Freitag, 12. August 2016

Der Schriftsteller und Sänger Lasse Lucidor

Als Lasse Lucidor am 12. August 1674 beim Duell getötet wurde, machte er seinem angenommen Namen Lucidor, der Unglückliche, alle Ehren und er starb entsprechend seiner Lehrmeinung, nämlich in einer Kneipe in Stockholm. Die letzten Jahre seines Lebens hatte sich der Dichter, Schriftsteller und Sänger bereits nur noch vom Schreiben von Hochzeitsgedichten und als Begräbnispoet versorgt, wobei ihm nur wenige Jahre vorher verboten worden war diese Art von Gedichte ohne Auftrag vorzutragen, denn 1669 hatte Lucidor die Grenzen des Gesellschaftsdenkens überschritten und musste für eines der ungenehmigten Hochzeitsgedichte ins Gefängnis.

Lasse Lucidor war am 6. Oktober 1638 unter dem Namen Lars Johansson als Sohn eines Seekapitäns in Stockholm zur Welt gekommen, wurde jedoch ab dem Alter von 12 Jahren von seinem Großvater mütterlicherseits in Pommern erzogen, da seine Eltern früh gestorben waren. Lucidor zeigte an einem Studium relativ wenig Interesse und hielt sich daher in seiner Jugend in verschiedenen norddeutschen Städten auf, bis Carl Gustaf Wrangel die Erziehung übernahm und den späteren Dichter 1655 in die Universität Greifswald schickte. Lucidor setzte seine Studien 1659 in Leipzig fort und begann anschließend noch Sprachen in Frankreich zu studieren, musste jedoch aus Geldmangel 1662 ohne Abschluss nach Schweden zurückkehren.

In Schweden arbeitete Lasse Lucidor einige Jahre lang als Sprachlehrer, ging nur wenige Jahre später jedoch nach Stockholm um dort als Dichter zu arbeiten und verfasste zahlreiche Gedichte zur Zeit, die allerdings auch zeigen, dass Lucidor wenig von Normen hielt, sondern selbst Hochzeitsgedichte sehr frei gestaltete und auch der Erotik ihren Platz gab. Leider sind die Vertonungen seiner Gedichte, die Lucidor selbst unternahm, verloren gegangen und vieles aus seinem Leben kann nur aus seinem Nachlass und der Feder anderer Dichter entnommen werden. Für die Nachwelt gilt Lasse Lucidor jedoch als einer der ersten Literaten Schwedens, die für die Freiheit des Wortes öffentlich eintraten.


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Copyright: Herbert Kårlin

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