Samstag, 31. Dezember 2016

Die schwedische Künstlerin Lotten Ehrenpohl

Lotten Ehrenpohl starb ab 31. Dezember 1914 in Birgittenkloster im holländischen Weert und war nicht nur die erste schwedische Nonne des Birgittaordens seit der Reformation, sondern sie war auch eine der wenigen Nonnen, die sich als Künstlerin einen Namen gemacht hatte, wobei der Weg Ehrenpols zur Kunst über ein solides Kunststudium gegangen war, was man in ihren sakralen Arbeiten, die man heute in zahlreichen Kirchen und Klöstern finden kann, sehr deutlich sehen kann. Die meisten ihrer Arbeiten im Kloster entstanden allerdings im Auftrag des Klosters und nicht weil Ehrenpohl in dieser Zeit nach einer künstlerischen Tätigkeit strebte.

Lotten Ehrenpohl war am 28. Juli 1841 mit dem Vornamen Charlotte als Tochter eines Militärs in Halmstad zur Welt gekommen und war, nach eigenen Erzählungen, ein sehr wildes Kind, das sich wenig mädchenhaft aufführte. Die Neigung zum Malen zeigte sich sehr früh bei Ehrenpohl, wobei die Eltern sie dabei unterstützten und sie auch darin auch unterrichteten. Erst mit 19 Jahren hatte Ehrenpohl dann die Möglichkeit in Ängelholm das Malen von einem Künstler zu erlernen, was dazu führte, dass sie versuchte ihren Vater zu überzeugen sie in Stockholm Kunst studieren zu lassen.  Lotten konnte ihren Vater überzeugen und nach einigen Jahren an Unterricht wurde Ehrenpohl 1864 als Studentin an der Kunstakademie in Stockholm aufgenommen, wo sie sehr bald auch die ersten Preise für ihre Kunst erwarb.

Nach Abschluss ihres Kunststudiums arbeitete Lotten Ehrenpohl kürzere Zeit als Zeichenlehrerin, aber ihr Drang zum Katholizismus brachte sie immer mehr von der Kunst ab und 1875 trat die Künstlerin dann in Breslau zum katholischen Glauben über. Zwei Jahre später verließ Ehrenpohl Schweden um Nonne im Birgittenkloster in Weert zu werden. In den Augen Ehrenpohl sollte dies auch das Ende ihrer künstlerischen Aktivität sein, aber das Schicksal wählte einen anderen Weg, denn die Äbtissin des Klosters erkannte die Fähigkeiten und verpflichtete Ehrenpohl zur künstlerischen Aktivität, was die Nonne in gewisse Schwierigkeiten brachte, da diese die Kunst als persönliches Vergnügen sah, was nach allen Klosterregeln verboten war, aber andererseits war sie der Äbtissin absoluten Gehorsam schuldig. Diese Entscheidung der Äbtissin führte dann auch dazu, dass Lotten Ehrenpohl noch heute als Künstlerin anerkannt ist.


31. Dezember 1732: Carl Israel Hallman und die schwedische Opéra Comique
31. Dezember 1797: Adolf Eugène von Rosen und die schwedische Eisenbahn
31. Dezember 1858: Die Tageszeitung Göteborgs-Posten, kurz GP genannt 
31. Dezember 1865: Fredrika Bremer, ein Pionier der schwedischen Frauenbewegung
31. Dezember 1928: Gunnar Kieri, der historische Autor des Tornedalen
31. Dezember 1936: Die schwedische Sängerin Siw Malmkvist
31. Dezember 1966: Der Weihnachtsbock in Gävle brennt nieder
31. Dezember 1987: TV3, der erste private Fernsehkanal Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

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Freitag, 30. Dezember 2016

Der schwedische Literaturwissenschaftler Horace Engdahl

Horace Engdahl kam am 30. Dezember 1948 als Sohn eines Offiziers in Karlskrona zur Welt und studierte nach seiner Hochschulreife an der Universität Stockholm Literaturwissenschaft, ein Studium, das er 1987 mit des Disputation Den romantiska texten abschloss. Diese Abhandlung sollte für die Zukunft Engdahls von Bedeutung werden, da er dabei die Linie von Walter Benjamin und Paul de Man einnahm und daher sehr deutlich mit allen damaligen schwedischen Theorien und Abhandlungen zur Romantik brach. Noch heute wird in Schweden diese Arbeit des Literaturwissenschaftlers als kontrovers betrachtet.

Horace Engdahl richtete seine gesamte Forschung zur Literaturgeschichte auf eine Konfrontation aus, was sich bereits 1977 zeigte, als der Literaturwissenschaftler einer der Gründer der Zeitschrift Kris war und dabei gegen die traditionelle Betrachtungsweise der Literaturtheorie ankämpfte. Diese Konfrontation brachte Engdahl zwar sehr viele Feinde unter Akademikern, führte jedoch gleichzeitig dazu dass er eine neue Denkweise in der Literaturwissenschaft öffnete und damit Bestseller schuf die mittlerweile zu einem neuen literaturwissenschaftlichen Denken führten. Weiterhin gelang es Engdahl damit Leser zu finden, die sich vorher nicht für wissenschaftliche Abhandlungen interessierten.

Das bedeutendste Werk Horace Engdahls, der 1997 in die Svenska Akademien gewählt wurde, war vermutlich das Beröringens ABC: essä om rösten i litteraturen, eine Art Literaturgeschichte in chronologischer Ordnung in der Engdahl die Frage stellt wie der Text eines Autors aufgefasst werden muss, da die literarische Sprache sehr viele Elemente enthält die nicht klar zu definieren sind und daher auch bei jeder Übersetzung verloren gehen. Engdahl geht auch hier einen eigenen Weg, der unmittelbar logisch klingt, aber auch Kritik herausfordert, da auch die Vorgehensweise der Literaturwissenschaftlers subjektiv ist und daher in Frage gesetzt werden kann.


30. Dezember 1661: Das Schloss Drottningholm brennt ab
30. Dezember 1886: Georg Arn, der Architekt, der Örebro seinen Stempel gab
30. Dezember 1913: Sophia von Nassau wird Königin Schwedens
30. Dezember 1915: Der schwedische Diplomat Sverker Åström
30. Dezember 1923: Carl-Göran Ekerwald, ein literarischer Forscher des Jämtland
30. Dezember 1923: Sara Lidman, ein literarischer Kampf gegen den Kolonialismus
30. Dezember 1940: Schiffe aus Göteborg müssen eskortiert werden
30. Dezember 1946: Die Stadt Kramfors erhält ihr Stadtwappen
30. Dezember 1967: Es erfolgt der erste Spatenstich für die Ölandbrücke
30. Dezember 1995: Katarina Taikon, die bekannteste Roma-Autorin Schwedens

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Donnerstag, 29. Dezember 2016

Der Reichsrat und Kanzleipräsident Karl Vilhelm von Düben

Trotz seiner Beziehungen, seinem hohen Stand und theoretischem Einfluss als Reichsrat und Kanzleipräsidenten spielte Karl Vilhelm von Düben als er am 29. Dezember 1790 in Stockholm starb, keine bedeutende Rolle in der schwedischen Politik. Die Ursache dafür kann man beim Günstling des Königs Gustav III. vor allem darin finden, dass von Düben jeden Konflikt scheute und durch Diplomatie seine hohe Stellung behalten wollte. Sobald eine kritische Situation auftauchte, die von Düben die Karriere kosten konnte, nahm er nur noch eine Gastrolle ein und ließ andere Politiker seiner Zeit handeln.

Carl Wilhelm von Düben war am 2. Februar 1724 als Sohn eines Reichsrates und Hofkanzlers zur Welt gekommen was ihm den Weg in die Politik öffnete. Mit Hilfe des Erzbischofs Jöns Steuchius, eines Verwandten, begann von Düben 1732 ein Studium an der Universität Uppsala, das er mit dem Kanzleiexamen abschloss. Nach seinem Studium wurde von Düben in der königlichen Kanzlei beschäftigt, was ihn, nach einem längeren Aufenthalt in Berlin, zum Kammerherren der Königin Lovisa Ulrika führte, die ihn später zum persönlichen Sekretär und schließlich zum Oberkammerherr ernannte. 1763 wurde von Düben als Diplomat an den russischen Hof gesandt und sechs Jahre später erhielt die Ernennung zum Hofkanzler und wurde schließlich Kanzleipräsident.

Die wichtigste politische Zeit Carl Wilhelm von Döbens fiel in die Zeit als er einer der engsten Vertrauten der Königin Lovisa Ulrika war, zumal er während des Krieges in Pommern ihre heimliche Korrespondenz erledigte und dabei auch die Politik des Hofes beeinflusste. Diese Rolle nahm ein internationales Niveau an als von Döben als Vertreter des königlichen Hofes nach Russland geschickt wurde, da er in diesen Jahren dem russischen Kaiser gegenüber einerseits die offiziellen Aufgaben Schwedens wahrnahm, als Vertrauter des Hofes jedoch auch inoffiziell agierte und sich damit den persönlichen Interessen des schwedischen Königshaus besonders widmete. Da es hierüber keinerlei Dokumente gibt, kann man die Rückschlüsse zu einigen Ereignissen nur aus verschiedenen geschichtlichen Zusammenhängen schließen.


29. Dezember 1776: Der schwedische Diplomat Gustaf af Wetterstedt
29. Dezember 1905: Der schwedische Erfinder Martin Wiberg
29. Dezember 1949: Die schwedische Künstlerin Hanna Pauli
29. Dezember 1980: Der schwedische Künstler Axel Nilsson
29. Dezember 1999: Das Museum Tre Kronor in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Der schwedische Komponist Johan Wikmanson

Johan Wikmanson kam am 28. Dezember 1752 als Sohn eines Färbers in Stockholm zur Welt. Auch wenn die Familie nach einer Krise der Färbereien relativ arm war, durfte der junge Wikmanson die Klara Schule besuchen in der Musik eine wichtige Rolle spielte. Da Wikmanson ein sehr gutes Gehör hatte und sich in Musik auszeichnete, wurde er von den Lehreren besonders gefördert und lernte von Henrik Philip Johnsen auch Klavier und Bass spielen. Trotz der musikalischen Begabung des Jungen wagten die Eltern nicht auf eine musikalische Karriere zu setzen, sondern schickten Wikmanson für eine Lehre zu einem Instrumentenbauer in Kopenhagen.

Da er jedoch in Kopenhagen nur ausgenutzt wurde, begann Johan Wikmanson dort Klavier zu unterrichten und konnte das Geld für die Rückkehr nach Stockholm erarbeiten. Zurück in der Heimatstadt wurde Wikmanson 1771 als Organist bei der Holländischen Kirche angestellt und zehn Jahre später auch bei der Storkyrkan in Stockholm. Der Musiker erkannte selbst seine Schwächen in der Musiklehre und studierte dadurch selbst die Werke Bachs und erhielt später Unterricht von den beiden Hofkomponistendes Königs Gustav III., die ihm auch beibrachten eigene Musikstücke zu komponieren. Da man als Musiker in jener Zeit relativ wenig verdiente, wurde Wilkmanson dann bei der königlichen Nummernlotterie angestellt, was ihm genügend Einkommen bot um eine Familie zu gründen und ein angemessenes Leben zu führen.

Auf Grund seiner zahlreichen öffentlichen Aufträge fragt man sich heute wie Johan Wikmanson, der am 10. Januar 1800 starb, noch Zeit fand für seine eigenen Kompositionen, die ihn zu einem der bedeutendsten Komponisten Schwedens machten, denn insbesondere seine Streichquartette, die jenen Haydns sehr nahe kommen, zeigen von einem außerordentlichen Musikgefühl. Erst gegen Ende seines Lebens wurde Wikmanson endgültig für seine musikalischen Leistungen belohnt, denn 1788 wurde er in die Königliche Musikalische Akademie gewählt und 1797 zum Direktor der Unterrichtsanstalt der Akademie ernannt, wo er auch Musiktheorie unterrichtete.


28. Dezember: Der Tag der unschuldigen Kinder in Schweden
28. Dezember 1858: Der schwedische Künstler Richard Bergh
28. Dezember 1890: Die Beerdigung des Schauspieler Gösta Ekman
28. Dezember 1919: Der schwedische Physiker Janne Rydberg
28. Dezember 1963: Der Film 491 wird in Schweden verboten
28. Dezember 1979: Die schwedische Schauspielerin Noomi Rapace 

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Dienstag, 27. Dezember 2016

Die schwedische Schauspielerin Barbro Kollberg

Barbro Kollberg Hildestrand wurde am 27. Dezember 1917 als Tochter eines Kaufmanns in Eskilstuna geboren, kam jedoch bereits 1924 mit ihren Eltern nach Stockholm. Nach ihrer Hochschulreife im Jahre 1937 wurde Kollberg als Schauspielschülerin im Dramaten aufgenommen, was zwei Jahre später auch zur ersten Rolle am Dramaten führte. 1943 wechselte Kollberg zum Blancheteatern und erhielt gleichzeitig in Gösta Cederlunds Kungsgatan die erste Rolle als Filmschauspielerin. Die Rolle als armes Bauernmädchen brachte Kollberg unmittelbar den Durchbruch.

In den 40er und den 50er Jahren zeigte Barbro Kollberg eine enorme Energie, denn sie stand auf der Theaterbühne, spielte in Filmen, war ab 1945, neben Lorens Marmstedt, Direktorin des Skansenteatern und erzog so nebenbei auch ihre vier Kinder, die ihre frühen Jahre vor allem in Garderoben und hinter der Bühne verbrachten. 1960 war es Kollberg jedoch klar dass diese Situation nicht haltbar war und die Schauspielerin zog sich vollkommen vom Theater und Film zurück und ging nach Motala um dort, gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann, das Stadthotel zu führen. Kollberg sollte 19 Jahre lang von Bühne und Film verschwinden bis es zum Comeback kam.

Das Comeback für Barbro Kollberg, die am 6. März 2014 in Stockholm starb, kündigte sich jedoch bereits 1976 an, als sie als Pädagogin bei der Bühnenschule in Göteborg zu arbeiten begann. Als Kollberg dann 1979 als Kaufmannsfrau in der Fernsehserie Mor gifter sig, nach dem gleichnamigen Buch von Moa Martinson, zu sehen war, zeigte sich, dass sie weder das Schauspielen vergessen hatte, noch aber von ihrem Publikum vergessen war. Die letzte Rolle im Film spielte Barbro Kollberg dann im Jahr 2004, als sie bereits 86 Jahre alt war. Der Film Så som i himmelen, in dem Kollberg die Rolle von Olga spielte, gilt heute als einer der Kultfilme Schwedens.


27. Dezember 1813: Gustaf Adolf Reuterholm regiert Schweden
27. Dezember 1832: Anna Wästberg, Dichtung und Theater im 19. Jahrhundert
27. Dezember 1919: Die schwedische Filmindustrie SF wird gegründet
27. Dezember 1971: Das Wunder von Gottröra
27. Dezember 1973: Tobias Billström, schwedischer Migrationsminister
27. Dezember 1978: Jonas Hassen Khemiri und das multikulturelle Schweden
27. Dezember 1983: Der größte Stromausfall Schwedens 

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 26. Dezember 2016

Der Schauspieler und Regisseur John W. Brunius

John W. Brunius kam am 26. Dezember 1884 als Sohn eines Schuldirektors und Schriftstellers in Stockholm zur Welt und besuchte von 1899 bis 1901 die Tekniska Skolan, heute Konstfack, in der schwedischen Hauptstadt.  Bevor Brunius dann ein Jahr später an der Schauspielschule des Dramaten aufgenommen wurde, arbeitete er in einem Architekturbüro und zeichnete Baupläne. Nach Studienreisen in mehrere europäische Zentralen wurde Brunius 1905 dann am Dramaten angestellt, wo er jedoch nur zwei Jahre lang blieb, da der Schauspieler von Albert Ranft entdeckt wurde, der ihn 1907 für das Svenska Teatern verpflichtete.

Am Svenska Teatern hatte John W. Brunius zu Beginn vor allem die Rollen leichtsinniger junger Männer, die er erst nach einigen Jahren gegen Charakterrollen wechselte, die der Schauspieler weitaus besser ausdrücken konnte. In diesen Jahren war Brunius auch mit Pauline Brunius verheiratet, die ebenfalls am Svenska Teatern arbeitete. Als das Svenska Teatern 1925 abbrannte, entschied sich das Ehepaar, gemeinsam mit Gösta Ekman, das Oscarsteatern zu übernehmen. Mit dem Ende der Ehe im Jahre 1935 arbeitete Brunius noch einige Zeit für das Reichstheater und das Göteborger Stadttheater, widmete sich jedoch mehr dem Film, den er bereits am 16. Dezember 1937 nach seinem frühen Tod und seiner Höhe als Filmregisseur verließ.

Als 1018 die Filmindustri AB Skandia gebildet wurde, heute die Svensk Filmindustri, gegründet wurde, wurde John W. Brunius dort, parallel zu seiner Theaterkarriere, unmittelbar als verantwortlicher Regisseur beschäftigt, was zum Stummfilm Mästarkatten i stövlar führte, der Verfilmung eines Theaterstücks, das der Regisseur selbst geschrieben hatte und dem Brunius auch selbst mitspielte. Die Filmgesellschaft setzte wenig später vor allem auf literarische Verfilmungen, die mit "Johan Ulfstjerna" Brunius die höchste Anerkennung fand, auch wenn der Regisseur anschließend auch für die historischen Filmdramen "Karl XII." und "Gustav Vasa" verantwortlich war, die zwar einen großen Erfolg hatten, jedoch mehr wegen ihrer monumentalen Hollywoodart Aufmerksamkeit erregten als wegen der große Leistung von John W. Brunius als Regisseur.


26. Dezember 1302: Valdemar Birgersson, der liebestolle König Schwedens
26. Dezember 1302: Valdemar Birgersson, der Frauenheld unter den Königen
26. Dezember 1795: Johan Albrecht Pripp und die legendären Pripps Brauereien
26. Dezember 1849: Der schwedische Schriftsteller Samuel Johan Hedborn 
26. Dezember 1925: Die Uppståndelsekapellet im Stockholmer Waldfriedhof
26. Dezember 1965: Der Film Att angöra en brygga von Hasse und Tage

Copyright: Herbert Kårlin

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Sonntag, 25. Dezember 2016

Der schwedische Künstler Reinhold Callmander

Reinhold Callmander wurde am 25. Dezember 1840 als Sohn eines Priesters in Örebro geboren und zog nach der Grundschule und dem Besuch des technischen Gymnasiums in Örebro 1860 nach Stockholm um dort Schüler des Dekormalers Fredrik Liljeblads zu werden und um sich auf die Kunstakademie vorzubereiten. Sein Studium an der Kunstakademie in Stockholm wurde jedoch unterbrochen durch Kunststudien in Antwerpen, Düsseldorf und Paris und ein Reisestipendiums, das Callmander von der Witwenkönigin Josefina verliehen wurde. Nach Abschluss seines Studiums und einem längeren Aufenthalt in Skåne (Schonen) zog Callmander 1877 nach Göteborg.

In Göteborg entwickelte sich Reinhold Callmander zu einer der bedeutendsten Künstlergestalten seiner Zeit, wobei er dort nicht nur Konservator und Sekretär des Künstlervereins wurde, sondern auch zu den Gründern der heutigen Kunsthochschule Valand gehört, als Lehrer für Ornamentsmalerei tätig war und unter dem Namen Callmus zahlreiche Illustrationen für die verschiedensten Zeitungen zeichnete. Im Nebenberuf war Callmander zusätzlich als Dekormaler aktiv und schuf eines seiner Meisterwerke, denn er dekorierte die Decke das heutigen Palacehuset in Göteborg für Pontus Fürstenberg mit einem Motiv aus der Sage Amor och Psyke, zu der Viktor Rydberg später sein bekanntes Gedicht Psyke verfasste.

Reinhold Callmander, der am 1. November 1922 in Bollebygd starb, widmete sich jedoch nicht nur der Malerei, sondern der Künstler gilt auch als einer der Vorreiter der modernen Glasmalerei. Diese Aktivität faszinierte Callmander so stark, dass er 1888 ein Glasunternehmen übernahm um daraus das erste Unternehmen Schwedens für Glasmalerei zu machen. Wie bedeutend dieses Unternehmen wurde, zeigt sich daran, dass man die gläsernen Werke Callmanders in zahlreichen Kirchen des Landes finden kann, unter anderem der Oscar Fredriks Kirche in Göteborg und der Kathedrale Uppsalas.


25. Dezember: Die Bedeutung des Weihnachtstags in Schweden
25. Dezember: Julottan, ein alter Brauch der Svenska Kyrkan
25. Dezember 1156: Der schwedische König Sverker den äldre
25. Dezember 1740: Christoffer Bogislaus Zibet, geboren zur falschen Zeit
25. Dezember 1847: Carl Gustaf von Brinkman, der Dichter deutscher Seele
25. Dezember 1909: Der Schriftsteller und Regisseur Harald Molander
25. Dezember 1928: Der schwedische Opernsänger Rolf Björling
25. Dezember 1932: Ernst Rolf, Schauspieler, Sänger und König der Revue 
25. Dezember 1964: Jonas Sjöstedt, Vorsitzender der Linken Schwedens
25. Dezember 2005: Die schwedische Opernsängerin Birgit Nilsson

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Samstag, 24. Dezember 2016

Ericus Olai, Geschichtswissenschaftler und Theologe

Als der Geschichtswissenschaftler und Theologe Ericus Olai am 24. Dezember 1486 in Uppsala starb, wurde er geradezu als Heiliger verehrt und sein Grab in der Kathedrale von Uppsala wurde von unzähligen Pilgern besucht. Erst die Reformation setzte den Pilgern ein Ende. Heute gilt Ericus Olai noch als einer der ersten Geschichtsschreiber Schwedens und vor allem als Vorreiter des Gotizismus, also der erste Schwede, der die schwedische Sprache, die schwedische Kultur und die schwedische Geschichte als Zentrum der abendländischen Kultur betrachtete.

Über die Kindheit und die Jugend von Ericus Olai kann nur spekuliert werden, denn seine Spuren gehen nur bis zum 1. Oktober 1447 zurück, als er sich an der Universität Rostock einschrieb, wo er fünf Jahre später das Magisterexamen ablegte. Nach einigen Jahren in Uppsala wurde Olai 1475 in Siena Doktor in Theologie, was ihm anschließend den Weg zu einer Professur an der Universität Uppsala öffnete. Trotz seiner hohen Stellung taucht Ericus Olai nur sehr wenig in der Politik auf, um so mehr jedoch als Geschichtswissenschaftler, da er das Werk Chronica regni Gothorum, das bis heute in fünf etwas abweichenden Versionen erhalten blieb, verfasste.

Genau genommen hatte Ericus Olai von König Karl Knutsson (Bonde) den Auftrag erhalten die Geschichte Schwedens schriftlich festzuhalten, wobei der König dabei wenig Wert auf eine kritische Geschichtsschreibung setzte, sondern Schweden als das Urheim der Goten sehen wollte, eine Meinung, die auch Olai vertrat. Nach der Theorie des Geschichtswissenschaftlers brachen die Goten vom Norden auf um letztendlich das Römische Reich auszulöschen. Um dies zu beweisen griff Ericus Olai zur Etymologie, was ihm ermöglichte auch verschiedene Volksgruppen zu mischen. Auch wenn bald die Kritik von den südlicher gelegener Länder kam, so ließ sich Olai in seiner Meinung nicht beirren und erst gegen 1870 wurde seine Lehre auch im eigenen Land sehr stark in Zweifel gezogen, was allerdings auch dazu führte, dass die nazistischen Bewegungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts erneut die Thesen des Theologen und Geschichtswissenschaftlers an die Öffentlichkeit brachten.


24. Dezember: Der Heilige Abend (Julaftonen) in Schweden
24. Dezember 1643: Israel Kolmodin und der bekannteste Psalm Schwedens
24. Dezember 1731: Gustaf Fredrik Gyllenborg, der Satiriker des 18. Jahrhunderts
24. Dezember 1861: Der schwedische Architekt Rudolf Arborelius
24. Dezember 1930: Die Schriftstellerin und Künstlerin Henny Utsi Åhlin
24. Dezember 1967: Die schwedische Sängerin Pernilla Wahlgren
24. Dezember 1973: Martin Kellerman und der Hund Rocky
24. Dezember 2009: Bernt Erikson, der unverstandene Dichter Schwedens


Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Freitag, 23. Dezember 2016

Die schwedische Künstlerin Harriet Sundström

Harriet Sundström kam am 23. Dezember 1872 als Tochter eines Ornithologen und Journalisten in Stockholm zur Welt und erhielt eine für die Zeit sehr gute Ausbildung. 1889, im Jahr als ihr Vater starb, schrieb sich Sundström an der Tekniska Skolan ein um sich auf die Kunstakademie in Stockholm vorzubereiten. Nachdem Sundström dort jedoch nicht akzeptiert wurde, zog sie zu ihrer Schwester nach München und studierte dort Tiermalerei und Impressionismus bei Heinrich Zügel. In diesen Jahren nahm die Künstlerin auch ihre ersten Aufträge als Tiermalerin an.

Nach ihrer ersten größeren Ausstellung im Kunstverein München im Jahre 1894 kehrte Harriet Sundström zurück nach Schweden und schrieb sich an der kurz zuvor gegründeten Schule des Künstlerverbands ein, wo sie das Glück hatte Anders Zorn als Lehrer zu haben. Es entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den beiden und Sundstgröm folgte dem Künstler mehrmals nach Mora, wo die Künstlerin insbesondere Pferde- und Hundemotive malte. Bis zu ihrem Lebensende am 28. April 1861 in Stockholm sollte Sundström sich insbesondere der Tiermalerei widmen, eine Kunstrichtung, die damals zwar gefragt war, aber kaum dabei half als Künstler wirklich anerkannt zu werden.

In der Tat sollte es Harriet Sundström auch nicht gelingen je zu den größten Künstlern Schwedens zu zählen, sondern ihr Durchbruch kam als Graphikerin. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hielt sich Sundström sehr viel in Dachau und in München auf, wo sie, gemeinsam mit Carl Petersen mit Holzschnitt experimentierte. Als die beiden Künstler 1905 ihre erste Ausstellung mit Holzschnitten in Stockholm präsentierten gehörten sie mit zu den ersten Künstlern des Landes die mit Originalholzschnitt arbeiteten und damit die graphische Kunst revolutionierten. 1912 gehörte Sundström dann auch mit zu den Gründern des Vereins FOT, der 1947 in die Graphische Gesellschaft einging. Sundström arbeitete in diesen Jahren nicht nur als Malerin und Graphikerin, sondern unterrichtete auch im Holzschnitt und verfasste mehrere Bücher zu dieser Technik. Werke der Künstlerin findet man in zahlreichen Museen Schwedens.


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Donnerstag, 22. Dezember 2016

Das schwedische Sperrfeuer im Dezember 1944

Auch wenn der schwedischen Bevölkerung Ende Dezember 1944 bereits klar war dass der Krieg dem Ende entgegenging, so stürzte in der Nacht des 22. Dezember 1944 die Bevölkerung des südlichen Teil des Landes auf die Straßen oder in die Keller, mit der festen Überzeugung dass sich der Zweite Weltkrieg nun auch über Schweden erstreckte, denn in kürzester Zeit donnerten rund tausend Flugzeugen in sehr geringer Höhe über die Häuser und ließen dabei die Nacht noch dunkler erscheinen. Vor allem in Karlskrona wuchs die Angst noch dadurch da über der Ostsee auch Bomben abgeworfen wurden.

In der Tat handelte es sich bei den Flugzeugen jedoch im Maschinen der Alliierten, die Schweden als Leitlinie sahen um den Norden Deutschlands anzugreifen. In Halmstad betrachtete die Bevölkerung den Überflug mehr als Sensation, da man von dort aus sehen konnte wo das Ziel der Militärmaschinen lag. Erstaunlich fand man lediglich dass man am nächsten Morgen in der Zeitung lesen konnte dass eine große Menge an fremden Flugzeugen die Stadt in hoher Höhe überflogen habe. Auf Grund des starken Nebels waren die Bomber dort nämlich gezwungen auf etwa 100 Meter Höhe zu fliegen und bei vielen Maschinen deutlich zu sehen war um welche Luftwaffe es sich handelte, aber die Verteidigung, die Quelle der Zeitungen, schien davon nichts bemerkt zu haben.

In allen betroffenen Orten wurde auf Grund der unerwarteten „Invasion“ die Luftabwehr aktiv und feuerte ein Sperrfeuer unter die Maschinen der Alliierten um jedes Landen zu verhindern. Wirklich aktiv war die Luftabwehr vor allem in Göteborg, Halmstad, Malmö und Karlskrona, wobei das Artilleriefeuer immer wieder ausgesetzt werden musste, da die Flugzeuge so niedrig flogen dass das Risiko bestand sie abzuschießen, was verheerende Folgen mit sich bringen konnte. Als sich in den folgenden Monaten das Phänomen noch einige Male wiederholte, wurde zwar erneut die Luftabwehr aktiv, aber für die Bevölkerung war dies dann ein Zeichen dafür dass der Krieg dem Ende zuging.


22. Dezember 1775: Der Buchdrucker Nils Magnus Lindh wird zum Verleger
22. Dezember 1854: Der schwedische Künstler Bengt Erland Fogelberg
22. Dezember 1878: Carl Wilhelm Böttiger, der wissenschaftliche Lyriker Schwedens
22. Dezember 1952: Johan Göth und die Lokalgeschichte Smålands
22. Dezember 1957: Der schwedisch Schwergewichtsboxer Anders Eklund
22. Dezember 1984: Jonas Erik Altberg, bekannt als Basshunter
22. Dezember 1998: Brandattentat auf das Stockholmer Kaufhaus PUB

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Mittwoch, 21. Dezember 2016

Der schwedische Künstler Johan Henrik Scheffel

Als Johan Henrik Scheffel am 21. Dezember 1781 in Västerås starb, hinterließ er eine Vielzahl an Porträts, die meisten davon unsigniert, die im Auftrag der Adeligen und gehobenen Bürger seiner Zeit entstanden. Als die bedeutendsten Werke Scheffels gelten heute jene von Carl von Linné, Hedvig Charlotta Nordenflycht und Christopher Polhem, da die meisten Personen, die zu Scheffel kamen, heute keinerlei Bedeutung mehr haben. Die Gemälde des Künstlers findet man aus diesem Grund auch nur vereinzelt in Museen, sondern vor allem in privaten und öffentlichen Sammlungen.

Johan Henrik Scheffel kam am 9. April 1690 in Wismar zur Welt und studierte in Berlin, Paris und Brabant bei mehreren Hofmalern die Porträtmalerei. Auch wenn Scheffel 1723 bereits ein vollendeter Porträtmaler war, nahm er 1723 bei seiner Ankunft in Stockholm noch Unterricht bei David von Krafft, der ihm allerdings kaum das Malen beibrachte, sondern Scheffel dabei half die richtigen Kontakte in Schweden zu bekommen um sich in der schwedischen Hauptstadt als Porträtmaler niederlassen zu können. Dank dieser Verbindung wurde Scheffel auch sehr schnell mit Aufträgen des Adels und der gehobenen Bürgerschicht überhäuft, ohne allerdings damit einen Zugang zum Hof zu erhalten.

Unter den rund 700 Porträts, die Johan Henrik Scheffel im Laufe seines Lebens malte, findet man zahlreiche Repliken und Variationen, was darauf schließen lässt dass der Künstler nur seine besten Arbeiten auslieferte. In der Schaffensperiode Scheffels kann man deutlich zwei Epochen unterscheiden, denn während seine frühen Portraits von den Farben her vollkommen in Barock gehalten sind, geht der Künstler nach 1745 auf die Farben und die Farbsetzung des Rokoko über. Scheffel, dessen Stärke es war die Charaktereigenschaft und die Haltung des Porträtierten zu fangen, hinterließ auch einige historische Gemälde und Darstellungen aus der Nordischen Mythologie, die künstlerisch jedoch nur zweitrangig zu sehen sind.


21. Dezember: Die Wintersonnenwende in Schweden
21. Dezember 1610: Katarina Vasa gewinnt Einfluss in Ostfriesland
21. Dezember 1624: Ein Holländer und eine neue schwedische Handelskompanie
21. Dezember 1875: Der schwedische Sprachforscher Bengt Ivar Hesselman
21. Dezember 1904: Johannes Edfelt, der zeitlose Dichter des 20. Jahrhunderts
21. Dezember 1937: Der schwedische Künstler Harald Lyth
21. Dezember 1976: Die schwedische Schauspielerin Karin Ekelund

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Dienstag, 20. Dezember 2016

Das Abkommen von Saltsjöbaden

Das Abkommen von Saltsjöbaden (Saltsjöbadsavtalet), das am 20. Dezember 1938 vom Gewerkschaftsbund LO und der Arbeitgebervereinigung SAF unterschrieben wurde, entwickelte sich sehr schnell zu einem Stützpfeiler des sogenannten schwedischen Modells, da dieses Abkommen zu Fragen des Arbeitsmarkts anschließend von allen anderen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden als Basis anerkannt wurde und zu einem Vorteil sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer wurde. Erst nach einem knapp 70-jährigen Bestehen des Abkommens zeigten sich auch Nachteile des Saltsjöbadsavtalet und die Arbeitgeberverbände setzten sich, wenn auch vergebens, für eine grundlegende Änderung des Abkommens ein.

Die Jahre vor dem Abkommen von Saltsjöbaden waren, mit dem Aufkommen der Arbeiterbewegungen, von mehreren Großstreiks und Unruhen geprägt und insbesondere die Fronten zwischen LO und SAF hatten sich verhärtet, da die Arbeitgeber keinerlei Zugeständnisse machen wollten. Als jedoch 1936 die Sozialdemokraten endgültig die Macht in Schweden übernahmen, waren die Arbeitgeber zum Umdenken gezwungen, da der politische linke Druck kaum zum Vorteil der Arbeitgeber sein konnte, es daher sinnvoll wurde bei Streitigkeiten die politische Macht zu reduzieren oder auszuschließen.

Das Abkommen von Saltsjöbadet umfasst vor allem vier verschiedene Gebiete, wobei der wichtigste Punkt dabei war immer zu Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen zu greifen und das politische Eingreifen bei einem Arbeitskonflikt auszuschließen war. Im Saltsjöbadsavtalet wurde auch klar geregelt in welcher Weise Verhandlungen zwischen den Parteien zu erfolgen hatten, welche Bedingungen bei Kündigungen gelten und welche Arbeiten auch im Falle eines Streiks durchgeführt werden müssen. Einige dieser Punkte wurden später neu verhandelt, ohne jedoch aus dem Rahmenwerk zu verschwinden, sondern lediglich um gesellschaftlichen und arbeitsrechtlichen Bedingungen angepasst zu werden.


20. Dezember 1483: Dialogus creatorum, das erste gedruckte Buch Schwedens
20. Dezember 1537: König Johan III., der Bauherr Schwedens
20. Dezember 1851: Der schwedische Nationalökonom Knut Wicksell
20. Dezember 1946: Peps Persson bringt Blues und Reggae nach Schweden
20. Dezember 1977: Die schwedische Sängerin Sonja Aldén 

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Montag, 19. Dezember 2016

Die schwedische Schriftstellerin Ann Mari Falk

Ann Mari Falk kam am 19. Dezember 1916 als Tochter eines Ingenieurs unter dem Namen Ann-Marie Söderbergh in der Bürgerschicht Stockholms zur Welt und erhielt daher eine gute Ausbildung, auch wenn die Eltern eine Schule wählten in der der Schwerpunkt bei Literatur lag und nicht bei Mathematik oder den Feinheiten der französischen Sprache. Nach Abschluss der Schule machte Falk eine Handelsausbildung und begann bei einer Versicherungsgesellschaft zu arbeiten, bei der sie bis 1951 beschäftigt war, dem Jahr in dem sie hauptberufliche Schriftstellerin und Übersetzerin wurde.

Wann Ann Mari Falk sich entschied Schriftstellerin zu werden, ist nicht bekannt, aber vermutlich wurde sie von ihrer ersten Schwiegermutter Alma Falk dazu ermuntert, denn 1944, als die Autorin seit fünf Jahren mit Jan Falk verheiratet war, erschien ihre erste Novellensammlung Fruntimmer, der im Laufe der folgenden Jahre rund 60 Bücher folgen sollten, angefangen von Kriminalromanen und Kinderbüchern bis zu psychologischen Romanen, wobei vor allem die Psychologie der handelnden Personen für Falk immer sehr bedeutend war, selbst bei ihren Kinderbüchern. Bei den Kinder- und Jugendbüchern Falks steht fast grundsätzlich ein Konflikt im Zentrum, zum Beispiel ein Todesfall oder eine etwas komplizierte Scheidung.

Während Ann Mari Falk in den 50er Jahren mehr Übersetzungen von Jugend- und Kinderbüchern als eigene Werke bot, schränkte sie diese Tätigkeit anschließend stark ein, nicht zuletzt deswegen, weil Falk in den 60er Jahren ihren echten Durchbruch als Schriftstellerin hatte. Ann  Mari Falk, die eine enge Freundin Astrid Lindgrens war, war bei ihren Romanen stark von den den beiden gescheiterten Ehen beeinflusst, denn das Bild, das sie in ihren Büchern immer wieder zeichnet, drückt die Enttäuschungen aus, die die handelnden Personen erleben und die dabei auch die gesamte Familie, insbesondere die Kinder betreffen. Während die Kinderbücher Falks noch eine positive Richtung zeigen, sind ihre Romane teilweise geradezu als depressiv zu bezeichnen.


19. Dezember 1666: Die Gründung der schwedischen Universität Lund
19. Dezember 1880: Die Caroli kyrka, die Deutsche Kirche in Malmö
19. Dezember 1893: Harry Blomberg und die religiöse Literatur des 20. Jahrhunderts
19. Dezember 1917: Die Knut und Alice Wallenberg Stiftung 
19. Dezember 1954: Frans G. Bengtsson, Militärromantik und die Antidemokratie

19. Dezember 1996: Die Schengener Abkommen in Schweden
19. Dezember 2011: Das Ende der klassischen, schwedischen Saab Automobile

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Sonntag, 18. Dezember 2016

Peter Hernquist, der erste Veterinär Schwedens

Peter Hernquist starb am 18. Dezember 1808 als geachteter Professor und Veterinär im Alter von 72 Jahren in Skara. In seiner Veterinärschule, die Hernquist 1775 in Skara gegründet hat, findet man heute das einzige Veterinärhistorische Museum Schwedens, wo man, neben der Geschichte des Veterinärs, die gesamte Geschichte der Tierheilkunde erleben kann und selbst einen Blick auf die einstige Apotheke Hernquists werfen darf und alle Gerätschaften findet, die früher von einem Veterinär verwendet wurden. Die Bedeutung des Museums kann man auch daran erkennen dass es 1975 von König Carl XVI. Gustaf eingeweiht wurde.

Peter Hernquist war am 8. Mai 1726 in der Militärherberge seines Vaters in Härlunda geboren worden und wurde, mangels Kenntnissen, erst im Alter von zehn Jahren in der Schule in Skara aufgenommen. Da auch dort das Studium sehr langsam vor sich ging, begann Hernquist sein Studium an der Universität Uppsala dann erst 1750, allerdings ohne großen Enthusiasmus und mehrmals unterbrochen, da Hernquist das für das Studium nötige Geld immer wieder als Privatlehrer erwerben musste. Die wissenschaftliche Wende kam für Hernquist als er bei Carl von Linné begann Naturwissenschaften zu studieren, denn dieses Thema faszinierte den Studenten.

Als gegen 1760 dann in Schweden eine Epizootie unter Haustieren ausbrach, stellte man fest wie wichtig ein Veterinär war, aber auch dass es diesen Beruf in Schweden nicht gab. Auf Empfehlung von Linné wurde daher Peter Hernquist, gemeinsam mit zwei anderen Studenten, nach Lyon geschickt um sich dort innerhalb von drei Jahren zum Veterinär auszubilden. Hernquist war der einzige unter den dreien, der sich mit dieser Grundausbildung nicht zufrieden gab, sondern d.er Wissenschaftler setzte seine Studienreise 1766 nach Paris fort um dort ausführliche medizinische Studien zu betreiben und lernte in diesem Zusammenhang auch den Vaterinär Étienne Lafosse kennen, der eine moderne Schule für Veterinäre gegründet hatte, die niveaumäßig weit über jener in Lyon lag. Als Peter Hernquist dann nach Schweden zurückkehrte, war er der erste Schwede, der sich wirklich als Veterinär bezeichnen konnte. Nach dem Modell von Lafosse gründete er dann 1775 in Skara auch eine Schule für Veterinäre.


18. Dezember: Der Tag des Kuchens in Schweden
18. Dezember 1290: Der schwedische König Magnus Ladulås
18. Dezember 1661: Der schwedische Erfinder Christopher Polhem
18. Dezember 1793: Der schwedische Künstler Johan Niclas Byström
18. Dezember 1828: Viktor Rydberg, der Autor, der Jesus zum Menschen machte
18. Dezember 1869: Hilma Borelius, Wissenschaft und Frauenrecht in der Literatur
18. Dezember 1884: Die Tageszeitung Svenska Dagbladet, Svenskan
18. Dezember 1936: Ulla Trenter, zwischen Kriminalroman und Novelle
18. Dezember 2014: Die Sundsvallsbron, die längste Autobahnbrücke Schwedens 

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 17. Dezember 2016

Der Schriftsteller und Übersetzer Jonas Magnus Stiernstolpe

Auch wenn Jonas Magnus Stiernstolpe, auch Stjernstolpe geschrieben, der am 17. Dezember 1831 in Stockholm starb, heute kaum noch eine Rolle in der Literaturgeschichte Schwedens spielt, so spielte er zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine sehr bedeutende Rolle, denn Stiernstolpe war es zwar nicht gelungen eines seiner eigenen Werke bekannt zu machen, aber er war für seine satirischen Beiträge in Zeitungen und als Übersetzer von größter Bedeutung, da er, zum Beispiel, die erste Übersetzung von Don Quijote in Schweden vorlegte, obwohl Stiernstolpe vorher nur Bücher aus dem Lateinischen, Deutschen und Französischen übersetzt hatte.

Jonas Magnus Stiernstolpe war am 8. Dezember 1777 in Stenkvista im Södermanland in adeliger, jedoch relativ armer, Familie zur Welt gekommen und schrieb sich,  nach seiner Hochschulreife in Strängnäs, an der Universität Uppsala ein. Da das Geld für ein ausgedehntes Studium fehlte, beendete Stiernstolpe seine wissenschaftliche Ausbildung mit dem Kanzleiexamen, das ihm den Zugang zum Staatsdienst ermöglichte. Bereits während seines Studiums hatte Stiernstolpe einen engen Kontakt mit Verlegern, seinen Roman Wilhelm geschrieben und kurze satirische Artikel in Zeitungen veröffentlicht, ohne jedoch davon leben zu können.

Nach Abschluss seines Studiums begann Jonas Magnus Stiernstolpe als Regierungsrat in der Kriegsexpedition zu arbeiten, wo er bis zu seinem Tode beschäftigt war, arbeitete sich jedoch überwiegend mit der Übersetzung literarischer Werke und verkehrte privat bald auch in der literarischen Kreisen Stockholms. Allerdings war Stiernstolpe, wie die meisten seiner Kollegen, auch zu Übersetzungen gezwungen, da man um diese Zeit vom Staatsdienst nicht leben konnte und ein Zusatzeinkommen benötigte. Von den meisten anderen Übersetzern jener Epoche unterschied sich Stiernstolpe dadurch, dass er auch Fachbücher mit großem Einfühlungsvermögen übersetzte. Unter seinen eigenen Werken wurden allerdings nur einige seiner satirischen Gedichte in größeren Kreisen bekannt. Seine Romane sind heute längst vergessen.


17. Dezember 1842: Der schwedische Künstler Nils Forsberg
17. Dezember 1860: Königin Desideria, die unschwedische Königin
17. Dezember 1863: Der schwedische Künstler Gunnar G:son Wennerberg
17. Dezember 1877: Johan Erik Rydqvist und die schwedische Sprache
17. Dezember 1951: Der Film „Sie tanzte nur einen Sommer“ hat Premiere

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 16. Dezember 2016

Der Erzbischof und Universitätsrektor Erik Benzelius

Erik Benzelius der Ältere kam am 16. Dezember 1632 unter dem Namen Erik Jakobsson als Sohn eines Schöffen bei Luleå zur Welt, wobei Benzelius bereits als Kind nach Uppsala kam und dort vom Onkel, der keinerlei Erben hatte und die Begabung des Kindes fördern wollte, erzogen wurde. In Uppsala nahm der spätere Erzbischof auch seinen Familiennamen an, eine Abwandlung seines Heimatortes Bensbyn. Die ersten Jahre studierte Benzelius insbesondere alte und orientalische Sprachen, um sich jedoch später der Theologie zuzuwenden.

Im Jahre 1660 promovierte Erik Benzelius als Magister in Philosophie und noch im gleichen Jahr wurde er Privatlehrer der Söhne von Magnus De La Gardie. Als Benzelius drei Jahre später mit einem der Söhne De la Gardies eine Studienreise antrat, besuchte er Universitäten in Deutschland, Frankreich, England und anderen Ländern um in Giessen in Theologie zu disputieren. Auch wenn Benzelius während dieser Studienreise mit verschiedenen religiösen Strömungen in Berührung kam, so wollte der Theologe, im Gegensatz von Haquin Spegel und Jesper Svedberg, keinerlei Reformation durchführen, sondern keine der dogmatischen Grenzen der Religion überschreiten. Nach seiner Rückkehr nach Schweden wurde Benzelius zum Professor an der Universität Uppsala ernannt und zum Priester geweiht.

Ab dem Jahr 1675 vertrat Erik Benzelius den Priesterstand im Reichstag und übernahm mehrere bedeutende Aufträge, was auch dazu führte, dass der Theologe 1687 zum Bischof des Stiftes Strängnäs gewählt wurde, was ihm auch die Aufgabe brachte den Kronprinzen, den späteren Karl XII., in Theologie zu unterrichten. In dieser Zeit verfasste Benzelius auch ein Handbuch für Predigten, das rund hundert Jahre lang das Standardwerk zukünftiger Priester wurde. 1700 wurde Erik Benzelius, der am 17. Februar 1709 im Alter von 76 Jahren in Uppsala starb, zum Erzbischof ernannt und damit auch zum Vizekanzler der Universität Uppsala, eine Zeit in der er insbesondere gegen den wachsenden Pietismus kämpfte.


16. Dezember 1520: Hemming Gadh wird auf Schloss Raseborg hingerichtet
16. Dezember 1857: Die Västra Stambanan zwischen Göteborg und Stockholm
16. Dezember 1946: Benny Andersson, weitaus mehr als nur ein ABBA-Mitglied
16. Dezember 1997: Die schwedische Sängerin Zara Larsson
16. Dezember 2008: Erdbeben in der schwedischen Region Skåne

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Der Künstler und Schriftsteller Rune Jansson

Rune Jansson kam am 15. Dezember 1918 als Sohn eines Landwirts und Fischers auf Blidö in den Schären vor Stockholm zur Welt und arbeitete mit seinem Vater bis er 1941 die Chance hatte an der Schule Oto Sköld Malerei zu lernen und sich auf den Besuch der Kunsthochschule in Stockholm vorzubereiten. Von 1942 bis 1944 besuchte Jansson dann die Kunsthochschule und nahm auch an den dort organisierten Ausstellungen teil. Die erste größere Ausstellung kam für Jansson dann im Jahre 1949, im Lilla Paviljongen auf Södermalm in Stockholm.

1945 heiratete Rune Jansson die Künstlerin, Filmschauspielerin und Poetin Eddie Figge, die der Künstler bereits in der Malerschule Oto Sköld kennengelernt hatte. Kurze Zeit nach der Ehe ging das Paar nach Frankreich und lernte die informelle Kunst kennen, die beide stark beeindrucken sollte und auch das zukünftige Werk Janssons beeinflusste. Neben seiner Tätigkeit als freier Künstler begann Rune Jansson 1958 als Zeichenlehrer an der Königlich Technischen Hochschule zu arbeiten und ab 1968 wurde er Professor an der Kunsthochschule in Stockholm.

Rune Jansson, der am 10. September 2014 starb, gilt als einer der schwedischen Pioniere der informellen Kunst, die sich bei ihm oft durch einige wenige Linien und einen diffusen Farbfleck ausdrückt und damit dem Gemälde eine Bewegung und einen Horizont verleiht. Das Hauptthema des Künstlers, dessen Werke vor allem von Kunstsammlern erworben werden, waren die Schären vor Stockholm, die ihn von Kind an faszinierten. Rune Jansson arbeitete nie mit einer Staffelei, sondern legte die Leinwand immer flach auf den Boden, im hohen Alter dann auf sein Bett, was der Künstler damit erklärte dass er immer mit sehr dünner Farbe malte und daher nur auf diese Weise malen konnte.


15. Dezember 1649: Die schwedische Afrika-Kompanie (Guineakompanie)
15. Dezember 1716: Olof Celsius der Jüngere, Philosoph und Politiker
15. Dezember 1877: Der schwedische Filmregisseur Georg af Klercker
15. Dezember 1952: Ernest Florman, der erste Filmer Schwedens
15. Dezember 1992: Sven Delblanc und die Nachkriegsliteratur Schwedens
15. Dezember 1994: Das schwedische Parlament unterschreibt den Europavertrag
15. Dezember 1999: Rune Andréasson und der berühmteste Bär Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Die Sängerin und Schauspielerin Anita Lindblom

Anita Lindblom kam am 14. Dezember 1937 in Hille, heute ein Stadtteil Gävles, zur Welt und begann ihre künstlerische Karriere als Balletttänzerin. Im Jahr 1956 nahm Lindblom ihre erste Single Ljuva ungkarlstid auf, die zwar kein Erfolg wurde, aber dazu führte dass sie ein Jahr später in der Revue Scalarevys das Lied När den svenska flickan kysser, kysser hon med öppen mun sang und damit in ganz Schweden bekannt wurde und bald überall im Land in Revuen auftrat, unter anderem bei Hagge Geigert in Uddevalla und Kar de Mumma im Folkan in Stockholm.

1961 kam dann der Durchbruch Anita Lindbloms als Sängerin, mit der schwedischen Version des Welthits Milord, der bis heute mit Edith Piaf verbunden wird. Im Oktober des gleichen Jahres erschien auch Lindbloms bekanntestes Lied Sånt är livet, das nicht nur zu den schwedischen Tophits gehörte, sondern auch unter dem Titel "Laß die Liebe aus dem Spiel" in die deutschen Hitparaden einzog und die Sängerin unsterblich machte, da die Rundfunkhörer Schwedens die Aufnahme zum größten Hit aller Zeiten ernannten. Letztendlich wurde das Cover Lindbloms in Europa bekannter als die Originalversion You Can Have Her von Roy Hamilton.

Bereits Ende der 60er Jahre, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, begannen dann die Probleme für Anita Lindblom, denn die Presse interessierte sich mehr für die etwas turbulente Ehe mit dem Boxer Bo Högberg und ihre Steuerschulden als ihre Arbeit als Sängerin und als Schauspielerin und Lindblom zog in ein kleines Dorf beim südfranzösischen Cannes, wo sie heute noch sehr zurückgezogen lebt. Zweimal kehrte Lindblom für ihre Arbeit kurze Zeit nach Schweden zurück, aber ihre Lebensweise schien der Presse immer noch wichtiger als ihre Leistung. Ein Versuch eine neue Karriere in den USA zu beginnen, scheiterte an einer schwedischen Umzugsfirma, die sämtliche ihrer Möbel und ihren Flügel zerstörten ohne je einen Schadenersatz zu bezahlen. Seit dieser Zeit ist Anita Lindblom auch nicht mehr nach Schweden zurückgekehrt und hält nur sehr wenige ihrer früheren Kontakte aufrecht.


14. Dezember 1503: Sten Sture der Ältere,einer der Helden Schwedens
14. Dezember 1774: Anders Berch, der erste Nationalökonom Schwedens
14. Dezember 1915: Der schwedische Arzt Åke Senning
14. Dezember 1917: C. H. Hermansson und der politische Kampf in der Literatur
14. Dezember 1917: Der Dala-Demokraten erscheint zum ersten Mal
14. Dezember 1988: Christer Pettersson und der Mord an Olof Palme

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden