Freitag, 31. August 2012

Björnes magasin, ein Teddybär erobert schwedische Kinder

Am 31. August 1987 wurde im schwedischen Fernsehen das erste Mal die Kindersendung Björnes magasin ausgestrahlt, eine Sendung, die so gut beim jungen Publikum ankam, dass sie anschließend regelmäßig bis zum Jahre 2004 ausgestrahlt wurde und unzähligen Kindern auf humoristische Art zahlreiche Aspekte des Lebens näher gebracht hat und damit Allgemeinwissen auf eine neue Weise vermittelte. Noch heute denken viele Schweden mit Nostalgie an ihren Björne.

Björnes magasin war eine Mischung aus einer realen und einer imaginären Welt in der ein überdimensionaler Teddybär, der den Holzhund Hugo und das Steckenpferd Branka als Haustiere hatte und im Laufe der Zeit sehr viele menschliche Freunde bei sich begrüßte mit denen er bei jeder Sendung ein eigenes Thema auf seine eigene Weise behandelte. Eine weitere Rolle für Björne spielten seine beiden Blumen Lisa und Bertil sowie eine Schnecke, die ganz einfach Snigel (Schnecke) hieß.

Björnes magasin wurde von Kerstin Hedberg und Anita Bäckström geschaffen und wurde bei der Fernsehserie Folktoppen zur zweitbesten Kindersendung aller Zeiten gewählt. Einer der Komiker, die über Björnes Magasin sogar den Durchbruch hatten, ist Robert Gustafsson, den heute jeder Schwede kennt. Björne, der etwas naiv wirkt, aber ein absolut treuer Freund ist, hat auch eine besondere Eigenschaft, denn er liebt über alles die schwedischen Pfefferkuchen, die er allerdings sehr ungern mit anderen teilt.


31. August 1897: Kvarnholmen, die historische Mühle Tre Kronor in Nacka
31. August 2008: Lotta Engberg und die Fernsehlotterie Bingolotto 

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 30. August 2012

Der Frieden von Nystad und der große nordische Krieg

Am 30. August 1721 wurde mit dem Frieden in Nystad der große nordische Krieg endgültig beendet, der zwischen 1700 und 1721 im nördlichen und östlichen Europa tobte und Schwedens Gedanken an eine Großmacht beendete. Im Laufe des Krieges, der begann als Dänemark, Norwegen, Russland, Sachsen und Polen das schwedische Reich angriffen, brachte insgesamt sieben bedeutende Friedensverträge, aber erst jener in Nystad beendete den Krieg tatsächlich.

Im Grunde wollten sowohl Russland als auch Schweden, die sich 1721 noch bekämpften, längst einen Frieden, aber Schweden versuchte durch einen Vertrag mit England Russland seine Stärke zu zeigen um noch möglichst gut bei einem Friedensvertrag abschneiden zu können. Russland kannte den Plan und wollte Schweden wiederum seine Übermacht zeigen indem die russische Flotte noch 1721 nahezu alle Städte an der Ostseeküste angriff und in Brand setzte. Erst diese Überfalle zwangen Schweden dann an den Verhandlungstisch, der letztendlich zum Frieden in Nystad wurde.

Auch wenn Schweden beim Frieden in Nystad auf einen Teil seiner Gebiete verzichten musste, unter anderem auf Livland und Lettland, so gab Russland  vier Wochen nach dem Vertrag Finnland wieder zurück an Schweden und sagte dem Land eine Entschädigung von zwei Millionen Reichstaler zu. Gleichzeitig versicherte Russland allen Ländern, die früher zu Schweden gehörten, die Religionsfreiheit und garantierte ihnen weiterhin alle Handelsprivilegien, die sie vorher besaßen. Durch die relativ geringen Forderungen Russlands sollte vor allem eine bessere Verständigung zwischen der schwedischen Königin Ulrika Eleonora und dem Zaren Peter dem Großen geschaffen werden, jedoch Schweden auch klar gemacht werden, dass eine Ausdehnung des Reiches nicht in Frage kommt.


30. August 1751: Der schwedische Erfinder Christopher Polhem
30. August 1953: Polio-Epidemie in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin 

Mittwoch, 29. August 2012

Olof von Dalin: Fortschrittliche Kritik und konservative Geschichte

Olof von Dalin wurde am 29. August 1708 im Pfarrhof Vinberg in Halland geboren und gilt als einer der wichtigsten Skalden, Prosaschriftsteller und Geschichtswissenschaftler des 18. Jahrhunderts, wobei er versuchte die schwedische Gesellschaft zu modernisieren, was sich insbesondere durch seine Unterstützung der jüngeren Adelsschicht und die Begeisterung für die industriellen Bewegung Schwedens auszeichnete. Ursprünglich sollte Olof von Dalin Arzt werden, aber nach kurzer Zeit auf der Universität Stockholm änderte er seine Richtung und widmete sich der Humanwissenschaft.

Olof von Dalin, der bald nach seinem Studium in der obersten Schicht des Landes verkehrte und 1750 auch der Lehrer des Kronprinzen wurde, machte sich vor allem durch zwei Werke bekannt. Ab 1732 gab er anonym die Zeitschrift „Then Swänska Argus“ heraus, die er nach dem Vorbild des englischen „The Spectators“ gestaltete. Das besondere dieser Zeitschrift war, dass Olof von Dalin hier in einfachem Schwedisch über die Alltagsprobleme des Normalschweden berichtete und damit als erster Schwede eine politische Satire in Sagenform publizierte. Da die Königin Ulrika Eleonora das Werk schätzte, entging Olof dabei auch einem Verbot des Argus.

Ab 1740 schrieb Olof Dalin keinerlei Prosaliteratur mehr und nur noch wenige Gedichte. Dafür arbeitete er an einer dreibändigen Geschichte Schwedens, die er Svea Rikes historia nannte und von der Urzeit bis zu den Erben Gustav Vasas ging. Schon zu seiner Zeit wurde dieses gigantische Werk extrem stark kritisiert, da er dem Adel eine zu starke Rolle gab, die Landhebungen mit der Verdunstung des Wassers erklärte, eine umdiskutierte Königsfolge vertrat und zahlreiche Vorurteile verarbeitete, die bereits um diese Epoche als überholt galten. So fortschrittlich er sich mit seinem Argus zeigte, so konservativ war sein Geschichtswerk, wuch wenn es uns heute einen guten Einblick in die Denkweise des 18. Jahrhunderts bietet.


29. August 1915: Ingrid Bergman, eine Karriere mit Unterbrechungen
29. August 1967: Die schwedische Krone wird um zehn Prozent abgewertet 

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Dienstag, 28. August 2012

Jan Guillou hilft dem Kriminellen Keith Cederholm

Am 28. August 2010 starb Keith Cederholm im Gefängnis an Krebs, ein Mann, der sein Leben lang einer kriminellen Karriere folgte und bei seinem bekanntesten Fall, der in Schweden als der Raggarmordet bekannt wurde, unerwartet Hilfe von Jan Guillou erhielt, der den Fall im Fernsehprogramm Rekord-Magazinet aufnahm und die Unschuld Cederholms beweisen konnte. Auf Grund der Ausführungen Guillous wurde Keith Cederholm dann vom Obersten Gerichtshof Schwedens von der Anklage freigesprochen, da man Keith nicht einmal die Planung der Tat beweisen konnte.

Keith Cederholm war am 1. September 1958 in Eskilstuna geboren worden und war bis zu seinem 13. Lebensjahr mit dem Jahrmarktsbetrieb seines Vaters quer durch Schweden unterwegs. Nach der Scheidung seiner Eltern im Jahre 1971 zog er mit der Mutter nach Helsingborg, die sich dort erneut verheiratete. Dort wurde Keith, nach eigenen Aussagen, ständig vom Stiefvater misshandelt. Da er wegen den familiären Spannungen wenig zu Hause sein wollte, schloss er sich einem Kreis an, der sich der Kleinkriminalität in Helsingborg widmete und deren Führer er bald wurde.

Der berühmte Raggarmordet hatte seinen Ursprung in einem Gangkrieg zwischen den Raggare Malmös und jenen Helsingborgs unter Keith Cederholm. Am 22. November wurde Bo Göranason, ein Kleinkrimineller Malmös als verschwunden gemeldet und ein Tag später wurde in Granbacken der Hof der Malmöer Raggar-Gruppe abgebrannt. Bo Göranson wurde später tot aus dem Hafen in Helsingborg gefischt. Zeugen wollten Keith Cederholm am Tatort gesehen haben und beschrieben ihn auch als den Mörder von Bo. Cederholm wurde daher wegen Mord und Brandstiftung verurteilt. Jan Gouillou beschäftigte der Fall und er überprüfte alle Aussagen, wobei er feststellte, dass die Polizei oberflächlich gearbeitet hatte, da Keith während der Mordes und der Brandstiftung gar nicht in Malmö sein konnte, da ihn absolut zuverlässige Zeugen an einem anderen Ort getroffen hatten. Der Fall wurde daher neu geprüft und Keith Cederholm freigesprochen. Allerdings setzte er seine kriminelle Karriere fort und landete dennoch bald wieder im Gefängnis.


28. August 1649: Die Kattan sinkt auf der Fahrt nach Nya Sverige
28. August 2010: Die Botniabanan wird in Nordschweden eingeweiht 

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Montag, 27. August 2012

Johan Norberg, der Schriftsteller für Globalisierung und Kapitalismus

Johan Norberg wurde am 27. August 1973 im Stockholmer Stadtteil Södermalm geboren, einem Gebiet in dem vor allem der Geldadel der Hauptstadt seine Zuflucht sucht und wuchs dann im ebenso privilegierten Hässelby auf. Bereits im Gymnasium begann er sich intensiv für Politik zu interessieren und gründete die Anarchistische Front. Sehr schnell entdeckte er jedoch, dass Anarchie nicht seiner Denkweise entsprach und er wurde zu einem Neoliberalen, der an der Stockholmer Universität Staatswissenschaft, Philosophie und Literatur studierte.

Johan Norberg bezeichnet sich selbst als liberal nach der klassischen europäischen Tradition, was bedeutet, dass er in jeder Weise für den Kapitalismus und die Globalisierung ist, was für ihn absolute Freiheit der Wirtschaft bedeutet. In diesem Sinne war er auch die treibende Kraft bei der Entwicklung des Schwarzklubs Tritnaha in Stockholm, denn er betrachtete die Alkoholbeschränkung in Schweden als destruktiv für die Volkswirtschaft des Landes. Norbergs zahlreiche Bücher sind daher auch keine Literatur im herkömmlichen Sinne.

Bereits sein erstes Buch, das er für Timbro schrieb und über den schwedischen Autor Vilhelm Moberg ging (Motståndsmannen Vilhelm Moberg), zeigte Moberg als eine Person des Widerstands gegen das schwedische System und führte zu einer aktiven Moberg-Diskussion. Johan Norberg provoziert in seinen Werken mit analytischer Überzeugung, was auch sein Buch „Den eviga matchen om lyckan“ zeigt, wo er in realistischer Weise erklärt, dass der Verlust des Glücksgefühls nach einem gescheiterten Verhältnis einem monatlichen Zusatzeinkommen von 50.000 Kronen entspricht. Alle Bücher und Filme Norbergs kreisen um Gerechtigkeit durch Globalisierung und verflechten kapitalistische Theorien mit Tagesgeschehen.


27. August 1756: Gustav III. schafft in Schweden die Tortur ab
27. August 1922: Restriktive Alkoholpolitik in Schweden

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Sonntag, 26. August 2012

Olov Svedelid und der Stockholmer Kriminalroman

Olov Svedelid wurde am 26. August 1932 im Stockholmer Stadtteil Kungsholmen geboren und wollte bereits sehr früh Schriftsteller werden. Das einzige Problem dabei war, dass seine Belletristik von allen Verlagen abgelehnt wurde. Die rettende Idee hatte dann seine Frau, die ihm vorschlug doch Kriminalromane zu schreiben. Im Jahre 1964 erschien dann der erste Krimi Svedelids, der allerdings noch in Malmö spielte und nur einen mäßigen Erfolg hatte: Döden tystar mun

Aber Olov Svedelid gab nicht auf bis dann in den 70er Jahren der Erfolg mit seiner Kriminalromanserie mit seinem fiktiven Polizisten Roland Hassel einsetzte. Hassel und seine Kollegen arbeiten überwiegend im Stockholmer Milieu und tauchen in rund 20 Büchern der Autors auf, wo sie schwerere Verbrechen klären, die alle mehr oder weniger einen realen Hintergrund haben und den typischen Stil Svedelids zeigen, der mehr die tatsächliche Arbeit der Polizei hervorhebt als daraus Superdetektive zu machen.

Olov Svedelid gilt als der typische Vertreter der „procedur-deckare“ gilt, einer Gattung an Kriminalromanen bei denen das normale Verfahren eines Polizisten im Vordergrund steht. In diesem Sinne hat Svedelid auch, gemeinsam mit dem Anwalt Leif Silbersky, über 20 Bücher geschrieben in denen der ebenfalls fiktive Rechtsanwalt Rosenbaum die Hauptrolle spielt und tatsächliche Ereignisse den Stoff bieten. Svedelid schrieb außer diesen beiden Kriminalserien noch zehn Kinder-Krimis und zahlreiche andere Bücher, wobei sich der Autor ab der Jahrtausendwende mehr und mehr vom Kriminalroman abwandte. Olov Svedelid starb am 22. September 2008 nach einer längeren Krankheit.


26. August 1551: Die schwedische Königin Margareta Eriksdotter
26. August 1932: Olov Svedelid, Kriminalromane im Stockholmer Milieu  
26. August 2005: Der Schwein- und Schlittschuhverein GOSF in Schweden

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Samstag, 25. August 2012

Lovisa, ein adeliger Vorname Schwedens

Seit dem 25. August 1750 findet man am 25. August den Namenstag Lovisa in den schwedischen Kalendern, die verschwedischte Form des französischen weiblichen Vornamens Louise, der wiederum eine Ableitung von Ludvig ist. Erstmals bekannt geworden wurde der Vorname Lovisa in Schweden im 17. Jahrhundert, wenige Jahre nachdem Adolf Fredrik von Schweden Lovisa Ulrika von Preußen geheiratet hatte. Die Koseform von Lovisa, einem Namen, der in Schweden immer noch sehr geläufig ist, ist oft Lova.

Dass Lovisa im Jahre 1750 als Namenstag in den Kalendern des Landes auftauchte, hat natürlich mit der vorgenannten Ehe zu tun, denn der Kronprinz Adolf Fredrik heiratete Lovisa Ulrika von Preußen im August des Jahres 1744 in Berlin. Hier beginnt dann jedoch ein kleines Problem, denn die Ehe fand nach dem Julianischen Kalender, der damals noch in Schweden galt, am 18. August statt, nach dem Gregorianischen Kalender, der 1753 eingeführt wurde, jedoch am 29. August. Wie man daher beim Namenstag Lovisa auf den 25. August kam, ist unbekannt, denn es gibt kein wichtiges Ereignis, das man an diesem Tag mit Lovisa Ulrika in Verbindung bringen kann.

Lovisa Ulrika von Preußen war von 1751 bis 1771 durch die Ehe mit Adolf Fredrik die Königin Schwedens. Als es darum ging, ob Lovisa Ulrika oder ihre Schwester Amalie den schwedischen König heiraten sollte, sah der gemeinsame Bruder Amalie für besser geeignet, da er Lovisa Ulrika als eine hochmütige, aufbrausende Intrigantin bezeichnete. Aber auch wenn Lovisa Ulrika das oberflächliche Vergnügungsleben am schwedischen Hof suchte und auch an so mancher Intrige beteiligt war, so war die Meinung des Bruder mehr darin zu suchen, dass er Amalie als bessere Diplomatin im Sinne des preußischen Hauses sah.


25. August 1955: Die Bibliothekstantieme (Biblioteksersättning) in Schweden
25. August 1956: Anders Franzén findet das Kriegsschiff Vasa 

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Freitag, 24. August 2012

Sven Stolpe, der katholische Schriftsteller Schwedens

Sven Stolpe wurde am 24. August 1905 in Stockholm in einem bürgerlichen Milieu geboren und begann seine schriftstellerische Karriere im Alter von 24 Jahren mit der Essaysammlung „Två generationer“, die nahezu unmittelbar vom Roman „I dödens väntrum“ gefolgt wurde, einer autobiographischen Erzählung, die vor allem über seine Erfahrung in einem Sanatorium für Tuberkulosekranke in der Schweiz berichtet wo er sich in den Jahren 1927 und 1928 aufgehalten hatte.

Diese Erfahrung im Sanatorium und ein Unfall, der ihm die Funktionsfähigkeit einer halbe Lunge kostete, machten Sven Stolpe zu einem Denker, der sich immer mehr der katholischen Religion annäherte, bis er sich 1947 zum Katholizismus konvertierte. In dieser Zeit entfernte sich Stolpe auch von der Belletristik und begann Biografien zu schreiben. Seine Arbeiten über Königin Kristina, die Heilige Birgitta und später auch Jeanne d'Arc öffneten ihm selbst die Archive in Rom.

Von Kritikern und Literaturwissenschaftlern wird Sven Stolpe als extrem konservativ betrachtet, was sich insbesondere bei seiner schwedischen Literaturgeschichte, an der er ab 1970 arbeitete, ausdrückt, da seine Bewertungen rein subjektiv sind, da er Autoren wie Verner von Heidenstam oder Selma Lagerlöf kritiklos lobt, August Strindberg, Olof Lagercrantz oder Eyvind Johnson jedoch als destruktive Ketzer behandelt, die die schwedische Gesellschaft negativ beeinflussen. Auch wenn Stolpes Werke eine wichtige Rolle innerhalb der schwedischen Literatur spielen, so sind seine Bücher mangels einer objektiven Einstellung mit gewissen Abstand zu lesen.


24. August 1901: Carl Ludvig Granlund, der letzte Wegelagerer Schwedens
24. August 2003: Carolina Klüft gewinnt Gold beim Siebenkampf

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Donnerstag, 23. August 2012

Kristian II, König Schwedens für ein Jahr

Am 23. August 1521 wurde Kristian II., der als Kristian der Tyrann in die Geschichte einging, nach nur einem Jahr als schwedischer König vom Thron verstoßen und Gustav Vasa übernahm die Macht. Zwei Jahre später musste Kristian II. dann auch den norwegischen und den dänischen Thron verlassen, auch wenn er dort die Macht zehn Jahre lang ausüben durfte. Immerhin dauerte es dann noch bis 1546 bis er schließlich  auch offiziell auf jeden Anspruch auf einen Thron in den drei nordischen Ländern verzichten musste.

Dass Kristian II. überhaupt König von Schweden wurde, verdankte er der Tatsache, dass der damalige schwedische Herrscher Sten Sture der Jüngere beim Papst in Ungnaden gefallen war und Kristian II. als verlängerter Arm des Papstes Sten Sture absetzen sollte. Das Heer des dänischen Königs konnte die Schweden besiegen und nach dem Tode Sten Stures übernahm Kristian II. am 5. Februar 1520 in Schweden die Macht. Nur Stockholm verteidigte sich noch bis zum 5. September des gleichen Jahres.

Da Kristian II. von der Kirche und dem Adel anerkannt war, hätte er, und später seine Familie, ohne Probleme über Jahrzehnte über Schweden herrschen können, wenn er nicht nahezu alle früheren Unterstützer Sten Stures wegen Ketzerei beim Stockholmer Blutbad hingerichtet hätte und alle Versprechen an das Land gebrochen hätte. Nachdem er jedoch etwa 600 Schweden getötet hatte, darunter auch zahlreiche Kinder und Frauen, wuchs der Widerstand gegen ihn schneller als er ahnen konnte. Als sich Gustav Vasa, den Kristian II. früher gefangen genommen hatte, an die Spitze des Widerstands stellte, ging die Macht Kristian II. zu Ende und ab August 1521 ersetzte Gustav Vasa den dänischen König und wurde zum Reichsvorstand Schwedens gewählt.


23. August 1834: Der ungewöhnliche Aufstieg von Anders Fredrik Brander
23. August 1973: Geiseldrama in der Kreditbanken in Stockholm

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Mittwoch, 22. August 2012

Sällskapsresan, der größte Kinoerfolg Schwedens

Am 22. August 1980 wurde der schwedische Film Sällskapsresan (Die Gesellschaftsreise) von Lasse Åberg erstmals in den schwedischen Kinos gezeigt, der eine Parodie auf das schwedische Urlaubsverhalten und das schwedische Gesellschaftsleben im Urlaub sein sollte in der der Antiheld Stig-Helmer Olsson die wichtigste Persönlichkeit wurde. Um den Film zu verstehen, muss man eigentlich den gesamten Titel des Filmes kennen, denn der zweite Teil des Titels lautete „Finns det svensk kaffe på grisfesten“, also „Gibt es schwedischen Kaffee zum Spanferkel“, was im Schwedischen eine eigene Geschichte ist, wobei bereits der Begriff „Svensk Kaffe“ nicht unbedingt wörtlich übersetzt werden darf.

Noch heute hat ein „Grisfest“ ("Schweinefest") zwei Bedeutungen in Schweden und bedeutet zum einen natürlich ein Spanferkel-Essen, zum anderen aber auch ein Fest, das wegen zu viel Alkohol ausufert und die Gäste letztendlich mit Essen um sich werfen. Um jedoch auf die Bedeutung des „Grisfest“ zurückzukommen auf das Åberg anspielt, so wurde dieses, wenn auch völlig missratene Fest, im Januar 1961 auf Las Palmas organisiert, weil sich die schwedischen Urlauber massiv über das schlechte und geringe Hotelessen beschwert hatten. Da der spanische Wirt dann zum ersten Mal ein Spanferkel machen wollte, ging es natürlich daneben und der schwedische Reiseleiter auf Gran Canaria musste die Gäste mit sehr viel Alkohol und Musik „besänftigen“.

Lasse Åberg wollte dieses Fest, das nach 1961 eine Tradition für jede schwedische Urlaubsgruppe auf Gran Canaria wurde, als Symbol für einen schwedischen Urlaub auf den Kanarischen Inseln nehmen, was sich durch die zahlreichen merkwürdigen Ereignisse im Laufe des Filmes in „Nueva Estocolmo“ (Neues Stockholm) ausrückt. Der Film wurde von der Kritik total zerrissen, eine Meinung, die das schwedische Volk allerdings nicht teilte, denn der Film zählte in den Kinos 2,8 Millionen Besucher. Bis heute konnte nur der Film „Så som i himmelen“ nahezu an diese Anzahl herankommen, aber nur nahezu.


22. August 1906: Der schwedische Spion Stig Wennerström
22. August 1952: Polizist als schwedischer Massenmörder

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Dienstag, 21. August 2012

Die Hedvig Eleonora Kyrka in Stockholm

Am 21. August 1737 wurde im Stockholmer Stadtteil Östermalm die Hedvig Eleonora Kyrka eingeweiht, eine Kirche, die vielleicht von ihrem etwas ungewöhnlichen Äußeren wenig attraktiv scheint, aber in ihrem Inneren wahre Schätze beherbergt. Und selbst wer sich nicht für das Glockenspiel, das moderne Glasfenster mit dem Apostel Sankt Andreas oder die klassischen Konzerte, die in der Kirche geboten werden, interessiert, wird von der Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts verführt werden, die man an mehreren Stellen der Kirche entdecken kann.


Die Hedvig Eleonora Kirche liegt innerhalb der Mautzone, also im Zentrum Stockholms, und gehört zur Svenska Kyrkan. Ihren Namen bekam die Kirche nach Königin Hedvig Eleonora, der Ehefrau des Königs Karl X. Gustav und wurde vom Sohn der beiden, dem schwedischen König Karl XI. in Auftrag gegeben, konnte jedoch aus Geldmangel nicht mehr während seiner Regierungszeit errichtet werden. Erst 1725, unter der schwedischen Königin Ulrika Eleonora, wurden die Pläne dann tatsächlich umgesetzt, allerdings auch mit neuen Bauplänen.

Der „goldene Altar“ der Hedvig Eleonora Kirche wurde vom Kaufmann und Reeder Johan Clason gestiftet, wobei die Malerei „Jesus am Kreuze“ erst ein Jahr nach der Einweihung der Kirche erfolgte und der Gesamtaltar erst 1747 sein heutiges Aussehen bekam. Einige Jahre später, genau genommen 1784, war auch die Kanzel im klassizistischen Stil fertig. Ein kleines Rätsel bildet das Taufbecken, das aus Kalkstein aus Öland hergestellt wurde, da die Inschrift vom Jahre 1678 stammt und der Taufkelch eindeutig auf das Jahr 1685 zurückgeht, also die Zeit, als Karl XI. noch an der Macht war. Möglicherweise wurde beides bereits unter der Regierungszeit von Karl XI. für die Vorgängerkirche aus Holz erworben, die leider nur als Zeichnung von Erik Dahlbergh existiert.


21. August 1999: Das Schloss Vadstena in Östergötland
21. August 2010: Spårväg City, die neue Straßenbahn in Stockholm 

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Montag, 20. August 2012

Gustav Sandgren, vom Industriearbeiter zum Literat

Gustav Sandgren wurde am 20. August 1904 in Västra Stenby im Östergötland geboren, wo er, nach eigenen Aussagen, eine sehr glückliche Kindheit verlebte, auch wenn die Familie sehr arm war und der Vater seine Einkünfte als Arbeiter mit jenen als Spielmann und als Violinbauer ergänzte. Diese Passion teilte Gustav, der bis zu seinem Lebensende gerne und oft ostgötische Violine spielte, wobei er sich dabei auf die Volksweisen Östergötlands beschränkte.

Als Gustav Sandgren nach Abschluss der Volksschule fünf Jahre lang als Industriearbeiter bei der Schokoladenfabrik Cloetta gearbeitet hatte, setzte er zwischen 1926 und 1929 seine Studien an der Volkshochschule fort und entschied sich hauptberuflich Schriftsteller zu werden. Bereits 1929 kam sein Roman „Gunnar“ auf den Markt und 1930 folgten zwei weitere Romane, allerdings alle noch mit mäßigem Erfolg. Gustav Sandgrens Durchbruch kam 1935 mit seinem Werk „Du bittra bröd“, das den Kampf der Arbeiter gegen die steigende Armut schildert.

Gustav Sandgren gehört zu den produktivsten Autoren seiner Zeit und veröffentlichte zwischen 1929 und seinem Tod im Jahre 1983 insgesamt 64 Bücher, neben 22 Sagen, zahlreichen Hörspielen und seinen Beiträgen in Zeitungen und Zeitschriften. Nahezu schon nebenbei übersetze er auch noch die Werke von Tarjei Vesaas ins Schwedische. Seine Inspiration kam vor allem aus der Welt der ländlichen Sagen, aus Mythen und der mystischen Glaubenswelt Östergötlands, obwohl sich der Autor in Stockholm niedergelassen hatte. Kaum bekannt sind Sandgrens Jugendbücher aus dem Bereich der Science Fiction, die er unter dem Pseudonym Gabriel Linde veröffentlichte.


20. August 1843: Die schwedische Sängerin Kristina Nilsson erobert sie Welt
20. August 1893: Dagens Nyheter und Axel Rudolf Mauritz Wall

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Sonntag, 19. August 2012

Das Schlosstheater Drottningholm auf Lovön im Mälaren

Am 19. August 1922 wurde das historische Drottningholmsteatern (Schlosstheater Drottningholm) auf der Insel Lovön im Mälaren nach einer über 70-jährigen Pause und einer kunstvollen Restauration neu eröffnet. Bereits nach dem Mord an Gustav III. im Jahre 1792 war das Theater nur noch sehr selten benutzt worden, da sich die folgenden Könige und Königinnen wenig für diese Art von Vergnügen interessierten und nach dem Mord ein gewisser Schatten über dem Theater hing. Das letzte Stück vor der Wiedereröffnung war dann 1858 zur Geburt von Gustav V. geboten worden.

Das ursprüngliche Schlosstheater Drottningholm wurde bereits 1754 gegründet, brannte dann jedoch bereits am 25. August 1762 vollkommen ab. Auf Initiative von Lovisa Ulrika wurde dann an der gleichen Stelle ab 1764 ein neues Theater erbaut, das am 9. Juli 1766 mit „Rhadamiste et Zénobie“ eröffnet wurde. Die Vorstellungen wurden überwiegend von adeligen Amateurschauspielern gegeben, auch wenn, bis zum Bau des Gustavianschen Opernhauses, bisweilen auch die Theatergruppen Stockholms eingeladen wurden.

Das Schlosstheater Drottningholm ist heute das am besten bewahrte Barocktheater Europas, wobei auch heute noch die Kulissen und die ursprünglichen technischen Einrichtungen des 18. Jahrhunderts benutzt werden. Das Repertoire, das jeden Sommer im Theater angeboten wird, sind ausschließlich Opern und Ballettvorstellungen aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert, wobei, bis auf wenige Ausnahmen, auch ausschließlich historische Instrumente der Zeit benutzt werden, was jeden Besuch des Theaters zu einem außerordentliches Erlebnis macht.


19. August 1772: Schwedischer Staatsstreich mit großen Folgen
19. August 1808: Henrik af Chapman macht den Schiffsbau zur Wissenschaft 

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Samstag, 18. August 2012

Der letzte Reichstag in Örebro

Auch wenn man heute grundsätzlich davon ausgeht, dass alle politischen Entscheidungen Schwedens in Stockholm gefällt werden, so war Stockholm in der Geschichte bei weitem nicht immer das politische Machtzentrum des Landes. Allerdings muss man bis zum 18. August 1812 zurückgehen, wenn man den letzten Reichstag außerhalb der Hauptstadt sucht, denn der Reichstag, der an diesem Tag in Örebro endete, war der letzte außerhalb Stockholms.

Dabei war der Reichstag in Örebro zwischen dem 13. April und dem 18. August 1812 von größter Bedeutung, nachdem Schweden erst drei Jahren vorher Finnland an Russland abgeben musste und sich nun ein neuer Krieg zwischen Frankreich und Russland anbahnte in den Schweden verstrickt werden konnte. Eine der wichtigsten Fragen war daher die Wehrbereitschaft zu erhöhen, die Einberufung aller junger Männer vorzubereiten und die Steuern zu erhöhen, damit die Kosten für die Verteidigung bezahlt werden konnte. So nebenbei wurde bei diesem Reichstag auch noch die Pressefreiheit eingeschränkt.

Der Reichstag in Örebro wurde in der dortigen Nikolaikirche abgehalten, wobei sich zu dieser Gelegenheit auch der Kronprinz Karl Johan erstmals mit einer Rede an den Reichsrat wendete. Geleitet wurde der Reichstag von Karl XIII., der zu dieser Gelegenheit im Schloss in Örebro wohnte. An diesem Reichstag nahmen, außer dem König, die Vertreter von drei Ständen teil, nämlich jener des Adels, die kirchlichen Würdenträger und die Vertreter der Bauernschicht. Im Rahmen dieses Reichstags in Örebro kam es auch zum Friedensvertrag zwischen Schweden und Großbritannien, sowie jenem zwischen Großbritannien und Russland.


18. August 1810: Die Bernadottes übernehmen die Macht in Schweden
18. August 1951: Kaffeerationierung in Schweden

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Freitag, 17. August 2012

Laura Fitinghoff, Literatur gegen Schundliteratur

Laura Fitinghoff, geborene Runsten, starb am 17. August 1908 in Stocksund. Sie wuchs gemeinsam mit vier Schwestern in einem Familienhaus auf, das keine negativen Einflüsse auf sie zukommen lassen wollte, denn der Vater war nicht nur Priester des Ortes, sondern auch Doktor der Theologie und sah es als seine Aufgabe an seine Töchter auch selbst zu unterrichten, was bedeutete, dass Religion, Latein, Astronomie und Literatur die wichtigsten Unterrichtsthemen waren. Außerdem wurden die Töchter täglich bei der Armenhilfe eingesetzt, die dem Priester am Herzen lag.

Mit 23 Jahren heiratete Laura Fitinghoff den um 44 Jahren älteren Conrad Fitinghoff. Nur wenige Jahre nach der Ehe zog das Paar, das nur eine Tochter hatte, ins Schloss Ekensholm im Södermanland, wobei die Ehe jedoch auf so wackeligen Beinen stand, dass die beiden Partner ab 1885 gewissermaßen ihre eigenen Wege gingen. Laura pachtete schließlich ein Mehrfamilienhaus in Stockholm, in das sie mit ihrer Tochter Rosa zog und von dessen Einkünften sie leben konnte und ihr genügend Geld blieb um in den kulturellen Salons der Stadt zu verkehren.

Noch im Jahre 1885 begann Laura Fitinghoff dann das Buch „En liten värld bland fjällen“ zu schreiben, das sie eigentlich nur für ihre Tochter begonnen hatte, dann jedoch mit Illustrationen von Jenny Nyström angereichert wurde und mit einem gewissen Erfolg verkauft wurde. Die Motive der meisten ihrer Bücher stammen aus Kindheitserinnerungen, die das Leben in einem nordländischen Pfarrhof schildern, jedoch nur zu einem gewissen Teil auch autobiografisch sind. Laura Fitinghoff verwendet einen Stil, der von jeder Gesellschaftsschicht gelesen werden kann, wobei ihr Ziel, vor allem mit ihren Jugendbüchern, war, Kinder und Jugendliche von der Schundliteratur jener Zeit zur wahren Literatur zu führen. Dies ist auch einer der Gründe, warum in ihren Büchern eigentlich die Armen die Helden sind und nicht, wie bei anderer Literatur jener Zeit, der gebildete Oberstand.


17. August 1850: Siri von Essen, die stärkste Frau Strindbergs
17. August 1908: Laura Fitinghoff, Kinderbücher aus Nordschweden 
17. August 1995: Der Mord an John Hron bewegt Schweden 

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Donnerstag, 16. August 2012

Steve Sem-Sandberg, der Autor der offenen Fragen

Steve Sem-Sandberg wurde am 16. August 1958 in Oslo geboren und erhielt seinen amerikanischen Vornamen in Erinnerung an seine Großeltern, die ihre schönsten Jahre in den USA verbracht hatten, bevor sie sich 1958 in Schweden niederließen, wohin ihnen dann die Eltern von Steve folgten. Die Kindheit verbrachte Steve Sem-Sandberg daher in Stockholm. Um einige seiner Werke zu schreiben, wohnte der Autor auch einige Jahre in Prag und in Wien, bevor er sich wieder in Schweden niederließ.

Die literarischen Werke von Steve Sem-Sandberg müssen in zwei Gruppen eingeteilt werden, da er bereits mit 18 Jahren seine Karriere begann und die ersten Bücher, die er in den 70er Jahren Schrieb, nur als Anfängerwerke bezeichnet werden können, da ihnen die Stärke fehlt, die Steve in seinen Büchern zeigt, die nach 1987 erschienen sind, dem Jahr, das er selbst als Neubeginn seiner literarischen Laufbahn nennt. Für diese späteren Werke wurde der Autor auch mit mehreren bedeuten Literaturpreisen ausgezeichnet.

Wer in den dokumentarischen Romanen von Steve Sem-Sandberg Antworten sucht, sollte die Bücher vielleicht gar nicht erst beginnen, denn mit der Entwicklung der Erzählungen tauchen bei Steve immer neue Fragen auf, was ihm auch eine besondere Stellung innerhalb der schwedischen Literatur gibt, da er alles Lehrerhafte abwirft, das sonst Dokumentationen prägt, die seine Stärke sind. Als sein bisher vermutlich bedeutendstes Werk wird die Trilogie „Theres“, „Allt förgängligt“ und „Ravensbrück“ bezeichnet, die Geschichte von drei Frauen darstellen: Ulrike Meinhof, Lou Andreas-Salomé und Milena Jesenská.


16. August 1912: Fingerabdrücke als Beweismittel in Schweden
16. August 1921: Hans Asplund, der Architekt des Brutalismus 

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Mittwoch, 15. August 2012

Der Vorname Estelle und Prinzessin Estelle von Schweden

Auch wenn der Name Estelle in seiner Originalform Stella (der Stern) in Italien bereits im 10. Jahrhundert vorkam, im 11. Jahrhundert in Frankreich und im 14. Jahrhundert in Großbritannien nachgewiesen werden kann, wo mehrere Romanfiguren den Namen Stella erhielten, kam die französische Form des Namens erst im 19. Jahrhundert nach Schweden und gehört bisher  zu den sehr seltenen Namen des Landes, was sich auch am Namenstagskalender bemerkbar macht, denn während Stella bereits am 15. August 1901 dort auftauchte, wurde Estelle erstmals 1986 dort eingetragen, um 1993 wieder zu verschwinden und 2001 erneut aufgenommen zu werden.

Als der Name Stella im 10. Jahrhundert in Italien nachweislich auftauchte, so handelte es sich damals noch um einen Familiennamen. Ein Zweig dieser Familie wanderte im Jahre 1011 vom italienischen Neapel in das französische Toulon aus, wo die Familie dann die französische Linie bildete. Im Laufe der Jahrhunderte verwandelte sich der Name dann in das französische Estelle und ab Mitte des 19. Jahrhunderts verwandelte sich der Familienname Stella und Estelle in den Vornamen Estelle, der in Frankreich allerdings am 11. Mai im Namenstagskalender zu finden ist und nicht am 15. August.

Prinzessin Estelle erhielt diesen Vornamen allerdings nicht nach dem italienischen Geschlecht, sondern in Erinnerung an Estelle Romaine Bernadotte, die im Jahre 1904 in New York zur Welt kam und mit Folke Bernadotte, dem Taufpaten  des Königs Carl XVI. Gustafs, verheiratet war, der 1948 bei einem diplomatischen Auftrag in Jerusalem ermordet wurde. Folke Bernadotte ist insbesondere durch die sogenannten „Weißen Busse“ bekannt geworden. Da sowohl Estelle Bernadotte als auch Folke Bernadotte philanthropische Eigenschaften hatten, soll der Vorname Estelle daher auch auf den Ruf einer Wohltäterin anspielen.


15. August 1247: Sigtuna, die Dominikaner und die Mariakyrkan
15. August 1794: Elias Magnus Fries, der erste schwedische Fachmann für Pilze 

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Dienstag, 14. August 2012

Stieg Trenter und der Stockholmer Kriminalroman

Stieg Trenter wurde am 14. August 1914 in Stockholm geboren und hieß bis 1936 eigentlich Stig Johansson. Die Ursache zum offiziellen Namenswechsel war, dass Stieg seine Werke unter dem Pseudonym Trenter veröffentlicht hatte, einem Familiennamen, den er sich vom Kriminalroman „Trent's Last Case“ von E. C. Bentley geliehen hatte, einem Namen, mit dem er nach ersten Erfolgen, allerdings noch als Journalist, auch ständig angesprochen wurde. Es war daher nur sinnvoll diesen Namen auch tatsächlich eintragen zu lassen.

Die Kriminalromane Stieg Trenters spielen überwiegend im Stockholmer Milieu. Ab seinem dritten Roman „Farliga Fåfänge“ (1944), taucht seine Hauptfigur, der Fotograf Harry Friberg, auf, der in vielen Zügen dem Charakter eines befreundeten Fotografen des Autors entspricht. In den meisten Werken arbeitet Harry Friberg mit dem Kriminalintendant Vesper Johnson zusammen, was ein ideales Team ergibt. Erst ab dem 23. Kriminalroman ändert sich dann der Stil der Bücher in mehreren Punkten.

Nachdem Stieg Trenter sich in zweiter Ehe mit der Schriftstellerin Ulla Trenter, geborene Anderson, verheiratet hatte, entstanden ab dem 23. Roman die Kriminalromane in Kollaboration mit seiner Frau. Als Stieg im Jahre 1967 starb, führte Ulla die Serie mit den beiden Hauptfiguren fort, allerdings unter eigenem Namen und in einem Stil, der vollkommen mit den vorhergehenden Werken bricht, nicht zuletzt auch wegen ihrem persönlichen politischen Engagement in der schwedischen Zentrumspartei, deren Gedankengut in die Handlungen einfließt.


14. August 1571: Anders Bure, der Vater der schwedischen Kartographie
14. August 1814: Die Union von Schweden und Norwegen

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Montag, 13. August 2012

Der Frieden von Brömsebro unter Königin Kristina

Da Brömsebro nahezu 1000 Jahre lang die Grenze zwischen Schweden und Dänemark bildete und hier eine der wichtigsten Handelsstraßen entlang ging, gab es dort, an der heutigen Grenze zwischen dem Blekinge Län und dem Kalmar Län zahlreiche Kämpfe, aber auch mehrere Friedensverhandlungen. Der Frieden von Brömsebro am 13. August 1645 brachte den vermutlich größten Sieg nach Schweden , wobei es sich dabei auch um den letzten Friedensvertrag handelte bevor der südlichste Teil Schwedens über den Frieden von Roskilde ganz an Schweden ging.

Bevor es jedoch zum Frieden von Brömsebro kam, führte Schweden unter Königin Kristina und Dänemark/Norwegen unter Christian IV. rund 20 Monate lang einen erbitterten Krieg, den Kristina ohne jede Kriegserklärung eingeleitet hatte um einen freien und vor allem zollfreien Zugang zu allen Weltmeeren zu erhalten, da Dänemark den Öresund vollständig beherrschte und Schweden daher nur einen kleinen und relativ unsicheren direkten Zugang zum Meer bei Göteborg hatte.

Da Dänemark zu dieser Epoche sehr geschwächt war, nutzte Schweden alle seine Vorteile und hatte massive Forderungen während der Friedensverhandlungen, die vom 8. Februar 1645 bis zum 13. August des gleichen Jahres dauerten und von französischer Seite geführt wurden. An der Stelle des früheren Grenzsteines wurde 1915 ein Erinnerungsstein aufgestellt auf dem man die Namen der Vertragspartner und jenen des französischen Diplomaten, der die Gespräche führte, lesen kann.


13. August 1905: Norwegen entscheidet sich gegen eine Union mit Schweden
13. August 1970: Lisa Nilsson, zwischen Jazz, Pop und schwedischer Volksmusik

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Göteborger Kulturfestival 2013

Sonntag, 12. August 2012

Kerstin Thorvall und die sexuelle Revolution Schwedens

Kerstin Thorvall wurde am 12. August 1925 in Eskilstuna geboren und hatte sehr früh den Wunsch das Elternhaus zu verlassen, denn als der manodepressive Vater im Jahre 1936 starb und Kerstin gerade einmal 11 Jahre alt war, begann ein Verhältnis mit der Mutter, das nur aus Spannungen und Konflikten bestand. Unmittelbar nach ihrem Abitur zog Kerstin Thorvall daher nach Stockholm, wo sie auf der Hochschule für Design Beckman eine Ausbildung als Modezeichnerin machte.

Da ihr jedoch die Arbeit als Modezeichnerin wenig zusagte, begann Kerstin Thorvall ab den 50er Jahren Bücher und Zeitschriften zu illustrieren und bald auch humoristische Beiträge für die Frauenzeitschriften „Veckorevyn“ und „Damernas Värld“ zu schreiben. Ihre literarische Karriere begann dann im Jahre 1959, als Bonniers sie beauftragte das Jugendbuch „Boken till dig“ zu schreiben. Diesem Werk folgten mehrere Jugend- und Kinderbücher, wobei Kerstin Thorvall jedoch auch weiterhin an Illustrationen arbeitete, unter anderem für Astrid Lindgrens Buch „Kalle Blomkvist och Rasmus“.

Vor allem in den 70er Jahren verursachte Kerstin Thorvald dann eine Art Moralpanik in Schweden, da sie sehr freizügig über die sexuelle Befreiung der Frau, insbesondere aber Jugendlicher, schrieb. Obwohl oder gerade weil Kerstin von den Frauenbewegungen abgelehnt wurde, weil sie in ihren Büchern keine politische Position einnahm und sämtliche Kritiker ihre Werke als Skandal bezeichneten, wurden die Bücher zu Bestsellern und waren der Anfang der sogenannten „Bekännelselitteraturen“, die in Schweden bis heute Bestseller schafft. Ab den 90er Jahren überzeugten Thorvalds Bücher dann allerdings selbst die Kritiker. Kerstin Thorvall starb am 9. April 2010 im Alter von 84 Jahren in Stockholm.


12. August 1901: Adolf Erik Nordenskiöld, der Entdecker der Nordpassage
12. August 1920: Schwedische Luftfahrt und erste Luftftransport

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Samstag, 11. August 2012

Torgny T. Segerstedt verändert die schwedische Gesellschaft

Auch wenn Torgny T. Segerstedt, der am 11. August 1908 in Mellerud geboren wurde, nicht ebenso bekannt ist wie sein Vater Torgny Segerstedt, so spielte er eine sehr wichtige Rolle im Schweden der Nachkriegsjahre, da er als erster Professor für Soziologie in Uppsala einen bedeutenden Einfluss auf mehrere gesellschaftlichen Reformen des Landes ausübte. Als Vertreter der Cambridgeschule hatte für ihn die soziale Situation des Einzelnen eine wichtige Bedeutung in der Entwicklung eines Landes.

Torgny T. Segerstadt studierte an der Universität in Lund Philosophie, wobei er sich dort an der ältesten heute noch existierenden Studentenzeitschrift Lundagård engagierte, die noch heute mit einer Auflage von 45.000 Exemplaren erscheint und in seiner Geschichte mehrere bedeutende Autoren zählen kann. Nach Abschluss seines Studiums und seiner Promotion in Philosophie wurde er erst Dozent für Philosophie in Lund und anschließend Professor in Uppsala. Durch einen königlichen Beschluss am 26. Juli 1947 wurde er dann zum ersten Soziologieprofessor Schwedens ernannt.

Der Professur für Soziologie gingen allerdings zwei bedeutende Werke von Torgny T. Segerstedt voraus, nämlich „Verklighet och värde“ (1938) und „Ordens makt“ (1944), die sich mit der Bedeutung der sozialen Struktur Schwedens auseinandersetzten. Sein Auftrag als Professor war indes die Bedeutung der Industrialisierung im Verhältnis zur damals aktuellen sozialen Struktur des Landes zu erforschen. Für Segerstedt bedeutete dies in der Realität, das Wohlfahrtsystem Schwedens zu ändern. In diesem Rahmen kam es dann auch zu den berühmten „Folkhemmet“ des Landes, die für die Sozialdemokratische Partei Schwedens eine wichtige Rolle spielten. Segerstedt starb am 28. Januar 1999 in Uppsala.


11. August 1465: Kettil Karlsson ändert den Lauf der schwedischen Geschichte
11. August 2000: Ein Rettungshubschrauber explodiert am Kebnekaise

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Freitag, 10. August 2012

Das Schloss Gripsholm am Mälaren


Am 10. August 1537 wurde der Grundstein für das Schloss Gripsholm am Mälaren gelegt, wobei dieser Bau allerdings noch mehr einer Festung glich als einem Schloss. Heute ist dieses prachtvolle Gebäude eines des meistbesuchten Schlösser Schwedens, da man im Inneren nicht nur die größte Porträtsammlung Schwedens mit seinen 4000 Werken findet, sondern davor auch die Runensteine entdecken kann, die über den legendären Ingvarståget der Wikinger aus den Jahren 1036 bis 1041 berichten.

An der Stelle, an der Gustav Vasa im Jahre 1537 das Schloss Gripsholm bauen ließ, fand man jedoch bereits gegen 1370 eine Burg des Reichsrates Bo Jonsson, der dem Geschlecht Grip angehörte und nach dem das Schloss noch heute benannt ist. Bo Jonsson hatte diese Stelle wegen seiner Nähe zu Stockholm und der strategisch günstigen Lage am Mälaren gewählt. Während des Aufstands im Jahre 1434 unter Engelbrekt Engelbrektsson wurde die Burg allerdings abgebrannt. Sten Store der Ältere schenkte dann 1498 die neu aufgebaute Burg dem Kartusiankloster.

Allerdings sollte die neu erbaute Burg und das Kloster nicht lange überleben, denn Gustav Vasa beschlagnahmte das Bauwerk und die zugehörigen Ländereien, verbot im Zuge der Reformation das Kloster und ließ die Burg abreißen. Da Gustav Vasa das Schloss Gripsholm jedoch für Verteidigungszwecke bauen ließ, war es wenig prunkvoll und begann nach seinem Tod zu verfallen. Das heutige Aussehen verdankt das Schloss Gripsholm insbesondere der Königin Hedvig Eleonora, die das Schloss umbauen, erweitern und modernisieren ließ. Die endgültige Form erhielt das Schloss dann durch die weiteren Umbauten unter Fredrik Lilljekvist ab dem Jahre 1890.


10. August 1628: Die Vasa sinkt bei ihrer Jungfernfahrt vor Stockholm
10. August 1983: Ruben Rausing, der Erfinde der Tetra Pak 

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Donnerstag, 9. August 2012

Fred Åkerström, ein schwedischer Troubadour

Fred Åkerström, der eigentlich Bo Gunnar Åkerström hieß, starb am 9. August 1985 im Alter von 48 Jahren in Karlskrona, wobei vor allem das letzte Jahr des Troubadours von Depressionen und exzessivem Alkoholgenuss geprägt war, eine Situation, in die er geraten war als auch seine zweite Ehe gerade einmal vier Jahre gehalten hatte. Sein plötzliches Verschwinden kam für viele nahezu wie eich Schock und ließ eine Leere in der Musikwelt.

Fred Åkerström, geboren am 27. Januar 1937 in Stockholm, war in sehr bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen und nahm, bevor er sich ab Mitte der 60er Jahre ganz der Musik widmete, alle möglichen Kurzzeitjobs an ohne jedoch ein Ziel in seinem Leben zu finden. Der Erfolg kam mit mit seinen Auftritten im Stockholmer Vispråmen Storken, wo sich in den 60er Jahren alle Troubadoure Schwedens trafen. Åkerström fiel mit seiner starken Stimme und den Interpretation der Lieder von Ruben Nilson auf. Bereits 1963 war daher auch seine erste Platte „Fred Åkerström sjunger Ruben Nilson“ auf den Markt gekommen.

Nach einer längeren Tournee durch Schweden im Jahre 1964 wurden die Lieder Fred Åkerströms immer politischer (Sådan är kapitalismen) und der Künstler schloss sich der KFML an, dem Vorläufer der Kommunistischen Partei Schwedens. In dieser Zeit gründete er auch, gemeinsam mit Cornelis Vreeswijk und Finn Zetterholm den Berufsverband der Troubadoure Schwedens. Seine finanzielle Situation begann sich jedoch bedeutend zu verschlechtern, bis Fred Åkerström dann in den 70er Jahren Carl Michael Bellman in Ton setzte und seine Lieder einen immer größeren Kreis an Liebhaber fanden.


9. August 1612: Sven Bröms, ein Arzt gründet die Ockelboverken
9. August 1955: Maud Olofsson, die ungeliebte Ministerin Schwedens

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Mittwoch, 8. August 2012

Krebspremiere und Krebsfeste in Schweden

Die Krebspremiere oder Kräftpremiären, wie sie in Schweden heißt, fällt seit 1878 jedes Jahr auf den 8. August und geht darauf zurück, dass es ab 1878 zwischen dem 1. November und dem 7. August um 17 Uhr verboten war im Hjälmaren Krebse zu fangen, ein Verbot, das sich langsam über alle schwedischen Seen ausdehnte und verhindern sollte, dass Krebse in Schweden ausgerottet werden. Auch wenn dieses Verbot am 1. Januar 1994 aufgehoben wurde, so bleibt traditionell der 8. August der Tag an dem viele Schweden erstmals im Jahr Krebse essen.

Die Kräftpremiären wird in Schweden in der Regel mit der Kräftskivan verbunden, einem Fest unter Freunden bei denen nicht nur Krebse das wichtigste Gericht sind, sondern ein Fest, das auch mit viel Alkohol verbunden ist und an dem der Tisch oft mit allen Krebsattributen geschmückt ist, denn man verwendet Servietten mit Krebsmotiv, Lampions mit aufgedruckten Krebsen, Pappteller, die mit Krebsen verziert sind, setzt „Krebshüte“ auf und vieles andere mehr. Neben Krebsen findet man auf dem Tisch auch die üblichen Gerichte eines Smörgåsbordet und zum Schnaps singt man die typischen Schnapslieder.

Die Krebspremiere und die Kräftskivan haben allerdings nichts mit den in den letzten Jahren aufgetauchten touristischen Krebsfestivalen zu tun, die nichts mit Tradition zu tun haben, sondern immer mehr zu touristischen Festen werden. Das größte dieser schwedischen Krebsfestivale findet jeweils Mitte Juli in Glommen statt, wo man auf fünf Tage verteilt rund 30.000 Besucher zählt. Dieses Festival wurde erstmals 1996 gefeiert und ist mit allen möglichen Ereignissen zum Thema Krebs verbunden, wobei selbstverständlich auch Krebse als wichtigstes Gericht angeboten werden. In den letzten Jahren werden allerdings auch in Orten wie Vadstena, Motala oder Tidaholm Krebsfestivale im August zu öffentlichen Ereignissen, die Tourismus anziehen sollen, jedoch nichts mit den traditionellen Kräftskivor zu tun haben.


8. August 1973: Vilhelm Moberg und die schwedischen Auswanderer
8. August 1993: Eine JAS 39 Gripen stürzt in Stockholm ab 

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Dienstag, 7. August 2012

Jacob Berzelius und die Kennzeichnung der chemischen Elemente

Am 7. August 1848 starb Jöns Jacob Berzelius in Stockholm im Alter von 68 Jahren, ein Naturwissenschaftler und Chemiker der in Schweden den Beinamen Den svenska kemins fader erhielt. Jacob Berzelius, der auch mehrere chemische Elemente entdeckt hat, wurde vor allem wegen zwei grundlegenden Arbeiten bekannt, die bis heute ihre Wichtigkeit nicht verloren haben. Zum einen gab Berzelius bereits im Jahre 1818 eine Tabelle mit Atomgewichten heraus, die nur sehr wenig von den heutigen Tabellen abweichen, zum anderen gab er den chemischen Elementen ihre Kennzeichnung in Buchstabenform.

Carl Gustaf Qvarnströms Jacob Berzelius in Stockholm

Auch wenn sich Jöns Jacob Berzelius, der am 20. August 1779 geboren wurde, bereits sehr früh für Naturwissenschaft interessierte, so dachte er wenig an eine entsprechende Karriere, denn als Sohn eines Priesters und aus ärmlichen Verhältnissen schien es fast logisch, dass er ebenfalls ein theologisches Studium in Uppsala begann und sich parallel dazu zum Arzt ausbildete, einem Beruf, der weitaus besser zu einem Priester passte als ein Naturwissenschaftler, der im Dienste Gottes wenig Nutzen bringen konnte. Um sich sein Studium zu finanzieren, arbeitete Jacob Berzelius als Lehrer und gab Nachhilfeunterricht.

Aber gerade seine Ausbildung zum Arzt führte Berzelius zurück zur Chemie, da er Medizin sehr schnell mit Chemie zusammenführte, denn als er einen Sommer lang in der Apotheke in Vadstena arbeitete, lernte er Barometer, Thermometer und andere Geräte herzustellen und als er ab 1800, als Berzelius als Arzt für Arme arbeitete, begann er mit Wasseranalysen und begann bei seinen Behandlungsmethoden und Diagnosen Elektrizität mit anzuwenden. Als der Mediziner dann ab 1802 am Vorläufer des Karolinska Instituts zu arbeiten begann, wo er bald Professor für Medizin und Pharmazie wurde, konnte er sich voll auf seine Forschung spezialisieren. Jacob Berzelius starb am 7. August 1848, nachdem er die letzten Jahre an den Rollstuhl gebunden war und unter fortschreitender Demenz litt.


7. August 1869: Ellen Palmstierna und der Kampf für eine andere Zukunft
7. August 1890: Anna Månsdotter und die Todesstrafe in Schweden

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Way Out West, Musik in Göteborg

Montag, 6. August 2012

Der schwedische Architekt Ivar Justus Tengbom

Am 6. August 1968 starb der schwedische Architekt Ivar Justus Tengbom in Stockholm, der Stadt in der sein vermutlich bekanntestes Bauwerk zu finden ist, das Konzerthaus. Die Firma Tengbom Arkitekter, existiert heute bereits in der dritten Generation, gehört mit seiner über 100-jährigen Existenz zu den weltweit am längsten heute noch existierenden Architekturbüros und ist noch heute für seine renommierten modernen Bauten bekannt, die überall in schwedischen Städten auftauchen.

Ivar Tengbom, der am 7. April 1878 in Nynäs geboren wurde, studierte erst an der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg und anschließend an der Königlichen Kunstakademie in Stockholm Architektur, bevor er mehrere Studienreisen nach Dänemark und Frankreich unternahm. Nach seiner Rückkehr gründete er im Jahre 1906 in Stockholm ein Architekturbüro, das sich so stark entwickelte, dass es bereits nach zehn Jahren über 25 Angestellte verfügte, nicht zuletzt deshalb, weil Ivar Justus Tengbom in dieser Zeit bereits mehrere bedeutende Architekturpreise gewonnen hatte.

Zu den ersten wichtigen Bauten Tengboms gehören das Rathaus in Borås, die Engelbrektskyrkan in Stockholm, der Kungsträdgården in Stockholm und die Trefaldighetskyrkan in Arvika. Als Ivar Tengbom dann 1920 die Ausschreibung um das Stockholmer Konzerthaus gewann, ging es mit seiner Karriere nur noch aufwärts und ein bedeutendes Gebäude nach dem anderen entstand nach seinen Zeichnungen.  Das letzte Gebäude, das Tengbom, bereits gemeinsam mit seinem Sohn Anders Tengbom, zeichnete, war das Bonnierhuset in Stockholm. Den Stil Tengboms findet man aber auch in der Himmerfahrtskirche in Höganäs, dem Citypalatset in Stockholm, dem Tornparken in Sundbyberg und an den moderneren Elementen der Skara Domkirche.


6. August 1933: Der erste internationale Grand Prix in Schweden
6. August 1973: Die schwedische Fernsehköchin Tina Nordström 

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