief gewissermaßen zweigleisig ab, denn einerseits durchlief er die richterliche Laufbahn bis zum höchsten Richter des Oberlandesgerichts Schwedens, andererseits war er als Regierungsbeamter tätig, wo er überwiegend mit juristischen Fragen betraut wurde. Von 1955 bis 1961 war Rudman eng an das Justizministerium geknüpft und überprüfte sämtliche von der Regierung eingereichten Gesetzesvorlagen. Und bereits 1949 hatte Rudman, gemeinsam mit Ernst Leche, ein Handbuch für Schöffen verfasst, das bis heute seine Gültigkeit behalten hat. Die Arbeit in der Regierung lief mehr oder wenig hinter den Kulissen ab und blieb der Öffentlichkeit verborgen.

Sten Rudman, der am 29. November 2008 starb, gehrt zu den wenigen Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die aktuelle Rechtsprechung in Schweden hatte, denn der Jurist verfasste nicht nur Gesetzte im Auftrag des Justizministeriums, sondern arbeite auch am Ausschuss zu Grundgesetzänderungen mit und war Redakteur der bedeutendsten juristischen Zeitschrift Schwedens. Seine Darlegungen zum Strafrecht und zum öffentlichen Recht beeinflussten auf diese Weise sämtliche Juristen Schwedens, im positiven wie im negativen Sinn, auch wenn er diese Tätigkeit mit der Ernennung zum Präsidenten des Svea Hovrätts aufgab.


27. April 1757: Carl Johan Adlercreutz nimmt den schwedischen König fest
27. April 1792: Der schwedische Mörder Jacob Johan Anckarström
27. April 1861: Stockholm wird mit reinem Wasser versorgt
27. April 1890: Der Schriftsteller und Kunsthistoriker Karl Asplund
27. April 1900: Die Gründung der Stadt Kiruna
27. April 1900: Die Geburt Kirunas und die Flucht der Stadt
27. April 1903: Helge Zimdal, der Architekt, der Schulen baute
27. April 1971: Inge Schiöler, der schwedische Maler der kräftigen Farben
27. April 1974: Anna Lovisa Öst, bekannt als Lapp-Lisa

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Mittwoch, 26. April 2017

Der schwedische Komponist Erland von Koch

Erland von Koch kam am 26. April 1910 als Sohn eines Komponisten und einer Künstlerin in Stockholm zur Welt, verlor jedoch seinen Vater bereits im Alter von neun Jahren an der Spanischen Grippe, so dass er nur von der Mutter erzogen wurde. Seine Ausbildung als Musiker begann von Koch am Konservatorium in Stockholm, wo er 1935 das Examen als Organist und Kantor ablegte. Anschließend ging von Koch nach Berlin um dort Komposition, Dirigieren und Piano zu erlernen, ein Studium, das er letztendlich noch in Paris komplementierte.

Nach Abschluss seines Studiums arbeitete Erland von Koch als Musiklehrer an der Karl Wohlfarts Musikschule und begann insbesondere Filmmusik zu schreiben, die man in den frühen Filmen Ingmar Bergmans hören kann. Im Jahr 1952 wurde von Koch an der Musikhochschule in Stockholm angestellt, wo er 1968 auch zum Professor ernannt wurde. Parallel hierzu arbeitete von Koch auch sehr viel für den staatlichen schwedischen Rundfunk und arbeitete, unter anderem, auch an seinen insgesamt sechs Symphonien und seinen zwölf Konzerten, die jedoch außerhalb Skandinaviens nur vereinzelt aufgeführt wurden.

Dass Erland von Koch, der am 31. Januar 2009 starb, vor allem in Schweden Erfolg hatte, lag natürlich an seinen Kompositionen, denn einerseits verzichtete von Koch auf jede moderne musikalische Strömung und behielt einen klaren, einfachen Stil, zum anderen waren seine Werke sehr stark vom nordischen Volksglauben beeinflusst, der wiederum vom Rhythmus dominiert ist, nicht von der Melodie. Die Kompositionen von Kochs sind daher eine Mischung aus klassischer Musik und Volksmelodien, die der Künstler zu einer Einheit verschmelzen lässt. Von Koch lässt sich auch etwas schwierig in die Linie der nordischen Komponisten einordnen, da er, neben Filmmusik, auch Ballettmusik, Kammermusik und Psalmen schrieb, also religiöse Choräle.


26. April 1686: Graf Magnus Gabriel De la Gardie, Dichter und Reichskanzler
26. April 1824: Der Theologe und Schriftsteller Otto Myrberg
26. April 1891: Der Folkets Park in Malmö
26. April 1893: Harry Hjörne rettet die GP (Göteborgs-Posten) 
26. April 1893: Axel Krook, der Meinungsmacher des 19. Jahrhunderts
26. April 1946: Die anarchistische Künstlerin Lena Svedberg
26. April 1998: Sven Olov Lindholm, der Verehrer Hitler
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Dienstag, 25. April 2017

Der Aufruhr gegen Gustav Vasa endet in Broddetorp

Auch wenn der Ort Broddetorp heute nur noch knapp 140 Einwohner zählt, so spielte er während der Reformation eine bedeutende Rolle, da hier am 25. April 1529 der Widerstand gegen Gustav Vasas protestantische Kirche beendet wurde, zwar auf Grund von wagen Versprechen des Königs, der damit Zeit gewinnen konnte um innerhalb weniger Tage einen Plan auszuarbeiten, der auch jeden zukünftigen Widerstand gegen die Lutherische Kirche begraben sollte, aber Gustav Vasa gelang es in Broddetorp auch die gesamte religiöse Linie Schwedens über Jahrhunderte hinweg festzulegen und den rotestantischen Glauben zur Staatskirche zu erheben.

Der Aufstand hatte Anfang April des Jahres 1529 im Småland begonnen, als katholische Bischöfe, die reiche Bürgerschicht und die Bauern Gustav Vasa absetzen wollten um damit ihren katholischen Glauben behalten zu können. Den Aufständischen gelang es Margareta, die Schwester des Königs, gefangen zu nehmen, den Vogt des Königs zu töten und begonnen die anderen Regionen Schwedens für einen Aufstand zu gewinnen, was Gustav Vasa zu schnellen Entscheidungen zwang, da er einen allgemeinen Bürgerkrieg nicht gewinnen konnte, jedoch weder die Macht verlieren wollte, noch die Reformation durch Sondergenehmigungen verändern wollte.

Bereits am 16. April 1529 schickte Gustav Vasa daher einen Brief an die Aufständischen, dankte diesen, dass sie seine Schwester so freundlich aufgenommen hatten, gab dem Vogt selbst Schuld an seinem Tod, da er eigenmächtig gehandelt habe und bat um ein Treffen bei dem die unterschiedlichen Standpunkte besprochen werden sollten und er den Bauern zuhören werde. Gleichzeitig warnte er jedoch auch die anderen Regionen davon sich den Aufständischen anzuschließen und er brachte einige Drohungen gegen die gehobene Bürgerschicht unter, die für den Aufstand verantwortlich war. Auf diese Weise gelang es Gustav Vasa die Bauern und die adeligen Führungsschicht zu trennen, wobei Ture Jönsson und Bischof Magnus die Drohung auch richtig interpretierten und unmittelbar das Land verließen, trotz der versprochenen Amnestie.


25. April 1709: Der Architekt und Erfinder Carl Johan Cronstedt
25. April 1744: Anders Celsius und die Celsius-Skala
25. April 1750: Der schwedische Astronom Olof Hjorter
25. April 1887: Der schwedische Künstler Gösta Sandel
25. April 1892: Der schwedische Künstler Arvid Knöppel
25. April 1926: Ellen Key und die kulturelle Frauenbewegung Schwedens
25. April 1926: Ellen Key und die befreite Arbeiterfrau
25. April 1945: Björn Ulvaeus, die Zeit vor und nach ABBA
25. April 1981: Anja Pärson, alpine Skiläuferin

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Montag, 24. April 2017

Die Künstlerin Anna Wengberg

Anna Wengberg kam am 24. Aril 1865 als Tochter einer Regierungspräsidenten in Ystad zur Welt und begann bereits als Jugendliche zu malen, was ihre Eltern unterstützten. In den ersten Jahren wurde Wengberg noch von Künstlern in Ystad unterrichtet und 1884 ging sie nach Stockholm um bei Edvard Perséus Privatunterricht zu erhalten. Perseus riet der Künstlerin dann ihre Studien in Düsseldorf fortzusetzen, wo Frauen auf weniger Widerstand in der Kunstwelt stießen als in Schweden. Wengberg blieb mehrere Jahre in Düsseldorf und nahm dort bei Bengt Nordenberg Unterricht im Malen. Von dort aus machte Wengberg auch eine Studienreise nach Paris.

Ihren Stil fand Anna Wengberg indes während ihres Aufenthalts ab 1888 in der Künstlerkolonie Onningeby auf Åland, wo sie insbesondere die Landschaftsmalerei für sich entdeckte, ohne jedoch die Porträtmalerei aufzugeben. Dort malte Wengberg auch ein Porträt von Eva Acke, einer Künstlerin, die sich gleichzeitig in Onningeby aufhielt und ihre enge Freundin wurde. In diesen Jahren besuchte Wengberg auch mehrmals Finnland, und wurde stark von den dortigen Künstlern der Zeit geprägt. Im Jahr 1894 ging die Künstlerin dann nach Helsingborg, das bis zu ihrem Tod am 13. Oktober 1936 ihre Basis blieb.

Anna Wengberg hatte 1903 ihre erste Ausstellung in Helsingborg und ging ab dieser Zeit mehr und mehr auf die Porträtmalerei über, wobei ihre Bilder seit ihrem Aufenthalt auf  Åland leuchtend wurden, da sie mit Farben zu spielen wusste. Gleichzeitig behielt Wengberg jedoch eine gewisse Naivität in ihren Bildern, die geradezu zu einem Markenzeichen der Künstlerin wurde. Auch wenn Anna Wengberg heute, mangels klarer künstlerischer Linie, kaum noch bekannt ist, so findet man vier ihrer Werke im Nationalmuseum in Stockholm und einige Werke auch im Museum in Helsingborg.


24. April 1642: Samuel Columbus und das biblische Epos Schwedens
24. April 1771: Reichsmarschall Claes Adolph Fleming
24. April 1794: Axel von Fersen der Ältere in der Opposition
24. April 1830: Die schwedische Prinzessin Eugénie
24. April 1896: Örebro wird internationale Handelsstadt
24. April 1901: Der schwedische Ministerpräsident Arvid Posse
24. April 1917: Die Hungerdemonstration in Stockholm
24. April 1940: Die schwedische Künstlerin Fanny Brate
24. April 1941: Karin Boye und die Zerbrechlichkeit einer Schriftstellerin
24. April 1957: Maria Elisabeth Hesselblad erweckt den Birgittaorden
24. April 1961: Das Kriegsschiff Vasa wird in Stockholm geborgen
24. April 1964: Die Torslandaverken in Göteborg
24. April 1975: Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm
24. April 1979: Die schwedische Sängerin Marie Picasso
24. April 2000: Ulla Isaksson und ein Blick in die Seele der Frau

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Sonntag, 23. April 2017

Der Priester und Schriftsteller Gustaf Henrik Mellin

Gustaf Henrik Mellin wurde am 23. April 1803 als Sohn eines Priesters in Revolax (Revonlahti), dem heutigen Finnland geboren, wobei die Familie jedoch auf Grund der russischen Überfälle sehr früh die Heimat verlassen musste und zeitweise getrennt war. Diese Erfahrungen führten zu einem lebenslangen Russenhass bei Mellin, was sich auch deutlich in seinen literarischen Werken ausdrückt. Da die Eltern Mellins zudem sehr früh starben, wurde er vom Priester Frans Michael Franzén in Kumla erzogen. 1821 schrieb sich Mellin an der Universität Uppsala ein um sich ebenfalls zum Priester auszubilden. Im Jahr 1829 wurde Mellin dann zum Priester geweiht und erhielt eine erste Anstellung in Stockholm.

Auch wenn Gustaf Henrik Mellin sein Leben lang als Priester arbeitete, so lagen seine Interessen mehr bei der Schriftstellerei und bereits vor der Priesterweihe hatte er die Novelle Blomman på Kinnekulle veröffentlicht. In den folgenden Jahren folgten zahlreiche weitere Novellen Mellins, wobei sich der Schriftsteller vor allem auf historische Werke spezialisierte. Seine Bücher waren so beliebt, dass sie in der Regel in mehreren Auflagen erschienen und diese teilweise auch ins Deutsche übersetzt wurden. Die Novellen illustrierte Mellin selbst, was ihm auch den Ruf brachte ein geschickter Künstler zu sein.

Die enorme Produktivität des Schriftstellers Gustaf Henrik Mellin, der zudem über jedes Thema schreiben konnte, hatte natürlich auch eine Schattenseite, denn die Werke waren zu schnell geschrieben und sind oberflächlich gehalten, zumal Quellenforschung nicht Mellins Stärke war. Eines der bedeutendsten Werke Gustaf Henrik Mellins, der am 2. August 1876 in Norra Vram starb, war indes ein Zukunftsroman, der heute in die Sparte Science Fiction passen würde, denn er beschreibt ein zukünftiges Schweden, das von Russland besetzt ist und damit eine Widerstandsbewegung schuf, die der Schriftsteller August Blanche anführt und dem es in Sweriges sista strid letztendlich gelingt die Russen wieder zu vertreiben.


23. April 1800: Carl Israel Hallman und die schwedische Opéra Comique
23. April 1847: Erik Gustaf Geijer, der nationalistische Dichter Schwedens
23. April 1889: Die schwedische Prinzessin Eugénie
23. April 1889: Die Entstehung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schwedens
23. April 1906: Der religiöse Dichter Anders Frostenson
23. April 1938: Anna Maria Roos, vom Schulbuch zum Drama und zum Kinderbuch
23. April 1941: Karin Boye und die Zerbrechlichkeit einer Schriftstellerin
23. April 1942: Das nordische Folkbåt (Volksboot) läuft vom Stapel
23. April 1947: Christer Pettersson wird wegen Olof Palme Mord festgenommen
23. April 1967: Musik, Vergnügen und Essen im Stockholmer Nalen
23. April 1995: Das Statarmuseum in Torup bei Malmö

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Samstag, 22. April 2017

Der Schriftsteller Torsten Ehrenmark

Torsten Ehrenmark kam am 22. April 1919 als Sohn eines Schauspielerpaares in Lindesberg zur Welt, wuchs jedoch bei seinen Großeltern väterlicherseits in Örebro auf, wo er auch zur Schule ging, im Gegensatz zur Schwester, die bei der Mutter in Stockholm aufwuchs. Nach seiner Hochschulreife begann Ehrenmark ein Jahr lang bei der Nerikes Allehanda zu arbeiten, wechselte dann zur Sundsvalls Tidning, dem Östgöta Corresondenden, um schließlich 1942 bei der Stockholms-Tidningen zu landen.

Ab 1955 arbeitete Torsten Ehrenmark als Auslandskorrespondent für das Aftonbladet in London, wo er jedoch vom Journalismus mehr und mehr zu Plaudereien überging, die bisweilen mit einem gewissen Thema begannen, dann jedoch mit einem völlig anderen Thema endeten. Diese Fähigkeit mit sehr viel Ironie über jedes Thema zu plaudern, führte letztendlich auch dazu, dass Ehrenmark ab 1966, bis zu seinem Tod am 10. März 1985, jedes Jahr ein Buch mit seinen jährlichen Plaudereien veröffentlichte und sein Verlag auch nach seinem Tod weiterhin Sammelbände veröffentlichte. Die Arbeit als Journalist in Paris, London und New York wurde mit der Zeit aus diesem Grund nahezu zur Nebentätigkeit.

Die Bücher und Plaudereien Torsten Ehrenmarks spielen sehr häufig in Örebro, wobei auch seine Familie häufigt eine Rolle spielt, so dass sich seine ironischen Betrachtungen auch auf sein Privatleben erstrecken. Seine jährlichen Plauderei-Bände wurden in der Regel von Poul Ströyer illustriert, was den Humor Ehrenmarks sogar verstärkte. Torsten Ehrenmark, der seine Sommer in einer Stuga in Schweden verbrachte, gehörte zu den beliebtesten Personen Schwedens, was dazu führte, dass er auch 50 Sommersendungen im schwedischen Rundfunk hatte in denen er über alle Themen sprach, die ihm nur in den Sinn kamen. Der Schriftsteller und Journalist wollte unterhalten, so dass man die Tiefe seiner Gedanken zwischen den Zeilen suchen muss.


22. April 1672: Georg Stiernhielm, der Vater der schwedischen Skalden
22. April 1672: Georg Stiernhielm, der Vater der schwedischen Skalden
22. April 1796: Bernhard von Beskow die die konservative Literatur Schwedens
22. April 1822: Der schwedische Künstler Bengt Nordenberg
22. April 1872: Henning Berger und der desillusionierte Auswandererroman
22. April 1894: Der schwedische Künstler Bror Hjorth
22. April 1929: Funktionalismus im Stockholmer Kaufhaus NK
22. April 1935: Der eigenwillige schwedische Architekt Carl Bergsten
22. April 1964: Karl Gerhard, der König der schwedischen Revue
22. April 2003: Maria Wine, die schwedische Poetin der Liebesgedichte

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 21. April 2017

Die Saluhallen (Markthalle) in Lund

Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Lund keine Markthalle, so dass man Fleisch, Fisch, Gemüse und anderes mehr auf dem Stortorget kaufen musste, wo die Händler ihre Waren an verschiedenen Marktständen anboten. Da man von anderen Städten, die mittlerweile Markthallen hatten, erfahren hatte, dass die Hygiene sich dort verbessert hatte, entschied man sich auch in Lund eine Saluhall (Markthalle) zu bauen, die dann am 21. April 1909 eingeweiht wurde, allerdings noch weitaus anders aussah als die heutige Markthalle.

Wie die meisten Markthallen Schwedens, so bekam auch in Lund die Mechanische Werkstatt den Auftrag die Saluhallen zu bauen, die daher auf einer Eisenstruktur erbaut wurde, eine Methode, die Schweden eins aus Frankreich übernommen hatte. Diese erste Halle bestand aus einer zentralen Haupthalle und zwei kleineren Hallen in denen man Fisch, beziehungsweise Käse kaufen konnte. Die erste Revolution fand dann im Jahr 1922 statt, als die Markthalle in Lund ihren ersten Kühlraum erhielt, die Ware daher länger frisch blieb und, zum Beisiel Fisch, nicht mehr der Wärme ausgesetzt war. Diese Markthalle existierte nahezu unverändert bis zu den 50er Jahren, als deutlich wurde, dass eine Renovierung unumgänglich war. Das Lebensmittelamt zeigte sich mit den Renovierungen, die 1956 abgeschlossen waren, wenig zufrieden und verlangte daher zehn Jahre später eine Modernisierung.

Diese Entscheidung führte allerdings dazu, dass die Zukunft der Markthalle in Frage gestellt wurden, da nun die verschiedensten Ideen auftauchten, die nahezu alle dazu geführt hätten, dass statt der Markthalle ein Einkaufszentrum gebaut wird. Im Jahr 1974 kam man jedoch überein die Markthalle zu erhalten und lediglich völlig zu renovieren. Die erste Renovierung war ein Jahr später abgeschlossen, 1984 baute man die Halle dann aus um mehr Essen servieren zu können und 2009 bekam die Saluhallen in Lund dann ihr heutiges Aussehen und erhielt einen Restaurantteil mit einer Glasfront, was auch den Fortbestand der Markthalle garantiert.


21. April 1644: Der schwedische Befehlshaber Torsten Stålhandske
21. April 1849: Hedemora in Dalarna bekommt eine Feuerwehr
21. April 1612: Karl IX. ein Ersatzkönig leitet Schweden
21. April 1912: Siri von Essen, die stärkste Frau Strindbergs
21. April 1917: Streik und Revolution in Schweden
21. April 1948: Klasse Möllberg, der Liebling schwedischer Kinder
21. April 1996: Der Cedergrenska Turm in Danderyd 

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 20. April 2017

Der Künstler Ragnar Person

Ragnar Person kam am 11. Juli 1905 in Angelstad zur Welt und bildete sich zum Maurer aus, da ihm, mangels Geld, der Weg zum Künstler unmöglich war. Erst als ihn sein Beruf im Jahr 1929 nach Halmstad brachte, kam Person seinem Traum näher, da er dort die Künstler der kurz vorher gegründeten Halmstadgruppe getroffen hatte und ihm der Künstler Esaias Thorén Unterricht im Zeichnen und Malen gab. Dank des Kontaktnetzes und der Unterstützung der Gruppe konnte Person nur wenige Jahre später eine längere Reise nach Paris unternehmen, was seine künstlerische Arbeit stark beeinflussen sollte, zumal er auch dort im Malen unterrichtet wurde.

Als Ragnar Person dann zurück ins Småland kam, konnte der Kontrast, den er entdeckte, nicht größer sein, denn vom glänzenden Leben in Paris kam er in eine Region der Armut, die nur durch lokale Feste und Traditionen aufgelockert wurde. Diesen Umbruch sieht man auch sehr deutlich in seinen Werken, da Person sowohl in Paris, als auch im Småland das Leben der Menschen bildlich festhielt, wobei er sich im Småland zu einem wahren Volksschilderer entwickelte und damit ein Stück bildliche Kulturgeschichte schuf.

Die Gemälde des Künstlers Ragnar Person gehen mit der Zeit und drücken daher in den 40er Jahren die Armut, die steinige Landschaft und das harte Leben auch in düsteren Farben aus und verändern sich ab den 50er Jahren, um dann mehr Freude und Licht auszudrücken. Ragnar Person, der am 20. April 1993 in seinem Geburtsort starb, versuchte in jedem Gemälde die abgebildeten Personen mit ihren Gefühlen auszudrücken und lässt sie gewissermaßen mit der Natur verschmelzen. Wer heute die Werke Persons im Museum in Jönköping oder Kalmar betrachtet, macht einen Ausflug in die Vergangenheit des  Småland, mit einem kurzen Ausflug nach Paris.


20. April 1535: Ein Sonnenphänomen und eine politische Auseinandersetzung
20. April 1794: Johan Henric Kellgren, erster Vorsitzender der Svenska Akademien
20. April 1903: Dagmar Edqvist und die selbständige Frau des 20. Jahrhunderts
20. April 1907: Tradition der Majblomman (Maiblume) in Schweden
20. April 1940: Das Bio Roy, einst Bio Royal, in Göteborg
20. April 1947: Björn Skifs, mehr als nur ein schwedischer Sänger
20. April 1956: Beatrice Ask, Justizministerin Schwedens
20. April 1978: Neues Thronfolgegesetz in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 19. April 2017

Der Architekt Erik Julius Lallerstedt

Erik Lallerstedt kam am 19. April 1864 als Sohn eines Gutsbesitzers in Skå  zur Welt und studierte nach seiner Hochschulreife von 1882 bis 1886 Architektur an der Königlich Technischen Hochschule (KTH) in Stockholm, und ergänzte diese Ausbildung mit einem Studium an der Kunsthochschule, das er 1889 abschloss. Bereits im folgenden Jahr öffnete Lallerstedt dann sein eigenes Architekturbüro in Stockholm, das er bis 1944 betrieb, nahm jedoch auch Aufgaben im staatlichen Bauwesen an, wobei der Architekt auch ein dreijähriges Reisestipendium erhielt um sich mit der Bauweise in anderen europäischen Ländern vertraut zu machen.

Eine der ersten Arbeiten des Architekten Erik Lallerstadt war der Bau der Peterskirche in Stockholm, die eine Mischung aus Neugotik und Jugendstil präsentiert, also einen gewissen Kontrast zu seinen anderen Bauten jener Epoche ausmacht, da Lallerstedt die ersten 20 Jahre zeitgemäß vor allem im Jugenstil und der nordischen Nationalromantik baute, was man sehr deutlich am Trygghuset und der KTH in Stockholm feststellen kann, die beide in Ziegelsteinen gebaut wurden und beide Stilrichtungen der Zeit, wenn auch auf unterschiedliche Weise, sehr deutlich zeigen. Ab 1911 ging Lallerstedt dann, ebenfalls der Zeitströmung folgend, mehr und mehr zum Neoklassizismus über.

Da Erik Lallerstedt über 50 Jahre lang als Architekt arbeitete, sowohl an privaten als auch öffentlichen Aufträgen, und zudem versuchte die Zeitströmungen zu erfühlen, findet man unter seinen Werken alle architektonischen Linien vom Stilpluralismus Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Funktionalismus. Eine gewisse zwiespältige Einstellung hatte Lallerstedt, der am 2. Februar 1955 in Stockholm starb, zum Funktionalismus, der in die letzte Phase seines Wirkens fiel, denn einerseits schätze er die rationalistische Einstellung zur Raumschaffung, zum anderen versuchte er grundsätzlich frühere Silrichtungen hinzuzufügen um die nüchterne Bauweise etwas aufzulockern.


19. April 1552: Olaus Petri und die schwedische Reformation
19. April 1632: Sigismund, ein König nicht wie die anderen
19. April 1738: Der schwedische Bischof Johan Wingård
19. April 1864: Der schwedische Architekt Erik Lallerstedt
19. April 1873: Die Künstlerin und Schriftstellerin Ruth Milles
19. April 1892: Sigfrid Lindström und die moderne Welt der Sagen
19. April 1916: Der Trollhätte-Kanal wird für den Verkehr geöffnet
19. April 1958: Von Trelleborg nach Sassnit
19. April 1986: Der schwedische Komponist Dag Wirén
19. April 2004: Per Verner-Carlsson, der Revolutionär des schwedischen Theaters

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 18. April 2017

Die Künstlerin Gisela Trapp

Gisela Trapp kam am 18. April 1873 als Gisela Henckel, als Tochter eines Schiffsreeders, in Helsingborg zur Welt und begann sich bereits sehr früh zur Künstlerin auszubilden, unter anderem als Privatschülerin beim dänischen Maler Niels Pedersen in Kopenhagen, wobei sich Trapp vor allem auf Tier- und Naturmotive setzte. Bereits gegen 1895 begann Trapp dann mehrere Werke von Eva Wigström zu illustrieren, einer Schriftstellerin, die in Helsingborg in den gleichen Kreisen verkehrte wie die Familie Henckel.

Über Eva Wigström kam Gisela Trapp auch in Kontakt mit dem Verlag  Svensk Läraretidnings förlag, was dazu führte, dass Trapp etwa 20 Bände der Kinderbuchserie Saga illustrierte. Der Erfolg dieser Serie brachte der Künstlerin dann zahlreiche weitere Illustrationsaufträge mehrerer Verlage, anfangs vor allem für Kinder und Jugendbücher, später dann vor allem für katholische Publikationen. Nach einem Aufenthalt in der Künstlerkolonie in Arild und weiterem Kunstunterricht bei Elisabeth Keyser verwirklichte  Trapp auch zahlreiche Gemälde, die sie in mehreren Ausstellungen präsentierte.

Der große Wandel kam für  Gisela Trapp dann zwischen 1910 und 1920, als die Künstlerin plötzlich zum katholischen Glauben übertrat, da sie in den Folgejahren nahezu ausschließlich katholische Motive malte, was auch auf Kosten des Humors ging, den man in ihren frühen Illustrationen und Gemälden finden konnte. Im Jahr 1923 schenkte Gisela Trapp, die am 2. Mai 1958 starb, gemeinsam mit ihrer Schwester, Helsingborg ein Grundstück zur Errichtung einer katholischen Kirche, wobei die Mutter dann auch den Bau finanzierte. Trapp dekorierte nicht nur diese Kirche, sondern zwischen 1923 und ihrem Tod sämtliche neu errichteten katholischen Kirchen Schwedens. Nach ihrem Tod hinterließ die Künstlerin ihr gesamtes Eigentum der katholischen Kirche.


18. April 1589: Prinz Johan verzichtet zweimal auf die schwedische Krone
18. April 1647: Der Künstler und Heraldiker Elias Brenner
18. April 1676: Fredrik I., König Schwedens dank seiner Ehefrau
18. April 1759: Thomas Thorild, der revolutionäre Schriftsteller des 18. Jahrhunderts
18. April 1854: Julia Nyberg und die philanthropischen Balladen des 19. Jahrhunderts
18. April 1896: Der Literaturwissenschaftler Henry Olsson
18. April 1896: Henry Olsson und die wissenschaftliche Literaturgeschichte
18. April 1897: Der schwedische Skiläufer Per-Erik Hedlund
18. April 1962: Jan Björklund, der Kultusminister mit militärischem Hintergrund
18. April 1965: Der Priester, der sich für die Homosexualität einsetzt

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 17. April 2017

Der erste Volkshochschule Schwedens wird gegründet

Als am 17. April 1868 die erste Volkshochschule Schwedens in Åkarp eingeweiht wurde, präsentierten sich dort 34 Bauernsöhne, die dort eine Ausbildung zum Landwirt erhalten sollten, eine Ausbildung, die gewissermaßen als die erste Fachhochschulausbildung für Landwirte war. Heute zählt diese Einrichtung rund 500 Schüler, die den unterschiedlichsten Ausbildungen folgen und in der Hvilans Folkhögskola, wie die Schule in der Nähe von Malmö tatsächlich heißt, eine Ausbildung zu erhalten, die auf zukünftige Berufe vorbereitet und auch Schülern ohne Abitur eine sinnvolle Weiterbildung bietet.

Die Volkshochschule in Åkarp geht auf die Initiative des Reichstagspolitikers Ola Andersson zurück, der im landwirtschaftlichen Klub des Ortes engagiert war und auf diese Weise die Ausbildung innerhalb der Landwirtschaft verbessern wollte, wobei Frauen allerdings erst ab 1873 in Sommerkursen zugelassen wurden, 1905 öffnete die Volkshochschule dann auch eine Haushaltsschule und 1931 kam ein zweijähriges Gymnasium hinzu, das den Schülern anschließend den Zugang zur Landwirtschaftsakademie, dem Vorläufer der landwirtschaftlichen Hochschule ermöglichte.

Obwohl der Ort Åkarp bereits rund 1000 Jahre alt ist, handelte es sich nie um eine eigene Gemeinde, sondern gehört immer noch zu Burlöv, gewann also seine Bedeutung vor allem durch die Gründung dieser Volkshochschule. In der Geschichte gewann der Ort jedoch weitere zwei Male eine gewisse Bedeutung, denn 1749 besuchte Carl von Linné den Ort und 1899 wurde das sogenannte Åkarpslagen geschaffen, ein Gesetz, das Streikbrecher schützte, also die Arbeitgeber stärkte. Der Ort hat daher nicht nur einen positiven Ruf, sondern zeigt auch eine Schattenseite.


17. April 1742: Arvid Horn, der heimliche Regent Schwedens
17. April 1870: Der schwedische Architekt Lars Israël Wahlman
17. April 1900: Das Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg
17. April 1907: August Strindbergs "Ein Traumspiel" hat Uraufführung
17. April 1909: Kid Severin, Schriftstellerin und Journalistin
17. April 1920: Bengt Anderberg, der Schriftsteller der schwedischen Erotik
17. April 1929: Alfred Berg entdeckt als Student die Musik
17. April 1970: Rudolf Petersson und der berühmteste Rekrut Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 16. April 2017

Hanna Rönnberg, finnlandschwedische Künstlerin und Schriftstellerin

Hanna Rönnberg kam am 16. April 1862 in Tavastehus in Finnland zur Welt und studierte ab 1875 zuerst an der Kunstschule in Helsingfors (Helsinki) und anschließend an der Kunstakademie in Stockholm. Wie zu jener Zeit üblich, ging Rönnberg einige Jahre später auch nach Paris um dort ihre Kunststudien an der Académie Julian und der Académie Corarossi zu vervollständigen. Bereits bevor die Künstlerin nach Paris ging, hatte sie jedoch mehrere Studienreisen unternommen und war, seit Gründung der Künstlerkolonie Önningeby auf Åland, dort im Sommer aktiv, mit Ausnahme eines Sommers, den Rönnberg überwiegend in der Künstlerkolonie in Skagen in Dänemark verbrachte.

Hanna Rönnberg gehört zu jenen Künstlern, die sich vor allem für die Freiluftmalerei interessierte und sich in Frankreich dem Impressionismus zuwandte, wobei die Künstlerin jedoch nicht nur Landschaften malte, sondern sich bei ihren Motiven vor allem Åland näherte, das sie seit ihrem ersten Aufenthalt faszinierte. Bei späteren Werken Rönnbergs bemerkt man, dass sie sich bei ihrem künstlerischen Streben eng an die französischen Bewegungen hielt, denn gegen die Jahrtausendwende ging sie mehr und mehr zur abstrakten Malerei und zum Symbolismus über, die sie jedoch immer mit dem Naturalismus kombinierte und durch helle Farben freundlicher gestaltete.

Während ihrer Aufenthalte auf Åland interessierte sich Hanna Rönnberg nicht nur für die Landschaft und die Malerei, sondern auch für die Schicksale der Menschen, was dazu führte, dass Rönnberg 1899 auch ihr erstes Buch mit dem Titel Från Ålands skär herausbrachte, das das Leben auf der heute finnischen Insel schildert. Diesem Buch sollten noch mehrere weitere Erke, überwiegend über Åland, folgen, um jedoch, gegen Ende ihres Lebens, in autobiographische Werke überzugehen. Von 1910 bis 1917 war Hanna Rönnberg, die am 9. November 1946 in Helsingfors (Helsinki) starb, auch Redakteurin der illustrierten Zeitschrift Hemma och ute in Finnland, einem Gegenpol der in Schweden erscheinenden Zeitschrift Idun. Wie sehr viele Künstlerinnen ihrer Zeit, war Hanna Rönnberg nie verheiratet.


16. April 1851: Ernst Josephson, der Künster des Wahnsinns
16. April 1862: Hanna Rönnberg, Schriftstellerin und Künstlerin
16. April 1910: Gunnel Beckman, vom Kriminalroman zum Kinderbuch
16. April 1937: Henric Westman und die Stadt Linköping
16. April 1938: Die schwedische Künstlerin Margot Öjemark Wiik
16. April 1943: Schwedische U-Boot HMS Ulven spurlos verschwunden
16. April 1964: Der schwedische Jazzmusiker Esbjörn Svensson

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 15. April 2017

Karin Fryxell und die Sagenwelt des Värmland

Als Karin Fryxell am 15. April 2003 im Alter von 91 Jahren in Filipstad starb, ging sie vor allem wegen Ihrer Trollfiguren Sotlugg und Linlugg in die Literatur- und Kunstgeschichte Schwedens ein, zwei Figuren, die sie in den Sagenwäldern des Värmland beheimatete und die die Künstlerin auch in Form des Films Sotlugg und Linlugg aus dem Jahre 1948 überlebten. Fryxells Kinderbücher waren eine Neuerung auf dem Kinderbuchmarkt, denn die Künstlerin hat für diese Bücher über 100 Troll-Puppen nach eigenen Ideen hergestellt, in dem zu den Sagen passenden Milieu platziert und sie dort fotografiert, was jedem der Bücher ein Wirklichkeitsgefühl verlieh.

Dabei hatte Karin Fryxel, die am 2. Dezember 1911 in Stockholm zur Welt gekommen war, ganz andere Ziele, denn auch wenn sie bereits im Alter von fünf Jahren ihre erste Sage verfasst hatte, so wollte sie eigentlich Künstlerin werden und begann mit 18 Jahren eine Ausbildung in Malerei an der Stockholmer Kunstschule. 1932 ging die angehende Malerin dann für drei Jahre nach Paris um dort ihre Studien zu vervollständigen. Noch bevor sie jedoch die Ausbildung abgeschlossen hatte, erkrankte sie an Tuberkulose und musste 1934 nach Schweden zurückkehren. Die Krankheit zwang Fryxell dann auch dazu die Malerei erst einmal ganz an den Nagel zu hängen, und es sollte 20 Jahre dauern bis die Künstlerin gesunden sollte.

Diese Unterbrechung in der Malerei, die Karin Fryxell erst wieder Mitte der 50er Jahre aufnahm, brachten indes eine sehr positive Wende in ihrem Werdegang, denn sie zog mit ihrer Mutter in ein kleines Häuschen bei Filipstad  und begann dort, inspiriert von den Wäldern des Värmland, Trollpuppen herzustellen, für die sie dann einen Platz in der Natur suchte um sie in einer Sagenwelt zu fotografieren. Das Ergebnis sollten 14 Bücher über die Trolle Sotlugg und Linlugg werden, wobei sie das erste Buch jedoch auf eigene Rechnung verlegen musste, da ihre Idee so neu war, dass kein Verleger das Risiko übernehmen wollte. Als es Fryxell wieder besser ging, zeigte sie eine enorme Energie, denn sie begann wieder zu malen, schrieb weitere Kinderbücher, aber auch Gedichte und malte für eine selbst errichtete Kapelle Glasfenster, ein Traum, den die Künstlerin hatte, seit sie, nach Überwindung der Krankheit, religiös geworden war.ank">Gustav II. Adolf gründet die Stadt Sala.

15. April 1659: Der Befehlshaber Adam Ludwig Lewenhaupt
15. April 1931: Tomas Tranströmer und die Renaissance der klassischen Versform
15. April 1931: Die Lyrik des Tomas Tranströmer
15. April 1942: Erik Femström, als Sänger bekannt unter dem Namen Jerry Williams
15. April 1942: Ludvig Nordström und das Paradies in Nordschweden
15. April 1990: Greta Garbo, von der Friseuse zum Weltstar
15. April 1992: Die schwedische Sängerin Amy Diamond 

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 14. April 2017

Kristineberg-Boliden, die längste Seilbahn der Welt

Der Zweite Weltkrieg brachte für mehrere Bergwerke Schwedens große Probleme mit sich, da einige unter ihnen nicht an Eisenbahnlinien lagen und der Treibstoff für Lastwagen eine Mangelware war. Besonders deutlich zeigte sich dies an der Kristineberg-Grube, von wo aus das Eisenerz nach Boliden transportiert werden musste, eine Strecke von knapp 100 Kilometern. Man suchte daher nach einer sinnvollen Lösung und kam auf die Idee eine Seilbahn zu bauen, die das Erz über diese Strecke transportieren sollte. Auch dieses Unterfangen zeigte sich als problematisch, denn in den extrem kalten Wintern konnte man oft nicht zwischen festem Boden und gefrorenem Sumpf unterscheiden, was bereits bei der Planung im Winter 1941/42 immer wieder Korrekturen forderte.

Am 14. April 1943  konnte dann endlich die Erz-Seilbahn von Kristineberg nach Boliden eingeweiht werden, eine Seilbahn, die mit einer Länge von 96 Kilometern die längste Seilbahn der Welt wurde. Da die Träger der Seilbahn aus Stahlbeton war, konnte die Linie bis zu den 70er Jahren problemlos benutzt werden, zeigte dann jedoch Verschleißerscheinungen und musste mehrmals an einigen Stellen repariert werden, was auch dazu führte, dass sich die Kosten für die Seilbahn bis zu den 80er Jahren vervierfachten und die Transportkapazität auf 50 Prozent sank. Letztendlich musste man sich dafür entscheiden die Linie stillzulegen. Nachdem diese Seilbahn dann insgesamt zwölf Millionen Tonnen Eisenerz transportiert hatte, kam die letzte Fahrt am 9. Januar 1987.

Allerdings sollte damit diese Seilbahn nicht sterben, denn noch bevor das letzte Eisenerz seinen Weg antrat, hatte sich bereits ein Verein gegründBoliden,et, der auf der Sektion IV der Linie, einer Strecke von 13 Kilometern, eine Seilbahn für den Personenverkehr einrichten wollte. Als dann am 10. Juli 1989 diese Strecke erneut eingeweiht wurde, kam die Strecke Örträsk nach Mensträsk als die längste Seilbahn für Personenverkehr in das Buch Guinness World Records. Nach aufwendigen Arbeiten im Jahr 2017 wird diese Seilbahn voraussichtlich 2018 wieder für den Personenverkehr in Betrieb genommen. Die heutige Seilbahn gilt als eine der wichtigsten Bauten der schwedischen Industriegeschichte.


14. April 1552: Der schwedische Reformator Laurentius Andreae
14. April 1891: Karl Gerhard, der König der schwedischen Revue
14. April 1924: Eine Straßenbahn, die mit Benzin fährt
14. April 1927: Der erste Volvo läuft vom Band
14. April 1954: Tetra Pak, eine schwedische Marke und Erfindung
14. April 1970: Anna Kinberg Batra, Vorsitzende der Moderaterna
14. April 1984: Marianne Aminoff, der unbekannte Filmstar

Copyright: Herbert Kårlin

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