Freitag, 19. August 2011

Schwedischer Staatsstreich mit großen Folgen

Am 19. August 1772 unternahm der schwedische König Gustav III. einen Staatsstreich, der ihm die alleinige Macht über Schweden sicherte und die Gesellschaft grundlegend änderte, was später jedoch dazu führte, dass Gustav III., je nach Betrachtungsweise, als notwendiger Reformator betrachtet wurde oder als Despot, der das Land autoritär führte. Genau betrachtet war sein Putsch beides in gleicher Weise.

Das von Gustav III. eingeführten Regierungssystem wurde in Schweden erst 1809 und in Finnland sogar erst 1919 erneut grundlegend geändert. Der erste Punkt in seiner neuen Verordnung betraf die Glaubensfrage aller Schweden, denn mit der Reform gab es in Schweden nur noch die heutige Svenska Kyrkan, die sich auf Luther, das Augsburger Bekenntnis von 1530 und das Uppsala Möte von 1593 berief, eine Bestimmung, die etwa 25 Prozent der damaligen Schweden zu einer offiziellen Glaubensänderung zwang.

Andererseits verbot Gustav III. die Tortur, schuf bei vielen Vergehen die Todesstrafe ab, erlaubte eine Pensionierung im Alter von 70 Jahren, regelte die Gehälter für Staatsangestellte, führte die Pressefreiheit ein, gründete die Svenska Akademien und war der erste Staatsmann, der die neu gegründete USA anerkannte. Da sich Gustav III. jedoch während seiner Amtszeit den gesamten schwedischen Adel zum Feinde machte, so starb er am 29. März 1792 bei einem Attentat während eines Maskenballs.

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19. August 1922: Das Schlosstheater Drottningholm auf Lovön im Mälaren

Copyright: Herbert Kårlin

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