Mittwoch, 14. Oktober 2015

Die Bjursundbrücke (Bjursundsbron) bei Västervik

Wie fast überall in Schweden entvölkerten sich ab Beginn des 20. Jahrhunderts Inseln und Halbinseln in der Nähe von größeren Städten, da die Fährverbindungen in der fortschreitenden Industrialisierung langsam und unzuverlässig waren und die Straßen von den Halbinseln zu den Arbeitsstellen oft lange Umwege forderten und auf Grund des schwedischen Klimas oft auch in sehr schlechtem Zustand waren. Dieses Problem betraf auch Orte wie Loftahammar bei Västervik, einem Ort, der im Grunde nur mit der Fähre erreicht werden konnte, die gegen die 40er Jahre ernsthafte Altersprobleme zeigte.

Als optimale Lösung sah man daher im Jahre 1940 den Bau einer Brücke über den Bjursund, was sich jedoch sehr schnell als ein sehr langwieriges Problem herausstellte, da das Seefahrtsamt für eine Brücke die Auflage machte eine freie Segelhöhe von 30 Metern einzuhalten, da man amtlich immer noch die alten Segelschiffe mit den hohen Masten vor Augen hatte, die allerdings den Bjursund schon lange nicht mehr benutzten. Der Gemeinde Loftahammar blieb jedoch nichts anderes übrig als den Plan einer Brücke auf Eis zu legen und musste eine neue Fähre kaufen, die 1960 erneut von einer Fähre ersetzt werden musste, dieses Mal immerhin ein von einem Dieselmotor angetriebenes Fahrzeug, was die Überfahrt etwas beschleunigte.

Es sollten nochmal 19 Jahre vergehen bis die Gemeinde dann die Genehmigung für eine Brücke erhielt, die mit ihrer freien Segelhöhe von 15 Meter den Schiffsverkehr in keiner Weise behinderte. Die Genehmigung kam gewissermaßen im letzten Moment, denn die Halbinsel war nahezu entvölkert und der steigende Tourismus der Umgebung war wenig von der Fähre begeistert, aber gerade Loftahammar hatte mit seiner Lage ein Potential zu bieten. Erst am 14. Oktober 1983 konnte dann die 416 Meter lange Brücke über den Bjursund eingeweiht werden und verwandelte Loftahammar in ein schwedisches Urlaubsparadies. Die Kosten der Brücke blieben mit 13,5 Millionen Kronen sogar weit unter den geplanten Kosten von bis zu 20 Millionen Kronen.


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Copyright: Herbert Kårlin

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