Freitag, 4. Juli 2014

Die Eisenhütte Herräng schließt nach vier Jahrhunderten

Die Eisengrube in Herräng geht vermutlich bis ins 16. Jahrhundert zurück, auch wenn die geschichtlichen Aufzeichnungen nur bis ins folgende Jahrhundert reichen. Allerdings sprach man damals noch nicht von Herräng, sondern von Kuggvass, einem Name, der vermutlich an die Koggen der Hanse erinnert die damals hier anlegten um das gewonnenen Erz zu laden. Wie bei so vielen Gruben wechselten die Besitzer mehrmals im Laufe der Jahrhunderte und waren immer wieder für einige Jahre ohne jede Aktivität.

Während man zu Beginn in Herräng nur das Eisenerz gewann, entschied sich Per Nathanael Fröding im Jahre 1889 dazu das Erz vor dem Verkauf zu veredeln, auch wenn er seine Ideen erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts realisieren konnte. Ab 1902 und erneut unter einem neuen Besitzer wurde das Werk in Herräng dann in eine vollständige Eisenhütte verwandelt und es entstand eine größere Siedlung für die Arbeiter. Auf Grund finanzieller Schwierigkeiten und einer Wirtschaftskrise musste die Hütte jedoch bereits 1910 umstrukturiert werden. Es folgten Krisen und neue Eigentümer, aber das Werk in Herräng konnte, mit Ausnahme weniger Jahre, kaum rentabel arbeiten.

Die ersten Teile der Grube wurden bereits 1959 geschlossen und nur zwei Jahre später musste die Grube ganz geschlossen werden und nur noch die Eisenhütte arbeitete weiter, mit Erz, das aus anderen Gruben des Landes gekauft wurde. Trotz der wachsenden Konkurrenz gelang es der Eisenhütte Herräng noch weitere acht Jahre zu überleben, aber am 4. Juli 1969 musste die Hütte aus finanziellen Gründen dennoch endgültig geschlossen werden. Heute entdeckt man in Herräng nur noch wenige Reste des ursprünglichen Bergbaus, denn nur einige Gebäude wurde von der Eisengießerei Roslagsgjuteriet AB übernommen und ein Großteil der Gruben wurde mit Ferienhäuschen bebaut. Als Erinnerung an die Blütezeit von Herräng findet jedoch noch ein Schlackefeld von mehreren Hektar und einige mit Wasser gefüllte Gänge.


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Copyright: Herbert Kårlin

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