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Sonntag, 20. März 2016

Hofmarschall Gustav Axelsson Banér wird hingerichtet

Bei einer der Personen, die am 20. März 1600 während des Blutbades von Linköping hingerichtet wurden, war Reichsrat und Hofmarschall Gustav Axelsson Banér. Kurz bevor Banér vom Scharfrichter geköpft wurde, gebot er noch der wartenden Menge ein kurzes Schweigen und erklärte sich unschuldig, denn sein einziges Vergehen war dem vorherigen offiziellen König Sigismund die Treue gehalten zu haben. Banér schloss seine Rede damit, dass er dem Volk zurief, dass die Hinrichtung von vier Unschuldigen dazu führen würde dass nun 22 Kinder ohne Väter und vier Witwen täglich Gott anrufen würden.

Gustav Banér kam am 19. Mai 1547 auf Schloss Djursholm zur Welt und stand während des Aufstands gegen Erik XIV. der Gruppe um Herzog Karl, dem späteren Karl IX. nahe, was dazu führte, dass er bereits im Alter von 23 Jahren von Johan III. zum Reichsrat ernannt wurde und 1571 des finnische Heer anführte, eine Aufgabe bei der er allerdings versagte. Verhängnisvoll wurde für Banér jedoch dass er sich König Sigismund anschloss als dieser König Schwedens wurde da dies Herzog Karl ihm nie verzeihen sollte, da dieser sich selbst als einziger würdiger König Schwedens empfand und sich übergangen fühlte.

Ein weiteres Problem für Gustav Banér war, dass er im Auftrag von Johan III. und Herzog Karl zwischen dem schwedischen Königshaus und Sigismund vermitteln musste, dies jedoch so neutral wie möglich machte, obwohl er wusste dass seine indirekte Aufgabe war Sigismund von Schweden fernzuhalten um den katholischen Einfluss aus dem Reich zu verbannen, eine Aufgabe, die unmöglich zu erfüllen war. Gerade diese neutrale Einstellung schätzte wiederum Sigismund und machte Banér in den Augen von Herzog Karl zum Verräter. Als Banér daher nach der Schlacht bei Stångebro an Herzog Karl ausgeliefert wurde, konnte er auf Grund seiner Loyalität der Todesstrafe nicht entgehen.


20. März 1413: Landskrona, die Hauptstadt Skånes
20. März 1413: Landskrona wird Stadt und zum Handelszentrum
20. März 1600: Das Blutbad von Linköping
20. März 1786: Die Svenska Akademien, die Schwedische Akademie 
20. März 1799: Karl August Nicander, Aufstieg und Fall eines Poeten
20. März 1804: Der schwedische Astronom Nils Haqvin Selander
20. März 1902: Brita af Geijerstam, von Nalle Puh zu Liebesgedichten
20. März 1957: Der schwedische Gitarrist und Sänger Joakim Thåström
20. März 1989: Der Mord an Helén Nilsson in Hörby

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 20. März 2015

Das Blutbad von Linköping

Gründonnerstag der 20. März 1600 sollte als das Blutbad von Linköping in die schwedische Geschichte eingehen, da an diesem Tag fünf Reichsräte hingerichtet wurden, die sich beim Krieg zwischen Herzog Karl, dem späteren Karl IX., gegen Sigismund letzteren unterstützten. Diese Hinrichtung wird heute als einer der bedeutendsten Rechtsskandale Schwedens betrachtet, da sich die fünf Hingerichteten im Grunde nichts zu Schulden kommen lassen hatten, sondern lediglich zum offiziellen König des Landes gehalten hatten und die Revolution von Herzog Karl als unrechtmäßig betrachteten.

Das Problem entstand als Sigismund sich nicht an die ursprünglichen Abmachungen hielt, die es ihm ermöglicht hatten König Schwedens zu werden, denn er hatte mehrere katholische Adelige zu Stadthaltern in Schweden und Finnland gemacht und versuchte den Katholizismus erneut in Schweden einzuführen. Herzog Karl hielt sich daher nicht mehr an die Weisungen des Königs gebunden und baute ein Heer auf, das Sigismund verjagen sollte. Als Herzog Karl beim folgenden Bürgerkrieg im September 1598 die Schlacht bei Stångebro gewann, gab er sich nicht damit zufrieden, dass Sigismund nun Schweden die Treue schwor, sondern wollte selbst den schwedischen Thron besteigen. Um ein deutliches Zeichen zu geben, dass er keinen Widerstand als selbst ernannter Reichsvorstand erlaubte, ließ er zahlreiche Adelige gefangen nehmen, die bis dahin Sigismund treu gewesen waren.

Am 3. März 1600 richtete Herzog Karl dann in Linköping einen Gerichtshof ein bei dem er selbst als Ankläger gegen zahlreiche Adelige auftrat, die er 25 verschiedener Verbrechen beschuldigte, darunter auch des Staatsverrats, da dieser mit dem Tode bestraft wurde. Die Adeligen gaben mehrere der harmloseren Anklagepunkte zu, versicherten jedoch alle, dass sie keine Verräter waren, was für Herzog Karl jedoch keine Rolle spielte. Diejenigen, die sich ihm zu Füssen warfen und um Gnade baten, durften dann jedoch am Leben bleiben und nur fünf unter den Angeklagten wurden am 20. März des gleichen Jahres hingerichtet, verloren dabei auch jede Ehre und ihre Güter wurden von Herzog Karl eingezogen, was die Familien der Hingerichteten in die größte Armut warf.


20. März 1413: Landskrona, die Hauptstadt Skånes
20. März 1413: Landskrona wird Stadt und zum Handelszentrum 
20. März 1799: Karl August Nicander, Aufstieg und Fall eines Poeten 
20. März 1902: Brita af Geijerstam, von Nalle Puh zu Liebesgedichten 
20. März 1957: Der schwedische Gitarrist und Sänger Joakim Thåström 
20. März 1989: Der Mord an Helén Nilsson in Hörby

Copyright: Herbert Kårlin