Samstag, 31. März 2018

Der Regisseur und Filmproduzent Roy Andersson

Roy Andersson kam am 31. März 1943 in Göteborg zur Welt und besuchte dort auch das Gymnasium. Noch mit 15 Jahren wollte Andersson eigentlich Schriftsteller werden, was er jedoch auf Grund einer extremen Selbstkritik bald aufgab um an einer Karriere im Film zu arbeiten. Nach seiner Hochschulreife schrieb sich Andersson daher an der Universität Lund ein um dort Geschichte, Dramatik, Theater und Film zu studieren. Nur vier Jahre später hatte er dann das Glück an der wenige Jahre vorher gegründeten Filmschule am Svenska Filminstitutet aufgenommen zu werden.

Bereits 1968 drehte die Grupp 13, bei der Roy Andersson Mitglied war, dann den Dokumentarfilm Den vita Sporten, der noch im gleichen Jahr den Preis Guldbaggen als besten Film erhielt. Zwei Jahre später kam dann mit En kärlekshistoria der erste Spielfilm Anderssons, der unmittelbar als Meisterwerk bezeichnet wurde. Allerdings wurde sein zweiter Spielfilm Giliap, der 1975 in die Kinos kam, von den Kritikern weitaus schlechter bewertet, was dazu führte, dass Andersson 25 Jahre lang keinen Spielfilm mehr drehte, sondern sich dem Werbefilm widmete und hierfür auch das Studio 24 in Stockholm gründete. Andersson entwickelte sich in diesen Jahren zu einem der gefragtesten Werbefilmer.

In der Zeit als Werbefilmer hatte Roy Andersson eine völlig eigene Filmsprache geschaffen, was ihm dann im Jahr 2000, als er den Spielfilm Sånger från andra vånigen präsentierte, den erhofften Erfolg brachte, denn der Film erhielt nicht nur in Schweden mehrere Prise, sondern wurde auch mit dem Preis der Jury in Cannes belohnt. Andersson hatte erneut die Kritiker auf seiner Seite, denen er indes mit seiner ungewohnten Filmsprache auch zum Denken gab. Trotz des Erfolgs, den Andersson auch mit den Folgefilmen hatte, behielt er eine Parallelkarriere als Filmproduzent. In seinem Studio in Stockholm wurden auch Filme von Ruben Östlund, Stefan Jarl, Andrea Arnold und anderen bekannten Filmern bearbeitet.


31. März 1412: Der schwedische König Albrecht von Mecklenburg
31. März 1712: Anders Johan von Höpken und der Weg zur Macht
31. März 1757: Freiherr Gustaf Mauritz Armfelt
31. März 1891: Ester Blenda Nordström und der schwedische Enthüllungsroman
31. März 1897: Erik af Edholm wird Chef der Königlichen Oper und des Dramaten
31. März 1914: Dagmar Lange wird zu Krimiautorin Maria Lang
31. März 1914: Maria Lang, die vergessene Krimiautorin
31. März 1928: Die Stockholmer Stadtbibliothek (Stockholms stadsbibliotek)
31. März 1936: Die schwediche Sängerin Birgit Carlsson, bekannt als Towa Carson
31. März 1945: Torgny Segerstedt und der Kampf gegen den Nazismus
31. März 1977: Kista Einkaufszentrum in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 30. März 2018

Die Glaskünstlerin Ingeborg Lundin

Ingeborg Lundin wurde am 30. März 1921 als Tochter eines Dekorationsmalers in Växjö geboren und zog mit der Familie noch als Kleinkind in die USA. Als die Mutter nur wenige Jahre später starb und sich der Vater erneut verheiratete, wurde Lundin zu einer Tante nach Schweden zurückgeschickt und wuchs daher in Vretstorp in Närke auf. Als Lundin die Grundschule beendet hatte, zog sie nach Stockholm und besuchte die Abendkurse am Konstfack, mit dem Ziel Zeichenlehrerin zu werden. Während des Studiums versorgte sich die spätere Glaskünstlerin mit verschiedenen Arbeiten und anschließend arbeitete sie in einigen Schulen Stockholms als Zeichenlehrerin.

Als die Glashütte Orrefors dann im Jahr 1947 einen Glasdesigner suchten, meldete sich Ingeborg Lundin unmittelbar, was mit einem Umzug ins Småland endete und dazu führte, dass Lundin eine der ersten weiblichen Designer wurde, die das Glas des Unternehmens neu gestalteten. Lundin hatte zu Beginn ein doppeltes Problem, nämlich Frau zu sein, und nichts vom Glasblasen zu verstehen, daher hatte sie es auch schwer im ersten Jahr in Orrefors ihre Ideen umzusetzen. Dank eines Glasbläsers, der ihr dabei half ihre Ideen zu verwirklichen, gelnag es Lundin dann 1948 ihre ersten gravierten Gläser in der Nordiska Kompaniet in Stockholm auszustellen, was der Beginn einer bedeutenden Karriere als Glaskünstlerin war.

Nach dem Lunningpreis im Jahr 1954 und einer Goldmedaille in Milan im Jahr 1957 gehörte Ingeborg Lundin, die am 26. Juli 1992 starb, zu den bedeutendsten Glaskünstlerin weltweit, wobei Lundin natürlich nicht nur Gebrauchsglas und Kunstglas schuf, sondern für Orrefors auch Glasservice schuf, die alle ihre persönliche künstlerische Linie trugen. Nach dem Tod des Künstlers Edvin Öhrström übernahm Lundin auch seine Aufgabe Glas in der Ariel-Technik herzustellen, also auch mit farbigem Glas zu arbeiten. Der Künstlerin gelang dieser Übergang auf einzigartige Weise, denn gelang der Künstlerin den Werken einen persönlichen Stempel aufzudrücken. Auf Grund der Krise Anfang der 70er Jahre musste Lundin 1971 Orrefors jedoch verlassen, und es sollte bis 1990 dauern bis die Künstlerin dann erneut in einer Glashütte Arbeit fand.


30. März 1796: Johan Simmingsköld, ein homosexueller Schriftsteller im 18. Jahrhundert
30. März 1798: Torsten Rudenschöld, der Gründer der schwedischen Volksschule
30. März 1808: Gustaf Fredrik Gyllenborg, der Satiriker des 18. Jahrhunderts
30. März 1858: Arvid Nordquist, eine Erfolgsgeschichte Schwedens
30. März 1870: Axel Herrlin, Philosoph, Psychologe und Pädagoge
30. März 1888: Die Schauspielerin Anna Q. Nilsson
30. März 1920: Jan Olof Olsson, der historische Roman und Reiseschilderungen
30. März 1926: Ingvar Kamprad und das schwedische Imperium Ikea
30. März 1933: Filip Månsson und die öffentliche Kunst Schwedens
30. März 1944: Pauline Brunius, die erste Frau, die das Dramaten leitete
30. März 1976: Dampferfahrt auf dem schwedischen See Mjörn

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Donnerstag, 29. März 2018

Simon Boëthius, Politiker und Geschichtswissenschaftler

Simon Boëthius wurde am 6. März 1859 als Sohn eines Priesters in Säfnäs geboren und studierte, nach seiner Hochschulreife in Falun, an der Universität Uppsala Philosophie und Geschichte. Ab 1877 wurde Boëthius Dozent an der gleichen Universität. Wenige Jahre später wechselte der Wissenschaftler als Dozent zum Gymnasium in Uppsala, um dann jedoch 1901 als ordentlicher Professor an die Universität zurückzukehren. Nur zwei Jahre vorher war Boëthius auch in den Stadtrat Uppsalas gewählt worden, um eine Parallelkarriere als Politiker einzuleiten.

Als Wissenschaftler interessierte sich Simon Boëthius insbesondere für die Freiheitszeit Schwedens, aber auch die französische Revolution, wobei er in all seinen Schriften die Geschichte eng in die Entwicklung des Staates einbettete und der Kulturgeschichte Schwedens einen höheren Rang gab als der Kriegsgeschichte. Der größte wissenschaftliche Einsatz von Boëthius lag nicht in der Forschung, sondern daran die in Schulen verwendeten Geschichtsbücher zu überarbeiten und damit ein für die damalige Zeit moderneres Geschichtsdenken einzuführen. Indem der Wissenschaftler auch zahlreiche populärwissenschaftliche Artikel veröffentlichte, gelang es ihm auch die schwedische Geschichte einer breiteren Schicht der Bevölkerung zugänglich zu machen.

Als Politiker hatte Simon Boëthius im Grunde zwei Interessen, die er auch in gewisser Weise durchsetzen konnte. Zum einen gelang es ihm die Bildung auf einen klassischen Weg zu bringen bei dem Geschichte eine wichtige Rolle spielte, aber er führte auch die Realschulprüfung ein, die vor allem dazu dienen sollte, dass die Bevölkerung allgemein eine höhere Bildung erhalten sollte, um jedoch nach der Realschule ins Berufsleben überzugehen. Zum anderen war das Wahlrecht für ihn eine sehr bedeutende Frage, auch wenn er hierbei seine konservative Einstellung nicht aufgab, aber Simon Boëthius, der am 29. März 1924 in Uppsala starb, war der Meinung, dass der Adel nur beschränkt über das Land entscheiden sollte, die Bauern dagegen an einem demokratischen Prozess Schwedens beteiligt werden müssen.


29. März 1638: Die Kolonie Neues Schweden (Nya Sverige)
29. März 1772: Emanuel Swedenborg, der große Mystiker Schwedens
29. März 1772: Emanuel Swedenborg, der größte Mystiker Schwedens
29. März 1792: König Gustav III. will die Macht nicht teilen
29. März 1828: Der schwedische Künstler Edward Bergh
29. März 1832: Carl Rupert Nyblom, von der Romantik zum Realismus
29. März 1874: Die Schriftstellerin und Künstlerin Tyra Kleen
29. März 1915: Die Künstlerin und Designerin Sylvia Leuchovius
29. März 1965: GAN, Gösta Adrian-Nilsson, und die moderne Kunst Schwedens
29. März 1968: Der Tingstadstunnel, ein Tunnel unter dem Göta Älv
29. März 2006: Niklas Lindgren, genannt Hagamannen

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Mittwoch, 28. März 2018

Der Designer und Künstler Edvin Ollers

Edvin Oller kam am 28. März 1888 als Edvin Olsson als Sohn eines Buchbinders in Norrtälje zur Welt und begann mit 17 Jahren eine Ausbildung an der höheren kunstindustriellen Schule in Stockholm. Im Jahr 1909 schrieb sich Ollers dann ein weiteres Jahr an der heutigen Kunsthochschule Valand in Göteborg ein um anschließend als Lehrer in der Kunstausbildung in Stockholm zu arbeiten, was ihm jedoch genügend Freizeit ließ um auch einer künstlerischen Aktivität nachgehen zu können und dazu führte, dass er sich ab 1916 intensiver um Kunst und Design kümmerte.

Die Chance für Edvin Oller kam mit der Hemutställningen 1917 in der Kunsthalle Liljevalch in Stockholm, die vom Verband für Kunsthandwerker organisiert wurde. Da auch die Glashütten Schwedens dort neue Produkte vorstellen wollten und Oller bereits einige Ideen hatte, suchte er nach einer künstlerischen Anstellung in den Glashütten, was jedoch nicht so einfach war, da Simon Gate bereits von Orrefors damit beauftragt worden war und Wilhelm Kåge bei Gustavsberg aktiv war. Dank der Vermittlung durch Elsa Gullberg gelang es Ollers dann jedoch bei der Glashütte Kosta beschäftigt zu werden.

Auch wenn Edvin Oller dann nur ein Jahr lang bei Kosta beschäftigt war, zeigte sich schon in dieser kurzen Zeit die Fähigkeit des Künstlers, denn Ollers präsentierte hier Glaskunst, die sich durch einfache Formen heraushob, gleichzeitig aber auch praktisch anwendbar war und zudem preisgünstig erworben werden konnte. Die grüne Farbe der Gläser schuf er indem er dem Glas geriebene Splitter von Schuhcremedosen beimischte. Diese kreativen Eigenschaften halfen Edvin Oller, der am 2. Dezember 1959 in Stockholm starb, später nicht nur in mehreren Glashütten aktiv zu werden, sondern ermöglichtem ihm auch in mehreren kunsthandwerklichen Richtung seine Fähigkeit als Designer zu zeigen.


28. März 1760: Georg Adlersparre, zwischen Feldherr, Literat und Revolutionär
28. März 1800: Der Kunstsammler Axel Bielke af Åkerö
28. März 1882: Eigil Schwab, Künstler, Illustrator und Karikaturist
28. März 1893: Der schwedische Architekt Gustaf Clason 
28. März 1922: Olle Länsberg, der verschollene Autor Schwedens
28. März 1927: Marianne Fredriksson und die christliche Frauenliteratur Schwedens
28. März 1927: Marianne Fredriksson, eine schwedische Schriftstellerin
28. März 1953: Der erste Roman Tjärdalen von Sara Lidman wird ein Erfolg
28. März 1962: Joakim Lindengren, Kapten Stofil und Faktum

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Dienstag, 27. März 2018

Der Energiekonzern E.ON in Schweden

Die Geschichte des Energiekonzerns E.ON geht in Schweden bis zum 27. März 1906 zurück, als sich die Energieverantwortlichen der Städte Malmö, Lund, Landskrona, Helsingborg und Halmstad trafen und entschieden die Sydsvenska Kraftaktiebolaget zu gründen, ein gemeinsames Unternehmen, das in die Wasserkraft investieren wollte um die fünf genannten Städte mit Energie versorgen zu können. Das Ergebnis der Firmengründung waren vier größere Wasserkraftanlagen, die bald so viel Energie produzierten, dass man ab 1915 auch einen Teil der gewonnenen Energie per Unterseekabel an Dänemark liefern konnte.

Ab 1920 kaufte das Unternehmen mehrere Stromversorgungsfirmen und Kraftwerke in Skåne, Blekinge und im Småland ein und entwickelte sich zu größten Stromlieferanten Südschwedens. Weder der Erste, noch der Zweite Weltkrieg oder die Depression konnten das Wachstum bremsen, so dass sich 1960 die Stromproduktion des Unternehmens verdoppelte, aber auch die Nachfrage noch deutlich mehr anstieg. Da man nicht mehr in der Lage war die Wasserkraft weiter auszubauen und Öl zu teuer für die Stromproduktion war, begann man sich nun für die Kernkraft zu interessieren, was dazu führte, dass die Firma im Jahr 1971 das erste kommerzielle Kernkraftwerk in Oskarshamn in Betrieb nahm.

Im Jahr 1977 wurde aus dem ursprünglichen Unternehmen die Firma Sydkraft AB, was vor allem in den 90er Jahren zu einer weiteren Expansion mit zahlreichen Aufkäufen führte, aber, mit der einsetzenden Privatisierungswoge auch immer mehr private Besitzer zuließ. Im Jahr 2001 konnte daher die deutsche Eon AG die Aktienmehrheit von Sydkraft erwerben, ohne jedoch den Namen des Unternehmens unmittelbar zu ändern. Erst 2005, nach weiteren Aufkäufen von Energieunternehmen, entstand dann die schwedische Niederlassung von E.ON. Im Januar 2016 wurde das Unternehmen E.ON dann in zwei Zweige getrennt, so dass E.ON nur noch für die alternative Energiequellen und Kundenlösungen zuständig ist, die zweite Firma, die den Namen Uniper trägt, jedoch für Kernkraft und Wasserkraft zuständig ist. Auf diese Weise konnte sich E.ON in Schweden ein weißes Hemd beschaffen und sich als umweltfreundliches Unternehmen profilieren.


27. März 1794: Die schwedisch-dänische Konvention von 1794
27. März 1805: Johan Murberg und der Erfolg der schwedischen Sprache
27. März 1868: Der Schriftsteller und Künstler Axel Emil Ebbe
27. März 1873: Der schwedisch-amerikanische Künstler David Edström
27. März 1904: Der erste Golfklub in Stockholm
27. März 1922: Die Öresundsvarvet in Landskrona geht in Konkurs
27. März 1940: Der schwedische Freiwilligen-Verband
27. März 1942: Laila Westersund, eine Karriere mit bereits vier Jahren
27. März 1966: Ragnar Josephson wird in Lund verewigt
27. März 1966: Ragnar Josephson, von der Poesie bis ins Dramaten
27. März 1989: Nordic Channel, der heutige Kanal 5 

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Montag, 26. März 2018

Die Osterkrawalle des Jahres 1948 in Stockholm

Im Jahre 1948 gab es in Stockholm kaum Räume in denen sich Jugendliche treffen konnten, was dazu führte, dass sich am Samstagabend bisweilen über tausend Jugendliche auf der Götgatan in Södermalm trafen, einem der ärmsten Stadtteile Stockholms jener Zeit, dem Stadtteil in dem Jugendliche, auf Grund der engen Wohnungen, auch nicht zu Hause bleiben konnten, sondern sich nur auf der Straße treffen konnten, was wiederum dazu führte, dass die Polizei diese Ansammlungen regelmäßig auflöste, selbst wenn keinerlei Gefahr davon ausging.

Am 26. März 1948, am Karfreitag, hatten sich dann rund 5000 Jugendliche der schwedischen Hauptstadt zu einem Tanzfest auf dem Medborgarplatsen verabredet, aber noch bevor das Fest in Gang war, tauchte die Polizei auf um diese Versammlung aufzulösen, was zu jener Zeit auf diese Weise geschah, dass die Polizei die Säbel zog und mit Pferden zwischen die Jugendlichen ritt. Wie weit die Polizei bereits zu Beginn Gewalt anwandte, ist unbekannt, aber nach Aussagen mehrerer Jugendlicher trat die Polizei auf jeden Fall sehr provozierend auf.

Wie bei jeder so großen Ansammlung Jugendlicher, waren natürlich auch einige Jugendliche anwesend, die das Auftauchen der Polizei dafür nutzten Steine auf die „Störer“ zu werfen und, auch rund um den Platz, Schäden zu verursachen. Dies wiederum nahm die Polizei zum Anlass mit Übergewalt zu reagieren, die Säbel wurden ebenso eingesetzt wie die Reitpeitschen, so dass es, bei etwa 20 Unruhestiftern, mindestens hundert Jugendliche festgenommen wurden, teilweise mit so großen Verletzungen, dass die Polizeiwagen einen Umweg zum Krankenhaus machen musste, wo allerdings nur erste Hilfe geleistet wurde. Diese Vorgehensweise führte allerdings dazu, dass die Krawalle dann fünf Nächte lang fortsetzten, ohne dass den Jugendlichen eine Versammlungsmöglichkeit gegeben wurde.


26. März 1747: Elis Schröderheim im Dienste von Gustav III.
26. März 1822: Die missglückte Ehrung von Karl XIII.
26. März 1828: Elisabeth Olin, die erste Primadonna Schwedens
26. März 1888: Elsa Brändström, der „Sibirische Engel“ aus Schweden
26. März 1914: Åke Grönberg, Schauspieler, Sänger und Regisseur
26. März 1920: Die schwedische Studentenzeitung Lundagård
26. März 1940: Christina Odenberg wird erster weiblicher Bischof Schwedens
26. März 1948: Jugendrevolte in Schweden
26. März 1963: Das Stadtviertel Krämaren wird die Galerie Krämaren
26. März 2015: Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Tomas Tranströmer 

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 25. März 2018

Der schwedische Jurist Johan Gabriel Richert

Johan Gabriel Richert kam am 25. März 1784 als Sohn eines Regierungspräsidenten in Tidavad zur Welt und schrieb sich im Jahr 1800 an der Universität Lund ein um dort ein Jurastudium zu beginnen, das er in der Rekordzeit von nur einem Jahr absolvierte. Bereits 1801 wurde Richert daher Hilfskraft am Oberlandesgericht und unterstütze seinen Vater bei seiner Arbeit. Im Selbststudium bildete sich Richert anschließend in Jura, Geschichte und Philosophie fort, so dass ihm die Universität Lund 1842 sogar zum Professor der Rechtswissenschaften  ernennen wollte, was der Wissenschaftler jedoch ablehnte.

Johan Gabriel Richert kann in Schweden gewissermaßen als der erste liberale Politiker betrachtet werden, denn während seines Lebens löste er sich vollständig von der klassischen Idee, dass der Adel von Geburt an über dem Volk liege und daher alle politischen Entscheidungen treffen müsse. Dies führte natürlich zu harten Konfrontation mit der regierenden Schicht des Landes und auch mit Karl XIV. Johan, zumal Richert enge Verbindungen zur liberalen Opposition pflegte. Dies führte auch dazu, dass seine Änderungsvorschläge zum schwedischen Strafrecht erst nach seinem Tode durchgeführt wurde.

Auch wenn Johan Gabriel Richter dann mit Oscar I., dessen Lehrer er früher war, einen Freund seiner liberalen Ideen gefunden hatte, so konnte der Jurist auch unter ihm nur einen Teil seiner Reformvorschläge verwirklichen. Während sein Plan auch Frauen zu mündigen Bürgern zu machen, weiterhin scheiterte, gelang es ihm das Erbrecht für Frauen durchzusetzen und große Teile des Privatrechts zu modernisieren. Johan Gabriel Richert, der am 2. Januar 1864 in Göteborg starb, gelang es auch die Macht der Priester und des Adels zu brechen, deren Entscheidungen noch zu seiner Lebenszeit durch ein Veto der Partei der Gutsbesitzer und der Bürgervertretung verhindert werden konnte.


25. März: Der Waffeltag in Schweden
25. März 1751: Fredrik I., König Schwedens dank seiner Ehefrau
25. März 1826: Die schwedische Künstlerin Wilhelmina Lagerholm
25. März 1902: Sten Broman, ein schwedisches Original
25. März 1954: Massiver Widerstand gegen das Fernsehen in Schweden
25. März 1975: Die schwedische Sängerin Sofia Karlsson
25. März 2008: Bengt Helldal, der fitte Arzt aus Falkenberg
25. März 2012: Der schwedische Spion Bertil Ströberg 

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 24. März 2018

Die dänisch-schwedische Künstlerin Esther Gehlin

Esther Gehlin wurde am 24. März 1892 als Tochter eines Direktors als Esther Henriques in Kopenhagen geboren und wuchs daher auch in Dänemark auf. Gehlin hatte sich sehr früh für die Kunst entschieden und begann daher ab dem Alter von 16 Jahren eine entsprechende Ausbildung. Nach zwei Jahren an Technischen Schule in Kopenhagen wechselte Gehlin zur Königlichen Kunstakademie der dänischen Hauptstadt um, nach Abschluss des Studiums im Jahre 1915 einige Studienreisen zu unternehmen und sich mit den unterschiedlichen Kunstrichtungen und Kunstströmungen vertraut zu machen.

Bereits 1915 hatte Esther Henriques in Kopenhagen den schwedischen Künstler Hugo Gehlin kennengelernt, den sie am 1. Juni 1917 heiratete. Nach Ende des Ersten Weltkriegs machte das Ehepaar eine mehrjährige Studienreise nach Italien, insbesondere nach Ravenna und Assisi, was bereits 1921 zu einer ersten gemeinsamen Ausstellung in der Kunsthalle in Stockholm führte. Im Jahr 1922 zog das Paar dann nach Helsingborg, wo Esther Gehlin bis zu ihrem Tod am 23. Oktober 1949 ihr Studio hatte und ihre zahlreichen Ausstellungen vorbereitete, auch wenn die künstlerische Aktivität bis 1940 immer wieder die Unterstützung der Eltern Gehlins benötigte.

Während der ersten Jahre als Künstlerin malte Esther Gehlin insbesondere Landschaften und Stillleben, die sehr eng mit den dänischen Traditionen verknüpft waren, verewigte dann jedoch auch Landschaften der südschwedischen Küste. In den 40er Jahren ging Gehlin überwiegend zur Textilkunst über, wobei zahlreiche ihrer Werke dieser Epoche mit der Bibel verknüpft werden können. Das Ehepaar Gehlin war auch ein Stützpfeiler der Künstler aus der Umgebung Helsingborgs, denn ihre Villa in der Stadt wurde in kürzester Zeit ein Treffpunkt des gesamten kulturellen Lebens Helsingborgs.


24. März 1381: Katarina von Vadstena und der Namenstag Karins
24. März 1801: Der Erfinder Immanuel Nobel der Jüngere
24. März 1817: Fritz von Dardels schwedische Kulturgeschichte
24. März 1836: Die Opernsängerin Eufrosyne Abrahamson
24. März 1938: Die schwedische Künstlerin Ulrica Vallien
24. März 1948: Sigrid Hjertén, Malen bis zur Psychose
24. März 1975: Streik der Waldarbeiter in Schweden
24. März 1979: Die regionale schwedische Skånepartiet (Schonenpartei)
24. März 2005: Mare Kandre und der moderne Frauenroman Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 23. März 2018

Der schwedische Künstler Carl Gustaf Qvarnström

Carl Gustaf Qvarnström kam am 23. März 1810 als Sohn eines Kammerdieners in Stockholm zur Welt und schrieb sich bereits im Alter von elf Jahren am Grundstudium an der Kunstakademie ein, wo er ein Jahr später seine erste Auszeichnung erhielt. Qvarnström wurde mit 14 Jahren von bedeutenden Kreisen unterstützt, da er einige Portraits von Mitgliedern des Königshauses vorgelegt hatte. Der Künster setzte seine Studien an der Kunstakademie bei Gustaf Erik Hasselgren und Fredric Westin fort, bis 1829 Johan Niclas Byström aus Italien zurückkehrte. Unter Byström ging Qvarnström dann von der Malerei fast vollständig zur Skulptur über.

Als Carl Gustaf Qvarnström 1836 das große Reisestipendium der Kunstakademie erhielt, verbrachte er erst einige Monate in Paris, brach dann jedoch nach Rom auf, wo er er bis 1842 niederließ. In Rom beschäftigte sich Qvarnström nicht nur mit den dortigen Kunststrichtungen, sondern er hatte auch den Auftrag vier Skulpturen und fünf Reliefs für das nördliche Gewölbe des Schlosses in Stockholm zu schaffen, die er jedoch erst nach seiner Rückkehr nach Stockholm im Jahr 1842 fertigstellte. Unmittelbar bei seiner Rückkehr wurde Qvarnström in die Kunstakademie aufgenommen, ein Jahr später dort zum Vizeprofessor ernannt und erhielt 1852 eine feste Professur.

Während der Schaffensphase von Carl Gustaf Qvarnström kam es in Schweden, beeinflusst vom Festland, auch zu einer neuen Kunstrichtung, denn während der Künstler, auch nach seiner Rückkehr aus Rom, noch der klassischen Einstellung folgte und die sechs Skulpturen über der Frontseite der Göteborger Börse nach griechischem Vorbild malte, gehörte er zu jenen Künstlern, die ab etwa 1850 auch dazu übergingen Wissenschaftler und Politiker in Form von Skulpturen zu verewigen, was bis dahin undenkbar war, da vorher nur Könige auf diese Weise verewigt werden durften. Qvarnström schuf zwischen 1850 und 1865 Skulpturen von Jöns Jakob Berzelius, Carl von Linné, Engelbrekt Engelbrektsson und anderen mehr. Werke von Carl Gustaf Qvarnström, der am 5. März 1876 in Stockholm starb, findet man sowohl im Nationalmuseum als auch im Kunstmuseum Göteborg.


23. März 1703: Cajsa Warg, die bekannteste Köchin Schwedens
23. März 1759: Anders Ljungstedt, ein Leben in der Fremde
23. März 1792: Carl Georg Brunius, ein Priester als Architekt und Kunstkenner
23. März 1845: Abraham Rydberg, vom Großhändler zum Wohltäter
23: März 1854: Örebro wird bei einem Brand nahezu vollständig zerstört
23. März 1862: Tor Hedberg und der psychologische Roman
23. März 1904: Der pazifistische Baptist Helge Åkeson
23. März 1929: Die finnlandschwedische Künstlerin Eva Acke
23. März 1962: Der Tag des Nordens und der Vertrag von Helsinki von 1962
23. März 1980: Abwicklung der Kernenergie in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. März 2018

Der Designer Olle Eksell

Olle Eksell kam am 22. März 1918 als Olov Lennart als Sohn eines Vanillepulver-Herstellers in Åls zur Welt, wuchs jedoch, nachdem die Fabrik des Vaters abbrannte und die Firma in Konkurs ging, seine Kindheit in Uppsala. Auch die Geschäfte des Vaters in Uppsala gingen schlecht, so dass er, vor einem neuen Konkurs, im Jahr 1925 die Stadt, und auch die Familie, verließ. Als Eksell dann elf Jahre alt wurde, zog er mit der Mutter nach Stockholm und begann sehr viel zu zeichnen. Bereits in dieser Zeit entschied sich Eksell Reklamezeichner zu werden, und 1935 fand er bei Shell, ohne eine Ausbildung als Reklamezeichner zu haben, einen festen Arbeitsplatz im Atelier der Firma.

Nach einem Jahr in Malmö bei einem neuen Arbeitgeber, kehrte Olle Eksell 1938 zurück nach Stockholm um dort an der Schule für Buch- und Reklamekunst zu studieren, ein Studium, das er 1941 am Art Center College of Design in Los Angeles fortsetzte, wo er auch Paul Rand kennen lernte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Eksell zurück nach Schweden und begann seine Karriere als Reklamezeichner. Ab Mitte der 50er Jahre war Eksell dann der führende Graphik-Designer Schwedens und schuf die Buchumschläge für Verlage wie Bonniers, Wahlström & Widstrand, Norstedts und andere mehr, arbeitete aber auch an Logos und Markenzeichen für größere Unternehmen.

Der grösste Erfolg Olle Eksells, der am 11. April 2007 starb, entwickelte sich jedoch bei seiner Arbeit für das Unternehmen Manzetti, der heutigen Firma Fazer, zwischen 1956 und 1958. Manzetti war in dieser Zeit der erste Kakopulver-Hersteller, der das Pulver einschweißte und damit die Reinheit des Produkts garantierte. Eksell hatte dann die Idee daraus den sogenannten Ögon-Kakao (Augen-Kakao) zu schaffen, der sich dadurch von anderen Produkten unterschied, dass auf dem oberen Teil der Packung zwei Augen symbolisiert wurden, die heute Manzetti-Augen genannt werden, und auf zahlreichen schwedischen Produkten zu finden sind. Die Augen drückten nicht nur aus, dass der Hersteller ein Auge auf die Qualität des Produkts wirft, sondern der Kunde beim Kauf von Kakao auch jedes angebotene Kakaopulver genau betrachten soll, da nur Manzetti weder  Kaffee, noch Zimt oder andere Elemente beimischt.


22. März 1544: Johannes Magnus und die Geschichte der schwedischen Könige
22. März 1544: Johannes Magnus zwischen Katholizismus und Protestantismus
22. März 1777: Der Hofkanzler und Staatsrat Gustaf Lagerbielke
22. März 1792: Johan Bielke und der Mord an Gustav III.
22. März 1819: Der Schriftsteller und Literaturkritiker Gustaf Regnér
22. März 1846: Der schwedische Künstler Axel Kulle
22. März 1851: Göran Wahlenberg und die Ökologie der Pflanzen
22. März 1978: Christer Gustav Svensson, genannt Stoffe, und das Heroin
22. März 1996: Jenny Lind erscheint auf einem schwedischen Geldschein

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 21. März 2018

Die Textilkünstlerin Hannah Ryggen

Hannah Ryggen kam am 21. März 1894 als Hannah Jönsson als Tochter eines Werkstattarbeiters in Malmö zur Welt und hatte sehr früh die Neigung zu einer künstlerischen Karriere, entschied sich dann jedoch für einen soliden Beruf und wurde mit 19 Jahren Lehrerin in Lund und dann in Malmö. Während dieser Zeit nahm Ryggen jedoch auch Privatunterricht im Zeichnen und Malen, unter anderem bei Fredik Krebs, der in Lund sein Atelier hatte. Im Jahr 1922 erhielt Ryggen ein Stipendium für ihre künstlerische Leistung, das sie für eine Studienreise durch Europa nutzte. Bereits in Dresden lernte sie dann den norwegischen Künstler Hans Ryggen kennen, heiratet ihn noch im gleichen Jahr und zog dann 1924 nach Norwegen.

Auch wenn das Künstlerpaar unter extrem einfachen Verhältnissen wohnte und arbeitete, war Hannah Ryggen sowohl in der Arbeiterbewegung Norwegens engagiert als auch in der Frauenbewegung Skandinaviens. Neben der eigenen künstlerischen Aktivität gab Ryggen auch Web- und Pflanzenfärbekurse in ihrer Umgebung um die Bevölkerung für die Kunst zu öffnen. Ab Ende der 30er Jahre hatte Ryggen auch immer mehr Ausstellungen, wobei sie 1937 an der Weltausstellung in Paris und 1939 an jener in New York teilnahm, dem Jahr, in dem sie als Textilkünstlerin ihren großen Durchbruch hatte.

Die Werke Hannah Ryggens sind nicht nur künstlerische Meisterwerke, sondern auch politische Manifeste, die die antifaschistische, antimilitaristische und feministische Einstellung der Künstlerin ausdrücken. Trotz dieser Aussagen konnte Ryggen auch während des Zweiten Weltkriegs im von Hitler besetzten Norwegen weiterarbeiten, auch wenn der Ehemann 1944 als Widerstandskämpfer und Waffenschmuggler festgenommen wurde. Hannah Ryggen, die am 2. Februar 1970 in Trondheim starb, hinterließ die Mehrheit ihrer Werke Museen, hinterließ jedoch auch ein unvollendetes gewebtes Selbstportrait, das noch im Rahmen festgespannt war.


21. März 1809: Die Konvention auf Åland
21. März 1833: Der schwedische Entomologe Carl Stål
21. März 1881: Anders Fryxell und der erste Geschichtsroman Schwedens
21. März 1917: Der schwedische Maler Arne Isacsson
21. März 1937: Der Järvsöbacken und das Skigebiet im Härjedalen
21. März 1940: Die Schriftstellerin und Designerin Helena Henschen
21. März 1966: Der schwedische Racerfahrer Kenny Bräck
21. März 1996: Göran Persson an der Spitze der Macht

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Dienstag, 20. März 2018

Der Erzbischof Henrik Karlsson

Henrik Karlsson, auch Henricus Caroli genannt, kam vermutlich Mitte des 14. Jahrhunderts in Åbo (Turku) zur Welt und arbeitete, nach einem Hinweis in einem Brief, in Rom für die Heilige Birgitta, vor er 1383 zum Erzbischof ernannt wurde und nach Uppsala zog. Bereits ein Jahr vorher war Karlsson zum Bischof gewählt worden, ohne allerdings vom Papst ernannt zu werden, da er wegen nicht bezahlter Schulden ins Gefängnis musste und nur nach der Zahlung der Gerichtskosten wieder frei kam. Auch die Ernennung zum Erzbischof war mit einer Hürde verbunden, da König Albrecht von Mecklenburg Karlsson nicht anerkennen wollte, jedoch nichts gegen die Unterschrift des Papstes einwenden konnte.

Die Situation des Erzbischofs Henrik Karlsson verbesserte sich  ab 1389 deutlich, denn er war nicht nur in Söderköping anwesend als Königin Margareta den schwedischen Thron bestieg, sondern sie stellte dem Erzbischof sogar einen Schutzbrief aus. Nur ein Jahr später lieh sich die Regentin auch 1000 Mark vom Erzbischof und schickte Karlsson, nach dem Tode von Bo Jonsson, nach Åbo (Turku) um über die Übergabe der dortigen Schlösser zu verhandeln. Im Jahr 1396 nahm Karlsson dann an den Steinen von Mora auch von Erich von Pommern den Königseid ab und nur ein Jahr später gehörte der Erzbischof zu den zehn Personen, die ihr Sigel unter den Unionsbrief hinsichtlich der Kalmarer Union.

Obwohl Henrik Karlsson in einer politisch sehr bedeutenden Zeit Erzbischof Schwedens war, waren seine politischen Aktivitäten relativ beschränkt, da sich Karlsson mehr um seine persönliche Ökonomie als das Wohl des Staates kümmerte und daher einer der reichsten Schweden seiner Zeit wurde. Als Henrik Karlsson dann am 20. März 1408 starb, stellte man fest, dass er sein gesamtes Vermögen testamentarisch der Domkirche in Uppsala hinterlassen hatte. Königin Margareta war davon wenig begeistert und ließ dann, als die Schatzkiste Karlssons zur Domkirche transportiert wurde, diese unterwegs beschlagnahmen.


20. März 1413: Landskrona, die Hauptstadt Skånes
20. März 1413: Landskrona wird Stadt und zum Handelszentrum
20. März 1600: Das Blutbad von Linköping
20. März 1600: Hofmarschall Gustav Axelsson Banér wird hingerichtet
20. März 1786: Die Svenska Akademien, die Schwedische Akademie
20. März 1790: Der Justizienstaatsminister Lars Herman Gyllenhaal
20. März 1799: Karl August Nicander, Aufstieg und Fall eines Poeten
20. März 1804: Der schwedische Astronom Nils Haqvin Selander
20. März 1902: Brita af Geijerstam, von Nalle Puh zu Liebesgedichten
20. März 1957: Der schwedische Gitarrist und Sänger Joakim Thåström
20. März 1989: Der Mord an Helén Nilsson in Hörby

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 19. März 2018

Johan Eric Rehn, Architekt und Künstler des Hofes

Der Künstler und Architekt Johan Eric Rehn kam am 18. Mai 1717 als Sohn eines Vogts in Stockholm zur Welt und schrieb sich sehr früh in den der Ingenieurseinheit der schwedischen Verteidigung ein, wo er, neben dem Rang eines Leutnants, auch eine Ausbildung als Baumeister zum Bau von Befestigungen erhielt. Im Jahr 1940 erhielt Rehn ein Stipendium, das ihm ermöglichte die Gravur in Paris zu studieren. Bereits 1945 wurde er jedoch vom Architekten Carl Hårleman zurück nach Schweden gerufen um Muster für die Seiden- Leinen- und Wollfabriken zu schaffen. Rehn ließ sich dabei von den neusten französischen Mustern beeinflussen, die er allerdings dem schwedischen Bedarf und den Geräten der schwedischen Manufaktur anpasste.

Nach seiner Rückkehr aus Paris beschäftigte sich Johan Eric Rehn allerdings nicht nur mit der Musterzeichnung, sondern er entwarf auch kunstindustrielle Gegenstände für Juweliere, Kunsthandwerker und die Porzellanfabrik Rörstrand. So nebenbei entwarf er noch Tapenvorlagen, verwirklichte Gravuren und unterrichtete den Kronprinz Gustav III. und seine Brüder im Zeichnen. In der von Hårleman gegründeten Kunstakademie richtete er zudem eine Ausbildung für Graveure ein. 1755 reiste Rehn dann, gemeinsam mit Johan Pasch nach Italien, um dort, auf Kosten und im Auftrag von Königin Lovisa Ulrika 16 Monate lang die dortige Kunst zu studieren.

Auch wenn Johan Eric Rehn auch als Architekt tätig war und einige bedeutenden Gebäude der Zeit schuf, so wurde er vor allem als Innenarchitekt bekannt, da er von Königin Lovis Ulrika den Auftrag erhielt den Anbau des Schlosses Drottningholm zu dekorieren, Gustav III. ihn mit der Dekoration und Einrichtung von Teilen des Schlosses Gripsholm beauftragte und er schließlich auch noch zwei Räume des Stockholmer Schlosses ausstattete. Seine bedeutendste Leistung hierbei war, dass Rehn immer mehr vom Rokoko abging und, beeinflusst vom Louis-quatorze-Stil den gustavianischen Stil schuf, der mit der Regierungszeit von Gustav III. verbunden wird. Bedeutend war in diesem Zusammenhang auch, dass Johan Eric Rehn, der am 19. März 1793 starb, auch Professor an der Kunstakademie war, dieser Stil also eine ganze Linie an Architekten und Raumgestalter beeinflusste.


19. März 1488: Johannes Magnus zwischen Katholizismus und Protestantismus
19. März 1692: Der Bergwerksarzt Johan Moraeus
19. März 1810: Louis Masreliez, schwedischer Künstler und Innenarchitekt
19. März 1863: Alfred Hellerström, der Baumeister Helsingborgs
19. März 1883: Der Katarinahissen in Stockholm
19. März 1896: Der streitbare Philosoph Fredrik Georg Afzelius
19. März 1910: Der schwedische Sozialmediziner und Sexologe Gunnar Inghe
19. März 1911: Allan Hernelius macht die SvD zum politischen Organ
19. März 1914: Der Verein der freidenkenden Frauen Schwedens
19. März 1922: Der erste Vasalauf zwischen Sälen und Mora wird organisiert
19. März 1936: Die Schriftstellerin und Künstlerin Ottilia Adelborg 

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Sonntag, 18. März 2018

Fredrik Ferdinand Carlson, Politiker und Geschichtswissenschaftler

Fredrik Ferdiand Carlson kam am 13. Juni 1811 als Sohn eines Juristen und Regierungspräsidenten in Alsike zur Welt und studierte, nach seiner Hochschulreife, ab 1825 Geschichte und Philosophie an der Universität Uppsala, an der er auch von 1849 bis 1876 Professor in Geschichte war, was dem Wissenschaftler auch dazu verhalf 1859 in die Svenska Akademien aufgenommen zu werden. Bedeutend für Carlson war allerdings sein Aufenthalt an der Universität in Berlin, da er sich dort, nach Beendigung seines Studiums in Uppsala, mit der modernen Quellkritik auseinandersetzte, die seine spätere Karriere in der Geschichte stark beeinflusste.

Nach Abschluss seines Studiums und seines Aufenthalts in Berlin kehrte Fredrik Ferdiand Carlson nach Stockholm zurück und akzeptierte den Dienst als Lehrer der Söhne des Königs Oscar I., was zu zahlreichen Aufenthalten im Ausland führten. Während seiner Zeit in England machte er sich in diesem Zusammenhang mit den liberalen Strömungen des Landes vertraut. Diese Erfahrungen waren dafür verantwortlich, dass Carlson später, in seiner Rolle als Staatsrat, zum einen für die Religionsfreiheit kämpfte, zum anderen aber, sehr erfolgreich, das gesamte Ausbildungssystem Schwedens reformierte. Bei sämtlichen Reformvorschlägen Carlsons bewährten sich seine Geschichtskenntnisse, da er mit Hilfe dieser Argumente eine Logik seiner Ausführungen aufzeigen konnte.

Auch wenn Fredrik Ferdinand Carlson, der am 18. März 1887 in Stockholm starb, sich als Geschichtswissenschaftler auf die Zeit der Könige Karl X. Gustav und Karl XII. spezialisiert hatte, muss seine Leistung weitaus umfassender gesehen werden, denn Carlson war der erste Geschichtswissenschaftler Schwedens, der die schwedische Geschichte nicht mehr als eigenständig betrachtete, sondern diese im Zusammenhang mit den anderen europäischen Ländern betrachtete, da der Wissenschaftler davon ausging, dass jede bedeutende Handlung eines europäischen Landes auch andere Länder beeinflussen muss.


18. März 1655: Maria Eleonora von Brandenburg, die schönste Königin Schwedens
18. März 1786: Gustaf Lundberg, der produktivste Künstler Schwedens
18. März 1862: Der schwedische Künstler Eugène Jansson
18. März 1907: Eisenbahnraub in Schweden
18. März 1915: Der erste Meereseisbrecher Schwedens: S/S Sankt Erik
18. März 1935: Der schwedische Sprachforscher Axel Kock
18. März 1956: Die schwedische Skilegende Ingemar Stenmark
18. März 1957: Christer Fuglesang, der erste Schwede im All
18. März 1986: Die schwedische Sängerin Lykke Li 

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Samstag, 17. März 2018

Der schwedische Schauspielerin Augusta Lindberg

Augusta Lindberg kam am 17. März 1866 als Augusta Blomstedt in Stockholm zur Welt und begann 1880 in der Schauspielschule des königlichen Theaters Dramaten. Allerdings kam Lindberg mit der Leiterin der Schule nicht zurecht und suchte daher eine andere Möglichkeit Schauspielerin zu werden. Über eine andere Schülerin kam die junge Frau dann 1882 an August Lindberg, der vor kurzem eine Schauspielschule gegründet hatte, in Kontakt. Die angehende Schauspielerin konnte Lindberg überzeugen und wenige Tage nach dem Vorsprechen war sie Teil seiner Theatergesellschaft.

Nur zwei Jahre nach dem Treffen mit dem Theaterdirektor heirateten Augusta Lindberg und ihr Arbeitgeber. Vom ersten Tag an gelang es der Schauspielerin ihr Publikum zu fangen, da sie auch mit ihrer Persönlichkeit überzeugte und jede Bühnenrolle zur eigenen Rolle machte. Nach Susanna in Figaros Hochzeit und einer Reihe an Rollen in Ibsen-Stücken kam, nach Meinung der Kritik, ihre überzeugendste Rolle in Strindbergs Brott och brott, einem Stück, das für jede Schauspielerin eine enorme Herausforderung ist, da diese innerhalb des Stückes die unterschiedlichsten Gefühle überzeugend ausdrücken muss.

Auch wenn Augusta Lindberg insgesamt sechs Jahre lang bei der Theatergesellschaft ihres Mannes engagiert war, so trat sie auch mehrere Jahre lang im Stora Teatern in Göteborg auf, stand im Svenska Teatern in Helsingfors (Helsinki) ein Jahr lang auf der Bühne und wurde ab 1898 bis 1901 am Dramaten beschäftigt. Im Jahr 1919 bekam Lindberg  dann in Victor Sjöströms Film Hans nåds testamente ihre erste Filmrolle, der zwei weitere Filme folgten sollten, bis die Schauspielerin, die am 3. Dezember 1943 in Stockholm starb, an das Oscarsteatern als Schauspielerin und Theaterpädagogin ging.


17. März 1650: Die Karriere von Carl Carlsson Gyllenhielm
17. März 1719: Ulrika Eleonora wird Königin von Schweden
17. März 1735: Axel Wrede Sparre und die schwedischen Freimaurer
17. März 1796: Der schwedische Architekt Carl Fredrik Adelcrantz
17. März 1814: Der schwedische Künstler Johan Peter Molin
17. März 1858: Harald Molander, ein Leben für das Theater
17. März 1862: Der Architekt und Bauherr Wilhelm Klemming
17. März 1908: Weibliche Polizei in Schweden
17. März 2005: Czesław Słania, ein schwedischer Künstler der Miniatur
17. März 2008: Ein Doppelmord in Arboga 

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Freitag, 16. März 2018

Der schwedische Schauspielerin Elise Hwasser

Elise Hwasser kam am 16. März 1831 als Tochter eines Zöllners unter dem Namen Elisa Jacobsson in Stockholm zur Welt. Als die junge Frau 18 Jahre alt war bewarb sie sich an der Schauspielschule des Dramaten, und wurde unmittelbar aufgenommen. Bereits vier Jahre nach Beginn ihrer Ausbildung war Hwasser eine führende Schauspielerin am Theater und, dank ihrer hohen Leistung, erhielt sie im Jahr 1863 einen lebenslangen Vertrag am königlichen Theater, dem Dramaten. Hwasser sollte dann bis 1888 dort auf der Bühne stehen, wobei Hwasser 1858 Daniel Hwasser heiratete, der zu jener Zeit Sekretär am Dramaten war, ein Jahr später jedoch Intendant wurde und für das gesamte Repertoire des Theaters verantwortlich war.

In den ersten Jahren ihrer Karriere spielte Elise Hwasser überwiegend die Rollen von naiven jungen Frauen, ging dann jedoch auf die Rollen von Liebhaberinnen in anspruchsvollem, klassischem Theaterstücken von Shakespeare, Schiller und anderen klassischen Autoren über. In diesen Jahren versuchte Hwasser vor allem die Bewegungen und das Spielen von Jenny Lind zu imitieren, was sicher ihre individuelle Entwicklung verzögerte, die sie später zu einer der bedeutendsten Schauspielerinnen Schwedens machte, auch wenn vor allem ihre Rollen ab 1858 bereits das Publikum überzeugten und faszinierten.

Die Glanzzeit kam für Elise Hwasser nach 1860, als sie ihr gesamtes Können in dramatische Rollen setzte und dabei jede Rolle zu einem individuellen Erlebnis machte, da sich Hwasser dabei vollständig in die Bühnenpersönlichkeiten einleben konnte, dabei jedoch immer Wert darauf legte die damals moderne Frau in den Vordergrund zu stellen. Nach den Kritiken der Zeit war Hwasser zu ihrer Zeit die beste Darstellerin Ibsens, auch wenn sie dann mit knapp 50 Jahren von manchen Kritikern als zu alt für Nora angesehen wurde. Der Vielzahl ihrer Bewunderer und ihrer schauspielerischen Leistung verdankte Hwasser, die am 28. Januar 1894 in Fiskebäckskil starb, dass sie ihre Rollen in einer relativ modernen Form präsentieren konnte und, vor allem während der letzten zehn Jahre ihrer Karriere, nicht die ursprüngliche, klassische Schauspielkunst wahren musste.


16. März 1596: Ebba Brahe, die Geliebte des Königs Gustav II. Adolf
16. März 1757: Bengt Lidner, der Skalde, der in Ungnade fiel
16. März 1792: Mord auf dem Maskenball
16. März 1835: Der Buchdrucker Nils Magnus Lindh wird zum größten Verleger Schwedens
16. März 1846: Der schwedische Mathematiker Gösta Mittag-Leffler
16. März 1878: Schweden übergibt seine letzte Kolonie Saint-Barthélemy an Frankreich
16. März 1892: Die Kinderzeitschrift Kamratposten
16. März 1940: Selma Lagerlöf, christliche Literatur und Frauenbewegung
16. März 1957: Das Motel Gyllene Ratten in Stockholm
16. März 1968: Gunnar Ekelöf, der erste surrealistische Autor Schwedens
16. März 1970: Karl Gustav Ossiannilsson, nationalistisches Denken als Arbeiterliterat
16. März 1971: Der schwedische Stand-up Künstler Jakob Öqvist
16. März 1976: Die schwedische Radrennfahrerin Susanne Ljungskog

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