Freitag, 20. März 2015

Das Blutbad von Linköping

Gründonnerstag der 20. März 1600 sollte als das Blutbad von Linköping in die schwedische Geschichte eingehen, da an diesem Tag fünf Reichsräte hingerichtet wurden, die sich beim Krieg zwischen Herzog Karl, dem späteren Karl IX., gegen Sigismund letzteren unterstützten. Diese Hinrichtung wird heute als einer der bedeutendsten Rechtsskandale Schwedens betrachtet, da sich die fünf Hingerichteten im Grunde nichts zu Schulden kommen lassen hatten, sondern lediglich zum offiziellen König des Landes gehalten hatten und die Revolution von Herzog Karl als unrechtmäßig betrachteten.

Das Problem entstand als Sigismund sich nicht an die ursprünglichen Abmachungen hielt, die es ihm ermöglicht hatten König Schwedens zu werden, denn er hatte mehrere katholische Adelige zu Stadthaltern in Schweden und Finnland gemacht und versuchte den Katholizismus erneut in Schweden einzuführen. Herzog Karl hielt sich daher nicht mehr an die Weisungen des Königs gebunden und baute ein Heer auf, das Sigismund verjagen sollte. Als Herzog Karl beim folgenden Bürgerkrieg im September 1598 die Schlacht bei Stångebro gewann, gab er sich nicht damit zufrieden, dass Sigismund nun Schweden die Treue schwor, sondern wollte selbst den schwedischen Thron besteigen. Um ein deutliches Zeichen zu geben, dass er keinen Widerstand als selbst ernannter Reichsvorstand erlaubte, ließ er zahlreiche Adelige gefangen nehmen, die bis dahin Sigismund treu gewesen waren.

Am 3. März 1600 richtete Herzog Karl dann in Linköping einen Gerichtshof ein bei dem er selbst als Ankläger gegen zahlreiche Adelige auftrat, die er 25 verschiedener Verbrechen beschuldigte, darunter auch des Staatsverrats, da dieser mit dem Tode bestraft wurde. Die Adeligen gaben mehrere der harmloseren Anklagepunkte zu, versicherten jedoch alle, dass sie keine Verräter waren, was für Herzog Karl jedoch keine Rolle spielte. Diejenigen, die sich ihm zu Füssen warfen und um Gnade baten, durften dann jedoch am Leben bleiben und nur fünf unter den Angeklagten wurden am 20. März des gleichen Jahres hingerichtet, verloren dabei auch jede Ehre und ihre Güter wurden von Herzog Karl eingezogen, was die Familien der Hingerichteten in die größte Armut warf.


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20. März 1413: Landskrona wird Stadt und zum Handelszentrum 
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Copyright: Herbert Kårlin

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