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Dienstag, 27. Februar 2018

Elise Frösslind, Opernsängerin und Schauspielerin

Elise Frösslind kam am 27. Februar 1793 als Tochter eines Feuerwehrmanns in Stockholm zur Welt und begann, nach dem Tod des Vaters, im Alter von elf Jahren in der neu gegründeten Gesangsschule des Königlichen Theaters (Dramaten) eine Ausbildung zur Sängerin. Frösslind wohnte zu dieser Zeit bei der sehr offenen Sofia Lovisa Gråå, der ersten Leiterin der Opernschule, also des heutigen Dramaten. Als Gesangslehrer hatte Frösslind während der ersten Jahre Johan Fredrik Wikström, der dafür bekannt wurde, dass er seine Schülerinnen über alle Massen prügelte, in einer Zeit, als die körperliche Strafe als solches als normal betrachtet wurde.

Mit 16 Jahren erzählte Elise Frösslind dem Direktor der Oper vom Misshandel, mit der Aussage, dass dadurch sämtliche Schülerinnen die Lust am Lernen verloren hätten. Wikström wurde entlassen und der Direktor nahm die junge Schülerin unter seine Fittiche, was der Beginn einer bedeutenden Karriere wurde, denn Anders Fredrik Skjöldbrand, der Direktor, gab Frösslind 1811 die Hauptrolle in der Oper Cendrillon, obwohl die Sängerin ihre Ausbildung noch nicht beendet hatte. Die Oper wurde ein bedeutender Erfolg, was Frösslind dabei half unter den anderen Sängern und Schauspielern anerkannt zu werden, nach anfänglichem Misstrauen und Mobbing.

Elise Frösslind gilt bis heute als die führende Opernsängerin und Schauspielerin ihrer Zeit, die erst von Jenny Lind entthront wurde, wobei Frösslind allerdings ihre Altersversorgung durch eine hohe Freisprachlichkeit einbüßte und sich dabei für die Anerkennung der Frau im Theater einsetzte, da Frauen nicht nur weniger als Männer verdienten, sondern es für diese selbst noch einen Arrest gab. Nach den ersten Theaterstreiks im Jahr 1836 wurde sie daher entlassen, um zwei Jahre später, mit gekürztem Lohn, erneut eingestellt zu werden. Ab 1841 wurde Frösslind dann ganz von der Gehaltsliste gestrichen und ihr wurde nur noch eine kleine Pension gewährt. Dass die Sängerin nicht auf der Straße landete, verdankte sie ihren Kollegen, die zu ihren Gunsten eine Vorstellung organisierten. Elise Frösslind starb am 24. Oktober 1861 in Göteborg.


27. Februar 1477: Der schwedische Erzbischof Jakob Ulvsson
27. Februar 1705: Der schwedische Naturwissenschaftler Peter Artedi
27. Februar 1862: Die schwedische Textilkünstlerin Agnes Branting
27. Februar 1869: Der Göta Kanal, vom Lastverkehr zum Tourismus
27. Februar 1921: Willy Kyrklund und die existentielle philosophische Literatur Schwedens
27. Februar 1953: Gustaf Hellström und das gesellschaftliche Leben in Kristianstad
27. Februar 1974: Der König Schwedens wird politisch entmachtet
27. Februar 1981: Die Eisenhütte Domnarvet bei Borlänge in der Krise
27. Februar 1984: Die schwedische Fußballspielerin Lotta Schelin 

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 23. August 2013

Der ungewöhnliche Aufstieg von Anders Fredrik Brander

Als Anders Fredrik Brander am 23. August 1834 in Stockholm starb, kannte ihn niemand mehr unter seinem Geburtsnamen, denn nachdem er in den Adelsstand aufgenommen worden war, ging er als Anders Fredrik Skjöldebrand in die Geschichte ein und galt als eine der wichtigsten Personen Schwedens, dessen Einfluss in nahezu alle politischen und gesellschaftlichen Bereiche reichte.

Dabei sah die Zukunft von Anders Fredrik Brander eigentlich nicht so vielversprechend aus, denn nach seinem Studium in Uppsala diente er als Kornettbläser in der Kavallerie. Erst als Brander 1789 Adjudant unter Herzog Karl wurde und dabei an der Seeschlacht bei Öland teilnahm, ging die Karriere rapide nach oben. Unter der Gunst von Karl XIII., dem ehemaligen Herzog Karl, wurde der geadelte Anders Fredrik Skjöldebrand im Jahre 1810, nach dem Lynchmord von Axel von Fersen, der Stadthalter Stockholms und gleichzeitig Direktor des königlichen Theaters.

Anders Fredrik Skjöldebrand, der sich auch bedeutend für die Wahl von Jean Baptiste Bernadotte als Thronfolger eingesetzt hatte, legte bereits 1812 seine Arbeit als Stadthalter wieder ab und arbeitete anschließend vor allem als Hintergrundmann für den König und zeigte sich als kunstinteressierter Politiker. Neben seiner Ernennung zum Ritter und der Aufnahme in die bedeutendsten Orden der Zeit, wurde Skjöldebrand 1818 in die Kungliga Vitterhets Akademien, 1819 in die Kungliga Vetenskapsakademien und 1822 in die Svenska Akademien aufgenommen. Seinen Aufstieg und seinen Einfluss verdankte er jedoch vollständig seinem Gönner und kaum seinen tatsächlichen Leistungen.


23. August 1521: Kristian II, König Schwedens für ein Jahr
23. August 1973: Geiseldrama in der Kreditbanken in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin