Sonntag, 28. April 2019

Der Architekt und Filmroduzent Vilhelm Bryde

Vilhelm Bryde kam am 28. April 1888 als Sohn eines Händlers in Stockholm zur Welt und schrieb sich 1905 an den Abendkursen der Technischen Schule ein, begann dann jedoch noch Ende des gleichen Jahres eine Ausbildung an der Schule für Baumeister. Im April 1909 legte Bryde sein Examen ab und begann als Bauzeichner und Architekt zu arbeiten, obwohl er wenig Interesse an diesem Beruf zeigte. Ein Jahr später begann Bryde daher an der Schauspielschule des Dramaten eine Ausbildung zum Schauspieler und wurde 1911 am gleichen Theater als Schauspieler übernommen.

Nach seinem Engagement am Dramaten, wechselte Vilhelm Bryde 1913 zum Svenska Teatern, an dem er sechs Jahre lang auf der Bühne stand. Im Jahr 1919 wechselte Bryde dann zur Svensk Filminduistri, jedoch nicht als Schauspieler, sondern als Bühnendekorateur. In diesem Rahmen war er auch für die Kulissen der Filme Karin Ingmarsdotter und Gösta Berlings Saga verantwortlich. Vier Jahre später war Bryde Direktor und Produktionschef der Studios in Råsunda, ab 1930 war er Direktor der Svensk Filmindustri und ab 1933, bis zu seiner Pensionierung, wurde er Direktor sämtlicher Stockholmer Kinos der SF (Svensk Filmindustri).

Auch wenn Vilhelm Bryde in über 100 Rollen auf der Bühne stand, 15 Rollen in Filmen spielte und mit Gösta Ekman die Regie für den Film En erfekt gentleman hatte, so wurde Bryde nie für seine Leistungen als Schauspieler bekannt, sondern für seine Fähigkeit Kulissen jeder denkbaren Situation anzupassen, wobei Bryda auch für den Übergang vom Stummfilm auf den Tonfilm verantwortlich war, eine Leistung, die die gesamte Geschichte des schwedischen Films veränderte. Vilhelm Bryde starb am 26. April 1974 im Alter von 85 Jahren in Stockholm.


28. April 1662: Die deutsch-schwedische Gräfin Aurora von Königsmarck
28. April 1715: Carl Fredrik Scheffer zwischen Politik und Literatur
28. April 1846: Der Astronom Johan Oskar Backlund
28. April 1868: Hjalmar Procopé, ein finnlandschwedischer Dichter
28. April 1883: Der Schriftsteller und Zeichner Johan Herman Hofberg
28. April 1932: Der Regisseur und Schriftsteller Torbjörn Axelman
28. April 1938: Wasser und Brot in schwedischen Gefängnissen
28. April 1973: Siri Derkert, Erneuerin der öffentlichen Kunst
28. April 2012: Das Naturreservat Slottsberget in Skärstad 

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 27. April 2019

Die Wasserwerke in Stockholm werden eingeweiht

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wuchs die Stadt Stockholm mit einer enormen Geschwindigkeit, und niemand dachte daran, dass es in einer Stadt mit nahezu unbegrenzter Wassermenge zu Problemen kommen könnte. Man nahm das Wasser des Mälaren zum Waschen, Trinken und Kochen, obwohl dort natürlich auch das gesamte Abwasser der Industrie und der Haushalte landete. Dass unter dieser Situation gesundheitsschädliche Bakterien entstanden, war unbekannt und selbst als 1834 knapp 4000 Stockholmer an Cholera starben, sah man dabei eher eine göttliche Strafe als ein Wasserproblem.

Natürlich wurde um diese Zeit auch über die schlechte Wasserqualität in Stockholm geklagt, und Wilhelm Leijonancker brachte dann auch ins Gespräch eine Wasserleitung zu bauen und dabei das Wasser dort zu holen, wo es noch am saubersten war. Obwohl auch die ersten Stimmen auftauchten, die einen Zusammenhang zwischen Krankheiten und unreinem Wasser sahen, war der Widerstand gegen den Bau eines Wasserwerks und einer Wasserleitung enorm, denn die Mehrheit der Bevölkerung war der Meinung, dass dies zu teuer, und auch unnötig sei. Wenn nicht die gehobene Bürgerschicht darüber informiert gewesen wäre, dass man in England mit großem Erfolg ein Reinigungswerk und eine Wasserleitung nutzte, wäre der Plan in Stockholm auch auf Eis gelegt worden.

Im Jahr 1855 entschied sich dann die Stadt Stockholm, trotz des Widerstands der Bevölkerung, ein Wasserwerk zu bauen, aber Klagen gegen den Bau verzögerten die Arbeiten um weitere drei Jahre. Erst 1858 konnte der Bau der Wasserleitung und des Wasserreinigungswerkes beginnen, wobei die Rohre hierfür aus England importiert wurden. Drei Jahre später war dann ein 30 Kilometer langes Wassernetz in Stockholm geschaffen, das König Karl XV. am 27. April 1861 einweihte, auch wenn das Wasser erst am folgenden Tag durch die Leitungen fließen sollte. Dieses Wasserwerk sollte es letztendlich ermöglichen, dass Stockholm sich tatsächlich zu einer modernen Stadt entwickeln konnte.


27. April 1757: Carl Johan Adlercreutz nimmt den schwedischen König fest
27. April 1792: Der schwedische Mörder Jacob Johan Anckarström
27. April 1861: Stockholm wird mit reinem Wasser versorgt
27. April 1890: Der Schriftsteller und Kunsthistoriker Karl Asplund
27. April 1900: Die Gründung der Stadt Kiruna
27. April 1900: Die Geburt Kirunas und die Flucht der Stadt
27. April 1903: Helge Zimdal, der Architekt, der Schulen baute
27. April 1917: Die Künstlerin Agneta Wrangel af Sauss
27. April 1918: Reichsmarschall und Richter Sten Rudholm
27. April 1971: Inge Schiöler, der schwedische Maler der kräftigen Farben
27. April 1974: Anna Lovisa Öst, bekannt als Lapp-Lisa

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Freitag, 26. April 2019

Die Schriftstellerin Birgitta Stenberg

Birgitta Stenberg wurde am 26. April 1932 in Stockholm geboren, wuchs jedoch überwiegend in Visby auf Gotland auf und reiste bereits sehr früh durch Europa, wobei sie auch das letzte Jahr in einem Gymnasium in Paris machte, ohne Abschluss, was ihr später Stoffe für ihre Romane bieten sollte und ihr zu ausgezeichneten Sprachkenntnissen verhalf. Als Stenberg Mitte der 50er Jahre zurück nach Schweden kam, begann sie die ersten Jahre über als Dolmetscherin und Schauspielerin zu arbeiten.

Birgitta Stenberg gehörte von Jugend an zu den Freidenkern Schwedens, wobei sie in den 50er Jahren Mitglied der literarischen Gruppe Metamorfos gehörte und in diesen Jahren auch ein kürzeres Verhältnis mit dem ägyptischen König Farouk hatte. Während des kalten Krieges war Stenberg die Sekretärin des Svenska kommittén för kulturens frihet und Redakteur der Zeitschrift Kulturkontakt, beides finanziert durch das amerikanische CIA, wenn auch unter dem Denkmantel der Ford Foundation. Stenberg gehört auch zu jener Gruppe an ersonnen, die Drogen nicht vollständig ablehnen, sondern den Verkauf von Haschisch und Marihuana in Apotheken forderte.

Birgitta Stenberg veröffentlichte ihren ersten Roman Mikael och Poeten im Jahr 1956, der in mehr poetischer Form die Affäre Kejne betraf, bei der ein Teil der gehobenen Schicht Stockholms angeklagt wurde organisierte, homosexuelle Prostitution in der schwedischen Hautstadt zu betreiben. Sehr bekannt wurde auch ihr Roman Chans, der 1962 veröffentlicht wurde und von den Klassenunterschieden in Schweden handelt. Birgitta Stenberg, die am 23. August 2014 an den Folgen eines Lungenkrebses starb, stand bei ihren journalistischen und literarischen Arbeiten immer auf der Seite der Arbeiter und Angestellten, wobei sich dies auch bei ihren Kinderbüchern bemerkbar macht, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden.


26. April 1686: Graf Magnus Gabriel De la Gardie, Dichter und Reichskanzler
26. April 1824: Der Theologe und Schriftsteller Otto Myrberg
26. April 1891: Der Folkets Park in Malmö
26. April 1893: Harry Hjörne rettet die GP (Göteborgs-Posten) 
26. April 1893: Axel Krook, der Meinungsmacher des 19. Jahrhunderts
26. April 1894: Der Kunsthandwerker Erik Fleming
26. April 1910: Der schwedische Komponist Erland von Koch
26. April 1946: Die anarchistische Künstlerin Lena Svedberg
26. April 1998: Sven Olov Lindholm, der Verehrer Hitler
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Donnerstag, 25. April 2019

Der schwedische Künstler Ewald Dahlskog

Ewald Dahlskog kam am 25. April 1894 als Sohn eines Buchdruckers in Stockholm zur Welt und machte zwischen 1905 und 1908 eine Ausbildung als Lithograf in der Zentraldruckerei der schwedischen Hautstadt. Nach Beendigung der Ausbildung machte Dahlskog eine vierjährige künstlerische Ausbildung an der Tekniska Skolan, um anschließend zwischen 1913 und 1917 an der Kunsthochschule in Stockholm zu studieren. Wie zu jener Zeit üblich, folgte dieser Ausbildung dann eine Studienreise nach Frankreich, Italien, Tunesien, Deutschland und England.

Im Jahr 1917 hatte Ewald Dahlskog seine erste Ausstellung, wobei sich seine Werke von Beginn an durch eine reiche Ornamentik auszeichneten. Die Eindrücke für seine Werke holte sich Dahlskog insbesondere bei seinen Auslandsreisen, die er als Inspirationsreisen bezeichnete. Seine Bilder, die er in Frankreich und Afrika geschaffen hatten, beeindruckten vor allem bei der ersten Ausstellung der Optimisten in der Kunsthalle Liljevalch im Jahr 1926. Innerhalb der Künstlergruppe nahm Dahlskog eine führende Rolle ein, wobei er an allen Ausstellung der Gruppe bis 1930 teilnahm.

Ewald Dahlskog zeichnte sich jedoch nicht nur als Maler aus, denn vor allem in den 20er Jahren entstanden auch Werke in anderen Bereichen, die ihn zu einem führenden Künstler jener Epoche machten. In diesem Rahmen sind insbesondere seine Intarsienarbeiten zu nennen, die man im Konzerthaus in Stockholm sehen kann. Zwischen 1926 und 1929 arbeitete Dahlskog zudem für die Glashütte Kosta und erneuerte das geschliffene Glas, das der Firma zu einem neuen Aufschwung verhalf, und Ende des Jahrzehnt schuf er Ausstellungsstücke für die Fayencefabrik Boberg in Gävle, die während der Stockholmausstellung des Jahres 1930 präsentiert wurden. Ewald Dahlskog starb am 25. September 1950 in Gävle.


25. April 1529: Der Aufruhr gegen Gustav Vasa endet in Broddetorp
25. April 1709: Der Architekt und Erfinder Carl Johan Cronstedt
25. April 1744: Anders Celsius und die Celsius-Skala
25. April 1750: Der schwedische Astronom Olof Hjorter
25. April 1877: Der Künstler und Schriftsteller Ernst Norlind
25. April 1887: Der schwedische Künstler Gösta Sandel
25. April 1892: Der schwedische Künstler Arvid Knöppel
25. April 1926: Ellen Key und die kulturelle Frauenbewegung Schwedens
25. April 1926: Ellen Key und die befreite Arbeiterfrau
25. April 1945: Björn Ulvaeus, die Zeit vor und nach ABBA
25. April 1981: Anja Pärson, alpine Skiläuferin

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Mittwoch, 24. April 2019

Die Künstlerin Eva Gunilla Ljungdahl

Eva Gunilla Ljungdahl wurde am 24. April 1946 als Tochter eines Agronomen in Sundsvall geboren und studierte nach ihrer Hochschulreife erst einmal Russisch, Französisch und Englisch, legte das Examen als Magister an, um anschließend als Reiseleiterin, Flugbegleiterin und Lehrerin zu arbeiten. Erst 1981, als sie bereits 35 Jahre alt war, besuchte Ljungdahl dann die Malerschule Idun Lovén, der sie ein zweijähriges Kunststudium in Birkagården zufügte um in dieser Zeit, neben der Malerei, auch Graphik und Skulptur zu lernen.

Unmittelbar nach Abschluss des Kunststudiums im Jahre 1984 machte sich Eva Gunilla Ljungdahl als Künstlerin selbständig und konnte sich auch von der Kunst ernähren. Viele ihrer Motive holt die Künstlerin aus der Natur der Toscana, der Provence, der Landschaft Ölands und dem nördlichen Schweden, wobei Ljungdahl nur wenige der Landschaftsgemälde vor Ort verwirklicht, sonder der größte Teil der Arbeit in ihrem Atelier stattfindet. Die Werke Ljungdahls kann man in ganz Schweden finden, wobei man dabei erstaunt sein wird mit wie vielen verschiedenen Techniken die Künstlerin vertraut ist, die immer wieder nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten sucht.

Auch wenn Eva Gunilla Ljungdahl überwiegend mit Öl und Aquarell arbeitet, so verwirklichte sie auch zahlreiche Lithographien bei denen das technische Können eines Künstlers ebenso gefordert ist wie das künstlerische Sehen. Während der letzten Jahre entstanden auch mehrere digitale Graphiken, bei denen Ljungdahl Collagen erstellt, die die Grenze zwischen rein künstlerischem Schaffen und digitaler Technik sind. Besonders beeindruckend sind indes ihre Landschaftsmalereien der Lofoten, da sie hier Licht, Landschaft und Nebel vereint und ihre Werke dabei der Fotokunst sehr nahe kommen.


24. April 1642: Samuel Columbus und das biblische Epos Schwedens
24. April 1771: Reichsmarschall Claes Adolph Fleming
24. April 1794: Axel von Fersen der Ältere in der Opposition
24. April 1830: Die schwedische Prinzessin Eugénie
24. April 1865: Die Künstlerin Anna Wengberg
24. April 1896: Örebro wird internationale Handelsstadt
24. April 1901: Der schwedische Ministerpräsident Arvid Posse
24. April 1908: Die Sportlerin und Sängerin Inga Gentzel
24. April 1917: Die Hungerdemonstration in Stockholm
24. April 1940: Die schwedische Künstlerin Fanny Brate
24. April 1941: Karin Boye und die Zerbrechlichkeit einer Schriftstellerin
24. April 1957: Maria Elisabeth Hesselblad erweckt den Birgittaorden
24. April 1961: Das Kriegsschiff Vasa wird in Stockholm geborgen
24. April 1964: Die Torslandaverken in Göteborg
24. April 1975: Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm
24. April 1979: Die schwedische Sängerin Marie Picasso
24. April 2000: Ulla Isaksson und ein Blick in die Seele der Frau

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Dienstag, 23. April 2019

Der Erzbischof Erling Eidem

Erling Eidem kam am 23. Aril 1880 als Sohn eines Großhändlers in Göteborg zur Welt und besuchte erst die Universität Göteborg bevor er 1903 seine Studium an der Universität Lund fortsetzte um dort 1907 seine Kandidatur in Theologie, vier Jahre später seine Lizenz in Theologie und 1813 den ersten Doktorgrad zu erreichen. Im Jahr 1913 wurde Eidem Dozent an der Universität Lund und 1918 Assistent an der Universität Uppsala. Einige Jahre später erhielt Eidem die Kirchengemeinde Gårdstånga und wurde Professor in Exegenik an der Universität Lund. 1932 wurde Erling Eidem dann zum Erzbischof ernannt.

Als Erzbischof nahm Erling Eidem eine gewisse Sonderstellung ein, denn er vertrat die klassische Richtung der Kirche, kam jedoch in seinen Werken der modernen Richtung entgegen und lehrte dabei eine sehr subjektive Gottesbetrachtung, was sich sehr deutlich in seinem Buch Den lidande Guden zeigte, das geradezu ein Klassiker der Religionsauffassung wurde, da Eidem die Frage der Moral ins Zentrum setzte, und dabei auch die Mystik der Religion benutzte. Mit 50 Jahren gab Eidem seine Aufgabe als Erzbischof ab und war damit der erste Erzbischof Schwedens, der seit der Reformation sein Amt nicht bis zum Lebensende ausfüllte.

Erling Eidem war aber auch noch in einem anderen Punkt nicht in voller Linie konsequent, denn er war Vertreter der nationalistischen Bewegung Schwedens und wollte die konservativen Werte und Traditionen stützen, bekämpfte jedoch den Nationalismus und die Judenverfolgung in Deutschland, wobei er in diesem Punkt nicht nur die protestantische Kirche wegen ihrer Passivität kritisierte, sonder versuchte am 2. Mai 1934 auch Hitler persönlich umzustimmen, was er hinterher als Desaster bezeichnete. Die Berichtserstattung Eidems, die dieser auf der Rückreise verfasste, wurde in Schweden erst 1976 veröffentlicht, obwohl er in diesem Bericht Adolf Hitler als Person sehr klar schilderte.


23. April 1800: Carl Israel Hallman und die schwedische Opéra Comique
23. April 1803: Der Priester und Schriftsteller Gustaf Henrik Mellin
23. April 1847: Erik Gustaf Geijer, der nationalistische Dichter Schwedens
23. April 1879: Der schwedische Schriftsteller Ane Randel
23. April 1889: Die schwedische Prinzessin Eugénie
23. April 1889: Die Entstehung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schwedens
23. April 1906: Der religiöse Dichter Anders Frostenson
23. April 1938: Anna Maria Roos, vom Schulbuch zum Drama und zum Kinderbuch
23. April 1941: Karin Boye und die Zerbrechlichkeit einer Schriftstellerin
23. April 1942: Das nordische Folkbåt (Volksboot) läuft vom Stapel
23. April 1947: Christer Pettersson wird wegen Olof Palme Mord festgenommen
23. April 1967: Musik, Vergnügen und Essen im Stockholmer Nalen
23. April 1995: Das Statarmuseum in Torup bei Malmö

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Montag, 22. April 2019

Der schwedische Künstler Stig Alyhr

Stig Alyhr kam am 22. April 1919 als Sohn eines Kaufmanns in Visby auf Gotland zur Welt und zeigte bereits als Jugendlicher sein Interesse für die Kunstmalerei und die Musik. Ab 1941 lernte Alyhr beim Künstler Edward Berggren in Stockholm das Zeichnen und Malen und zwischen 1944 und 1946 studierte dann der angehende Künstler bei Isaak Grünewald. Bereits im folgenden Jahr nahm Alyhr dann an einer Sammelausstellung im Rathaus in Visby teil und 1950 war der Künstler so bekannt, dass er seine erste Einzelausstellung in der schwedischen Hautstadt hatte.

In den kommenden Jahren unternahm Stig Alyhr zahlreiche Reisen ins europäische Ausland und dabei eine Vorliebe für Ibiza und Korsika zeigte, wobei er die Reisen in der Regel durch Ausstellungen finanzierte. Wenn sich Alyhr in Schweden aufhielt, so verbrachte er diese Zeit meist in seinem Haus auf Fårö, wo er vor allem Landschaften malte, während er bei seinen Reisen, neben Landschaften, auch sehr viele Porträts verwirklichte. Während der 70er und 80er Jahre hatte Alyhr zahlreiche Ausstellungen in Deutschland, der Heimat seiner zweiten Frau. Im Jahr 1887 endete seine künstlerische Aktivität allerdings auch in Deutschland, bei einem Fahrstuhlunfall in Dortmund.

Stig Alyhr, der am 3. November 1995 auf Fårö starb, war im Grunde ein nordischer Kolorist, der sich jedoch nicht entscheiden konnte, ob er mehr zu den Expressionisten oder zu den Impressionisten gehören wollte, und daher eine Kunst schuf, die genau zwischen den beiden Kunstrichtungen liegt, auch wenn er während der letzten seiner Schaffenszeit mehr zu den Expressionisten gerechnet werden muss. Alyhr gehörte auch zu jenen Künstlern, die sich nicht auf eine Technik festlegten, denn auch wenn die meisten seiner Werke Ölgemälde sind, so war er auch ein ausgezeichneter Graphiker und beherrschte den Kohlestift ebenso wie die Aquarellfarbe oder Tempera.


22. April 1672: Georg Stiernhielm, der Vater der schwedischen Skalden
22. April 1672: Georg Stiernhielm, der Vater der schwedischen Skalden
22. April 1796: Bernhard von Beskow die die konservative Literatur Schwedens
22. April 1820: Der Schriftsteller Otto von Feilitzen
22. April 1822: Der schwedische Künstler Bengt Nordenberg
22. April 1872: Henning Berger und der desillusionierte Auswandererroman
22. April 1894: Der schwedische Künstler Bror Hjorth
22. April 1919: Der Schriftsteller Torsten Ehrenmark
22. April 1929: Funktionalismus im Stockholmer Kaufhaus NK
22. April 1935: Der eigenwillige schwedische Architekt Carl Bergsten
22. April 1964: Karl Gerhard, der König der schwedischen Revue
22. April 2003: Maria Wine, die schwedische Poetin der Liebesgedichte

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Sonntag, 21. April 2019

Die Balletttänzerin Elsa-Marianne von Rosen

Elsa-Marianne von Rosen kam am 21. April 1924 als Tochter des Künstlers Reinhold von Rosen in Stockholm zur Welt, wuchs jedoch überwiegend im Sörmland auf. Ihre Karriere als Balletttänzerin begann im Grunde sehr spät, denn erst als 13-jährige, als sie wieder von ihren Eltern zu ihrer Großmutter nach Stockholm zog, begann sie eine Ausbildung als Tänzerin. Von Rosen setzte ab dieser Zeit alles in den Balletttanz und schon zwei Jahre später wurde sie erstmals, wegen ihres Könnens, von den Dagens Nyheter in einem Artikel genannt. Nach mehreren Jahren an Privatausbildung perfektionierte sich von Rosen dann mit Hilfe von Harald Lander, dem damaligen Ballettdirektor des Königlichen Theaters in Kopenhagen.

Ihren ersten öffentlichen Auftritt als Tänzerin hatte Elsa-Marianne von Rosen im Jahr 1941 im Konzerthaus in Stockholm, was auch der Beginn ihrer Karriere wurde, denn 1943 erhielt sie das Angebot im Varieté "National Scala" in Kopenhagen zu tanzen, was ihr wiederum dazu verhalf Gastschülerin in der Ballettschule des Königlichen Theaters zu werden und Kontakte mit der internationalen Tanzwelt zu knüpfen. Als von Rosen dann nach Stockholm zurückkam, wurde ihre die Position der Primadonna im Oscarsteatern angeboten, das um diese Zeit einige Ballettabende auf den Spielplan setzte, ansonsten aber die Ballettgruppe auf internationale Tourneen schickte.

Bekannt wurde Elsa-Marianne von Rosen im Jahr 1950, als sie in der Königlichen Oper in Stockholm als Fröken Julie auf die Bühne trat, ein Stück mit dem sich die Künstlerin persönlich identifizierte. Bis heute gilt Elsa-Marianne von Rosen, die am 7. September 2014 in Kopenhagen starb, als die beste Julie aller Zeiten. Um die gleiche Zeit begann von Rosen auch als Choreographin zu arbeiten und gründete mit ihrem Ehemann das Skandinaviska Beletten. Von 1970 bis 1976 war von Rosen Ballettchef beim Stora Teatern in Göteborg und von 1980 bis 1987 beim Malmöbaletten. Obwohl von Rosen nach einer Operation nicht mehr sprechen konnte, wirkte sie noch im Jahr 2012 beim Dokumentarfilm Ballerina mit, mit dem Maja Friis das Leben der Künstlerin verfilmte.


21. April 1644: Der schwedische Befehlshaber Torsten Stålhandske
21. April 1816: Der Kriegsherr Johan af Puke
21. April 1849: Hedemora in Dalarna bekommt eine Feuerwehr
21. April 1612: Karl IX. ein Ersatzkönig leitet Schweden
21. April 1909: Die Saluhallen (Markthalle) in Lund
21. April 1912: Siri von Essen, die stärkste Frau Strindbergs
21. April 1917: Streik und Revolution in Schweden
21. April 1948: Klasse Möllberg, der Liebling schwedischer Kinder
21. April 1996: Der Cedergrenska Turm in Danderyd 

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Samstag, 20. April 2019

Der Architekt Johan Fredrik Åbom

Johan Fredrik Åbom wurde am 30. Juli 1817 in Stockholm geboren und begann nach einer Maurerlehre und dem Besuch des Technologischen Instituts ein Studium an der Kunstakademie um dort Architektur zu studieren. Nach Abschluss des Studiums gründete Åbom einerseits ein eigenes Architekturbüro, arbeitete jedoch gleichzeitig an Staatsaufträgen, von 1843 bis 1853, unter anderem, für die Gefängnisverwaltung, war also für den Bau sämtlicher Gefängnisse jener Zeit verantwortlich, wobei der Architekt 1852 auch ein staatliches Stipendium für eine Studienreise nach Deutschland erhielt.

Da Johan Fredrik Åbom in ganz Schweden arbeitete und bereit war jede Art von Bau zu verwirklichen, entwickelte er sich zu einem der bedeutendsten Architekten des 19. Jahrhunderts, wobei der Architekt nicht nur Wohnhäuser, Kirchen, Theater, Krankenhäuser und Fabriken baute, sondern auch einige Grabdenkmäler und er der erste Architekt Schwedens war, der für Rörstrand Kachelöfen zeichnete. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass Åbom auch zu den Gründern der Stockholmer Bauvereinigung gehörte und den Architekturstil Ende des 19. Jahrhunderts stark prägte und zum königlichen Architekten ernannt wurde.

Einen besonderen Einfluss hatte für Johan Fredrik Åbom seine Arbeit für die Mechanische Werkstatt Bolinder in Stockholm, für die er zwischen 1850 und 1860 arbeitete. Da eine mechanische Werkstatt zu jener Zeit nicht nur für die Industrie arbeitete, sondern auch tägliche Haushaltsgegenstände in Gusseisen schuf, entstanden zahlreiche dieser Gerätschaften auf dem Reißbrett des Architekten. Diese Arbeit wiederum brachte Johan Fredrik Åbom, der am 20. A
pril 1900 starb, auf die Idee auch an gusseisernen Grabmonumenten zu arbeiten. Das Stadtmuseum in Stockholm hat in seinen Archiven sieben dieser Skizzen, die Åbom sogar als Aquarellzeichnungen vorlegte.

20. April 1535: Ein Sonnenphänomen und eine politische Auseinandersetzung
20. April 1794: Johan Henric Kellgren, erster Vorsitzender der Svenska Akademien
20. April 1806: Sara Elisabeth Moraea und Carl von Linné
20. April 1903: Dagmar Edqvist und die selbständige Frau des 20. Jahrhunderts
20. April 1907: Tradition der Majblomman (Maiblume) in Schweden
20. April 1940: Das Bio Roy, einst Bio Royal, in Göteborg
20. April 1947: Björn Skifs, mehr als nur ein schwedischer Sänger
20. April 1956: Beatrice Ask, Justizministerin Schwedens
20. April 1978: Neues Thronfolgegesetz in Schweden
20. April 1993: Der Künstler Ragnar Person

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Freitag, 19. April 2019

Der Reichsrat Emanuel De Geer

Emanuel De Geer wurde am 19. Oktober 1748 als Sohn eines Fabrikbesitzer geboren und entschied sich sehr früh für eine militärische Laufbahn. Im Jahr 1764 wurde er Fähnrich der Leibgarde, aber schon sieben Jahre später gab er dann seinen Dienst auf um bei der Witwenkönigin Lovisa Ulrika Kammerherr zu werden. In den kommenden Jahren hatte er mehrere diplomatische Aufträge, bis er 1786 dann von Gustav III. als Reichsrat zurück nach Stockholm gerufen wurde. Als intelligenter Politiker entdeckte er sehr bald, dass der König den Reichsrat auflösen wollte um nur einige Getreue um sich zu sammelt. Im Jahr 1787 bat er daher um seinen Abschied und konnte damit jede Konfrontation mit Gustav III. vermeiden.

Politisch nimmt Emanuel De Geer eine gewisse Sonderstellung am Hof ein, da er an keinerlei Intrigen interessiert war und daher die vermutlich einzige neutrale Person war, die dem König nahestand. Gustav III. wollte diese Neutralität zu seinen Gunsten ausnutzen, erst indem er De Geer als Diplomat nach Haag schickte, damit dieser dort die politische Tendenz ausspioniere, später um De Geer zu einer Einflussnahme bei den Verwandten des Königs zu bewegen, da das eigene Geschlecht sich als die größte Gefahr für die Macht des Königs zeigte. Beide Aufträge erfüllte De Geer auf diplomatische Weise, ohne dass er jedoch auch nur für eine der Seiten Stellung nehmen musste.

Bevor sich Emanuel De Geer, der am 19 April 1803 starb, 1787 ganz aus der Politik zurückzog, kämpfte er auch noch gegen zwei andere Punkte, die er als schädlich für Schweden betrachtete. Zum einen wollte er den Pastoratverkauf durch Adelige unterbinden, die teilweise das gleiche Pastorat gegen viel Geld an mehrere Priester verkauften, obwohl nur ein Priester das Amt auch antreten konnte, zum anderen wollte er Gustav III. dazu bewegen die königlichen Alkoholbrennereien abzuschaffen, die der König ohne Beratung im Reichstag geschaffen hatte, sondern das Alkoholbrennen allgemein wieder zulassen, jedoch den Alkohol mit einer Steuer zu belegen. In beiden Fällen konnte De Geer nur teilweise von Erfolg reden.


19. April 1552: Olaus Petri und die schwedische Reformation
19. April 1632: Sigismund, ein König nicht wie die anderen
19. April 1738: Der schwedische Bischof Johan Wingård
19. April 1819: Der schwedische Fabrikant John Lenning
19. April 1864: Der schwedische Architekt Erik Lallerstedt
19. April 1868: Der Architekt Erik Julius Lallerstedt
19. April 1873: Die Künstlerin und Schriftstellerin Ruth Milles
19. April 1892: Sigfrid Lindström und die moderne Welt der Sagen
19. April 1916: Der Trollhätte-Kanal wird für den Verkehr geöffnet
19. April 1958: Von Trelleborg nach Sassnit
19. April 1986: Der schwedische Komponist Dag Wirén
19. April 2004: Per Verner-Carlsson, der Revolutionär des schwedischen Theaters

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 18. April 2019

Die schwedische Bloggerin Kissie, Alexandra Nilsson

Alexandra Nilsson, in Bloggerkreisen bekannt als Kissie, kam am 18. April 1991 in Stockholm zur Welt und begann im Januar 2007 zu bloggen, in einer Zeit, als sich kaum jemand darum kümmerte ob ein Artikel von der Wirtschaft finanziert wurde oder tatsächlich die eigene Meinung und Erfahrung spiegelte. Kissie war mit ihrem Blog so erfolgreich, dass sie bereits 2009 pro Woche 583.440 Leser hatte, also im Ranking vor der legendären Blondinbella lag, eine Zahl, die man heute jedoch stark in Zweigel ziehen muss, da sich der Blog von Beginn an an junge Frauen richtete, von denen man in Schweden gerade einmal die genannte Menge findet, aber wohl kaum jede unter ihnen auch jede Woche den Blog Kissies besuchte.

Wie viele erfolgreiche Blogger Schwedens, die sich mittlerweile in Influencer verwandelten, hat Alexandra Nilsson keine höhere Ausbildung und widmet sich ausschließlich der Tätigkeit ihren Lesern einfach gehaltene Informationen über ihr Leben zu bieten, und dabei für verschiedene Produkte Werbung zu machen, was Kissie im Jahr 2018 eine Geldstrafe von 100.000 Kronen brachte, da das Gericht ansah, dass sie Schleichwerbung mache, also in ihren Beiträgen nicht immer deutlich hervorgeht ob es sich um eine eigene Meinung oder eine bezahlte Werbung handelt. Nilsson ist der Meinung, dass die Gesetzgebung zu wage sei um alles richtig machen zu können, eine Meinung, die das Verbraucheramt nicht teilt.

Alexandra Nilsson Kissie geriet, im Gegensatz zu mehreren anderen Influencern bereits mehrmals in Konflikte, denn 2011 bedrohte sie den Kulturschef von Nyheter24 mit einem Messhandel von Seiten extrem rechter Kreise, sie wurde kritisiert, weil sie einige ihrer Fotos mit Photoshop behandelt hatte und sie wurde, andererseits, rassistisch angegriffen, als sie bekannt gab, dass sie polnischer Herkunft sei. Als Reaktion auf diese Beleidigungen gab Nilsson im Februar bekannt, dass sie ihren Familiennamen in Petroniak, den Familiennamen ihrer Mutter, ändern werde, da Nilsson ein zu banaler Name sei und in Schweden quasi jeder Nilsson heißen könne. Unabhängig davon, ob Kissie positiv oder negativ in der Presse erscheint, so gehört zu den wichtigsten Influencern Schwedens, die für unzählige junge Frauen Schwedens ein Vorbild ist.


18. April 1589: Prinz Johan verzichtet zweimal auf die schwedische Krone
18. April 1647: Der Künstler und Heraldiker Elias Brenner
18. April 1676: Fredrik I., König Schwedens dank seiner Ehefrau
18. April 1759: Thomas Thorild, der revolutionäre Schriftsteller des 18. Jahrhunderts
18. April 1817: General Carl Nathanael af Klercker
18. April 1854: Julia Nyberg und die philanthropischen Balladen des 19. Jahrhunderts
18. April 1873: Die Künstlerin Gisela Trapp
18. April 1896: Der Literaturwissenschaftler Henry Olsson
18. April 1896: Henry Olsson und die wissenschaftliche Literaturgeschichte
18. April 1897: Der schwedische Skiläufer Per-Erik Hedlund
18. April 1962: Jan Björklund, der Kultusminister mit militärischem Hintergrund
18. April 1965: Der Priester, der sich für die Homosexualität einsetzt

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 17. April 2019

Der Politiker Graf Gustaf Bonde

Gustaf Bonde kam am 17. Aril 1682 als Sohn eines Gerichtspräsidenten in Stockholm zur Welt und studierte ab 1695 erst an der Universität Åbo (Turku), bis er 1702 an die Universität Tübingen wechselte und dort sein Jurastudium beendete. Zwischen 1703 und 1705 unternahm Bonde eine ausgedehnte Studienreise durch Österreich, Italien, Frankreich und die Niederlande, um anschließend bei der Witwenkönigin Hedvig Eleonora als Kammerherr angestellt zu werden, einen Dienst, den Bonde rund zehn Jahre lang behalten sollte.

Im Jahr 1710 begann Gustaf Bonde dann eine politische Karriere, die allerdings dadurch geprägt war, dass er keinerlei Verantwortung übernehmen wollte und sich gegen alle Neuerungen wehrte, was ihm das Vertrauen in den Kreisen um den König brachte, da er dadurch auch die absolute Macht des Königs nicht in Frage setzte. Seine zögernde Haltung in politischen Fragen half Bonde zwar dazu nicht in Ungnade zu fallen, aber verzögerte auch seinen Aufstieg, der erst ab 1726 einsetzte, als Bonde sich der engen Gruppe um Arvid Horn anschloss und damit über diesen auch Zugang zu ausschlaggebenden Ämtern bekam.

Neben seinen politischen Tätigkeiten war Gustaf Bonde auch der Vorsitzende der Sicklakommission, einer konservativen religiösen Vereinigung von Pietisten, die nicht unbedingt den Werten der Staatsreligion entsprach. In diesem Rahmen betätigte sich Gustaf Bonde, der am 5. Dezember 1764 starb, auch als Schriftsteller und verfasste mehrere historische und naturwissenschaftliche Werke, allerdings im Sinne des Götizismus, der das klassische Heldentum in den Vordergrund stellte. Seine Werke kreisen daher teilweise um altnordische Könige, deren Existenz heute als extrem unwahrscheinlich eingestuft wird und die auch in der Zeit Gustaf Bondes stark angezweifelt wurden.


17. April 1742: Arvid Horn, der heimliche Regent Schwedens
17. April 1840: Der Regisseur und Theaterdirektor Axel Bosin
17. April 1868: Der erste Volkshochschule Schwedens wird gegründet
17. April 1870: Der schwedische Architekt Lars Israël Wahlman
17. April 1900: Das Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg
17. April 1907: August Strindbergs "Ein Traumspiel" hat Uraufführung
17. April 1909: Kid Severin, Schriftstellerin und Journalistin
17. April 1920: Bengt Anderberg, der Schriftsteller der schwedischen Erotik
17. April 1929: Alfred Berg entdeckt als Student die Musik
17. April 1970: Rudolf Petersson und der berühmteste Rekrut Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 16. April 2019

Die Textilkünstlerin Thyra Grafström

Thyra Grafström kam am 1. November 1864 als Thyra Boklund, als Tochter eines Künstlers, zur Welt und schloss sich mit 18 Jahren dem Verein der Freunde der Handarbeit an, wo sie als außerordentlich begabt betrachtet wurde und auf praktische Weise den Umgang mit Textilien lernte. Bereits ein Jahr vorher hatte Grafström auch ein Jahr lang die Technische Schule für Kunsthandwerk in Stockholm besucht und von ihrem Vater eine Einführung in das künstlerische Schaffen erhalten. Die Textilarbeiten Grafströms jener Zeit, insbesondere ihre Broderie, waren daher von Beginn an eine Mischung aus künstlerischem Handwerk und angewandter Kunst.

Als Thyra Grafström 1897 die Handarbetets Vänner verließ, hatte sich sich bereits einen gewissen Namen als Textilkünstlerin gemacht und öffnete ihr eigenes Textilatelier, was ihr ermöglichte ihre Werke nicht nur in einigen lokalen Geschäften zu verkaufen, sondern Kunden auch in Dänemark und Deutschland zu finden, wo die Nachfrage nach Textilkunst permanent am Steigen war. Bereits 1902 gab Grafström jedoch ihr Atelier wieder auf, allerdings nicht mangels Aufträgen, sondern weil sie in diesem Jahr einen festen Vertrag mit der Nordiska Kompaniet erhielt, was die Textilkünstlerin bis 1922 beschäftigte, da das Kaufhaus auch ihre exklusiven Kunden für die Arbeiten Grafströms gewinnen konnte.

Im Jahr 1922 öffnete Thyra Grafström erneut ein eigenes Textilatelier, nun aber in einer Zeit, in der sie nicht nur durch öffentliche Aufträge und die Nordiska Kompaniet bekannt geworden war, sondern man hatte in Schweden auch die Bedeutung von exklusiver und hochwertiger Textilkunst entdeckt, was auch dazu geführt hatte, dass im ganzen Land Geschäfte mit schwedischer Textilkunst entstanden waren. Thyra Grafström, die am 16. April 1925 in Stockholm starb, konnte die Textilkunst Schwedens zu neuen Höhen führen, was sich auch durch zahlreiche Preise ausdrückt, die die Künstlerin erhielt, und der Tatsache, dass sie zu jenen Künstlern gehört, die auch im Nationalmuseum einziehen konnten.


16. April 1851: Ernst Josephson, der Künster des Wahnsinns
16. April 1862: Hanna Rönnberg, Schriftstellerin und Künstlerin
16. April 1862: Hanna Rönnberg, finnlandschwedische Künstlerin und Schriftstellerin  
16. April 1888: Elsa Björkman-Goldschmidt, Schriftstellerin und Künstlerin
16. April 1910: Gunnel Beckman, vom Kriminalroman zum Kinderbuch
16. April 1937: Henric Westman und die Stadt Linköping
16. April 1938: Die schwedische Künstlerin Margot Öjemark Wiik
16. April 1943: Schwedische U-Boot HMS Ulven spurlos verschwunden
16. April 1964: Der schwedische Jazzmusiker Esbjörn Svensson

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 15. April 2019

Der Schriftsteller und Pomologe Olof Eneroth

Olof Eneroth kam am 15. April 1825 als Sohn eines Gewandhändlers in Brännkyrka zur Welt. Da der Vater jedoch starb als Eneroth gerade einmal vier Jahre alt war, zog die Mutter mit den Kindern nach Stockholm um dort eine Anstellung als Schulleiterin in einer Erziehungsanstalt anzunehmen und auf diese Weise die Familie zu versorgen. Als Eneroth das Gymnasiums abgeschlossen hatte, zog die Familie nach Uppsala. Im Jahr 1843 schrieb sich Eneroth dann an der Universität Uppsala in der philosophischen Fakultät ein und studierte insbesondere alte römische und griechische Autoren. 1849 schloss Eneroth sein Studium mit einem Kandidatexamen in Philosophie vorübergehend ab, denn erst nach längeren Auslandsreisen promovierte er im Jahre 1854.

Auch wenn Olof Eneroth ursprünglich Schriftsteller werden wollte, und er schriftliche Kontakte mit Fredrika Bremer, Thekla Knös, Sophie Adlersparre und anderen Schriftstellern pflegte, so sollte sich seine Laufbahn dennoch in zwei andere Richtungen entwickeln. Zum einen setzte sich Eneroth für die Entwicklung der damals neue entstandenen Volksschulen ein, mit dem Gedanken auch Mädchen die gleichen Ausbildungsmöglichkeiten zu geben. Durch zahlreiche Artikel in Zeitungen und Zeitschriften entwickelte sich Enereoth in diesem Rahmen zu einem der wichtigsten Influencer jener Zeit, der bedeutend zur Entwicklung der Volksbildung beitrug.

Olof Eneroth hatte allerdings auch den Gedanken, dass Frauen besonders gut für Gartenarbeiten geeignet wären und wollte daher bei jeder Volksschule auch einen Obstgarten sehen. Um dieses Ziel zu erreichen, veröffentlichte er 1862 ein Buch über die Anlage von Schulgärten und erklärte dabei den Vorteil von selbst gezüchtetem Gemüse und Obst, das die Gesundheit verbessern kann. Wenig später erschien dann sein Handbuch zum Gemüsegarten innerhalb der Landwirtschaft und nach einer längeren Studienreise, bei der er sich mit Äpfeln beschäftigte, erschien sein Handbuch zur schwedischen Pomologie, das Grundlagenwerk zur Apfelzucht in Schweden, das über Jahrzehnte hinweg ein Standartwerk der Gärtner und Landwirte wurde.

15. April 1659: Der Befehlshaber Adam Ludwig Lewenhaupt
15. April 1929: Der Musiker und Kunstkritiker Ulf Linde
15. April 1931: Tomas Tranströmer und die Renaissance der klassischen Versform
15. April 1931: Die Lyrik des Tomas Tranströmer
15. April 1942: Erik Femström, als Sänger bekannt unter dem Namen Jerry Williams
15. April 1942: Ludvig Nordström und das Paradies in Nordschweden
15. April 1990: Greta Garbo, von der Friseuse zum Weltstar
15. April 1992: Die schwedische Sängerin Amy Diamond
15. April 2003: Karin Fryxell und die Sagenwelt des Värmland

Copyright: Herbert Kårlin