Mittwoch, 28. Februar 2018

Tore Svennberg, Schauspieler und Theaterdirektor

Tore Svennberg kam am 28. Februar 1858 in Stockholm in ärmlichen Verhältnissen zur Welt und hatte daher auch nur eine minimale Schulbildung. Svennberg gehört dennoch zu den wenigen Schauspielern Schwedens, die ohne höhere Bildung und ohne jede Schauspielausbildung eine brillante Karriere machten. Svennberg stand 1877 im Bijouteatern in Stockholm erstmals auf der Bühne, zeigte dort seine Talente und bildete sich mehr oder weniger dadurch aus, dass er über einige Jahre hinweg mit verschiedenen Theatergesellschaften unterwegs war, um dann 1884 im Storan in Göteborg auf die Theaterlegende Albert Ranft zu stoßen, der die Talente Svennbergs unmittelbar erkannte.

Das wichtigste Treffen war für Tore Svennberg indes jenes mit der Schauspielerin Julia Håkansson, die ab 1888 die reisende Theatergesellschaft August Lindbergs leitete bei der auch Svennberg beschäftigt war. Håkansson zwang den jungen Schauspieler nämlich täglich bei ihr mindestens eine Stunde lang Schauspielunterricht zu nehmen, was allerdings auch damit verbunden war, dass die Theaterleiterin damit einen Verbündeten schuf, der bereit war unter härtesten Bedingungen zu arbeiten und, im Gegensatz zu anderen Theatergesellschaften, auch in kleineren Orten modernes Theater zu bieten und nicht nur bereits bekannte Vorstellungen zu wiederholten. Dies brachte letztendlich beiden einen Ruf weit über Schweden hinaus und brachte grundsätzlich ausverkaufte Vorstellungen.

Als 1892 Harald Molanders Versuch scheiterte, gemeinsam mit Tore Svennberg und Julia Håkansson ein neues Theater zu gründen, arbeitete Svennberg mehrere Jahre lang für Albert Ranft, insbesondere im Svenska Teatern, der einzigen wirklichen Konkurrenz des Dramaten, wobei jedoch das Dramaten spätestens ab1899 Svennberg für sich gewinnen wollte. Erst als 1906 das neue Gebäude des Dramaten öffnete, wurde die Zusammenarbeit zwischen Svennberg und dem Dramaten enger und 1920 wechselte der Schauspieler zum Dramaten und wurde dort Direktor, was schon deswegen bedeutend ist, da Svennberg keine Schauspielausbildung hatte und nie zuvor im Dramaten auf der Bühne stand. In seiner Rolle als Theaterdirektor erneuerte er das Repertoire des Dramaten, wobei er viele der Änderungen aus anderen Ländern holte. Svennberg starb am 8. Mai 1941 in Stockholm und wirkte noch ein Jahr zuvor,als 82-jähriger, im Film Stål mit.


28. Februar 1819: Sophia Isberg, als Künstlerin bekannt als Jungfru Isberg
28. Februar 1912: Prinz Bertil, nahezu an der Spitze Schwedens
28. Februar 1924: Hanna Ouchterlony und die schwedische Heilsarmee
28. Februar 1960: Der schwedische Künstler Sigfrid Ullman
28. Februar 1962: Die schwedische Künstlerin Karin Mamma Andersson
28. Februar 1964: Lotta Lotass und die poetische Prosa des Surrealismus
28. Februar 1966: Schamyl Bauman, Filmproduzent, Regisseur und Drehbuchautor
28. Februar 1986: Der Mord des Ministerpräsidenten Olof Palme 

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 27. Februar 2018

Elise Frösslind, Opernsängerin und Schauspielerin

Elise Frösslind kam am 27. Februar 1793 als Tochter eines Feuerwehrmanns in Stockholm zur Welt und begann, nach dem Tod des Vaters, im Alter von elf Jahren in der neu gegründeten Gesangsschule des Königlichen Theaters (Dramaten) eine Ausbildung zur Sängerin. Frösslind wohnte zu dieser Zeit bei der sehr offenen Sofia Lovisa Gråå, der ersten Leiterin der Opernschule, also des heutigen Dramaten. Als Gesangslehrer hatte Frösslind während der ersten Jahre Johan Fredrik Wikström, der dafür bekannt wurde, dass er seine Schülerinnen über alle Massen prügelte, in einer Zeit, als die körperliche Strafe als solches als normal betrachtet wurde.

Mit 16 Jahren erzählte Elise Frösslind dem Direktor der Oper vom Misshandel, mit der Aussage, dass dadurch sämtliche Schülerinnen die Lust am Lernen verloren hätten. Wikström wurde entlassen und der Direktor nahm die junge Schülerin unter seine Fittiche, was der Beginn einer bedeutenden Karriere wurde, denn Anders Fredrik Skjöldbrand, der Direktor, gab Frösslind 1811 die Hauptrolle in der Oper Cendrillon, obwohl die Sängerin ihre Ausbildung noch nicht beendet hatte. Die Oper wurde ein bedeutender Erfolg, was Frösslind dabei half unter den anderen Sängern und Schauspielern anerkannt zu werden, nach anfänglichem Misstrauen und Mobbing.

Elise Frösslind gilt bis heute als die führende Opernsängerin und Schauspielerin ihrer Zeit, die erst von Jenny Lind entthront wurde, wobei Frösslind allerdings ihre Altersversorgung durch eine hohe Freisprachlichkeit einbüßte und sich dabei für die Anerkennung der Frau im Theater einsetzte, da Frauen nicht nur weniger als Männer verdienten, sondern es für diese selbst noch einen Arrest gab. Nach den ersten Theaterstreiks im Jahr 1836 wurde sie daher entlassen, um zwei Jahre später, mit gekürztem Lohn, erneut eingestellt zu werden. Ab 1841 wurde Frösslind dann ganz von der Gehaltsliste gestrichen und ihr wurde nur noch eine kleine Pension gewährt. Dass die Sängerin nicht auf der Straße landete, verdankte sie ihren Kollegen, die zu ihren Gunsten eine Vorstellung organisierten. Elise Frösslind starb am 24. Oktober 1861 in Göteborg.


27. Februar 1477: Der schwedische Erzbischof Jakob Ulvsson
27. Februar 1705: Der schwedische Naturwissenschaftler Peter Artedi
27. Februar 1862: Die schwedische Textilkünstlerin Agnes Branting
27. Februar 1869: Der Göta Kanal, vom Lastverkehr zum Tourismus
27. Februar 1921: Willy Kyrklund und die existentielle philosophische Literatur Schwedens
27. Februar 1953: Gustaf Hellström und das gesellschaftliche Leben in Kristianstad
27. Februar 1974: Der König Schwedens wird politisch entmachtet
27. Februar 1981: Die Eisenhütte Domnarvet bei Borlänge in der Krise
27. Februar 1984: Die schwedische Fußballspielerin Lotta Schelin 

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 26. Februar 2018

Die Schriftstellerin Agneta Pleijel

Agneta Pleijel kam am 26. Februar 1940 als Tochter eines Mathematikers und einer Schriftstellerin in Stockholm zur Welt und studierte an der Universität Göteborg Ethnographie, Philosophie und Literaturwissenschaft. Nach ihrem Studium begann Pleijel 1968 bei der Abendzeitung Aftonbladet als Literaturkritikerin zu arbeiten, wechselte dann drei Jahre lang zur Zeitschrift Ord & Bild, um jedoch 1975 als Kulturchefin zurück zum Aftonbladet zu kommen. Allerdings sah sich Pleijel bereits zu dieser Zeit nicht nur als Kritikerin und Journalistin, sondern sie hatte eine Parallelkarriere vorbereitet.

Bereits 1970 machte sich Agneta Pleijel auch einen Namen als Dramatikerin gemacht, denn in diesem Jahr wurde in Berlin ihr erstes Drama Ordning härskar i Berlin aufgeführt, das sie gemeinsam mit Ronny Ambjörnsson geschrieben hatte. 1977 sollte dann ihr Meisterwerk Kollontaj im Dramaten aufgeführt werden, mit Margaretha Krook in der Hauptrolle und in der Regie von Alf Sjöberg. Alexandra Kollontaj war die erste Ministerin weltweit und eine Zentralfigur der Russischen Revolution. Für Pleijel sollte dieses Werk das erste in einer längerer Reihe sein in denen sie die Rolle der Frau in Geschichte und Gesellschaft hervorhebt, insbesondere den permanenten Kampf gegen die männliche Dominanz.

Agneta Pleijel beschränkte sich jedoch nicht nur auf das Schreiben von Theaterstücken und Filmmanuskripten, sondern sie veröffentlichte auch Gedichte und Romane, darunter ihren größten Erfolg Vindspejare (Der Weg des Windes), einen stark autobiographischen Roman. Neben diesen Aktivitäten war Pleijel zwei Jahre lang Sprecherin des schwedischen PEN-Klubs, acht Jahre lang Stilist in der Bibelkommission, vier Jahre lang Professor in Drama am Dramatiska Institutet und aktiv als Journalistin, die sehr zeitkritische Themen in Angriff nahm. Der bisher letzte, nicht ins Deutsche übersetzte, Roman Pleijels erschien 2017 unter dem Titel Doften av en man, als die Autorin, die heute in Stockholm lebt, bereits 76 Jahre alt war.


26. Februar 1416: Christoph von Bayern wird König in Schweden
26. Februar 1533: König Erik XIV, der Nachfolger von Gustav Vasa 
26. Februar 1658: Der Frieden von Roskilde und das heutige Schweden 
26. Februar 1729: Anders Chydenius, ein Kämpfer für die Freiheit
26. Februar 1739: Göran Josuæ Adelcrantz und der Fall eines Hofarchitekt 
26. Februar 1814: Johan Tobias Sergel, Ritter des Vasaorden
26. Februar 1861: Die schwedische Künstlerin Fanny Brate
26. Februar 1880: Karin Smirnoff, die unbekannte Tochter Strindbergs
26. Februar 1889: Wilhelm Erik Svedelius, der erste Staatswissenschaftler Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 25. Februar 2018

Der Erzbischof Jacob Benzelius

Jacob Benzelius kam am 25. Februar 1683 als Sohn des Erzbischofs Erik Benzelius in Uppsala zur Welt und studierte dort Philosophie. Ein Jahr nach Abschluss seines Studiums wurde er Studienrat in Philosophie an der gleichen Universität, wechselte jedoch 1706 in die theologische Fakultät und wurde in diesem Rahmen auch Priester in Näs. Ab 1707 machte Benzelius eine ausgedehnte Studienreise bei der er in Leipzig auch Karl XII. besuchte, der um diese Zeit dort sein Hauptquartier hatte. Zurück in Schweden suchte er vergebens nach einer Pfarrgemeinde und erst 1718 sollte Benzelius dann als Theologieprofessor an die Universität Lund berufen werden, was ihm eine Karriere in der Theologie ermöglichte.

Sechs Jahre nach seinem Doktortitel in Theologie im Jahr 1725 wurde Jacob Benzelius dann Bischof in Göteborg und gründete dort, unter anderem, auch ein Kinderheim. Der Weg zum Erzbischof wurde ihm dann durch seinen Bruder geöffnet, denn dieser wurde 1743 zum Erzbischof erhoben, starb jedoch noch kurz vor der Amtseinführung, so dass Jacob Benzelius als sein Nachfolger ausgewählt wurde und 1744, im Alter von 61 Jahren Erzbischof und Prokanzler der Universität Uppsala wurde, ein Aufstieg, der ihm ermöglichen sollte die Denkweise der schwedischen Kirche über rund 100 Jahre hinweg zu bestimmen, da er mehrere Lehrbücher verfasste, die für das gesamte schwedische Reich als Richtlinie gesehen wurden. Benzelius führte daher die Arbeit seines Vaters in direkter Linie fort.

Jacob Benzelius gehörte zu den Theologen, die die schwedische Kirche (Svenska Kyrka) als einzige Kirche des Landes betrachteten und einen erbitterten Kampf gegen das Aufkommen jeder Freikirche führte, insbesondere gegen den Pietismus, was zu einer kirchlichen Zensur in Schweden führte. Als deutlichstes Beispiel dient sein Kampf gegen den Pietisten Thomas Leopold aus Kungälv, der mit seinen Predigten das Volk bewegen konnte. Benzelius brachte Leopold nicht nur wegen Ketzerei vor Gericht, sondern erreichte auch dass dieser lebenslänglich in Festungshaft kam um eine Signal für alle andere Freidenker jener Zeit zu setzen. Da Jacob Benzelius sehr spät zum Erzbischof ernannt wurde, konnte er sein Amt nur wenige Jahre ausüben, wenn auch mit sehr großem Erfolg, denn er starb am 19. Juni 1747, nur drei Jahre nach seiner Ernennung, während eines Reichstags bei dem er die Priesterschaft Schwedens vertrat.


25. Februar 1834: Gustaf Emanuel Beskow und das Schulwesen
25. Februar 1764: Carl Gustaf von Brinkman, der Dichter deutscher Seele
25. Februar 1882: Ludvig Nordström und das Paradies in Nordschweden
25. Februar 1931: Der schwedische Architekt Ove Hidemark
25. Februar 1952: Thomas Ledin, ein Musiker gegen Rassismus
25. Februar 1978: Acht Personen erfrieren im Jämtland
25. Februar 1986: Der schwedische Sänger Danny Saucedo 
25. Februar 1995: Flashback, von der Zeitschrift zum Forum 

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 24. Februar 2018

Der Erzbischof Uno von Troil

Uno von Troil wurde am 24. Februar 1746 als Sohn eines Hofprediger in Stockholm geboren und schrieb sich 1757 an der Universität Uppsala ein um dort Philosophie zu studieren und sich auf die Priesterlaufbahn vorzubereiten. 1770 wurde von Troil dann in Västerås zum Priester geweiht und begann seinen Aufstieg, denn nachdem er drei Jahre später noch Regimentspfarrer wurde, wurde er bereits 1775 zum Hofprediger ernannt, fünf Jahre später war er Bischof in Linköping und 1786, im Alter von 40 Jahren wurde von Troil, der wenige Jahre vorher bereits Doktor in Theologie geworden war, zum Erzbischof ernannt.

Uno von Troil hatte seine extrem schnelle Karriere vermutlich geplant und sich bei seiner Ausbildung stark an die Interessen von Gustav III. angepasst, der zwar erst 1772 zum König gekrönt wurde, was jedoch seit einigen Jahren erwartet worden war. Von Troil machte nämlich, wie üblich zu jener Zeit, nach seinem Studium eine ausgedehnte und mehrjährige Studienreise bei der er in Deutschland, England und Frankreich Kontakte mit der modernen, philosophischen Elite schuf und in Frankreich vor allem mit Rousseau, d'Alambert und Diderot Kontakte aufnahm, sich also eng mit der Aufklärung vertraut machte, jener Richtung, der sich auch Gustav III. näherte, ohne jedoch die Verbindungen von Troils zu haben.

Ob Uno von Troil tatsächlich religiös war, ist bis heute umstritten, da er sich in allen Punkten mehr den philosophischen Strömungen näherte als den theologischen, auch wenn er bei der Neufassung des Psalmbuches und des Kirchenbuches einen sehr großen Eifer zeigte, um jedoch aus den Werken nahezu jedes Fremdwort zu verbannen und die Texte seinem eigenen philosophischen Denken anzupassen, was auch erklären kann, warum er keinerlei Interesse an einer, im Grunde notwendigen, Bibelübersetzung zeigte, da es um jene Zeit unmöglich gewesen wäre eine philosophische Bibel zu verfassen. Da Uno von Troll am 27. Juli 1803 im Alter von 57 Jahren starb, konnte er jedoch nicht alle geplanten politischen und religiösen Änderungen verwirklichen.


24. Februar 1389: Die Bedeutung der Schlacht bei Åsle
24. Februar 1457: Karl Knutsson wird dreimal König Schwedens
24. Februar 1673: Die barocke Ervalla Kyrka
24. Februar 1708: Israel Holmström und die Gesellschaftspoesie des Barock
24. Februar 1741: Johan Henrik Hästesko wird in Stockholm hingerichtet
24. Februar 1910: Der schwedische Fußballklub Malmö FF
24. Februar 1925: Hjalmar Branting wird zum dritten Mal Ministerpräsident
24. Februar 1933: Der schwedische Reichsverband für sexuelle Aufklärung
24. Februar 1972: Sven Markelius, der Architekt der schwedischen Funkis-Bewegung

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 23. Februar 2018

Hjalmar Molin, Architekt und Künstler

Hjalmar Molin kam am 23. Februar 1868 als Sohn des Skulpteurs Johan Peter Molin zur Welt und besuchte von 1888 bis 1892 die Technische Hochschule in Stockholm um anschließend weitere drei Jahre Architektur an der Kunstakademie zu studieren, begleitet von einer Ausbildung als Kupferstecher bei Axel Talberg. Nach Abschluss des Studiums im Jahr 1895 begab sich Molin auf mehrere, insgesamt fünf Jahre dauernde, Studienreisen nach Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland und die Türkei um dort so viel wie möglich über die klassische Bauweise dieser Länder zu lernen und seine Eindrücke auch durch Aquarellmalereien festzuhalten.

Nach seiner Rückkehr begann Hjalmar Molin erst für die Architekten Agi Lindegren und Fredrik Lilljekvist mit Restaurationen von älteren Gebäuden zu arbeiten, um dann zu Ragnar Östberg zu wechseln. Molin war daher Mitten in die Diskussion zur Restauration von historischen Bauten geraten und gehörte zu jeder Gruppe, die möglichst viel der alten Baustile und Bausubstanzen erhalten wollte, was man auch sehr deutlich seinen zahlreichen Stichen und architektonischen Gemälden entnehmen kann, die uns heute nicht nur sehr viel über die Entwicklung der Architektur jener Epoche sagen, sondern auch damals eine wichtige Rolle spielten, denn Molin gelang es dadurch Kraft in seine Forderungen zur historischen Restauration zu bringen.

Auch wenn Hjalmar Molin in erster Linie ein Architekt war, so liegt seine tatsächliche Leistung in der Kunst, denn während sich andere Architekten vor allem um das Zeichnen und Bauen von Gebäuden kümmerten, hielt er Gebäude, sowohl historische des Mittelmeerraums, als auch geplante und aktuelle Projekte in Form von Stichen, Zeichnungen und Aquarellen fest, die er auch in zahlreichen Kunstausstellungen präsentierte und die man heute in den größten Museen Schwedens findet. Als Architekt konnte Molin sehen auf welche Details es bei der Darstellung von Gebäuden ankam, auch wenn Molin bis etwa 1930 vor allem ein Anhänger der Nationalromantik war und daher bei schwedischen Gebäuden die Neigung hatte immer einen nationalen Eindruck hinzuzufügen, ein Zug, der auch bei seinen Restaurationen von Bedeutung war.


23. Februar 1717: Magnus Stenbock stirbt in dänischer Haft
23. Februar 1868: Anna Maria Viktoria Uddgren und die erste Strindberg-Verfilmung
23. Februar 1901: Ivar Lo-Johansson, ein Pfeiler der Arbeiterliteratur Schwedens
23. Februar 1917: Helga Henschen, Schriftstellerin, Künstlerin und Illustratorin
23. Februar 1967: Das Schloss Skokloster wird Museum
23. Februar 2002: Die schwedische Version von Chess kommt nach Schweden
23. Februar 2012: Prinzessin Estelle kommt zur Welt 

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. Februar 2018

Der schwedische Politiker Lennart Groll

Leonard Groll, bekannt als Lennart Groll, kam am 22. Februar 1845 als Sohn eines Händlers in gut situiertem Milieu in Stockholm zur Welt und schrieb sich 1863 an der Universität Uppsala ein, die er sechs Jahre später mit einem Juraexamen verließ, um anschließend eine Karriere als Richter zu machen. 1887 verließ er jedoch als Leiter des Landgerichts diese Karriere um eine Stelle in der Justizkanzlei der Regierung zu finden. Ein Jahr später wurde Groll von Oscar II. zum Stadthalter des Schlosses in Kalmar ernannt und in der Region Kalmar als Regierungspräsident eingesetzt.

Nur ein weiteres Jahr später holte der König Lennart Groll zurück nach Stockholm und gab ihm das Amt als Zivilminister. Während der Jahre als Zivilminister wurde Groll in mehreren Bereichen sehr aktiv, denn er genehmigte zwei Eisenbahnlinien, schuf die schwedische Krankenkasse, reformierte das Patentamt und verbesserte die Arbeitsbedingungen in den schwedischen Bergwerken und der Landwirtschaft, unter anderem durch verbesserte Arbeitsgesetze und die Einrichtung von Fabriksinspektionen. Groll behielt dieses Amt bis 1896, stolperte dann jedoch über eine wenig überdachte Entscheidung.

Lennart Groll plante eine Lotterie zur Stockholm-Ausstellung 1897, wobei der Gewinn aus der Lotterie einen Teil der Kosten der Ausstellung decken sollte, wählte dafür jedoch einen wenig vertrauenswürdigen Geschäftsmann, was seine Gegner sofort ausnutzten. Als dann ein finanzkräftiges Konsortium für die Lotterie eingesetzt wurde, das Abkommen jedoch mehr den Geschäftsleuten als der schwedischen Krone diente, hatte Groll nur noch die Wahl, nämlich von seinem Ministeramt zurückzutreten. Groll wurde vom König anschließend noch zum Regierungspräsidenten der Region Stockholm eingesetzt, konnte jedoch sein Amt nur noch wenige Wochen lang ausüben, da Groll bereits am 25. Oktober 1896 starb.


22. Februar 1805: Die schwedische Prinzessin Amalia
22. Februar 1806: Bror Emil Hildebrand, der Gründer des Historischen Museums
22. Februar 1912: Die Künstlerin und Schriftstellerin Emily Nonnen
22. Februar 1832: Christina Charlotta Cederström, eine unveröffentlichte Dichterin
22. Februar 1911: Der schwedische Künstler Carl Fredrik Hill
22. Februar 1932: Die schwedische Schauspielerin Elsa Prawitz
22. Februar 1944: Russische Bomben fallen auf Stockholm und Strängnäs
22. Februar 1979: Umweltskandal in Skåne
22. Februar 2011: Laila Westersund, eine Karriere mit bereits vier Jahren

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 21. Februar 2018

Betzy Ählström, die erste Glaskünstlerin Schwedens

Betzy Ählström kam am 22. Februar 1857 als Tochter eines Gutbesitzers in Malexander im Östergötland zur Welt und bildete sich in Malereischulen in Stockholm, Kopenhagen und London aus, und studierte zudem in Göteborg bei Lauritz Baltzer das Zeichnen. Nach Ende ihrer Ausbildung wählte Ählström jedoch nicht die Tätigkeit als freie Künstlerin, sondern arbeitete von 1887 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1917 als Zeichenlehrerin an verschiedenen Mädchenschulen in Göteborg. Die Kunst nahm daher nur eine Nebenrolle für Ählström ein.

Dennoch gehört Betzy Ählström mit zu den den bedeutendsten Künstlerinnen Schwedens, da sie von 1901 bis 1902 beim Glasbuch Reijmyre die erste Glaskünstlerin Schwedens wurde und in diesem Rahmen durch eine französische Intarsienarbeit im Jugendstil mit das künstlerisch wertvollste Glas Schwedens jener Epoche schuf. Der Glasbuch stellte in diesem einen Jahr eine Kollektion für die Weltausstellung in Turin her und wollte damit die extraordinäre Leistung schwedischer Jugendstil-Glaskunst zeigen, was auch zu einem großen Erfolg wurde, denn das Glas Ählströms gelangte auf diese Weise auch in das schwedische Königshaus.

Zahlreiche Werke der Künstlerin Betzy Ählström wurden dieser jedoch erst vor rund 40 Jahren zugeschrieben, da die Künstlerin, die am 21. Februar 1934 in Gteborg starb, ihre Kunst oft nur mit einer Nummer versah, nicht jedoch mit einer Signatur. Ählström nahm auch mit mit zahlreichen Gemälden in Aquarell an Ausstellungen im südlichen Schweden teil, wobei hierbei ihre Miniaturmalereien und Stillleben als herausragende Werke gesehen werden. Betzy Ählström gehrt zu jenen Künstlerinnen, die auch im Nationalmuseum in Stockholm zu finden sind.


21. Februar 1527: Der schwedische Revolutionär Knut Mikaelsson
21. Februar 1745: Der schwedische Architekt Olof Tempelman
21. Februar 1808: Der Finnische Krieg beginnt 1808 in Abborrfors (Ahvenkoski)
21. Februar 1861: Lars Levi Læstadius, der Apostel der Samen
21. Februar 1882: Der Schauspieler und Regisseur Ivar Kåge
21. Februar 1907: Der schwedische Ministerpräsident Erik Gustaf Boström
21. Februar 1950: Håkan Nesser, Kommissar Van Veeteren und Kommissar Barbarotti
21. Februar 1950: Håkan Nesser und Kommissar Van Veeteren
21. Februar 1976: Die ersten Paralympischen Winterspiele in Örnsköldsvik

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 20. Februar 2018

Der Reichsrat Axel Oxenstierna af Södermöre

Auch wenn Axel Oxenstierna vor allem dafür bekannt wurde, dass er am 20. Februar 1636 das Postwesen in Schweden gründete, so handelt es sich bei diesem Politiker, der am 16. Juli 1583 auf Gut Fånö in Löt geboren wurde, nicht nur um einen eifrigen Beamten, sondern um einen Mann, den man unter die mächtigsten, politischen Hintergrundfiguren Schwedens sehen muss. Oxenstierna teilte Schweden in Regierungsbezirke (Län) ein, die im Großen und Ganzen noch heute auf die gleiche Weise existieren und er schuf zahlreiche Gesetz Schwedens, die ebenfalls noch heute eine gewisse Bedeutung haben. Oxenstierna war jedoch unter Karl IX. auch Reichsrat und vertrat diesen daher immer dann, wenn sich der König nicht in Schweden befand.

Axel Oxenstierna wurde auch einer der engsten Vertrauten des Königs Gustav II. Adolf, was sich bereits dadurch ausdrückte, dass er dessen Hochzeit mit Maria Eleonora von Brandenburg organisierte und beim Krieg mit Polen und Russland die gesamte Verantwortung für die Versorgung der Truppen und der Marine trug, und bei allen wichtigen Verhandlungen Schweden vertrat. Während des 30-jährigen Krieges wurde Oxenstierna der Assistent des Königs und plante die Schlachtzüge, ohne indes je selbst in die feindlichen Handlungen einzugreifen. Auf Grund seiner Stellung übernahm er, nach dem Tod des Königs als Vormund der künftigen Königin Christina die Regierung Schwedens.

Das Verhältnis zwischen Königin Christina, auch Kristina geschrieben, und Axel Oxenstierna schien ziemlich gespannt, denn der Politiker wollte Christinas Abdankung verhindern, vermutlich weil er dadurch mehr Einfluss behalten konnte, aber er konnte die Königin nicht umstimmen. Auch der Folgekönig Karl X. Gustav schenkte Oxenstierna großes Vertrauen, was jedoch die Geschichte nicht mehr beeinflusste, denn Oxenstierna starb am 28. August 1654, nur wenige Monate nachdem der König die Macht ergriffen hatte. Von seiner aktiven Tätigkeit zeugen die von Oxenstierna hinterlassenen Dokumente, die nicht weniger als 500 Bände ausmachen, die heute im Reichsarchiv aufbewahrt werden.


20. Februar 1513: Johan II. von Schweden, König für vier Jahre
20. Februar 1636: Die Entwicklung der schwedischen Post
20. Februar 1816: Anders Jönsson und die schwedische Textilindustrie
20. Februar 1856: Carl David Skogman und wie Wirtschaftspolitik Schwedens
20. Februar 1866: Der schwedische Architekt Carl Westman
20. Februar 1903: Der schwedische Maler Gotthard Werner
20. Februar 1916: Klas Pontus Arnoldson, Träger des Friedensnobelpreises
20. Februar 1917: Gustaf von Platen, journalistische Romane ohne Skandale
20. Februar 1955: Klas Östergren, das exzentrische literarische Genie
20. Februar 1988: Die schwedische Künstlerin Idun Lovén 

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 19. Februar 2018

Die schwedische Schriftstellerin Ulrika Widström

Ulrika Widstöm kam am 24. November 1764 als Tochter eines Orgelbauers, der gleichzeitig Lakai am Schloss war, in Stockholm zur Welt und hatte, da sie im Schloss aufwuchs, eine für die Zeit sehr hohe Bildung und sprach auch fließend Französisch und Deutsch. Bereits 1718 hatte Widström mit einigen ihrer Gedichte Aufmerksamkeit erregt und, dank der guten Beziehungen im Schloss, vermittelte ihr Carl Christoffer Gjörwell, erste Veröffentlichung ihrer Gedichte. Einige Jahre später vermittelte er der Schriftstellerin auch Übersetzungsaufträge. Mit 21 Jahren gelang es Widström einige ihrer Werke in der Stockholms Posten unterzubringen.

Auch nach ihrer Ehe mit Sven Widström, einem Violonisten der Hofkapelle, arbeitete Ulrika Widström weiter an ihrer literarischen Karriere. Im Jahr 1799 erschien dann, unter der Signatur U.C.W., das bekannteste Werk Widströms, die Sammlung Erotiska Sånger, die mit einem Vorwort des Bischofs Frans Michael Franzén veröffentlicht wurden. Keines des Werke, die in den Folgejahren erschienen kam vom Erfolg her an die Erotiska Sånger heran, brachten Widstöm jedoch so viel Aufmerksamkeit, dass sie 1840, ein Jahr vor ihrem Tod am 19. Februar 1841, für ihre Gesamtleistung noch die goldene Medaille der Svenska Akademien erhielt.

Finanziell hatte Ulrika Widström etwas weniger Glück, denn als Gustav IV. Adolf im Jahr 1807 die gesamte Hofkapelle entließ, verschuldete sich das Ehepaar und Widsröm musste als Gouvernante arbeiten, während der Ehemann nur noch Musikunterricht geben konnte. Als Sven Widström dann 1812 starb, zog Ulrika Widström erst nach Tibro, später dann nach Mariestad, wo sie, gemeinsam mit einer Tochter, ein Mädchenpensionat öffnete. Auch wenn die Dichtkunst Widstöms eine wichtige Rolle in der Geschichte der Frauenliteratur spielt, so wurde sie bereits wenige Jahre nach ihrem Tod nahezu vergessen und nur noch einige wenige ihrer Gedichte erscheinen in ausgewählten Anthologien der schwedischen Dichtkunst.


19. Februar 1719: Georg Heinrich von Görtz wird hingerichtet
19. Februar 1733: Der schwedische Botaniker Daniel Solander
19. Februar 1734: Nils Philip Gyldenstolpe in adeligem Kreis
19. Februar 1841: Elfrida Andrée und der frühe Feminismus Schwedens
19. Februar 1859: Svante Arrhenius, der erste schwedische Nobelpreisträger
19. Februar 1865: Sven Hedin, Abenteurer und Schriftsteller in fernen Ländern
19. Februar 1930: Kjell Espmark, ein Leben für eine unsterbliche Literatur
19. Februar 1978: Arvid Olson und die Filmanimation in Schweden
19. Februar 1989: Der Globen in Stockholm
19. Februar 1990: Ingvar Carlsson wird dreimal schwedischer Ministerpräsident

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 18. Februar 2018

Der Reichsrat Johan Göransson Gyllenstierna

Johan Göransson Gyllenstierna kam am 18. Februar 1635 als Sohn eines Admirals auf Gut Älvsjö bei Stockholm zur Welt und studierte an der Universität Uppsala um sich auf eine gehobene Laufbahn vorzubereiten. Nach Ende seines Studiums im Jahr 1658 traf er König Karl X. Gustav, der ihn unmittelbar zu seinem Kammerherren machte und ihn nur wenige Jahre später auch zum Kanzleirad ernannte. Die politische Denkweise Gyllenstiernas trat bereits bei den Reichstagen der Jahre 1660 und 1664 zu Tage, denn er wollte die Macht des Hochadels, zu dem er auch selbst zählte, beschränken und die Macht des Königs stärken.

Unter der Vormundschaftsregierung von Karl XI. stieg Johan Göransson Gyllenstierna weiter im Rang. 1668 war er bereits Landmarschall und vertrat im Reichsrat die Meinung, dass Schweden von innen gestärkt werden müsse und die eigenen Werte über jene anderer Länder stellen müsse, was ihn zum erbittertesten Feind von Magnus Gabriel De la Gardie machte, der sich für eine gegenüber Frankreich freundliche Politik einsetzte und damit Schweden in der Krieg zog. Nur Gyllenstierna war dann der Sieg in diesem Krieg zu verdanken, was ihm beim König zum absoluten Vertrauen verhalf. Jede künftige Entscheidung zur Politik kann mehr oder weniger auf den Rat Gyllenstiernas zurückgeführt werden.

Im Jahr 1679 gelang es Johan Göransson Gyllenstierna beim Friedenskongress in Lund die nordischen Länder zu einer gemeinsamen Auslandspolitik zu bringen und eine Münzkonvention zu unterzeichnen. In Skåne (Schonen) gelang es dem Politiker sogar die Bauern auf die Seite des Königs zu bringen, was im Grunde auf eine bedeutende Weitsicht Gyllenstiernas hinweist. Als der Politiker vom König beauftragt wurde einen neuen und sicheren Hafen für die schwedische Marine zu suchen, so fiel seine Wahl auf Karlskrona, den sichersten Hafen in der Geschichte Schwedens. 1679 wurde Gyllenstierna zum Generalgouverneur der früheren dänischen Besitzungen ernannt. Seine weiteren Pläne zur Stärkung Dänemarks konnte der Politiker jedoch nicht mehr verwirklichen, da er nach einer plötzlichen Krankheit am 10. Juni 1680 im Alter von 45 Jahren starb.


18. Februar 1527: Peder Jakobsson wird als Staatsfeind hingerichtet
18. Februar 1602: Per Brahe der Jüngere und Visingsö im Vättern
18. Februar 1860: Anders Zorn, der internationalste Maler Schwedens
18. Februar 1862: Die Männergesellschaft Concordia in Örebro
18. Februar 1862: Hans Larsson, Philosoph und Schriftsteller
18. Februar 1908: Das Dramaten in Stockholm, das Nationaltheater Schwedens
18. Februar 1928: Die schwedische Künstlerin Karin Larsson
18. Februar 1956: Ted Gärdestad und der Tod unter der Eisenbahn
18. Februar 1960: Per Hallström, der Schriftsteller der nordischen Schwermut
18. Februar 1981: Ebba von Sydow, Trendbücher die eine Generation beeinflussen

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 17. Februar 2018

Der Troubadour Bengt Sändh

Bengt Sändh kam am 17. Februar 1938 in Borås zur Welt und hatte eine Kindheit, die man im Grunde keinem Kind wünscht, denn er wuchs in zahlreichen Kinderheimen auf, wobei zwei davon später bekannt dafür wurden, dass die Kinder dort missbraucht wurden. Nur während der ersten drei Schuljahre besuchte er neun verschiedene Schulen und seine Jugend war in der Folge entsprechend, denn bis heute hält Sändh den Rekord im Autodiebstahl, denn er schaffte es 46 Autos in nur zehn Tagen zu stehlen und selbst den Militärdienst unterbrach er durch unerlaubtes Fernbleiben vom Dienst und saß dafür einen Monat im Gefängnis.

Das Berufsleben begann für Bengt Sändh ähnlich turbulent, denn er versuchte sich in den unterschiedlichsten Berufen, kam jedoch dabei auch mehrmals als Bühnenarbeiter mit Künstlern in Berührung, die weitaus offener waren als als Arbeiter, die er sonst kannte und ihm den Weg in die Zukunft wiesen. Im Jahr 1965 nahm Sändh dann seine erste Schallplatte auf, was zur Wende wurde, denn ab dieser Zeit konnte er sich als Troubadour versorgen. Auch wenn er in den Folgejahren sehr viele Auftritte hatte, unter anderem auch mit  Lill Babs, so blieb Sändh Rebell und gründete1970 den Reichsverband der Straßenmusikanten.

Als das Arbeitsamt 1980 die private Vermittlung von Künstlern verbieten wollte, kontaktierte Bengt Sändh hunderte von Künstlern, veranstaltete ein Protesttreffen und gründete die PAMO, die Interessenorganisation professioneller Künstler und Musiker. Bei einem gemeinsamen Protestkonzert in Gröna Lund schlug er damit alle bis dahin aufgestellten Publikumsrekorde. Aber Sändh hatte so viel Energie, dass er neben seiner Tätigkeit als Künstler auch eine Snusfabrik gründete, der Initiator für die Gründung des Mykologischen Vereins Schwedens war und mit selbst geschaffenen Produkten, aber auch seinen Schallplatten und Büchern, die Märkte zwischen Jokkmokk und Ystad besuchte. 1999 zog Bengt Sändh an die Costa del Sol, wo er bis heute Chili anbaut und Sambal Olek herstellt.


17. Februar 1347: Die Geschichte der Kupfergruben in Falun
17. Februar 1410: Der Ritter, Jurist und Reichsrat Karl Ulfsson till Tofta
17. Februar 1753: Schweden greift zum Gregorianischen Kalender
17. Februar 1859: Johan Lindström Saxon, der Heimatautor Närkes
17. Februar 1893: Arvid Källström, der unermüdliche Skulpteur Schwedens
17. Februar 1931: Hitler und Goebbels erhalten in Stockholm Redeverbot
17. Februar 1973: Die schwedische Sängerin Shirley Clamp
17. Februar 1992: Der einzige unaufgeklärte Polizistenmord in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 16. Februar 2018

Der Philosoph und Schriftsteller Hans Larsson

Hans Larsson starb am 16. Februar 1944 in Lund und ging als einer der modernen Philosophen in die Geschichte Schwedens ein, da er er These folgte, dass das Bewusstsein eines Menschen vor allem intuitiv sei und nicht auf eine pure Logik aufbaue. Larsson nahm damit einen Streit mit dem populären französischen Philosophen Henri Bergson auf, der Verstand und Intuition im philosophischen Denken voneinander trennte. Larsson befand sich daher in der akademischen Welt relativ isoliert, da er die Denkweise Kants weiterentwickelte und damit gegen herrschende Strömungen anging.

Hans Larsson kam am 18. Februar 1862 als Sohn eines Landwirtes zur Welt, besuchte dennoch die Kathedralschule in Lund und schrieb sich nach seiner Hochschulreife 1881 an der Universität Lund ein, legte 1888 mehrere Examen ab und wurde noch im gleichen Jahr Dozent für theoretische Philosophie an der gleichen Universität. Nach einigen Jahren als Dozent an der Universität Uppsala kam Larsson 1901 als ordentlicher Professor zurück nach Lund und blieb der Universität bis zu seiner Pensionierung treu, wobei Larsson 1925 auch in die Svenska Akademien gewählt wurde.

Hans Larsson, der auch mehrere erfolgreiche Romane schrieb, leitete dennoch den Umbruch des philosophischen Denkens in Schweden ein und beeinflusste deutlich andere Philosophen wie Alf Ahlberg oder Gunnar Aspelin. Larsson beschränkte sich jedoch nicht nur auf theoretische Philosophie, sondern begann sich ab 1910 auch in die politische Debatte einzumischen indem er in der Presse deutlich Stellung gegen den wachsenden Nationalismus einnahm und sich vom autoritären Denken der neuen Aristokratie abwandte. Insbesondere die Philosophie Nietzsches sah er als falschen Weg an, da diese die persönliche Entfaltung in Frage stellte. Für Larsson war nicht die Macht eines Landes oder einer Person anzustreben, sondern ein übergreifendes Denken.


16. Februar 1758: Der Kriegsheld Georg Carl von Döbeln
16. Februar 1862: Die politisch satirische Zeitung Söndags-Nisse
16. Februar 1869: Oscar Patric Sturzen-Becker, ein literarischer Revolutionär 
16. Februar 1880: Hjalmar Lundgren, Literatur und Lakalpatriotismus aus Norrköping 
16. Februar 1895: Fredrik August Dahlgren, der Forscher der schwedischen Sprache 
16. Februar 1945: Rudolf Värnlund, der unverstandene Arbeiterliterat 
16. Februar 1957: Ingmar Bergmans Film „Das siebente Siegel“
16. Februar 1962: Das Kriegsschiff Vasa wird in Stockholm geborgen
16. Februar 1967: Die schwedische Schriftstellerin Katarina von Bredow
16. Februar 1969: Harry Hjörne rettet die GP (Göteborgs-Posten)
16. Februar 1981: Die schwedische Leichtathletin Sanna Kallur
16. Februar 1987: Carl von Linné ersetzt König Gustav II. Adolf 
16. Februar 1999: Björn Afzelius und politische Kritik

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 15. Februar 2018

Der Admiralgeneral Hans Wachtmeister af Johannishus

Als Hans Wachtmeister am 15. Februar 1714 in Stockholm starb, ging er nicht nur als bedeutender Admiral in die schwedische Geschichte ein, sondern auch als der Mann, der im Auftrag des Königs Karl XI. die Stadt Karlskrona gegründet hatte, die Flotte, die bis dahin in Stockholm stationiert war, nach Karlskrona brachte und dort eine Kirche, ein Krankenhaus, Schulen und natürlich den am besten gesicherten Hafen Schwedens angelegt hatte. Im Jahr 1681, nur wenige Jahre vor der Gründung Karlskronas war Wachtmeister vom König sowohl zum Admiralgeneral und zum königlichen Ratgeber ernannt worden.

Hans Wachtmeister kam am 24. Dezember 1641 als Sohn eines Reichsrats in Stockholm zur Welt und erhielt daher auch eine ausgezeichnete Bildung. Nach Abschluss der Ausbildung ging Wachtmeister 1661, gemeinsam mit seinem Bruder Axel, nach Italien und besuchte, unter anderem auch Königin Kristina. Die Königin finanzierte ihm dann auch ein Studium in Rom und ernannte ihn zum Kammerherrn. Nach einer Reise nach Paris und Holland verpflichtete sich Wachtmeister als Freiwilliger bei der englischen Marine und nahm an mehreren Kämpfen gegen Holland teil, bevor er 1666 nach Schweden zurückkehrte und unter Wolmer Wrangel am Krieg gegen Bremen teilzunehmen, und anschließend Kammerherr des Königs zu werden.

Auch in den Folgejahren nahm Hans Wachtmeister an zahlreichen Schlachten teil und erreichte dadurch 1676 den Rang eines Admirals. Als Johan Gyllenstierna ein Jahr später den Auftrag erhielt Blekinge zurückzuerobern, erhielt dieser Hans Wachtmeister als Helfer des Auftrags, was auch zum Sieg führte. Nach diesem Erfolg erhielt Wachtmeister den Befehl über die gesamte schwedische Flotte und verteidigte erfolgreich mehrmals Kalmar und Öland. 1682 wurde Hans Wachtmeister schließlich auch zum Präsidenten des Admiralkollegiums ernannt und wenig später auch zum Generalgouverneur der Region Kalmar, Öland und Blekinge.


15. Februar 1362: Håkan Magnusson, der König auf verlorenem Posten
15. Februar 1700: Casten Rönnow und das älteste Herbarium Schwedens
15. Februar 1794: Olof Celsius der Jüngere, Philosoph und Politiker
15. Februar 1819: Jacob Axelsson Lindblom, ein besonderer Bischof Schwedens
15. Februar 1820: Der schwedische Ministerpräsident Arvid Posse
15. Februar 1893: Hans von Euler-Chelpin erhält den Nobelpreis in Chemie
15. Februar 1897: Der schwedische Künstler Alfred Nyström
15. Februar 2004: Hasse Ekman, Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor 

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 14. Februar 2018

Die Opernsängerin Signe Hebbe

Als Signe Hebbe am 14. Februar 1925 in Stockholm starb, war sie als Opernsängerin weniger bekannt als als Gesangspädagogin, da sie die gesamte Gesangstheorie in Schweden erneuert hatte und selbst in Europa so bekannt war, dass sie Schülerinnen aus allen Ländern bekam. Hebbe gehörte zu den ersten Gesangspädagoginnen, die das tiefe Einatmen lehrten, die vom Korsett auf der Bühne abgingen und die Opernsängerinnen nicht mehr in einer unterwürfigen Frauenrolle sah, was natürlich sehr umstritten war, aber zeigte, dass die Opernsängerin ihrer Zeit weit voraus war.

Signe Hebbe kam am 30. Juli 1837 in Fryele bei Jönköping zur Welt und begann mit elf Jahren Musik an der Klavierschule Lindblad in Stockholm zu studieren, besuchte anschließend die Schule des Königlichen Theaters und von 1852 bis 1854 auch das Konservatorium in Berlin. Im Folgejahr erhielt Hebbe ihre erste Schauspielrolle am Dramaten, musste jedoch erfahren, dass sie für gesprochene Rollen ungeeignet sei. Hebbe hatte Glück, denn Lars Johan Hierta finanzierte ihr anschließend ein weiteres Studium am Konservatorium in Paris, wo sie, als erste Skandinavierin, ihr Studium mit einer Goldmedaille abschloss. Um ihre Stimme zu verbessern, entschied sich Hebbe anschließend noch in Milano bei Francesco Lamperti Gesangunterricht zu nehmen.

Ihren ersten Vertrag als Opernsängerin erhielt Signe Hebbe 1861 in Lyon, allerdings mit dem Vertragszusatz, dass sie für ihre Auftritte keinen Lohn erhalte. Ein halbes Jahr später erhielt Hebbe dann ein erstes Engagement in Frankfurt, was dazu führte, dass sie bis 1879 an nahezu allen Bühnen Europas sang, allerdings nur vereinzelt in Paris, da man dort vorzog mit Kristina Nilsson zu arbeiten und keine zwei Schwedinnen gleichzeitig unter Vertrag haben wollte. Ab 1871 erhielt Hebbe einen Vertrag, der sie dazu verpflichtete am Dramaten auch als Gesangspädagogin zu wirken. Da diese Arbeit jedoch sehr schlecht bezahlt war und Signe Hebbe von ihrem Einkommen nicht leben konnte, öffnete die Opernsängerin eine Privatschule, die ihr nicht nur ein gutes Einkommen garantierte, sondern auch zu ihrem Weltruf als Gesangspädagogin half.


14. Februar 1805: Carl Eneas Sjöstrand und das finnische Kalevala
14. Februar 1844: Der schwedische Ministerpräsident Robert Themptander
14. Februar 1871: Der schwedische Künstler Carl Brandt 
14. Februar 1900: Bengt Helldal, der fitte Arzt aus Falkenberg
14. Februar 1944: Schwedens bester Formel 1 Fahrer stirbt nach Unfall
14. Februar 1947: Die schwedische Schriftstellerin Majgull Axelsson
14. Februar 1960: Sven Lidman, ein Nihilist wird zum Autor von Psalmen
14. Februar 1995: Metro, die kostenlose Tageszeitung Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 13. Februar 2018

Der schwedische Künstler Pelle Swedlund

Als Pelle Swedlund am 13. Februar 1947 in Gävle starb, gehörte er zu jenen Künstlern, die in offiziellen Kreisen nahezu unbekannt waren, obwohl er noch 40 Jahre vorher bedeutende Ausstellungen hatte und über viele Jahre hinweg auch der Intendant der Thielska Gallerie in Stockholm war. Dieses Problem hing vor allem damit zusammen, dass Swedlund ein Einzelgänger unter den schwedischen Künstlern war und sich bei seinen Gemälden kaum um künstlerische Strömungen Schwedens kümmerte, sondern seinen eigenen Weg gehen wollte.

Pelle Swedlund kam am 6. Oktober 1865 als Sohn eines Lehrers in Gävle zur Welt und begann 1885, nach seiner Hochschulreife, ein Studium an der Universität Uppsala zum Lehrer. Sehr schnell entdeckte Swedlund jedoch seine Neigung zur Kunst und bereits 1889 wechselte er zur Kunstakademie über um dort drei weitere Jahre zu studieren. Die folgenden 20 Jahre verbrachte der Künstler dann nahezu ständig im Ausland, wobei seine bedeutendsten Gemälde während seiner Aufenthalte in belgischen Brygge und der Sommeraufenthalte auf Visby entstanden, die man heute in den größten Museen Schwedens finden kann.

Pelle Swedlund zeichnete sich insbesondere als Landschaftsmaler aus, wobei er zwar, wie viele seine Kollegen, vom Symbolismus der Zeit geprägt wurde, diesen jedoch mit den nationalromantischen Gefühlen verband und dabei Gemälde schuf, die geradezu mystisch wirken und auf Grund seines Symbolismus teilweise unverständlich bleiben, da Swedlund davon ausging, dass seine Werke mit dem Gefühl betrachtet werden müssen. In späteren Jahren verzichtete der Künstler auch auf jede Perspektive und ersetzte die Motive durch ausgeprägte Farbflächen, was sicher auch einer der Gründe war, warum Swedlund nach seinem Tod nahezu vergessen wurde.


13. Februar 1660: Karl X. Gustav stirbt an einer Blutvergiftung
13. Februar 1822: Die schwedische Uhrmacherin Betty Linderoth
13. Februar 1834: Der schwedische Künstler Alfred Wahlberg
13. Februar 1843: Der schwedische Künstler Georg von Rosen
13. Februar 1950: Die schwedische Schauspielerin Eva Britt Remaeus
13. Februar 1995: Metro, die kostenlose Tageszeitung Schwedens
13. Februar 2003: Tore Fredrik Wretman und die schwedische Kochkunst

Copyright: Herbert Kårlin