Freitag, 27. Februar 2015

Der Göta Kanal, vom Lastverkehr zum Tourismus

Am 27. Februar 1869 wurde von Erik Bernhard Thorsell, dem Besitzer eines Flussfrachters, die Ångfartygsaktiebolaget Motala Ström gegründet. Thorsell war um diese Zeit der einzige, der noch an die Rentabilität des Flussverkehrs in Schweden glaubte, denn die Reeder und  die Banken Schwedens setzten um diese Zeit auf die Eisenbahn, zumal 1862 die Västra Stambanan in Betrieb genommen worden war. Das Frachtschiff, das Thorsell daher günstig gekauft hatte, sollte daher ein neuer Anfang für den Verkehr auf dem Göta Kanal werden.


Im Winter 1868/69 baute Thorsell seinen Frachter um. Der Kapitän setzte einen stärkeren Motor ein und ließ 48 Kabinen bauen, denn seine Idee war den Transport von Waren mit dem Passagierverkehr zu verbinden. Die Idee zeigte sich erfolgreich, denn schon 1871 ließ Thorsell ein weiteres Schiff bauen, das er nach dem Kanalbauer Baltzar von Platen taufte und nur ein Jahr später benötigte sein Unternehmen weitere zwei Schiffe, darunter die Juno mit der man noch heute den Göta Kanal bereisen kann, auch wenn das Schiff mehrmals etwas modernisiert wurde.

Durch sehr viel Werbung gelang es Thorsell die Reise auf dem Göta Kanal zu einer internationalen touristischen Attraktion zu machen, was jedoch mit den beiden Weltkriegen zu einem immensen Rückschlag führte, denn in diesen Jahren lag sowohl der Transportverkehr als auch der Tourismus brach. 1957 musste die Reederei, nach einer kurzen Erholung, dann den Konkurs beantragen und nur dank der Initiative des Reeders Helge Källsson, der die Schiffe aufkaufte und die Rederiaktiebolaget Göta Kanal gründete, konnte der touristische Verkehr wieder aufwärts gehen. Aber ab Ende der 80er Jahre kam erneut eine Krise und Källson suchte einen Käufer, was jedoch mit größeren Problemen verbunden war, da er ausländische Investoren ablehnte. Im Herbst 2000 kaufte dann jedoch die Strömma Turism och Sjöfart AB sämtliche Schiffe und organisiert seit dieser Zeit im Sommer touristische Erlebnisreisen auf dem Göta Kanal.


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Copyright: Herbert Kårlin

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