Posts mit dem Label Jenny Nyström werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Jenny Nyström werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 11. Januar 2018

Die schwedische Künstlerin und Illustratorin Gerda Tirén

Gerda Tirén kam am 11. Januar 1858 als Gerda Rydberg in Stockholm zur Welt. Die Eltern unterstützten die künstlerischen Ambitionen der Tochter und ermöglichten ihr von 1875 bis 1882 ein Studium an der Tekniska Skolan und anschließend an der Kunstakademie, wo die künftige Künstlerin auch die Gravur studierte. Nach Abschluss des Studiums machte Tirén mehrere Studienreisen nach Frankreich, verbrachte einige Zeit in der Künstlerkolonie in Grez und malte insbesondere Landschaften, Portraits und Kinderbilder.

Gerda Tirén zeigte sich als sehr vielseitige Künstlerin, wurde jedoch vor allem wegen ihrer Illustrationen bekannt, insbesondere ihrer 116 Illustrationen des Buches Robinson Crusoe, das dank dieser Bebilderung einen enormen Erfolg hatte. Tirén illustrierte während ihres Künstlerlebens zahlreiche Bücher und Erzählungen, unter anderem auch Weihnachtsgeschichten, die in Schweden um diese Zeit eine sehr bedeutende Rolle einnahmen. Ähnlich Jenny Nyström zeichnete Tirén zudem zahlreiche Weihnachtskarten und Osterkarten, die heute als Sammelobjekte einen bedeutenden Wert erreichen.

Ab 1883 hatte die Künstlerin Gerda Tirén zahlreiche Ausstellungen, unter anderem im Salon de Paris und Liljevalch, was eine enorme Leistung ist, wenn man bedenkt, dass Tirén sich bereits 1884 in Paris mit dem Künstler Johan Tirén verlobte und während ihrer Schaffensphase auch vier gemeinsame Kinder erzog. Gerda Tirén starb am 9. Oktober 1928 im Alter von 60 Jahren in Penningby. Die Kunsthalle Lilevalch präsentierte dann 1935 eine größere Ausstellung zur Erinnerung der Künstlerin. Zwei ihrer Werke kann man heute auch im Nationalmuseum in Stockholm finden.


11. Januar 1436: Erich von Pommern im Kampf gegen die Hanse 
11. Januar 1732: Peter Forsskål, ein Vorreiter des schwedischen Liberalismus
11. Januar 1857: Die schwedische Künstlerin Fanny Låstbom
11. Januar 1860: Der schwedische Architekt Aron Johansson
11. Januar 1877: Oskar Andersson, der erste Comiczeichner Schwedens 
11. Januar 1905: Das Reichstagsgebäude in Stockholm wird eingeweiht
11. Januar 1934: Der schwedische Schauspieler Sven Wollter
11. Januar 1936: Deutsche Nazigruppe wird aus Schweden ausgewiesen 
11. Januar 1985: Henry Olsson und die wissenschaftliche Literaturgeschichte

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 9. Juni 2016

Der schwedische Künstler Olle Nordberg

Olle Nordberg kam am 9. Juni 1905 als Sohn eines Direktors und unter dem Namen Olof Nordberg in Stockholm zur Welt und kam sehr früh mit der Kunst in  Berührung, da sein Großvater mütterlicherseits nicht nur ein sehr großes Kunstinteresse zeigte, sondern in seinem Haus auch sechs Künstlerateliers einrichtete, die er an verschiedene Künstler vermietete. Nordberg kam dadurch sehr intensiv mit der Welt der Kunst in Berührung und erlernte durch den Umgang mit den unterschiedlichsten Künstlern auch verschiedene Techniken und begann selbst zu malen.

Auf Grund dieser unkonventionellen Vorbereitung auf die Kunstschule, an der Künstler wie Jenny Nyström, Siri Derkert und Axel Wallenberg teil hatten, die zeitweise in den Ateliers des
Großvater arbeiteten, gelang es Olle Nordberg bereits im Alter von 15 Jahren an der Kunstakademie aufgenommen zu werden. Nach fünf Jahren an der Akademie setzte Nordberg seine künstlerischen Studien noch an Hand von Studienreisen nach Italien, Spanien, Frankreich und Norwegen fort um sich schließlich in Monsö bei Ekerö niederzulassen und sich bald darauf der Künstlergruppe DE UNGA anzuschließen. Nordbergs Atelier in Monsö wurde mittlerweile in eine Museum verwandelt.

Olle Norberg malte insbesondere Motive und Menschen der Stockholmer Schären, aber auch Landschaften aus dem nördlichsten Schweden. Seine bedeutendsten Bilder zeigen das Alltagsleben der Menschen, und er schafft in seinen Bildern eine Gemütlichkeit, die mit Humor gemischt ist. Wenn man seine Gemälde aus Monsö betrachtet, so findent man das menschliche Leben von der ersten Liebe bis zu einem ruhigen und gemütlichen Alter. Kritiker verglichen seine Malerei oft mit der Poesie. Olle Norberg starb am 28. März 1986 in Monsö und hinterließ in zahlreichen Gemälden die Erinnerung an seine Frau, denn immer wieder findet man ihre Züge in seinen Gemälden, da fast jede gemalte schöne Frau in einigen Punkten an die Ehefrau des Künstlers erinnert.


9. Juni 1744: Frans Suell, ein schwedischer Kaufmann mit neuen Ideen
9. Juni 1886: Tora Dahl, die Bewältigung einer unehelichen Geburt
9. Juni 1948: Die schwedische Politikerin Gudrun Schyman
9. Juni 1960: Eva Dahlgren, mehr als ein musikalisches Symbol Schwedens
9. Juni 1962: Die Rennstrecke Knutstorp in Skåne
9. Juni 2007: Die Götheborg legt wieder in Göteborg an

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 18. Februar 2016

Die schwedische Künstlerin Karin Larsson

Auch wenn Karin Larsson bei ihrem Tod am 18. Februar 1928 im Schatten ihres Ehemannes Carl Larsson stand, so stand die Künstlerin ihrem Mann in keinem Punkt nach, da sie nicht nur acht Kinder erziehen musste, sondern auch künstlerisch einzigartige Arbeiten hinterließ und als die wichtigste Kritikerin der Bilder ihres Mannes gilt. Und selbst der sogenannte Carl Larsson-gården ist ein Erbe ihrer Eltern und ist weitaus mehr von ihren Arbeiten geprägt als von jenen ihres Ehemannes. Aber in jener Zeit war es normal dass die Frau nur eine Nebenrolle in der Kunst zu spielen hatte und nur wenig Chance hatte öffentliche Anerkennung zu finden.

Karin Larsson, geborene Bergöö, war am 3. Oktober 1859 als Tochter eines Kaufmanns in Örebro zur Welt gekommen und zeigte sehr früh eine künstlerische Neigung, denn noch während sie die Franska skolan besuchte, schrieb sie sich an der Slöjdskolan in Stockholm ein um sich auf die Kunstakademie vorzubereiten. 1877 schrieb sich die damalige Bergöö dann an der Kunstakademie ein, wo sie auch Eva Bonnier, Jenny Nyström, Julia Strömstedt und andere Künstlerinnen traf. Auch wenn diese Künstlerinnen die gleiche Ausbildung wie männliche Studenten erhielten, so war ihnen der Zugang zur Hauptabteilung der Akademie versagt, denn Frauen wurden separat unterrichtet.

Nach fünf Jahren Studium unterbrach Karin Larsson ihre Ausbildung an der Akademie um ihre Ausbildung an der schwedischen Künstlerkolonie bei Paris zu ergänzen. Dort lernte die Künstlerin auch Carl Larsson kennen, den sie nur ein Jahr später heiratete. Nach einem weiteren gemeinsamen Aufenthalt in Paris zog das Künstlerpaar 1888 in ein kleines Häuschen bei Falun, das Karin Larsson von ihren Eltern erhielt und sich langsam in den heutigen Carl Larsson-gården verwandelte. Dort ging die Künstlerin mehr und mehr von der Malerei auf Textilkunst über, wovon das Museum stark geprägt ist. Die Künstlerin entwarf und schuf dort nicht nur Textilien, sondern gab auch einem Teil der Möbel, die man im Carl Larsson-gården findet, ihr Aussehen. Heute gilt Karin Larsson als eine Vorläuferin der skandinavischen abstrakten Textilkunst.

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 25. Juli 2015

Die schwedische Künstlerin Amanda Sidvall

Amanda Sidvall kam am 25. Juli 1844 als Tochter eines Säcklers in Stockholm zur Welt und interessierte sich sehr früh für die freie Kunst. Aber erst 1864, im Alter von 20 Jahren, gelang es ihr, nach einigen Jahren in der Schule der Kunsthandwerker, an der Kunstakademie angenommen zu werden, die in diesem Jahr erstmals in ihrer Geschichte 18 Frauen als Studentinnen aufnahm. Sidvall studierte dort sechs Jahre lang Malerei, bis sie, wie zu jener Zeit üblich, nach Paris aufbrach um dort ihre Studien fortzuführen.

Die Situation in Paris ähnelte jedoch sehr stark jener in Schweden, denn die École des Beaux Arts nahm um diese Zeit immer noch keine Frauen auf, was Amanda Sidvall dazu zwang, gemeinsam mit Anna Nordgren und einigen anderen weiblichen Künstlern, bei der Académie Julian Kunst zu studieren. Dort wurde Sidvall später auch Hilfskunstlehrerin und unterrichtete, unter anderem, Jenny Nyström. In Paris gelang es Sidvall noch während ihrer Ausbildung einige ihrer Werke im Salon de Paris auszustellen, obwohl dies für eine Frau in diesen Jahren nahezu unmöglich war, und sie erntete sehr positive Kritiken.

Aber auch dieser Erfolg verhalf Amanda Sidvall nicht dazu in Schweden als Künstlerin anerkannt zu werden, denn erst 1942 wurden mehrere Werke der Künstlerin im Nationalmuseum in Stockholm ausgestellt, wo man noch heute einige ihrer Gemälde finden kann. Obwohl die Künstlerin zu ihren Lebzeiten nur außerhalb Schwedens anerkannt wurde, kehrte sie zurück in ihre Heimat, jedoch in der Hoffnung jedes Jahr sechs Monate lang in ihrem Atelier in Frankreich verbringen zu können, eine Hoffnung, die sich zerschlug, da sich die Künstlerin in Schweden um ihre Eltern und den Haushalt kümmern musste und die Malerei als Nebenbeschäftigung zu betrachten hatte. Die meisten Gemälde Sidvalls sind im Privatbesitz französischer Sammler und konnten den schwedischen Kunstliebhabern bis heute nicht präsentiert werden.

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 13. Juni 2013

Jenny Nyström und die schwedischen Weihnachtstrolle

Eine Weihnachtskarte von Jenny Nyström

Jenny Nyström wurde am 13. Juni 1854 in Kalmar geboren, wuchs jedoch in Göteborg auf, wo sie ab 1865 Zeichnen und Malen lernte. Auf Grund ihrer schnellen Fortschritte konnte Nyström bereits als 15-jährige ihre ersten Ölgemälde malen. Zwischen 1873 und 1881 besuchte die Künstlerin die Kunstakademie in Stockholm und zeichnete sich dort dadurch aus, dass sie die erste Frau wurde, die je einen Wettbewerb der Konstakademien gewann und damit um ein Stipendium für die Weiterbildung in Paris ansuchen konnte. Schon 1884 stellte Nyman dann ihre ersten Bilder im Salon de Paris aus, der bedeutendsten Kunstausstellung jener Zeit.

Noch bevor Jenny Nyström jedoch ihre künstlerische Ausbildung in Paris fortsetzte, kam sie auf die Idee Viktor Rydbergs Erzählung Lille Viggs äventyr på julafton zu illustrieren. Als der Schriftsteller die Zeichnungen sah, war er so davon begeistert, dass er Bonnier vorschlug das Buch mit den Zeichnungen der Künstlerin zu veröffentlichen. Bonnier lehnte ab und das Buch erschien daher bei SA Hedlund Publishing im Jahre 1871, ein Buch, das noch heute zu den Weihnachtklassikern Schwedens gehört.

Besonders die Zeichnungen Jenny Nyströms zu Rydbergs Gedicht Tomten sollten die Zukunft der Künstlerin maßgeblich beeinflussen, denn mit diesen Zeichnungen gab sie den schwedischen Weihnachtstrollen ein Gesicht, das für immer mit diesen Weihnachtswichteln Schwedens verbunden werden sollte. Als Jenny Nyström aus Paris zurück war, war sie eine bedeutende Künstlerin, die allerdings immer mehr Aufträge für Weihnachtskarten, Buchumschläge und Illustrationen bekam, denn ihre weihnachtlichen Figuren hatten während ihrer Abwesenheit bereits ganz Schweden erobert.


13. Juni 1901: Tage Erlander und der schwedische Sozialismus
13. Juni 1951: Stellan Skarsgård, anerkannter Schauspieler ohne Ausbildung

Copyright: Herbert Kårlin