Dienstag, 31. Mai 2016

Die schwedische Sängerin Anna Ternheim

Anna Ternheim kam am 31. Mai 1978 in Sollentuna zur Welt und begann im Alter von zehn Jahren zu singen und Gitarre zu spielen, allerdings mehr zur eigenen Freude. Im Gymnasium begann Ternheim dann auch mehr und mehr öffentlich aufzutreten, aber entschied sich nach der Hochschulreife dennoch gegen die Musik und begann 2003 an der KTH (Königlich Technische Hochschule) in Stockholm Architektur zu studieren. Als die Sängerin jedoch nach einem Semester einen Schallplattenvertrag angeboten bekam, änderte sie ihre Meinung, gab das Studium auf und setzte ganz auf Musik.

Im Jahre 2004 erschien Anna Ternheims erstes Album Somebody's Outside, und schlug mit mehreren Songs gleichzeitig ein. Ein Jahr später erlangte die Sängerin P3 Gold und einen Grammis, beide Preise als beste Newcomerin. Als Ternheim dann 2006 ihr nächstes Album präsentierte, Separation Road, hatte sie mit Girl Laying Down ihren ersten großen Hit und wurde für Today is a Good Day erneut mit Gold von P3 belohnt, dieses Mal als beste weibliche Künstlerin des Jahres. Es folgten weitere Preise und ihr erstes Album erschien noch im gleichen Jahr auch in Deutschland, Frankreich und zahlreichen anderen europäischen Ländern.

Nach ihrem dritten Album und ihrem bisher größten Hit What Have I Done, zog Anna Ternheim nach New York um dort neue Eindrücke zu sammeln und arbeitete an einem weiteren Album. Ternheim blieb in den USA und produzierte ihr viertes Album The Night Visitor in Nashville. 2015 begann die Sängerin an sich selbst zu zweifeln und überlegte die Musik an den Nagel zu hängen um zur Architektur zurückzukehren. Zurück in Stockholm fand Ternheim dann jedoch zurück zur Musik und es entstand ihr fünftes Album For The Young und bereitete eine Tournee für das Frühjahr 2016 vor. Anna Ternheim pendelt nun zwischen Stockholm und New York, wobei sie nicht nur als Sängerin und Musikerin einen guten Ruf hat, sondern auch als Songwriterin bereits ausgezeichnet wurde.


31. Mai 1307: Halmstad wird zur Stadt  ernannt
31. Mai 1321: Birger Magnusson kommt in Schweden an die Macht
31. Mai 1520: Gustav Vasa auf der Flucht
31. Mai 1849: Der schwedische Künstler Carl Fredrik Hill
31. Mai 1889: Unterricht für Taube in Schweden
31. Mai 1899: Olle Hedberg, der Autor, der seine Vergangenheit verbrannte
31. Mai 1899: Olle Hedberg, der Autor der den Absprung verpasste
31. Mai 1968: Erik Lindegren und die modernistische Lyrik Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

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Montag, 30. Mai 2016

Der Gärtner und Pomologe Rudolf Abelin

Rudolf Abelin kam am 30. Mai 1864 als Sohn eines Militärs in Malmö zur Welt, verbrachte die Kindheit jedoch überwiegend im Östergötland. Im Grunde hatte der Vater entschieden dass sein Sohn Jura studieren sollte, obwohl der Junge keinerlei Interesse daran zeigte. Abelin stand das Glück zur Seite, denn es wurde bei ihm eine Augenkrankheit festgestellt die das Studieren unmöglich machte. Abelin durfte sich daher im Rosenborgs Schlossgarten in Dänemark zum Gärtner und Pomologen ausbilden. Wie durch ein Wunder verschwand um diese Zeit dann auch die Augenkrankheit.

Nach seinem Examen als Diplomgärtner kehre Rudolf Abelin zurück nach Björnsnäs und begann dort seine ersten Gartenanlage anzulegen und ein Haus zu bauen. Abelin nannte diese Anlage Norrviken, eine Gartenanlage die sich mit der Zeit in einen wahren Park verwandelte und heute jedes Jahr zehntausende von Besuchern anzieht und eine ideale Kulisse für Hochzeitspaare bildet, denn selbst die Apfelbäume an der Einfahrt bilden bis heute eine Art Kunstwerk, wobei auch das Haus Abelins heute Café und Ausstellungsraum ist. In diesem Garten gründete Abelin 1889 auch eine Schule für weibliche Gärtner, was in diesen Jahren völlig ungewöhnlich war.

Rudolf Abelin, der auch mehrere Fachbücher für Hobby- und Berufsgärtner schrieb, 1942 jedoch Norrviken verkaufen musste, und am 2. Januar 1961 starb, muss nicht mehr miterleben wie sein Lebenswerk vermutlich dem Ende zugeht, denn seit 1965 wollten verschiedene Unternehmen im Garten Häuser, Hotels, eine Golfbahn und anderes mehr bauen, da die Aussicht auf das Meer hier große Gewinne verspricht. In den letzten Jahren zeigt sich die schwedische Tennisstadt Bostad, die an wohlhabendem Tourismus interessiert ist, jedoch offen Norrwikens Gartenanlagen eine neue Bestimmung zu geben und für die bis zu 50.000 Gartenliebhabern, die bisher jedes Jahr die Pflanzungen bewunderten, kann jedes Jahr das letzte sein in dem sie die Pracht der Anlage noch bewundern können.


30. Mai 1815: Carl Edward Norström, Pionier des schwedischen Eisenbahn
30. Mai 1898: Hjalmar Gullberg und das klassische Hörspiel in Schweden
30. Mai 1900: Nils Fredrik Sander und populärwissenschaftliche Mythologie
30. Mai 1907: Carl Rupert Nyblom, von der Romantik zum Realismus
30. Mai 1908: Hannes Alfvén, ein Nobelpreisträger als Kernkraftgegner
30. Mai 1934: Die Arbeitslosenversicherung in Schweden
30. Mai 1940: Der schwedische Flugpionier Kurt Björkvall
30. Mai 1940: Jan Lööf schafft eine Welt für Kinder
30. Mai 1958: Marie Fredriksson, die Sängerin von Roxette
30. Mai 1995: Der merkwürdige Tod von Osmo Vallo 

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Sonntag, 29. Mai 2016

Der Schriftsteller und Zeitungsverleger Victor Hugo Wickström

Victor Hugo Wickström wurde am 29. Mai 1856 als Sohn eines Schuhmachers in Hedemora geboren. Nach seiner Hochschulreife studierte Wickström erst an der Universität Uppsala und anschließend der Universität Lund Philosophie. Auch  wenn er sein Studium mit einem Doktorat abschloss, so waren seine Leistungen nicht überragend und er musste sich mit einer Arbeit als Lehrer in Östersund zufrieden geben, einer Stadt, die damals gerade einmal 3000 Einwohner hatte.

Bereits im ersten Jahr in Östersund wurde Victor Hugo Wickström auch zum Redakteur und Herausgeber der liberalen Jämtlandsposten, was den 30-jährigen weitaus mehr interessierte als der Schuldienst, was sich auch daran zeigt, dass Wickström die Jämtlandsposten fünf Jahre später aufkaufte. Diese doppelte Position verhalf dem Journalisten und Lehrer auch als Politiker in den Reichstag gewählt zu werden, obwohl er dort nur eine Nebenrolle spielte.

Victor Hugo Wickströms Erfolg als Journalist lag zum einen an seiner Fähigkeit zu schreiben, zum anderen daran, dass selbst seine Interviews sehr persönlich gefärbt waren und bisweilen dem Klatsch nahe kamen. Als Schriftsteller arbeitete Wickström unter mehreren Namen, wobei er seine Werke alle im Eigenverlag herausbrachte und in der ihm gehörigen Druckerei druckte. Wickström, der für seine Zeit sehr bereist war, war als Schriftsteller extrem produktiv, denn insgesamt schrieb er, nach den bisherigen Literaturverzeichnissen, knapp 50 Bücher, die vom Roman und dem Reisebericht bis zu Poesie, Schauspielen und populärwissenschaftlichen Werken reichten. Das letzte Werk Wikmans hieß Sanningen om Stockholm. Am 29. Dezember 1907, nur wenige Tage nach der Herausgabe des Buches beging Victor Hugo Wickström in Östersund Selbstmord.


29. Mai 1766: Baltzar von Platen, der Gründer des Göta Kanals
29. Mai 1772: König Gustav III. will die Macht nicht teilen
29. Mai 1856: Edvard Hedin, der Gründer der Freikirche Helgelseförbundet
29. Mai 1938: Körperstrafe und Dunkelhaft werden in Schweden abgeschafft
29. Mai 1940: Hemvärnet, eine paramilitärische Einheit in Schweden
29. Mai 1956: Långholmen, ein Gefängnis wird zum Hotel
29. Mai 1985: Der mysteriöse Tod der Journalistin Cats Falck

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Samstag, 28. Mai 2016

Der schwedische Architekt Lars-Erik Lallerstedt

Lars-Erik Lallerstedt kam am 28. Mai 1910 als Sohn eines renommierten Architekten in Stockholm zur Welt und studierte an der KTH (Kungliga Tekniska Högskolan) in Stockholm Architektur, ein Studium, das er 1936 erfolgreich abschloss. In den Folgejahren arbeitete Lallerstedt eng mit seinem Vater zusammen, wobei sein erster großes Projekt die Flugtechnische Versuchsanstalt in Stockholm war, die die beiden gemeinsam ab 1938 zeichneten, obwohl dieses Amt als solches erst 1940 gegründet werden sollte.

Ende der 40er Jahren übernahm Lars-Erik Lallerstedt das Amt seines Vaters als Chefarchitekt für die schwedische Post. Dies führte auch dazu, dass Lallerstedt heute als der Bauherr von Posthäusern gilt, die er überwiegend im Funktionalismus gestaltete. Sehr viele der Gebäude sind heute abgerissen oder, wie im Fall von Luleå, umgebaut worden und dienen heute anderen Zwecken. Lediglich das Posthaus in Sundsvall wurde mittlerweile unter Denkmalschutz gestellt und ist damit ein typisches Baudenkmal des Architekten geworden.

Als in den 50er Jahren die Aufträge für Postgebäude abnahmen, begann Lars-Erik Lallerstedt, der am 1. März 1978 auf Mallorca starb, bei seinen Bauten mehr zu Beton und Glas zu greifen. Während Lallerstedt Mitte der 50er Jahre vor allem Bürohäuser und Krankenhäuser, unter anderem in Falköping und Karlskrona, baute, kam 1960 ein neuer bedeutender Auftrag, nämlich der Bau des vierten Hochhauses in der Sergelgatan in Stockholm, eine sehr bedeutende Aufgabe, denn fünf der bedeutendsten Architekten Schwedens sollten jeweils eines der Hochhäuser bauen, die stilmäßig eine Einheit ausmachen, jedoch bei der Gestaltung der Fassaden und der Materialwahl ein Markenzeichen jedes Architekten sein sollten.


28. Mai 1853: Carl Larsson, der volksnahe Maler Schwedens
28. Mai 1858: Der schwedische Erfinder Carl Richard Nyberg
28. Mai 1914: Selma Lagerlöf, Mitglied der Svenska Akademien
28. Mai 1961: Die Skandale der Fotografin Elisabeth Ohlson Wallin
28. Mai 1999: Die Malexandermorde ändern das schwedische Rechtssystem

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Freitag, 27. Mai 2016

Die schwedische Künstlerin Astrid Sampe

Astrid Sampe kam am 27. Mai 1909 als Tochter eines Fabrikanten in Nacka bei Stockholm zur Welt. Zwischen 1928 und 1932 besuchte Sampe die Tekniska Skolan in Stockholm, das heutige Konstfack und, zeitweise parallel dazu die Royal College of Art in London. Nach Abschluss ihrer Studien unternahm die Künstlerin und Designerin zahlreiche Studienreisen in andere Länder um sich insbesondere mit den internationalen Trends in der Textil- und Teppichkunst vertraut zu machen, einem Thema, dem sie bis zu ihrem Lebensende am 1. Januar 2002 treu blieb.

Im Jahre 1935 wurde Astrid Sampe bei der Nordiska Kompaniet angestellt und nur ein Jahr später zur Direktorin der neu eingerichteten Textilkammer ernannt. Auch wenn Sampe bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1971 die gleiche Position behielt, revolutionierte sie die Textilindustrie Schwedens. Für Astrid Sampe war die Pensionierung allerdings auch nur ein Neustart, denn unmittelbar danach gründete sie in Stockholm ihr eigenes Atelier für Textildesign und Innenausstattung, was ihr ermöglichte weitaus breiter zu arbeiten als vorher.

Vieles, was man heute in Schweden als selbstverständlich betrachtet, geht im Grunde auf Astrid Sampe zurück, den sie führte in Schweden den Textildruck, unter anderem auch den Fotodruck, ein, war die erste, die mit Kunstfasern arbeitete und damit Kleidung schuf, die sich bei Regen nicht unmittelbar mit Wasser vollsaugte und sie arbeitete an Textilien, die noch heute als Theatervorhänge dienen oder bedeutende Gebäude weltweit schmücken. Sampe war in den 70er Jahren auch die erste Textildesignerin Schwedens, die mit Hilfe eines Computer Textilmuster entwickelte. Da eines der von ihr entworfenen Küchenhandtücher nach noch über 50 Jahren in den Geschäften zu finden ist, reicht der Ruf Sampes weit über ihren Tod hinaus, auch wenn kaum noch jemand ihren Namen kennt.


27. Mai 1859: Torsten Rudenschöld, der Gründer der schwedischen Volksschule
27. Mai 1873: Die Krone macht in Schweden ihren Einzug
27. Mai 1901: Artur Hazelius, das Nordische Museum und Skansen
27. Mai 1953: Die Krankenversicherung in Schweden
27. Mai 1962: Mare Kandre und der moderne Frauenroman Schwedens
27. Mai 1965: Der Tierpark Kolmården, der Safaripark Schwedens
27. Mai 2010: Der Käsetag in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Donnerstag, 26. Mai 2016

Der schwedische Schriftsteller Lorenz Peter Bagge

Lorenz Peter Bagge kam am 26. Mai 1775 als Sohn eines Kaufmanns in Göteborg zur Welt und studierte nach seiner Hochschulreife im Jahre 1788 an der Universität Lund Theologie. Einige Jahre nach Abschluss des Studiums begann er 1795 ein weiteres Studium an der Universität Uppsala, das er nur zwei Jahre später mit dem Kanzleiexamen beendete, das ihm theoretisch den Weg in die höhere Administration Schwedens ermöglichte. Allerdings zerschlug sich dieser Plan, da Bagge die schriftliche Aufnahmeprüfung im Kanzleikollegium nicht schaffte.

Das älteste überlieferte Gedicht von Lorenz Peter Bagge stammt aus dem Jahre 1790, dem vier Jahre später seine erste Gedichtsammlung Försök af en yngling folgte. Auch wenn dieser kleine Band sehr positiv von der Kritik aufgenommen wurde, so enthielt er nur einige wenige von Thomas Thorild, Carl Gustaf af Leopold und der deutschen Wertherbewegung beeinflusste Gedichte und überwiegend Übersetzungen der deutschen Schriftsteller Friedrich Gottlieb Klopstock, Christoph Martin Wieland und Salomon Gessner.

Nach dem Scheitern seiner Berufspläne verschlechterte sich die finanzielle Situation von Lorenz Peter Bagge. Leopold verhalf ihm jedoch zu einer Anstellung an der Svenska Akademien, was ihm wenige Jahre später ermöglichte eine längere Zeit nach Deutschland zu reisen und schließlich auch von der Regierung Pommerns beschäftigt zu werden. Als Pommern jedoch nach Dänemark abgetreten wurde, kehrte Bagge zurück nach Schweden. In diesen Jahren veröffentlichte Bagge einige wenige philosophische Schriften, übersetzte jedoch mehrere deutsche Theaterstücke ins Schwedische. Während Kritiker Bagge zu Beginn noch schätzten, bemerkten sie jedoch bald seine geringe intellektuelle Leistung, was dazu führte, dass Bagge die letzten Jahre vor seinem Tod am 11. November 1840 unter sehr bescheidenen Verhältnissen leben musste.


26. Mai 1879: Der Streik von Sundsvall, der erste Großstreik Schwedens
26. Mai 1888: Karolina Widerström, die erste Ärztin Schwedens
26. Mai 1931: Sven Delblanc und die Nachkriegsliteratur Schwedens
26. Mai 1931: Sven Delblanc, Autor und Literaturwissenschaftler
26. Mai 1931: Die pädagogische Reformatorin Anna Sandström 
26. Mai 1943: Alice Tegnér und die Kinderlieder Schwedens
26. Mai 2012: Die schwedische Sängerin Loreen und der ESC

Copyright: Herbert Kårlin

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Mittwoch, 25. Mai 2016

Der schwedische Künstler Hans Hedberg

Hans Hedberg kam am 25. Mai 1917 als Sohn eines Industrieunternehmers in Köpmanholmen bei Örnsköldsvik zur Welt und begann 1939 bei Otte Sköld Kunst zu studieren, setzte ab 1944 bei Isaac Grünewald fort und ging, unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs, an die Kunsthochschule im dänischen Kopenhagen. Nur ein Jahr später begab sich Hedberg nach Paris zur Malerschule Colarossi, um jedoch 1947 plötzlich von der Malerei zur Keramik zu wechseln, die er 1947 im Instituto d'Arte Della Ceramica im italienischen Faenza studierte. Zurück in Schweden hatte Hedberg dann 1953 seine erste Keramikausstellung in Stockholm.

Im Jahr 1949 entschied sich Hans Hedberg nach Südfrankreich zu ziehen und sich dort fest niederzulassen, auch wenn er weiterhin regelmäßig in seine Heimat zurückkehrte und in Schweden auch den ersten Erfolg hatte. Seine keramischen Arbeiten, die gleichermaßen von Südfrankreich als auch der Höga Kusten beeinflusst sind und Hedberg zahlreiche Preise brachten, brachten Hedberg 1967 in Paris auch den großen Durchbruch, als der Künstler ein übergroßes naturgetreues Ei in Keramik präsentierte, mit einer Art von Glasur, die Kunstkritiker bis zu diesem Zeitpunkt noch nie gesehen hatten und die ein Warenzeichen des Künstlers wurde.

Hans Hedberg, der in Südfrankreich, unter anderem, mit Marc Chagall, Pablo Picasso, Henri Matisse und Fernand Léger zusammenarbeitete, spezialisierte sich auf überdimensionale Keramikfrüchte und gigantische Eier, die man heute in mehreren königlichen Privatsammlungen und den größten Museen weltweit finden kann, was den Künstler auch zu einem der bedeutendsten Keramikkünstler der Gegenwart macht. Hans Hedberg, zu dessen Ehren man in Örnsköldsvik auch ein kleines Museum einrichtete, starb am 27. März 2007 im französischen Biot.


25. Mai 1622: Gustav II. Adolf gründet die Stadt Borås
25. Mai 1667: Gustaf Bonde, ein Gegner der schwedischen Kriege
25. Mai 1820: Die vielseitige Karriere des Eric Ruuth
25. Mai 1890: Frans Hodell, Schauspieler und Schriftsteller
25. Mai 1915: Jokkmokks-Jokke und das schwedische Volkslied
25. Mai 1930: Ohne Pass zwischen Schweden und Dänemark über den Öresund
25. Mai 2006: Lars Gyllensten, philosphische Gedanken zum Alltagsleben
25. Mai 2013: Das schwedische Weltkulturerbe Hälsingegårdar

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 24. Mai 2016

Der schwedische Künstler Ivan Aguéli

Ivan Aguéli, später Abd Al-Hadi Aghili, kam am 24. Mai 1869 als Sohn eines Stallmeisters und Veterinärs unter dem Namen John Gustaf Agelii in Sala zur Welt. Nachdem er in den Schulen in Sala, Västerås, Falun und Stockholm, die er im Laufe der Zeit besuchte, regelmäßig scheiterte, schickte der Vater Aguéli 1886 nach Visby auf Gotland um dort seine Studien fortzusetzen. Dies zeigte sich später als eine sehr gute Entscheidung, denn auf Gotland wurde die künstlerische Neigung Aguélis entdeckt und der spätere Künstler hatte Richard Bergh und Karl Nordström, zwei anderen schwedischen Künstlern, als Freunde.

Bereits 1890, im Alter von 19 Jahren, machte John Gustaf Agelii eine erste Studienreise nach Paris, bei der er nicht nur seinen Namen in Ivan Aguéli änderte, sondern auch die moderne Kunst kennenlernte, die ihn bei allen seinen späteren Arbeiten beeinflusste. Aguéli kam in Kontakt mit Cézanne, Gaugin, van Gogh und Émile Bernard, verkehrte in den anarchistischen Kreisen von Paris, setzte sich gegen Stierkampf ein und verkehrte privat mit Madame Huot, eine der früheren Kämpferinnen für das Recht der Tiere. Aguéli stieß in Paris seine Vergangenheit ab und öffnete sich allen modernen Strömungen

Im Jahr 1894 reist Ivan Aguéli nach Kairo um dort Arabisch und islamische Philosophie zu studieren, was nach wenigen Jahren zu einer weiteren Namensänderung führt. Aguéli war der erste Europäer, dem es gelang den Titel eines eines Mukaddim zu erlangen, die es ihm erlaubte den Sufismus weiterzuverbreiten. Aguéli entwickelte in dieser Zeit die kunstphilosophische Theorie, die auf die islamische Esoterik baut. Die Werke des Künstlers waren damit der Zeit weit voraus, was jedoch auch dazu führt, dass Aguéli in Schweden nicht verstanden und nicht geschätzt wurde. Vermutlich auf Grund seiner fortschreitenden Taubheit starb der Künstler am 1. Oktober 1917 bei einem Eisenbahnunglück in Barcelona.


24. Mai 1276: Der schwedische König Magnus Ladulås
24. Mai 1907: Der schwedische Architekt Leif Reinius
24. Mai 1909: Schweden gründet die ersten Nationalparks Europas
24. Mai 1918: Die schwedische Künstlerin Harriet Löwenhjelm
24. Mai 1919: Frauen bekommen in Schweden das allgemeines Wahlrecht
24. Mai 1973: Die schwedische Countrysängerin Jill Johnson

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Montag, 23. Mai 2016

Martin Nilsson: Krikaturist, Schriftsteller und Liederautor

Martin Nilsson wurde am 23. Mai 1890 als Sohn eines Arbeiters in Stockholm geboren und ging mit 14 Jahren zur See. Als er nach drei Jahren abmusterte, hatte er nicht nur Erfahrung als Seemann gesammelt, sondern er hatte auch begonnen Karikaturen zu zeichnen. Noch 1907 zeigte er einige dieser Zeichnungen Hasse Zetterström, dem Chefredakteur der ironischen Zeitschrift Söndags-Nisse. Zetterström erkannte unmittelbar das Talent Nilssons und kaufte ihm nicht nur einige seiner Zeichnungen ab,sondern sorgte auch dafür, dass Nillson als Stipendiat an der Althins målarskola aufgenommen wurde um dort auch die Technik des Zeichnens von Grund auf zu lernen.

Nur ein Jahr später begann Martin Nilsson für die satirische Zeitschrift Pajazzo zu arbeiten, wobei der Zeichner bald darauf Aufträge für nahezu alle ironischen und satirischen Zeitschriften Schwedens erhielt, denn neben Söndags-Nisse arbeitete er für Strix, Puck, Nya Nisse, Kaspar und andere mehr. Bedeutend sollte für Nilsson jedoch die politische satirische Zeitschrift Naggen werden, die Erik Lindorm zum Simplicissimus Schwedens machte, denn bei dieser Zusammenarbeit entwickelte Nilsson seinen von Albert Engström beeinflussten persönlichen Stil, der den Zeichner zu einem der bedeutendsten Karikaturisten Schwedens machte, wobei die Stärke des Künstlers ab dieser Zeit die volkstümliche Anekdote war.

In den Jahre zwischen 1917 und 1919, als Martin Nilsson vor allem für Naggen zeichnete, begann er auch die ersten Seemannslieder zu veröffentlichen, die wiederum Ernst Rolf hörte und in einigen seiner Revuen verwendete. In den Folgejahren war Nillson als Liederschreiber extrem aktiv und gab mehrere Sammlungen von Seemannslieder heraus, die teilweise auch von Fred Åkerström übernommen wurden. Ab 1924 bis zu seinem Tod am 22. September 1963 entwickelte sich Martin Nilsson dann auch noch zu einem Schriftsteller von humoristischen Novellen, die er alle selbst bebilderte. Die meisten dieser Novellen erschienen in der damaligen Arbeiterpresse, also im Social-Demokraten und in Vi. Erst wesentlich später erschienen dann auch zwei Novellensammlungen Nilssons in Buchform.


23. Mai 1654: Nicodemus Tessin der Jüngere und das Stockholmer Schloss
23. Mai 1843: Der schwedische Künstler Karl Konrad Simonsson
23. Mai 1891: Pär Lagerkvist und ein Leben ohne Gott
23. Mai 1913: Folke Mellvig, der schwedische Krimiautor der 50er Jahre
23. Mai 1929: Die schwedische Schauspielerin Ulla Jacobsson
23. Mai 1936: Der Stockholmer Flughafen Bromma
23. Mai 1944: Lena Nyman und die sündige Filmwelt Schwedens
23. Mai 1951: Tetra Pak, eine schwedische Marke und Erfindung
23. Mai 1962: Die neunjährige schwedische Grundschule

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 22. Mai 2016

Die schwedische Künstlerin Amalia Lindegren

Amalia Lindegren kam am 22. Mai 1812 unehelich und offiziell nicht genanntem Vater in Stockholm zur Welt. Da die Mutter sehr früh starb, wurde das Mädchen ab dem Alter von drei Jahren von der Witwe des eventuellen Vaters adoptiert und erzogen. Bereits als Kind begann Lindegren mit Bleistift Portraits zu zeichnen. Als die spätere Künstlerin 1839 auch zur Ölfarbe griff, entdeckte Sophie Adlersparre das Talent und erteilte Lindegren den ihr vollkommen fehlenden Kunstunterricht, was wiederum dazu führte, dass Lindegren 1846 auch dem Skulpteur Carl Gustaf Qvarnström positiv auffiel.

Qvrnström setzte sich anschließend für Amalia Lindegren ein und erreichte dass die Künstlerin 1849 zu den ersten vier Frauen Schwedens gehörte, die als Schülerinnen an der Kunstakademie in Stockholm aufgenommen wurde, wenn auch noch in einer eigenen Abteilung für weibliche Künstler. Die Leistungen Lindegrens waren so herausragend, dass sie die erste Künstlerin Schwedens wurde, der ein Reisestipendium nach Paris verliehen wurde um dort ihre Ausbildung fortzusetzen. Lindegren blieb vier Jahre in Paris, ging anschließend nach München und Düsseldorf, setzte die Reise nach Rom fort und schloss 1856 ihre Ausbildung in Paris ab.

Zurück in Schweden ließ sich Amalia Lindegren als Porträtmalerin in Stockholm nieder, hielt sich jedoch sehr viel in Dalarna auf, und malte dort vor allem Motive aus dem Volksleben, die später als die Hauptwerke der Künstlerin betrachtet wurden. Der ungewöhnliche Charakter der Künstlerin zeigt sich allerdings bereits in ihrer Pariser Zeit, denn eines der ersten Gemälde, das sie an die Kunstakademie in Stockholm schickte, war ein Trinkgelage, ein Thema, an das sich bis dahin nie eine Künstlerin gewagt hatte. Amalie Lindegren, die am 27. Dezember 1891 in Stockholm starb, gehört noch heute zu den bedeutendsten Künstlerinnen Schwedens des 19. Jahrhunderts, die auch im Nationalmuseum vertreten ist.


22. Mai 1614: Die Gründung Kristianstads
22. Mai 1898: Der schwedische Künstler Axel Wallenberg
22. Mai 1934: Sibylla, mehr als eine Gatukök in Schweden
22. Mai 1946: Die Probleme des schwedischen Künstlers Isaac Grünewald
22. Mai 1949: Aino Trosell und die schwedische Frauen-Arbeiterliteratur
22. Mai 1974: Walter Ljungquist und der psychologische Roman Schwedens
22. Mai 2011: Die Frauenkämpferin Eva Moberg

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Samstag, 21. Mai 2016

Der schwedische Filmer Gustaf Boge

Gustaf Boge wurde am 21. Mai 1891 in Göteborg geboren und begann seine Karriere als Filmer und Regisseur im Jahre 1916, als er bei Mauritz Stillers Film Kärlek och journalistik hinter der Kamera stand, einer glücklichen Liebesgeschichte der Stummfilmzeit. Auch für Stillers Filme Herr Arnes pengar (1919) und Johan (1921) stand Boge hinter der Kamera, allerdings beide Male als zweiter Kameramann, obwohl er bereits in Victor Sjöströms Film Karin Ingmarsdotter des Jahres 1920 als erster Kameramann beschäftigt gewesen war.

In den gleichen Jahren entwickelte sich Gustaf Boge auch zu einem der ersten Filmjournalisten, denn zwischen 1920 und 1956 lieferte er eine bedeutende Menge an Beiträgen zum SF-Journalen, der wöchentlichen Revue, die in den schwedischen Kinos der Svensk Filmindustri vor Beginn der Hauptfilme gezeigt wurden. Seine bekannteste und wichtigste filmhistorische Arbeit erfolgte in diesem Rahmen in den Jahren 1923 und 1924, als Boge, gemeinsam mit dem Schriftsteller Sigfrid Siewerts, im Auftrage der Svenska Filmindustrin eine Reise um die Welt unternahm und diese filmisch dokumentierte.

Gustaf Boge war bis zu den 40er Jahren einer der gefragtesten Kameramänner Schwedens, der nicht nur die Augen eines Kameramanns hatte, sondern auch als Journalist, Regisseur und Filmer eine bedeutende Erfahrung aufwies. Zwischen 1930 und 1948 hatte Boge eine enge Zusammenarbeit mit Prinz Wilhelm und schuf dabei die sogenannten Landschaftsschilderung, die ein Bild Schwedens jener Epoche zeigen. Nach Ende dieser Produktion ging Gustaf Boge leider mehr und mehr auf den Industriefilm und Reklamefilme über und legte die Dokumentation, die seine gröbste Stärke war, zur Seite.


21. Mai 1085: Knut der Heilige verleiht Helsingborg die Stadtrechte
21. Mai 1742: Lars Roberg, der Gründer des Akademiska Sjukhuset
21. Mai 1751: Gudmund Jöran Adlerbeth und die gustavianische Epoche Schwedens
21. Mai 1800: Carl August Ehrensvärd, ein Admiral als Künstler
21. Mai 1875: Sophia Isberg, als Künstlerin bekannt als Jungfru Isberg
21. Mai 1894: Der schwedische Künstler Kurt Jungstedt
21. Mai 1949: Björn Ranelid, die Selbstüberzeugung in Person
21. Mai 1968: Der schwedische Künstler Bror Hjorth
21. Mai 1975: Marit Bergman und die Popkolonie für Mädchen
21. Mai 2010: Die schwedische Sängerin Anna-Lena Löfgren

Copyright: Herbert Kårlin

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Freitag, 20. Mai 2016

Der schwedische Theologe Jordan Edenius

Als Jordan Edenius am 20. Mai 1666 im Alter von nur 41 Jahren in Börje starb, hatte er eine außerordentliche Karriere hinter sich, da er am 11. September 1624 als Sohn eines armen Bauern in Brunskog im Värmland zur Welt gekommen war und damit die Bildung im Familienhaus als sekundär angesehen wurde. Sehr früh muss sich daher die Intelligenz des jungen Edenius gezeigt haben, so dass er von mehreren Seiten unterstützt wurde um sich 1641 an der Universität Uppsala einschreiben  zu können. 1652 legte Edenius dort auch sein Magisterexamen ab und begann eine wissenschaftliche Karriere.

Eine sehr wichtige Rolle für die Zukunft Jordan Edenius spielte vermutlich auch die Tatsache, dass er bereits im Alter von 14 Jahren auf verbale und schriftliche Weise den Unwillen der Värmländer gegen die neu eingeführten Zölle ausdrückte und damit das Sprachrohr der Bevölkerung wurde. Dies macht Edenius auch zu einem der ersten Schriftsteller Värmlands und zeigt eine sehr frühe hohe Bildung, die er nur über die Kirche erlangt haben konnte. Gleichzeitig zeigt dieses Engagement dass Edenius eine relativ fortschrittliche Einstellung seiner Zeit hatte, was sich später auch in seinen Schriften auswirkt, die kaum den konservativen Einstellungen jener Zeit folgten.

Nach seinem Magister an der Universität Uppsala wurde Jordan Edenius 1656 Studienrat an der philosophischen Fakultät der Universität, der eine Studienreise durch mehrere Länder folgte, und nur drei Jahre später wurde er zum Professor ernannt und erhielt gleichzeitig die Kirchengemeinde Börje als Priester. 1661 erhielt Edenius den Doktortitel in Theologie. Edenius, der als Opponent der Lehrmeinungen von Georg Stiernberg gilt, hatte breite Kenntnisse in theologischen Fragen und die Fähigkeit eine Meinung auch schriftlich gut auszudrücken, ohne je in die Polemik zu verfallen. Auf Grund seines frühen Todes konnte er leider nur sehr wenige theologische Schriften veröffentlichen.


20. Mai 1938: Einar Bergh und die Säffle-Oper
20. Mai 1940: Verner von Heidenstam und der Umbruch in eine neue Zeit
20. Mai 1948: Die Schiffsverbindung von Umeå nach Vasa
20. Mai 1952: Staffan Götestam und das bedeutendste Kindermuseum Schwedens
20. Mai 1964: Die schwedische Polizei wird verstaatlicht
20. Mai 2010: Das Fotomuseum Fotografiska in Stockholm 

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Donnerstag, 19. Mai 2016

Knut Agathon Wallenberg, Bankier, Mäzenat und Politiker

Knut Agathon Wallenberg kam am 19. Mai 1853 als Sohn eines Seeoffiziers in Stockholm zur Welt und hatte ursprünglich den Plan in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, hatte jedoch auch sehr früh eine solide Ausbildung als Bankkaufmann in Paris erworben, da sein Vater 1856 die Stockholms Enskilda Bank gegründet hatte, die sich anfangs sehr erfolgreich zeigte, während der Finanzkrise jedoch nur durch eine staatliche Unterstützung dem Konkurs entgehen konnte. Als Wallenberg denn 1886, nach dem Tod seines Vaters, die Bank übernahm, war Schweden im industriellen Aufschwung und das Bankgeschäft florierte.

Nachdem Knut Agathon Wallenberg auch Beziehungen zu französischen Banken hatte und Kredite in Schweden eine hohe Nachfrage aufwiesen, gelang es dem Bankier die  Stockholms Enskilda Bank in dieser Zeit zu einer der wichtigsten Banken der schwedischen Hauptstadt zu machen. Wallenberg war damit eine der Personen, die Schweden den industriellen Durchbruch ermöglichten, sich aber auch gleichzeitig in einen der reichsten und einflussreichsten Personen Schwedens verwandelte. Das hohe Einkommen Wallenbergs diente dem Bankier wiederum für Investitionen, unter anderem im Bergbau und im Immobilienmarkt.

Knut Agathon Wallenberg hatte jedoch nicht nur seinen persönlichen Wohlstand im Auge, sondern als wichtiger Politiker Stockholms dachte er auch an die Entwicklung Schwedens und ermöglichte, unter anderem durch eine bedeutende Spende, den Bau der Handelshochschule in Stockholm. Als Außenminister in den Kriegsjahren 1914 bis 1917 gelang es dem Politiker, unter Hjalmar Hammarskjöld, auch einen deutlichen Gegenpol gegen die deutschfreundlichen Strömungen in Regierung und Königshaus schaffen und damit die Stellung Schwedens zu stärken. Bereits 1917 gründete Wallenberg dann, gemeinsam mit Alice Wallenberg, seiner Ehefrau, die Knut und Alice Wallenberg Stiftung, die für ihre Einsätze in Kultur und Wissenschaft bekannt ist. Knut Agathon Wallenberg starb am 1. Juni 1938 im Alter von 85 Jahren in Stockholm.


19. Mai 1793: Jean Eric Rehn und der gustavianische Stil Schwedens
19. Mai 1890: Die Entwicklung der schwedischen Reederei Nordstjernan
19. Mai 1897: Der Silberschmied und Hofjuwelier Wiwen Nilsson
19. Mai 1903: Carl Snoilsky und die kulturelle Revolution Schwedens
19. Mai 1951: Religionsfreiheit und Svenska Kyrkan in Schweden
19. Mai 1956: Der schwedische Regisseur Kristian Petri

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 18. Mai 2016

Erzbischof und Professor Nicolaus Olai Bothniensis

Nicolaus Olai Bothniensis kam im Jahre 1550 als Sohn eines Priesters in Piteå zur Welt und schrieb sich im Juli 1578 an der Universität in Rostock ein um dort Theologie zu studieren. Bothniensis wählte vermutlich Rostock, weil dort der Glaube Luthers am deutlichsten vertreten wurde. Nach seiner Disputation im April 1584 kehrte der Theologe nach Schweden zurück um an der Hochschule in Stockholm Professor für Hebräisch und das Alte Testament zu werden, eine Professur, die gewisse Probleme mit sich brachte, da Bothniensis den Glauben des Königs Johan III. kritisierte, da der König noch in mehreren Punkten von der katholischen Lehre, aber auch der Mythologie des Nordens beeinflusst war.

Als die Hochschule in Stockholm im Jahre 1592 aufgelöst wurde, ging Nicolaus Olai Bothniensis nach Uppsala um dort seine theologische Laufbahn fortzusetzen. Da sich der Theologe bereits um diese Zeit als hervorragender theologischer Schriftsteller ausgezeichnet hatte, wurde er bei der Synode von Uppsala (Uppsala möte) auch zum Vorsitzenden gewählt, bei dem sich die schwedische Kirche voll zum Augsburger Bekenntnis stellte, was Bothniensis als einen der größten Erfolge Schwedens bezeichnete, da damit die Kirche des Landes eine klare Position einnahm und die religiöse Krise jener Zeit beendet wurde.

Nach der Synode von Uppsala wurde auch die Universität Uppsala wieder eingerichtet und Nicolaus Olai Bothniensis wurde dort als Professor für das Alte und Neue Testament, sowie für Hebräisch, eingesetzt, gleichzeitig aber auch zum Dompropst in Uppsala ernannt. Nach dem Tod des Erzbischofs Abraham Angermannus wurde Bothniensis 1599 zum Bischof gewählt, ohne jedoch je dazu geweiht zu werden, da der Theologe bereits am 18. Mai 1600 im Alter von 49 Jahren in Stockholm starb. Neben seinen religiösen Schriften, die noch heute eine gewisse Bedeutung haben, zeichnete sich Bothniensis auch durch die Herausgabe einer hebräischen Grammatik aus.


18. Mai 1160: Erich der Heilige in der schwedischen Geschichte
18. Mai 1160: Erik, der einsame Herrscher, hat Namenstag
18. Mai 1160: Erik der Heilige stirb bei Uppsala
18. Mai 1717: Jean Eric Rehn und der gustavianis Stil Schwedens
18. Mai 1738: Die Eisenhütte Billingfors Bruk wird Papierfabrik
18. Mai 1946: Ein UFO mit Außerirdischen landet in Skåne
18. Mai 1962: Die schwedische Sängerin Nanne Grönvall

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 17. Mai 2016

Die Tageszeitung Västerbottens-Kuriren

Am 17. Mai 1900 erschien die erste Nummer der Tageszeitung Västerbottens-Kuriren, einer seit Beginn an liberalen Zeitung Schwedens, die vom ersten Tag an in Umeå herausgegeben wurde. Der Gründer und erste Besitzer des VK,  wie der Västerbottens-Kuriren kurz genannt wird, war Gusav Rosén, der nicht nur die Chefredaktion der Tageszeitung übernahm, sondern parallel hierzu auch für die Folkpartiet, die heutigen Liberalerna, im Parlament saß und eine wichtige politische und gesellschaftliche Rolle in Umeå spielte. Es war daher auch wenig erstaunlich, dass der Västerbottens-Kuriren bereits 1903 die größte Tageszeitung in Västerbotten war.

Als Gustav Rosén 1926 unter der Regierung von Carl Gustaf Ekman Verteidigungsminister wurde, setzte Rosén erst Ernst Grafvelin als Chefredakteur ein, und nach dessen Tod nur sechs Monate später seinen Sohn Stellan Rosén. 1929 verkaufte Rosén den Västerbottens-Kuriren an den Baumeister und Politiker Johan Magnus Bäckström, ebenfalls einen Vertreter der Volkspartei, der den VK zum einen im Sinne von Rosén weiterführte, zum anderen 1930 auch ein eigenes Gebäude für die Zeitung baute. Unter ihm wurde 1949 auch der erste feste Pressefotograf Nordschwedens eingestellt, der bis 1985 für den Västerbottens-Kuriren arbeiten sollte.

Erst 15 Jahre nach dem Tode von Johan Magnus Bäckström tauchten Probleme in der Führung der Tageszeitung auf und sie wurde erst an die Druckerei Folk och Samhälle verkauft um letztendlich ab 1978 als Stiftung VK-Press weitergeführt zu werden, die einzige Möglichkeit der Erben Bäckströms die liberale Linie der Zeitung zu behalten. 1984 richtete der Västerbottens-Kuriren auch eine eigene Druckerei ein, die auch für die Dagens Nyheter arbeitete, und 1988 entstand ein neues Verlagshaus. Noch heute ist der VK, mit einer Auflage von rund 30.000 Exemplaren, die größte Tageszeitung Västerbottens, auch wenn ihm seit Jahren der Konkurrent Norrländska Socialdemokraten aus Luleå ihr sehr dicht auf den Fersen liegt. Der Einfluss des Västerbottens-Kuriren liegt indes über jenem des NSD (Norrländska Socialdemokraten), da die Stiftung VK auch die Aktienmehrheit des Västerbottens Folkblad besitzt und die kostenlose Zeitung City herausgibt.


17. Mai 1788: Das Dramaten in Stockholm, das Nationaltheater Schwedens
17. Mai 1900: Der erste Lastwagen Schwedens liefert Bier
17. Mai 1918: Die schwedische Opernsängerin Birgit Nilsson
17. Mai 1936: Lars Gustafsson und die gesellschaftskritische Literatur der Gegenwart
17. Mai 1979: Jimmie Åkesson, Vorsitzender der Sverigedemokraterna
17. Mai 1987: Gunnar Myrdal und der politische Wandel Schwedens 

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Montag, 16. Mai 2016

Der schwedische Karikaturist Edward Lindahl

Edward Lindahl wurde am 16. Mai 1907 als Sohn eines Bankdirektors in Malmö geboren. Noch vor seiner Hochschulreife verließ der spätere Karikaturist 1927 die Schule um in München unter Moritz Heyman Kunst zu studieren. Ein Jahr später unterbrach Lindahl auch dieses Studium und beschäftigte sich in Wien ein Jahr lang mit dem Zeichnen von Tieren. 1930 kehrte Lindahl zurück nach München und beendete dort auch sein Kunststudium. In diesen Jahren schickte Lindahl auch erste Karikaturen und Porträtzeichnungen an Söndags-Nisse Strix.

Söndagsnisse veröffentlichte die Zeichnungen von Edward Lindahl und, obwohl der Zeichner bald nach seiner Rückkehr nach Schweden auch als Buchillustrator, Holzschnitzer und Skulpteur zu arbeiten begann sowie in anderen Zeitungen und Zeitschriften mitarbeitete, sollte Lindahl Söndagsnisse bis 1941 mit Karikaturen versorgen und damit beitragen den Erfolg der humoristischen Zeitung zu stärken. Die Zusammenarbeit mit Söndagsnisse endete erst nach seiner Ehe und einem Vertrag als Zeitungszeichner bei Nya Dagliga Allehanda, die zwischen 1859 und 1944 in Stockholm erschien.

Als die Nya Dagliga Allehanda 1944 eingestellt wurde, gehörte Edward Lindahl zu den Mitgründern der Abendzeitung Expressen, die er bis zu seiner Pensionierung auch mit sehr kritischen politischen Karikaturen und Zeichnungen zu kulturellen Ereignissen versorgte. Auch wenn sich Lindahl, der sich deutlich als Gegner des Nationalsozialismus auszeichnete, auch als Natur- und Tierzeichner einen Namen machte, so lag seine Stärke in der Treffsicherheit seiner Karikaturen, die ihm einen Platz in der Elite der schwedischen Karikaturisten schaffte. In den 60er Jahren arbeitete Edward Lindahl, der am 13. Oktober 1986 starb, auch für Rörstrand und Gustavsberg. Wer sich für die Zeichnungen Lindahls interessiert, findet heute die größte Sammlung davon im Teckningsmuseet in Laholm.


16. Mai 1592: Christopher Ekeblad und die religiöse Poesie Schwedens
16. Mai 1767: Carl Zetterström, Mediziner und Wohltäter
16. Mai 1882: Elin Wägner, eine Kämpferin für die Rechte der Frauen
16. Mai 1900: Massenmord auf dem Mälaren
16. Mai 1923: Alkoholverkauf in Schweden und die Systembolaget
16. Mai 1930: Eine Ausstellung in Stockholm verändert die Architektur des Landes
16. Mai 2009: Das Nackareservat, ein Schutzgebiet und ein Ausflugsgebiet 

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

Sonntag, 15. Mai 2016

Die schwedische Schriftstellerin Gertrud Lilja

Gertrud Lilja wurd am 15. Mai 1887 als Tochter eines Landwirts und Hutmachers in Långajö bei Kalmar geboren, wurde jedoch nur von der Mutter aufgezogen, da der Vater starb als das Mädchen gerade einmal fünf Monate alt war. Lilja erhielt dadurch eine sehr freie Erziehung und wurde auch nicht in die damals herrschenden religiösen Zwänge gedrängt, was für ihre spätere Entwicklung sehr bedeutend war. Ursprünglich wollte Lilja Lehrerin werden, aber da sie einen Gehörschaden hatte, entschied sie sich letztendlich gegen den Beruf und machte eine Ausbildung zur Ziseleurin und Graveurin.

Nach ihrer Ausbildung an der Tekniska Högskolan in Stockholm arbeitete Gertrud Lilja von 1917 bis 1821 als Ziseleurin, um jedoch bereits 1922 den Beruf zu wechseln und als Zeichenlehrerin nach Ronneby zu gehen. Um diese Zeit hatte Lilja bereits einige ihrer Novellen in der Zeitschrift Idun veröffentlicht, bevor 1924 ihr erste Novellensammlung Den besvärliga gåvan erschien. Da die Schriftstellerin die ersten Jahre nicht vom Schreiben leben konnte, arbeitete sie noch mehrere Jahre lang nebenbei in verschiedenen Berufen, unter anderem als Kartenzeichnerin und Emailleurin. Ab Mitte der 30er Jahre und mit ihrem Erfolgsroman Kvinnorna i släkten, gelang es Gertrud Lilja sich endgültig als Schriftstellerin durchzusetzen und vom Schreiben zu leben.

Auch wenn Gertrud Lilja, die am 20. Dezember 1984 starb, heute nahezu vergessen ist, so gehörte sie in den 30er und 40er Jahren zu den bedeutendsten weiblichen Autoren Schwedens, die während ihrer 30-jährigen Aktivität 23 Bücher veröffentlichte. Die Werke Liljas gehören mit zu den ergreifendsten Schilderungen der Exklusion von Behinderten und Erzählungen aus dem einfachen schwedischen Milieu zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Lilja schrieb aber auch über den Kampf zwischen ihrem Verlag Bonniers und ihrem Willen aus der Realität zu erzählen und sie spricht von den Versuchen Bonniers sie bei ihren Werken zu beeinflussen. Der Heimatverein in ihrem Heimatort Långasjö richtete ein Zimmer ein, das noch heute einen kleinen Blick auf die Schriftstellerin zulässt, denn hier findet man einige ihrer Möbel, ihre Bücher und Zeitschriften für die Lilja schrieb.


15. Mai 1470: Karl Knutsson wird dreimal König Schwedens
15. Mai 1807: Carl Wilhelm Böttiger, der wissenschaftliche Lyriker Schwedens
15. Mai 1897: Stockholmausstellung, fast eine Weltausstellung
15. Mai 1914: Die baltische Industrie- und Handwerksausstellung in Malmö
15. Mai 1968: Die Europapolitikerin Cecilia Malmström
15. Mai 1971: Die erste schwedische Pride-Parade in Örebro
15. Mai 2005: Das Aeroseum in Göteborg, ein flughistorisches Museum

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 14. Mai 2016

Der Ingenieur und Erfinder Ernst Alexanderson

Auch wenn Ernst Alexanderson überwiegend in den USA lebte und am 14. Mai 1975 auch in Schenectady bei New York starb, so zählt er als einer der bedeutendsten Erfinder und Ingenieure Schwedens, der in Schweden auch ein deutlich sichtbares Vermächtnis hinterlassen hat, nämlich das Weltkulturerbe Grimeton bei Varberg, das 1925 von RCA (Radio Corporation America) geliefert wurde, jedoch von Alexanderson aufgebaut wurde. Wie hoch geschätzt der Ingenieur in Schweden ist,  kann man auch daran erkennen, dass er 1949 den Ehrendoktor der KTH (Königliche Technische Hochschule) in Stockholm verliehen bekam.

Ernst Alexanderson war am 25. Januar 1878 als Sohn eines Professors der Universität Uppsala in Uppsala zur Welt gekommen und studierte, nach seiner Hochschulreife in Lund, an der Tekniska Högskolan KTH in Stockholm Ingenieurwissenschaften. Nach seinem Diplom als Ingenieur ging Alexanderson im Jahre 1900 für ein Jahr an die Technische Hochschule in Berlin um dort seine Ausbildung mit einem Elektronikstudium zu vollenden. Nur ein Jahr später wanderte der Ingenieur in die USA aus und entwickelte sich dort zu einem der bedeutendsten Erfinder seiner Zeit.

Ernst Alexanderson registrierte in den USA insgesamt 345 Patente, das letzte noch im Alter von 89 Jahren. Der Ingenieur gehört mit zu jenen Personen, die bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Gesellschaft revolutionierten, unter anderem durch die Erfindung eines Hochfrequenzgenerators, der die Grundlage für den Rundfunk und das spätere Fernsehen legte. Alexanderson zählt bis heute zu den wenigen Personen, die die Entwicklung der Elektronik in zahlreichen Bereichen revolutionierten, da er sich, im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen, nicht auf einen Bereich spezialisierte, sondern überlegte in welchen unterschiedlichen Bereichen die Elektronik sinnvoll eingesetzt werden kann. So schuf Alexanderson auch noch vor dem Zweiten Weltkrieg einen Elektromotor zum Antrieb von Fahrzeugen.


14. Mai 1670: Pehr Lennartsson Ribbing widersetzt sich der königlichen Macht
14. Mai 1860: Der schwedische Künstler Bruno Liljefors
14. Mai 1912: August Strindberg, der schwedische Schrifststeller der Konflikte
14. Mai 1931: Todesschüsse in Ådalen ändern die Geschichte Schwedens
14. Mai 1959: Schweden führt die allgemeine Zusatzpension ATP ein
14. Mai 1981: Die Schwedische Zeichensprache wird offiziell anerkannt
14. Mai 2011: Birgitta Trotzig, Schuld und Befreiung im Glauben

Copyright: Herbert Kårlin