Montag, 30. Juni 2014

Der schwedische Textilkünstler Hans Krondahl

Hans Krondahl wurde am 30. Juni 1929 in Bertilstorp in Skåne (Schonen) geboren und entschied sich sehr früh für die Laufbahn eines Künstlers. Als er sich dann 1955 am Konstfack in Stockholm einschrieb, wählte er allerdings zu Beginn die Malerei. Dort kam er jedoch bald mit der Textilkunst in Berührung, was dazu führte, dass er seine Pläne änderte und zur Textilabteilung wechselte. Sehr schnell sollte sich zeigen, dass er sich richtig entschieden hatte, denn noch während seiner Studien am Konstfack wurde Krondahl von Astrid Sampe des Stockholmer Kaufhauses NK (Nordiska Kompaniet) entdeckt und 1959 lieferte er seine erste künstlerische Textilarbeit an NK.

Nach Abschluss seiner Ausbildung richtete sich Hans Krondahl sein eigenes Atelier ein und spezialisierte sich für monumentale textile Bildkunst im öffentlichen Raum. Bedeutend für seine künstlerische Entwicklung wurde dabei eine zweimonatige Studienreise nach Japan, denn nach seiner Rückkehr begann Krondahl die westliche und die östliche Textilkunst zu vereinen und schaffte einige seiner bedeutendsten Werke, was auch dazu führte, dass ihm 1965 der Lunningpreis (Lunningpriset) verliehen wurde. In mehreren seiner Werke findet man allerdings auch die Sagenwelt Skånes in moderner Form wieder.

Hans Krondahl, der seit den 60er Jahren auch als Kunstlehrer, später als Kunstprofessor, in der ganzen Welt arbeitet, gehört zu den vielseitigsten Textilkünstlern Schwedens, der sich durch seine Farbenpracht und die expressive Linienbildung auszeichnet. Krondahl wurde 1988 als erster Textilkünstler Schwedens Professor für Textilkunst und textiles Design an der HDK (Högskolan för Design och Konsthandverk) in Göteborg. Seine Werke findet man heute in den bedeutendsten Museen, unter anderem auch im Röhsska Museum in Göteborg. Eines seiner bedeutendsten Werke sakraler Kunst kann man in der Domkirche in Lund betrachten.


30. Juni 1812: Die schwedische Künstlerin Josabeth Sjöberg
30. Juni 1839: Johan Olof Wallin, von Gedichten zu Psalmen 
30. Juni 1882: Sven Lidman, ein Nihilist wird zum Autor von Psalmen
30. Juni 1887: Erik Berglund, der Schauspieler, der einer Wurst den Namen gab
30. Juni 1921: Abschaffung der Todesstrafe in Schweden
30. Juni 1939: Die schwedische Politikerin Anna-Greta Leijon
30. Juni 1944: Arbeitsregelungen für Hausangestellte in Schweden
30. Juni 1953: Elsa Beskow, jedes Jahr ein neues Kinderbuch
30. Juni 2006: Klippans Bruk, die erste Papierfabrik Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 29. Juni 2014

Seved Ribbing, Reichsschatzmeister und Reichsrat

Auch wenn man heute große Teile der Rolle Seved Ribbings innerhalb der schwedischen Geschichte kaum kennt, so geht aus einigen wenigen Dokumenten hervor, dass Ribbing bis zu seinem Tod am 29. Juni 1613 eine Sonderstellung am Hof einnahm und nahezu täglich von Gustav II. Adolf um Rat gefragt wurde. Beim Tod von Karl IX. trug Ribbing auch den Reichsapfel, ein Privileg, das nur den engsten Vertrauten des Königs anvertraut werden konnte. Leider sind die Dokumente über Ribbing so selten, dass seine tatsächliche Macht als Reichsrat und Reichsschatzmeister nicht zu bewerten ist.

Seved Ribbing, der am 6. März 1552 geboren worden war, erscheint 1571 erstmals in der Geschichte Schwedens, als er, wie auch seine Brüder, unter Johan III. am schwedischen Hof aufgenommen wurde. Bereits drei Jahre später wird Ribbing als Beisitzer eines Rechtsprozesses genannt und 1588 hatte er das gesamte Rechtswesen Västergötlands in Händen. Auf Grund seiner neutralen Haltung und seinen überlegten Entscheidungen gehörte Ribbing anschließend zu jenen Personen, denen auch Sigismund das Vertrauen aussprach, auch wenn sich später zeigte, dass sich der Reichsrat mit der Zeit immer mehr Herzog Karl näherte.

In den Folgejahren taucht Seved Ribbings Name auf den unterschiedlichsten juristischen Schriftsätzen des Landes auf und im Jahre 1600 wurde er vom König sogar als der Richter eingesetzt, der in Linköping (Blutbad von Linköping) über den Reichsrat zu urteilen hatte. Seine besondere Stellung im Reich zeigt sich dann auch darin, das Ribbing bereits ein Jahr bevor er Reichsrat wurde, die Vollmachten eines Schatzmeisters des Landes erhielt, was in der Geschichte Schwedens extrem ungewöhnlich ist. Erst 1607 wurde ihm dieser Titel dann offiziell von Karl IX. verliehen.


29. Juni 1561: König Erik XIV, der Nachfolger von Gustav Vasa
29. Juni 1763: Hedvig Charlotta Nordenflycht, die erste Feministin Schwedens
29. Juni 1763: Hedvig Charlotta Nordenflycht, mit Lyrik in den Tod
29. Juni 1809: König Karl XIII. von Schweden
29. Juni 1831: Die schwedische Schriftstellerin Rosa Arbman
19. Juni 1865: Der schwedische Landschaftsmaler Nils Andersson
29. Juni 1900: Die Nobelstiftung und der Nobelpreis Alfred Nobels

Copyright: Herbert Kårlin

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Samstag, 28. Juni 2014

Ritter Peder Banér, Reichsrat und Kammerherr

Peder Banér, oft auch Per Banér geschrieben, kommt am 28. Juni 1588 in Djursholm zur Welt und erhält, auf Grund der schwierigen finanziellen Lage seiner Eltern, nur eine grundlegende Ausbildung, die unter dem Niveau eines Sohnes eines Reichsrats liegt. Da Banér jedoch intelligent ist, gelingt es ihm gegen 1607 dennoch an den schwedischen Hof zu kommen und konnte Gustav II. Adolf 1612 auf seinem Feldzug nach Skåne begleiten. Da es Banér am 12. Februar 2012 bei der Schlacht in Vittsjö gelang den König vom Ertrinken zu retten, erhob ihn dieser nur ein Jahr später zum Kammerherren und belohnte ihn damit, dass er einen Teil des früheren Besitzes seines Vaters zurückerhielt.

Die Karriere von Peder Banér ging nun geradlinig nach oben, zumal er auch sein Wissen ausbaute. Als Gustav II. Adolf am 12. Oktober 1617 in Uppsala zum König gekrönt wurde, schlug er Banér zum Ritter und nur ein Jahr später ernannte er ihn auch zum Reichsrat. Nach der Teilnahme des Ritters am Feldzug gegen Livland ab dem Jahre 1621 wurde er zum Gouverneur in Estland ernannt. Diese Aufgabe behielt Banér bis 1626, dem Jahr, als er zum Reichskanzleirat ernannt wurde und in Stockholm mehr Nutzen brachte, da er das Vertrauen des Königs besaß und er Axel Oxenstierna, der sich viele Jahre in Deutschland aufhielt, als Direktor der Staatskanzlei vertreten konnte.

Im Jahr 1632 machte sich bei Peder Banér eine Manodepression bemerkbar, die ihn immer häufiger davon abhielt seinen Aufgaben als Vertreter von Axel Oxenstierena nachzukommen und die Klagen gegen den Reichsrat und Ritter häuften sich. Mit Erleichterung nahm man daher die Rückkehr von Oxenstierna im Jahre 1636 auf, der nun die von Königin Kristina geplanten Reformen durchführen konnte. Peder Banér zog sich nun mehr und mehr zurück, ohne jedoch seine Ämter zu verlieren, wobei er auch weiterhin an den wichtigsten Sitzungen teilnimmt.


28. Juni 1791: Freiherr Carl Sparre und Gustav III.
28. Juni 1824: Der schwedische Bahnhofsarchitekt Adolf Wilhelm Edelsvärd 
28. Juni 1896: Filmvorführungen und Kinos in Schweden 
28. Juni 2000: Nils Einar Poppe und das missglückte Drama

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Freitag, 27. Juni 2014

Fredrik Lindström und der Erfolg eines Populärhistorikers

Fredrik Lindström wurde am 27. Juni 1963 in Fors bei Eskilstuna geboren und hatte mit 16 Jahren die Karriere als Musiker im Sinn, denn zwischen 1979 und 1982 spielte er Schlagzeug in der Heavy Metal Band Crystal Pride. Als er jedoch einsah, dass er auch eine gediegene Ausbildung benötige, besuchte er mit 19 die Volkshochschule Gripsholm in Mariefred, machte dort das Abitur und studierte anschliessend an der Universität Uppsala nordische Sprachen und Literaturwissenschaft. 1989 schloss Lindström noch eine Ausbildung in der Journalistenschule Poppius an und ein Jahr später begann er seine Doktorarbeit in Nordischer Sprachgeschichte.

Aber auch diese Ausbildung und die Doktorarbeit schienen Fredrik Lindström nicht zu befriedigen, denn 1990 zog er nach Stockholm und begann eine Karriere als Stand-Up- Komiker, was drei Jahre später zu einer Anstellung beim Staatsfunk Sveriges Radio führte wo er für das Programm Hassan scherzhafte Telefongespräche führte, die in direkt übertragen wurden. Lindström arbeitete parallel weiter als Komiker, trat im Fernsehen auf und wurde 1999 auch im rennomierten Mosebacke in Stockholm engagiert.

Im gleichen Jahr begann Fredrik Lindström als Regisseur des Filmes Vuxna Människor, dem zwei Jahre später ein weiterer Spielfilm folgte, er produzierte den fiktiven Dokumentarfilm Harry Viktor und er fand bei Aufträgen für das Staatsfernsehen SVT auch zurück zu seinem Studium, denn in den Folgejahren wurde er mit Serien zum schwedischen Sprachgebrauch und zu den Dialekten des Landes beauftragt in denen er Wissenschaft und Geschichte mit Humor mischen konnte. Ab 2006 kamen dann populärwissenschaftliche Bücher über Geschichte, Innenarchitektur und Wirtschaftsfragen hinzu bis er sich 2011mehr und mehr für die Bühne zu interessieren beginnt und die Show Ljust och Fräsch produziert, der 2014 die Show Ägd - pengarna eller livet folgt.


27. Juni 1676: Der Schonische Krieg (Skånska kriget) unter Karl XI.
27. Juni 1895: Sophie Adlersparre und die schwedische Frauenbewegung
27. Juni 1902: Der letzte Geadelte Schwedens: Sven Anders Hedin
27. Juni 1976: Das Kanalmuseum Skanzen in Halstahammar
27. Juni 2001: Tove Jansson schrieb nicht nur Mumintrollen
27. Juni 2003: Carl Bernadotte und die Affäre Huseby
27. Juni 2009: Willy Kyrklund und die existentielle philosophische Literatur Schwedens

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Göteborger Kulturfestival 2013

Donnerstag, 26. Juni 2014

Knut Kurck und der Widerstand gegen die Macht des Königs

Als Knut Kurck am 26. Juni 1690 (einige Quellen nennen auch den 26. Juli 1690 als Todestag) auf Hedensö im Södermanland starb, hatte er alle Ehre und nahezu alle seine Güter verloren, da er sich in seiner Eigenschaft als Ratsherr dafür einsetzte die Königsmacht zu beschränken, aber gleichzeitig dem Adel einen Teil seiner Rechte zu nehmen, da er als Gegner von Magnus Gabriel De la Gardie, der Überzeugung war, dass die Ratsherren eine Pufferzone zwischen König und Adel bilden müssen damit keine der beiden Gruppen seine Macht einseitig ausnutzen könne, eine Meinung, die letztendlich dazu führte, dass ihm der König das Vertrauen entsagte und der Adel sich gegen ihn stellte.

Knut Kurck erhielt, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Gustaf Kurck, seine Bildung an der Akademie in Uppsala (Universitt Up
psala). Im Alter von 20 Jahren begab er sich dann auf eine Studienreise nach Utrecht und Leiden, was zwar zu einer guten Bildung führte, aber auch dazu, dass die beiden Brüder ihr gesamtes Kapital verschleuderten. Als Kurck dann nach Schweden zurückkehrte, lebte er erst bei seinem Vater auf Hedensö, bis ihm Axel Oxenstierena 1651 dazu verhalf vom König die Verwaltung der Region Västmanland angetragen zu bekommen. Nur ein Jahr später ernannte ihn Karl X. Gustav zum Reichsrat und zusätzlich wurde Kurck als Assessor im Kammerkollegium aufgenommen, dessen Präsident er auch drei Jahre später wurde. Kurck behielt die Gunst des Königs bis 1680, als er sich weigerte ein Papier zu unterschreiben das die Rechte des Reichsrates festlegte.

Bereits ab 1668 hatte Knut Kurck allerdings eine Allianz mit Gustav Bonde, Sten Bielke und anderen Kritikern der Königsmacht zusammengeschlossen um den Reichskanzler De la Gardie zu entmachten, den die Gruppe als ihren größten Feind sah, da dieser sich für eine Allianz mit Frankreich einsetzte und die Macht des Königs ausdehnen wollte. Kurck konnte, trotz seiner für die Zeit revolutionären Gedanken, einen Teil seine Macht noch bis 1681 behalten, wurde dann jedoch mit sieben weiteren Oppositionellen von seinem Amt enthoben und Karl XI. wurde in seiner ausgedehnten Machtposition bestätigt.


26. Juni 1939: Der Göteborg-Kolorist Ivan Ivarson
26. Juni 1942: Gunnar Mascoll Silfverstolpe, der intime Alltagsdichter Schwedens 
26. Juni 1959: Ingo (Ingemar Johansson) wird Weltmeister im Schwergewicht 
26. Juni 1977: Der schwedische Sozialmediziner und Sexologe Gunnar Inghe 
26. Juni 1987: Göteborger Humor in Film und Theater

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Mittwoch, 25. Juni 2014

Der schwedische Feldherr Carl Gustaf Wrangel

Als Carl Gustaf Wrangel af Salmis am 25. Juni 1676 im Alter von 62 Jahren auf Schloss Spyker auf Rügen starb, war sein Ruf als Feldherr, nach dem Debakel während der Schlacht bei Fehrbellin, sehr angeschlagen, seine Krankheit machte ihm zu schaffen und von seinem früheren Einfluss zeugte im Grunde nur noch sein Schloss Skokloster, das nach seinem Tod seine älteste Tochter Margareta Juliana Wrangel erbte, ein Schloss, das man als Symbol der einstigen Großmacht Schwedens bezeichnen kann.

Carl Gustaf Wrangel folgte bereits als 14-Jähriger seinem Vater während des Polnisch-Schwedischen Krieges unter Gustav II. Adolf nach Preußen und nahm, nach einigen Bildungsreisen nach Leiden und Paris, als junger Offizier auch an der Schlacht bei Lützen im Jahr 1632 teil bei der der schwedische König getötet wurde. Wrangel spielte während des Dreißigjährigen Krieges jedoch erst ab 1638 eine Rolle, nämlich als er zum Generalmajor ernannt wurde. In die Geschichte ging der Kriegsherr Wrangel dann 1644 ein, als er bei der Schlacht bei Femern die dänische Flotte besiegte und er anschließend, in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges, den Befehl über die schwedischen Truppen übernahm.

Auch nach Ende des langen Krieges bewies Carl Gustaf Wrangel seine Fähigkeiten als Kriegsherr, denn nachdem er 1657 die dänische Festung Fredriksodde eingenommen hatte, wurde er von Karl X. Gustav zum Reichsadmiral ernannt. Neben seiner Tätigkeit als Kriegsherr hatte ihn Königin Kristina bereits 1648 zum Generalgouverneur über das schwedische Pommern erhoben und im gleichen Jahr war er Kanzler der Universität Greifswald geworden. Natürlich wollt Wrangel seinen Status auch nach Außen zeigen, was sich dadurch zeigte, dass er ab 1654 das Schloss Skokloster baute und mit Kunstwerken, Waffen und Büchern aus ganz Europa ausstattete, Wertgegenständen, die noch heute täglich hunderte von Besuchern anziehen.


25. Juni 1568: Gunilla Johansdotter wird Königin gegen ihren Willen
25. Juni 1630: Gustav II. Adolf tritt in den 30-jährigen Krieg ein
25. Juni 1722: Erik Brahe will die schwedische Königsmacht stärken
25. Juni 1878: Der schwedische Künstler Erik Tryggelin
25. Juni 1888: Vier Städte Schwedens brennen am gleichen Tag
25. Juni 1917: Mora-Nisse, eine schwedische Legende des Skisports
25. Juni 1963: Der schwedische Spion Stig Wennerström

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Dienstag, 24. Juni 2014

Der schwedische Sänger Magnus Carlsson

Magnus Carlsson wurde am 24. Juni 1974 im westschwedischen Fristad bei Borås geboreneinem Ort, in dem er bereits sehr früh im Kinderchor zu singen begann und später im Jugendchor weiterwirkte. Als Magnus 12 Jahre alt war, lernte er Piano zu spielen und wenig später nahm er an seinem ersten Talentwettbewerb teil, der auch im Fernsehen übertragen wurde. Da sich Magnus Carlsson sehr früh für eine Karriere innerhalb der Musik entschieden hatte, zog er mit 16 Jahren nach Göteborg um dort ein Musikgymnasium zu besuchen dem er eine vierjährige Ausbildung in Gesang und klassischem Piano an der Musikhochschule anschloss.

Die musikalische Karriere begann für Magnus Carlsson bereits im Gymnasium, als er mit einigen Freunden die Tanzband Barbados gründete, eine Band, die bereits 1994 mit Hold me zu einer der bedeutendsten Tanzbands Schwedens wurde und insgesamt, neben mehreren Singles, zwölf Alben veröffentlichte und dreimal an der schwedischen Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest teilnahmen, bis Carlsson im Dezember 2002 Barbados verließ und Mitglied der Popgruppe Alcazar wurde. In kürzester Zeit gelang es Alcazar international bekannt zu werden, wobei ihr größter Erfolgshit Crying at the Discotheque bisher 13 Millionen Mal verkauft wurde. Als sich Alcazar im Herbst 2005 für eine längere Pause entschied, begann Magnus Carlsson an einer Solokarriere zu arbeiten.

Bereits im Frühjahr 2006 nahm Magnus Carlsson dann als Solosänger mit Lev livet! an der Vorausscheidung zum ESC teil und kam auf Anhieb in die Endausscheidung, ohne allerdings im Globen in Stockholm den Sieg erringen zu können. In den Folgejahren zeigte Carlsson seine Vielseitigkeit und hatte sowohl als Operettensänger als mit Musicals und Volksmusik einen bedeutenden Erfolg, auch wenn dieser nicht mehr an jenen mit Barbados und Alcazar herankam. Carlsson singt auch weiterhin vor ausverkauften Häusern, gerät jedoch, nach der Veröffentlichung von vier Weihnachtsalben, immer mehr auf die Liste der Weihnachtskünstler, der bei allen großen Weihnachtstourneen in Schweden auf der Bühne stehen.


24. Juni 1687: Die Kupfergrube in Falun stürzt ein
24. Juni 1756: Olof Celsius der Ältere und die Botanik der Bibel
24. Juni 1833: Gustaf Åkerhielm, Ministerpräsident Schwedens
24. Juni 1853: Die Weltumseglung der HMS Eugenie
24. Juni 1920: Åland, die finnischen Inseln mit schwedischer Kultur
24. Juni 1923: Edith Södergran, die erste Modernistin der schwedischen Literatur
24. Juni 2004: Der Mord an Helén Nilsson in Hörby

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Montag, 23. Juni 2014

Carl Zetterström, bekannt unter der Signatur Carl Z

Carl Zetterström wurde am 23. Juni 1950 als Sohn des Schriftstellers Kar de Mumma (Erik Zetterström) und der Schriftstellerin Viola (Marianne Zetterström) in Stockholm geboren und folgte ab 1968, im gleichen Jahr als er die Hochschulreife ablegte, mit dem Buch Varför lagar ni inte ert tak, Klosterhage? den Spuren seiner Eltern und seines Großvaters Hasse Z. (Harald Zetterström), wobei bereits sein erstes Buch seinen Humor und seine nahezu absurde Denkweise als Autor spiegelte und gewissermaßen auch ein Markenzeichen der Linie Zetterström war.

In der Tat begann Carl Zetterström allerdings schon weitaus früher zu schreiben, denn gerade einmal zehn Jahre alt zeichnete er als Herausgeber, Journalist und Zeichner des zweimal jährliche erscheinenden Carls Dagblad, die der Junge als Skandalzeitung bezeichnete und mit der er immerhin rund 100 permanente Leser ansprach. Weitaus ernster zu nehmen war dann jedoch die Arbeit Zetterströms ab 1968, denn ab dieser Zeit begann der Autor für die Theaterbühne zu schreiben, machte sich als Schriftsteller bemerkbar und zeichnete Buchumschläge und Plakate, Arbeiten, die ihm auch den Weg zur Presse öffneten.

Carl Zetterström wurde in den Folgejahren einer der produktivsten Revue-Autoren, dessen Revuen und Cabarets auf den bedeutendsten Bühnen Schwedens gespielt wurden. Neben dieser Tätigkeit arbeitete Zetterström für den Expressen, das Aftonbladet und andere Zeitungen, aber machte sich auch in den satirischen Zeitschriften Söndags-Nisse und Strix bemerkbar. Da seine Art von Humor bei der Bevölkerung sehr gut ankam, wurde Carl Zetterström mit den Jahren auch immer häufiger vom Rundfunk und Fernsehen gebeten Sketsche und Satiren zu schreiben. Carl Zetterström starb am 31. Oktober 2005 in Stockholm.


23. Juni 1743: König Adolf Fredrik, ein Herrscher ohne Macht
23. Juni 1869: Karl Tirén und die Welt der Samen
23. Juni 1875: Carl Milles, einer der grössten Skulpteure Schwedens
23. Juni 1903: Birgit Th. Sparre, die unbekannte Schriftstellerin
23. Juni 1923: Stockholms Stadshus, das Stadthaus wird eingeweiht
23. Juni 1952: Mittsommer (midsommar) in Schweden
23. Juni 1981: Zarah Leander, eine Karriere in Deutschland
23. Juni 1982: Helmer Linderholm und der historische Roman Schwedens

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Sonntag, 22. Juni 2014

Das schwedische Zweikammersystem

Am 22. Juni 1866 wurde in Schweden mit der Einführung des Zweikammersystems dem Adel sein Einfluss auf die Politik des Landes genommen, was man als einen Schritt zur Demokratie bezeichnen kann, auch wenn Frauen bis 1919 vom allgemeinen Wahlrecht ausgeschlossen waren und die heutige Regierungsform mit einer Kammer erst 1971 in Schweden eingeführt wurde. Aber bereits mit der Reform im Jahre 1866 war Schweden eines der letzten europäischen Länder, die ein moderneres Wahlsystem einführten und auf gewisse alte Vormachtstraditionen verzichteten.

Aber auch wenn mit der Einführung des Zweikamersystems in Schweden der Adel seine Macht verlor, so konnten auch damals die Bürger nur die 190 Repräsentanten der zweiten Kammer in direkter Wahl wählen. Über die Mitglieder der Ersten Kammer konnten, über eine indirekte Wahl, nur jene Schweden entscheiden, die in der Regel älter waren und ein hohes Kapital oder Grundbesitz aufweisen konnten. Auf diese Weise wollte man übereilte Beschlüsse von beiden Seiten verhindern, gab jedoch dem Kapital eine gewisse Vormacht, die sich vor allem in der lokalen Politik des Landes zeigte. Erst ab 1933 bekamen dann alle Schweden ein einheitliches Wahlrecht, das nun auch die Zusammensetzung der Ersten Kammer beeinflussen konnte.

Im Gegensatz zu den Zweikammersystemen anderer Länder, hatte man in Schweden allerdings beiden Kammern die gleiche Macht gegeben, was jedoch auch bedeutete, dass jede Kammer durch ein Veto die Vorschläge der anderen Kammer blockieren konnte und Veränderungen daher teilweise sehr viel Zeit benötigten, andererseits aber auch ermöglichten, dass Tage Erlander schwedischer Ministerpräsident bleiben konnte obwohl er 1956 die Mehrheit in der Zweiten Kammer verloren hatte. Politische Manöver erlaubten es bereits mit dem Zweikammersystem, dass eine Minorität den Ministerpräsidenten an der Macht halten konnte und eine Minorität das Land regieren durfte, was von 1951 bis 1960 die gesamte politische Linie Schwedens beeinflusste.


22. Juni 1622: Umeå, die schwedische Stadt der Birken
22. Juni 1851: Der schwedische Architekt Lars Johan Laurentz
22. Juni 1860: Eric Hermelin und die persische Poesie
22. Juni 1906: Die Geschichte der schwedischen Flagge
22. Juni 1936: Elfjähriger findet Menschen aus dem Mittelalter
22. Juni 1942: Die S/S Ada Gorthon sinkt vor Öland
22. Juni 1945: Frida Stéenhoff und die Revolution der Frau
22. Juni 1975: Per Wahlöö und der politische Kriminalroman Schwedens
22. Juni 1997: Ted Gärdestad und der Tod unter der Eisenbahn

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Der Botanaische Garten in Göteborg Jährlicher Gothia Cup in Göteborg

Samstag, 21. Juni 2014

Theaterdirektor Axel Engdahl

Axel Engdahl wurde am 21. Juni 1863 in Göteborg geboren und interessierte sich bereits als Schüler für das Theater, sah dies allerdings mehr als Freizeitvergnügen an und begann daher eine völlig gewöhnliche berufliche Laufbahn, erst als Telegrammausträger, später bei der Seefahrtsversicherung, bei denen sich sein Talent nur dadurch zeigte, dass Engdahl sehr witzig war, in seiner Freizeit Gedichte schrieb und erste Revuen zu verfassen begann. Erst als Engdahl 32 Jahre alt war, sollte sich seine Bahn ändern.

Seine erste Revue schrieb Axel Engdahl für die Ordensgesellschaft Par Bricole, die beim Stockholmer Theaterdirektor Albert Ranft einen solchen Eindruck hinterließ, dass dieser Endahl damit beauftragte weitere Revuen für das Stora Teatern in Göteborg zu schreiben, die dort ab 1895 mit beachtlichem Erfolg aufgeführt wurden. Bisweilen mietete Engdahl auch selbst das Theater um seine Stücke aufzuführen, denn auch wenn er keinerlei Ausbildung hatte, so zeigte sich, dass er sowohl als Schauspieler als auch als Autor ein Gefühl für das Volkstümliche hatte.

Als Axel Engdahl im Jahre 1903 das Folkteatern in Göteborg übernahm, zu Beginn gemeinsam mit Albin Lavén und ab 1906 allein, begann sich der Ruf Engdahls über ganz Schweden zu verbreiten, da er als Theaterdirektor die bedeutendsten Revueschauspieler jener Zeit engagierte und jedes Jahr bis zu drei eigene Revuen schrieb, die trotz des lokalen Einschlags, auf jeder Bühne des Landes ein breites Publikum anzogen. Als Engdal dann am 10. Januar 1922 in Göteborg starb, war er geradezu zu einer Institution geworden  dessen Stücke mittlerweile bereits bis zu 100 Jahren überlebt haben.


21. Juni: Der schwedische Vorname Alf und die nordische Mythologie
21. Juni 1865: Bernhard Elis Malmström, von der klassischen Lyrik zum Realismus
21. Juni 1874: Das Nordlicht und Anders Jonas Ångström
21. Juni 1903: Alf Sjöberg, der Revolutionär des schwedischen Theaters
21. Juni 1945: Bert Karlsson, vom Musikproduzent zum Millionär 

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Freitag, 20. Juni 2014

Nils Adam Bielke, ein Getreuer des Königshauses

Als Nils Adam Bielke am 20. Juni 1792 starb, hatte er seinen gesamten Einfluss am königlichen Hofe verloren, war von Feinden umgeben und galt dennoch immer noch als einer der treuesten Diener von König Gustav III., auch wenn man dies auf einen blinden Autoritätsglauben und die Leibe Bielkes zum höfischen Leben zurückführt, da der ehemalige Reichsrat fast nie eine eigene Meinung vertrat und die wenigen Male als er sich gegen die Kriegsführung aussprach, kein Gehör fand.

Dabei brachte Nils Adam Bielke, der am 30. Januar 1724 zur Welt gekommen war, alle Voraussetzungen mit um einer der bedeutendsten Politiker des 18. Jahrhunderts zu werden, denn da seine Mutter starb als er gerade einmal drei Jahre alt war, wurde er von der sehr reichen Großmutter Kristina Piper erzogen und erhielt eine selbst für jene Zeit extrem gute Ausbildung, denn Bielke besuchte sieben Jahre lang die Universität Lund, ein Jahr lang die Universität Uppsala und anschließend noch zwei Jahre lang die Universität Greifwalds, was ihm letztendlich auch zu einer Anstellung am Hof verhalf.

Nach einigen politischen Intrigen zu Ungunsten von Nils Adam Bielke wurde dieser im Jahre 1748 endgültig beim Hofe beschäftigt und, auf Grund seines hervorragenden höfischen Benehmens und seiner Bildung zum ständigen Begleiter des Prinzen Gustav ernannt. Dass Bielke diese Aufgabe anvertraut bekam, lag jedoch auch darin, dass er in jeder Linie die Politik des Königshauses verfolgte und daher ein idealer Fürsprecher der Hutpartei war. Auch wenn Bielke ein enger Vertrauter Adolf Fredriks und Gustav III. war und daher immer sehr früh in deren Pläne eingeweiht war und deren Politik nach Außen vertrat, ging der Reichsrat mit keinen eigenen Leistungen in die Geschichte ein.


20. Juni 1566: Sigismund, ein König nicht wie die anderen
20. Juni 1810: Lynchmord an Axel von Fersen in Schweden
20. Juni 1818: Königin Charlotta und Herzogin vom Södermanland
20. Juni 1944: Suzanne Osten, Frauenbewegung in Theater und Film
20. Juni 1961: Die schwedische Punkrockerin Kajsa Grytt

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Donnerstag, 19. Juni 2014

Lars Madsén und das Leben auf dem Lande

Lars Madsén wurde am 19. Juni 1904 in Vänersborg geboren und entschied sich nach seinem Studium und einem Magister in Philosophie  im Jahre 1933 zum Radio zu gehen, auch wenn er dort zu Beginn nur die etwas undankbare Aufgabe hatte Hörspiele ausländischer Autoren zu übersetzen und hin und wieder als Sprecher zu arbeiten. Als Madsén ein Jahr später den ersten Regieauftrag für die Realisierung eines Hörspiels, hatte er nicht nur seine eigene Berufung gefunden, sondern auch seine Vorgesetzten stellten fest, dass das Hörspiel wie geschaffen für den neuen Mitarbeiter war.

Lars Madsén, der dem Rundfunk 36 Jahre lang treu bleiben sollte, zeichnete sich dann dadurch aus, dass seine Hörspiele am Samstagabend die schwedische Masse vor das Rundfunkgerät holten. Mit der Familienserie Ingenjör Björk med familj, einer auf den Rundfunk angepassten Soap, gelang es Madsén sein Publikum sieben Jahre lang anzuziehen, wobei er dieses Hörspiel immer didaktischer gestaltete und die Soap im Laufe der Jahre in eine lehrhafte Lebensstudie verwandelte. Allerdings adaptierte er in dieser Zeit auch Werke von Autoren wie Nils Ferlin oder dem Musiker Josef Briné für den Rundfunk.

Was jedoch Lars Madén unvergesslich machte, waren seine Reportagen über das Leben in Schweden, die er in den 40er und 50er Jahren realisierte und der Reporter gewöhnlich die Bewohner des Landes, aber auch Personen wie Tage Aurell, Stig Dagerman, Sara Lidman oder Per Olof Sundman interviewte, denn Madén hatte Geduld und führte mit seinen Partnern stundenlange Gespräche, die er in voller Länge aufzeichnete. Zurück im Studio begann der Radiojournalist dann das Material zu sortieren und zu schneiden, was seine Vorgesetzten so manchmal zur Verzweiflung brachte. Aber gerade dadurch war Madén der einzige Reporter seiner Zeit, der „literarisch bearbeitete“ Interviews bot, die einen logischen Aufbau hatten mit Höhepunkten, die den Zuhörer überraschen konnte, eine Leistung, die ihm sehr viele treue Zuhörer brachte und Lars Madén in die Radiogeschichte und auch die Literaturgeschichte eingehen ließen. Madén starb am 23. Dezember 1974 an den Folgen eines Autounfalls.


19. Juni 1652: Louis De Geer, der Wegbereiter der schwedischen Industrialisierung 
19. Juni 1918: Gunnel Vallquist und die moderne katholische Literatur Schwedens 
19. Juni 1957: Anna Lindh stirbt nach Überfall im Kaufhaus NK
19. Juni 1976: Königliche Hochzeiten in Schweden
19. Juni 2005: Totta Näslund und der Weg zu Bob Dylan
19. Juni 2010: Kronprinzessin Victoria Ingrid Alice Désirée

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Mittwoch, 18. Juni 2014

Der schwedische Astronom Nils Haqvin Selander

Nils Haqvin Selander wurde am 20. März 1804 in einer Bauernfamilie geboren, wobei sein Vater nicht nur den Hof besaß, sondern als Vertreter des Bauernstandes auch in den Reichstag gewählt worden war. Als jüngster Sohn war Nils Haquin eigentlich dafür bestimmt den Hof später weiterzuführen, was jedoch beim Sohn sehr früh auf einen starken Widerstad stieß, der unbedingt eine gehobene Ausbildung haben wollte und dann, trotz der geringen Unterstützung durch seinen Vater, die Schule in Härnosand besuchte und sich auf ein Studium vorbereitete.

Nach seiner Hochschulreife begann Nils Haqvin Selander im Jahre 1821 ein allgemeines Studium an der Universität Uppsala. Bereits sechs Jahre später hatte Selander seinen Magister in Philosophie und, da er nahezu alle Fächer mit den bestmöglichen Noten abgeschlossen hatte, wurde er im Alter von 24 Jahren Dozent für theoretische Astronomie. Da sich der Wissenschaftler jedoch insbesondere mit mathematischen Berechnungen auseinandersetzte, gingen nur sehr wenige seiner Leistungen in die Geschichte der Astronomie ein. Bereits 1833 wurde Selander dann in die Königliche Wissenschaftsakademie gewählt und 1837 erhielt er den Titel eines Professors in Astronomie.

Auch wenn Nils Haqvin Selander eine bedeutende Karriere vorausgesagt wurde, so  kam er bis zu seinem Tode am 18. Juni 1870 nie diesen Erwartungen nach, denn er lehnte eine Professur in Helsingfors (Helsinki) ab, lehnte das Angebot von Oscar I. ab, der ihn zum Religionsminister machen wollte und er lehnte selbst das Angebot von Karl XV. ab in Västernorrland das Amt eines Regierungsbevollmächtigten anzunehmen, und dies, obwohl sich Selander in der zweiten Hälfte seines Lebens immer mehr politisch betätigte und dabei die Astronomie nur an die zweite Stelle schob.


18. Juni 1754: Anna Maria Lenngren, Frauenbewegung und Bourgeoisie
18. Juni 1796: Nils Lovén, der schreibende Priester Skånes
18. Juni 1827: Der schwedischen Sängerprinz Gustaf Oscar
18. Juni 1947: Die Örebro-Ausstellung: Handwerk und Kleinindustrie
18. Juni 1954: Der schwedische Sänger Magnus Uggla
18. Juni 2003: Die verschwundene DC-3 und die Catalinaaffäre

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Dienstag, 17. Juni 2014

Der deutsch-schwedische Arzt Johan Jacob Döbelius

Johan Jacob Döbelius, ein Arzt, der ab 1717 den adeligen Namen von Döbeln trug, kam am 14. Januar 1743 im deutschen Rostock zur Welt und kam erstmals durch seine medizinischen Studien in Kopenhagen enger mit dem Norden in Berührung. Auch wenn Döbelius in mehreren Ländern die Universitäten besuchte, so ging er 1695 für seine Doktorarbeit zurück nach Rostock. Nach einem einjährigen  Aufenthalt  in Warschau und Krakau machte sich Döbelius anschließend auf den Weg nach England, hatte jedoch das Pech, dass das Schiff Probleme bekam und in Göteborg anlegen musste. Der Mediziner nahm dies als Fingerzeig und ließ sich in der westschwedischen Stadt nieder.

Lena Cedergrens Johan Jacob Döbelius in Ramösa

Johan Jacob Döbelius konnte den Zeitpunkt für seine Entscheidung nicht besser wählen, denn der Stadtarzt in Göteborg war dabei sich zurückzuziehen ohne eine Nachfolger zu haben. Döbelius machte daher 1697 auch in Schweden ein Examen als Mediziner und wurde damit nicht nur der Stadtarzt und der Regionalarzt für das Bohuslän, sondern auch bald der Provinzarzt der Region Skåne. Ab 1699 hielt sich Döbelius mehr und mehr in Skåne auf, wurde 1709 auch Regimentsarzt und ein Jahr später Professor für Medizin an der Universität Lund.

Seiner Zeit in Skåne verdankt Johan Jacob Döbelius auch seine Berühmtheit, denn als er zu Beginn des 18. Jahrhunderts von der Wunderwirkung des Wassers in Ramlösa hörte, untersuchte er dieses mehrmals und stellte fest, dass es in vielen Punkten den anderen Heilwässers Schwedens entsprach. Das Gerücht über die heilende Wirkung ging auf den Schonischen Krieg unter Karl XI. zurück, als die Truppe ihr Hauptquartier in Ramlösa hatte und die Soldaten dort erstaunlich schnell ihre Kräfte zurückgewannen. Bereits am 17. Juni 1707 entschied sich dann der Arzt Döbelius die Heilquelle Ramlösa für die Allgemeinheit zu öffnen. Ramlösa gehört auch heute noch zu den bedeutendsten Mineralwässer Schwedens.


17. Juni 1397: Erich von Pommern im Kampf gegen die Hanse
17. Juni 1682: Karl XII., der „Kriegskönig“ Schwedens
17. Juni 1707: Die Ramlösa Heilquelle bei Helsingborg
17. Juni 1793: Malcolm Sinclair und der schwedische Krieg mit Russland
17. Juni 1815: Thekla Knös und der literarische Salon Knös in Uppsala
17. Juni 1836: Clas Theodor Odhner und die schwedische Geschichte
17. Juni 1887: Der schwedische Künstler Hugo Birger
17. Juni 1895: Ruben Rausing, der Erfinde der Tetra Pak
17. Juni 1896: Rudolf Petersson und der berühmteste Rekrut Schwedens
17. Juni 2004: Sara Lidman, ein literarischer Kampf gegen den Kolonialismus

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Göteborg Reiseführer

Montag, 16. Juni 2014

Der schwedische Schriftsteller Torgny Lindgren

Torgny Lindgren wurde am 16. Juni 1938 in Raggsjö in Västerbotten geboren, einem Ort mit starker freileligiöser Bindung. Nach einem Studium zum Lehrer und seiner Ehe mit ebenfalls einer Lehrerin zog Lindgren ins Småland, wo er bereits sehr früh begann Gedichte zu schreiben. Während der Schriftsteller mit seinem ersten Gedichtband Plåtsax, hjärtats instrument im Jahre 1965 noch seinen literarischen Weg suchte, findet man bereits im zweiten Poesieband Dikter från Vimmerby die klare Richtung Lindgrens, seine Gesellschaftskritik, seine religiöse Neigung und seinen Drang zu regionalem Sprachgebrauch.

Vom Lehrer ging Torgny Lindgren immer mehr zum Schriftsteller über und, obwohl er in den 80er Jahren immer häufiger zu Mythen und Phantasien greift, blieb der Schriftsteller bei der Gesellschaftskritik und behandelt die Frage inwieweit Politik in unserer Gesellschaft als zuverlässig und neutral betrachtet werden kann. Die einzige Veränderung in diesem Jahrzehnt bleibt, dass Lindgren literarisch zum Västerbotten zurückkehrt und er den dortigen Dialekt in seinen Werken aufnimmt. Mancher Kritiker ist der Meinung, dass Lindgren ab diesem Zeitpunkt mit der Erweckungsbewegung seiner Heimatgegend abschließen will.

Torgny Lindgren, der von der Freireligion zum katholischen Glauben wechselt, schließt seine literarische Laufbahn im Jahre 2007 mit dem Roman Norrlands Akvavit ab, einem Roman, der die Erweckungsbewegung in Nordschweden in neuer Form wieder auferstehen lässt und damit die Anpassungsfähigkeit der Freikirche an das Zeitgeschehen ausdrückt. Diesem Roman folgten 2010 nur noch die „Erinnerungen“, eine Autobiographie des Mitglieds der Svenska Akademien. In den Werken Lindgrens spürt man, neben seinem Aufwachsen in einer freikirchlichen Gemeinde, auch sehr deutlich die Philosophie Schopenhauers und Kierkegaards, die für den Autor immer einen Leitfaden für seine Denkweise boten.


16. Juni 1288: Der Stora Kopparberget in Falun
16. Juni 1798: Johan Henrik Thomander und die Kirchengeschichte Schwedens
16. Juni 1858: Gustav V., König von Schweden
16. Juni 1925: Östen Sjöstrand, der Dichter, der Antike und Gegenwart verbindet
16. Juni 1943: Die Sandöbron schafft eine Landverbindung nach Haparanda
16. Juni 2011: Eine Moschee für die Gläubigen Göteborgs
16. Juni 2012: Mora-Nisse, eine schwedische Legende des Skisports

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Sonntag, 15. Juni 2014

Freiherr Gabriel Gustafsson Oxenstierna

Gabriel Gustafsson Oxenstierna af Eka och Lindö kam am 15. Juni 1587 in Reval, dem heutigen Tallinn, in Estland zur Welt, da sein Vater um diese Zeit dort als Statthalter tätig war. Oxenstierna gilt als sehr frühreif, da er von Beginn an die gleiche Ausbildung erhielt wie sein Bruder, der jedoch vier Jahre älter war. Im Alter von nur zwölf Jahren machte er, gemeinsam mit zwei seiner Brüder eine vierjährige Auslandsreise, wobei er in diesen Jahren nachweislich in drei deutschen Universitäten eingeschrieben war. Nach seiner Rückkehr im Jahre 1603 trat der 18-Jährige dann dem Militär unter Karl IX. bei. Auf Grund seiner Leistungen stieg Oxenstierna dann die Erfolgsleiter nach oben und vermutlich 1618 wurde er Statthalter Stockholms und des Uppsala läns.

Im Jahre 1624 trat Gabriel Gustafsson Oxenstierna als Stadthalter zurück und beschäftigte sich, nun unter Gustav II. Adolf, vor allem mit einer Reform der Handwerksgilden um jedoch später am Svea Hovrätt (Svea Landesgericht) aktiv zu werden. Oxenstierna hatte in dieser Zeit eine Neigung zu einer friedvollen Politik gefunden und arbeitete daraufhin zu, dass sich Schweden vom Krieg in Deutschland zurückziehen solle, denn er zählte mehr auf diplomatische als auf kriegerische Lösungen, was sich auch bei seinem Verhältnis zu Dänemark zeigte. Allerdings führte dies auch zu großen Spannungen in der internen Politik Schwedens, da Oxenstierna mit diesen Ideen im Abseits stand.

Wenn man heute von Gabriel Gustafsson Oxenstierna spricht, so verblasst allerdings sein politisches Wirken, denn der ehemalige Reichsrat wird eng mit dem Schloss Tyresö und der Schlosskirche Tyresö verbunden, die beide in seinem Auftrag errichtet wurden. Für den Bau des Schlosses benötigten die Arbeiter dreizehn Jahre, so dass es erst 1633 fertiggestellt war. Die Schlosskirche, die von 1638 bis 1641 erbaut wurde, weihte Oxenstierne gewissermaßen mit seiner eigenen Beerdigung ein, da er am 27. November des Jahres auf seinem Schloss starb und am 9. März 1641 in der Schlosskirche begraben wurde, beim ersten Gottesdienst, der dort abgehalten wurde.


15. Juni 1587: Gabriel Gustafsson Oxenstierna auf Tyresö Schloss 
15. Juni 1744: Maria Kristina Kiellström, bekannt als Ulla Winblad
15. Juni 1866: Die Stockholmer Ausstellung des Jahres 1866
15. Juni 1926: Gun Kessle und die Dritte Welt 
15. Juni 1981: Kodjo Akolor, Komiker wider seinen Willen
15. Juni 1998: Jokkmokks-Jokke und das schwedische Volkslied

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Samstag, 14. Juni 2014

Haquin Spegel, schwedischer Erzbischof und Dichter

Haquin Spegel wurde am 14. Juni 1645 unter dem Namen Håkan Spegel in Ronneby in Blekinge als Sohn eines Kaufmanns geboren. Da beide Elternteile Håkans sehr früh starben, wuchs der Junge unter sehr ärmlichen Verhältnissen auf und war auf die Barmherzigkeit der Einwohner des Ortes angewiesen. Spegel hatte jedoch das Glück, dass sich vor allem ein Priester um ihn kümmerte, der ihm ab 1658 auch eine Ausbildung in der Kathedralschule in Lund ermöglichte und ab 1662 ein Studium an der noch nicht offiziellen Universität Lund. In dieser Zeit arbeitete Spegel auch als Privatlehrer in adeligen Häusern und er unternahm einige Studienreisen nach Deutschland, Holland und England.

Im Jahr 1671 war Haquin Spegel dann einer der ersten, die an der mittlerweile gegründeten Universität Lund promovierten, wobei er noch im gleichen Jahr in Strängnäs zum Priester geweiht wurde um unmittelbar anschließend Hofprediger der Witwenkönigin Hedvig Eleonora zu werden. Über diesen Weg wurde auch Karl XI. auf den Gelehrten aufmerksam und Spegel nahm an seiner Eriksgatan teil um nur wenige Jahre später oberster Prediger und Beichtvater des Königs zu werden. Als Nahestehender des Königs führte Spegel auch während des Schonischen Krieges Tagebuch und gilt damit als die bedeutendste Quelle dieser Zeit.

Während Haquin Spegel im Laufe der Jahre bis zum Erzbischof aufstieg und durch seine Arbeit an einem neuen Katechismus und einer Bibelübersetzung die Linie der protestantischen Kirche des nächsten Jahrhunderts festlegte, zeigte sich der Bischof auch als Dichter. Allerdings fühlte Spegel keine Berufung zum Dichter, sondern sah die Dichtkunst als Mittel zum Zweck an. Poesie war für Spegel die Möglichkeit die Schöpfungsgeschichte einer breiteren Schicht näher zu bringen und seine moralischen Ideen zu verbreiten. Mit Gudz verk och hvila wollte Spegel 1685 das bedeutendste Epos Schwedens schreiben, eine Mischung aus religiöser Anschauung und der Lehre der Kirche. Da sich der Dichter bei seinen Werken eine große Freiheit der Auslegungen genehmigte, gehörten seine Schriften noch zu Beginn 18. Jahrhunderts zu Bestsellern. Wissenschaftlich noch heute interessant sind jedoch weniger seine religiösen Gedichte, sondern seine Kirchengeschichte und vor allem das Glossarium sveogothicum eller Swensk ordabook aus dem Jahre 1712, ein frühes schwedisches Wörterbuch.


14. Juni 1874: Das Grand Hotel in Stockholm entsteht
14. Juni 1897: Jan Fridegård, der Autor der modernen Klassik Schwedens
14. Juni 1897: Jan Fridegård und die Provokation der Arbeiterliteratur Schwedens
14. Juni 1989: Der Zoologische Garten Nordens Ark im Bohuslän
14. Juni 2001: EU-Gipfel in Göteborg mit Unruhen
14. Juni 2008: Der schwedische Jazzmusiker Esbjörn Svensson

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Freitag, 13. Juni 2014

Erik af Edholm wird Chef der Königlichen Oper und des Dramaten

Als Erik af Edholm am 13. Juni 1817 in Stockholm geboren wurde, hatte er bereits alle Vorteile auf seiner Seite, da er auf Grund seines Vaters sowohl beruflich als auch aus persönlichen Gründen an das Königshaus geknüft war. Edholm begann daher eine militärische Karriere, ohne jedoch je die erwünschte Spitzenposition zu erreichen, da er als typischer Vertreter des Kreises Bernadotte sich mehr um das Gesellschaftsleben und das Vergnügen kümmerte als um seine Karriere. Erst nachdem Edholm über 40 Jahre alt geworden war, begann er die Oberflächlichkeit und Nutzlosigkeit seines vorherigen Lebens einzusehen.

Immerhin gehört Erik af Edholm zu den wenigen, die es auf Grund ihrer minutiösen Tagebuchaufzeichnungen, die bereits in seiner frühen Jugend einsetzen, ermöglichen das höfische Leben der privilegierten Schicht des 19. Jahrhunderts besser zu verstehen, denn neben seinen amoreusen Abenteuern, den Maskenbällen und dem nichtsnutzigem Tagesvertreib findet man unter seinen Aufzeichnungen auch 1752 Mahlzeiten, inklusive der Tischbesetzung, beschrieben. Natürlich können die Tagebücher Edholms kaum als Literatur bezeichnet werden, aber sie sind eine extrem wertvolle Beschreibung des gesellschaftlichen Lebens jener Zeit, auch wenn Edström zu jenen gehörte, die relativ wenig Nutzen aus den verschiedenen Beziehung zog, die er in diesen Jahren schaffen konnte.

Auch wenn sich Erik af Edholm selbst als politischer Ratgeber und militärischer Führer sah, so sah Karl XV. die wahren Talente seines Untergebenenund ernannte ihn daher 1866 zum Leiter der Hofkapelle, der Königlichen Oper und des Dramaten, eine im Grunde sehr undankbare Aufgabe, da diese Arbeiten grundsätzlich der Kritik von allen Seiten ausgesetzt waren. In der Tat zeigte hier Edholm jedoch seine Stärke, denn er setzte sich, so weit wie nur möglich, über Kritiker hinweg, erhöhte die Eintrittspreise und setzte auch Stücke auf den Spielplan, die nicht immer als höchste Kunst betrachtet wurden, sondern Geld in die leeren Kassen brachten. Fünfzehn Jahre behielt Edholm seine Funktion und er führte mit neuen Ideen und einem hervorragenden Stab an Schauspieler das kulturelle Leben Stockholms auf den Höhepunkt jener Epoche. Bereits 1869 ernannte Karl XV. Erik af Edholm zum Hofmarschall, eine Aufgabe von der er jedoch schon drei Jahre später vom Nachfolger Oscar II. beurlaubt wurde.


13. Juni 1854: Jenny Nyström und die schwedischen Weihnachtstrolle
13. Juni 1901: Tage Erlander und der schwedische Sozialismus
13. Juni 1951: Stellan Skarsgård, anerkannter Schauspieler ohne Ausbildung
13. Juni 1952: Die verschwundene DC-3 und die Catalinaaffäre
13. Juni 2004: Junilistan, die europakritische Partei Schwedens

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Donnerstag, 12. Juni 2014

Die Schlacht bei Porrassalmi und Gustav III.

Die Schlacht bei Porrassalmi, die am 12. Juni 1789 begann und bereits einen Tag später mit einem schwedischen Sieg endete, hatte im Grund keine geschichtliche Bedeutung, da sie zu keiner politischen Veränderung führte, aber sie ging dennoch in die Geschichte ein, weil, historisch gesehen, Jakob Karl Gripenberg mit nur 750 Soldaten die russische Übermacht von knapp 8000 Mann besiegte und damit Gustav III. eine Schmach ersparte, da dieser den schwedisch-russischen Krieg im Jahre 1788 angezettelt hatte und den Sieg dringend benötigte um die Macht behalten zu können.

Da Gustav III. um jene Zeit jede Gunst des Volkes verloren hatte, war er überzeugt durch einen Krieg mit Russland die 1721 und 1743 verlorenen Gebiete zurückerobern zu können und damit Schwedens Machtposition wieder zu stärken, Russland gleichzeitig von der schwedischen Politik fernhalten  zu können und zudem den Staatshaushalt zu sanieren. Seit Jahren hatte der König auf einen günstigen Moment gewartet, der 1788 dadurch eintrat, dass die Russen einen Krieg mit den Türken begonnen hatten, sich die Mehrheit der Soldaten also nicht an der schwedischen Grenze (im heutigen Finnland) aufhielten. Gustav III. war überzeugt die russische Armee nahezu überrumpeln zu können, was ohne den Einsatz von Gripenberg bei Porrassalmi jedoch eher zum Gegenteil geführt hätte.

Warum Schweden die Schlacht bei Porrassalmi tatsächlich gewann, ist bis heute nicht ganz klar, denn als sich am 12. Juni 1989 die Schweden noch auf die Schlacht vorbereiteten, gingen die Russen bereits zur Attacke über, denn um 8 Uhr abends griffen sie die schwedischen Stellungen an, gegen 23 Uhr musste Gripenberg den Rücktritt einleiten und um Mitternacht war der Feind mit seinen Kanonen an der Brücke, die den Schweden jeden weiteren Angriff unmöglich machte. Noch vor Ablauf von 24 Stunden zog sich dann jedoch die russische Armee zurück und ließ eine stark dezimiertes schwedische Truppe an der Brücke zurück. Nur Tage später kam es erneut zu einer Schlacht bei Porrasalmi, die jedoch erneut mit dem plötzlichen Rückzug er Russen endete.


12. Juni: Sankt Eskil, der Schutzheilige des Södermannlands
12. Juni 1550: Gustav Vasa gründet die Stadt Helsingfors (Helsinki) 
12. Juni 1912: Carl David af Wirsén und der Widerstand gegen moderne Literatur 
12. Juni 1916: Ulla Isaksson und ein Blick in die Seele der Frau 
12. Juni 1946: Schulessen in Schweden 
12. Juni 1947: Rose Lagercrantz und das kritische Jugendbuch Schwedens 
12. Juni 1979: Robin Carlsson, bekannt unter dem Künstlernamen Robyn

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Way Out West, Musik in Göteborg Göteborger Kulturfestival 2013