Samstag, 24. Dezember 2016

Ericus Olai, Geschichtswissenschaftler und Theologe

Als der Geschichtswissenschaftler und Theologe Ericus Olai am 24. Dezember 1486 in Uppsala starb, wurde er geradezu als Heiliger verehrt und sein Grab in der Kathedrale von Uppsala wurde von unzähligen Pilgern besucht. Erst die Reformation setzte den Pilgern ein Ende. Heute gilt Ericus Olai noch als einer der ersten Geschichtsschreiber Schwedens und vor allem als Vorreiter des Gotizismus, also der erste Schwede, der die schwedische Sprache, die schwedische Kultur und die schwedische Geschichte als Zentrum der abendländischen Kultur betrachtete.

Über die Kindheit und die Jugend von Ericus Olai kann nur spekuliert werden, denn seine Spuren gehen nur bis zum 1. Oktober 1447 zurück, als er sich an der Universität Rostock einschrieb, wo er fünf Jahre später das Magisterexamen ablegte. Nach einigen Jahren in Uppsala wurde Olai 1475 in Siena Doktor in Theologie, was ihm anschließend den Weg zu einer Professur an der Universität Uppsala öffnete. Trotz seiner hohen Stellung taucht Ericus Olai nur sehr wenig in der Politik auf, um so mehr jedoch als Geschichtswissenschaftler, da er das Werk Chronica regni Gothorum, das bis heute in fünf etwas abweichenden Versionen erhalten blieb, verfasste.

Genau genommen hatte Ericus Olai von König Karl Knutsson (Bonde) den Auftrag erhalten die Geschichte Schwedens schriftlich festzuhalten, wobei der König dabei wenig Wert auf eine kritische Geschichtsschreibung setzte, sondern Schweden als das Urheim der Goten sehen wollte, eine Meinung, die auch Olai vertrat. Nach der Theorie des Geschichtswissenschaftlers brachen die Goten vom Norden auf um letztendlich das Römische Reich auszulöschen. Um dies zu beweisen griff Ericus Olai zur Etymologie, was ihm ermöglichte auch verschiedene Volksgruppen zu mischen. Auch wenn bald die Kritik von den südlicher gelegener Länder kam, so ließ sich Olai in seiner Meinung nicht beirren und erst gegen 1870 wurde seine Lehre auch im eigenen Land sehr stark in Zweifel gezogen, was allerdings auch dazu führte, dass die nazistischen Bewegungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts erneut die Thesen des Theologen und Geschichtswissenschaftlers an die Öffentlichkeit brachten.


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Copyright: Herbert Kårlin

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