Mittwoch, 21. Dezember 2011

Die Wintersonnenwende in Schweden

Während die Sommersonnenwende immer auf den 21. Juni fällt, so fällt die astronomische Wintersonnenwende entweder auf den 21. oder den 22. Dezember. Im alten Schweden war die Wintersonnenwende der wichtigste Tag des Jahres, auch wenn man damals kein besonderes Datum oder die exakte Wintersonnenwende feierte. Nach einigen Quellen handelte es sich dabei sogar erst um den 14. Januar. Das Fest sollte jedoch die Sonne wieder willkommen heißen, was nach der jüngeren Tradition dann grundsätzlich einige Tage vor Weihnachten war.

Die Nacht der Wintersonnenwende wurde, lange bevor das Christentum nach Schweden kam, bereits als Heilige Nacht betrachtet, die jedoch nichts anderes als ein Opferfest war, das sogenannte julblot oder midvinterblot, das die Götter wohlwollend stimmen sollte, damit sie das Sonnenrad so bewegten, dass die Sonne die Erde wieder erreichen und wärmen kann. Das schwedische Wort Jul, das heute mit Weihnachten übersetzt wird, kommt entweder vom Gott Ull, dem das Opfer geweiht war, von Jólner (eine Bezeichnung für Oden, dem höchsten Gott der nordischen Mythologie), oder aber von hjul (Rad) mit dem sich die Sonne bewegte.

Die Wintersonnenwende wurde im alten Schweden mit dem Wiedererwachen der Natur gleichgesetzt. Das Opfer (blot) für die Wiederkunft der Sonne war mit der Fruchtbarkeit der Erde gleichgesetzt und dem Wunsch an die Götter verbunden für eine gute Ernte im kommenden Jahr zu sorgen, was in der Macht Jólners stand. Das Wort Jul wurde erstmals um das Jahr 900, während der Wikingerzeit, in Zusammenhang mit dem Opferfest verwendet, ist aber mit Sicherheit weitaus älter. Die christlichen Prediger konnten dann dieses wichtige altnordische Fest für sich nutzen, indem sie die Wiedergeburt der Natur zur Geburt von Jesus machten und Jesus das Licht kommen ließ.

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Copyright: Herbert Kårlin

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