Montag, 30. Januar 2017

Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme

Olof Palme kam am 30. Januar 1927 als Sohn eines Versicherungsdirektors in der Stockholmer Nobelgegend Östermalm zur Welt uind erhielt daher auch von den jüngsten Jahren an eine ausgezeichnete Ausbildung. Man sagt, dass bereits der vierjährige Palme mit seinem Kindermädchen Französisch sprach, mit seiner Mutter Deutsch und seinen Geschwistern Schwedisch. Mit sieben Jahren begann Palme seine Schulbildung mit der zweiten Klasse des Beskowska Schule und als er zehn Jahre alt war, begann er mit dem Gymnasium. Nach der Hochschulreife im Jahre 1944 begann Palme für das Svenska Dagbladet zu schreiben und machte einen vierjährigen Militärdienst bevor er in den USA seine Studien begann. Als Olof Palme 1951 nach Schweden zurückkehrte, schrieb er sich an der Universität Stockholm ein um dort Jura zu studieren, parallele hierzu setzte er jedoch auch seine militärische Karriere fort und 1956 wurde er Leutnant der Kavallerie.

Obwohl Olof Palme in der bürgerlichen Schicht Schwedens aufgewachsen war, wurde er ab den 50er Jahren bei den Sozialdemokraten politisch aktiv. Nach eigenen Aussagen hatten ihn drei Ereignisse von der Politik der bürgerlichen Parteien entfernt. Zum einen die Steuerdebatten im Jahre 1947, zum anderen sein Aufenthalt in den USA, als der Politiker mit den Klassenunterschieden konfrontiert wurde, und zum dritten eine Asienreise im Jahre 1953, als Palme die Folgen des Kolonialismus mit eigenen Augen gesehen hatte. Olof Palme vertrat daher die Sozialdemokraten an 1958 im Parlament und hatte unter Ministerpräsident Tage Erlander auch mehrere bedeutende politischen Aufgaben. Dieser politische Wandel und die elitäre Herkunft Palmes ist nahezu einmalig in der schwedischen Politik und verhalf dem Politiker sicher auch teilweise zu seinem besonderen Ruf, nicht zuletzt deshalb, weil er als Nicht-Arbeiter der Politik Schwedens teilweise auch eine andere Richtung geben konnte.

Am 1. Oktober 1969 wurde Olof Palme zum Parteivorsitzenden der Sozialdemokraten gewählt und am nur zwei Wochen später wurde er zum Ministerpräsidenten ernannt. Bereits während seiner ersten Phase als Ministerpräsident zeigte sich Palme mit einer deutlichen sozialistischen Linie, denn er kritisierte die USA auf Grund des Vietnamkrieges, er erreichte ein Mitbestimmungsrecht der Arbeiter und er schwächte den Einfluss der Monarchie, da er dem König jeden Einfluss bei Regierungsbildungen nahm. Aber auch während seiner zweiten Phase als Ministerpräsident konnte Palme die schwedische Politik sehr deutlich prägen, auch wenn er sich nun mehr in der Verteidigung seiner Ideologie sehen musste, denn die bürgerlichen Parteien zeigten seine Verhandlungsbereitschaft mit der Sowjetunion als Schwäche und seine Kritik an Israel auf Grund des Palästina-Konflikts  wurden nicht als Friedensgedanke betrachtet, sondern als Angriff auf Israel. Die Israelkritik Palmes wird heute von der schwedischen Außenministerin Margot Wallström weitergeführt, wenn auch weitaus aggressiver als durch Palme. Olof Palme wurde am 28. Februar 1986 in Stockholm ermordet.


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Copyright: Herbert Kårlin

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