Sonntag, 29. Juli 2012

Uddevalla im Bohuslän brennt nieder

Auch wenn Uddevalla eine der ältesten Städte des Bohuslän ist und bereits 1498 die Stadtrechte erhielt, so findet man heute von „Oddewall“, wie die Stadt damals hieß, kaum noch eine Spur aus der frühen Geschichte, da man zwischen Stadtgründung und heute sechs Großbrände verzeichnet und der Ort mehrmals nahezu restlos abbrannte. Selbst die Kirche, die man heute in Uddevalla findet, ist gerade einmal 200 Jahre alt und nur noch einige wenige Reste der Grundmauern überlebten den Brand im Jahre 1806.

Der vielleicht bedeutendste Brand Uddevallas brach am Vormittag des 29. Juli 1806 aus, einem Sommertag, den keiner der rund 4000 Bewohner der damaligen Stadt vergessen sollte. Zwischen dem ersten Rauch der aufstieg und dem Feuer, das auf 362 Häuser übergriff, verging kaum eine Stunde. Als am Abend die letzten Flammen erlöschten, standen nur noch vier kleinere Gebäude am Rande der damals fünftgrößten Stadt Schwedens, wobei man glücklicherweise nur einen Toten zählen musste. Geldspenden aus ganz Schweden brachten anschließend 43.749 Reichstaler ein, die Uddevalla neu entstehen lassen sollten.

Der Brand im Jahre 1806 war zwar der dritte Großbrand Uddevallas, jedoch der erste, der die Stadt tatsächlich dem Erdboden gleichmachte, denn der erste Brand im Jahre 1564 war von den Schweden angelegt, die die damals norwegisch-dänische Stadt im Siebenjährigen Nordischen Krieg eroberten, plünderten und zum Großteil niederbrannten um dem Feind eine wichtige Handelsstadt zu nehmen. Beim nächsten Brand am 9. Mai 1690 wiederum brannten „nur“ zwei Stadtteile komplett ab und der Kern der Stadt mit der Kirche waren verschont geblieben. Zur Zeit des zweiten Brandes hatte Uddevalla etwa 1600 Einwohner, wobei die Hälfte davon vom Brand betroffen war.


29. Juli 1900: Eyvind Johnson, ein Arbeiter-Literat mit Nobelpreis
29. Juli 1971: Die schwedische Sängerin Lisa Ekdahl

Copyright: Herbert Kårlin

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