Donnerstag, 22. Dezember 2016

Das schwedische Sperrfeuer im Dezember 1944

Auch wenn der schwedischen Bevölkerung Ende Dezember 1944 bereits klar war dass der Krieg dem Ende entgegenging, so stürzte in der Nacht des 22. Dezember 1944 die Bevölkerung des südlichen Teil des Landes auf die Straßen oder in die Keller, mit der festen Überzeugung dass sich der Zweite Weltkrieg nun auch über Schweden erstreckte, denn in kürzester Zeit donnerten rund tausend Flugzeugen in sehr geringer Höhe über die Häuser und ließen dabei die Nacht noch dunkler erscheinen. Vor allem in Karlskrona wuchs die Angst noch dadurch da über der Ostsee auch Bomben abgeworfen wurden.

In der Tat handelte es sich bei den Flugzeugen jedoch im Maschinen der Alliierten, die Schweden als Leitlinie sahen um den Norden Deutschlands anzugreifen. In Halmstad betrachtete die Bevölkerung den Überflug mehr als Sensation, da man von dort aus sehen konnte wo das Ziel der Militärmaschinen lag. Erstaunlich fand man lediglich dass man am nächsten Morgen in der Zeitung lesen konnte dass eine große Menge an fremden Flugzeugen die Stadt in hoher Höhe überflogen habe. Auf Grund des starken Nebels waren die Bomber dort nämlich gezwungen auf etwa 100 Meter Höhe zu fliegen und bei vielen Maschinen deutlich zu sehen war um welche Luftwaffe es sich handelte, aber die Verteidigung, die Quelle der Zeitungen, schien davon nichts bemerkt zu haben.

In allen betroffenen Orten wurde auf Grund der unerwarteten „Invasion“ die Luftabwehr aktiv und feuerte ein Sperrfeuer unter die Maschinen der Alliierten um jedes Landen zu verhindern. Wirklich aktiv war die Luftabwehr vor allem in Göteborg, Halmstad, Malmö und Karlskrona, wobei das Artilleriefeuer immer wieder ausgesetzt werden musste, da die Flugzeuge so niedrig flogen dass das Risiko bestand sie abzuschießen, was verheerende Folgen mit sich bringen konnte. Als sich in den folgenden Monaten das Phänomen noch einige Male wiederholte, wurde zwar erneut die Luftabwehr aktiv, aber für die Bevölkerung war dies dann ein Zeichen dafür dass der Krieg dem Ende zuging.


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Copyright: Herbert Kårlin

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