Mittwoch, 31. Januar 2018

Die schwedische Sängerin Elena Paparizou

Elena Paparizou, die in Schweden den Vornamen Helena trägt, kam am 31. Januar 1982 in Borås zur Welt und verbrachte nahezu ihr gesamtes Leben in Schweden, auch wenn sie gegenwärtig (2018/19) in Griechenland lebt und arbeitet. Paparizou, die auch als Fotomodell für griechische Bademode arbeitete, begann ihre musikalische Karriere im Jahre 1999, als sie mit einem Kindheitsfreund das Duo Antique gründete, das bis 2003 aktiv war, eine goldene Schallplatte für die erste Single erhielt und 2001 für Griechenland am Eurovision Song Contest teilnahm.

Ab 2003 setzte Elena Paparizou auf eine Solokarriere als Sängerin und nahm noch im gleichen Jahr ihre erste Platte in griechischer Sprache auf, die ihn Griechenland mit Gold belohnt wurde. Es folgte eine Langspielplatte, ebenfalls in Griechisch, die jedoch wenig später auch unter dem Titel My Number One in Schweden auf den Markt kam. Im Jahr 2005 setzte Paprizou dann auf eine europäische Karriere und veröffentliche nahezu gleichzeitig eine griechische und eine englische Platte, die beide sehr gut vom Publikum aufgenommen wurden.

Ab 2005 entschied sich Elena Paparizou dann endgültig für eine internationale Karriere und ihre Musik erschien in den meisten Ländern zwischen den USA, Europa und China, wobei die Sängerin dann auch erstmals eine schwedische Platte veröffentlichte. Ab 2012 konnte man Paprizou dann sehr häufig im schwedischen Fernsehen entdecken, wenn auch nicht grundsätzlich als Sängerin, sondern auch in anderen Unterhaltungssendungen. Im Jahr 2014 nahm Paparizou an den schwedischen Vorausscheidungen zum Eurovision Song Contest teil und kam bis zur Endausscheidung, wo sie jedoch auf dem vierten Platz landete.


31. Januar 1208: Die Schlacht bei Lena (Slaget vid Lena)
31. Januar 1746: Der Künstler und Spielmann Pehr Hörberg
31. Januar 1802: Nils Ericson und die schwedische Eisenbahn
31. Januar 1838: Der schwedische Dekormaler Fritz Ahlgrensson
31. Januar 1902: Alva Myrdal, ein Leben für die Schulreform und den Frieden
31. Januar 1942: Die legendäre Marathonläuferin Evy Palm
31. Januar 1972: Fritiof Nilsson Piraten und die überspitzte Selbstdarstellung
31. Januar 1976: Evert Taube, der abenteuerlichste Künstler Schwedens 

31. Januar 1982: Tomas Gustafson und der Weltrekord im Eisschnelllauf

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 30. Januar 2018

Der schwedische Architekt Björn Hedvall

Als der Architekt Björn Hedvall am 30. Januar 1982 im Alter von 92 Jahren in Stockholm starb, so ging er mit seinem selbst ernannten Prädikat „Kinospezialist“ in die Geschichte ein, wobei der Architekt in der Tat in den 30er und 40er Jahren etwa 20 Kinos in Stockholm gebaut hat und damit das Aussehen der früheren Kinos in Stockholm vollkommen prägte. Auch wenn Hedvall sicher ein „Kinospezialist“ war, so hat er weitaus mehr andere Gebäude gebaut, denn allein in Stockholm entstanden knapp 300 Häuser, für die der Architekt die Verantwortung trug.

Björn Hedvall war am 10. August 1889 als Sohn eines Zeitungsherausgebers in Gävle zur Welt gekommen und besuchte von 1913 bis 1916 die Kungliga Tekniska högskolan (KTH) in Stockholm, und ergänzte sein Architekturstudium zwischen 1918 und 1920 mit einem Besuch an der Kunstakademie. Bereits während seines Studiums begann Hedvall, der sich erst 1921 als Architekt selbständig machte, im Architekturbüro Gustav Lindén zu arbeiten, um jedoch nach dem Studium in ein anderes Architekturbüro zu wechseln. Als Hedvall seine eigene Firma gründete, hatte er vor allem im städtischen Villen- und Hausbau Erfahrungen gesammelt, dem Gebiet, in dem er auch später sehr aktiv war.

Von Beginn an strebte Björn Hedvall nach einem vereinfachten Stil bei dem sich der Dekor vor allem auf Fassaden, das Portal und die Eingangshalle beschränkte. Beim Innenausbau sollte die Wohnung möglichst stilfrei sein, so dass die Bewohner sich auch das bis dahin nahezu obligatorische Hausmädchen sparen konnten. Es ist daher auch logisch dass Hedvall gegen Ende der 20er Jahre zum Funktionalismus fand. Während der Architekt am Mälarstrand dann für die gehobene Schicht einen Baustil zwischen modernem Klassizismus und Funktionalismus wählte, wurden seine Gebäude im Zentrum Stockholms, unter anderem ein Ärztehaus, rein praktisch, was auch dazu führte, dass der Baustil Hedvalls nahezu die gesamt Innenstadt Stockholms eroberte.


30. Januar 1658: Über das Eis und den Großen Belt zum Frieden von Roskilde
30. Januar 1716: Der schwedische Architekt Carl Fredrik Adelcrantz
30. Januar 1813: Adam Smedberg und die Erweckungsbewegung in Närke
30. Januar 1896: Die schwedische Internatsschule Lundsberg
30. Januar 1927: Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme 
30. Januar 1941: Erik Lindorm, ein Anarchist wird zum Schriftsteller
30. Januar 1945: Die größte menschliche Katastrophe auf der Ostsee
30. Januar 1982: Tora Dahl, die Bewältigung einer unehelichen Geburt
30. Januar 2009: Ingo (Ingemar Johansson) wird Weltmeister im Schwergewicht

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 29. Januar 2018

Der schwedische Philosoph Vitalis Norström

Vitalis Norström kam am 29. Januar 1856 als Sohn eines Landvermessers in Åmål zur Welt und studierte am 1873 an der Universität Uppsala Philosophie, legte dort ein Examen nach dem anderen ab und begann nach seinem Doktortitel dort auch als Dozent zu arbeiten. Ab 1890 gab Norström dann an der Hochschule in Göteborg philosophische Vorlesungen und wurde dort drei Jahre später auch zum ordentlichen Professor ernannt. Im gleichen Jahr wurde Norström auch in der Akademie der Wissenschaften aufgenommen und vier Jahre später nahm er auf dem Stuhl 18 der Svenska Akademien Platz.

Vitalis Norström nimmt unter den schwedischen Philosophen eine sehr konservative Stellung ein, die geprägt ist von der Geschichte Griechenlands und den konservativen religiösen Strömungen seiner Zeit, verbunden mit einer Verehrung großer Helden der Geschichte. Für Norström hatte das Volk innerhalb der philosophischen Denkweise und Logik keinen Platz. Norström setzte daher innerhalb des philosophischen Denkens die Linie der beiden Philosophen Christopher Jacob Boström und Carl Yngve Sahlin fort, die bei fehlender Konsequenz die Logik Gott zuschrieben. Erst gegen die Jahrtausendwende wandte sich Norström dann von den Ideen seiner Vorgänger teilweise ab.

Im Laufe der Jahre entfernte sich Vitalis Norström mehr und mehr davon Philosophie mit der Realität zu verbinden, sondern er sah die Philosophie als rein wissenschaftliche Linie, die nicht grundsätzlich auch eine logische Erklärung erfordert. Gegen die Jahrtausendwende, mit dem Aufstreben der Nationalromantik, näherte sich Norström der Gedankenwelt Nietzsches und übernahm seine Lehre zur Kulturkritik, was sich sehr deutlich in den literarischen Werken des schwedischen Philosophen zeigt, der am 19. November 1916 im Alter von 60 Jahren in Alingsås starb.


29. Januar 1688: Emanuel Swedenborg, der große Mystiker Schwedens 
29. Januar 1850: Der Yrvädertisdagen in Schweden
29. Januar 1884: Der schwedische Ministerpräsident Rickard Sandler 
29. Januar 1904: Stockholm erhält das erste dauerhafte Kino 
29. Januar 1919: Der schwedische Künstler Richard Bergh
29. Januar 1920: Der schwedische Architekt Peter Celsing
29. Januar 1938: Das Skattefjällsmålet und das Recht der Samen
29. Januar 1949: Der grüne Politiker Birger Schlaug 
29. Januar 1990: Schwedische Banken schließen ihre Schalter 
29. Januar 1993: Die schwedische Schauspielerin Eva Britt Remaeus 
29. Januar 2008: Der schwedische Künstler Bengt Lindström

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Sonntag, 28. Januar 2018

Der Regierungsbeamte Axel von Rosen

Axel von Rosen kam am 28. Januar 1773 als Sohn eines Regierungspräsidenten in Bogesund zur Welt und erhielt daher über Privatlehrer eine gute Ausbildung, die ihm den Weg zum Beamten öffnen sollte. Aber auch wenn von Rosen dann vom schwedischen Hof angestellt wurde, so interessierte er sich in seinen jungen Jahren mehr für den Kriegsdienst und nahm von 1788 bis 1790 am Krieg gegen Russland teil. Diese Entscheidung sollte sich als sehr positiv erweisen, denn bereits 1805 wurde er dann zum Vice-Regierungspräsidenten der Region Karlstad ernannt, um nur drei Jahre später das Amt ganz zu übernehmen.

Als Regierungspräsident setzte er alle Möglichkeiten ein um ab 1808 die schwedischen Truppen während des Krieges gegen Norwegen zu versorgen, wurde dann jedoch während des Staatsstreichs 1809, als Gustav IV. Adolf vom Thron verstoßen wurde, von Einheiten des Värmlands, die mehr auf norwegischer Seite standen, festgenommen. In der Hoffnung Axel von Rosen ruhig zu stellen, wurde er noch im gleichen Jahr als Regierungspräsident nach Göteborg versetzt. Aber auch diese Versetzung hielt den Politiker nicht davon ab seinen eigenen Ideen zu folgen.

Auch wenn Schweden nun dem Kontinentalsystem angeschlossen war und daher keinen Handel mehr mit Großbritannien führen durfte, führte Axel von Rosen weiterhin heimliche Kontakte mit Großbritannien und hinterging die Verbote Napoleons, nach dem nicht einmal mehr ein Brief unkontrolliert ins Feindesland geraten sollte. Von Rosen gelang es dennoch diese Verbindungen bis zum Friedensschluss im Jahr 1813 aufrecht zu halten. Nach dem Frieden in Kiel von 1814 sollte von Rosen Gouverneur der Region Trondheim werden, konnte jedoch seine Dienststelle auf Grund des norwegischen Aufstands nicht mehr antreten. Axel von Rosen wurde daraufhin als Gouverneur im von Schweden besetzten südlichen Norwegens eingesetzt, bis er als Regierungspräsident zurück nach Göteborg kam. Der Politiker starb am 25. Oktober 1834 im Alter von 61 Jahren in Göteborg.


28. Januar 1568: Das Schicksal des Kronprinzen Gustav Eriksson Vasa
28. Januar 1668: Die Gründung der schwedischen Universität Lund
28. Januar 1859: Carl Adolph Agardh proklamiert die ökolische Forstwirtschaft
28. Januar 1929: Die Gründung des schwedischen Arbeitsgerichts
28. Januar 1938: Der Biochemiker und Nobelpreisträger Tomas Lindahl
28. Januar 1966: Die bedeutendste Schulreform Schwedens
28. Januar 1999: Torgny T. Segerstedt verändert die schwedische Gesellschaft
28. Januar 2002: Astrid Lindgren, von Pippi Langstrumpf bis zu Emil und Ronja
28. Januar 2003: Das Rauchverbot in schwedischen Restaurants
28. Januar 2006: Das Schlittschuhunglück bei Ridö im Mälaren 

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Samstag, 27. Januar 2018

Der schwedische Architekt Jonas Lidströmer

Jonas Lidströmer, der am 27. Januar 1808 in Stockholm starb, hatte eine für seine Zeit sehr ungewöhnliche Karriere als Architekt und Mechaniker gemacht, denn nach seiner Hochschulreife ging er 1775 an die Universität Uppsala um Priester zu werden. Sehr bald entdeckte er dort jedoch sein Interesse für die Mechanik und besuchte kaum noch theologische Kurse, sondern studierte Mathematik und Mechanik. 1781 verließ er die Universität dann jedoch ohne Abschluss und hoffte beim Bergkollegium als Mechaniker beschäftigt zu werden. Er scheiterte an seinem fehlenden Universitätsabschluss.

Dieses Scheitern war jedoch der Beginn seines Aufstiegs, denn Henrik af Chapman nahm den jungen Mann mit nach Karlskrona, wo er den Sohn der Werft unterrichten sollte, verhalf ihm dabei jedoch auch seine Fähigkeiten als Mechaniker in der Weft der Kriegsmarine zu zeigen. Nachdem Jonas Lidströmer dort nahezu unmittelbar eine Maschine schuf, die ebenso genial war wie die früheren Erfindung von Christoffer Polhem, wurde er unmittelbar von der Werft fest angestellt um in seinem Traumberuf tätig zu werden, dieses Mal ohne nach einem Universitätsabschluss gefragt zu werden.

Jonas Lidströmer entwickelte in den Folgejahren jedoch nicht nur zahlreiche Maschinen für die Kriegsmarine, sondern entwickelte auch eigene Eisengießmethoden, entwickelte ein Stahlschleifwerk und wurde als Architekt tätig.  Die Häfen in Halmstadt, in Helsingborg und die Nya Varvet in Göteborg wurden vollkommen nach seinen Plänen gebaut, da er als Architekt ebenso weitblickend war wie als Erfinder und für die Hafenanlagen extrem geschützte Stellen wählte und stabile Kaianlagen plante. Die Bedeutung Lidströmers, der am 23. April 1755 in Ljustorp zur Welt gekommen war, zeigt sich auch daran, dass die Bürgerschaft Stockholms seine Beerdigung in der Storkyrkan bezahlte und seiner Witwe eine lebenslange Pension zusprach.


27. Januar 1786: Der Kanzleipräsident und Politiker Joachim von Düben
27. Januar 1875: Das Svenska Teatern in Stockholm
27. Januar 1880: Der schwedische Künstler Frank Heyman
27. Januar 1937: Fred Åkerström, ein schwedischer Troubadour
27. Januar 1947: Björn Afzelius und politische Kritik
27. Januar 1959: Der schwedische Politiker Göran Hägglund
27. Januar 1977: Dagmar Hagelin verschwindet in Buenos Aires spurlos
27. Januar 2004: Ingrid Thulin, von Sollefteå nach Hollywood

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Freitag, 26. Januar 2018

Der Flugzeugabsturs, der Schwedens Zukunft veränderte

Noch heute zählt der Flugzeugabsturz am 26. Januar 1947 am Kopenhagener Flugplatz Kastrup zu einem der schwersten Flugunfällen Dänemarks, auch wenn sich in der Maschine nur 16 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder befanden. Immerhin waren unter den Toten Gustaf Adolf, der Kronprinz Schwedens, der Filmproduzent Jens Dennow, die Opernsängerin Grace Moore und die Schauspielerin Gerda Neumann zu finden, und das Unglück hätte zudem auf einfache Weise vermieden werden können, falls man beim Start nicht auf sämtliche Sicherheitsvorkehrungen verzichtet hätte.

Die Douglas DC-3C der KLM war auf dem Weg nach Stockholm und legte in Kastrup lediglich eine Zwischenlandung von etwas über einer halben Stunde, zum Tanken, ein. Auf Grund des starken Windes blockierte der Flugkapitän unmittelbar nach der Landung das Höhenruder. Nach 36 Minuten wollte er so schnell wie möglich wieder in der Luft sein und ließ daher weder den Motor warmlaufen, noch ging er die Checkliste durch, was vor jedem Start vorgeschrieben ist. Dass er das Höhenruder blockiert hatte, hatte er vergessen. Die Maschine stieg daher auf unkontrollierte Weise 50 Meter steil nach oben um dann unmittelbar abzustürzen und auf dem Boden zu zerschellen und in einem Feuerball aufzugehen. Niemand konnte diesen Absturz überleben.

Dieser Absturz sollte indes die Geschichte Schwedens deutlich verändern, denn hätte der Kronprinz Gustaf Adolf überlebt, so wäre nicht Carl Gustav als 27-jähriger zum König Schwedens ausgerufen worden, sondern sein Vater im Alter von 67 Jahren. Da die Könige um diese Zeit noch weitaus mehr Einfluss als heute hatten, hätte Schweden 1973 einen extrem gut gebildeten König erhalten und Carl Gustav hätte mehr Zeit gehabt um sich auf seine zukünftige Rolle vorzubereiten. Allerdings hatte auch Kronprinz Gustaf Adolf einen Schattenpunkt, da er während des Zweiten Weltkrieges mehreren Nazigrößen sehr nahe stand.


26. Januar 1818: Karl XIV. Johan erhält die Krone Schwedens
26. Januar 1865: Axel Wallengren, ein Humorist als Schriftsteller
26. Januar 1900: Die schwedische Künstlerin Agnes Börjesson
26. Januar 1912: Ein Kreuzer für Kriegszwecke aus privaten Mitteln
26. Januar 1924: Alice Nilsson, die schwedische Sängerin Alice Babs
26. Januar 1931: Carl Bildt, Diplomat, Schriftsteller und Kammerherr
26. Januar 1940: Die Zensur der schwedischen Presse ab 1940
26. Januar 1947: Prinz Gustaf Adolf, der Sportler der Bernadottes
26. Januar 1954: Der schwedische Künstler Carl Eldh
26. Januar 1979: Radon in schwedischen Häusern
26. Januar 2003: Gustaf von Platen, journalistische Romane ohne Skandale

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 25. Januar 2018

Der schwedische Mathematiker Helge von Koch

Helge von Koch kam am 25. Januar 1870 in Stockholm zur Welt und gehörte einem sehr alten livländischen Adelsgeschlecht an, dem zahlreiche einflussreiche Persönlichkeiten angehörten. Nach seiner Hochschulreife im Jahr 1887 schrieb sich von Koch an der Hochschule in Stockholm ein, um jedoch bereits nach einem Jahr an die Universität Uppsala zu wechseln, da Stockholm um diese Zeit noch keine Examen abnehmen durfte. Das Jahr in Stockholm war für den zukünftigen Mathematiker dennoch von großer Bedeutung, da er dort Schüler von Gösta Mittag-Leffler war.

Bereits 1892, im Alter von 22 Jahren, hatte Helge von Koch zwei Doktorarbeiten zur Mathematik abgegeben und seinen Doktortitel in Uppsala erhalten. Auf Grund seiner außerordentlichen Leistungen erhielt von Helge dann unmittelbar eine Dozentenstipendium für die Hochschule in Stockholm und 1905 wurde er an der KTH  in Stockholm zum Mathematikprofessor ernannt und trat damit die Nachfolge von Ivar Otto Bendixson an. Nur sechs Jahre später wechselte der Mathematiker dann jedoch zur Hochschule über um  die Stelle seines früheren Lehrers, Gösta Mittag-Leffler anzutreten.

Auch wenn der Mathematiker Helge von Koch heute vor allem mit der nach ihm benannten Koch-Kurve verbunden wird, so zeigte er sich während seiner wissenschaftlichen Aktivität sehr vielseitig und zeichnete sich durch sehr zahlreiche Veröffentlichungen aus. Von Koch erweiterte die Theorie der Primzahlen, arbeitete an unendlichen Matrizen, beschrieb das unendliche System der Differentialgleichungen und gehörte mit zu den Gründern der Funktionsanalyse. Auch seine Vorleistungen zur Quantenmechanik machen den Mathematiker, der am 11. März 1924 in Danderyd starb, in der Welt der Mathematik unsterblich.


25. Januar 1622: Das kurze Leben des Vasaprinzen Karl Filip
25. Januar 1757: Gustaf Engzell, der konservative Modernist der schwedischen Literatur
25. Januar 1865: Der Schriftsteller und Politiker Carl Henrik Anckarsvärd
25. Januar 1880: Torsten Fogelqvist und die Begegnung mit der Arbeiterbewegung
25. Januar 1922: Die Volksbefragung kommt als politisches Instrument nach Schweden
25. Januar 1923: Arvid Carlsson und der Nobelpreis in Physiologie oder Medizin
25. Januar 1931: Der schwedische Musiker Stikkan Anderson kommt zur Welt
25. Januar 1946: Schweden liefert Kriegsflüchtlinge an die Sowjetunion aus
25. Januar 1956: Der berühmte Alkoholhändler Ivan Bratt stirbt in Bettna
25. Januar 1957: Skogsmulle bringt Kindern die Natur näher
25. Januar 1957: Die ersten Massenimpfungen gegen Polio in Schweden
25. Januar 1967: Das U-Boot HMS Sjöormen wird zu Wasser gelassen

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 24. Januar 2018

Die Künstlerin Olga Milles

Olga Milles kam am 24. Januar 1874 als Olga Granner in Leibnitz in Österreich zur Welt und wuchs dort in einer wohlhabenden Familie auf, die ihre Neigung zur Malerei sehr früh unterstützte und dem Mädchen ermöglichte ab einem Alter von zwölf Jahren Landschaftsmalerei zu studieren. Nach drei Jahren in Granz unternahm die Künstlerin 1893 eine längere Studienreise nach München und, um sich einen Studienaufenthalt in Paris leisten zu können, malte sie ab dieser Zeit auch Portraits höher gestellter Personen und deren Kinder. Zwischen 1895 und 1899 verbrachte die Künstlerin dann wieder überwiegend im Gut der Eltern.

Im Jahr 1899 ging Olga Milles nach Paris um dort an der Académie Colarossi ihr Kunststudium fortzusetzen. In Paris traf die bereits anerkannte Künstlerin den angehenden Künstler Carl Milles, der deutlich ein Interesse an der jungen Frau zeigte. Olga, die streng katholisch war, machte ihm jedoch klar, dass es nicht weiter als für eine Freundschaft gehe, denn sie habe Gott das Gelübde gegeben unverheiratet zu bleiben und in einem Nonnenkloster Zeichenlehrerin zu werden. Carl Milles gab nicht auf, Olga lernte ihn zu schätzen, bereits im Jahr 1900 kam es dann zur Verlobung zwischen den beiden Künstlern und 1905 heirate das Paar heimlich in München.

Ein Jahr später kam Olga Milles nach Lidingö und 1908 begann das Künstlerpaar am Aufbau des Millesgården, der sich mit den Jahren in einen Skulpturenpark verwandelte. Während Carl Milles sich immer als Genie empfand und kaum Grenzen sah, war Olga Milles in ihrer Kunst extrem selbstkritisch und unsicher, was auch zu einem eigenartigen Verhältnis zwischen den beiden Künstlern führte, denn zahlreiche Werke des Ehemanns sind stark von Olga Milles beeinflusst, denn ihr Ehemann hielt Olga für die einzige künstlerische Ratgeberin seiner Werken, die sein Schaffen verstand und erfühlte. Da sich die Künstlerin in Schweden nie wirklich wohl fühlte, lebte das Paar dann 20 Jahre in den USA, ging nach der Rückkehr nach Rom, und, als Carl Milles 1955 starb, kehrte Olga nach Österreich zurück. Nach ihrem Tod am 3. Januar 1967 kehrte erst ihre Asche zurück zum Millesgården.


24. Januar 1652: Gränna im Småland erhält die Stadtrechte
24. Januar 1664: Lars Roberg, der Gründer des Akademiska Sjukhuset
24. Januar 1781: Das Toleranzedikt erlaubt die Ausübung anderer Religionen
24. Januar 1861: Die schwedische Künstlerin Hellewi Kullman
24. Januar 1882: Sigfrid Siwertz und die konservative Bourgoisie Schwedens
24. Januar 1925: Hjalmar Branting wird zum dritten Mal Ministerpräsident
24. Januar 1954: Der Frufridagen in Schweden, ein freier Tag für die Frau
24. Januar 1969: Das Ansichtsregister der schwedischen Sicherheitspolizei Säpo
24. Januar 1991: Bo Setterlind, das religiöse Erwachen in der Romantik

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 23. Januar 2018

Die Schlacht bei Schloss Lode

In der schwedischen Geschichte kann man von sehr vielen Schlachten lesen, die aus taktischen Gründen von der schwedischen Armee gewonnen wurden. Unter all diesen Gefechten ragt indes die Schlacht bei Schloss Lode heraus, auch wenn hierdurch der 25-jährige Krieg gegen Russland keine entscheidende Phase annahm, da Schweden um diese Zeit kein Geld für einen Krieg hatte und selbst Schloss Lode an deutsche Legosoldaten verpfänden werden musste, damit diese nicht zu Russland überliefen. Interessant ist dabei jedoch, dass Schweden bei Lode, trotz aller Probleme, die weit überlegene, russische Kavallerie besiegte.

Die Schweden, unter der Leitung von Clas Åkesson trafen am 23. Januar 1573 auf die russischen Stärken und ein Kampf zeigte sich unausweichlich, auch wenn Åkesson gerade einmal 700 Soldaten und eine kleine Kavallerie aus dem Baltikum befahl und die russische Seite daher bei weitem überlegen war. Åkesson wählte dennoch den Angriff statt einer Verteidigung, wobei es seiner Kavallerie gelang die Formation auf russischer Seite aufzureißen, auch wenn sich diese anschließen, auf Grund der russischen Übermacht, unmittelbar zurückziehen musste.

Åkesson entschied sich unmittelbar einen neuen Angriff mit seinem Heer zu starten, was auf der russischen Seite zu einem Überraschungseffekt führte und das schwedische Heer stärker erscheinen ließ als es tatsächlich war. Das Ergebnis war, dass 7000 russische Soldaten getötet wurden und sich der Rest der russische Truppe in aller Hast zurückzog und Clas Åkesson zudem 100 Pferde und mehrere Wagen mit russischer Kriegsbeute erobern konnte. Nach diesem Verlust erhielt Johan III. einen Brief des russischen Zaren mit einem Angebot zu Friedensverhandlungen. Da der schwedische König Zar Ivan IV. jedoch keinen Glauben schenkte, lehnte er das Angebot mit sehr harten Worten ab und der Krieg sollte sich noch jahrelang fortsetzen.


23. Januar: Frej und Freja, die nordischen Götter der Fruchtbarkeit
23. Januar 1688: Ulrika Eleonora wird nach dem Tod von Karl XII. Königin von Schweden
23. Januar 1785: Carl Adolph Agardh proklamiert die ökolische Forstwirtschaft
23. Januar 1801: Lars Johan Hierta, der Gründer des schwedischen Aftonbladets
23. Januar 1910: Der schwedische Gewerkschaftsbund Kommunal
23. Januar 1926: Das Elitegymnasium Sigtunaskolan
23. Januar 1934: Das Vermächtnis von Jeanette Bonnier
23. Januar 1941: Torsten Fogelqvist und die Begegnung mit der Arbeiterbewegung 
23. Januar 1985: Das Ende der Werft Uddevallavarvet und der Umbruch

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 22. Januar 2018

Die schwedische Künstlerin Linnéa Jörpeland

Linnéa Jörpeland kam am 22. Januar 1971 als Tochter einer Künstlerin in Sollentuna zur Welt und begann ihre künstlerische Ausbildung an der Kunstschule Idun in Stockholm, um sich dort auf den Besuch an der Kunsthochschule vorzubereiten, die Jörpeland dann von 1994 bis 1999 besuchte. Innerhalb von nur sechs Jahren war es der Künstlerin dann gelungen einen völlig eigenen Stil zu entwickeln und sich damit auch durchzusetzen, zum einen durch Ausstellungen, zum anderen durch erste öffentliche Aufträge.

Ihren großen Durchbruch hatte Linnéa Jörpeland, die nach wie vor in Sollentuna ihr Atelier hat, mit einem dreiteiligen öffentlichen Kunstwerk, das man am inneren Hafen von Sundsvall finden kann. Alle drei Bronzeskulpturen wurden direkt auf dem Boden angebracht, da die Künstlerin der Meinung war, dass ein Sockel einen künstlichen Abstand zwischen Fußgänger und Kunstwerk schaffe, was auch eine Logik ist, da man, zum Beispiel, den Katzenmann nun auf gleichem Niveau findet und er Teil der Umgebung wird, statt zu einem Objekt, das man nur betrachtet.

Warum eine relativ junge Künstlerin wie Linnéa Jörpeland so erfolgreich ist, hängt vor allem mit ihrem eigenen Stil zusammen, da die Künstlerin in der Lage ist die klassische, pure Skulptur mit Humor zu verbinden, eine Verknüpfung, die in der Kunst relativ selten ist. So trifft, zum Beispiel, in einem ihrer Werke ein Dalmatiner eine Birke, ein Alltagserlebnis, das dennoch eine gewisse Komik beinhaltet. Linnéa Jörpeland erklärt allerdings ihre Werke nicht, sondern lässt dem Betrachter seine eigene Denkweise, was dazu führt, dass manche ihre Werke nur lustig finden, andere jedoch eine enorme Tiefe in ihrem Schaffen entdecken.


22. Januar 1806: Der schwedische Politiker Ludvig Manderström
22. Januar 1849: August Strindberg, der schwedische Schrifststeller der Konflikte
22. Januar 1891: Ivar Anderson zwischen Politik und Pressegeschehen
22. Januar 1912: August Strindberg erhält den Anti-Nobelpreis 
22. Januar 1922: Elsa Andersson, die erste Fallschirmspringerin Schwedens 
22. Januar 1932: Birger Furugård, der schwedische Politiker mit Hakenkreuz
22. Januar 1987: Die Journalistin und Schriftstellerin Barbro Bang 

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 21. Januar 2018

Die schwedische Sängerin Linda Thelius

Linda Thelius, auch bekannt als Linda Rosing, kam am 21. Januar 1974 als Linda Gedin in Västerås zur Welt und führte bis zu ihrem 29. Lebensjahr ein völlig normales Leben. Die Wende kam mit ihrer Teilnahme an Big Brother im Jahr 2005, als sie in der Direktsendung Sex mit einem anderen Teilnehmer hatte. Dies brachte Linda Thelius nicht nur Schlagzeilen in den schwedischen Medien, sondern führte auch zu mehreren Modellaufträgen in Herrenzeitschriften, die Thelius mit so wenig Kleidung wie möglich abbilden wollten.

Linda Thelius nutzte ihren Bekanntheitsgrad aus und hatte bereits 2009 dann eine eigenen Datingsendung im Kanal Fünf und trat in den unterschiedlichsten Programmen auf. In der Zwischenzeit hatte Thelius sich auch als Sängerin versucht, und da sie unter dem Namen Bionda auftreten wollte, ohne allerdings mit der italienischen Gruppe La Bionda Schwierigkeiten zu bekommen, so ließ sie ihren Namen offiziell in Linda Bionda ändern. Die Karriere blieb allerdings aus und Thelius suchte nach neuen Möglichkeiten an die Öffentlichkeit zu treten.

Linda Thelius schrieb eine Autobiografie, gründete eine politische Partei und stellte sich den Parlamentswahlen des Jahres 2006. Mit 222 Stimmen gelang ihr zwar kein Einzug ins Parlament, aber sie bezeichnete dies als Anfang einer politischen Karriere, die jedoch endete, als sie ein Jahr später bei einem Pornoproduzenten einen fünfjährigen Vertrag als Schauspielerin, Produzentin und Werbegesicht nach außen erhielt. Noch im gleichen Jahr gab Thelius dann jedoch bekannt, dass dieser Vertrag nicht mehr aktuell sei und sie verschwand weitgehend von den Schlagzeilen. Seit Thelius mit dem Sänger Peter Thelius vereihratet ist, gibt es keine Schlagzeilen mehr, auch wenn das Leben an der Öffentlichkeit nicht im Koffer liegt, sondern Thelius nun festes Mitglied der Musikgruppe Basic Element ist.


21. Januar 1598: Eine späte Beerdigung für Witwenkönigin Gunilla
21. Januar 1829: Oscar II. will die Macht des Königs retten
21. Januar 1856: Die Stockholmer Stadtmission und ihre Entstehung
21. Januar 1860: Karl Staaf wird liberaler Ministerpräsident
21. Januar 1893: Gunnar Mascoll Silfverstolpe, der intime Alltagsdichte
21. Januar 1905: Der schwedische Serienschaffer Stig Cederholm 
21. Januar 1972: Rickard Falkvinge, der Gründer der Piratenpartei
21. Januar 2002: Der Tod von Fadime Sahindal bewegt Schweden

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Samstag, 20. Januar 2018

Der Künstler und Silberschmied Bertil Berggren Askenström

Bertil Berggren Askenström kam am 20. Januar 1917 als Sohn eines Kunstschmieds in Stockholm zur Welt und verbrachte einen Großteil seiner Kindheit in der Kunstschmiede seines Vaters, da seine Mutter an der Spanischen Grippe gestorben war noch bevor der zukünftige Künstler zwei Jahre alt war. Sowohl in der Schule, als auch privat, interessierte sich Berggren Askenström stark für das Kunsthandwerk und mit 13 Jahren kannte er die Grundlagen eines Kunstschmieds.

Nahezu als logische Folge besuchte Bertil Berggren Askenström nach Abschluss der Realschule erst eine Malerschule und belegte anschließend mehrere Kurse an der Tekniska Abendschule um Zeichnen, Malen, aber auch die Skulptur zu erlernen. Mit dieser soliden Grundausbildung schrieb sich Berggren Askenström dann 1935 am Konstfack ein und spezialisierte sich dort auf die Silberschmiederei. Diese Ausbildung legte der Künstler mit den höchst möglichen Noten und einer Silbermedaille ab, eine Leistung, die erst 35 Jahre später erneut von einem Schüler erreicht wurde.

Bertil Berggren Askenström, der mit nahezu jedem Material arbeitete, hatte seinen künstlerischen Durchbruch mit einer Ausstellung in der Lilla Galleriet in Stockholm Anfang der 50er Jahre, was auch dazu führte, dass der Künstler während der 60er Jahre zahlreiche Aufträge für sakrale Kunst erhielt und unter anderem auch den Altaraufsatz der Kirche in Bastuträsk schuf. Berggren Askenström entdeckte in dieser Zeit auch die verschiedenen Möglichkeiten mit Aluminium zu arbeiten, was ihm erlaubte enorme Kunstwerke zu schaffen, die den Künstler, der am 11. November 2006 in Stockholm starb, weltweit unsterblich machten.


20. Januar 1156: Bischof Henrik wird während eines Kreuzzugs getötet
20. Januar 1741: Der Botaniker Carl von Linné der Jüngere
20. Januar 1798: Maria Kristina Kiellström, bekannt als Ulla Winblad
20. Januar 1863: Der schwedische Architekt Ture Stenberg 
20. Januar 1864: Mathilda Malling, von avantgardistischer Literatur zum Liebesroman
20. Januar 1891: Ernst Rolf, Schauspieler, Sänger und König der Revue
20. Januar 1918: Die Textilkünstlerin Ulla Schumacher Percy 
20. Januar 1949: Göran Persson an der Spitze der Macht 
20. Januar 1958: Weibliche Polizei in Schweden
20. Januar 1973: Alf Svensson, 31 Jahre lang Vorsitzender einer Partei

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Freitag, 19. Januar 2018

Der Hutnadelschutz in der Stockholmer Straßenbahn

Etwa zur gleichen Zeit als in Stockholm die Straßenbahnen ihren Einzug hatten, kam auch eine Damenmode auf, die sehr bald zu Problemen in genau diesen Straßenbahnen führten, nämlich Hutnadeln, die die Hüte der Damen an den Haaren festhielten, und bei einer Länge von bis zu 50 Zentimeter und einem sehr spitzen Ende eine regelrechte Gefahr ausmachten, da es in den Wagen der Straßenbahnen teilweise sehr eng wurde und nahezu jede Frau in Stockholm, die der Mode folgen wollte, eine dieser Nadeln trug, also eigentlich einen Sicherheitsabstand einhalten sollte.

Ab 1912 häuften sich dann die Artikel in der Presse Stockholms, die auf die Gefahr der Hutnadeln aufmerksam machten und so manches Mal wurden die Hutnadeln auch mit gefährlichen Waffen verglichen, die man verbieten sollte. Dass die Straßenbahngesellschaft in Stockholm dann eine eigene Lösung suchte, war ein Ereignis, das sich am 13. Januar 1913 zutrug, denn an diesem Tag verlor ein Angestellter, der einer dieser mit Hutnadel bewaffneten Frau lediglich beim Einsteigen behilflich sein wollte und dabei durch einen Stich der Hutnadel verletzt wurde, fast sein Augenlicht. Auch wen dies nicht der erste Unfall dieser Art war, so sah sich die Straßenbahngesellschaft nun dennoch gezwungen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Ab dem 19. Januar 1913 konnte man daher in allen Straßenbahnen der schwedischen Hauptstadt einen Hutnadelschutz kaufen, den die Gesellschaft für fünf Öre von der Nordiska Kompaniet, die allerdings erst zwei Jahre später ihren heutigen Namen erhielt, gekauft hatte und zum gleichen Preis an die Frauen weiterverkaufte. Der Verkaufserfolg ließ nicht auf sich warten, denn in relativ kurzer Zeit wurden 24.000 dieser Schutzvorrichtungen verkauft, was jedoch das Problem lediglich minderte, denn bis die Mode dann so langsam abklang, trugen dennoch nur etwa die Hälfte der Frauen in den Straßenbahnen den empfohlenen Schutz und die andere Hälfte ließ den Hutschmuck zu Hause liegen, wo er dann wenig Nutzen brachte.


19. Januar 1156: Bischof Henrik wird während eines Kreuzzugs getötet 
19. Januar 1790: Per Daniel Amadeus Atterbom, der romantische Skalde Schwedens 
19. Januar 1790: Per Daniel Amadeus Atterbom, der letzte SkaldeSchwedens 
19. Januar 1826: Axel Rudolf Mauritz Wall und die Dagens Nyheter 
19. Januar 1909: Axel Petersson, bekannt als Döderhultarn
19. Januar 1925: Albin Hagström und das schwedische Akkordeon
19. Januar 1937: Die schwedische Prinzessin Birgitta von Hohenzollern
19. Januar 1943: Die HMS Älvsnabben auf großer Fahrt
19. Januar 1966: Die schwedische Popsängerin Lena Philipsson 

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 18. Januar 2018

Die Uraufführung der Oper Thetis och Pelée

Zu seiner Krönung im Mai 1772 wünschte sich Gustav III. die Aufführung einer schwedischen Oper, da er die Oper als die höchste Kunst betrachtete. Problematisch war im Grund nur, dass es in Schweden um diese Zeit keine Opern gab, kein Opernkomponist existierte, kein Autor je ein Opernlibretto geschrieben hatte und es auch kein entsprechendes Orchester und keine Opernsänger gab, die nicht aus Frankreich oder Italien kamen. Gustav III. wählte daher einen Kompromiss, denn er beauftragte den Poeten Johan Wellander ein Libretto in Anlehnung an die französische Oper Thetis et Pelée zu schreiben und der in Schweden lebende Italiener Francesco Uttini sollte für die Musik verantwortlich sein. Beide sollten zudem Sänger suchen und ein Orchester aufbauen.

Da der König natürlich eine etwas andere Vorstellung als Wellander und Uttini hatte, kam erschwerend hinzu, dass die Arbeiten ständig den Wünschen des Königs angepasst werden mussten. Das Ergebnis davon war, dass diese Oper in schwedischer Sprache musikalisch sehr stark von der italienischen Oper beeinflusst war und die von Gustav III. gewünschten Bühneneffekte eine enorme Herausforderung für die Schauspieler waren und wenig mit der bis dahin bekannten französischen Oper zu tun hatten. Natürlich konnte auch der König bereits bei der Uraufführung die Schwächen seiner Thetis och Pelée sehen, und er befahl daher ständig Änderungen und Anpassungen, die es den Künstlern nicht leichter machten ein Meisterwerk zu schaffen.

Als Thetis och Pelé denn am 18. Januar 1773 im Bollhuset in Stockholm erstmals aufgeführt wurde, dauerte die Oper fünf Stunden und es traten, neben der Primadonna Elisabeth Olin und den anderen Sängern, auch 42 Choristen und 27 Tänzer auf. Auch wenn diese erste schwedische Oper kaum ein Meisterwerk war, so wurde sie allein im Frühjahr des gleichen Jahres 20 Mal bei voll verkauftem Haus aufgeführt, was allerdings nicht mit der Qualität zusammenhing, sondern weil sämtliche Arien in schwedischer Sprache gesungen wurden. Leider kann man sich heute nur noch eine wage Vorstellung von der Oper machen, da sowohl die Musik als auch die Kostüme nur teilweise überliefert wurden, im Gegensatz zum Libretto, von dem man sogar sieben verschiedene Versionen erhalten wurden.


18. Januar 1764: Der schwedische Erzbischof Samuel Troilius
18. Januar 1862: Anders Magnus Strinnholm und die schwedische Geschichte 
18. Januar 1865: Magnus Jacob Crusenstolpe der schreibende Revolutionär
18. Januar 1928: Das schwedische Folkhemmet als politische Bewegung
18. Januar 1938: Die Beerdigung des Schauspielers Gösta Ekman 
18. Januar 1945: Jane Horney, mit 27 Jahren im Meer versenkt
18. Januar 1964: Vi på Saltkråkan von Astrid Lindgren
18. Januar 1972: Prinzessin Sibylla von Sachsen-Coburg-Gotha 
18. Januar 1980: Warum die Almöbron von der Tjörnbron ersetzt wurde 
18. Januar 2008: Kerstin Johansson i Backe, Kinderbücher aus dem Norden

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 17. Januar 2018

Die schwedische Skiläuferin Toini Rönnlund

Toini Rönnlund kam am 17. Januar 1938 als Toini Karvonen im finnischen Dorf Suomussalmi nahe der russischen Grenze zur Welt. Im Alter von sechs Jahren kam das Mädchen dann als sogenanntes Kriegskind nach Björkenäs im Värmland und hatte das Glück in eine bürgerliche Familie zu kommen, die Rönnlund sehr früh bei ihren sportlichen Ambitionen unterstützte. Wie viele dieser Kriegskinder, so blieb auch Rönnlund nach dem Krieg in Schweden und nahm Mitte der 50er Jahre auch die schwedische Staatsbürgerschaft an.

Toini Rönnlund engagierte sich Mitte der 50erJahre erst im Sportklub Likenäs, den sie später gegen jenen in Skellefteå austauschte und machte 1957 ihr Debut als Skilangläuferin bei der schwedischen Meisterschaft in Malung. Bereits zu Beginn der 60er Jahre gehörte Rönnlund dann zu den besten Skiläuferinnen weltweit und gewann während der Olympiade der Jahre 1964 und 1968 jeweils eine Silbermedaille für Schweden, nachdem sie bei schwedischen und europäischen Ausscheidungen bereits vorher Medaillen gesammelt hatte.

Im Herbst 1968 heiratete Toini Rönnlund, die damals noch Gustafsson hieß, dann Assar Rönnlund, einen anderen Skiläufer, und entschied sich plötzlich ihre Karriere an den Nagel zu hängen um das Leben ruhiger zu nehmen, sowie mehr Zeit mit ihrem Ehemann und mit ihren damaligen drei Kindern zu verbringen. Rönnlund bildete sich in diesen Jahren auch zur Krankengymnastin aus, ohne jedoch ihre Skier völlig an den Nagel zu hängen, denn noch heute bricht sie zu ihren regelmäßigen Skiwanderungen auf. Rönnlund wird heute, am 17. Januar 2018, in Umeå 80 Jahre alt und ist immer noch eine Legende des schwedischen Skilaufs.


17. Januar 1861: Malla Silfverstolpe und der literarische Salon in Uppsala 
17. Januar 1909: Sven Hedin kehrt von seiner letzten Asienreise zurück 
17. Januar 1916: Die Eisenhütte Galtström bei Sundsvall
17. Januar 1918: Die Schriftstellerin und Künstlerin Elsa Grave
17. Januar 1938: Der schwedische Glaskünstler Bertil Vallien
17. Januar 1944: Jan Guillou, vom Sozialismus zum historischen Roman 
17. Januar 1944: Jan Guillou, der wegen Spionage verurteilte Schriftsteller 
17. Januar 1945: Raoul Wallenberg, ein schwedischer Held
17. Januar 1946: Jenny Nyström und die schwedischen Weihnachtstrolle 
17. Januar 1983: Der erste große Konflikt der Hotelbranche Schwedens
17. Januar 1994: Die schwedische Radiostation Mix Megapol 

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 16. Januar 2018

Die liberale Sammlungspartei, die späteren Liberalen

Im Laufe des 19. Jahrhunderts entstanden in Schweden zahlreiche liberale Gruppen, die sich vor allem gegen die Macht der Könige und die sehr starke Staatskirche Svenska Kyrkan stellten. Entsprechend kamen die Mitglieder dieser Gruppen auch aus den verschiedensten gesellschaftlichen Gruppen. Die Reformen, die insbesondere der Liberale Adolf Hedin vorschlug, hießen Demokratie, Volksbildung und das Gleichheitsprinzip vor dem Recht, was sich auch in einem allgemeinen Wahlrecht ausdrücken sollte. Um jedoch diese Forderungen politisch durchsetzen zu können, war Hedin auch bewusst dass hierfür eine einheitliche, liberale Partei nötig war.

Aus diesem Grund wurde am 16. Januar 1900 auch durch den Zusammenschluss der damaligen Volkspartei, der Bondeska (Partei der Grundbesitzer) und der Friesenska Gruppen (Beamte), der sich später auch die Lantmannapartiet (konservative Grundbesitzer) anschloss, die Liberala Samlingspartiet (Liberale Sammlungspartei) gegründet. Da die neue Partei sich für die Zulassung der Freikirchen, den Antialkoholismus und soziale Reformen einsetzte, die später zu einem Wohlfahrtssystem ausgebaut wurden, hatten die liberale Partei sehr bald eine bedeutende Machtstellung erreicht. Der Aufstieg der Partei endete jedoch rapid ab Mai 1923, als ein Teil der Partei ein Alkoholverbot durchsetzen wollte, die andere Hälfte jedoch den freien Verkauf von Alkohol propagierten. Bei den folgenden Wahlen des Jahres 1924 traten daher zwei liberale Parteien an, die Freisinnige Volkspartei und die Liberale Reichstagspartei.

Die Bedeutung der Liberalen, die sich 1934, erneut nach einem Zusammenschluss von zwei Parteien, in Folkspartiet (Volkspartei ) umbenannte, konnte in den kommenden Jahrzehnten nie wieder die gleiche Größe erreichen als zu Beginn des 20. Jahrhunderts und 2015 konnte die Volkspartei nur noch mit knapp fünf Prozent an Wählern rechnen. Das Ergebnis davon war, dass Jan Björklund, der Vorsitzende der Partei in jenen Jahren, der Partei einen neuen Namen geben wollte. Nicht verwunderlich war daher, dass die Diskussion darin endete die Folkpartiet entweder in Liberalerna (die Liberalen) oder aber in Liberale Samlingspartiet umzubenennen, in der Hoffnung damit an die Erfolge des liberalen Politikers Karl Staaff anzuknüpfen.


16. Januar 1703: Erik Dahlbergh und die schwedischen Festungen
16. Januar 1814: Henning Hamilton und die Hamiltonaffäre
16. Januar 1818: Der schwedische Schriftsteller C. V. A. Strandberg
16. Januar 1878: Der schwedische Künstler Karl Isakson 
16. Januar 1900: Folkpartiet, die Volkspartei von der Idee bis heute 
16. Januar 1936: Schwedische Streichhölzer und die Stiftung Solstickan 
16. Januar 1940: Die finnischen Kriegskinder kommen in Schweden an 
16. Januar 1940: Kjell E. Genberg, der Vielschreiber unter den Autoren 
16. Januar 1992: Lotta Engberg und die Fernsehlotterie Bingolotto

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 15. Januar 2018

Der schwedische Künstler Alfred Bergström

Alfred Bergström kam am 15. Januar 1869 als Sohn eines Graveurs in Stockholm zur Welt und begann seinem Vater im Alter von 13 Jahren zu helfen. Der Schritt zur Kunstakademie im Jahre 1887 war daher eine logische Folge, auch wenn sich Bergström dort nicht nur für Gravur interessierte, sondern insbesondere für die Malerei. Im Abschlussjahr an der Kunstakademie wurde Bergström die königliche Medaille für seine Leistungen verliehen. Im Jahr 1884 reiste der Künstler für ein Jahr nach Frankreich, was teilweise eine Studienreise war, zum anderen aber dem Künstler dazu diente zahlreiche französische Landschaften zu malen.

Mit seiner Landschaftsmalerei hatte Alfred Bergström dann auch den größten Erfolg, denn bereits 1898 wurde er Lehrer in diesem Bereich an der Kunstakademie, zwei Jahre später wurde er Mitglied der Akademie und ab 1910 war der Künstler dort dann ordentlicher Professor mit dem Schwerpunkt der Landschaftsmalerei. Von 1911 bis 1913 war Bergström auch der Vorsitzende des Vereins schwedischer Künstler. Insbesondere die Winterlandschaften Stockholms gelten in diesen Jahren als die bedeutendsten Arbeiten Bergströms und deuten einen etwas zaghaften Übergang zum Impressionismus in seiner Kunst an.

Die Bedeutung des Künstlers Alfred Bergström, der am 15. November 1930 im Alter von 61 Jahren in Tullinge starb, kann man auch erahnen, wenn man bedenkt, dass er zu Beginn des 20. Jahrhundert einer der fünf Sachkundigen war, die neue Statuten für das Nationalmuseum ausarbeiteten, was dazu führte, dass das prestigiöse Museum, das auch Werke Bergströms in seinen Sammlungen hat, mit dem 1. April 1913 eine moderne Organisation erhielt und mit der konservativen Tradition des Museums brach. Unter den öffentlichen Werken des Künstlers ist insbesondere die Wandmalerei im Marmorfoyer des Dramaten zu nennen, das er, gemeinsam mit Carl Larsson, Gottfrid Kallstenius und Gustaf Cederström verwirklichte.


15. Januar 1860: Der schwedische Künstler Oscar Björk
15. Januar 1866: Nathan Söderblom,Träger des Friedensnobelpreises
15. Januar 1886: Henning Hamilton und die Hamiltonaffäre

15. Januar 1909: Die schwedische Künstlerin Eva Bonnier 
15. Januar 1912: Sven Hedin, Abenteurer und Schriftsteller in fernen Ländern
15. Januar 1986: Josef Högstedt, der beliebte Lyriker Pälle Näver
15. Januar 1987: Der mysteriöse Tode von Carl Algernon
15. Januar 1989: Der Tag der Tulpen in Schweden
15. Januar 2005: Sven Christer Swahn, von der Lyrik bis Science Fiction

15. Januar 2006: Die schwedische Piratenpartei (Piratpartiet)

Copyright: Herbert Kårlin