Sonntag, 11. Dezember 2011

Ellen Key und die befreite Arbeiterfrau

Am 11. Dezember 1849 wurde in der Nähe von Västervik Ellen Karolina Sofia Key geboren, die als Autorin, Pädagogin, Differenzfeministin und Atheistin bekannt wurde und ihre Spuren, in Form der Stiftung Strand, bis heute hinterlassen hat und daher einen Langzeitfeminismus betrieben hat. Ellen Key gehörte zu den ersten Frauen, die sich für ein Wahlrecht der Frauen, die Redefreiheit und das Persönlichkeitsrecht in Schweden einsetzten. Auch ihre pädagogischen Theorien leben bis heute fort.

Ellen Key war in der Arbeiterbewegung ebenso aktiv wie in der Gruppe der aktiven Antialkoholikerinnen, wobei viele ihrer Gedanken in jener Zeit geradezu revolutionär waren. Ellen Key lehnte sich, zum Beispiel, gegen die Religionen des Leidens auf, die die Frauen unterdrückt, zu leidenden Wesen macht, und unterrichtete daher in der von ihr gegründeten Sonntagsschule den Glauben an eine eigene Entscheidung und des positiven Denkens, was ihr die Feindschaft des religiösen Schicht Schwedens einbrachte.

Als Differenzfeministin ging sie auch gegen die Linie der allgemeinen Bewegung der Feministinnen an, da ihrer Meinung nach die Frau nicht die Gleichstellung mit dem Mann fordern sollte, sondern Frauen und Männer nun einmal Unterschiede aufweisen und die Frau daher ihren eigenen Weg gehen muss, der mit dem notwendigen Selbstbewusstsein die Frau auf eine Parallelebene zum Mann stellt, bei der selbst der biologische Unterschied zum Vorteil für beide werden kann.

Ellen Key schrieb Bücher zur Volksbildung, über die Arbeiterbewegung, über Feminismus und machte auch vor politischen Pamphleten nicht halt. Bekannt wurde sie jedoch mit ihrem zweibändigen Werk „Barnets århundrade“, das im Jahre 1900 erschien und in 26 Sprachen übersetzt wurde. In diesem Werk fordert sie Kinder zu selbstbewussten Menschen zu erziehen. Die Autorin Ellen Key, die in Strindbergs Roman „Svarta Fanor“ unter dem Namen Hanna Paj erscheint, verfügte in ihrem Testament, dass das Haus Strand in Omberg (am Vättern) ein Sommerheim für Arbeiterinnen sei sollte. Noch heute werden dort jeden Sommer Frauen aufgenommen um sich zu erholen und ihren Studien zu widmen. Ab Mitte April kann das Gebäude auch allgemein besichtigt werden.

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Copyright: Herbert Kårlin

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