Freitag, 31. März 2017

Freiherr Gustaf Mauritz Armfelt

Gustaf Mauritz Armfelt wurde am 31. März 1757 als Sohn eines Generalmajors in Tarvasjoki in Finnland geboren und sollte daher ebenfalls eine militärische Karriere machen. Mit 13 Jahren schrieb sich Armfelt daher an der Königlichen Akademie in Åbo (Turku) ein, besuchte anschließend die Admiralitätsschule in Karlskoga um bereits 1774 Gardefähnrich am königlichen Hof zu werden. Allerdings war er vier Jahre später dazu gezwungen das Land zu verlassen, da er an einem unerlaubten Duell beteiligt war. Armfelt ließ sich in Paris nieder, konnte jedoch schon 1780 wieder nach Schweden zurückkehren und seine militärische Laufbahn fortsetzen.

Die militärische Karriere sollte für Gustaf Mauritz Armfelt allerdings einen Umweg machen, denn auf Weg zurück nach Schweden besuchte er König Gustav III., der sich um diese Zeit in Belgien aufhielt, und wurde unmittelbar der Günstling des Königs, was eventuell mit seinem Aufenthalt in Paris zusammenhing, denn Armfelt wurde zwar auch mit militärischen Titeln überhäuft, aber seine Hauptaufgabe sollte die eines Theatermanns des Königs  sein. Armfelt wurde zum Direktor des königlichen Theaters und der königlichen Oper ernannt, sowie Mitglied der Musikalischen Akademie und der Schwedischen Akademie. In der Tat musste er bei dieser Position jedoch auch Theaterstücke schreiben, als Regisseur wirken und zudem selbst auf der Bühne stehen.

Erst ab 1788 musste Gustaf Mauritz Armfelt im Russischen Krieg wieder eine Rolle als Militär einnehmen, was dazu führte dass er nach Kriegsende vom König zum Generalmajor ernannt wurde. Die Karriere Armfelts sollte jedoch nochmals unterbrochen werden, denn nach dem Tod von Gustav III. war er an einer Konspiration gegen die Vormundschaftsregierung des zukünftigen Königs Gustav IV. Adolf beteiligt und musste, kurz vor einem Todesurteil, erneut das Land verlassen. Erst als Gustav IV. Adolf den Thron bestiegen hatte, konnte Armfelt zurückkehren und seine Laufbahn fortsetzen. Als jedoch Karl XIV. Johan, ein ehemaliger General Napoleons, König Schwedens werden sollte, legte Gustaf Mauritz Armfelt, der am 19. August 1814 in Sankt Petersburg starb, alle seine Ämter nieder um nach Finnland zurückzukehren.


31. März 1412: Der schwedische König Albrecht von Mecklenburg
31. März 1712: Anders Johan von Höpken und der Weg zur Macht
31. März 1891: Ester Blenda Nordström und der schwedische Enthüllungsroman
31. März 1897: Erik af Edholm wird Chef der Königlichen Oper und des Dramaten
31. März 1914: Dagmar Lange wird zu Krimiautorin Maria Lang
31. März 1914: Maria Lang, die vergessene Krimiautorin
31. März 1928: Die Stockholmer Stadtbibliothek (Stockholms stadsbibliotek)
31. März 1936: Die schwediche Sängerin Birgit Carlsson, bekannt als Towa Carson
31. März 1945: Torgny Segerstedt und der Kampf gegen den Nazismus
31. März 1977: Kista Einkaufszentrum in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin

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Donnerstag, 30. März 2017

Die Schauspielerin Anna Q. Nilsson

Anna Q. Nilsson kam am 30. März 1888 als Tochter eines Polizeikonstapels in Ystad zur Welt und kam acht Jahre später mit ihren Eltern nach Hasslarp bei Helsingborg. Wie für sehr viele Schweden dieser Zeit, so begann sie dort von Amerika und einer strahlenden Zukunft zu träumen. Um sich das Ticket in die Neue Welt leisten zu können, nahm Nilsson nahezu jede Arbeitsmöglichkeit wahr und arbeitete selbst auf den Feldern mit Zuckerrüben. 1905, als Nilsson 17 Jahre alt war, hatte sie bereits genügend Geld gespart um einen einfachen Fahrschein in die USA erwerben zu können.

In New York schien sich allerdings der Traum Anna Q. Nilssons nicht unmittelbar zu erfüllen, denn die einzige Arbeit, die sie bekam, war als Dienstmädchen. Zwei Jahre später sollte sich jedoch das Blatt wenden, denn der Künstler James Carrol Beckwith entdeckte die junge Frau auf der Straße und machte sie in kürzester Zeit zum am besten bezahlten Fotomodell New Yorks und Nilsson wurde zur schönsten Frau Amerikas ernannt, was auch dazu führte dass Nilsson bald als amerikanisches Schönheitsideal galt. Was in den USA nicht ausbleiben konnte, so wurde Nilsson 1911 auch für den Film entdeckt und sie erhielt die Hauptrolle in Molly Pitcher, was für sie der Beginn einer amerikanischen Filmlegende wurde.

Nach Molly Pitcher spielte Anna Q. Nilsson in über 200 weiteren Stimmfilmen und ab 1928 auch in 39 Tonfilmen, die, bis auf eine einzige Aufnahme, alle in den USA entstanden und Nilsson als erster gebürtigen Schwedin einen Stern im Hollywood Walk of Fame einbrachte. Eine der wichtigsten Eigenschaften der Schauspielerin war nie ein Double oder eine Stuntfrau zu akzeptieren, sondern auch die gefährlichsten Szenen selbst zu übernehmen. 1928 war Nilsson schließlich die am besten bezahlte Schauspielerin Hollywoods, die damals jede Woche 20.000 Dollar erhielt. Aber auch in einem anderen Punkt hatte Nilsson das Glück auf ihrer Seite, denn unmittelbar nachdem sie in Hollywood zu arbeiten begonnen hatte, kaufte sie ein größeres Grundstück in der Einöde, jedoch am Strand, und baute dort ein kleines Haus. Heute ist diese Gegend als Malibu bekannt. Anna Q. Nilsson starb am 11. Februar 1974 in Sun City in Kalifornien.


30. März 1796: Johan Simmingsköld, ein homosexueller Schriftsteller im 18. Jahrhundert
30. März 1798: Torsten Rudenschöld, der Gründer der schwedischen Volksschule
30. März 1808: Gustaf Fredrik Gyllenborg, der Satiriker des 18. Jahrhunderts
30. März 1858: Arvid Nordquist, eine Erfolgsgeschichte Schwedens
30. März 1870: Axel Herrlin, Philosoph, Psychologe und Pädagoge
30. März 1920: Jan Olof Olsson, der historische Roman und Reiseschilderungen
30. März 1926: Ingvar Kamprad und das schwedische Imperium Ikea
30. März 1933: Filip Månsson und die öffentliche Kunst Schwedens
30. März 1944: Pauline Brunius, die erste Frau, die das Dramaten leitete
30. März 1976: Dampferfahrt auf dem schwedischen See Mjörn

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Mittwoch, 29. März 2017

Die Künstlerin und Designerin Sylvia Leuchovius

Sylvia Leuchovius kam am 29. März 1915 in Linneryd im Småland zur Welt. Über die Kindheit, Jugend und Ausbildung von Leuchovius ist kaum etwas bekannt, außer dass sie eine Ausbildung zur Näherin machte bevor sie sich als 30-Jährige an der Slöjdföreningens Skola, der heutigen Hochschule für Design und Kunsthandwerk, in Göteborg einschrieb um  dort dekorative Kunst und Graphik zu studieren. Nach Ende der Ausbildung wurde die Künstlerin vom Direktor der Schule dem Unternehmen Rörstrand empfohlen, wo Leuchovius dann bis 1971 angestellt sein sollte.

Die ersten Jahre bei Rörstrand hatte Sylvia Leuchovius vor allem den Auftrag Keramikdekor zu zeichnen, insbesondere für Keramikplatten und Serviertabletts, die die Künstlerin oft mit Landschaftsmotiven schmückte. Nach wenigen Jahren war Leuchovius auch verantwortlich für öffentliche Kunstwerke und das Design von Steingut. 1955 präsentierte die Künstlerin dann auch ein gesamtes Kaffeeservice, das den Namen Select trägt. Leuchovius gehörte daher auch bald zu den Künstlern deren Werke bei Kunstbiennalen und Ausstellungen weltweit präsentiert wurden und ihr die Anerkennung als eine der bedeutendsten schwedischen Keramikkünstler brachten.

Die erste eigene Ausstellung hatte Sylvia Leuchovius im Jahr 1962 in Stockholm, der zahlreiche internationale und nationale Ausstellungen folgen sollten und ihre stärksten künstlerische Seiten hervorhoben, die Produktion von Steingut mit schimmernder Glasur und Reliefs. Kritiker beschrieben ihre Arbeiten, die oft mit Vögeln, Pflanzen und Kindern dekoriert waren, als Poesie in Ton und Farbe. 1971 wurde Leuchovius, wie alle anderen Künstler des Unternehmens, von Rörstrand entlassen, konnte jedoch nur ein Jahr später als freie Mitarbeiterin bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1976 wieder dort weiterarbeiten. Nach ihrer Pensionierung zog Sylvia Leuchovius, die am 31. März 2003 starb, nach Alingsås um sich dort vor allem dem Malen zu widmen, einer Kunst mit der sie jedoch weitaus weniger Erfolg hatte als mit ihren Keramikarbeiten, die man sowohl im Nationalmuseum in Stockholm, als auch im Röhsska Museum in Göteborg finden kann.


29. März 1638: Die Kolonie Neues Schweden (Nya Sverige)
29. März 1772: Emanuel Swedenborg, der große Mystiker Schwedens
29. März 1772: Emanuel Swedenborg, der größte Mystiker Schwedens
29. März 1792: König Gustav III. will die Macht nicht teilen
29. März 1828: Der schwedische Künstler Edward Bergh
29. März 1832: Carl Rupert Nyblom, von der Romantik zum Realismus
29. März 1874: Die Schriftstellerin und Künstlerin Tyra Kleen
29. März 1965: GAN, Gösta Adrian-Nilsson, und die moderne Kunst Schwedens
29. März 1968: Der Tingstadstunnel, ein Tunnel unter dem Göta Älv
29. März 2006: Niklas Lindgren, genannt Hagamannen

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Dienstag, 28. März 2017

Eigil Schwab, Künstler, Illustrator und Karikaturist

Eigil Schwab wurde am 28. März 1882 in Stockholm geboren, wobei über seine Kindheit, seine Jugend auch seine Schulbildung nichts bekannt ist. Die Spuren Schwabs beginnen daher erst mit seinen ersten Werken, die er während seiner Ausbildung an der höheren kunstindustriellen Schule und an der Kunstakademie malte und der Künstler seine Zukunft noch in der Porträtmalerei sah. Sehr bald entschied sich Schwab jedoch dazu seine künstlerische Richtung zu wechseln und er entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Zeichner politischer Karikaturen seiner Zeit.

Am bekanntesten wurde Eigil Schwab durch seine Karikaturen in den den politisch-satirischen Zeitschriften Söndags-Nisse, Naggen und den Jahrbüchern Lutfisken, wo er mit seinen kraftvollen Linien die Leser fing. Im gleichen Stil zeichnete Schwab in diesen Jahren auch Plakate, Buchumschläge und illustrierte mehrere Bücher, was allerdings dazu führte dass sein Stil während der 20er Jahre immer weicher wurde und Schwab zurück zur Malerei fand, die ihn über Jahre hinweg kaum interessiert hatte.

Während die Karikaturen den Künstler Eigil Schwab am bekanntesten machten, entstand sein bedeutendes künstlerische Werk erst ab Ende der 20er Jahren, denen er auch verdankt 1939 zum Professor ernannt zu werden. Durch seine enge Verbindung zum Verlag Bonnier war es Schwab Ende der 20er Jahre gelungen den Verlag davon zu überzeugen ein mehrbändiges Prachtwerk über die schwedischen Landschaften zu veröffentlichen, das ganz von ihm bebildert werden und von lokalen Schriftstellern durch entsprechende Texte ergänzt werden sollte. Zwischen 1927 und 1936 reiste der Künstler daher mit seiner Frau durch ganz Schweden und legte Bonnier dann 375 Bilder vor. Bonnier wählte für jede Landschaft zwölf der Bilder aus und produzierte bis zum Zweiten Weltkrieg vier der sechs geplanten Bände. Bis heute wurde diese Buchreihe allerdings nicht fertiggestellt. Werke von Egil Schwab, der am 4. Juli 1952 in Stockholm starb, findet man heute im Nationalmuseum, dem Schloss Gripsholmen und 23 der Bilder Nordschwedens auch im Västerbotten Museum in Umeå.


28. März 1760: Georg Adlersparre, zwischen Feldherr, Literat und Revolutionär
28. März 1800: Der Kunstsammler Axel Bielke af Åkerö
28. März 1893: Der schwedische Architekt Gustaf Clason 
28. März 1922: Olle Länsberg, der verschollene Autor Schwedens
28. März 1927: Marianne Fredriksson und die christliche Frauenliteratur Schwedens
28. März 1927: Marianne Fredriksson, eine schwedische Schriftstellerin
28. März 1953: Der erste Roman Tjärdalen von Sara Lidman wird ein Erfolg
28. März 1962: Joakim Lindengren, Kapten Stofil und Faktum

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 27. März 2017

Der Schriftsteller und Künstler Axel Emil Ebbe

Axel Emil Ebbe kam am 27. März 1868 als Sohn eines Gutsbesitzers in Hököpinge in Skåne (Schonen) zur Welt und schrieb sich nach seiner Hochschulreife im Jahre 1888 an der Universität Lund ein um dort Ästhetik und Sprechen zu studieren, parallel zu Studien in Malerei bei Fredrik Krebs und der Metallgravur bei Sven Bengtsson. Als Ebbe 1891 beim Philosophieexamen in Lund scheiterte, gab er das Studium auf um sich ganz der Kunst zu widmen und studierte zusätzlich Skulptur bei Stephan Sinding.

Ab seiner Studienzeit in Skulptur in Kopenhagen und während seiner anschließenden Studienreisen nach Frankreich, Deutschland und andere Länder verwirklichte Axel Emil Ebbe mehrere Werke, die große Aufmerksamkeit erregten, die der Künstler jedoch großteils später als neue Versionen schuf um danach die ursprünglichen Kunstwerke zu zerstören. Nach dem Scheitern der ersten Ehe des Künstlers brach indes seine Schaffensperiode ab, denn mit der sehr reichen zweiten Frau reiste der Künstler viel und genoss dabei das mondäne Leben Europas.

Als 1909 auch die zweite Ehe scheiterte, kehrte Axel Emil Ebbe zurück nach Hököpinge und nahm seine künstlerischen Arbeiten wieder auf und wenige Jahre später entstanden dann die bedeutendsten weiblichen Skulpturen des Künstlers, auch wenn diese Arbeiten nicht ausreichten um ihm die erhoffte Ehre als Künstler zu bringen. Wenige Jahre nach seiner dritten Ehe mit einer rund 30 Jahre jüngeren Frau endet bereits die künstlerische Phase Ebbes und er widmete sich überwiegend der sporadischen Auftragsarbeit als Porträtmaler. In diesen Jahren begann Ebbe auch eine neue Karriere, nämlich als Mundartschriftsteller seines Heimatortes, die allerdings ebenso schnell seine Grenzen fand wie die Kunst. Als Axel Emil Ebbe am 28. September 1941 in Hököpinge starb, hinterließ er seine gesamten Kunstwerke der Stadt Trelleborg, die damit ein Museum zu seinen Ehren einrichtete.


27. März 1794: Die schwedisch-dänische Konvention von 1794
27. März 1805: Johan Murberg und der Erfolg der schwedischen Sprache
27. März 1873: Der schwedisch-amerikanische Künstler David Edström
27. März 1904: Der erste Golfklub in Stockholm
27. März 1922: Die Öresundsvarvet in Landskrona geht in Konkurs
27. März 1940: Der schwedische Freiwilligen-Verband
27. März 1942: Laila Westersund, eine Karriere mit bereits vier Jahren
27. März 1966: Ragnar Josephson wird in Lund verewigt
27. März 1966: Ragnar Josephson, von der Poesie bis ins Dramaten
27. März 1989: Nordic Channel, der heutige Kanal 5 

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 26. März 2017

Åke Grönberg, Schauspieler, Sänger und Regisseur

Åke Grönberg kam am 26. März 1914 als Sohn eines Schmiedes in ärmeren Verhältnissen in Stockholm zur Welt und hatte als Jugendlicher lediglich als Süßigkeitenverkäufer mit dem Kino Kontakt. Anschließend bildete sich Grönberg zum Schmied aus, aber da ihm der Beruf wenig sagte, wechselte er er mehrmals die berufliche Richtung. Seine wirkliche Karriere begann dann Anfang der 30er Jahre als Statist im Dramaten, denn während dieser Zeit entdeckte man sein Talent als Unterhalter, Schauspieler und Sänger. Schon 1936 arbeitete Grönberg dann an der Freilichtbühne im Skansen und in den Folgejahren zog er mit Theatergesellschaften durch Schweden.

Noch während der 30er Jahre entschied sich Åke Grönberg für eine sehr breite Aktivität, denn neben dem unterhaltenden Theater spielte er in Revuen und nahm die ersten Schallplatten auf, unter anderem mit den Erfolgshit Den gamla dansbanan. Innerhalb von nur zehn Jahren war Grönberg in ganz Schweden bekannt und trat auf den größten Bühnen des Landes auf. Insgesamt nahm Grönberg rund 300 Schallplatten auf, und auch auf der Theaterbühne überzeugte er mit einem extrem breiten Repertoire, das von einem Zirkusartisten und Landstreicher bis zu einer Rolle in August Strindbergs Fröken Julie reichte.

Åke Grönberg, der ohne jede Ausbildung zum Schauspiel gekommen war, hatte 1936 in Anders Henriksons 65, 66 och jag auch seine erste Filmrolle, der knapp 90 weitere Filmrollen folgen sollten, unter anderem in Paradis Oskar, der ersten Filmversion von Astrid Lindgrens Luffaren und Rasmus und in Ingmar Bergmans Gycklarnas afton. Gegen Ende seiner Karriere kehrte Grönberg mehr und mehr zum Theater zurück und ging dabei vom Lustspiel auf ernstere Rollen über, insbesondere im Dramaten und im Stadttheater in Stockholm. Åke Grönberg starb am 15. September 1969 im Alter von 55 Jahren an einem Herzinfarkt.


26. März 1747: Elis Schröderheim im Dienste von Gustav III.
26. März 1822: Die missglückte Ehrung von Karl XIII.
26. März 1828: Elisabeth Olin, die erste Primadonna Schwedens
26. März 1888: Elsa Brändström, der „Sibirische Engel“ aus Schweden
26. März 1920: Die schwedische Studentenzeitung Lundagård
26. März 1940: Christina Odenberg wird erster weiblicher Bischof Schwedens
26. März 1948: Jugendrevolte in Schweden
26. März 1963: Das Stadtviertel Krämaren wird die Galerie Krämaren
26. März 2015: Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Tomas Tranströmer 

Copyright: Herbert Kårlin

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Samstag, 25. März 2017

Die schwedische Künstlerin Wilhelmina Lagerholm

Wilhelmina Lagerholm wurde am 25. März 1826 als Tochter eines Landvermessers in Örebro geboren und hatte sehr früh eine Neigung zur Kunst. Auch wenn eine Frau um diese Zeit kaum Rechte hatte und in keiner Kunsthochschule aufgenommen wurde, halfen ihr die Eltern zu einer grundlegenden, wenn auch mehr privaten, Kunstausbildung von Ferdinand Fagerlin in Stockholm. Der Künstler verhalf Lagerholm auch zu einem Reisestipendium, das es ihr ermöglichte erst zwei Jahre lang Kunst in Paris zu studieren und anschließend ihr Studium noch in Düsseldorf fortzusetzen, erneut bei Fagerlin.

Wilhelmina Lagerholm schätzte die Selbständigkeit in Frankreich und Deutschland, war jedoch nach wenigen Jahren gezwungen nach Örebro zurückzukehren, da sie als einzige unverheiratete Tochter die Eltern pflegen musste. Während der ersten Jahre malte Lagerholm insbesondere Porträts der Bürgerschicht, ging jedoch mehr und mehr zur Malerei des Alltagslebens des 17. Jahrhunderts über. Noch mehr begann die Künstlerin dann jedoch die Fotografie zu interessieren und 1862, nur sechs Jahre nachdem Frauen in Schweden auch als mündig erklärt werden konnten, richtete sie das erste Fotoatelier in Örebro ein, das sie bis 1871 mit großem Erfolg betrieb.

Im Jahre 1871 entschied sich Wilhelmina Lagerholm nach Stockholm zu ziehen, gab dabei auch die Fotografie wieder auf und entwickelte sich zu einer der angesehensten Porträtmalerinnen der schwedischen Hauptstadt. Im gleichen Jahr wurde sie auch als Nachwuchskünstlerin von der Kunstakademie agreiert, was in jener Zeit für Frauen eine der wichtigsten Anerkennungen als Künstler war, da dies als Vorstufe für eine Mitgliedschaft bildete. Gemälde von Lagerholm, die am 19. Juni 1919 in Stockholm starb, findet man sowohl im Nationalmuseum in Stockholm als auch im Kunstmuseum in Göteborg.


25. März: Der Waffeltag in Schweden
25. März 1751: Fredrik I., König Schwedens dank seiner Ehefrau
25. März 1902: Sten Broman, ein schwedisches Original
25. März 1954: Massiver Widerstand gegen das Fernsehen in Schweden
25. März 1975: Die schwedische Sängerin Sofia Karlsson
25. März 2008: Bengt Helldal, der fitte Arzt aus Falkenberg
25. März 2012: Der schwedische Spion Bertil Ströberg 

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Freitag, 24. März 2017

Die Opernsängerin Eufrosyne Abrahamson

Eufrosyne Abrahamson kam am 24. März 1836 als Tochter einer Kaufmannsfamilie mit dem Familiennamen Leman zur Welt und begann mit sechzehn Jahren bei Julius Günther eine Ausbildung als Sängerin. 1955 kamen Abrahamsons ersten Konzerte und am 16. Mai 1855 sang die Opernsängerin als Pamina in der Zauberflöte. Noch im gleichen Jahr entschloss sich Abrahamson nach Paris zu gehen um bei Gilbert-Louis Duprez ihre Gesangsausbildung zu beenden, gleichzeitig aber auch um in den Pariser Salons und den Kirchen der französischen Hauptstadt aufzutreten.

Nach Ende ihrer Ausbildung wurde Eufrosyne Abrahamnso beim Teatre de Oriente in Madrid engagiert um dort als Elvira in Giuseppe Verdis Oper Ernani aufzutreten. Nur ein Jahr später hatte die Opernsängerin die Spitze ihrer Karriere erreicht und ging nach Wien um dort die bekanntesten lyrischen Szenen jener Zeit zu singen. Bereits am 1. April 1859, gerade einmal 23 Jahre alt, sollte Abrahamson dann in Wien ihre letzte große Gesangsrolle präsentieren, nämlich als Adalgisa in Vincezo Bellinis Oper Norma, denn im Herbst des gleichen Jahres heiratete die Opernsängerin August Abrahamson und beendete damit gleichzeitig ihre Karriere.

Während ihrer Ehe widmete sich Eufrosyne Abrahamson insbesondere der Wohltätigkeit und der Kunst, abgesehen von einigen kleineren Auftritten in Göteborg, wo sich das Ehepaar niedergelassen hatte. Auch die Wahl in die Musikalische Akademie im Jahre 1868 konnte die Sängerin nicht zur Opernbühne zurücklocken und nur ein Jahr später starb die Opernsängerin. Nach ihrem Tode vermachte der Ehemann 25.000 Kronen, was heute rund 16 Millionen Kronen entspräche, der Musikakademie. Das Geld sollte der Ausbildung von Talenten dienen.


24. März 1381: Katarina von Vadstena und der Namenstag Karins
24. März 1801: Der Erfinder Immanuel Nobel der Jüngere
24. März 1817: Fritz von Dardels schwedische Kulturgeschichte
24. März 1938: Die schwedische Künstlerin Ulrica Vallien
24. März 1948: Sigrid Hjertén, Malen bis zur Psychose
24. März 1975: Streik der Waldarbeiter in Schweden
24. März 1979: Die regionale schwedische Skånepartiet (Schonenpartei)
24. März 2005: Mare Kandre und der moderne Frauenroman Schwedens

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Mit Stena Line nach Schweden

Donnerstag, 23. März 2017

Der pazifistische Baptist Helge Åkeson

Als Helge Åkeson am 23. März 1904 in Lindesberg starb, gehörte er zu den wenigen Schweden die eine eigne freireligiöse Gemeinschaft geschaffen hatten, die erst 1994 im Helgelseförbundet aufging, der sich wiederum drei Jahre später der Vereinigung der evangelischen Freikirchen anschloss. Zudem gehörte der baptistische Prediger zu jenen Personen, die die Bibel aus dem Altgriechischen übersetzten um dem Originaltext so nahe wie möglich zu kommen. Helge Åkeson ist daher aus der Religionsgeschichte Schwedens nicht wegzudenken.

Helge Åkeson war im Jahr 1831 als Sohn eines wohlhabenden Landwirts in Hult bei Helsingborg zur Welt gekommen und konnte seine Leselust als Kind nur mit der Hausbibel stillen, wobei er vom Vater dazu aufgefordert wurde das Werk nicht nur zu lesen, sondern auch danach zu leben. Auch wenn sich Åkeson an diesen Rat hielt, so ließ in der protestantische Glaube weitgehend unberührt, was sich erst änderte als er mit 17 Jahren erstmals die Zeitschrift Bibelvännen in die Hände bekam. Diese Zeitschrift überzeugte Åkeson davon dass ganz Schweden das Evangelium und die Bibelworte benötigte. Als Åkeson dann 1856 nach Stockholm reiste um an einem religiösen Treffen der Evangeliska Alliansen teilzunehmen, traf er den Baptist Anders Wiberg und dessen Zeitschrift Evangelisten. Dieses Treffen überzeugte Åkeson davon Baptist zu werden, und nur ein Jahr später ließ er taufen.

Nach seiner Taufe zum Baptisten wurde Helge Åkeson erst fliegender Händler für die Schriften der Baptisten und bald darauf Prediger. Bereits 1872 wurde Åkeson jedoch von den Baptisten ausgeschlossen, da er eigene Theorien geltend machte, unter anderem die ewige Strafe der Hölle in eine zeitbegrenzte Strafe verwandelte und pazifistische Gedenken in die christliche Lehre einfügte. Diese Exklusion von den Baptisten brachte Åkeson indes nur einen größeren Zulauf und bald hatte er in der gesamten südlichen Hälfte Schwedens den Fribaptistsamfundet gegründet, der die Lehre Åkesons zur Basis hatte und den Prediger, der seine Glaubenstheorie nicht nur lehrte, sondern auch lebte, zu einem religiösen Vorbild erhoben.


23. März 1703: Cajsa Warg, die bekannteste Köchin Schwedens
23. März 1759: Anders Ljungstedt, ein Leben in der Fremde
23. März 1792: Carl Georg Brunius, ein Priester als Architekt und Kunstkenner
23. März 1845: Abraham Rydberg, vom Großhändler zum Wohltäter
23: März 1854: Örebro wird bei einem Brand nahezu vollständig zerstört
23. März 1862: Tor Hedberg und der psychologische Roman
23. März 1929: Die finnlandschwedische Künstlerin Eva Acke
23. März 1962: Der Tag des Nordens und der Vertrag von Helsinki von 1962
23. März 1980: Abwicklung der Kernenergie in Schweden

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Mittwoch, 22. März 2017

Der schwedische Künstler Axel Kulle

Axel Kulle kam am 22. März 1846 als Sohn eines Bierbrauers und Gastwirts in Lund zur Welt und begann, bevor er sich für die Kunst entschied, eine Lehre als Maler, was ihn jedoch wenig befriedigte. Daher bereitete er sich in seiner Freizeit auf ein Kunststudium vor und schrieb sich 1865 an der Kunstakademie in Stockholm ein. Nach Ende seines Studiums im Jahre 1873 kehrte Kulle zurück nach Lund und begann sich langsam als Maler von Alltagsmotiven durchzusetzen, wobei sämtliche Gemälde jener Jahre vom Kunstverein in Lund gekauft wurden.

1875 entschied sich Axel Kulle seine Kunststudien in Düsseldorf fortzusetzen, wo er bis 1880 blieb und vor allem Ferdiand Fagerlin als Lehrer hatte. Von Düsseldorf aus schickte Kulle zahlreiche bedeutende Gemälde nach Schweden, unter anderem auch das Gemälde  Kyrkoråd i Skåne, das man heute in der Nationalgalerie in Stockholm finden kann. Stipendien im Jahre 1880 ermöglichten es Kulle seine Kunststudien weitere drei Jahre lang in Paris fortzusetzen, wo sich der Künstler vor allem mit der Freiluftmalerei auseinandersetzte und begann mit helleren und kräftigeren Farben zu arbeiten.

Nach seiner Rückkehr nach Schweden im Jahre 1883 malte Axel Kulle weiterhin Alltagsmotive, aber auch Porträts und Stillleben. 1887 wurde der Künstler in die Kunstakademie aufgenommen und begann dort auch als Lehrer zu arbeiten, wobei er sich allerdings wenig um die Erneuerung der Kunst kümmerte, auch wenn Kulle diese Forderung der Opponenterna mit unterschrieb. In diesen Jahren betrieb Axel Kulle, der am 27. Februar 1908 in Stockholm starb, auch eine eigene Kunstschule im Stil der Düsseldorfer Schule, der auch der Künstler selbst zugeordnet wird. Da Kulle als zurückgezogener Eigenbrötler galt, gelang es ihm nie wirklich bekannt zu werden, auch wenn man seine Gemälde in den bedeutendsten Museen Schwedens finden kann.


22. März 1544: Johannes Magnus und die Geschichte der schwedischen Könige
22. März 1544: Johannes Magnus zwischen Katholizismus und Protestantismus
22. März 1777: Der Hofkanzler und Staatsrat Gustaf Lagerbielke
22. März 1792: Johan Bielke und der Mord an Gustav III.
22. März 1819: Der Schriftsteller und Literaturkritiker Gustaf Regnér
22. März 1851: Göran Wahlenberg und die Ökologie der Pflanzen
22. März 1978: Christer Gustav Svensson, genannt Stoffe, und das Heroin
22. März 1996: Jenny Lind erscheint auf einem schwedischen Geldschein

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Dienstag, 21. März 2017

Die Schriftstellerin und Designerin Helena Henschen

Helene Henschen kam am 21. März 1940 in Solna zur Welt und verbrachte ihre Kindeheit und ihre Jugend in Stockholm. Obwohl Henschen Designerin war, Bücher illustrierte und als Buchautorin arbeitete, ist über sie nur sehr wenig bekannt. Henschen hatte am Konstfack Textilkunst studiert und trat 1965 erstmals groß an die Öffentlichkeit. Bei einem Modehappening hatte sie Veronica Nygren und Kristina Torsson aus ihrer Studienzeit wiedergetroffen und die drei Frauen stellten fest dass sie sie alle drei nahezu eine identische Mode schufen. Sie entschieden sich daher ein gemeinsames Unternehmen zu schaffen, das den Namen Mah-Jong tragen sollte.

Die nächsten Jahre verknüpfte sich das Leben Helena Henschens vollkommen mit jenem ihrer Freundinnen, denn Mah-Jong sollte weiche, farbenprächtige Mode verbreiten, verbunden mit der Ideologie dass die Kleidung auch auf den Menschen und sein Verhalten einwirke. Der Name Mah-Jong sollte ausdrücken dass die drei Frauen politisch der Ideologie des damaligen China folgten. Trotz der relativ einfach gehaltenen Kleider, die die drei Frauen schufen, wurden sie Ende der 60er Jahre die bedeutendste Modeerscheinung Schwedens, was vermutlich auch dazu führte dass Mah-Jong 1977 aufgelöst wurde und Helene Henschen danach wieder eigene Wege ging.

In den Folgejahren folgte Helena Henschen zwar ihrer politisch linken Linie, ging jedoch von der Mode über zum Schreiben und der Illustration von Kinderbüchern. Henschen schrieb mehrere Jahre lang vor allem für Zeitschriften wie das Marxistiskt Forum, Moderna Tider und SKP, hatte jedoch auch einige Buchprojekte im Kopf. Im Jahre 2004 erschien dann der erste Roman Henschens unter dem Titel I skuggan av en brott, einen Roman über den Mord von Sydows, der sich in der Familie ihrer Mutter ausgetragen hatte. Vier Jahre später kam der Roman Hon älskade, der wiederum die Geschichte ihrer Großmutter väterlicherseits war, die Tochter des Kunstmäzens Ernest Thiel. Helena Henschen starb am 27. Januar 2011 an einer Gehirnblutung.


21. März 1809: Die Konvention auf Åland
21. März 1833: Der schwedische Entomologe Carl Stål
21. März 1881: Anders Fryxell und der erste Geschichtsroman Schwedens
21. März 1917: Der schwedische Maler Arne Isacsson
21. März 1937: Der Järvsöbacken und das Skigebiet im Härjedalen
21. März 1966: Der schwedische Racerfahrer Kenny Bräck
21. März 1996: Göran Persson an der Spitze der Macht

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Montag, 20. März 2017

Der Justizienstaatsminister Lars Herman Gyllenhaal

Lars Herman Gyllenhaal wurde am 20. März 1790 als Sohn eines Gutsbesitzers auf Gut Härlingstorp im Västragötland geboren und erhielt eine standesgemäße Ausbildung, die ihm erlaubte sich 1802, im Alter von zwölf Jahren, an der Universität Uppsala einzuschreiben um dort Jura zu studieren. Sechs Jahre später legte Gyllenhaal dann bereits das Kanzleiexamen und das Juraexamen für das Hovrätt ab und wurde als Kanzleiangestellter im Staatsdienst aufgenommen. 1828 wurde Gyllenhaal zudem der oberste Richter für das Västernorrland und acht Jahre später Präsident des Göta Hovrätt.

Bald hatte Lars Herman Gyllenhaal auch das Vertrauen des Königs Karl XIV. Johan und wurde mit zahlreichen Vertrauensaufträgen betraut, wobei der Jurist ab 1827 auch große Teile der königlichen Besitztümer verwaltete. Auch wenn sich Gyllenhaal als Richter und später als Präsident des obersten Gerichtes des Västergötlands sehr wohl fühlte, ernannte ihn der König 1843 zum Justizstaatsminister und Gyllenhaal sollte eine politische Rolle einnehmen, da dieses Amt als Ministerpräsident und gleichzeitig Justizminister das wichtigste und bedeutendste Amt unter dem König war. Der Jurist war gezwungen den Auftrag zu akzeptieren, trat jedoch bereits ein Jahr später von seinem Amt zurück, als Oscar I. König Schwedens wurde.

Aber auch unter Oscar I. konnte Lars Herman Gyllenhaal der Politik nicht entkommen, da der König eine extrem konservative angesehene Person benötigte, die in der Lage war die Vier-Stände-Regierung zu verteidigen und den Parlamentarismus zu verhindern. Oscar I. hatte die französische Revolution von 1848 vor Augen und das Freiheitsstreben der anderen europäischen Länder und sah nur Gyllenhaal in der Lage die Ordnung in Schweden aufrecht zu halten und dabei das bestehende System zu verteidigen, was dem Juristen auch tatsächlich gelang. Allerdings war dies auch die einzige bedeutende Leistung Gyllenhaals, der am 22. Dezember 1858 auf seinem Gut Härlingstorp starb.


20. März 1413: Landskrona, die Hauptstadt Skånes
20. März 1413: Landskrona wird Stadt und zum Handelszentrum
20. März 1600: Das Blutbad von Linköping
20. März 1600: Hofmarschall Gustav Axelsson Banér wird hingerichtet
20. März 1786: Die Svenska Akademien, die Schwedische Akademie
20. März 1799: Karl August Nicander, Aufstieg und Fall eines Poeten
20. März 1804: Der schwedische Astronom Nils Haqvin Selander
20. März 1902: Brita af Geijerstam, von Nalle Puh zu Liebesgedichten
20. März 1957: Der schwedische Gitarrist und Sänger Joakim Thåström
20. März 1989: Der Mord an Helén Nilsson in Hörby

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 19. März 2017

Der Katarinahissen in Stockholm

Am 19. März 1883 um elf Uhr Vormittags weihte Kronprinz Gustaf (Gustav V.) einen Aufzug in Stockholm ein, der damals Elevatorn genannt wurde und heute als der Katarinahissen bekannt ist. Bereits zwei Jahre früher hatte Ingenieur Knut Lindmark von der Stadt den Auftrag für einen Aufzug mit Fußgängerbrücke erhalten, der den Zugang zu den Höhen Södermalms in Stockholm erleichtern sollte. Allerdings musste Lindmark für den Bau des Aufzugs zu ausländischen Fachkräften greifen, für den Bau zu einem belgischen Unternehmen und für die Maschinerie des Aufzugs zu einer amerikanischen Firma, da entsprechende Fachkräfte in Schweden nicht zu finden waren.

Der Katarinahissen, der zu Beginn mit Dampfdruck betrieben wurde und erst 1915 einen elektrischen Motor erhielt, erleichterte nicht nur den Zugang Södermalms, sondern war gleichzeitig eine Attraktion, die viele aus Vergnügen und für die herrliche Aussicht benutzten. Schon zu Beginn benutzten täglich rund 1500 Personen den Katarinahissen, dessen Auffahrt fünf Öre kostete und die Gegenrichtung noch drei Öhre, was heute drei Kronen, beziehungsweise 2,50 Kronen entspräche. Die Haupteinnahme waren jedoch nicht die Fahrten, sondern die Reklame, denn der imposante Turm eignete sich ideal für die großen Reklameschilder Stockholmer Unternehmen.

Im Jahr 1933 wurde dieser erste Katarinahissen geschlossen und nur wenige Monate später wurde er abgerissen, gleichzeitig als der Verkehrsknotenpunkt Slussen umgebaut wurde. Nur drei Jahre später wurde jedoch ein neuer Katarinahissen eingeweiht, eine Sehenswürdigkeit, die noch heute die Augen anzieht, auch wenn der Aufzug nach einer Renovierung und dem Ende der Bauarbeiten am Slussen bis voraussichtlich 2019 außer Betrieb bleiben wird. Das Stahlgerüst erinnert heute sehr deutlich an die Vergangenheit Stockholms und nur die neue Reklameschilder weisen den Weg in die Gegenwart.


19. März 1488: Johannes Magnus zwischen Katholizismus und Protestantismus
19. März 1692: Der Bergwerksarzt Johan Moraeus
19. März 1810: Louis Masreliez, schwedischer Künstler und Innenarchitekt
19. März 1863: Alfred Hellerström, der Baumeister Helsingborgs
19. März 1896: Der streitbare Philosoph Fredrik Georg Afzelius
19. März 1910: Der schwedische Sozialmediziner und Sexologe Gunnar Inghe
19. März 1911: Allan Hernelius macht die SvD zum politischen Organ
19. März 1914: Der Verein der freidenkenden Frauen Schwedens
19. März 1922: Der erste Vasalauf zwischen Sälen und Mora wird organisiert
19. März 1936: Die Schriftstellerin und Künstlerin Ottilia Adelborg 

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Samstag, 18. März 2017

Gustaf Lundberg, der produktivste Künstler Schwedens

Als Gustaf Lundberg am 18. März 1786 in Stockholm starb, galt er als der produktivste Künstler des Landes, der zudem seine Kunst in eine Goldgrube verwandelt hatte. Der Erfolg des Malers lag vor allem daran, dass er sowohl in Frankreich als auch in Schweden nahezu alle wichtigen Persönlichkeiten gemalt hatte und von einer angesehenen Familie an die nächste weiterempfohlen wurde. Während seiner rund 60-jährigen Karriere als Künstler hatte Lundberg über 300 Porträts gemalt, teilweise zu Preisen, die heute noch die meisten Künstler erblassen lassen, denn 1500 Kupfertaler, also knapp 45.000 heutige Kronen, galten bei Lundberg noch als Freundschaftspreis.

Gustaf Lundberg kam am 17. August 1695 als Sohn eines königlichen Küchenchefs in Stockholm zur Welt, wurde jedoch, wegen dem frühen Tod seines Vaters, von seinem Großvater mütterlicherseits erzogen, der als Goldschmied arbeitete und familiär mit mehreren Künstlern verbunden war. Auf diese Weise geriet auch Lundberg sehr früh zur Kunst und begann 1712 eine künstlerische Ausbildung bei David von Krafft, Fünf Jahre später entschied sich Lundberg, auf Anraten Kraffts, sein Studium in Paris zu vervollständige, dem Zentrum der Porträtmalerei jener Zeit. Trotz zahlreicher Beschränkungen, die ein protestantischer Maler im katholischen Frankreich hatte, blieb Lundberg in Paris und versorgte sich die ersten Jahre insbesondere durch das Porträtieren von Schweden, die sich in Paris aufhielten.

Als die italienische Pastellmalerin Rosalba Carriere 1721 für ein Jahr nach Paris kam, wurde Gustaf Lundberg ihr einziger Schüler und lernte ihre heimliche Methode Pastellfarbe zu fixieren. Diese Kenntnis verhalf Lundberg dazu rund 20 Jahre lang der führende Porträtmaler in Paris zu werden, da außer ihm niemand in Frankreich seine Pastelltechnik kannte. Mit dieser Voraussetzung wurde Lundberg natürlich auch in Schweden als der größte Porträtmaler seiner Zeit betrachtet, obwohl der Künstler bei seinen Techniken des Malens teilweise nicht an andere Künstler heranreichte und in seinen Gemälden mehrere Stilbrüche zu finden sind. Arbeiten des Künstlers findet man heute nicht nur im Nationalmuseum in Stockholm, sondern auch im Schloss Drottningholm, im Schloss Gripsholm und der staatlichen Porträtsammlung Schwedens.


18. März 1655: Maria Eleonora von Brandenburg, die schönste Königin Schwedens
18. März 1862: Der schwedische Künstler Eugène Jansson
18. März 1907: Eisenbahnraub in Schweden
18. März 1915: Der erste Meereseisbrecher Schwedens: S/S Sankt Erik
18. März 1935: Der schwedische Sprachforscher Axel Kock
18. März 1956: Die schwedische Skilegende Ingemar Stenmark
18. März 1957: Christer Fuglesang, der erste Schwede im All
18. März 1986: Die schwedische Sängerin Lykke Li 

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 17. März 2017

Der Architekt und Bauherr Wilhelm Klemming

Wilhelm Klemming wurde am 17. März 1862 als Sohn eines Fabrikanten in Stockholm geboren und begann nach seiner Hochschulreife im Jahre 1879 ein Architekturstudium an der Königlich Technischen Hochschule. Da Klemming dieses Studium jedoch als zu theoretisch und langweilig empfand, wechselte er 1880 zur Technischen Schule in Stockholm über. Nach dem Abschluss seines Studiums arbeitete Klemming zwei Jahre lang bei einem renommierten Architekturbüro der schwedischen Hauptstadt und gewann dabei die praktische Erfahrung, die ihm 1884 den Weg zu einem eigenen Architekturbüro ebnete.

Bereits wenige Jahre nachdem Wilhelm Klemming sein eigenes Architekturbüro gegründet hatte, erhielt er den Auftrag das Klara-Bad in Stockholm umzubauen, was seine Karriere in eine völlig neue Bahn bringen sollte, denn der Auftraggeber ging pleite, Klemming übernahm das Bad, baute es aus und um, und schuf damit eine der besten Badeeinrichtungen Stockholms. Als er sein Bad einige Jahre später an die staatliche Eisenbahn verkaufen musste, da diese das Grundstück benötigte, errichtete Klemming 1904 das Centralbad auf Norrmalm, ein vorbildlicher Bau im Jugendstil. Ab dieser Zeit erhielt Klemming dann zahlreiche Aufträge für Badeeinrichtungen und wurde eine schwedische Referenz für Hallenbäder.

Gegen 1915 gab Wilhelm Klemming sein Architekturbüro auf um mehr als architektonischer Meinungsbildner in Stockholm zu arbeiten. Durch Vorträge und die Arbeit mit zahlreichen Vereinen propagierte er das angelsächsische Vorstadtbild und die Einrichtung von amerikanischen Parkanlagen. Mit Hilfe von zahlreiche Artikel wollte er auch Grünflächen in der Stadtplanung einflechten um die Betonstadt Stockholm grüner und menschlicher zu gestalten. Auf diese Weise prägte Klemming das Stadtbild Stockholms zu Beginn des 20. Jahrhunderts, das heute noch an vielen Stellen der Stadt deutlich zu finden ist, und dies, ohne selbst noch intensiv als Architekt zu arbeiten.


17. März 1650: Die Karriere von Carl Carlsson Gyllenhielm
17. März 1719: Ulrika Eleonora wird Königin von Schweden
17. März 1735: Axel Wrede Sparre und die schwedischen Freimaurer
17. März 1796: Der schwedische Architekt Carl Fredrik Adelcrantz
17. März 1814: Der schwedische Künstler Johan Peter Molin
17. März 1858: Harald Molander, ein Leben für das Theater
17. März 1908: Weibliche Polizei in Schweden
17. März 2005: Czesław Słania, ein schwedischer Künstler der Miniatur
17. März 2008: Ein Doppelmord in Arboga 

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 16. März 2017

Die schwedische Radrennfahrerin Susanne Ljungskog

Susanne Ljungskog kam am 16. März 1976 bei Halmstad zur Welt und entdeckte bei der suche nach einer zu ihr am besten passenden Sportart mit zwölf Jahren das Fahrrad. Als Ljungskog dann mit 14 Jahren die schwedische Jugendmeisterschaft beim Rennen in Kungsbacka gewann, gab es für die Sportlerin kein Zurück mehr. Ab dieser Zeit war es für die spätere Radrennfahrerin klar dass sie nicht nur zur Weltelite gehören, sondern die Spitze darunter einnehmen wollte. Als Ljungskog 1995 ihre Hochschulreife in der Tasche hatte, setzte sie ganz auf den Radsport und fand in Klas Johansson einen idealen Trainer, aber der Weg zum Welterfolg schien dennoch in die Ferne zu rücken.

Als auch 1997 die Weltmeisterschaft noch in der Ferne lag, entschloss sich Susanne Ljungskog einiges zu ändern, vor allem aber ihr Training mit Hilfe aller möglichen Tests zu individualisieren, aber auch jedes Training zu überwachen und an Details zu arbeiten. Zur gleichen Zeit entschied sich Ljungskog auch von der Benutzung der Standardfahrrädern der Sportverbände abzugehen und ließ sich ein an sie angepasstes Fahrrad bauen. Das Ergebnis dieser Entscheidungen zeigte sich dann bereits 1998, denn Susanne Ljungskog gewann in diesem Jahr in Uppsala die Europameisterschaft und hatte damit den ersten Schritt zu ihrem Ziel erreicht.

Durch ein nahezu exzessives Training gelang es Susanne Ljungskog dann sowohl 2002 als auch 2003 die Weltmeisterschaft im Sprint zu gewinnen. Das nächste Ziel, das die Sportlerin danach anstrebte, war olympisches Gold, das ihr jedoch sowohl 2004 als auch 2008 versagt blieb, auch wenn Ljungskog nun zu den besten Radsportlerinnen Schwedens gehörte. Die Hoffnung, die beste Radrennfahrerin weltweit zu werden, zerschlug sich dann im Jahre 2009, als man bei Ljungskog eine genetisch bedingte Blutkrankheit entdeckte, die Hämochromatose, und ein Jahr später musste die Sportlerin einsehen dass der Radsport für sie zu Ende war. Immerhin war einer der ersten Käufe der Sportlerin nach Ende der Karriere der Kauf eines ganz gewöhnlichen neuen Fahrrads.


16. März 1596: Ebba Brahe, die Geliebte des Königs Gustav II. Adolf
16. März 1757: Bengt Lidner, der Skalde, der in Ungnade fiel
16. März 1792: Mord auf dem Maskenball
16. März 1835: Der Buchdrucker Nils Magnus Lindh wird zum größten Verleger Schwedens
16. März 1846: Der schwedische Mathematiker Gösta Mittag-Leffler
16. März 1878: Schweden übergibt seine letzte Kolonie Saint-Barthélemy an Frankreich
16. März 1892: Die Kinderzeitschrift Kamratposten
16. März 1940: Selma Lagerlöf, christliche Literatur und Frauenbewegung
16. März 1957: Das Motel Gyllene Ratten in Stockholm
16. März 1968: Gunnar Ekelöf, der erste surrealistische Autor Schwedens
16. März 1970: Karl Gustav Ossiannilsson, nationalistisches Denken als Arbeiterliterat
16. März 1971: Der schwedische Stand-up Künstler Jakob Öqvist

Copyright: Herbert Kårlin