Mittwoch, 15. Juli 2015

Die schwedische Schriftstellerin Gustava Svanström

Gustava Svanström wurde am 15. Juli 1874 in Stugun im Jämtland als Tochter eines Priesters geboren, aber da der Vater starb als das Mädchen zwei Jahre alt war, verschlechterte sich die finanzielle Situation der Familie, bis sich die Mutter sechs Jahre später erneut mit einem Priester verheiratete, der dafür sorgte, dass die beiden Geschwister eine gute Erziehung erhielten. Svanström kam nach dem Umzug der Familie nach Långsele in die Mädchenschule in Härnösand, die sie mit Erfolg abschloss. Nach dieser elementaren Schulbildung kehrte Svanström in den Pfarrhof nach Långsele zurück auf dem sie bis zu ihrem Lebensende am 21. Mai 1935 lebte um ihrem Bruder, der ebenfalls Priester wurde, den Haushalt zu führen.

Gustava Svanström zeigte sich nicht unbedingt als die ideale Haushälterin, aber das gute Verhältnis zu ihrem Bruder ließ dieses Manko vergessen, zumal die junge Frau sich sehr viel der Literatur widmete und 1904 ihren ersten Roman En historia från Ådalarna vorlegte, dem im Laufe ihres Lebens rund 20 weitere Romane folgen sollte. Bereits bei ihrem ersten Werk macht die Autorin ihren Lesern eine mystische Natur zugänglich und gab dem ländlichen Volksglauben eine wichtige Rolle, ohne jedoch auf Romantik zu verzichten. Svanström gelang es mit ihren Romanen die Volksseele jener Zeit zu treffen.

Im Jahre 1915 gewann Gustava Svanström den großen Literaturpreis der Zeitschrift Idun, die die Schriftstellerin für ihren farbenprächtigen Stil, die Beobachtungskraft lobte und Svanström als eine der größten Schriftstellerinnen des nordländischen Romans darstellte. Dass Svanström heute dennoch kaum bekannt ist, liegt daran, dass einige Kritiker später behaupteten, dass den Romanen Svanströms jedes literarische Vermögen abgehe und beim Schreiben von mitmenschlichen Gefühlen gesteuert worden sei, eine Aussage, die man mit Vorbehalt betrachten muss, da die gesamte literarische Welt zu jener Zeit von Männern dominiert wurde und Literatur sich nur an hoch gebildete Personen richten sollte.

Copyright: Herbert Kårlin

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