Posts mit dem Label Garten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Garten werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 30. Mai 2016

Der Gärtner und Pomologe Rudolf Abelin

Rudolf Abelin kam am 30. Mai 1864 als Sohn eines Militärs in Malmö zur Welt, verbrachte die Kindheit jedoch überwiegend im Östergötland. Im Grunde hatte der Vater entschieden dass sein Sohn Jura studieren sollte, obwohl der Junge keinerlei Interesse daran zeigte. Abelin stand das Glück zur Seite, denn es wurde bei ihm eine Augenkrankheit festgestellt die das Studieren unmöglich machte. Abelin durfte sich daher im Rosenborgs Schlossgarten in Dänemark zum Gärtner und Pomologen ausbilden. Wie durch ein Wunder verschwand um diese Zeit dann auch die Augenkrankheit.

Nach seinem Examen als Diplomgärtner kehre Rudolf Abelin zurück nach Björnsnäs und begann dort seine ersten Gartenanlage anzulegen und ein Haus zu bauen. Abelin nannte diese Anlage Norrviken, eine Gartenanlage die sich mit der Zeit in einen wahren Park verwandelte und heute jedes Jahr zehntausende von Besuchern anzieht und eine ideale Kulisse für Hochzeitspaare bildet, denn selbst die Apfelbäume an der Einfahrt bilden bis heute eine Art Kunstwerk, wobei auch das Haus Abelins heute Café und Ausstellungsraum ist. In diesem Garten gründete Abelin 1889 auch eine Schule für weibliche Gärtner, was in diesen Jahren völlig ungewöhnlich war.

Rudolf Abelin, der auch mehrere Fachbücher für Hobby- und Berufsgärtner schrieb, 1942 jedoch Norrviken verkaufen musste, und am 2. Januar 1961 starb, muss nicht mehr miterleben wie sein Lebenswerk vermutlich dem Ende zugeht, denn seit 1965 wollten verschiedene Unternehmen im Garten Häuser, Hotels, eine Golfbahn und anderes mehr bauen, da die Aussicht auf das Meer hier große Gewinne verspricht. In den letzten Jahren zeigt sich die schwedische Tennisstadt Bostad, die an wohlhabendem Tourismus interessiert ist, jedoch offen Norrwikens Gartenanlagen eine neue Bestimmung zu geben und für die bis zu 50.000 Gartenliebhabern, die bisher jedes Jahr die Pflanzungen bewunderten, kann jedes Jahr das letzte sein in dem sie die Pracht der Anlage noch bewundern können.


30. Mai 1815: Carl Edward Norström, Pionier des schwedischen Eisenbahn
30. Mai 1898: Hjalmar Gullberg und das klassische Hörspiel in Schweden
30. Mai 1900: Nils Fredrik Sander und populärwissenschaftliche Mythologie
30. Mai 1907: Carl Rupert Nyblom, von der Romantik zum Realismus
30. Mai 1908: Hannes Alfvén, ein Nobelpreisträger als Kernkraftgegner
30. Mai 1934: Die Arbeitslosenversicherung in Schweden
30. Mai 1940: Der schwedische Flugpionier Kurt Björkvall
30. Mai 1940: Jan Lööf schafft eine Welt für Kinder
30. Mai 1958: Marie Fredriksson, die Sängerin von Roxette
30. Mai 1995: Der merkwürdige Tod von Osmo Vallo 

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 24. August 2015

Die Gärten von Jonsered bei Göteborg

Jonsered gehörte ab 1833 in nahezu seiner gesamten Größe dem schottischen Geschäftsmann William Gibson, der daraus ein Industriegebiet machte und den Ort Mitte 1860 wegen seiner Produkte aus Holz in nahezu ganz Schweden bekannt machte. Mit dem Niedergang der Industrie im 20. Jahrhundert geriet Jonsered nahezu ins Vergessen und aus der Glanzzeit des Ortes zeugte heute nur noch das Herrschaftshaus, das Gibson einst von den herrlichsten Gärten umrahmen ließ. Im Jahre 2010 entstand dann, in Zusammenarbeit mit der Universität Göteborg und der Trädgårdsföreningen der Gedanke diese Gärten, auf Basis alter Fotos und Zeichnungen, wieder zum Leben zu erwecken und aus einem vollkommen verwilderten Garten ein Paradies zu schaffen

Am 24. August 2014 war dann der große Tag gekommen und die neu entstandenen Gärten von Jonsered konnten während ihrer Einweihung erstmals wieder von der Allgemeinheit besucht werden. Das Ziel der Gärten war jedoch nicht nur ein Stück Vergangenheit neu erwachen zu lassen, sondern ein Ausflugsgebiet für die Bewohner des nahen Göteborg zu schaffen, denn die Gärten sollten, wie bereits unter der Zeit Gibsons, grundsätzlich für alle Besucher offen stehen, obwohl dies leider auch schon zu mutwilligen Zerstörungen führte. Für die Pflege der Gärten werden vor allem Personen beschäftigt, die auf diese Weise einen Weg zurück ins Berufsleben finden sollen.

Die Gärten von Jonsered sind in vier verschieden Gebiete eingeteilt, die im Grunde alle eine andere Schicht an Besuchern anziehen, denn zum einen gibt es natürlich den Rosengarten nach englischem Modell in dem man auch einige historische Rosenarten entdecken kann. Es folgt der Küchengarten mit seinen modernen Gewürzpflanzen und Kräutern, die von sehr vielen kaum noch bekannten Arten begleitet werden. Anschließend kommt der Stilgarten, der vor allem zeigt auf welche Weise früher ein Garten angelegt wurde in dem man seine Spaziergänge machte und die klaren Formen der Gewächse bewunderte. Und letztendlich findet man auch einen künstlerischen Teil, einen Garten, der jedes Jahr von einem anderen Gartenkünstler geschaffen wird und zeigt, dass ein Garten nicht nur praktisch sein muss, sondern auch ein Kunstwerk sein kann.


24. August 1895: Der schwedische Architekt Curt Björklund
24. August 1901: Carl Ludvig Granlund, der letzte Wegelagerer Schwedens
24. August 1901: Der schwedische Künstler Gunnar G:son Wennerberg
24. August 1905: Sven Stolpe, der katholische Schriftsteller Schwedens
24. August 1923: Bo Setterlind, das religiöse Erwachen in der Romantik
24. August 2003: Carolina Klüft gewinnt Gold beim Siebenkampf

Copyright: Herbert Kårlin