Donnerstag, 30. April 2015

Der studentische Karneval Chalmers Cortège

Niemand kann heute mit Exaktheit sagen ab wann die Studenten der Technischen Hochschule Chalmers nach ihrem Schlussexamen durch Göteborg zogen um dieses Ereignis zu feiern. Sicher ist jedoch, dass der erste Umzug, der die heute übliche Tradition einleitete, am 30. April 1909 seinen Beginn nahm und nur ein Jahr später der erste Karnevalsumzug stattfand, dessen Entwicklung man noch heute jeweils am 30. April jeden Jahres folgen kann, vorausgesetzt, man stellt sich frühzeitig an den Straßenrand, da jeder Umzug, genannt Chalmers Cortège, mittlerweile über 250.000 Zuschauer anzieht.

Im Grunde planten die Studenten der Technischen Hochschule Chalmers bereits 1890 eine Art Umzug und fragten bei der Polizei nah wie diese sich verhalten würde, wenn alle Abschlussstudenten in einem Gänsemarsch zum Schlosswald wandern würden. Die Antwort erstaunte wenig, denn die Polizei erklärte, dass alle Teilnehmer verhaftet würden, was diese Idee beendete. Bis 1909 mussten die Studenten sich daher damit zufrieden geben am 30. April nur entlang der Vasagatan zu gehen, einen Fuß auf der Straße und den anderen auf dem Bürgersteig. Pflicht dabei war auch seine Studentenmütze zu tragen.

Am 30. April 1909 mieteten die Studenten der Hochschule sämtliche zur Verfügung stehenden Pferdedroschken Göteborgs und fuhren damit in einem langen Zug durch Göteborg, was kaum unbemerkt bleiben konnte. Im Folgejahr entschied man sich dann jedoch einen jährlichen Umzug zu gestalten, der mit selbst gebauten oder dekorierten Fahrzeugen stattfinden sollte, wobei eine der Hauptattraktionen ein altes Fahrrad war, das vorne eine großes und hinten ein kleines Rad hatte, ein Fahrrad, das noch heute den Umzug anführt. Interessant sind jedoch nicht nur die teilweise sehr ausgefallenen Gefährte, sondern auch die Tatsache, dass jedes Fahrzeug eine ironische Botschaft trägt, die die politischen Ereignisse des letzten Jahres betreffen.


30. April: Die Walpurgisnacht in Schweden
30. April 1870: Maria Sandel, die erste Arbeiterschriftstellerin Schwedens
30. April 1910: In Göteborg findet der erste Chalmers Cortège statt
30. April 1926: Der schwedische Architekt Sten Samuelson
30. April 1929: Birger Sjöberg, vom Volkslied zum Modernismus
30. April 1946: Sven Nordqvist und die Phantasiewelt der Kinder
30. April 1946: Carl XVI. Gustaf Folke Hubertus, König von Schweden
30. April 1976: Die Hoola Bandoola Band
30. April 1982: Der Tag der schwedischen Flagge

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 29. April 2015

Der Künstler Lorens Pasch der Jüngere

Als Lorens Pasch der Jünger am 29. April 1805 im Alter von 71 Jahren starb, hatte er in seiner Aufgabe als Professor und Direktor der Kunstakademie die Kunstentwicklung Schwedens, insbesondere der schwedischen Porträtmalerei, über Jahrzehnte hinweg deutlich geprägt, vielleicht weniger durch seine eigene Werke, jedoch durch seine Tätigkeit als anerkannter Lehrer und die Tatsache, dass ihn das Königshaus regelmäßig mit Portraits beauftragte. Pasch hinterließ bei seinem Tod über 250 Gemälde, die teilweise jedoch auch von seiner Schwester Ulrika Pasch bearbeitet oder fertiggestellt waren.

Lorens Pasch der Jüngere war am 6. Juni 1733 zur Welt gekommen und wurde ab den jüngsten Jahren von seinem Vater, der ebenfalls Künstler war, in der Malerei unterrichtet. Dennoch entschloss sich der Jugendliche dann erst die Laufbahn eines Priesters einzuschlagen. Pasch änderte seine Entscheidung jedoch sehr bald und ab 1752 studierte er bei Carl Gustaf Pilos in Kopenhagen Malerei. Sechs Jahre lang blieb der Künstler bei Pilos, der ihn nicht nur kostenlos unterrichtete, sondern ihm, ohne jede Bezahlung, auch Unterkunft und Nahrung bot. Nach diesen sechs Jahren bezahlte ihm sein Vater eine Studienreise nach Paris, wo Pasch weitere sieben Jahre an der Kunstakademie verbrachte. Nach einem Umweg über Deutschland und Holland kehrte der Künstler schließlich 1766 zurück nach Stockholm.

Zurück in der Heimat wurde Lorens Pasch dann von Jean Erik Rehn König Adolf Fredrik vorgestellt, der den Künstler unmittelbar mit seinem Portrait beauftragte, was Pasch jedoch nicht nur Rehn verdankte, sondern auch der Tatsache, dass sein ausgezeichneter Ruf als Porträtmaler weitaus früher in Stockholm angekommen war als der Künstler selbst. Die Ausführung dieses Gemäldes führte dazu, dass sich immer mehr Adelige an Pasch wandten und vom ihm porträtiert zu werden, zudem erlaubte ihm dies auch seinen Zugang zur Akademie.


29. April 1442: Krister Nilsson und die Kalmarer Union
29. April 1659: Sophia Elisabet Brenner, Frauenliteratur im 17. Jahrhundert
29. April 1659: Sophia Elisabet Brenner und die Frauenbewegung
29. April 1742: Der Bergwerksarzt Johan Moraeus
29. April 1812: Emilie Högqvist, ein kurzes Leben im Glanz
29. April 1913: Schwedischer Reißverschluss erobert die Welt

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 28. April 2015

Das Naturreservat Slottsberget in Skärstad

Am 28. April 2012 wurden die Naturschutzgebiete Schwedens um das Naturreservat Slottsberget in Skärstad bei Jönköping reicher, auch wenn von der Idee bis zur Einweihung dieses Schutzgebietes drei Jahre vergangen waren. Die Idee dabei war vor allem die sehr alten Eichen mit dem umgebenden Mischwald zu schützen und damit die biologische Vielfalt des rund 22 Hektar großen Gebietes zu erhalten und der Bevölkerung gleichzeitig ein attraktives Ausflugsgebiet zu bieten.

Der Slottsberget (Schlossberg) ist eine Hügel, der mit seinen 240 Meter über dem Meeresspiegel eine hervorragende Aussicht bietet und nach Ausgrabungen bereits während der Eisenzeit ab etwa 500 vor Christus bewohnt war, wobei man bei einem Spaziergang auf den Wanderwegen einige der historischen Stellen entdecken kann, aber auch die Spuren, die die Landwirtschaft ab dem 18. Jahrhundert hinterlassen hat. Vorhistorische Gräber, kleinere Mühlen und eine relativ wilde Natur bieten hier eine Einheit und erlauben einen Streifzug durch eine 2000-jährige Geschichte.

Der Slottsberget ist heute eine Paradies für Pflanzen, Vögel und vor allem Insekten, die in totem oder modrigem Holz leben, das in diesem Naturschutzgebiet reichlich vorhanden ist. Unter den Pflanzen findet man insbesondere Blumen, die typisch für Haine und Unterholz sind, weswegen das Naturschutzgebiet auch im Frühjahr die meisten Besucher zählt, in der Zeit, wenn man neben der erwachsenden Pflanzenwelt auch zahlreiche Zugvögel hier findet, die in Schweden die verschiedenen Naturschutzgebiete für ihre Rast benutzen, da sie dort Schutz und ausreichend Nahrung finden können. Wie in allen Naturschutzgebieten Schwedens, so ist auch auf dem Slottsberget das Jedermannsrecht stark eingeschränkt.


28. April 1715: Carl Fredrik Scheffer zwischen Politik und Literatur 
28. April 1846: Der Astronom Johan Oskar Backlund 
28. April 1868: Hjalmar Procopé, ein finnlandschwedischer Dichter 
28. April 1938: Wasser und Brot in schwedischen Gefängnissen 
28. April 1973: Siri Derkert, Erneuerin der öffentlichen Kunst

Copyright: Herbert Kårlin

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Montag, 27. April 2015

Stockholm wird mit reinem Wasser versorgt

Mitte des 19. Jahrhunderts war Stockholm eine der ungesündesten Städte Europas, da die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung entweder über Brunnen erfolgte, die teilweise extrem verunreinigt waren, oder aber das Wasser von Gewässern in und bei Stockholm geholt wurde, in dem jedoch auch sämtliche Abwässer der Stadt landeten. Da um diese Zeit auch der Zusammenhang zwischen unreinem Wasser und Krankheiten entdeckt wurde, legte der Ingenieur Wilhelm Leijonancker 1853 einen Plan für eine Wasserleitung vor, die sämtliche Versorgungsprobleme mit frischem Wasser in der schwedischen Hauptstadt lösen sollten.

Bereits fünf Jahre später begann man den Plan Leijonanckers in die Tat umzusetzen und begann mit dem Bau des ersten schwedischen Wasserwerkes, dem sogenannten Skanstullsverket. Als drei Jahre später die Anlage stand und die aus England importierten Rohre für die Wasserleitung verlegt waren, konnte Karl XV. am 27. April 1861 das Reinigungswerk und die Wasserleitung einweihen, auch wenn das Wasser erst ab dem 1. Juli des Jahres fliesen sollte. Natürlich waren nur einige wenige Häuser der reichsten Schicht direkt am Leitungsnetz angeschlossen, aber die Bewohner konnten ab diesem Tag an mehreren zentralen Stellen Stockholms reines Wasser abholen.

Das Skanstullsverket besaß drei Filterbassins und ein für die damalige Zeit sehr modernes Pumpsystem, die ausgezeichnet funktionierten und das Wasser der Årstaviken selbst unter schwierigen Situationen noch reinigen konnte. Bereits in den folgenden Jahren ging die Sterblichkeitsrate in Stockholm um 50 Prozent zurück und es setzte ein bedeutendes Bevölkerungswachstum ein. Das positive Ergebnis in Stockholm führte dazu, dass sich in allen Städten Schwedens das Prinzip der Wasserwerke und Wasserleitungen durchsetzte. Während die Idee eines Wasserwerkes vollkommen neu war, hatte Göteborg bereits 1787 das Prinzip der Wasserleitung angewandt, wobei das Wasser damals allerdings aus einer mehrere Kilometer entfernten Quelle kam.


27. April 1757: Carl Johan Adlercreutz nimmt den schwedischen König fest
27. April 1792: Der schwedische Mörder Jacob Johan Anckarström
27. April 1900: Die Gründung der Stadt Kiruna
27. April 1900: Die Geburt Kirunas und die Flucht der Stadt
27. April 1903: Helge Zimdal, der Architekt, der Schulen baute
27. April 1971: Inge Schiöler, der schwedische Maler der kräftigen Farben
27. April 1974: Anna Lovisa Öst, bekannt als Lapp-Lisa

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Sonntag, 26. April 2015

Der Theologe und Schriftsteller Otto Myrberg

Otto Myrberg wurde am 26. April  1824 in Göteborg geboren und wollte sich ursprünglich der Musik widmen, was ihm jedoch auf Grund eines Nervenleidens bald unmöglich wurde. Aus diesem Grund entschied er sich dann für die Laufbahn eines Priesters, aber nach seinem Examen als Theologe an der Universität Uppsala führte ihn der Wissensdrang weiter zur Wissenschaft. 1851 wurde  Myrberg Doktor der Philosophie und ein Jahr später wurde er zum Dozenten in Theologie an der Universität ernannt. Im Laufe der Jahre erhielt der Theologe Professuren in unterschiedlichen theologischen Bereichen und stand gleichzeitig einer Religionsgemeinschaft vor.

Otto Myrberg folgte während der Anfangsjahre der damals anerkannten Lehre Luthers, wenn auch unter starkem Einfluss von Sören Kierkegaard, Johann von Hofman und Johann Tobias Beck, aber bereits nach wenigen Jahren lehnte er sich nahezu gegen jede der zulässigen Richtungen ab, weswegen ihm auch ein Lehrstuhl in Lund verweigert wurde. Myrberg schuf seine persönliche Lehre und wollte die Theologie von der theoretischen Lehre und philosophischen Auslegung zur einfachen und klaren Deutung der Bibel zurückführen, denn in seinen Augen hatte sich die akademische Theologie zu weit von der ursprünglichen christlichen Lehre entfernt.

Um seine vereinfachte Theologie zu verbreiten, griff Otto Myrberg zur Literatur und entwickelte sich zum meist schreibenden Theologen seiner Zeit, der sowohl Büchern herausgab als auch in Zeitschriften aktiv war und dabei auch Poesie verfasste und Werke über Propheten und Theologen übersetzte. Das Hauptwerk Myrbergs war dann jedoch im Jahre 1890 die gesamte Übersetzung des Neuen Testaments, das er versuchte in einer möglichst verständlichen Sprache wiederzugeben. Der Widerstand gegen den Theologen von allen Seiten war jedoch so groß, dass es ihm, trotz seiner umfassenden Veröffentlichungen, nie gelang wirklich Einfluss zu gewinnen und seine theologische Linie durchzusetzen.


26. April 1686: Graf Magnus Gabriel De la Gardie, Dichter und Reichskanzler
26. April 1891: Der Folkets Park in Malmö
26. April 1893: Harry Hjörne rettet die GP (Göteborgs-Posten) 
26. April 1893: Axel Krook, der Meinungsmacher des 19. Jahrhunderts
26. April 1998: Sven Olov Lindholm, der Verehrer Hitlers

Copyright: Herbert Kårlin

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Samstag, 25. April 2015

Der Architekt und Erfinder Carl Johan Cronstedt

Carl Johan Cronstedt kam am 25. April 1709 als Sohn eines Hofjunkers in Stockholm zur Welt, was ihm den Zugang zu einer ausgezeichneten Bildung verschaffte. Nach einem ausgedehnten Privatunterricht studierte Cronstedt Architektur mit der Spezialisierung vom Bau von Schlössern und lernte gleichzeitig Mechanik bei Christopher Polhem. Im Dezember 1731 machte der Architekt dann seine erste Studienreise nach Paris und erhielt dort von Duc d'Antin die Genehmigung sämtliche Schlösser und Gartenanlagen zu betreten und zu studieren, was dem jungen Cronstedt auch einen Zugang zum französischen Hof ermöglichte. In Frankreich ging Cronstedt mit den bedeutendsten Architekten und Künstlern der Zeit um und lernte dabei auch die Bildhauerei und die Herstellung von Gipsornamenten, was ihm später eine große Hilfe leistete.

Zurück in Stockholm betätigte sich Carl Johan Cronstedt vor allem als Schlossarchitekt, die ersten Jahre allerdings unter seinem Lehrer Carl Hårleman, dem er erst 1753 als Oberintendant im Schlossbau folgte. Bis zu dieser Zeit arbeitete Cronstedt vor allem nach Ideen und Zeichnungen von Hårleman, zeigte sich jedoch als hervorragender Organisator und Verantwortlicher für sämtliche Bauarbeiter. Welche Arbeiten bis 1753 von Hårleman und welche von Cronstedt stammten, ist sehr schwer zu sagen, da Cronstedt auch nach der Übernahme des Amtes als Oberintendant im Stil seiner Vorgängers weiterarbeitete und seine Aufgaben vor allem in der Restauration und bei Umbauten zu suchen sind.

Auch wenn Carl Johan Cronstedt nie einen eigenen architektonischen Stil entwickelte und seine Bauten immer der französischen Klassik nahe kamen, ergänzt durch den französischen Rokoko-Stil, den Hårleman bereits nach Schweden gebracht hatte, so zeigte sich Cronstedt vor allem als begabter Erfinder, der mehrere landwirtschaftliche Maschinen bedeutend verbesserte. Wirklich bekannt wurde Cronstedt dann jedoch mit der Erfindung eines energiesparenden schwedischen Kachelofens für dessen Entwicklung er 1767 einen Forschungsauftrag erhielt. Cronstedt legte damit die Grundlage für alle späteren Kachelöfen des Landes. Die Energieersparnis war nötig geworden, da Holz, auf Grund der wachsenden Eisenindustrie, eine Mangelware wurde und selbst Adelige nicht mehr genügend Holz erwerben konnten um ihre Wohnungen warm zu halten.


25. April 1744: Anders Celsius und die Celsius-Skala
25. April 1750: Der schwedische Astronom Olof Hjorter
25. April 1887: Der schwedische Künstler Gösta Sandel
25. April 1926: Ellen Key und die kulturelle Frauenbewegung Schwedens
25. April 1926: Ellen Key und die befreite Arbeiterfrau
25. April 1945: Björn Ulvaeus, die Zeit vor und nach ABBA
25. April 1981: Anja Pärson, alpine Skiläuferin

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 24. April 2015

Thorbjörn Fälldin, dreimal Ministerpräsident Schwedens

Thorbjörn Fälldin kam am 24. April 1926 als Sohn eines Landwirts in Högsjö im Ångermanland zur Welt und wurde nach seiner Realschulreife im Jahr 1945 selbst Landwirt. Nach seinem Wehrdienst  und dem Offiziersexamen des Jahres 1951 wurde Fälldin in mehreren Vereinen aktiv, wurde in mehreren von ihn zum Vorsitzenden gewählt und machte sich dadurch einen Namen im Ångermanland. Es war daher nahezu logisch, dass Fälldin ab 1958 auch ins Parlament gewählt wurde und 1971 auch zum Vorsitzenden der schwedischen Zentrumspartei (Centerpartiet) gewählt wurde, ein Amt, das der Politiker bis 1985 wahr nahm.

Als Thorbjörn Fälldin 1971 zum Vorsitzenden der Zentrumspartei gewählt wurde, war er gleichzeitig der natürliche Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, da die Partei um diese Zeit die größte bürgerliche Partei war. Diese „natürliche“ Entscheidung sollte sich jedoch bald als problematisch zeigen, denn als Fälldin bei den Parlamentswahlen des Jahres 1976 bei der entscheidenden Diskussion Olof Palme gegenüberstand, zeigte er sich als erbitterter Gegner der Kernkraft und forderte erst eine Lösung für die Endlagerung bevor man an den Bau von Kernkraftreaktoren denken sollte. Dies brachte zwar den bürgerlichen Block an die Regierungsmacht und machte Fälldin zum Ministerpräsidenten, aber es führte auch zu bürgerlichen Parteikämpfen, da die anderen Regierungsparteien Befürworter der Kernkraft waren. Das Ergebnis war, dass Thorbjörn Fälldin 1978 von seinem Amt als Ministerpräsident zurücktrat.

Dies war jedoch nicht das politische Ende von Thorbjörn Fälldin, denn bei den folgenden Wahlen gewann wieder der bürgerliche Block und der Politiker wurde erneut zum Ministerpräsidenten Schwedens. Nur zwei Jahre später brachten jedoch die Diskussionen um die Steuerpolitik des Landes der Regeirung ein Ende und als eine neue Koalitionsregierung gebildet wurde, war Fälldin zum dritten Mal Ministerpräsident, allerdings nur für ein Jahr, denn als 1982 die nächsten Parlamentswahlen durchgeführt wurden, kamen die Sozialdemokraten an die Macht. Fälldin versuchte 1985 eine Rückkehr  in die vorderste Linie der Politik und begann dafür eine Zusammenarbeit mit der damals sozialkonservativen KDS (Christdemokraten), was jedoch dazu führte, dass die Centerpartiet bei den Wählern geradezu abstürzte. Fälldin verlor dann auch seinen Posten als Vorsitzender der Partei und kehrte in die Landwirtschaft zurück, auch wenn er in den Folgejahren noch mehrere politische Aufgaben übertragen bekam.


24. April 1642: Samuel Columbus und das biblische Epos Schwedens 
24. April 1794: Axel von Fersen der Ältere in der Opposition 
24. April 1830: Die schwedische Prinzessin Eugénie 
24. April 1896: Örebro wird internationale Handelsstadt
24. April 1901: Der schwedische Ministerpräsident Arvid Posse 
24. April 1917: Die Hungerdemonstration in Stockholm
24. April 1941: Karin Boye und die Zerbrechlichkeit einer Schriftstellerin 
24. April 1961: Das Kriegsschiff Vasa wird in Stockholm geborgen 
24. April 1975: Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm 
24. April 1979: Die schwedische Sängerin Marie Picasso 
24. April 2000: Ulla Isaksson und ein Blick in die Seele der Frau

Copyright: Herbert Kårlin

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Donnerstag, 23. April 2015

Der religiöse Dichter Anders Frostenson

Anders Frostenson kam am 23. April 1906 als ältester Sohn eines Landwirts in Loshult in Skåne zur Welt. Sehr früh zeigte sich, dass Frostenson nicht den Spuren seines Vaters folgen wollte, denn er studierte erst Sprachen, Literaturwissenschaft und Theologie an der Universität Lund und machte dort anschließend noch eine Kandidatur in Englisch, slawischen Sprachen und Philosophie, bevor er sich dazu entschied die Laufbahn eines Priesters zu ergreifen. Im Alter von 26 Jahren wurde Frostenson dann zum Priester geweiht und er begann in der Gustav Vasa Versammlung in Stockholm zu arbeiten. Nur wenige Jahre später kam er zur Versammlung Lovö, der er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1971 treu blieb.

Noch bevor Anders Frostenson die Laufbahn eines Priesters einschlug, hatte er bereits einen Gedichtband veröffentlicht und einige Kurzfilme über schwedische Dichter produziert, unter anderem über Nils Ferlin und Sven Lidman. Es war daher nahezu logisch, dass Frostenson sich als Priester dann dem Schreiben von Psalmen zuwandte. Da er jedoch leicht zu singende poetische Psalmen schrieb, stieß er nach der Veröffentlichung einiger seiner Werke im Psalmenbuch des Jahres 1937 auf eine beißende Kritik von Seiten der konservativen Priester des Landes, die einer Erneuerung von Psalmen abweisend gegenüberstanden. Frostenson nahm sich diese Kritik sehr zur Herzen und schrieb daraufhin zehn Jahre lang keinen Psalm mehr.

Als Anders Frostenson dann erneut Psalmen schrieb, so blieb er, trotz der Kritik, bei einem vereinfachten Stil, was nun jedoch besser toleriert wurde, zumal die Gläubigen sehr positiv auf die neuen Psalmen reagierten. Das Ergebnis kann man vor allem daran erkennen, dass man im Psalmenbuch des Jahres 1986 insgesamt 146 Werke Frostensons findet, teilweise Originale, aber auch Übersetzungen und Bearbeitung alter Psalmen. Auch im Psalmenbuch des Weltrates der Kirchen stammen sechs von den acht dort repräsentierten Psalmen Schwedens von Anders Frostenson. Als der Priester am 4. Februar 2006 im Alter von 99 Jahren starb, war er der einzige Priester Schwedens bei dem der damalige Erzbischof persönlich das Begräbnis übernahm um die Leistungen des Priesters zu würdigen.


23. April 1800: Carl Israel Hallman und die schwedische Opéra Comique
23. April 1847: Erik Gustaf Geijer, der nationalistische Dichter Schwedens
23. April 1889: Die schwedische Prinzessin Eugénie
23. April 1889: Die Entstehung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schwedens
23. April 1938: Anna Maria Roos, vom Schulbuch zum Drama und zum Kinderbuch
23. April 1941: Karin Boye und die Zerbrechlichkeit einer Schriftstellerin
23. April 1942: Das nordische Folkbåt (Volksboot) läuft vom Stapel
23. April 1947: Christer Pettersson wird wegen Olof Palme Mord festgenommen
23. April 1967: Musik, Vergnügen und Essen im Stockholmer Nalen

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Mittwoch, 22. April 2015

Der schwedische Künstler Bror Hjorth

Bror Hjorth wurde am 22. April 1894 als Sohn eines Försters in Marma im Uppland geboren und erhielt eine für seine Zeit sehr gute Erziehung und Bildung. Bereits in sehr frühen Jahren wurde Hjorths Neigung zur Kunst gefördert, da der Vater sehr zeitig einen anerkannten Maler für den Unterricht seines Sohnes beschäftigte und diesem auch die Liebe zur Volksmusik näher brachte. Die Kunstausbildung Hjorths erstreckte sich jedoch nicht nur auf die Malerei, sondern führte auch zur Holzskulptur. Noch bevor der Jugendliche dann jedoch ein offizielles Kunststudium beginnen konnte, erkrankte er 1915 an Tuberkulose, die dazu führte, dass der Künstler nahezu ertaubte.

Nach seiner Genesung besuchte Bror Hjorth erst die Althins Malerschule und ab 1919 die Kunstakademie in Kopenhagen, um jedoch bereits nach einem halben Jahr nach Paris zu gehen um bei Antoine Bourdelle Skulptur zu studieren. Nach seiner Rückkehr nach Schweden im Jahre 1925 ließ sich Hjorth in Uppsala nieder und ließ dort eine Atelierwohnung errichten, die mittlerweile als Bror Hjorths Hus in ein Museum verwandelt wurde in dem man rund 250 Kunstwerke Hjorths entdecken kann. Die Räume blieben bis heute in jenem Zustand in dem der Künstler sie bei seinem Tod am 21. Mai 1968 verließ.

Bror Hjorths Werke kreisen in den meisten Fällen um die Liebe, oft in christlicher Hinsicht, wobei der Künstler, der Mitglied der Gruppe Färg och Form war, deswegen in den 30er Jahren sehr oft ins Kreuzfeuer geriet, da ein Teil seiner Werke nicht verstanden und daher nahezu als pornographisch betrachtet wurde. 1935 war er bei einer Ausstellung sogar dazu gezwungen seine erotische Gruppe aus der Ausstellung zu entfernen um einer juristischen Verfolgung zu entgehen, auch wenn die Kritiker gerade diese Skulptur als ein Meisterwerk des Künstlers betrachteten. Bror Hjorth unterscheidet sich aber in einem weiteren Punkt von den meisten Künstlern Schwedens, denn er versuchte seine Motive sehr häufig in unterschiedlichem Material auszudrücken, so dass eine Skulptur sowohl in Stein, also auch in Holz und Ton existieren kann.


22. April 1672: Georg Stiernhielm, der Vater der schwedischen Skalden 
22. April 1672: Georg Stiernhielm, der Vater der schwedischen Skalden 
22. April 1796: Bernhard von Beskow die die konservative Literatur Schwedens 
22. April 1872: Henning Berger und der desillusionierte Auswandererroman 
22. April 1929: Funktionalismus im Stockholmer Kaufhaus NK 
22. April 1935: Der eigenwillige schwedische Architekt Carl Bergsten 
22. April 1964: Karl Gerhard, der König der schwedischen Revue 
22. April 2003: Maria Wine, die schwedische Poetin der Liebesgedichte

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 21. April 2015

Der Cedergrenska Turm in Danderyd

Der Cedergrenska Turm, auch Jungfrauenturm genannt, gehört mit zu den merkwürdigsten Gebäuden Schwedens und dessen ursprüngliche Geschichte wird für immer im Dunkel liegen, denn als das burgartige Gebäude auf einer Anhöhe in Danderyd am 21. April 1996 endgültig eingeweiht wurde, waren seit dem Baubeginn genau hundert Jahre vergangen und die gesamte Linie des Bauherrn Albert Nestor Cedergren war bereits ausgestorben, wobei allerdings auch die letzten Erben kaum wussten, warum ihr Ahne in einem Waldgebiet bei Stockholm unbedingt eine Burg bauen wollte.

Der Förster Albert Nestor Cedergren hatte im Jahre 1896 mit dem Bau des sogenannten Cedergrenska Tornet begonnen und wollte damit vermutlich für seine Familie ein Haus bauen in der die Vergangenheit Schwedens wieder auferstehen konnte. Cedergren hatte eine klare Vorstellung von seiner „Burg“, aber da die Architekten seinen Gedankenlinien kaum folgen konnten, wechselten diese mehrmals, bis der Bau im Jahre 1908 vollständig eingestellt wurde, obwohl nur die äußeren Teile fertiggestellt waren. Cedergren, und später auch seine Erben, hatten kein Interesse mehr an diesem eigenartigen Wohnhaus und benutzten den Turm ab dieser Zeit vor allem als Lager.

Der Jungfrauenturm, der in rotem Ziegel und in alter Bauweise erstellt wurde und heute unter Denkmalschutz steht, ging 1975, nach dem Tode der letzten Cedergren, testamentarisch an die Hochschule für Forstwirtschaft über, die jedoch mit dem Gebäude nichts anfangen konnte. Auch das Nordische Museum war nur an Einrichtungsgegenständen interessiert und übernahm viele unter ihnen für seine Sammlungen. Bevor das Gebäude ganz verfallen konnte, wurde es von der Gemeinde Danderyd aufgekauft und zwischen 1994 und 1996 auch fertiggestellt und restauriert. Heute kann man im Rittersaal des Cedergrenska Turms noch beim Essen von der Vergangenheit Schwedens träumen.


21. April 1849: Hedemora in Dalarna bekommt eine Feuerwehr 
21. April 1612: Karl IX. ein Ersatzkönig leitet Schweden 
21. April 1912: Siri von Essen, die stärkste Frau Strindbergs 
21. April 1917: Streik und Revolution in Schweden 
21. April 1948: Klasse Möllberg, der Liebling schwedischer Kinder

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 20. April 2015

Ein Sonnenphänomen und eine politische Auseinandersetzung

Als am 20. April 1535 in Stockholm plötzlich fünf kleinere Sonnen um die Sonne erschienen, ein Phänomen, das man heute als Nebensonnen oder Wettersonnen (Parhelion) bezeichnet, so wurde dies im damaligen Volksglauben als schlechtes Vorzeichen gewertet und die Bevölkerung der schwedischen Hauptstadt strömte in Scharen zur Kirche um zu hören wie Olaus Petri dieses Omen deute, der natürlich erklärte, dass dies auf die politische Lage zurückzuführen sei und der Bevölkerung nichts geschehen würde wenn sie sich auf Gott besinnen würde.

Olaus Petri hatte damit, ohne den Namen ausdrücklich zu nennen, die Schuld an diesem üblen Vorzeichen Gustav Vasa aufgelastet, der sich den Hass Gottes auf sich gezogen habe, weil er den katholischen Glauben verboten habe und zudem die Besitztümer der katholischen Kirche und der Klöster eingezogen hatte. Auch wenn das Himmelphänomen zwei Stunden später wieder verschwand und sich die Bevölkerung langsam wieder beruhigte und nach Hause ging, so sah Olaus Petri seine Chance und entschied sich das Ereignis zu verewigen damit die Stockholmer auch in Zukunft die Religion als ihr Heil und die Politik als Gefahr betrachten sollten.

Olaus Petri beauftragte umgehend einen Maler damit das Himmelsphänomen auf einem möglichst großen Gemälde festzuhalten, das anschließend in der Storkyrkan in Stockholm aufgehängt wurde. Um die Bedeutung der Kirche hervorzuheben, ließ Olaus Petri die Kirche Stockholm dominieren und das königliche Schloss Tre Kronor wurde zu einer Nebenrolle verurteilt. Es war daher nicht verwunderlich, dass Gustav Vasa dieses Bild als Provokation betrachtete, denn schließlich sollte der König als die leuchtende Sonne betrachtet werden, die nun jedoch als Bedrohung gesehen wurde. Das Gemälde führte daher zu einer längeren Auseinandersetzung zwischen Olaus Petri und Gustav Vasa, ohne dass dies jedoch für eine der Seiten ernsthafte Folgen gehabt hätte.


20. April 1794: Johan Henric Kellgren, erster Vorsitzender der Svenska Akademien 
20. April 1903: Dagmar Edqvist und die selbständige Frau des 20. Jahrhunderts 
20. April 1907: Tradition der Majblomman (Maiblume) in Schweden 
20. April 1947: Björn Skifs, mehr als nur ein schwedischer Sänger 
20. April 1956: Beatrice Ask, Justizministerin Schwedens 
20. April 1978: Neues Thronfolgegesetz in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

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Sonntag, 19. April 2015

Der schwedische Architekt Erik Lallerstedt

Erik Lallerstedt wurde am 19. April 1864 in Skå, einem Stadtteil des heutigen Ekerö im Uppland als Sohn eines Gutsbesitzers geboren und schrieb sich im Alter von 18 Jahren sowohl an der Königlichen Technischen Hochschule als auch der Kunstakademie in Stockholm ein um dort bis 1889 Architektur zu studieren, wobei er sich unmittelbar nach dem Studium als selbständiger  Architekt in Stockholm niederließ, was auch in jener Zeit ungewöhnlich war und ein gewisses Kapital und Beziehungen voraussetzte. Nur drei Jahre später wurde Lallerstedt, parallel zu seiner unabhängigen Aktivität, zum Architekten des staatlichen Bauamts ernannt.

Eines der ersten Werke von Erik Lallerstedt war die Sankt Peterskirche in Stockholm bei der der Architekt Jugendstil mit neugotischen Elementen mischte. Bereits in den Anfangsjahren machte sich Lallerstedt, der sehr bald vom Jugendstil auf die Nationalromantik überging, einen Namen als monumentaler Ziegelarchitekt, der sich vor allem mit seinem im Jahre 1910 fertiggestellten Trygghuset in Stockholm einen Namen verschaffte. Seine Anpassungsfähigkeit an die aktuellsten Strömungen der nordischen Architektur führte auch dazu, dass Erik Lallerstedt ab 1907 als Professor an die Königliche Technische Hochschule berufen wurde.

Nach Fertigstellung des Trygghuset wurde Erik Lallerstedt damit beauftragt im ganzen Land Banken, Telegrafenhäuser und Postgebäude zu bauen bei denen er bis zu drei Stilrichtungen der Epoche zusammenlaufen ließ, da sich zum Jugendstil und der Nationalromantik auch bald der Klassizismus hinzufügte und ab den 30er Jahren, wenn auch nur in eingeschränktem Masse, sogar der Funktionalismus, dem der Architekt jedoch sehr kritisch gegenüberstand. Wenn man den Bauten Lallerstedts, der am 2. Februar 1955 in Stockholm starb, chronologisch folgt, so sieht man dabei eine Entwicklung, die von der anfänglichen Stilarchitektur bis zum Funktionalismus führt, sich also im Laufe der Zeit sechsmal den Zeitströmungen anpasste.


19. April 1552: Olaus Petri und die schwedische Reformation
19. April 1632: Sigismund, ein König nicht wie die anderen
19. April 1738: Der schwedische Bischof Johan Wingård
19. April 1892: Sigfrid Lindström und die moderne Welt der Sagen
19. April 1916: Der Trollhätte-Kanal wird für den Verkehr geöffnet
19. April 1958: Von Trelleborg nach Sassnit
19. April 1986: Der schwedische Komponist Dag Wirén
19. April 2004: Per Verner-Carlsson, der Revolutionär des schwedischen Theaters

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Samstag, 18. April 2015

Der Künstler und Heraldiker Elias Brenner

Elias Brenner kam am 18. April 1647 als Sohn eines Priesters im heute finnischen Storkyro (Isokyrö) zur Welt und wurde von seinem Vater als Kind, neben den zur Zeit üblichen Fächern, auch in Geschichte und im Zeichnen unterrichtet. Als Brenner dann 16 Jahre alt war, schrieb er sich an der Universität Uppsala ein um dort Theologie zu studieren und sich auf die Priesterlaufbahn vorzubereiten. Sehr schnell zeigte sich jedoch, dass seine Neigungen mehr zur Archäologie und zur Geschichte neigten, was dazu führte, dass ihn seine Wahl der Professoren immer weiter von der Theologie entfernten.

Von größtem Einfluss war für Elias Brenner dann jedoch Professor Johannes Schefferius, der ihn nicht nur dazu anregte sich mit der Wissenschaft der Münzen zu beschäftigen, sondern ihn auch in Miniaturmalerei und Gravur ausbildete, den mehr privaten Interessen des Gelehrten. Auf diese Weise war Brenner einer der wenigen Personen Schwedens, die um jene Zeit über eine künstlerische Ausbildung verfügten, was wiederum dazu führte, dass Brenner nach Abschluss seines Studiums beim Antikvitetskollegium als Zeichner angestellt wurde um vor allem archäologische Entdeckungen bildlich festzuhalten.

Bereits 1672 legte Elias Brenner jedoch sämtliche Aufgaben nieder um sich ganz der Miniaturmalerei und der Heraldik widmen zu können, was sich als sehr kluge Entscheidung zeigte, denn bald darauf wurde Brenner zum Miniaturmaler des Hofes ernannt und unter den Wappenschilden im Riddarhussalen des Riddarhuset in Stockholm sind etwa 500 von Brenner gemalt, eine einzigartige Leistung in diesem Bereich. Im Jahre 1691 veröffentlichte Elias Brenner schließlich auch sein über 400 Seiten umfassendes numismatisches Werk Thesaurus Nummorum Sueco-Gothicorum, das bedeutendste numismatische Werk jener Epoche.


18. April 1589: Prinz Johan verzichtet zweimal auf die schwedische Krone
18. April 1676: Fredrik I., König Schwedens dank seiner Ehefrau
18. April 1759: Thomas Thorild, der revolutionäre Schriftsteller des 18. Jahrhunderts
18. April 1854: Julia Nyberg und die philanthropischen Balladen des 19. Jahrhunderts
18. April 1896: Der Literaturwissenschaftler Henry Olsson
18. April 1896: Henry Olsson und die wissenschaftliche Literaturgeschichte
18. April 1962: Jan Björklund, der Kultusminister mit militärischem Hintergrund
18. April 1965: Der Priester, der sich für die Homosexualität einsetzt

Copyright: Herbert Kårlin

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Freitag, 17. April 2015

Das Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg

Als das Sahlgrenska Universitetssjukhuset, kurz SU, am 17. April 1900 in Göteborg eingeweiht wurde, hatte es 350 Zimmer und war das modernste Krankenhaus des Nordens, obwohl die Röntgenabteilung, mehrere spezialisierte Abteilungen und die moderneren Labors erst Jahre später integriert oder hinzugefügt wurden. Es sollte sogar noch einen Monat dauern bevor die ersten Kranken in den Betten zu finden waren, da die Einweihung noch kurz vor der Fertigstellung erfolgte. Der Name des heutigen Universitätskrankenhauses entstand sogar erst am 17. Dezember 1936, denn bis dahin hieß die Einrichtung noch Allmänna och Sahlgrenska sjukhuset i Göteborg.

Die Geschichte des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses geht jedoch viel weiter zurück, denn das erste Krankenhaus Göteborgs wird bereits im Jahre 1665 genannt, jedoch erst als Nicolaus Sahlgren am 8. Dezember 1772 testamentarisch eine Stiftung hinterließ nach der die Stadt Göteborg einen Teil seiner Hinterlassenschaft für eine „nützliche“ Einrichtung anwenden sollte, entstand in der damaligen Sillgatan, der heutigen Postgatan, ein zweistöckiges Krankenhaus in dem am 11. März 1782 die ersten Patienten aufgenommen wurden.

Bald war jedoch auch dieses Krankenhaus zu klein geworden und dank neuer Spenden konnte 1823 ein neues Krankenhaus entstehen, das jedoch bereits 32 Jahre später erneut zu klein war und durch einen Neubau ersetzt wurde. Weitere 30 Jahre später war selbst diese Einrichtung wieder zu klein und nach jahrelangen Diskussionen im Stadtrat entschied sich Göteborg ein Krankenhaus zu bauen, das nach einer Übergangszeit über 600 Betten verfügen sollte. Dieser Neubau entstand dort, wo man noch heute das Sahlgrenska findet, das größte Krankenhaus Nordeuropas mit insgesamt 2100 Betten, verteilt auf 165 Abteilungen und teilweise einem Blick auf den Botanischen Garten der Stadt.


17. April 1742: Arvid Horn, der heimliche Regent Schwedens
17. April 1870: Der schwedische Architekt Lars Israël Wahlman
17. April 1907: August Strindbergs "Ein Traumspiel" hat Uraufführung
17. April 1920: Bengt Anderberg, der Schriftsteller der schwedischen Erotik
17. April 1929: Alfred Berg entdeckt als Student die Musik
17. April 1970: Rudolf Petersson und der berühmteste Rekrut Schwedens

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Donnerstag, 16. April 2015

Hanna Rönnberg, Schriftstellerin und Künstlerin

Hanna Rönnberg, eigentlich Johanna Rönnberg, kam am 16. April 1862 im heute finnischen Tavastehus (Hämeenlinna) als Finnlandschwedin zur Welt und hatte sich sehr früh für die Kunst entschieden, denn ab 1875, im Alter von 13 Jahren, studierte sie an der finnischen Schule für Malerei in Helsingfors (Helsinki) um jedoch dieses Studium ab 1881 an der Kunstakademie in Stockholm fortzuführen. Aber auch nach zehn Jahren Kunststudium suchte Rönnberg noch eine gewisse Perfektionierung, die sie erst an die Académie Julian in Paris führte und später auch an die Académie Colarossi in der gleichen Stadt.

Nach ihrer Rückkehr aus Paris zeigte sich das ruhelose Wesen Hanna Rönnbergs, die zwar ihren Hauptsitz in Finnland hatte, sich jedoch unmittelbar der Künstlerkolonie Önningebykolonin auf Åland anschloss, die um den Maler Victor Westerholm enstanden war, verbrachte einige Monate in der Künstlerkolonie im dänischen Skagen und reiste sehr viel. In diesen Jahren entwickelte sich Rönnberg zu einer der bedeutendsten impressionistischen Künstlerinnen des Nordens, wobei sie ihre bedeutendsten Landschaftsmotive auf Åland fand, der Insel, die sie mit ihrer Vergangenheit und ihrem damals volkstümlichen Leben faszinierte.

Allerdings gehörte Hanna Rönnberg zu jenen Künstlern, die nicht nur ihre Pinsel beherrschten, sondern Rönnström wandte sich gegen die Jahrtausendwechsel auch der Schriftstellerei zu. Auch bei ihren Novellensammlungen und zwei autobiographischen Romanen spürt man ihre Liebe zu Åland, das sie unermüdlich durchstreifte um nach alten Legenden, Traditionen und der Geschichte der Insel zu suchen, auch wenn die Künstlerin und Schriftstellerin anschließend mehr mit Worten und Geschichten malte als das Leben und die Geschichte der Insel zu schildern. Zwischen 1910 und 1917 war Hanna Rönnberg, die am 9. Oktober 1946 in Helsingfors (Helsinki) starb, zudem Herausgeberin der Zeitschrift Hemma och ute. Auch hier kreisten die Themen sehr häufig um Åland, wo sich bis heute ihre Spuren im Heimatverein Önningeby deutlich zeigen.


16. April 1851: Ernst Josephson, der Künster des Wahnsinns
16. April 1910: Gunnel Beckman, vom Kriminalroman zum Kinderbuch
16. April 1937: Henric Westman und die Stadt Linköping
16. April 1943: Schwedische U-Boot HMS Ulven spurlos verschwunden
16. April 1964: Der schwedische Jazzmusiker Esbjörn Svensson

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Mittwoch, 15. April 2015

Gustav II. Adolf gründet die Stadt Sala

Auch wenn Gustav II. Adolf vor allem für die Gründung seiner befestigen Küstenstädte bekannt ist, so verlieh er am 15. April 1624 auch der unbefestigten Stadt Sala die Stadtrechte. Die Ursache dafür waren natürlich die Silberfunde und der Kapitalbedarf des Königs, denn der Polnische Krieg forderte hohe Summen und der bereits geplante Eingriff in den 30-jährigen Krieg sollte noch höhere Kosten verursachen. Die Silbervorkommen in Sala waren daher für den König von größter Bedeutung, zumal die Bergwerke dort bereits sehr gut ausgebaut waren.

Die Stadtgründung sollte allerdings auch bedeutende Änderungen für Sala mit sich bringen, denn wie schon in Göteborg, so hatte Gustav II. Adolf seine eigenen Ideen über die Lage der Stadt und er zwang alle Bewohner des vorherigen Grubendorfes in das heutige Sala umzuziehen und ließ die früheren Gebäude abreißen. Gleichzeitig holte der König Spezialisten aus Deutschland, die den Bergbau modernisierten sollten und er legte ein Wassersystem mit Seen an, die Gruben und Hütten mit der notwendigen Wasserenergie versorgen konnten. Die Spuren dieser Zeit sind noch heute in Sala zu sehen, auch wenn die Wohnhäuser nahezu alle den Bränden zum Opfer fielen.

Um den Abbau des Silbers so rentabel wie möglich zu machen, übernahm Gustav II. Adolf auch die Arbeitspolitik des vorhergehenden Jahrhunderts und führte daher das System des sogenannten Bergsfriden fort, was bedeutete, dass nicht nur Kriegsgefangen zur Arbeit in den Schächten herangezogen wurden, sondern Strafgefangene Asyl in Sala erhielten, was jedoch bedeutete, dass diese unter der Aufsicht von Knechten standen und ihr Leben lang im Bergwerk arbeiten mussten, was jedoch viele Straftäter den sonst  üblichen Strafen der Zeit vorzogen. Straftäter durften jedoch das Grubengebiet nie verlassen und konnten auch in keinem anderem Bergwerk eine Arbeit suchen.


15. April 1659: Der Befehlshaber Adam Ludwig Lewenhaupt
15. April 1931: Tomas Tranströmer und die Renaissance der klassischen Versform 
15. April 1931: Die Lyrik des Tomas Tranströmer 
15. April 1942: Erik Femström, als Sänger bekannt unter dem Namen Jerry Williams 
15. April 1942: Ludvig Nordström und das Paradies in Nordschweden 
15. April 1990: Greta Garbo, von der Friseuse zum Weltstar

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Mit Stena Line nach Schweden

Dienstag, 14. April 2015

Karl Gerhard, der König der schwedischen Revue

Karl Gerhard kam am 14. April 1891 unter dem Namen Karl Johnson in Stockholm zur Welt und war ab seinem siebzehnten Lebensjahr als Schauspieler mit den verschiedensten schwedischen reisenden Theatergesellschaften unterwegs, lediglich unterbrochen von seinem Wehrdienst, den er allerdings auch dazu verwendete seine erste Revue Melins System zu schreiben, eine Anspielung auf das Stenographiesystem von Olof Melin. Nach Beendigung seines Wehrdienstes, schrieb Karl Gerhard dann, gemeinsam mit Karl-Ewert, sein erstes professionelles Theaterstück für das Folkteatern und begann sich dem Kabarett zuzuwenden. Bereits 1919 trat er Karl Gerhard als Coupletsänger im Kabaret Fenix in Stockholm auf.

Mit der Erfahrung aus Theater und Kabarett war für Karl Gerhard der nächste Schritt die Revue, die um diese Zeit von Ernst Rolf dominiert wurde. 1921 brachte der Schauspieler und Sänger dann seine erste eigene Revue auf die Bühne, ein Portrait von Gustav V., die zu seinen politisch milden Aufführungen gehört, denn Karl Gerhard brach mit dem dem vorgespielten Luxusleben, das Ernst Rolf auf die Bühne brachte, denn in seinen Revuen gab es keine Tabus und die gesellschaftlichen Spitzen waren sehr deutlich zu spüren, auch wenn er nach dem Tod von Ernst Rolf im Jahre 1932 in seinen Stücken erst einmal eine Mischung aus Kritik und luxuriösem Leben vereinte.

Mit dem Aufkommen der nationalsozialistischen Bewegung in Deutschland, wurden die Couplets von Karl Gerhard immer politischer, was sich, unter anderem, am Lied I skuggan av en stövel zeigte, das er für Zarah Leander schrieb und ein Protest gegen die europäische Judenverfolgung darstellt. Dass seine kritische Einstellung zum damaligen Deutschland von den Machthabern Schwedens nicht geteilt wurde, zeigte sich als Karl Gerhard in seiner Revue Lite Gullregn im Jahre 1940 sein Meisterstück Den ökända hästen från Troja vorführen wollte, denn dieses Couplet fiel der Zensur zum Opfer und Karl Gerhard musste zu anderen Mitteln greifen um die Deutschfreundlichkeit der Regierung zu kritisieren. Das Dalahäst erhielt einen Maulkorb und eine Schlafmütze. Der Künstler verzichtete zwangsläufig auf das Couplet und las dafür das Verbot mit dem längst überholten Gesetz vor. Karl Gerhard starb am 22. April 1964 im Krankenhaus in Solna.


14. April 1552: Der schwedische Reformator Laurentius Andreae 
14. April 1924: Eine Straßenbahn, die mit Benzin fährt 
14. April 1927: Der erste Volvo läuft vom Band 
14. April 1954: Tetra Pak, eine schwedische Marke und Erfindung 
14. April 1984: Marianne Aminoff, der unbekannte Filmstar

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Montag, 13. April 2015

Der samische Künstler Nils Nilsson Skum

Nils Nilsson Skum kam am 13. April 1872 als Sohne eines samischen Renzüchters in einer Kote bei Gällivare zur Welt. Seine Kindheit war daher das Leben eines Nomaden, der mit seinen Eltern der Rentierherde im nördlichsten Teil Schwedens folgte. Seine einzige Schule bestand darin, dass sein Onkel am Lagerfeuer aus der Bibel vorlas und dem Jungen mit Hand der Bibel das Lesen und Schreiben beibrachte. Das religiöse Bild des späteren Künstlers war dadurch durch die Erweckungsbewegung von Lars Levi Læstadius geprägt, wie bei sehr vielen Samen jener Zeit.

Wann genau Nils Nilsson Skum künstlerisch aktiv wurde, ist unbekannt, sicher ist jedoch, dass er bereits als Jugendlicher mit dem Malen begann und seine ersten Motive mit brennenden Birkenstäben in die Innenseiten von Birkenrinde halb brannte, halb mit der entstehenden Kohle der Stäbe malte. Mit der Zeit malte der Künstler auf diese Weise auf die unterschiedlichsten Materialien, die ihm die Natur zur Verfügung stellte, wobei die Renhaltung jedoch sehr viel Zeit in Anspruch nahm, so dass in den Anfangsjahren nur relativ wenige Zeichnungen entstanden.

Gegen 1932, als der malende Rentierhalter Nils Nilsson Skum  60 Jahre alt war, gab er die Rentierzucht und das Nomadenleben auf und erbaute erst eine Torfkote und später ein festes kleineres Gebäude um sich dort ganz der Kunst zu widmen. Insgesamt malte Skum über 3000 Bilder, die alle sein wanderndes Leben als Nomade und Rentierzüchter schildern und damit nicht nur eine einzigartige Kunst darstellen, sondern auch als Kulturgeschichte der Samen zu betrachten sind. Auch wenn Nils Nilsson Skum heute nur noch einem kleinen Kreis an Kunstkennern ein Begriff ist, so wurden einige seiner Werke 1937 bei der Weltausstellung in Paris ausgestellt. Die Werke Skums sind heute über die ganze Welt verteilt, man findet jedoch eine größere Anzahl seiner Malereien im Nordischen Museum in Stockholm, in der Gemeinde Gällivare und in der Sammlung des Grubenunternehmens LKAB in Kiruna.


13. April 1714: Großbrand in Västerås 
13. April 1812: Der letzte Reichstag in Örebro 
13. April 1876: Are Waerland, ein schwedischer Gesundheitsapostel 
13. April 1930: Die schwedische Textilkünstlerin Agnes Branting

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Sonntag, 12. April 2015

Axel Elmlund, vom Ballett zur Tragödie

Axel Elmlund wurde am 12. April 1838 als Sohn eines Schuhmachermeisters in Stockholm geboren. Bereits im Alter von zwölf Jahren wurde Elmlund an der Königlichen Ballettschule der schwedischen Hauptstadt akzeptiert und wurde dort sehr bald Figurant und bald darauf Pontomimetänzer. Elmlund wirkte als Tänzer in sehr vielen Aufführungen jener Epoche mit, entschied sich jedoch, trotz des steigenden Erfolgs als Balletttänzer, bereits 1858 zu einer parallelen Ausbildung zum Schauspieler. Nur drei Jahre später entschied sich Elmlund jedoch den Tanz an den Nagel zu hängen und ganz zur Schauspielerei zu wechseln.

Im Jahre 1862, als Axel Elmlund gerade einmal 24 Jahre alt war, kam mit seiner Hauptrolle im Trauerspiel Fäktaren från Ravenna (Fechter von Ravenna) der Durchbruch, da hier sowohl die Bewegungen eines Tänzers als auch die Schauspielkunst gefordert waren. Auch wenn Elmlund in den Folgejahren zahlreiche Hauptrollen in anderen klassischen Schauspielen hatte, so musste er immer wieder auch Thumelicus aus seiner Durchbruchsrolle spielen, da Kritiker und Publikum gerade in dieser Rolle seine wahre Größe sahen. Das Problem des Schauspielers war jedoch, dass er bei anderen bedeutenden Rollen mit den etwas älteren Schauspielern Georg Dahlqvist und Edvard Swartz konkurrieren musste, die in der Regel die wichtigsten Heldenrollen am Theater bekamen.

Als dann Axel Elmlund endlich die großen Rollen am Theater bekommen sollte, wechselte das Repertoire, denn die klassischen und spätromantischen Stücke machten modernen Werken der Norweger Henrik Ibsen und Bjørnstjerne Bjørnson Platz und forderten ein realistisches Spielen, das Elmlund nicht beherrschte. Nach einigen Hauptrollen in Stücken der beiden Norweger, und zahlreichen negativen Kritiken, entschied sich Axel Elmslund 1891 die Schauspielerei ganz an den Nagel zu hängen und widmete sich privat der Kunst, auch wenn er sich in diesem Rahmen nie einen Namen machen konnte. Elmlund starb am 23. November 1901 nach einer längeren Krankheit in Stockholm.


12. April: Der schwedische Vorname Liv und seine Bedeutung 
12. April 1106: Rikissa von Polen, zweimal schwedische Königin und einmal Fürstin 
12. April 1116: Rikissa von Polen wird zweimal zur schwedische Königin 
12. April 1167: Karl Sverkersson stirbt auf Visingsö 
12. April 1537: Kristina von Holstein-Gottorp wird in Schweden Königin

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In Scandic Hotels wohnen

Samstag, 11. April 2015

Ferdinand Boberg, Architekt und Designer

Ferdinand Boberg wurde am 11. April 1860 als Sohn eines Grubenarbeiters in Falun geboren, der jedoch kurz nach der Geburt des Jungen zum Grubenvogt ernannt wurde. Nach seiner Hochschulreife im Jahre 1878 zog Boberg nach Stockholm um sich an der Königlichen Technischen Hochschule zum Maschinenbauingenieur auszubilden, aber da der Student sich in Stockholm mehr unter Architekten als unter Maschinenbauern aufhielt, änderte er schon bald sein Ziel und 1882 legte er sein Examen als Architekt ab.

Ferdinand Boberg gab sich jedoch nicht mit diesem Abschluss zufrieden, sondern setzte ein Architekturstudium anschließend an der Kunstakademie fort. Als Boberg zwei Jahre später auch dieses Studium beendete, wurde er für seine Leistungen mit der königlichen Medaille ausgezeichnet. Bevor Boberg jedoch 1886 in Stockholm tatsächlich als Architekt zu arbeiten begann, machte er noch eine ausgedehnte Studienreise nach Italien und Frankreich, was sich bei seinen späteren Bauten sehr deutlich zeigte, da der Architekt die Bauweise des Mittelmeers sehr häufig in seine eigenen Bauten integrierte.

Zu Beginn seiner beruflichen Aktivität verwirklichte Ferdinand Boberg vor allem Elektrizitätswerke, Brandstationen oder auch eine Gasglocke, die stark von der Architektur Viollet-le-Ducs beeinflusst war, was sich jedoch 1897 änderte, als Boberg einer der leitenden Architekten der Stockholmsutställning (Stockholmer Ausstellung) wurde, denn nach diesem Durchbruch fand er seinen eigenen Stil,der sich an Bauten wie der Thielska galleriet, dem Großen Zollhaus oder dem Kaufhaus NK in Stockholm deutlich zeigt. Die wirkliche Leistung Bobergs zeigt sich allerdings am Schloss Bjertorp, denn hier zeichnete der Architekt nicht nur das Jugendstil-Gebäude, sondern war auch für das gesamte Design der Räume zuständig und entwarf sehr viele der Möbel.


11. April 1833: Der schwedische Ministerpräsident Fredrik Wilhelm von Otter
11. April 1837: Der schwedische Kampf gegen den Alkohol
11. April 1899: Gustaf Emanuel Beskow und das Schulwesen
11. April 1940: Schweden rüstet sich gegen Deutschland
11. April 1973: Szenen einer Ehe, ein Film von Ingmar Bergman
11. April 1977: Die schwedische Sängerin Sara Löfgren
11. April 1990: Ivar Lo-Johansson, ein Pfeiler der Arbeiterliteratur Schwedens
 
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