Donnerstag, 31. März 2016

Die Stockholmer Stadtbibliothek

Bereits im Jahre 1728 stiftete der Journalist Andreas Geist seine gesamte und sehr umfangreiche Buchsammlung der Stadt Stockholm um damit den Grundstock für eine Stadtbibliothek zu bieten. Das Projekt wurde nie verwirklicht und erst 1869 entstanden dann in der schwedischen Hauptstadt die ersten Bibliotheken der Kirchengemeinden, gefolgt von Arbeiterbibliotheken und Volksbibliotheken. Nach 1910 kam der Gedanke eine Stadtbibliothek zu gründen, erneut auf, aber auch auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts zögerten die Stadträte, mit dem Ergebnis dass erst am 31. März 1928 die Stockholmer Stadtbibliothek eröffnet werden konnte.

Dieses Mal kam die Initiative zur Gründung einer Stadtbibliothek von der Stiftung Knut und Alice Wallenberg, die der Stadt im Jahre 1918 eine Million Kronen zu diesem Zweck zur Verfügung stellte, unter der Voraussetzung, dass die Stadt das Grundstück für den Bau des Gebäudes zur Verfügung stellt und aus einer weiteren Stiftung 575.000 Kronen für die Bibliothek vorsieht. Der Stadtrat zögerte dennoch und erst als die Stiftung Wallenberg weitere 130.000 Kronen stiftete, entschied man sich in Stockholm eine Stadtbibliothek zu bauen. Bei der Einweihung am 31. März 1928 waren Gäste wie Prinz Eugen, Knut Wallenberg und Otto Bonnier anwesend um den Wert dieser von Stockholmern lang ersehnten Bibliothek hervorzuheben.

Bereits von Beginn an war der Stadtarchitekt Gunnar Asplund mit dem Bauprojekt betraut, zumal er um diese Zeit auch an einem Bebauungsplan um den Observatorielunden arbeitete, wo sich heute auch die Stadtbibliothek befindet. Die Inspiration für den Bau, der noch Züge des nordischen Klassizismus trägt, jedoch bereits zum Funktionalismus neigt, kam aus den USA und vor allem der Rotonde de la Villette in Paris. Die Mischung der architektonischen Stile wurde später international als Swedish Grace bezeichnet, da die Stadtbibliothek in Stockholm ein Vorbild für zahlreiche schwedische Bauten wurde, unter anderem auch für die Stadtbibliothek in Örebro. Noch heute spricht man in Stockholm bisweilen nicht von der Stadtbibliothek, sondern vom Asplundhuset, eine Name, der an den Architekten erinnern soll.


31. März 1412: Der schwedische König Albrecht von Mecklenburg
31. März 1712: Anders Johan von Höpken und der Weg zur Macht
31. März 1891: Ester Blenda Nordström und der schwedische Enthüllungsroman
31. März 1897: Erik af Edholm wird Chef der Königlichen Oper und des Dramaten
31. März 1914: Dagmar Lange wird zu Krimiautorin Maria Lang
31. März 1914: Maria Lang, die vergessene Krimiautorin
31. März 1936: Die schwediche Sängerin Birgit Carlsson, bekannt als Towa Carson
31. März 1945: Torgny Segerstedt und der Kampf gegen den Nazismus
31. März 1977: Kista Einkaufszentrum in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 30. März 2016

Axel Herrlin, Philosoph, Psychologe und Pädagoge

Axel Herrlin kam am 30. März 1870 als Sohn eines Priesters in Östra Vemmenhög zur Welt und studierte ab 1887 Philosophie an der Universität Lund. Nach einer Kandidatur und einem Lizenziat in Philosophie promovierte Herrlin 1892 im gleichen Bereich in Lund. Im gleichen Jahr wurde er als Dozent in Theoretischer Philosophie an der Universität Lund angestellt, um jedoch 1906 in gleicher Eigenschaft an die Hochschule in Göteborg zu wechseln. 1910 erhielt er vom Karolinska Institut die Ehrendoktorwürde in Medizin. Ein Jahr später wurde er zum Professor ernannt und 1912 wurde Herrlin der erste Professor für Psychologie und Pädagogik an der Universität Lund.

Axel Herrlin gilt als einer der Pioniere der modernen Philosophie in Lund und vertrat, im Gegensatz zu Lehre der Universität Uppsala, die Meinung dass Philosophie und Naturwissenschaft eng miteinander verknüpft seien. In seinen zahlreichen Schriften geht der Philosoph auch so weit die kulturelle Entwicklung im historischen Zusammenhang zur Philosophie zu erklären. Für Herrlin war keine wissenschaftliche Richtung von der Philosophie zu trennen, die, in seinen Augen, die Verbindung zwischen jedem Wissen und jeder Entwicklung ist. Auch als Herrlin Professor in Psychologie und Pädagogik war, bettete er diese Bereiche in der Philosophie ein.

Auch innerhalb der Psychologie war Alex Herrlin, der am 10. Oktober 1937 starb, ein Pionier, denn er war der erste Psychologe, der in Schweden die Forschungsmethoden der Experimentalpsychologie einführte und damit auch die Grenzbereiche der Psychologie wie Psychiatrie, Okkultismus und Spiritismus in seinen Forschungen und Schriften integrierte. Mit seinen Arbeiten über die Zuverlässigkeit und die Krankheiten der Seele griff Alex Herrlin auch in die Entwicklung des Strafrechts in Schweden ein, da er die Basis für die Bewertung der Zurechnungsfähigkeit eines Täters legte. Herrlin legte in Schweden auch die Basis für die psychologische Untersuchung für Piloten, aufbauend auf die Erkenntnisse anderer Länder.


30. März 1796: Johan Simmingsköld, ein homosexueller Schriftsteller im 18. Jahrhundert
30. März 1798: Torsten Rudenschöld, der Gründer der schwedischen Volksschule
30. März 1808: Gustaf Fredrik Gyllenborg, der Satiriker des 18. Jahrhunderts
30. März 1858: Arvid Nordquist, eine Erfolgsgeschichte Schwedens
30. März 1920: Jan Olof Olsson, der historische Roman und Reiseschilderungen
30. März 1926: Ingvar Kamprad und das schwedische Imperium Ikea
30. März 1933: Filip Månsson und die öffentliche Kunst Schwedens
30. März 1944: Pauline Brunius, die erste Frau, die das Dramaten leitete
30. März 1976: Dampferfahrt auf dem schwedischen See Mjörn

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Dienstag, 29. März 2016

Die Schriftstellerin und Künstlerin Tyra Kleen

Tyra Kleen kam am 29. März 1874 als Tochter des Diplomaten und juristischen Schriftstellers Richard Kleen in Stockholm zur Welt und erhielt eine für diese Zeit sehr gute Ausbildung. Im Gegensatz zu den meisten schwedischen Künstlerin begann Kleen jedoch ihre künstlerische Ausbildung nicht in Stockholm oder Kopenhagen, sondern in Karlsruhe und studierte von 1892 bis 1893 an der Kunstakademie in München. Anschließend setzte Kleen ihre Studien an der Académie Delecluse, Académie Colarossi und andern Einrichtungen in Paris fort. Aus dieser Zeit stammen auch ihre Landschaften und die französischen Cafémilieus, die man heute kaum mit ihren späteren Werken in Verbindung bringt.

Tyra Kleen hatte 1896 auch ihre erste Ausstellung in Paris und illustrierte in der französischen Hauptstadt das Buch Drömmar der südafrikanischen Schriftstellerin Olive Schreiner. Bei dieser erster Arbeit als Illustratorin zeigte sich bereits das Hauptinteresse Kleens, denn trotz einer gediegenen Ausbildung als Malerin zeigte sie bei Zeichnungen, Kunststichen und Lithografien ihre wahre Stärke, die in jener Zeit auch für die Illustration von Büchern von größter Bedeutung waren. Tyre Kleen scheint während ihres Lebens ständig nach neuen Anregungen gesucht zu haben, denn nach Paris ging sie 1897 nach Rom, zehn Jahre später nach Berlin, zurück nach Paris und 1910 brach die Künstlerin schließlich nach Indien, Ceylon und Bali auf.

Tuyra Kleen ließ sich von Asien geradezu gefangen nehmen. Dort entstanden auch die bedeutendsten Werke der Künstlerin, denn noch bevor Ceylon, Indien oder Bali breite Schichten Europas ansprachen, hielt Kleen in ihren Werken bereits das dortigen Leben fest, wobei sie dort sogar eine Tanzausbildung machte um sich besser in die Denkweise der Bevölkerung und deren Geschichte versetzen zu können. Nach ihrer Rückkehr nach Schweden stellte Tyra Kleen 1922 dann einen Teil ihrer Werke und Kunsthandwerk aus Ceylon und Bali in der Kunsthalle Liljevalch aus, was der Beginn eines „Javafiebers“ in Schweden wurde. Bei ihrem Tod am 17. September 1951 vermachte Kleen ihre Villa auf Lidingö und ihre gesamten Kunstwerke dem Riddarhuset in Stockholm, unter der Voraussetzung, dass ihr Vermächtnis erst 50 Jahre nach ihrem Tod geöffnet werde. Heute findet man die Gesamtsammlung Tyra Kleens im Gut Valinge in Jönåker, dem Heimatgut der Künstlerin.


29. März 1638: Die Kolonie Neues Schweden (Nya Sverige)
29. März 1772: Emanuel Swedenborg, der große Mystiker Schwedens
29. März 1772: Emanuel Swedenborg, der größte Mystiker Schwedens
29. März 1792: König Gustav III. will die Macht nicht teilen
29. März 1828: Der schwedische Künstler Edward Bergh
29. März 1832: Carl Rupert Nyblom, von der Romantik zum Realismus
29. März 1965: GAN, Gösta Adrian-Nilsson, und die moderne Kunst Schwedens
29. März 1968: Der Tingstadstunnel, ein Tunnel unter dem Göta Älv
29. März 2006: Niklas Lindgren, genannt Hagamannen

Copyright: Herbert Kårlin

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Montag, 28. März 2016

Der schwedische Architekt Gustaf Clason

Gustaf Clason kam am 28. Mär 1893 als Sohn des bekannten Architekten Isak Gustaf Clason in Stockholm zur Welt und entschied sich sehr früh den Spuren seines Vaters zu folgen. Von 1912 bis 1917 studierte er daher an der Königlichen Technischen Hochschule Architektur und schloss anschließend noch zwei Jahre Ausbildung an der Kunstakademie an, wobei er gleichzeitig bei Axel Tallberg eine Ausbildung als Graveur machte, eine für schwedische Architekten sehr seltene Kombination.

Nach Ende seiner Ausbildung zum Architekten arbeitete Gustaf Clason 14 Jahre lang, gemeinsam mit Wolter Gahn, am Umbau des Kanzleihauses in der Altstadt in Stockholm, das heute das Verwaltungsgebäude des Reichstags ist und mit einem Tunnel mit dem Reichstagsgebäude verbunden ist. Nur ein Jahr vor Abschluss der Arbeiten gewann Clason auch die Ausschreibung für den Bau des Kinos Spegeln, das der Architekt im rein funktionellen Stil baute und das das Premierenkino der Svensk Filmindustri wurde. Mittlerweile wurde allerdings das Gebäude stark verändert und 1995 wurde das Kino geschlossen.

Mit dem Bürogebäude Thulehuset am Sveavägen in Stockholm schuf Gustaf Clason 1942 sein Meisterwerk, denn das Gebäude, von dem heute leider nur noch eine restaurierte Seite zum Sveavägen dem ursprünglichen Aussehen nahe kommt, galt als die Perfektion im Funktionalismus und gilt bis heute als Ideal dieses Baustils. Jeder Architekt Schwedens nennt diesen Bau als Idealbeispiel des Funktionalismus. Leider verfügen heute nur wenige Gebäude des Architekten über ihr ursprüngliches Aussehen. Als Graveur beschäftigte sich Clason ebenfalls überwiegend mit der Darstellung von Gebäuden, ohne dass seine Stiche jedoch als künstlerisch wertvoll betrachtet werden.


28. März 1760: Georg Adlersparre, zwischen Feldherr, Literat und Revolutionär
28. März 1800: Der Kunstsammler Axel Bielke af Åkerö
28. März 1922: Olle Länsberg, der verschollene Autor Schwedens
28. März 1927: Marianne Fredriksson und die christliche Frauenliteratur Schwedens
28. März 1927: Marianne Fredriksson, eine schwedische Schriftstellerin
28. März 1953: Der erste Roman Tjärdalen von Sara Lidman wird ein Erfolg
28. März 1962: Joakim Lindengren, Kapten Stofil und Faktum

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 27. März 2016

Nordic Channel, der heutige Kanal 5

Am 27. März 1989 begann der heutige Kanal 5 unter dem Namen Nordic Channel mit seinen Sendungen, nur 19 Tage nachdem Matts Carlgren in Stockholm bekannt gegeben hatte dass ein weiterer privater Fernsehkanal in Schweden öffnen wird, der sich von Werbeeinnahmen finanzieren wird, was vor ihm nur Jan Stennbeck mit TV3 gewagt hatte. Während jedoch TV3 kein Problem damit hatte unmittelbar Zuschauer zu finden, hatte es Nordic Channel extrem schwierig ein Publikum zu finden. Bereits 1990 musste der Kanal Programmzeiten verkaufen und 1991 waren die Kassen des  Senders leer. Als auch Bingolotto, das über Nordic Channel gesendet werden sollte, einen Rückzieher machte und mit TV4 einen Vertrag schloss, konnte Matts Carlgren nur noch nach einem neuen Käufer suchen.

Allerdings fand sich im nordischen Raum kein Interessent dafür und nur der Amerikaner Harry E. Sloan, der Besitzer von SBS, zeigt sich interessiert. Sloan kauft Nordic Channel und ändert den Namen auf TV5 und benutzt damit den gleichen Namen eines französischen Senders, der bereits im nordischen Kabelnetz existierte. Es kam zu einer Klage, Kompromissversuchen und schließlich einer weiteren Umbenennung des Fernsehkanals in Femman. Finanziell ging es nun aufwärts, da man Programmzeit  an die Pingstkyrkan (Pfingskirche) verkaufte, das persische Programm Miniatyr ausstrahlte, Unilever als Werbekunden gewann und einen Vertrag mit Paramount abschließen konnte. Da jeder Versuch schwedische Soaps zu produzieren und auszustrahlen mit einem Fiasko verbunden war, begann SBS den Kanal mehr und mehr zu amerikanisieren, mit Star Trek, Mission Impossible und anderen amerikanischen Erfolgssendungen, die letztendlich Femman retteten.

Am 1. Februar 1996 änderte der Sender erneut seinen Namen und wurde zu Kanal 5. Erneut versuchte man den Zuschauern schwedisches Programm zu bieten, wenn auch mit sehr geringem Erfolg und selbst Aufklärungssendungen ab dem Jahre 2000 zeigen nur mäßigen Erfolg, denn das Publikum sucht im Kanal 5 keine nordische Soap. Ein Erfolg wurden dagegen Big Brother, die Talentjagd Popstar und vor allem die Kriminalserie CSI. Und mit der Übertragung des Weltmeisterschaftsspiels Schweden gegen Türkei im Jahre 2001 zählte Kanal 5 erstmals über eine Million Zuschauer und die Probleme des Kanals waren zu Ende. 2013 kaufte das amerikanische Unternehmen Discovery Communications Kanal 5, der weiterhin aus London ausgestrahlt wird und sich vor allem an eine Personengruppe wischen 15 und 44 Jahren richtet, weiterhin mit CSI und The Big Bang Theory als Zugpferde.


27. März 1794: Die schwedisch-dänische Konvention von 1794
27. März 1805: Johan Murberg und der Erfolg der schwedischen Sprache
27. März 1873: Der schwedisch-amerikanische Künstler David Edström
27. März 1904: Der erste Golfklub in Stockholm
27. März 1922: Die Öresundsvarvet in Landskrona geht in Konkurs
27. März 1940: Der schwedische Freiwilligen-Verband
27. März 1942: Laila Westersund, eine Karriere mit bereits vier Jahren
27. März 1966: Ragnar Josephson wird in Lund verewigt
27. März 1966: Ragnar Josephson, von der Poesie bis ins Dramaten

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 26. März 2016

Das Stadtviertel Krämaren wird die Galerie Krämaren

Im Rahmen der Stadterneuerung wurde in Örebro das sogenannte Stadtviertel Krämaren in seiner Gesamtheit neu geplant und es wurden, gemäß der Stadtplanung zu Beginn der 60er Jahre, Wohnungen und Geschäfte in einer Einheit untergebracht. Die Idee dabei war gewissermaßen eine Stadt innerhalb der Stadt zu schaffen, in der die Bewohner alles finden konnten was sie im täglichen Leben benötigen. Als der Gesamtblock Krämaren am 26. März 1963 eingeweiht wurde, galt das Projekt als eines der modernsten Schwedens und wurde nur noch von Stockholm geschlagen.

Das Stadtviertel Krämaren besteht aus drei Teilen, nämlich einem zweistöckigen Basisgebäude, mit zwei unterirdischen Etagen, das das gesamte Quartier umfasst und zwei integrierten Hochhäusern mit jeweils 15 Etagen und insgesamt 160 Wohnungen unterschiedlicher Größe. Auf dem Dach des Basisgebäudes findet man eine Grünanlage mit Kinderspielplatz und mehrere flache Wasserflächen. Die Hochhäuser wurden zudem mit emaillierten Stahlplatten in acht verschiedenen Farbnuancen verkleidet um das Gesamtgebäude gleichzeitig als Kunstwerk zu gestalten.

Das Einkaufszentrum Krämaren bestand von Anfang an überwiegend aus kleineren Boutiquen mit einem sehr breiten Angebot. Dieses Einkaufszentrum lockte am 26. März 1963, also am Tag der Eröffnung, 75.000 Besucher an, in einer Stadt, die nicht einmal 130.000 Einwohner zählt. Dennoch hatten von Beginn an einige der Ladenbesitzer Probleme der Rentabilität, was sich nach dem Verkauf des Basisgebäudes mit den Geschäften an die Pensionsgesellschaft Alecta noch verschärfte. Zu Beginn des Jahres 2015 standen dann bereits fast die Hälfte der 40 Läden leer, was von Seiten Alectas dazu führte, dass der Geschäftsteil renoviert wird, mehr Eingänge erhält und Rolltreppen eingebaut werden, in der Hoffnung damit mehr Kunden anzulocken, auch wenn das tatsächliche Problem mehr in den hohen Mieten des einstigen Renommeegebäudes zu suchen ist.


26. März 1747: Elis Schröderheim im Dienste von Gustav III.
26. März 1822: Die missglückte Ehrung von Karl XIII.
26. März 1828: Elisabeth Olin, die erste Primadonna Schwedens
26. März 1888: Elsa Brändström, der „Sibirische Engel“ aus Schweden
26. März 1920: Die schwedische Studentenzeitung Lundagård
26. März 1940: Christina Odenberg wird erster weiblicher Bischof Schwedens
26. März 1948: Jugendrevolte in Schweden
26. März 2015: Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Tomas Tranströmer 

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Freitag, 25. März 2016

Die schwedische Sängerin Sofia Karlsson

Sofia Karlsson kam am 25. März 1975 in Stockholm zur Welt und interessierte sich sehr früh für schwedische Volksmusik, was auch dazu führte, dass die Sängerin und Musikerin an der Königlichen Musikhochschule Volksmusik studierte. Ab 1998 war Karlsson Mitglied der Volksmusikgruppe Groupa, arbeitete jedoch parallel auch an mehreren anderen Volksmusikprojekten.  Im Jahre 2002 kam dann ihr erstes Album Folk Songs, das bei der Bonnier Amigo Music Group erschien und der Sängerin zwar eine gute Kritik, jedoch nicht den Durchbruch brachte, nicht zuletzt deswegen, weil es sich lediglich um eine Sammlung traditioneller schwedischer Volksmusik mit neuem Arrangement handelte, zum Beispiel dem Lied Den blomstertid.

Drei Jahre später erschien dann das zweite Album Sofia Karlssons, auf dem sie ausschließlich Balladen des schwedischen Dichters Dan Andersson interpretiert. Das Album Svarta  Ballader brachte der Sängerin mehrere Preise und wurde bisher über 60.000 Mal verkauft, was bei Volksmusik eine enorme Zahl ist. Gewissermaßen über Nacht war Karlsson eine der bekanntesten Folksängerinnen Schwedens geworden. Ab 2005 konnte Sofia Karlsson daher ganz von ihrer Musik leben. Als sie noch im gleichen Jahr im Duo mit Rikard Wolff Älskar dig präsentierte, gelang es dem Duo sogar sich für einige Zeit in die Svensktoppen zu halten.

In den beiden kommenden Jahren folgten für Sofia Karlsson jeweils über 100 Konzerte pro Jahr und zahlreiche Auftritte in Rundfunk und Fernsehen. Das dritte Album Visor från vinden mit Interpretationen von Lars Forssell, Fred Åkerström, Evert Taube und anderen bekannten Poeten. Bereits nach vier Wochen brachte das Album Karlsson eine Goldene Schallplatte ein und die Sängerin galt als die Erneuerin der schwedischen Volksmusik. Nach ihrem vierten Album Söder om kärleken im Jahre 2009 wurde es etwas ruhiger um Karlsson, denn es kam die Geburt eines Sohnes und eine Trennung. Nach einem Livealbum sollte erst wieder 2014 das Studioalbum Regnet faller utan oss erscheinen mit dem Sofia Karlsson ihr Publikum voll zurückerobern konnte.


25. März: Der Waffeltag in Schweden
25. März 1751: Fredrik I., König Schwedens dank seiner Ehefrau
25. März 1902: Sten Broman, ein schwedisches Original
25. März 1954: Massiver Widerstand gegen das Fernsehen in Schweden
25. März 2008: Bengt Helldal, der fitte Arzt aus Falkenberg
25. März 2012: Der schwedische Spion Bertil Ströberg 

Copyright: Herbert Kårlin

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Donnerstag, 24. März 2016

Die schwedische Künstlerin Ulrica Vallien

Ulrica Vallien kam am 24. März 1938 als Ulrica Hydman in Stockholm zur Welt und nahm bei ihrer Ehe mit dem Künstler Bertil Vallien auch dessen Nachnamen an. Vallien studierte am Konstfack Keramik und Glaskunst und lernte dort auch ihren Ehemann kennen, da beide die gleichen Interessen hatten. Nach Abschluss des Studiums im Jahre 1961 machten die beiden eine gemeinsame zweijährige Studienreise nach Mexiko und in die USA um dort mit Keramik zu arbeiten. Als Bertil Vallien anschließend einen Arbeitsplatz in der Glashütte Åfors angeboten bekam, heirateten die beiden und zogen nach Åfors.

Ulrica Vallien war um diese Zeit eine Künstlerin, die nicht nur mit Keramik und Glas arbeitete, sondern auch in der Textilkunst und der Malerei aktiv war, hatte jedoch mit Keramikarbeiten den größten Erfolg. Der Sprung zum Glas kam dann im Jahre 1972, allerdings mit einem Werk, das nie das Licht sah. Im Protest gegen die Diskriminierung der weiblichen Künstler im Glasbereich schuf sie eine Rattenschale, die mit schwarzen Ratten dekoriert war, also völlig anders als ihre sonst farbig leuchtende Kunst. Das Werk galt als unverkäuflich.

Immerhin wurde man durch diese Aktion auf Ulrica Vallien aufmerksam, auch wenn sie anschließend wieder zu starken Farben und verspielteren Motiven überging, die Vallien letztendlich zu einer der bekanntesten Glaskünstlerinnen und Keramikerin Schwedens machen sollten. Am bekanntesten wurden vermutlich ihre Serien Tulipa, die noch heute zu gesuchten Sammlerstücken gehören. Der Stil von Ullrica Vallien ist gewissermaßen einmalig, weswegen man ihre Werke auch mit keinen anderen Kunstwerken verwechseln kann. Dies ist vermutlich auch einer der Gründe, warum Vallien zu den 50 Künstlern weltweit gehört, die von British Airways beauftragt wurden der Fluggesellschaft ein Symbol zu geben, angefangen von der Heckflosse bis zu den Servietten und dem Briefpapier.


24. März 1381: Katarina von Vadstena und der Namenstag Karins
24. März 1801: Der Erfinder Immanuel Nobel der Jüngere
24. März 1817: Fritz von Dardels schwedische Kulturgeschichte
24. März 1948: Sigrid Hjertén, Malen bis zur Psychose
24. März 1975: Streik der Waldarbeiter in Schweden
24. März 1979: Die regionale schwedische Skånepartiet (Schonenpartei)
24. März 2005: Mare Kandre und der moderne Frauenroman Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 23. März 2016

Die finnlandschwedische Künstlerin Eva Acke

Als Eva Acke am 23. März 1929 in Vaxholm starb, war sie als Künstlerin nahezu unbekannt, da sie es vorgezogen hatte ihrem Mann, JAG Acke, alle Ehren als Künstler zu lassen und sich selbst als Amateurkünstlerin darzustellen, die wenig an die Öffentlichkeit trat und deren Werke daher auch kaum in Ausstellungen zu sehen waren. Dies war um so erstaunlicher, da ihr Mann sie zu einer eigenen künstlerischen Karriere anregte und sie auch von ihren Eltern dazu erzogen worden war eine selbständige Karriere zu verwirklichen. Da das Paar auch nur ein Kind hatte, das sie in Italien adoptiert hatten, war auch die Größe der Familie kein Hindernis für ihre künstlerische Aktivität.

Eva Acke war am 4. September 1855 als Eva Maria Topelius im finnischen Nykarleby (Uusikaarlepyy) als Tochter des Schriftstellers und Historikers Zacharias Topelius zur Welt gekommen, der seine Töchter zu einer selbständigen Personen erziehen wollte, und zu einem Leben, das weit entfernt von den damaligen Hausfrauen lag. Acke erhielt daher eine gediegene Ausbildung bevor sie 1871 ein Kunststudium in Stockholm begann. Nach einem Jahr in Stockholm wechselte die Künstlerin zur Malereischule des finnischen Künstlerverbands, wo sie auch ihre Studien abschloss, die sie später jedoch noch in Kopenhagen und Sankt Petersburg ergänzte. Bei zahlreichen Reisen nach Italien, die Acke mit ihrem Vater unternahm, entstanden auch einige der bekanntesten Aquarelle der Künstlerin.

Eva Acke arbeitete vor ihrer Ehe im Jahre 1891 sehr viel in der finnisch-schwedischen Künstlerkolonie Önningebykolonin auf Åland, in der sich auch Victor Westerholm und Hanna Rönnberg viel aufhielten. Als JAG Acke im Jahre 1924 plötzlich starb, nahm Eva Acke ihre künstlerische Karriere wieder auf und stellte ihre Aquarelle auch wieder aus, aber es war zu spät um wieder an den früheren Erfolg anzuschließen. Leider sind die Mehrheit der Gemälde der Künstlerin heute in Privatbesitz, was auch ein Problem für temporäre Ausstellungen in Museen ist. Allerdings malte Eva Acke zahlreiche Hintergründe der Werke ihres Mannes,was man bei genauem Betrachten der Bilder auch entdecken kann.


23. März 1703: Cajsa Warg, die bekannteste Köchin Schwedens
23. März 1759: Anders Ljungstedt, ein Leben in der Fremde
23. März 1792: Carl Georg Brunius, ein Priester als Architekt und Kunstkenner
23. März 1845: Abraham Rydberg, vom Großhändler zum Wohltäter
23: März 1854: Örebro wird bei einem Brand nahezu vollständig zerstört
23. März 1862: Tor Hedberg und der psychologische Roman
23. März 1962: Der Tag des Nordens und der Vertrag von Helsinki von 1962
23. März 1980: Abwicklung der Kernenergie in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

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Dienstag, 22. März 2016

Der Schriftsteller und Literaturkritiker Gustaf Regnér

Auch wenn Gustaf Regnér, der am 22. März 1819 in Stockholm starb, heute kaum noch bekannt ist, so spielte er während seines Lebens eine wichtige Rolle im literarischen Leben Schwedens, denn Regnér war nicht nur Schriftsteller, sondern auch Übersetzer und Journalist, wobei er selbst einige Lehrbücher veröffentlichte, die man noch heute in mehreren wissenschaftlichen Literaturangaben finden kann. Aufsehen erregte Regnér allerdings vor allem als Literaturkritiker, als er in einem monatelangen öffentlichen Disput gegen die Meinung von Carl Gustaf af Leopold auftrat.

Gustaf Regnér war am 11. Oktober 1748 als Sohn eines Priesters in Fivelstad im Östergötland zur Welt gekommen und schrieb sich 1767 an der Universität Uppsala ein um sich auf eine Laufbahn als Staatsdiener vorzubereiten, wobei er allerdings auch unmittelbar im Verein Apollini Sacra aktiv wurde. Nach Abschluss seines Studiums begann Regnér 1774 seine Laufbahn im Kanzleikollegium und arbeitete sich bis zum Expeditionssekretär hoch. Eine Änderung in Regnérs Leben sollte jedoch im Jahre 1784 eintreten, als er Redakteur der Stockholms post tidningar und der Inrikes tidningar wurde.

Ab diesen Jahren arbeite Gustaf Regnér nicht nur als Redakteur, sondern er verfasste auch zahlreiche Gedichte, für die er 1788 auch den Großen Preis der Svenska Akademien erhielt, und zwischen 1784 und 1786 gab er auch den Svenska Parnassen heraus, ein Sammlung damaliger Gegenwartsdichtung im Gustavianischen Stil. Regnér galt, trotz seines etwas zurückgezogenen Wesens, in seiner Zeit als literarischer Revolutionär, denn er wollte die Gesellschaft vom klassischen Denken abbringen und zum gefühlsbetonten Naturalismus führen, was sich sehr deutlich in seinen Schriften zeigt, insbesondere aber bei seinen Übersetzungen, da er sich dabei vom damaligen französischen Vorbild abwandte und, zum Beispiel, deutsche Autoren der Zeit übersetzte, aber auch Horaz und Vergil modernisiert.


22. März 1544: Johannes Magnus und die Geschichte der schwedischen Könige
22. März 1544: Johannes Magnus zwischen Katholizismus und Protestantismus
22. März 1777: Der Hofkanzler und Staatsrat Gustaf Lagerbielke
22. März 1792: Johan Bielke und der Mord an Gustav III.
22. März 1851: Göran Wahlenberg und die Ökologie der Pflanzen
22. März 1978: Christer Gustav Svensson, genannt Stoffe, und das Heroin
22. März 1996: Jenny Lind erscheint auf einem schwedischen Geldschein

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Montag, 21. März 2016

Der Järvsöbacken und das Skigebiet im Härjedalen

Am 21. März 1937 wurde um 13 Uhr in Ljusdal der Öjebacken, heute eine Teil des Skigebietes Järvsöbacken, offiziell eingeweiht und bildete damit, nach Östersund, die zweite schwedische Skianlage, wenn auch nur mit einem einzigen Skihügel. Der Ansturm an diesem Tag war immens, denn neben allen Skienthusiasten der Umgebung kamen auch 200 Fahrzeuge an für die es kaum ausreichend Parkplätze gab. Beim Start des ersten Järvsöslalom, der anschließend jedes Jahr organisiert wurde, war auch die gesamte Skielite Schwedens versammelt, denn die Eröffnung des Öjebacken wurde auch als der Beginn für den offiziellen und allgemeinen Skilauf in Schweden betrachtet.

Anschließend ging die Entwicklung des Järvsöbacken sehr schnell voran, was sich auch bedeutend auf den Ort Järvsö auswirkte, der um diese Zeit noch weit unter 1000 Einwohnern hatte. Bereits 1940 war der Skihügel so bekannt geworden dass hier die alpine schwedische Meisterschaft ausgetragen wurde. Wer den heutigen Komfort an Wintersportorten gewöhnt ist, muss dabei bedenken, dass es um diese Zeit weder Pistenmaschinen noch einen Skilift gab, denn der erste Skilift kam erst 1957 zum Järvsöbacken, und selbst die Zufahrt mit dem Auto endete im Dorf. Dafür wurde man auch mit einer außerordentlichen Aussicht belohnt die viele Skiläufer heute kaum noch beachten.

Die größte Veränderung kam für den Järvsöbacken im Jahre 1984, als die Järvsö Fritid AB gegründet wurde und man mit dem Ausbau des beliebten Skigebietes begann. Als rechtzeitig zum Winter 1984 die Anlage eingeweiht wurde, fand man bereits drei aktive Skilifts und mehrere Strecken die jedem Anspruch gerecht wurden. Heute gehört Järvsöbacken zu den zehn wichtigsten Skigebieten Schwedens und bietet seinen jährlich nahezu 200.000 Gästen alles was man in einem Skigebiet erwarten kann, angefangen vom Idiotenhügel bis zu schwarzen Pisten und, neben acht Skilifts und Schneekanonen, auch ein modernes Hotel und eine Skischule.


21. März 1809: Die Konvention auf Åland
21. März 1833: Der schwedische Entomologe Carl Stål
21. März 1881: Anders Fryxell und der erste Geschichtsroman Schwedens
21. März 1917: Der schwedische Maler Arne Isacsson
21. März 1966: Der schwedische Racerfahrer Kenny Bräck
21. März 1996: Göran Persson an der Spitze der Macht

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 20. März 2016

Hofmarschall Gustav Axelsson Banér wird hingerichtet

Bei einer der Personen, die am 20. März 1600 während des Blutbades von Linköping hingerichtet wurden, war Reichsrat und Hofmarschall Gustav Axelsson Banér. Kurz bevor Banér vom Scharfrichter geköpft wurde, gebot er noch der wartenden Menge ein kurzes Schweigen und erklärte sich unschuldig, denn sein einziges Vergehen war dem vorherigen offiziellen König Sigismund die Treue gehalten zu haben. Banér schloss seine Rede damit, dass er dem Volk zurief, dass die Hinrichtung von vier Unschuldigen dazu führen würde dass nun 22 Kinder ohne Väter und vier Witwen täglich Gott anrufen würden.

Gustav Banér kam am 19. Mai 1547 auf Schloss Djursholm zur Welt und stand während des Aufstands gegen Erik XIV. der Gruppe um Herzog Karl, dem späteren Karl IX. nahe, was dazu führte, dass er bereits im Alter von 23 Jahren von Johan III. zum Reichsrat ernannt wurde und 1571 des finnische Heer anführte, eine Aufgabe bei der er allerdings versagte. Verhängnisvoll wurde für Banér jedoch dass er sich König Sigismund anschloss als dieser König Schwedens wurde da dies Herzog Karl ihm nie verzeihen sollte, da dieser sich selbst als einziger würdiger König Schwedens empfand und sich übergangen fühlte.

Ein weiteres Problem für Gustav Banér war, dass er im Auftrag von Johan III. und Herzog Karl zwischen dem schwedischen Königshaus und Sigismund vermitteln musste, dies jedoch so neutral wie möglich machte, obwohl er wusste dass seine indirekte Aufgabe war Sigismund von Schweden fernzuhalten um den katholischen Einfluss aus dem Reich zu verbannen, eine Aufgabe, die unmöglich zu erfüllen war. Gerade diese neutrale Einstellung schätzte wiederum Sigismund und machte Banér in den Augen von Herzog Karl zum Verräter. Als Banér daher nach der Schlacht bei Stångebro an Herzog Karl ausgeliefert wurde, konnte er auf Grund seiner Loyalität der Todesstrafe nicht entgehen.


20. März 1413: Landskrona, die Hauptstadt Skånes
20. März 1413: Landskrona wird Stadt und zum Handelszentrum
20. März 1600: Das Blutbad von Linköping
20. März 1786: Die Svenska Akademien, die Schwedische Akademie 
20. März 1799: Karl August Nicander, Aufstieg und Fall eines Poeten
20. März 1804: Der schwedische Astronom Nils Haqvin Selander
20. März 1902: Brita af Geijerstam, von Nalle Puh zu Liebesgedichten
20. März 1957: Der schwedische Gitarrist und Sänger Joakim Thåström
20. März 1989: Der Mord an Helén Nilsson in Hörby

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 19. März 2016

Louis Masreliez, schwedischer Künstler und Innenarchitekt

Auch wenn heute der schwedische Künstler und Innenarchitekt Louis Masreliez nahezu vergessen ist, so galt er bei seinem Tod am 19. März 1810 als einer der bedeutendsten Künstler und Innenarchitekten seiner Zeit, nicht zuletzt deswegen hatte er gegen Ende seines Lebens auch den Auftrag die Räume des jungen Königspaares und die gesamte Wohnung der Witwenkönigin Karin Månsdotter zu gestalten, wobei letztere allerdings auch sehr viele persönliche Vorschläge mit einbrachte, denen Masreliez auch weitgehend folgte.

Louis Masreliez kam zu Beginn des Jahres 1748 als Sohn des Ornamentbildhauers Jacques Adrien Masreliez in Paris zur Welt und kam im Jahre 1753 nach Schweden, als sein Vater den Auftrag erhielt bei der Dekoration des Stockholmer Schlosses mitzuwirken. Mit zehn Jahren begann Masreliez dann seine erste künstlerische Ausbildung an der Ritakademie. Da dort jedoch Malerei nicht auf dem Plan stand, lerne er diese im Atelier von Lorens Gottman. Als Masreliez 1769 ein Studienstipendium erhielt, machte er eine längere Studienreise nach Paris und Bologna. Erst 1782 sollte der Künstler dann nach Schweden zurückkehren, um unmittelbar in der Kunstakademie aufgenommen zu werden. Ein Jahr später wurde Masreliez dort auch zum Professor in Geschichtsmalerei ernannt.

Während Louis Masreliez als Maler unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Schweden anerkannt war, kam sein Durchbruch als Innenarchitekt erst mit den Stuckarbeiten im Pavillon Gustav III. im Hagapark und dem sogenannten Silberkabinett im Schloss Ekolsund. Dieser Erfolg von Masreliez ist vor allem darauf zurückzuführen, dass er in Schweden die sogenannten Groteske als Dekorationsstil einführte und seine Räume mit Arabesken und Girlanden versah, was in der adeligen Schicht Schwedens als extrem modern betrachtet wurde. Arbeiten von Masreliez sind noch heute in zahlreichen öffentlichen Bauten Schwedens zu entdecken, aber auch im Nationalmuseum in Stockholm und im Kunstmuseum in Göteborg.


19. März 1488: Johannes Magnus zwischen Katholizismus und Protestantismus
19. März 1692: Der Bergwerksarzt Johan Moraeus
19. März 1863: Alfred Hellerström, der Baumeister Helsingborgs
19. März 1896: Der streitbare Philosoph Fredrik Georg Afzelius
19. März 1910: Der schwedische Sozialmediziner und Sexologe Gunnar Inghe
19. März 1911: Allan Hernelius macht die SvD zum politischen Organ
19. März 1914: Der Verein der freidenkenden Frauen Schwedens
19. März 1922: Der erste Vasalauf zwischen Sälen und Mora wird organisiert
19. März 1936: Die Schriftstellerin und Künstlerin Ottilia Adelborg 

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

Freitag, 18. März 2016

Die schwedische Skilegende Ingemar Stenmark

Ingemark Stenmark kam am 18. März 1956 in Joejö in Västerbotten als Sohn eines Bahnlegers im Orientierungslauf zur Welt, wuchs jedoch im nahen Tärnaby auf, wo die Familie ein Haus kaufte als Stenmark drei Jahre alt war. Schon in diesem Alter fühlte sich der spätere Sportler auf Skiern sehr wohl und als er acht Jahre alt war gewann er dort beim Abfahrtslauf die Donald-Duck-Trophäe, was dazu führte, dass er von Hermann Nogler entdeckt wurde, der ab diesem Jahr sein Trainer wurde. Nur ein Jahr später errang Stenmark dann seine ersten Punkte für den Weltcup im Skilauf.

Die Karriere von Ingemar Stenmark begann endgültig im Jahre 1974, als er seinen ersten Weltcupsieg feiern konnte. In der Folge versuchte sich der Skiläufer auch im Abfahrtslauf, musste jedoch feststellen dass seine Stärke im Slalom lag, auch wenn er im 1984 im Super G in Garmisch Partenkirchen den fünften Platz belegen konnte. Stenmark gewann acht Weltcups im Slalom und sieben im Riesenslalom, eine Leistung, auf die nur sehr wenige Skiläufer zurückblicken können. Als Stenmark dann in der Saison 1978/79 insgesamt dreizehn Rennen gewann, wurde er zu einer schwedischen Skilegende, auch wenn der Skiläufer damals gerade einmal 22 Jahre alt war.

Ingemar Stenmark, der heute vor allem als Produktentwickler für die Skimarke Elan arbeitet, schloss seine sportliche Karriere Ende der 80er Jahre ab, wobei er bei seiner letzten Meisterschaft im Jahre 1989 in Vail in Colorado immer noch den siebten Platz einnahm. Im selben Jahr wurde er in Aspen, ebenfalls in Colorado, auch letztmals Weltmeister im Riesenslalom, ein Sieg, den man als würdigen Abschluss einer langen Karriere als Skiläufer bezeichnen kann. Als Sveriges Radio 1979 den Jerringpriset einrichtete, bei dem die Hörer ihren beliebtesten Sportler wählen können, war Stenmark der erste Preisträger, wobei ihm die Trophäe auch im kommenden Jahr erneut verehrt wurde.


18. März 1655: Maria Eleonora von Brandenburg, die schönste Königin Schwedens
18. März 1862: Der schwedische Künstler Eugène Jansson
18. März 1907: Eisenbahnraub in Schweden
18. März 1915: Der erste Meereseisbrecher Schwedens: S/S Sankt Erik
18. März 1935: Der schwedische Sprachforscher Axel Kock
18. März 1957: Christer Fuglesang, der erste Schwede im All
18. März 1986: Die schwedische Sängerin Lykke Li 

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Donnerstag, 17. März 2016

Ein Doppelmord in Arboga

Auch wenn in Schweden jährlich rund 80 Personen ermordet werden, so geriet der Doppelmord in Arboga am 17. März 2008 in die internationalen Schlagzeilen und erregte weitaus mehr Aufsehen als alle anderen Morde der letzten zehn Jahre. Beim sogenannten Arbogamorden waren zwei Kinder getötet und deren Mutter schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Drei Tage nach dem Mord war die deutsche Christine Schürrer ins Visier der Ermittler geraten, da zahlreiche Umstände sie zur Hauptverdächtigen machten und sie sich, unter anderem, zur Zeit der Tat in Arboga aufgehalten hatte ohne dafür der Polizei eine überzeugende Erklärung geben zu können.

Die Polizei konnte die Tat als solches sehr deutlich rekonstruieren und suchte intensiv nach dem Täter oder der Täterin. Christine Schürrer geriet in Verdacht, weil sie früher ein Verhältnis mit dem Mann der schwer verletzten Frau hatte und diesen weiterhin mit ihrer Liebe verfolgte, was die Tat zu einer Eifersuchtstat machte. Als man dann feststellte dass Schürrer im Internet nach der Adresse der Frau gesucht hatte, zur Tatzeit in Arboga war und keine andere Person als Täter in Frage zu kommen schien, wurde sie festgenommen und in Schweden wegen Doppelmordes und versuchten Mordes vor Gericht gestellt. In dieser Zeit war die Aufmerksamkeit der Medien bereits immens und sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft und Richter standen unter dem Druck ein Ergebnis zu liefern.

Christine Schürrer, die die Tat bis heute bestreitet, wurde letztendlich in einem Indizienprozess in zwei Instanzen zu lebenslänglicher Haft und anschließender Ausweisung aus Schweden verurteilt, auch wenn keine handfesten Beweise vorlagen, denn die Tatwaffe, ein Hammer, wurde nie gefunden, die Schuhspuren im Flur konnten zu Schuhen gehören, die Schürrer zeitweise trug, aber auch die Schuhe waren verschwunden, und die Zeugenaussagen der Ehefrau konnten kaum als sicher gewertet werden, da ihr Mann sie im Krankenhaus ständig über den Verlauf der Untersuchung informiert hatte. Sehr viele Fragen mussten während der Verhandlungen offen bleiben, so dass der Hauptgrund für die Verurteilung vermutlich der unerklärte Aufenthalt Schürrers in Arboga und der Mangel eines möglichen anderen Täters war, denn der Ehemann, der kurzfristig in Verdacht stand, hatte ein sicheres Alibi. Unklar blieb bis heute auch warum keine DNA-Spuren im Haus auf Schürrer wiesen und zu wem die weiterhin unbekannten Fingerabdrücke, die im Haus nach der Tat gefunden wurden, gehören.


17. März 1650: Die Karriere von Carl Carlsson Gyllenhielm
17. März 1719: Ulrika Eleonora wird Königin von Schweden
17. März 1735: Axel Wrede Sparre und die schwedischen Freimaurer
17. März 1796: Der schwedische Architekt Carl Fredrik Adelcrantz
17. März 1814: Der schwedische Künstler Johan Peter Molin
17. März 1858: Harald Molander, ein Leben für das Theater
17. März 1908: Weibliche Polizei in Schweden
17. März 2005: Czesław Słania, ein schwedischer Künstler der Miniatur

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 16. März 2016

Die Kinderzeitschrift Kamratposten

Am 16. März 1892 gründete die Lehrerin und Frauenrechtlerin Stina Quint die Zeitschrift Folkskolans barntidning, die in einem Rhythmus von drei Wochen erschien und sich an die Altersgruppe zwischen acht und 15 Jahren richtete. Nach der Idee von Quint sollte diese Zeitschrift eine Art unendliches Buch sein, denn beim Inhalt handelte es sich, neben Rätseln, vor allem um Erzählungen bekannter Schriftsteller, die die Kinder im Gottesglauben stärken sollten, aber zur Liebe zur Heimat und dem Tierschutz anhalten sollte, und natürlich die Gefahr von Alkohol hervorzuheben hatte. Sehr wichtig war Quint auch die Sparte mit Leserbriefen, deren Antworten alle mit Nisse tidningstomte unterzeichnet waren.

Stina Quant und ihre Nachfolger gaben die Folkskolans barntidning bis 1930 mit Unterstützung des Königshauses heraus, verkauften sie dann jedoch an den Verlag Åhlén & Åkerlund, der später im Zeitschriftenkonzern Bonnier aufging. Unter dieser Regie wurden bald die ersten Seiten farbig und gleichzeitig begann auch Astrid Lindgren regelmäßig für die Kinderzeitschrift zu arbeiten, die bis 1950 das ursprüngliche Konzept aufrecht hielt, sich dann allerdings den moderneren Strömungen anpasste und auch den Namen vom Folkskolans barntidning in Kamratposten änderte.

Kamratposten, die heute ein relativ bescheidenes Dasein führt und Kindern mittlerweile vor allem von Eltern und Verwandten geschenkt wird, hatte seinen größten Erfolg ab 1969, als die Zeitschrift Kamratposten die Sexologin
Maj-Briht Bergström-Walan für eine regelmäßige Spalte gewinnen konnte, die bedeutend zur Aufklärung in dieser Altersgruppe beitrug und heute unter Kropp & Knopp weitergeführt wird. Kamratposten richtet sich heute vor allem an die Altersgruppe zwischen sechs und dreizehn Jahren, kann sich jedoch auch mit neueren Konzepten nur noch schwer durchsetzen. Kamratposten gehört zu den wenigen Zeitschriften Schwedens in denen man keine Werbung findet, wobei Bonnier die Rentabilität zum einen im Verkauf von Abonnements, aber auch im Angebot von Produkten, die die entsprechende Altersgruppe ansprechen, sieht.

16. März 1596: Ebba Brahe, die Geliebte des Königs Gustav II. Adolf
16. März 1757: Bengt Lidner, der Skalde, der in Ungnade fiel
16. März 1792: Mord auf dem Maskenball
16. März 1835: Der Buchdrucker Nils Magnus Lindh wird zum größten Verleger Schwedens
16. März 1846: Der schwedische Mathematiker Gösta Mittag-Leffler
16. März 1878: Schweden übergibt seine letzte Kolonie Saint-Barthélemy an Frankreich
16. März 1940: Selma Lagerlöf, christliche Literatur und Frauenbewegung
16. März 1957: Das Motel Gyllene Ratten in Stockholm
16. März 1968: Gunnar Ekelöf, der erste surrealistische Autor Schwedens
16. März 1970: Karl Gustav Ossiannilsson, nationalistisches Denken als Arbeiterliterat
16. März 1971: Der schwedische Stand-up Künstler Jakob Öqvist

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Dienstag, 15. März 2016

Die schwedische Sängerin Veronica Maggio

Veronica Maggio kam am 15. März 1981 mit einer schwedischen Mutter und einem italienischen Vater in Uppsala zur Welt, was ihr eine etwas ungewöhnliche Kindheit und Karriere bescherte, denn als Maggio zehn Jahre alt war, zog die Familie in die Toscana und die späteres Sängerin musste von einer schwedischen Schule in eine italienische wechseln. Dort schloss sich Maggio auch unmittelbar der lokalen Musik- und Tanzgruppe an und hatte in diesem Zusammenhang auch ihre ersten öffentlichen Auftritte.

Die Folgejahre sollten für die Sängerin nicht weniger chaotisch werden, denn ein Jahr später kehrten Mutter und Tochter zurück nach Schweden und Veronica Maggio folgte in der Schule der Musiklinie. Nach einem Zwischenaufenthalt in Österreich und ihrer folgenden Hochschulreife zog die Sängerin nach Norwegen, um jedoch bald darauf ihren Wohnort nach Göteborg zu verlegen. Als ihr Musikprojekt in der westschwedischen Stadt scheiterte, ging Maggio nach Stockholm um ein Journalistikstudium zu beginnen, das sie jedoch nie abschloss. Nach wie vor beschäftigte sich Maggio mit Musik, und als Stefan Gräslund sie auf einem Demoband hörte, nahm er mit Universial Music Kontakt auf und die Sängerin erhielt einen Vertrag. Im Jahre 2006 erschien dann ihre erste Single Dumpa mig.

Der unmittelbare Erfolg der Single brachte Veronica Maggio eine Vertragsverlängerung und noch Ende des gleichen Jahres erschien ihr erstes Album Vatten och bröd, das der Sängerin nur ein Jahr später einen Grammis in der Kategorie Newcomer des Jahres brachte. Ab dieser Zeit war der Erfolg der Sängerin, die ihre Texte meist selbst schreibt, nicht mehr aufzuhalten und mit Måndagsbarn aus ihrem zweiten Album kam auch der internationale Erfolg. Bereits mit ihrem vierten Album brachten die Verkaufsziffern Maggio Platinscheiben ein, was sich allerdings auch dadurch auszeichnet dass ihre Konzerte regelmäßig ausverkauft sind.


15. März 1568: Johannes Bureus, Runensteine und Grammatik
15. März 1568: Johannes Bureus, der Vater der schwedischen Grammatik
15. März 1724: Anders af Botin und die Geschichtsschreibung Schwedens
15. März 1821: Abraham Niclas Edelcrantz, der Skalde des Königs Gustav III.
15. März 1850: Carl Bildt, Diplomat, Schriftsteller und Kammerherr
15. März 1907: Zarah Leander, eine Karriere in Deutschland
15. März 1931: Unterwegs auf dem Göta Kanal
15. März 1935: Johan Ramstedt, eine Notlösung als Ministerpräsident 
15. März 1938: Der einzige unaufgeklärte Polizistenmord in Schweden
15. März 1999: Der erste Nachrichtenkanal Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

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