Mittwoch, 19. Oktober 2011

Homosexualität keine Krankheit mehr in Schweden

Vor dem Jahre 1869 gab es in Schweden den Begriff der Homosexualität nicht, sondern sie fiel unter Sodomie, worauf die Todesstrafe stand. Erst als Gustav III. im Jahre 1778 verordnete, dass jede Hinrichtung von ihm genehmigt werden musste, wurden Homosexuelle nicht mehr hingerichtet. Bis 1933 riskierten Homosexuelle dennoch bis zu zwei Jahren Zuchthaus und verloren natürlich jedes Ansehen in der Gesellschaft, was in der Regel bedeutete, dass der Bestrafte auch keine Arbeit mehr fand.

Zwischen 1933 und 1944 war Homosexualität nach wie vor eine Straftat in Schweden und wurde entsprechend verfolgt, auch wenn die "Schuldigen" dann meist nur noch Geldstrafen bezahlen mussten. Die neuen Gesetze im Jahre 1944 erlaubten schließlich die Homosexualität unter Erwachsenen über 18 Jahren, was jedoch nicht bedeutete, dass die Gesellschaft dieser Entwicklung folgte, zumal ab diesem Zeitpunkt Homosexualität zwar erlaubt war, sie nun jedoch medizinisch gesehen als psychische Krankheit betrachtet wurde, also als abnormal zu sehen war.

Erst am 19. Oktober 1979 nahm das Socialstyrelse (Gesundheitsamt) Schwedens Homosexualität aus der Liste der Krankheiten, insbesondere deshalb, weil es der Medizin nicht gelungen war einen Beweis zu erbringen, dass Homosexualität in irgend einer Weise eine Krankheit sei, noch wie man sie heilen konnte und die Erklärungen der Ärzte und Psychologen in alle Richtungen gingen. Allerdings reichten 32 Jahre nicht aus um zu erreichen, dass Homosexualität in der schwedischen Gesellschaft allgemein akzeptiert und toleriert wird. Selbst die Hochzeit unter Homosexuellen ist in Schweden erst seit 1995 legalisiert.

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Copyright: Herbert Kårlin

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