Mittwoch, 31. Juli 2013

Das schwedische U-Boot HMS Sjöormen

Am 31. Juli 1968 wurde der schwedischen Marine das U-Boot Sjöormen (Seeschlange), das bereits am 25. Januar 1967 zu Wasser gelassen worden war, geliefert und von dieser in Betrieb genommen, eine völlig neue Art von U-Booten, das mehrere Wochen unter der Wasseroberfläche bleiben konnten und einen völlig neuen Antrieb hatten. Die HMS Sjöormen war auch etwas kürzer als die vorher benutzten U-Boote, hatte dafür jedoch zwei Etagen. Die Sjöormen erinnerte in vielen Punkten an des amerikanische Versuchs-U-Boot USS Albacore, ein U-Boot, das die Vorlage für jedes moderne U-Boot wurde.

Die HMS Sjöormen gehörte zu einer eigenen Klasse an schwedischen U-Booten von denen insgesamt fünf Exemplare gebaut wurden, wobei die Sjöormen, die Sjölejonet und die Sjöhunden in Malmö gebaut wurden und die Sjöhästen und die Sjöbjörnen auf der Werft in Karlskrona. Im Grunde wollte die Marine weitaus mehr dieser U-Boote einsetzen, aber die extrem hohen Herstellungskosten machten die Pläne unmöglich. Jedes der U-Boote hatte sechs Rohre für Torpedos und war, auf Grund der russischen Bedrohung während des Kalten Krieges, auch für taktische Kernwaffen vorgesehen.

Als die Sjöormen und ihre vier Geschwister im Jahre 1997 an Singapur verkauft wurden, da sie für schwedische Verhältnisse als veraltet galten, begann für die fünf U-Boote eine neue Karriere, denn sie wurden die ersten U-Boote der Marine des Landes Sigapur. Allerdings wurden die fünf Boote erst noch auf tropische Verhältnisse umgerüstet und erhielten neue Namen. Die Sjöormen ist daher heute unter dem Namen RSS Centurion unterwegs und operiert vor allem in Küstennähe.


31. Juli 1940: Karl Gerhards Revue „Lite Gullregn“ erregt in Schweden Aufsehen 
31. Juli 1966: Lars Görling, eine Kultfigur Schwedens

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Way Out West, Musik in Göteborg

Dienstag, 30. Juli 2013

Nils Nordlander, ein Priester gründet die Stadt Skellefteå

Als Nils Nordlander am 30. Juli 1796 in Torsåker im Ångermanland geboren wurde, so wies nichts auf seine spätere bedeutende Karriere als Priester und Politiker hin, da Norlanders Vater Kapitän war, der seinem Sohn lediglich ein Studium in Uppsala ermöglichte, vermutlich um ihm eine Laufbahn als Beamter zu ermöglichen. Nils Nolander entschied sich jedoch für ein Studium der Theologie, ließ sich 1821 zum Priester weihen und innerhalb von 13 Jahren gelang es ihm zum Vice-Pastor der Kathedrale in Uppsala und zum Hofprediger ernannt zu werden.

Aber erst als Nils Nordlander 1834 zum Priester von Skellefteå ernannt wurde, zeigten sich die Fähigkeiten des Priesters, denn gerade weil Nordlander nun weit vom geistigen Zentrum Schwedens entfernt war, hatte er freie Hände. In seiner Zeit in Skellefteå gelang es Nordlander den Armen der Gegend Hilfe zu bieten, eine höhere Schule einzurichten, die erste Bank zu gründen und auf Grund seines Engagements entwickelte sich das Kirchdorf und die verschiedenen Ansiedlungen zu einer Stadt, die 1845 offiziell anerkannt wurde, trotz des Widerstands von Umeå und Piteå, die ihre Handelsvorteile durch die neue Stadt bedroht sahen.

Dass Nils Nordlander einen so bedeutenden Einfluss in Skellefteå bekam, lag allerdings nicht nur an seiner Eigenschaft als Priester und als Vertreter der Region im Parlament in Stockholm, sondern auch daran, dass er sich als hervorragender Landwirt bewährte, der den Bauern der Umgebung mit konstruktivem Rat zur Seite stand und begann das Nordlandpferd zu züchten, ein Pferd, das insbesondere für das nördlichste Klima geeignet ist, sehr viel Kraft hat und wenig zu Fressen benötigt. In seiner geringen Freizeit betätigte sich Nordlander zudem als Maler, der, unter anderem, posthum seinen Vorgänger porträtierte.


30. Juli 1875: Karl Gustav Ossiannilsson, ein Literat der Widersprüche 
30. Juli 2007: Ingmar Bergman macht schwedischen Film zum Exportschlager

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Montag, 29. Juli 2013

Die schwedische Sängerin Lisa Ekdahl

Die schwedische Sängerin Lisa Ekdahl kam am 29. Juli 1971 in Stockholm zur Welt, wuchs jedoch in Mariefred auf. Die Neigung zur Musik zeigte sich bereits im Gymnasium in Södertälje, da Ekdahl hier die Musiklinie wählte. Als sie 18 Jahre alt war zog die Sängerin in das nahe Stockholm und ein Jahr später begann sie im Peter Nordahls Jazztrio zu singen und wirkte auf einem Album des politischen Liedermachers Toni Holgersson mit, der unter anderem auch mit Mikael Wiehe und Björn Afzelius arbeitete.

Ihren ersten Schallplattenvertrag erhielt Lisa Ekdahl im Jahre 1994, ein Album bei dem insbesondere ihr Titel vem vet herausragte. Bereits dieses erste Album wurde ein Bestseller und wurde mit drei Grammis belohnt. Schon bei dieser ersten Platte hatte Ekdahl ihren eigenen, sehr persönlichen Stil gefunden, der eine Mischung aus Pop und Jazz ist und dabei die Tradition des schwedischen Volksliedes mit einfließen lässt. Neben schwedischen Liedern schreibt die Sängerin auch zahlreiche englische Titel, die ihr gewissermaßen eine doppelte Karriere ermöglichen.

Lisa Ekdahl gehört zu jenen schwedischen Sängerinnen, die zwar auch im eigenen Land sehr bekannt sind, aber vor allem international eine Bedeutung errungen haben. Für ihr Album Lisa Ekdahl sings Salvadore Poe erhielt Ekdahl selbst in Frankreich eine Goldene Schallplatte überreicht, ein sehr persönliches Album auf dem sie Lieder ihres früheren Ehemannes präsentiert. Lisa Ekdahl überrascht aber auch mit einer anderen Besonderheit, denn sie schuf ihre eigene Aussprache, die zu Beginn als theatralisch bezeichnet wurde, später als originell, aber auch auf ein Hörproblem in ihrer Kindheit zurückführen kann. Allein wegen diesem originellen Einschlag beschäftigten sich selbst Doktoranden mit der Aussprache Lisa Ekdahls.


29. Juli 1806: Uddevalla im Bohuslän brennt nieder
29. Juli 1900: Eyvind Johnson, ein Arbeiter-Literat mit Nobelpreis 

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Sonntag, 28. Juli 2013

Der schwedische Illusionist Joe Labero

Der schwedische Illusionist Joe Labero wurde am 28. Juli 1963 unter dem Namen Lars Bengt Roland Johansson in Alvesta geboren und schuf seinen neuen offiziellen Namen indem er jeweils die ersten beiden Buchstaben seiner früheren Namen zu seinem neuen Namen zusammensetzte. Seine Bestimmung fand Labero bereits sehr früh, da er mit zwölf Jahren seinen ersten Zauberkasten geschenkt bekam. Und zwei Jahre später stand es für ihn fest Illusionist zu werden.

Bereits mit 16 Jahren gewann Joe Labero dann die Juniorenmeisterschaft für Magier in Karlstad und traf seinen Mentor, den Illusionisten Carlo Tornedo, der ihm bei der Planung seiner Zukunft half und ihn in viele Geheimnisse der Magie einweihte. In den Folgejahren trat Labero in ganz Schweden mit seinen Künsten auf und 1991 trat er, entgegen aller Ratschläge seiner Kollegen, in der eigenen Show A Magic Night im Berns in Stockholm auf. Der Künstler sah diesen Schritt als die einzige Möglichkeit sich aus der Gruppe der Illusionisten Schwedens hervorzuheben.

Die erste Show von Joe Labero entwickelte sich zu einem enormen Erfolg für den Illusionisten, denn er stand mit A Magic Night 657 Mal auf der Bühne in Stockholm, bevor er damit auf Schwedentournee ging, die sich mehr und mehr zu einer Europatournee entwickelte. Als er fünf Jahre später in Australien seine nächste Show Mystique präsentierte, trat er 16 Monate lang mit dieser Show auf und sein Name war ein Begriff in der ganzen Welt geworden. Seit dieser Zeit hat der Künstler regelmäßig neue Shows zu unterschiedlichen Themen vorgestellt, die alle einen ähnlichen Erfolg zeigten und Labero zum vielleicht bedeutendsten Illusionisten Schwedens machen.


28. Juli: Botvid, ein vergessener Name Schwedens 
28. Juli 1900: Die schwedische Kinderbuchautorin Edith Unnerstad

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Samstag, 27. Juli 2013

Valdemar Atterdag erobert die Stadt Visby

Kaum ein Tag der schwedischen Geschichte wird von so vielen Mythen, Erzählungen und nachträglichen Aufzeichnungen begleitet wie der 27. Juli 1361, als der dänische König Valdemar Atterdag Visby einnahm ohne die befestigte Stadt überhaupt angreifen zu müssen, da er das Bauernheer Gotlands vorher besiegt hatte, die einzige Verteidigung der Insel, die schlecht bewaffnet war und zudem nichts von Kriegsführung verstand. Die Bewohner Visbys hatten die blutige Schlacht von der Stadtmauer aus gesehen und konnte ihre Stadt nur retten indem sie sich vor einem Angriff als besiegt erklärten und Friedensgespräche einleiteten.

Die Ursache dieses Angriffes war rein wirtschaftlicher Natur, denn als Skåne im Jahre 1360 wieder an Dänemark gefallen war, wollte Valdemar Atterdag natürlich davon auch finanziell profitieren und forderte von den Hansestädten in Schweden für die neuen Privilegien eine beachtliche Summe, was natürlich bedeutete, dass vor allem Visby unter der veränderten Situation leiden sollte, was zum Widerstand auf der Insel führte, ein Widerstand,  der jedoch nur von den Bauern getragen wurde, denn als die dänischen Schiffe am Horizont auftauchten, verschanzten sich die Bürger und Kaufleute hinter den massiven Stadtmauern Visbys.

Leider gibt es über die Kämpfe und die anschließenden Verhandlungen kaum Zeitdokumente, was der Phantasie später alle Wege öffnete. Sicher scheint jedoch, dass die Bewohner Visbys nach Verhandlungen mit Valdemar Atterdag bedeutende Summen bezahlen mussten um ihre Handelsaktivität fortsetzen zu können. Dass es Atterdag nur auf Schätze ankam, kann man den Chroniken jener Zeit entnehmen, denn während seinem Eroberungszug hatte er Klöster, Kirchen und Burgen eingenommen und sämtliche Wertgegenstände mit sich genommen. Eines seiner Schiffe soll mit allen Schätzen bei Rückfahrt bei den Karlsöarna gesunken sein.


27. Juli 1225: Die Visby Sankta Maria Domkyrka, die Kathedrale Visbys 
27. Juli 1939: Pelle Svanslös, die gutgläubigste Katze Schwedens

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Freitag, 26. Juli 2013

Der letzte Krieg Schwedens, ein Feldzug gegen Norwegen

Nach den Kriegen Napoleons gehörte die Union Dänemark-Norwegen zu den Verlierern und als am 14. Januar 1814 beim Frieden in Kiel entschieden wurde, dass Norwegen in Zukunft zu Schweden gehören solle, entschieden sich die Norweger für die Unabhängigkeit und unterzeichneten am 17. Mai 1814 die norwegische Konvention, was auf schwedischer Seite mit großem Unwillen aufgenommen wurde, denn ein unabhängiges Norwegen kam für Karl XIII. nicht in Frage.

Der Widerstand der Norweger führte daher am 26. Juli 1814 zum letzten schwedischen Krieg, der vom neu ernannten Thronfolger Jean Baptiste Bernadotte gleitet wurde, der nicht nur eine gut ausgerüstete und starke Armee unter sich hatte, sondern als ehemaliger General Napoleons auch ein sehr erfahrener Feldherr war. Dieser Krieg sollte bereits am 14. August wieder zu Ende gehen als das schwedische Heer bereits von der norwegischen Hauptstadt Kristiania stand. Die Norweger wollten ihre Hauptstadt nicht zerstört sehen und gingen daher einen Friedensvertrag mit Schweden ein.

Die Konvention in Moss am 14. August 1814 war die Basis für die schwedisch-norwegische Union die nach einer Änderung des norwegischen Grundgesetzes im November des gleichen Jahres und den Reichsakten im folgenden Jahr bis zum Jahre 1905 fortsetzen sollte und im Grunde nur eine Kompromisslösung war, da die Norweger sich bei diesem Abkommen den Schweden nicht vollständig unterwerfen mussten und Norwegen für Schweden auch kein Ersatz für das verlorene Finnland darstellte. Der Gewinner war indes Jean Baptiste Bernadotte, der spätere König Karl XIV Johan, der erste König der heutigen Königslinie, da er durch diesen Sieg das schwedische Reich ausgedehnt hatte und dabei seine Stärke zeigte.


26. Juli 1829: Der Bellmansdagen in Schweden 
26. Juli 1919: Bienenhaltung, Imkerverband und Honig in Schweden

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Donnerstag, 25. Juli 2013

Jacob Serenius und die Konfirmation in Schweden

Jacob Serenius, geborener Sirenius, kam am 25. Juli 1700 in einer Priesterfamilie zur Welt, was in jener Epoche fast immer bedeutete, dass ihm seine Laufbahn ebenfalls in die Wiege gelegt wurde. Es war daher logisch, dass Serenius in Uppsala Philosophie und Theologie studierte. Auf Grund seiner außerordentlichen Leistungen fiel er Bischof Svedberg auf, der dann dafür sorgte, dass der junge Theologe Pastor der lutheranischen Kirche in London wurde. In London sorgte der Priester dann für den Neubau einer Kirche und organisierte die Unterstützung der Armen.

Als Jacob Serenius dann 1735 nach Schweden zurückkam, wurde er unmittelbar Priester in Nyköping und ein Jahr später auch Propst. In England hatte sich Serenius ausgiebig mit der dortigen protestantischen Bewegung vertraut gemacht, was ihn auf die Idee brachte, die beiden Glaubensrichtungen besser zu verbinden. In diesem Rahmen veröffentlichte er ein englisch-schwedisch-lateinisches Wörterbuch mit einer Abhandlung zur historischen Einstellung der Götar und der Svear zu den Briten, ein Dokument, das noch heute von geschichtlichem Interesse ist.

Jacob Serenius wurde 1763 in einem für die damalige Zeit fortgeschrittenen Alter Bischof in Strängnäs, wo der Theologe dann nicht nur die allgemeinen kirchlichen Aufgaben wahrnahm, sondern auch Änderungen im Schulsystem durchsetzte und den Grundstein dafür legte, dass die Konfirmation in ganz Schweden eingeführt wurde, wobei er hierbei einen Wert darauf legte, dass die religiöse Erziehung der Kinder nur von Priestern vorgenommen wurde und die Kinder jeden Sonntag vor der Messe öffentlich zu ihren Kenntnissen ausgefragt wurden. Diese durchgreifenden Änderungen waren vor allem deswegen möglich, weil sich Serenius auch sehr aktiv in der Landespolitik betätigte.


25. Juli 1526: Gustav Vasa und der Svea Kanal vom Mälaren zum Vänern 
25. Juli 1823: Albert Lindhagen und die Planung Stockholms

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Mittwoch, 24. Juli 2013

Die Skeppsholmskyrkan in Stockholm

Auch wenn man noch heute in Stockholm von der Skeppsholmskyrkan spricht, die genauer genommen Carl Johans kyrka hieß, so finden dort schon lange keine Messen mehr statt, denn das unter Denkmalschutz stehende Gebäude trägt seit 2009 den Namen Eric Ericsonhallen und ist seit dem 5. Dezember 2001 offiziell ein Profanbau in dem sich heute eine Konzerthalle befindet und das internationale Chorzentrum Eric Ericson International Choral Centre seinen Hauptsitz hat.

Die Skeppsholmskyrkan wurde im Jahre 1824 als Kirche für die schwedische Marine gebaut und sollte die kurz zuvor abgebrannte Holmkyrkan, eine einfache Holzkirche, ersetzen. Auch wenn die Kirche bereits im Jahre 1833 ihre typische Kuppel erhalten hatte und damit fertiggestellt war, wurde sie erst am 24. Juli 1842 eingeweiht, nachdem auch der kleine Turm auf der höchsten Stelle der Kuppel noch errichtet war.

Der Erbauer der Skeppsholmskyrkan, der militärische Architekt Fredrik Blom, ließ sich bei dem achteckigen Bau sowohl vom Pantheon in Rom als auch der Trefaldighetskyrkan in Karlskrona inspirieren und griff bei Bau zu einem neuantiken Stil. Im Gewölbe am Eingang wurden nach dem Zweiten Weltkrieg einige Erinnerungssteine eingemauert, die an die Toten der schwedischen Marine erinnern sollen, die während ihrem Bereitschaftsdienst ums Leben kamen, insbesondere an jene, die am 17. September 1941 bei der Explosion mehrerer Kriegsschiffe in Stockholm starben.


24. Juli: Kristina, ein unveränderlicher Namenstag in Schweden 
24. Juli 1719: Russische Galere greift Nyköping an

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Dienstag, 23. Juli 2013

Visionen der Heiligen Birgitta

Als die Heilige Birgitta am 23. Juli 1373 in Rom starb hatte sie mehr für den katholischen Glauben auf schwedischem Raum geleistet als die Mehrheit der Missionare, die überwiegend sogar ungenannt blieben. Der Erfolg Birgittas lag allerdings weitgehend an ihrer Herkunft aus dem politisch gehobenen Kreis Schwedens, ihrem extremen Egoismus und auch der Tatsache, dass sie alle ihre Möglichkeiten und Vorteile bis zum letzten ausnutzte, damit sie ihre Visionen verwirklichen konnte. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie von einem Teil der Menschen als Heilige gesehen wird und von anderen als egoistische Fanatikerin.

Bereits als Kind hatte die Heilige Birgitta zahlreiche Visionen, die fast immer eine Verbindung zur Jungfrau Maria und Jesus hatten. Die größte Bedeutung dabei hatte der „Traum“ bei dem Maria ihr eine Krone auf das Haupt setzte und sie damit zu ihrer geistigen Erbin machte. Als Birgitta mit 13 eine Zwangsehe mit Ulf Gudmarsson einging, gelang es ihr ihren Ehemann die ersten Jahre lang auch davon zu überzeugen, dass sie, wie Maria, Jungfrau bleiben musste, auch wenn sie später dann dennoch acht Kinder bekam. Ihren strengen Glauben zwang Birgitta auch ihrem Ehemann auf, der sie auf mehreren Pilgerfahrten begleiten musste, unter anderem nach Nidaros und nach Santiago de Compostela.

Nach dem Tod ihres Mannes zog sich die Heilige Birgitta in einen Anbau des Klosters Alvastra zurück und ihre Visionen nahmen zu. Von dieser Zeit an bezeichnete sie sich als die Braut Christi und erklärte, das sie die Sprecherin von Jesus sei. Dies zeigte sich jedoch auch in einer kaum christlichen Weise, da Birgitta sich dabei auch in die größte Intrigantin ihrer Zeit verwandelte und Magnus Eriksson und Blanka von Namur mit den übelsten Nachreden einen großen Schaden zufügte. Da die Heilige Birgitta politische Macht und religiösen Einfluss verbinden konnte und noch zu Lebenszeiten mit ihren Schriften auch auf den Adelsstand einwirken konnte, waren auch viele ihrer Visionen auf politischer Ebene zu finden und hatten sehr wenig mit dem geistigen Wohl der Bevölkerung zu tun.


23. Juli 1756: Erik Brahe will die schwedische Königsmacht stärken 
23. Juli 1896: Untergang der S/S Freja af Fryken in den Frykensjöarna

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Montag, 22. Juli 2013

Die schwedische Sängerin Elin Lanto

Elin Lanto wurde am 22. Juli 1984 in Litslena geboren, einem Ort mit knapp 800 Einwohnern in der Nähe von Enköping. Die Sängerin gehört zu jenen, die wenig über sich erzählen, auch wenn die Yellow Press immer wieder versucht ihr Privatleben aufzudecken. Man weiß daher relativ wenig über den Lauf ihrer Karriere, außer dass sie ab sieben Jahren bei Rock 'n Roll Tanzturnieren mit sehr großem Erfolg mitwirkte sowie die Musiklinie am Gymnasium besuchte. Ihr erster Erfolg I Won't Cry im Jahre 2004, der sofort die Charts eroberte, war daher nahezu eine Überraschung in der Musikwelt.

Der Erfolg schien für Elin Lanto nahezu sicher zu sein, denn auch ihre zweiter Song, I Can Do It, wurde ein Hit und als die im Jahre 2005 ihr erstes Album vorstellte, gehörte die Platte 25 Wochen lang zu den meistverkauften Scheiben Schwedens. Nach diesem Erfolg folgten Fernsehauftritte und 2007 trat sie mit Money in den Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest auf, wo sie allerdings beim Duell mit Jessica Andersson ausschied.

Elin Lanto, die als extrem begabt, zielstrebig und absolut zuverlässig gilt, wurde anschließend in den USA, Großbritannien und selbst Frankreich gefragt, wobei sie von der Zeitschrift QX zusätzlich als eine der am besten gekleideten Popstars ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2010 nahm Lanto mit Doctor, Doctor erneut bei den schwedischen Vorentscheidungen zum Eurovision Song Contest teil, landete aber in Göteborg mit ihrem Beitrag auf dem vorletzten Platz. Seit dieser Zeit wurde es relativ ruhig um die Sängerin, die jedoch immer noch auf zweitklassigen Bühnen auftritt. Ihre Fans warten jedoch ungeduldig auf ein Comeback.


22. Juli 1535: Katarina Stenbock und der schwedische König Gustav Vasa
22. Juli 1919: Gustaf Retzius und die schwedische Rassenbiologie 

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Sonntag, 21. Juli 2013

Das Segelschiff Vega und die Entdeckung der Nordostpassage

Die Vega, ein Dreimaster, der 1872 in Bremerhaven gebaut wurde, war von 1878 bis 1880 das Forschungsschiff des Abenteurers Adolf Erik Nordenskiöld. Ihre aufsehenerregendste Reise begann am 21. Juli 1878 in Tromsø (Norwegen), als Nordenskiöld nach der Nordostpassage sichte, die ihn vom Atlantik entlang der sibirischen Nordküste bis zur Beringsee bringen sollte, eine Strecke von rund 6500 Kilometern. Die Vega war damit das erste Schiff, das diese Leistung vollbrachte, allerdings mit einer langen Winterpause.

Auch wenn das Abenteur für Adolf Erik Nordenskiöld sehr positiv begann, so zeigten sich jedoch schon bald bedeutende Schwierigkeiten, denn bereits am 26. September 1878 fror die Vega im Eismeer fest und war dann zehn Monate lang im Packeis gefangen, eine Zeit, die der Forscher mit ethnologischen Studien verbrachte, und mit der Hoffnung das Schiff ohne Schäden wieder flott zu bekommen. Als die Vega am 24. April 1880 dann wieder in Stockholm anlegte, wurden Nordenskiöld und der Kommandant des Schiffes, Louis Palander, geradezu als Helden gefeiert. Die Abenteuer der Vega erschienen anschließend in fünf Bänden.

Nach dieser Expedition wurde die Vega an die schottische Reederei Ferguson verkauft und noch bis 1903 für die verschiedensten Handelsreisen eingesetzt, bis das Schiff in der Melville Bucht im Nordwesten Grönlands erneut vom Eis eingeschlossen wurde. Beim Versuch die Vega dort loszusprengen wurde in das Schiff ein so großes Loch gerissen, dass es innerhalb weniger Minuten in der Tiefe versank. Am 18. Juni 2013 machte sich der Abenteurer Ola Skinnarmo mit seiner Explorer of Sweden von Göteborg aus auf den Weg nach Grönland um nach der Vega zu suchen.


21. Juli 1959: Die Freihandelszone EFTA und die Stockholmer Konvention 
21. Juli 1980: Die erste Frau bei der schwedischen Luftwaffe

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Samstag, 20. Juli 2013

Der schwedische Architekt Lars Johan Laurentz

Der schwedische Architekt Lars Johan Laurentz gehört mit zu jenen Architekten, die Stockholm ihr heutiges Aussehen gegeben haben, denn einige der bedeutendsten Gebäude entlang der Paradestraßen der schwedischen Hauptstadt stammen aus seiner Feder. Innerhalb von nur 15 Jahren schuf Laurentz, der am 20. Juli 1901 in Djursholm starb, insgesamt rund 50 Gebäude in der schwedischen Hauptstadt, die man in der Regel nicht übersehen kann.

Lars Johan Laurentz begann seine Ausbildung an der Technischen Elementarskolan in Örebro, setzte diese aber bereits ein Jahr später an der Konstakademien in Stockholm fort an der Ende des 19. Jahrhunderts die bedeutendsten Architekten Schwedens ihre Ausbildung erhielten. Um jedoch als einer der großen Architekten des Landes anerkannt zu werden, vervollständigte Laurentz seine Studien, nach einem Praktikum im Kumliens Architekturbüro, erst an der École nationale des art décoratifs de Paris und an der Kunstakademie in Wien. Als er dann 1887 sein eigenes Architekturbüro in Stockholm öffnete, begann seine relativ kurze Karriere ihren Lauf zu nehmen.

Der Architekt Lars Johan Laurentz passte sich bei seinen Bauten jeweils der Zeitströmung an. Diese Eigenschaft erlaubt es vier aufeinanderfolgende Baustile eines einzigen Architekten in der schwedischen Hauptstadt zu verfolgen. Dass Laurentz dem Strandvägen ein Gesicht verlieh, liegt vor allem daran, dass er hier fünf Eckhäuser zeichnete, die gewissermaßen die Basis von Häuserzeilen sind. Die typisch schwedische Bauweise des Architekten erkennt man vor allem an der Dekoration der Eingänge und der Treppenhäuser, wobei Laurentz in vielen Fällen auch einen hohen Wert auf Wand- und Deckenmalerei legte, eine Kunst, die man als Besucher der Stadt leider nicht entdecken kann.


20. Juli 1900: Einar Norelius und die Sagenwelt Schwedens 
20. Juli 1955: Stig Larsson, Schriftsteller und Filmregisseur

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Freitag, 19. Juli 2013

Anders Nordencrantz und die schwedische Wirtschaft

Als Anders Nordencrantz am 19. Juli 1772 in Stockholm starb, hatte er einige bedeutende Änderungen in Schweden herbeigeführt, auch wenn er sich dadurch sehr viele Feinde geschaffen hatte, da Nordencrantz seiner Zeit weit voraus war, zum anderen aber auch die britische Wirtschaft und den dortigen Handel ausführlich studiert hatte. Nordencrantz hatte daher sehr früh die damaligen Probleme des konservativen schwedischen Handelssystems verstanden und begonnen wichtige Änderungen herbeizuführen.

Als Anders Nordencrantz 1724 aus London zurück nach Schweden kam, modernisierte er als erstes die Trockendocks in Karlskrona und bald darauf setzte er sich dafür ein, dass der schwedische Eisenhandel unabhängig von ausländischen Geschäftsleuten wurde, was bedeutete, dass die Gewinne der wichtigsten Industrie des Landes auch tatsächlich dem Aufbau Schwedens dienen konnte. Später erreichte es der Wirtschaftler auch das exklusive Privilegiensystem in der schwedischen Wirtschaft abzuschaffen und einen Schritt auf die freie Konkurrenz einzuleiten, ein Projekt, dem sich sowohl die Führer der Wirtschaft als auch Adelige und Politiker lange widersetzten, da der gesamte schwedische Handel und das Handwerk auf Privilegien aufgebaut war, das gewisse Gruppen des Landes schützte.

Nicht sehr viel weniger Widerstand spürte Anders Nordencrantz als er sich ab 1720 für die Pressefreiheit einsetzte, da er die Zensur als schädlich für das gesamte schwedische System betrachtete. Sieben Jahre lang verhinderten Politiker und Adelige, dass sein Vorschlag präsentiert wurde und selbst die erste Veröffentlichung war dann zensiert und wurde nur als Auszug weitergereicht. Erst 1766 konnte Nordencrantz, als Vorsitzender eines geheimen Regierungsausschusses dann die ersten Schritte zur Pressefreiheit durchsetzen und ermöglichte damit den Aufbau einer freien Presse in Schweden.


19. Juli 1670: Olof Celsius der Ältere und die Botanik der Bibel
19. Juli 1927: Jan Myrdal als anti-imperialistischer Kämpfer

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Donnerstag, 18. Juli 2013

Adolf Fredrik Munck und das Liebesleben von Gustav III.

Als Adolf Fredrik Munck am 18. Juli 1881 in Massa-Carrara in der Toscana starb, hatte er eine erstaunliche Karriere hinter sich, ging jedoch vor allem wegen einem schriftlichen Bericht in die Geschichte ein, der bis heute zu den ungeklärten Fragen der schwedischen Geschichte gehört, da sich die Handlung nur im Schlafzimmer von Gustav III. abspielte und dabei nur drei Personen beteiligt waren, die sich jedoch wenig gesprächig zeigten, da damit die Erbfolge des Königshauses in Frage gesetzt werden konnte.

Sicher ist daher nur, dass Gustav III. während seiner Hochzeitsnacht mit Sofia Magdalena von Dänemark seinen Hofstallmeister Adolf Fredrik Munck ins Schlafzimmer rief, da er gewisse Schwierigkeiten beim Geschlechtsakt hatte. Munck sollte ihm dabei helfen „das Loch zu finden“ und benötigte auch „weitere Hilfe“. Natürlich weiß niemand, was nun wirklich geschah, aber auf jeden Fall tauchte später das Gerücht auf, dass Munck der Vater des Erbprinzen Gustav IV. Adolf sei und nicht der König, ein Gerücht, das wohl für immer weiterleben wird.

Etwas merkwürdig empfand man natürlich auch, dass die Karriere von Adolf Fredrik Munck nun rapide nach oben ging und der Hofstallmeister sehr bald Freiherr und bald darauf Graf wurde. Schließlich wurde Munck auch zum Stadthalter ernannt und Ritter des Serafimerorden. Große Rätsel gab auch ein persönliches Geschenk der Königin auf, denn Munck erhielt von ihr eine mit Brillanten  besetzte Uhr mit ihrem Portrait. Mit dem Tod des Königs musste Adolf Fredrik Munck allerdings Schweden sehr schnell verlassen, da er falsche Wertbriefe verteilt hatte, die er vermutlich sogar im Auftrag des Königs erstellt hatte.


18. Juli: Der Tag des Bieres in Schweden 
18. Juli 1871: Die Stockholms Centralstationen, der größte Bahnhof Schwedens

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Mittwoch, 17. Juli 2013

Der schwedische Musiker Jan Hammarlund

Jan Hammarlund wurde am 17. Juli 1951 in Täby bei Stockholm geboren und gehört zu den Musikern Schwedens, die heute nahezu vergessen sind, obwohl sie eine der bedeutendsten Rollen in der schwedischen Musikgeschichte spielen, nicht nur innerhalb der Prog-Bewegung. Hammarlund entschied sich bereits sehr früh für die Musik und gegen die Schule, wobei er so nebenbei zu einem der ersten Hippies Schwedens wurde. Für Hammarlund war die Hippiebewegung jedoch nicht nur Peace & Love, sondern vor allem politisches Engagement.

Als Jan Hammarlund im Jahre 1974 die kritischen Lieder von Violeta Parra hörte, brachte er ihre Songs auf seiner Schallplatte Tusentals stjärnor över Chile nach Schweden. Auch die Lieder des Sängers in den Jahren 2002 und 2005 blieben politisch und spielten vor allem auf Probleme der schwedischen Geschichte an, denn er sang über die Krawalle in Göteborg, den militärischen Einsatz in Ådalen, den Tod von Fadime Sahindal und die Besetzung Palästinas. Als Arja Sajonmaa seinen Song Jag vill leva i Europa singen wollte, genehmigte er ihr dies nur unter der Voraussetzung, dass sie den politischen Inhalt beibehalten sollte, was die Sängerin jedoch bei der ersten Version vollkommen ignorierte, denn aus Natoraketen wurden Silberraketen und die Orte, die Hammarlund in seinem Song nannte, verschwanden in allen Versionen der Sängerin.

Bereits in den 70er Jahren erklärte Jan Hammarlund auch als einer der ersten schwedischen Künstler, dass er homosexuell war, was ihn zu einer Frontfigur der Bewegung machte. Lieder wie Jag hatar patriarkat oder Sexualpolitisk snack stammen aus jener Epoche und dienten damals nahezu als politisches Manifest. Allerdings war dieses Bekenntnis selbst ein Problem unter Musikern der Prog-Bewegung, da sich viele unter ihnen offen gegen die Homosexualität aussprachen. Dies war auch der Grund, warum Hammarlund dann immer häufiger mit Frauen zusammenarbeitete und 1977 am Kvinnokulturfestival teilnahm, denn Frauen zeigten sich in den 70er und 80er Jahren gegenüber der Homosexualität weitaus offener als Männer.


17. Juli 1862: Oscar Levertin, Autor, Literaturkritiker und Professor
17. Juli 1917: Graböffnung und Untersuchung der Wunde von Karl XII.

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Dienstag, 16. Juli 2013

Annie Lööf bringt der Zentrumspartei wenig Wähler

Annie Lööf, geborene Johansson, wurde am 16. Juli 1983 in Värnamo im Småland geboren . Die Politikerin ist seit 2006 Mitglied im schwedischen Parlament und seit 2011 nicht nur die Vorsitzende der Centerpartiet (Zentrumspartei) sondern auch gleichzeitig Regions- und Wirtschaftsministerin. Lööf gehört damit zu den jüngsten Spitzenpolitikern des Landes, was sich jedoch nicht unbedingt als Vorteil erweist, sowohl hinsichtlich ihrer geringen Erfahrung als auch in einer Welt in der Männer und das Alter oft eine wichtige Rolle spielen und Vorurteile sehr schnell zur Barriere werden.

Als Tochter eines führenden Lokalpolitikers, schien es fast logisch, dass sich Annie Lööf noch Ende ihrer Gymnasialzeit ebenfalls für Politik zu interessieren begann, Mitglied des Jugendverbands der Partei wurde, die auch ihr Vater unterstützte und bald selbst eine wichtigere Rolle auf lokaler Ebene spielte. Nachdem Lööf einige Zeit bei der Partei angestellt war, begann sie ein Jurastudium, das sie im August 2011 mit einer Kandidatur beendete. Ihre politische Aktivität ab 2001, als sie Mitglied der Zentrumspartei wurde, ging in mehrere Richtungen, zeigte aber immer wieder die Tendenz zu Umweltfragen, deren Richtung jedoch nicht der Linie der Grünen folgte.

Ab 2006 zeigte sich Annie Lööf immer häufiger in den Media und war Mitglied in zahlreichen Ausschüssen, was einer politischen Karriere nur nützlich sein kann. Als man daher 2011 eine neue Vorsitzende für die Centerpartiet suchte, schien Annie Lööf die richtige Person zu sein, die auch bereit war der Partei einen eigenen Stempel zu geben. Nach Problemen der Wirtschaftsministerin Maud Olofsson ernannte sie Fredrik Reinfeldt nahezu zwangsweise auch zur neuen Wirtschaftsministerin. Einige kleinere Affären, Uneinigkeiten in der Partei und eine unklare Politik führten in der Folge jedoch dazu, dass Annie Lööf immer mehr Wählerstimmen verlor und die Centerpartiet bei den kommenden Wahlen im Jahr 2014 um ihr Überleben im Parlament kämpfen muss.


16. Juli 1661: Der erste Geldschein kommt aus Schweden 
16. Juli 1860: Der Tamms Kanal im Hälsingland

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 15. Juli 2013

Der Streik der Busfahrer, nur ein halber Erfolg

Am 15. Juli 2008 ging der Streik der Fahrer der kommunalen Busfahrer zu Ende, der seit dem 1. Juli des Jahres zu einer harten Auseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft und den Busunternehmen geführt hatte, zumal die Unternehmen auf den Streik auch mit Aussperrungen reagiert hatten und die Arbeitsbedingungen der Busfahrer geradezu als idyllisch dargestellt hatten und einen veränderten Tarifvertrag und Lohnerhöhungen geradezu als unakzeptabel bezeichneten.

Die Gewerkschaften forderten bei dieser Auseinandersetzung jedoch nichts unmögliches, sondern forderten nur eine feste Anstellung nach zwei Jahren Zeitverträgen, eine tägliche Pause von mindestens elf Stunden und eine Anpassung der Gehälter an die Preissteigerungen, die den Lohnerhöhungen der Industriearbeiter entsprechen. Wie üblich bei Konflikten in diesem Gewerbe, brach der Streik in Stockholm aus, da dort die Störungen, trotz der Sommerpause, am größten sind. Geplant war eine Ausdehnungen des Streiks auf ganz Schweden, der durch einen neuen dreijährigen Tarifvertrag ab dem 15. Juli jedoch abgeblasen wurde.

Der Streik hatte in Stockholm etwa 100.000 Benutzer der öffentlichen Verkehrsmittel betroffen und weitere 15.000 in Västerbotten und blieb daher noch in einem überschaubaren Rahmen. Der neue Tarifvertrag, der etwa 18.000 Angestellte in rund 500 Unternehmen betraf, wurde von der übergreifenden Gewerkschaft als Erfolg gefeiert, auch wenn die Stockholmer Gewerkschaft der Transportunternehmen von einem Verlust sprach, da die Busunternehmen einige Ausnahmegenehmigungen bei den Ruhepausen durchsetzen konnten, die einen Teil der Forderungen geradezu annullierten. Die Dachorganisation der Gewerkschaft hatte Ausnahmegenehmigungen problemlos durchgewinkt.


15. Juli 1240: Der schwedische Kreuzzug ins russische Reich 
15. Juli 1949: Carl Bildt, diplomatischer Außenminister Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer

Sonntag, 14. Juli 2013

Der schwedische Architekt Ragnar Östberg

Die Scharinska Villan in Umeå

Wer heute durch Stockholm bummelt, wird es kaum vermeiden können mindestens eines der Gebäude des schwedischen Architekten Ragnar Östberg zu entdecken, der am 14. Juli 1866 in der schwedischen Hauptstadt geboren wurde und von 1922 bis 1932 auch Professor für Architektur an der Kunsthochschule Stockholms war. Östberg gilt als der bedeutendste Stockholm-Architekt des frühen 20. Jahrhunderts, auch wenn der Architekt nur relativ wenige öffentliche Bauten zeichnete, sondern vor allem exklusive Privathäuser schuf.

Auch wenn Ragnar Östbergs Bauten vor allem in Stockholm zu finden sind, so begann seine Karriere in Umeå, dort wo er einige Jahre unter dem Stadtarchitekten  Fredrik Olaus Lindström gearbeitet hatte. Während eines Aufenthalts zwischen 1904 und 1907 zeichnete er drei bedeutende Gebäude in Umeå, nämlich das Teaterhuset, das jedoch bereits 1913 abbrannte, die Scharinska villan sowie die Aschanska villan, zwei Privathäuser, die mittlerweile unter Denkmalschutz stehen und sich deutlich aus dem Stadtbild hervorheben.

Ragnar Östberg gehört mit zu den letzten schwedischen Architekten deren Bauten Symbole der schwedischen Nationalromantik sind, obwohl Östberg seine Eindrücke zur Architektur bei seinen zahlreichen Auslandsreisen fand und der Stil seiner Bauten daher eine Mischung aus italienischem, französischem und englischem klassischem Stil darstellt. Das bekannteste und am häufigsten fotografierte Gebäude des Architekten ist das Stockholmer Stadshuset, ein Bau, der vor allem von seinen zahlreichen Details lebt. Ragnar Östberg starb am 5. Februar 1945 in der schwedischen Hauptstadt.


14. Juli 1901: Folke, ein schwedischer Vorname am Aussterben 
14. Juli 1918: Ingmar Bergman, eine schwedische Legende

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 13. Juli 2013

Der Berzelii Park und die Berzelii Statue in Stockholm

Dort wo man heute den Berzelii Park in Stockholm findet, war bis 1830 noch die Packaretorgsviken, auch Katthavet genannt, zu sehen, eine Bucht an der der Fischmarkt stattfand, aber die auch auch als „Abfallbucht“ benutzt wurde und daher einen bestialischen Gestank verbreitete und ein Krankheitsherd der Stadt war. Als Karl XIV. Johan die Bucht jedoch zufüllen wollte, protestierten die Bewohner, auch wenn geplant wurde, dort eine Grünfläche anzulegen. Aus der Zeit der Bucht zeugen heute nur noch einige Eisenteile der Umzäunung, die vor 1830 zur Ladugårdsbrücke gehörten.

Als die Packaretorgsviken im Jahre 1848 vollständig gefüllt war, wurde der Landschaftsarchitekt Knut Forsberg mit der Planung des Berzelii Parks beauftragt. Vier Jahre später begannen die Arbeiten am Park und schon 1853 konnten die Grasflächen und die Wege für die Allgemeinheit geöffnet werden. Als dann im folgenden Jahr Robert Bern dort ein Café mit Alkoholausschank öffnete, war der Berzelii Park bereits eine bedeutender Anziehungspunkt für die Bevölkerung Stockholms und er hatte seinen heutigen Namen erhalten, der an den bedeutenden schwedischen Chemiker Jacob Berzelius erinnern soll.

An den großen Chemiker erinnert auch die Statue, die man heute im Zentrum des Parks finden kann, wobei es sich hier um die erste Statue eines Wissenschaftlers auf schwedischem Raum handelt. Aus Angst davor, dass bei einer Einweihung der Statue der Park von Menschenmassen überflutet werden könne, die dann die jungen Pflanzungen zerstören würden, entschloss man sich die Berzelii-Statue am 13. Juli 1858 nachts um drei Uhr einzuweihen ohne dies vorher öffentlich bekannt zu geben. Als Künstler für die Skulptur wählte man Carl G. Qvarnström, einen der bedeutendsten Künstler jener Zeit.


13. Juli: Der Paltdagen (Knödeltag) in Schweden 
13. Juli 1954: Kernenergie und Kernreaktoren in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 12. Juli 2013

Oscar von Sydow, für acht Monate Ministerpräsident Schwedens

Oscar von Sydow wurde am 12. Juli 1873 in Kalmar geboren, wuchs jedoch in Nordschweden auf. Auch wenn der Name Sydow in Schweden mit mehreren Politikern und einflussreichen Personen zusammenhängt, so geht dieser Familienname grundsätzlich auf Einwanderer aus Pommern zurück, die wegen ihrem protestantischen Glauben nach Schweden gekommen waren und hier nicht nur, auf königlichen Beschluss, ihre adeligen Rechte behalten konnten, sondern sich auch in sieben adelige Zweige verteilten von denen heute noch fünf existieren.

Oscar von Sydow ging als der am kürzesten regierende Ministerpräsident Schwedens in die Geschichte ein, der zudem nur gewählt wurde, weil Hjalmar Branting das Amt vorher abgelehnt hatte. Sydow akzeptierte das Amt, obwohl Schweden damals in der Krise stand und er wusste, dass er wegen seiner harten Linie eine schwere Stellung haben würde. Um jedoch nicht machtlos auf die baldigen Wahlen zu warten, forderte von Sydow Garantien, die ihm auch ermöglichten die Staatsgeschäfte aktiv zu führen und nicht nur als Marionette an der Spitze Schwedens zu stehen.

Noch heute wird der parteilose Oscar von Sydow nur so nebenbei als Ministerpräsident genannt, obwohl gerade er es war, der den Sozialdemokraten, und damit auch dem folgenden Ministerpräsidenten Hjalmar Branting, eine gute Regierungsbasis bot, denn als Ministerpräsident hatte in der kurzen Zeit seiner Macht zwei wichtige Änderungen herbeigeführt und zum einen die Todesstrafe in Friedenszeiten abgeschafft und das Wahlrecht der Frauen endgültig abgesichert, damit also die konservativen Kritiker der neuen Bestimmungen endgültig zum Schweigen gebracht. Man kann heute sagen, dass Oscar von Sydow mit seiner Änderung der Verfassung die Demokratie in Schweden geschaffen hat. Oscar von Sydow starb am 19. August 1936 im Alter von 63 Jahren in Stockholm.


12. Juli 1908: Fußball in Schweden 
12. Juli 1953: Wolfgang Zaugg, alias John Ausonius, der Lasermannen

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 11. Juli 2013

Sigvard Nilsson-Thurneman, der Anführer der Salaligan

Sigvard Nilsson-Thurneman starb am 11. Juli 1979 in Bromma und hatte sich den zweiten Namen als Anagram des Wortes Manhunter zugelegt. Nilsson war im Grunde ein Büroangestellter, der im allgemeinen als sehr ruhig und zurückhaltend bezeichnet wurde. Umso erstaunlicher war es für seine Umgebung, als bekannt wurde, dass er neben seinem unscheinbaren Dasein und seinen mystischen Interessen ein kaltblütiger Raubmörder war, der die sogenannte Salaligan anführte.

Seinen ersten Mord verübte Sigvard Nilsson-Thurneman bereits am 14. November 1930, als er in der Nähe von Västerås einen Taxifahrer erschoss um an das Fahrzeug zu kommen. Bereits bei dieser Tat zeigte sich die Grausamkeit Nilssons, denn er packte den schwerverletzten Taxifahrer in den Kofferraum um ihn dann Stunden später in einen Schacht in den Silbergruben in Sala zu werfen, wo das Opfer dann ertrank. Diese Brutalität wurde anschließend das Zeichen der Salaligan.

Die Salaligan unter Sigvard Nilsson-Thurneman verübte vier weitere Morde, bevor sie nach dem Raubmord eines Bankboten am 19. Juni 1936 verraten wurde, weil eines der Mitglieder der Bande einen Mann namens Hedström, allerdings erfolglos, anwerben wollte, der nach Bekanntwerden der Tat zur Polizei ging. Alle Mitglieder der Salaligan wurden am 22. Februar 1937 zu lebenslänglichem Straflager verurteilt, kamen jedoch nach spätestens zehn Jahren wieder frei. Nilsson wurde dagegen als unzurechnungsfähig erklärt und blieb bis 1969 in der geschlossenen Psychiatrie. Nach seiner Entlassung arbeitete er noch zehn Jahre lang als Übersetzer.


11. Juli 1927: Dénis Lindbohm und die Science Fiction Bewegung in Schweden
11. Juli 1974: Pär Lagerkvist, ein Kämpfer für die Freiheit

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 10. Juli 2013

Der Weg der schwedischen Sängerin Helen Sjöholm

Helen Sjöholm wurde am 10. Juli 1970 in Sundvall geboren und hatte schon sehr früh die Neigung zur Musik, denn bereits als Jugendliche wirkte sie im Chor ihres Heimatortes mit und als Teenager war sie Teil der Musikgruppe Just for Fun. In den Folgejahren setzte die Karriere Sjöholms auf lokaler Ebene fort, denn sie wirkte in Sundsvall auch bei den beiden Musicals Trollkarlen från Oz und in West Side Story mit, was ihr Gesangs- und Bühnenerfahrung bot und eventuell auch die Ursache dafür war, dass sich anschließend das Blatt wendete.

Als man eine Sängerin für das Musical Kristina från Duvemåla suchte, bewarb sich auch Helen Sjöholm, da dies eine Chance war direkt nach Stockholm zu kommen. Unter rund 1000 Bewerberinnen wurde dann tatsächlich Sjöholm gewählt, was bedeutete, dass sie mit dem Musical von 1995 bis 1999 auf der Bühne stand und damit auch auf Tournee ging. Diesem Engagement folgte eines im Musical Chess und Auftritte in den unterschiedlichsten Fernsehshows und weitere Engagements in einigen Erfolgsstücken wie Les Miserables und Spelman på taket.

Parallel zu ihrer Karriere als Sängerin in Musicals wurde Helen Sjöholm auch Mitglied des Benny Andersson Orkesters und arbeitete als Schauspielerin. Ihren größten Erfolg verbuchte sie als Sängerin mit dem Orchester des früheren Abba-Mitglieds Benny Andersson, denn als sie 2004 das Lied Du är min man interpretierte, gelang ihr damit 278 Mal der Zugang zu den Svensktoppen, wobei sie in den Jahren 2004 bis 2007 unzählige Wochen lang die Nummer Eins der Liste verteidigte. Auch ein anderes ihrer Lieder findet man unter den zehn am häufigsten gerspielten Lieder im schwedischen Radio, nämlich Gabriellas sång aus dem Film Så som i himmelen.


10. Juli 1877: Die erste Straßenbahn rollt auf Schwedens Straßen 
10. Juli 1894: Elov Persson und Familie Kronblom

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 9. Juli 2013

Die Schlacht bei Svensksund oder bei Ruotsinsalmi

Als am 9. Juli 1790 die Schlacht bei Svensksund oder, wie sie im Finnischen heißt, bei Ruotsinsalmi, zwischen der russischen und der schwedischen Marine ausbrach, einer Bucht bei Kotska, konnte niemand ahnen, dass dies, historisch gesehen, die bedeutendsten Seeschlacht Schwedens werden sollte. Natürlich darf man dabei die Zusammensetzung der beiden Flotten nicht mit den heutigen vergleichen, denn damals nahmen die unterschiedlichsten Schiffe daran teil und letztmals in der Geschichte Schwedens auch die Galeeren.

Als die Schlacht begann, lagen die schwedischen Schiffe in der Bucht und waren in einer reinen Verteidigungsposition, so dass sich die russische Marine bereits darauf vorbereitete, die schwedischen Schiffe zu gewinnen, aber einige taktische Fehler verhalfen dann den Schweden zum Sieg und dazu, dass zahlreiche russischen Schiffe mit der Besatzung versenkt wurden ohne dass den Schweden viel geschah.

Wenn man die Anzahl der Schiffe berücksichtigt, die an der Schlacht bei Svensksund beteiligt waren, so handelt es sich um die größte Seeschlacht der schwedischen Geschichte. Gleichzeitig handelt es sich jedoch auch um den größten Sieg, den die schwedische Flotte je erzielte, wobei dieser Sieg auch dafür entscheidend war, dass Schweden einen sehr positiven Friedensvertrag aushandeln konnte, und dies nach nur zwei Tagen an Kämpfen.


9. Juli 1836: Sofia von Nassau wird Königin in Schweden 
9. Juli 1992: Waldbrand bei Torsburgen auf Gotland

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 8. Juli 2013

Das Drottningholmsteatern in Stockholm

Wenn man heute vom Drottningholmsteatern oder dem Drottningsholms Schlosstheater spricht, so spricht man vom „neuen“ Theater, da das Theater, das bereits 1754 gegründet wurde am 25. August 1762 unter dramatischen Umständen am Namenstag von Königin Lovisa Ulrikas abbrannte. Als der fünfte Akte begann, stützte die französische Schauspielerin Marie Baptiste auf die Bühne und wollte Alarm schlagen, was jedoch gar nicht so einfach war, da das Publikum ihre Rufe für einen Teil des Schauspiels nahmen. Durch den Brand starben vier Personen und sämtliche Schauspieler verloren ihre Unterkunft, da sie alle im Theater wohnten.

Bereits am 8. Juli 1766 war dann das Drottningsholmsteatern wieder aufgebaut und wurde vom König begutachtet, bevor am folgenden Tag das Stück Rhadamiste et Zénobie von Prosper Jolyot de Crébillon aufgeführt wurde. Die Initiative für den Wiederaufbau des Schlosstheaters hatte Königin Lovisa Ulrika, die zu diesem Zweck den Architekten Carl Fredrik Adelcrantz mit den neuen Plänen beauftragte. Mit der gesamten Einrichtung der Bühnentechnik wurde Donato Stopani beauftragt, der in der Tat ein Meisterwerk vollbrachte.

Heute ist das Drottningholmsteatern auf Lovön das weltweit am besten bewahrte Theater aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Bühne selbst, die mit allen modernen und alten technischen Einrichtungen versehen ist, ist mit seiner Tiefe von 20 Metern die tiefste des Landes und erlaubt einen Dekorwechsel bei offenem Vorhang. Jeden Sommer wird das Drottningholms Slottsteatern erneut aktiv, wobei hier vor allem Ballettvorstellungen und Opern aus dem 17. und 18. Jahrhundert geboten werden und der Zuschauer in die Vergangenheit des Theaters zurückgeführt wird.


8. Juli 1319: Magnus Eriksson wird als Dreijähriger Schwedens König 
8. Juli 1319: Magnus Erikssons Weg nach Russland

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 7. Juli 2013

Der schwedische Uhrmacher Victor Kullberg

Der schwedische Uhrmacher Victor Kullberg war Mitte des 19. Jahrhunderts durch seine Chronometer weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden. Selbst nach seinem Tod am 7. Juli 1890 setzte die Herstellung seiner Uhren fort und erst im Laufe des Zweiten Weltkrieges ging der Absatz zurück und die letzten Jahre übernahm das Unternehmen nur noch Reparaturarbeiten. Im Jahre 1947 musste das Unternehmen dann jedoch endgültig schließen, auch wenn der Begriff Kullberg-Chronometer weiterhin ein Begriff war.

Victor Kullberg hatte mit 16 Jahren eine Lehre bei Victor Söderberg in Visby gemacht, dem Hersteller der ersten Chronometer Schwedens. Nach einigen Jahren Tätigkeit bei Söderberg entschloss sich Kullberg im Jahr 1849 einige Zeit bei Urban Jürgensen & Sønner, dem legendären Uhrmacher in Kopenhagen zu arbeiten, um jedoch bald darauf nach London zu gehen, dem damaligen Zentrum für die Herstellung von Chronometern, wo er sich in der Kunst des Handwerks nicht nur perfektionierte, sondern auch einige bedeutende Erfindungen in diesem Bereich machte.

Bald machte sich Victor Kullberg in London selbstständig und begann jede Art von Chronometern zu bauen, sowohl für die Seefahrt als auch für die Hosentasche. Durch seine eigenen Entwicklungen gelang es ihm die Uhren temperaturunabhängig zu bauen, so dass sie weitaus exakter liefen als die der Konkurrenzunternehmen und so nebenbei entwickelte der Uhrmacher noch Testverfahren zur Genauigkeit der Uhrwerke. Seine Kenntnisse verbreite Kullberg durch Artikel in der Fachpresse, die sich durch seine Genauigkeit auszeichneten. Bei der Weltausstellung in London im Jahre 1862 wurde Kullberg dann als der beste Uhrmacher aller Zeiten ausgezeichnet, wobei er im gleichen Jahr auch die beiden Ausscheidungen beim Chronometerwettbewerb in Greenwich gewonnen hatte.


7. Juli 1854: Henrik Bernhard Palmær, Satire als Journalismus 
7. Juli 1976: Das Riddarfjärdssimningen, ein Schwimmwettbewerb in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 6. Juli 2013

Der schwedische Architekt Rudolf Arborelius

Auch wenn der am 6. Juli 1917 verstorbene Architekt Rudolf Arborelius grundsätzlich in der Linie der großen Stockholmer Architekten genannt wird, so nimmt er unter ihnen eine Art Sonderrolle ein, da er nach seinem Studium an der Kungliga Tekniska högskolan nicht bei einem Architekten beschäftigt wurde, sondern erst zwei Jahre lang als Zeichner für künstlerische Ausschmückungen von Gebäuden tätig war, er sich also mit der Detailarbeit beschäftigte und nicht mit der Gesamtkonstruktion.

Seine praktische Erfahrung in Architektur gewann Rudolf Arborelius, dessen Name auf die Stadt Arboga zurückgeht, als er anschließend noch elf Jahre bei den Architekten Isak Gustaf Clason, Ernst Stenhammar, Kasper Salin und Gustaf Lindgren in Stockholm angestellt war, auch wenn er bereits 1889 auch ein eigenes Architekturbüro eröffnet hatte, das ihn jedoch noch  nicht vollständig versorgen konnte.

Als Rudolf Arborelius sich dann als Architekt bewährt hatte, zeichnete sich seine Tätigkeit vor allem dadurch aus, dass er auch an Details und Ausschmückungen arbeitete, was natürlich bedeutet, dass man seinen persönlichen Stil vor allem in den Innenhöfen und innerhalb der Gebäude finden kann, einen Stil, der teilweise sehr pompös wirkt. Wer die Arbeiten von Arborelius entdecken will, kann dies am besten bei einem Besuch des Schlosses Margretelund oder jenem in Djursholm machen, die er, wie auch die Hörkens Kirche, umbaute und modernisierte.


6. Juli 1774: Vom Vorname Gustav zu Gustav Vasa
6. Juli 1859: Verner von Heidenstam, ein Erneuerer der schwedischen Literatur

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 5. Juli 2013

Eine Fokker F-28 landet auf dem Flughafen Emmaboda

Ein einziges Mal in der Geschichte der schwedischen Luftfahrt landete eine Fokker F-28 mit 42 Passagieren an Bord auf dem Flugplatz in Emmaboda, nämlich am 5. Juli 1987. Allerdings sollte die Maschine der Gesellschaft Linjeflyg damals in Ronneby landen, aber aus irgendeinem Grund hatten die Piloten die Landebahnen verwechselt und brachten die Maschine auf einer nur 1300 Meter langen Landebahn zum stehen, die im Grunde mehr für Sportflugzeuge als für Linienmaschinen gedacht war.

Nach der Landung in Emmaboda versuchte man natürlich herauszufinden, warum die F-28 sich verflogen hatte, wobei die Erklärungen jedoch nicht unbedingt in jedem Punkt logisch waren. Zum einen sind die beiden Landebahnen natürlich sehr ähnlich, obwohl jene in Ronneby fast doppelt so lang ist. Hinzu kam, dass an diesem Tag herrliches Wetter war und sich die beiden Piloten dazu entschieden auf Sicht und ohne Automatik zu fliegen, so dass auch die automatische Warnung ausblieb. Die Flugsicherheit wiederum hatte auf Anfrage zwar den Anflug genehmigt, nicht jedoch eine Landung, was wiederum zu einem Missverständnis führte.

Natürlich entdeckten die Piloten kurz vor dem Aufsetzen der Maschine in Emmaboda, dass sie sich verflogen hatten, aber die F-28 noch hochzuziehen schien ihnen noch riskanter als aufzusetzen, was vermutlich sogar die richtige Entscheidung war. Die Passagiere, die den Irrtum der Piloten noch nicht bemerkt hatten, wurden dann jedoch damit überrascht, dass sie per Bus nach Ronneby transportiert wurden, denn die Piloten mussten unmittelbar vor den Untersuchungsausschuss und die F-28 wurde, dieses Mal ohne Passagiere, von einem erfahrenen Piloten ans Ziel gebracht.


5. Juli 1568: Die erste bürgerliche Königin Schwedens: Karin Månsdotter 
5. Juli 1793: Der schwedische Maler Alexander Roslin

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Donnerstag, 4. Juli 2013

Der schwedische Architekt Sten Samuelson

Als der schwedische Architekt Sten Samuelson am 4. Juli 2002 in Lausanne in der Schweiz starb, hatte er nicht nur der südschwedischen Stadt Malmö mit einigen modernistischen Nachkriegsbauten seinen Stempel aufgedrückt, sondern er war weit über die Grenzen Schwedens hinaus bekannt geworden. Im Hansaviertel in Berlin erhielt sein Zeilen-Hochhaus, das er gemeinsam mit Fritz Jaenecke plante, sogar den Namen Schwedenhaus und das Novotel in Warschau entstand ebenfalls auf seinem Reißbrett, ein typischer Bau der 70er Jahre mit schwedischem Stempel, der zudem vom schwedischen Unternehmen Skanska gebaut wurde.

Allerdings baute die Karriere von Sten Samuelson zum Teil darauf auf, dass der um 20 Jahre ältere Architekt Fritz Jaenecke, ein in Malmö sehr geschätzter Architekt, das Talent des jungen Samuelson erkannt hatte und gemeinsam mit ihm 1950 das Architekturbüro Jaenecke & Samuelson gründete und die beiden Architekten dann bis Beginn der 70er Jahre zusammenarbeiteten. Die Stadien Nya Ullevi in Göteborg und das Malmö Stadion müssen daher beiden Architekten gleichermaßen zugeordnet werden, wie auch die modernistische Helgeandskyrkan in Lund.

Bei den Bauten ab den 70er Jahren entdeckt man sehr schnell, dass sich Sten Samuelson nun von den Einflüssen und Ideen Jaeneckes befreit hatte, denn der Architekt sucht nun nicht nur allein das Licht in seinen Gebäuden, sondern integriert sie vollständig in die architektonische Landschaft und lässt sie mit der Umgebung verschmelzen. Sehr typische Beispiele für diesen Baustil sind die Sankt Matteus Kyrka in Malmö und das dortige Konzerthaus, die man auch als typische Beispiele der postmodernen Architektur Schwedens bezeichnet.


4. Juli 1374: Die Heilige Birgitta im schwedischen Vadstena 
4. Juli 1799: Oscar I., König von Schweden und Norwegen

Copyright: Herbert Kårlin