Samstag, 7. Februar 2015

Charles Emil Hagdahl und die moderne Küche Schwedens

Charles Emil Hagdahl kam am 7. Februar 1809 in Linköping zur Welt und wurde überwiegend im Wallenbergska huset von den Privatlehrern der Familie Wallenberg auf die Hochschulreife vorbereitet. Nach der Hochschulreife studierte Hagdahl Medizin an der Universität Uppsala, ein Studium, das er 1841 mit einer Abhandlung über Koliken erfolgreich beendete. Kurz nach Ende des Studiums und seiner Hochzeit brach der Mediziner mit seiner Frau auf eine zweijährige Hochzeitsreise durch Europa auf, während der er jedoch zahlreiche Gefängnisse der verschiedenen Länder besuchte um in Schweden über die Situation in den europäischen Gefängnissen berichten zu können. Für diese Arbeit hatte Hagdahl auch ein Stipendium erhalten, das dem Ehepaar die ausgedehnte Hochzeitsreise erleichterte.

Eines der größten Interessen des Mediziners Hagdahl wurde, nach dem frühen Tod seiner Frau, die gesunde Küche, bei dessen Ausarbeitung er von seiner Haushälterin und Geliebten bedeutend unterstützt wurde. Auf rund 1000 Seiten schuf Hagdahl das erste umfassende, moderne, schwedische Kochbuch, das nicht nur, teilweise auf amüsante Weise, 3000 Rezepte bietet, sondern auch die verschiedenen Lebensmittel vorstellt und selbst Hinweise zur Erziehung von Hausmädchen liefert. Das Werk, das erstmals 1879 erschien, wurde über Jahrzehnte hinweg das Standartwerk der modernen schwedischen Küche und gilt als die Basis der heutigen Kochkunst des Landes.

Das Original des Buches findet man heute im Archiv des Östergötlands Länsmuseum in Linköping, dessen Entstehen ebenfalls auf Charles Emil Hagdahl zurückgeht, denn 1895 vermachte er seine umfassende Kunstsammlung und 20.000 Kronen, damals eine sehr bedeutende Summe, der Stadt Linköping, allerdings unter der Voraussetzung, dass diese ein Kunstmuseum baue, das 1939 im heutigen Museum der Stadt integriert wurde, einem Bau der Architekten Nils Ahrbom und Helge Zimdal. Charles Emil Hagdahl gilt noch heute als Gönner der Stadt Linköping und wurde nach seinem Tod am 29. November 1897 auch dort beerdigt.


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Copyright: Herbert Kårlin

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