Dienstag, 16. April 2019

Die Textilkünstlerin Thyra Grafström

Thyra Grafström kam am 1. November 1864 als Thyra Boklund, als Tochter eines Künstlers, zur Welt und schloss sich mit 18 Jahren dem Verein der Freunde der Handarbeit an, wo sie als außerordentlich begabt betrachtet wurde und auf praktische Weise den Umgang mit Textilien lernte. Bereits ein Jahr vorher hatte Grafström auch ein Jahr lang die Technische Schule für Kunsthandwerk in Stockholm besucht und von ihrem Vater eine Einführung in das künstlerische Schaffen erhalten. Die Textilarbeiten Grafströms jener Zeit, insbesondere ihre Broderie, waren daher von Beginn an eine Mischung aus künstlerischem Handwerk und angewandter Kunst.

Als Thyra Grafström 1897 die Handarbetets Vänner verließ, hatte sich sich bereits einen gewissen Namen als Textilkünstlerin gemacht und öffnete ihr eigenes Textilatelier, was ihr ermöglichte ihre Werke nicht nur in einigen lokalen Geschäften zu verkaufen, sondern Kunden auch in Dänemark und Deutschland zu finden, wo die Nachfrage nach Textilkunst permanent am Steigen war. Bereits 1902 gab Grafström jedoch ihr Atelier wieder auf, allerdings nicht mangels Aufträgen, sondern weil sie in diesem Jahr einen festen Vertrag mit der Nordiska Kompaniet erhielt, was die Textilkünstlerin bis 1922 beschäftigte, da das Kaufhaus auch ihre exklusiven Kunden für die Arbeiten Grafströms gewinnen konnte.

Im Jahr 1922 öffnete Thyra Grafström erneut ein eigenes Textilatelier, nun aber in einer Zeit, in der sie nicht nur durch öffentliche Aufträge und die Nordiska Kompaniet bekannt geworden war, sondern man hatte in Schweden auch die Bedeutung von exklusiver und hochwertiger Textilkunst entdeckt, was auch dazu geführt hatte, dass im ganzen Land Geschäfte mit schwedischer Textilkunst entstanden waren. Thyra Grafström, die am 16. April 1925 in Stockholm starb, konnte die Textilkunst Schwedens zu neuen Höhen führen, was sich auch durch zahlreiche Preise ausdrückt, die die Künstlerin erhielt, und der Tatsache, dass sie zu jenen Künstlern gehört, die auch im Nationalmuseum einziehen konnten.


16. April 1851: Ernst Josephson, der Künster des Wahnsinns
16. April 1862: Hanna Rönnberg, Schriftstellerin und Künstlerin
16. April 1862: Hanna Rönnberg, finnlandschwedische Künstlerin und Schriftstellerin  
16. April 1888: Elsa Björkman-Goldschmidt, Schriftstellerin und Künstlerin
16. April 1910: Gunnel Beckman, vom Kriminalroman zum Kinderbuch
16. April 1937: Henric Westman und die Stadt Linköping
16. April 1938: Die schwedische Künstlerin Margot Öjemark Wiik
16. April 1943: Schwedische U-Boot HMS Ulven spurlos verschwunden
16. April 1964: Der schwedische Jazzmusiker Esbjörn Svensson

Copyright: Herbert Kårlin

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