Dienstag, 26. Juli 2016

Göran Karlsson und Gekås in Ullared

Nach Aussage der Witwe von Göran Karlsson brach die Stromversorgung im Haus zusammen als der Gründer des Warenhauses Gekås in Ullared am 26. Juli 2004 in Köinge im Halland starb. Trotz eines bösartigen Gehirnkrebses, der im März des Jahres festgestellt wurde und nicht behandelt werden konnte, hatte Karlsson nahezu bis zum letzten Atemzug gearbeitet, wenn auch nicht mehr für Gekås, sondern für ein neues Projekt, das er 1998 begonnen hatte und als Konkurrenzprojekt zu Gekås gedacht war.

Göran Karlsson war im Oktober 1939 zur Welt gekommen und war gewissermaßen ein geborener Kaufmann, der sein Lebenswerk Gekås, wie seine Namensinitialen in Schweden ausgesprochen werden, 1963 im Keller des elterlichen Hauses begonnen hatte. Karlsson verkaufte um diese Zeit Gabardine-Hosen und Arbeitsmäntel zu einem extrem günstigen Preis. Das Geschäft ging zu beginn jedoch tröge und nach zwei Jahren Aktivität lag der Jahresumsatz bei 80.000 Kronen, einer Summe, die im Gekås heute in weniger als drei Minuten erreicht wird. Schon 1979 hatte Karlsson dann jedoch ein Kaufhaus geschaffen, das mit IKEA verglichen wurde und der Jahresumsatz machte 80 Millionen Kronen aus. Zum touristischen Ziel machte Karlsson Gekås jedoch im Jahr 1981, als er sich weigerte einen Tarifvertrag zu unterschreiben, denn die Gewerkschaften riefen zum Boykott auf, was jedoch nur dazu führte, dass man im ganzen Land über Gekås sprach und es niemanden mehr in Schweden gab, der den Namen des Kaufhauses nicht kannte, und alle wollten dort zum Billigpreis einkaufen.

Im Jahr 1991 verkaufte Göran Karlsson Gekås an sechs seiner Angestellten für 130 Millionen Kronen und widmete sich, während er ein neues Unternehmen aufbaute, seinem größten Hobby. Karlsson kaufte legendäre Autos und Motorräder, die er in einem Museum in Gällared ausstellte. Nach seinem Tod ging die gesamte Sammlung zum Göran Karlsson Motormuseum in Ullared, das jedoch 2007 mangels Besuchern geschlossen wurde. Als 2012 auch noch das Dach des Gebäudes einbrach in dem die Fahrzeuge aufbewahrt wurden, wurden Einzelstücke an andere Museen in Schweden verkauft und dieses Erbe Karlssons wurde in alle Winde verstreut, ein Projekt, das ihn nahezu ebenso stark interessiert hatte wie der Aufbau des Warenhauses Gekås.


26. Juli: Der Bellmansdagen in Schweden
26. Juli 1644: Der Feldherr und Stadtplaner Clas Larsson Fleming
26. Juli 1693: Königin Ulrika Eleonora von Schweden 
26. Juli 1814: Der letzte Krieg Schwedens, ein Feldzug gegen Norwegen
26. Juli 1919: Bienenhaltung, Imkerverband und Honig in Schweden
26. Juli 2007: Lars Forssell und die Nachkriegsliteratur Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Sonntag, 24. Juli 2016

Der Schriftsteller und Journalist Carl-Adam Nycop

Carl-Adam Nycop kam am 24. Juli 1909 in Helsingfors (Helsinki) zur Welt und begann seine journalistische Karriere beim Huvudstadsbladet, zog dann jedoch bald nach Schweden um bei verschiedenen kleineren Zeitungen zu arbeiten. Sehr schnell machte Nycop Karriere und 1936 war er im Auftrag mehrere schwedische Zeitungen Reporter bei den Olympischen Spielen in Berlin. Seine Berichtserstattung war so geschätzt, dass Nycop bereits zwei Jahre später den Auftrag erhielt die Zeitschrift Se zu gründen, die vor allem auf Bildmaterial baute, und damit eine neue Art der Berichtserstattung einnahm, die eine Sensation visuell ausdrücken konnte.

Sehr schnell erkannte Carl-Adam Nycop die Bedeutung der bebilderten Berichtserstattung, da Se mit den Berichten über den Zweiten Weltkrieg eine immer bedeutendere Leserschicht anziehen konnte. In diesen Jahren kam Nycop auch mit Albert Bonnier in näheren Kontakt, der ihm bereits 1941 den Auftrag gab die Wochenzeitschrift Allt zu gründen, die, im Gegensatz zu Se weniger auf Bildjournalismus setzten sollte, sondern die die Reportage als Hauptziel hatte. Drei Jahre später beendete Nycop seine Arbeit als Chefredakteur und Herausgeber der Zeitschrift Se und gründete, gemeinsam mit Albert Bonnier und Ivar Harrie die Abendzeitung Expressen, die er jedoch 1962 verließ, da er mit der politischen Richtung, die die Zeitung immer mehr nach rechts setzte, nicht einverstanden war.

Allerdings blieb Carl-Adam Nycop auch nach 1962 weiterhin beim Mediakonzern Bonnier und gründete dort noch mehrere andere Zeitschriften, die jedoch weitaus weniger politisch waren, da er persönlich mehr der Politik der Sozialdemokraten folgte und ein Fürsprecher der journalistischen Unabhängigkeit war und von Journalisten zudem ein hohes moralisches Gefühl forderte. Nachdem Nycop den Expressen verlassen hatte, arbeitete er auch zeitweise als Lehrer für Journalistik und er schrieb mehrere Werke zum Zeitgeschehen und zur Journalistik. Carl-Adam Nycop, der am 4. Juli 2006 in Kristianstad starb, gilt heute als einer der großen Visionäre des schwedischen Journalismus, da er Strömungen erfassen konnte und seine Zeitschriften so aufbaute, dass sie immer den aktuellen Wünschen des Publikums entgegen kamen, noch bevor diese Strömmungen allgemein erkannt wurden.

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 23. Juli 2016

Der schwedische Komiker Jesper Odelberg

Jesper Odelberg wurde am 23. Juli 1970 als Jesper Eanuelsson in Härlanda bei Göteborg geboren und wuchs in Ljungskile auf, wo er im Alter von 22 Jahren auch erstmals als Komiker auf der Bühne stand, so überzeugend, dass er sich nur drei Jahre später als Komiker selbständig machen konnte, was für jemanden, der an Rollstuhl gebunden ist, einmalig sein dürfte, ihm andererseits auch ermöglichte auch von der Bühne aus einen relativ erfolgreichen Kampf gegen Vorurteile zu führen.

Seinen Durchbruch als Komiker hatte Jesper Odelberg im Jahr 1997 mit Släng dig i Brunnen, während der siebten Saison einer Fernsehserie, die in 63 Programmen 63 Stand-Up Künstler präsentierte, denn hier konnte Odelberg seine gesamte Stärke eigen, die sich durch eine treffsichere Kritik der Gesellschaft und eine Feinfühligkeit für schwache und der Kritik ausgesetzte Personen ausdrückte. Nach diesem Abend war Jesper Odelberg im ganzen Land bekannt und konnte sich vor Auftritten kaum retten. Odelberg war über Nacht ein Sprachrohr der Schwachen Schwedens geworden.

In den Folgejahren zeigte sich Jesper Odelberg jedoch nicht nur als Komiker, sondern auch als Musiker, hielt Vorträge und er arbeitet als Politiker. Nachdem Odelberg in den Jahren 2002 und 2003 als Berater des Sozialministers Lars Engqvist gearbeitet hatte, präsentierte er sich 2009 für die Linken Schwedens bei den Europawahlen und erhielt dabei die drittmeisten Stimmen der Wähler. 2010 präsentierte sich Odelberg auch erstmals für die Region Västra Götaland bei den Reichstagswahlen, erhielt jedoch erst bei den Wahlen des Jahres 2014 genügend Stimmen um dann als Ersatz der ins Parlament gewählten Politiker zu dienen.

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Freitag, 22. Juli 2016

Der schwedische Schriftsteller Harald Johnsson

Harald Johnsson wurde am 22. Juli 1886 in Östra Broby bei Kristianstad als Sohn des Direktors einer Gerberei geboren und besuchte nach seiner Hochschulreife in Kristianstad zwischen 1904 und 1908 die Universität Lund. Bereits während des letzten Jahres an der Universität hatte Johnsson auch begonnen für mehrere Zeitungen, unter anderem das Lunds Dagblad, gearbeitet und erste literarische Werke verfasst. Der tatsächliche Sprung zur Literatur kam jedoch 1910, als Johnsson nach Stockholm zog und bei Åhlén & Åkerlund literarischer Berater wurde. 1920, nach einer kurzen Anstellung bei der Skandinavischen Filmzentrale, entschied sich Johnsson dann jedoch freiberuflicher Schriftsteller und Übersetzer zu werden.

Zu Beginn seiner literarischen Karriere widmete sich Harald Johnsson der Lyrik und schrieb, mit mäßigem Erfolg, Stimmungsgedichte. Die Wende kam jedoch bereits 1913, als Olof Dahlberg einen Verlag für billige Unterhaltungsliteratur gründete und Johnsson, der den Verleger bereits seit mehreren Jahren kannte, als Autor geworben wurde. Innerhalb der ersten drei Jahre bei Dahlberg schrieb Johnsson nicht weniger als 28 Kriminalromane, die sich nahezu alle zu Bestsellern entwickelten und den Autor in ganz Schweden bekannt machten, allerdings unter dem Namen Robinson Wilkins, da Johnsson seine literarische Aktivität nicht mit volksnahen Kriminalromanen mischen wollte. Kritiker zeigten allerdings mit Johnsson wenig Gnade und nannten ihn oft einen unkritischen Schreiberling, da er mehr Quantität als Qualität produzierte, denn auch wenn Johnsson bereits am 30. April 1936 im Alter von 49 Jahren starb, so gehen nahezu 80 Werke mit Sicherheit auf ihn zurück.

Harald Johnsson machte sich jedoch nicht nur als Schriftsteller einen Namen, sondern war auch als Übersetzer extrem aktiv, wobei er auch hierbei zu nicht weniger als vier Pseudonymen griff, so dass man bis heute nicht genau weiß wie viele Bücher Johnsson wirklich übersetzte. Doppelt problematisch wird dabei dass Johnsson nicht unbedingt aus der eigenen Gedankenwelt schöpfte, sondern, zum Beispiel, auch Erich Kästners „Emil und die Detektive“ übersetzte und anschließend in ein eigenes Werk verwandelte und, unter anderem, aus Berlin Stockholm machte und die kulturellen Ereignisse Deutschlands durch schwedische Ereignisse austauschte. Literaturwissenschaftler sind bis heute nicht in der Lage zu sagen wie hoch die Eigenleistung Johnssons bei diesem Buch war, der natürlich Kästner mit keinem Wort erwähnte. Heute findet man die Bücher von Harald Johnsson nur noch in antiquarischen Buchhandlungen, da sie nicht neu aufgelegt werden.

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Donnerstag, 21. Juli 2016

Der schwedische Reklamezeichner Anders Beckman

Anders Beckman kam am 21. Juli 1907 in Örebro zur Welt und studierte an der Tekniska Skolan in Stockholm Kunst, ergänzt durch Studienaufenthalte in Berlin und Paris, wobei sich Beckman vor allem auf das Plakatzeichnen spezialisierte. Unmittelbar nach seinem Examen im Jahre 1930 machte sich Beckman selbständig und gewann Auftraggeber wie das Nationalmuseum, AB Aerotransport und Svenska Europahjälpen, die um diese Zeit nach einer Modernisierung ihrer Plakate suchten. Bereits in diesen Jahren zeichnete sich Beckman auch dadurch aus, dass er sich in keine Schablone pressen ließ und sich nicht nur mit Plakaten und Werbung zufrieden gab.

Der große Durchbruch kam für Anders Beckman als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, denn in diesem Jahr konnte er durchsetzen dass vor dem schwedischen Pavillon der Weltausstellung in New York ein gigantisches rotes Dalahäst zu sehen war, was auch dazu führte, dass dieses rote Pferd noch heute ein Symbol Schwedens ist. Zum anderen gründete Beckman unmittelbar nach seiner Rückkehr aus den USA die Beckman Reklam- och Designskola in Stockholm, an der heute, neben dem Reklamezeichnen, auch Modezeichnen gelernt werden kann.

Anders Beckman gilt heute als Revolutionär innerhalb des Reklamezeichnens, was, unter anderem, auf die Plakate für Hilfsorganisationen während des Zweiten Weltkriegs zurückzuführen ist, insbesonder jedoch auch auf seinen Einsatz bei der Ausstellung H55 in Helsingborg, denn hier war Beckman für das Warenzeichen der Ausstellung verantwortlich. Das sehr einfach gehaltene Plakat mit einem symbolischen H in dem die Zahl 55 dominiert, war während der Ausstellung überall präsent, und Beckman hatte das Symbol selbst auf Fahnen und vor dem Eingang auf der Straße festgehalten. Innerhalb von knapp drei Monaten gelang es Beckman damit das Symbol jedem Schweden zu vermitteln, wobei die Plakate noch heute auf Auktionen gehandelt werden. Die größte Sammlung seiner Arbeiten als Reklamezeichner findet man heute im Museum in Kristianstad.

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Mit Stena Line nach Schweden

Mittwoch, 20. Juli 2016

Der Physiker und Nobelpreisträger Kai Siegbahn

Kai Siegbahn ging bei seinem Tod am 20. Juli 2007, wie bereits sein Vater, Manne Siegbahn, als einer der bedeutendsten Physiker in die Geschichte Schwedens ein, da er zur ausgewählten Gruppe der Wissenschaftler gehört denen ein Nobelpreis verliehen wurde, auch wenn er 1981 den Preis mit Nicolaas Bloembergen und Arthur L. Schawlow teilen musste. Der Nobelpreis wurde an Siegbahn vergeben, weil es diesem gelungen war die Elektronenspektroskopie zu revolutionieren und Elektronenspektrometern eine bis dahin unmögliche Genauigkeit zu verleihen.

Kai Siegbahn war am 20. April 1918 als Sohn des Nobelpreisträgers Manne Siegbahn in Lund zur Welt gekommen und studierte nach seiner Hochschulreife in Uppsala Physik, Mathematik und Chemie. Da Siegbahn jedoch bereits ab 1942 als Forscher am Nobelinstitut in Stockholm zu arbeiten begonnen hatte, legte er 1944 auch in Stockholm sein Examen ab. Der Physiker arbeitete anschließend bis 1951 weiterhin am Nobelinstitut um jedoch in diesem Jahr als Professor in Physik an die KTH (Königlich Technische Hochschule) berufen zu werden, eine Aufgabe, die er nur drei Jahre lang wahrnahm, da er 1954 die Professur für Experimentalphysik an der Universität Uppsala annahm.

Kai Siegbahn arbeitete als Physiker in den Bereichen Kernphysik, Elektrooptik, Plasmaphysik, sowie Atom- und Molekülphysik und suchte dabei insbesondere nach genaueren Messmethoden, die es ermöglichen die Energie von Elektronen so genau wie möglich zu messen, wobei er hierbei auch Röntgenstrahlen zu Hilfe nahm. Auf diese Weise konnte Siegbaum nachweisen, dass die Energiemenge von der chemischen Umgebung der Atome abhängt. Die Forschungsarbeiten Siegbaums führten dazu, dass die Universität Uppsala heute weltweit führen in der Elektronenspektroskopie ist und eine enge Zusammenarbeit mit CERN hat.

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Dienstag, 19. Juli 2016

Der schwedische Architekt Nils Einar Eriksson

Nils Einar Eriksson kam am 19. Juli 1899 als Sohn eines Glasermeisters in Stockholm zur Welt und begann im Alter von 15 Jahren ein Bauingenieurstudium an der Tekniska Skolan, dem heutigen Konstfack. Nach seinen eigenen Aussagen war dies die lehrreichste Zeit seiner Ausbildung, da nahezu alle seine Mitstudenten doppelt so alt wie er waren und bereits als Schreiner oder Maurer gearbeitet hatten, ihm also sehr viele praktische Informationen boten. Nach vier Jahren am Konstfack legte Eriksson seine Prüfung als Bauingenieur ab, entschied sich jedoch in dieser Zeit Architekt zu werden.

Nach dem Studium als Bauingenieur begann Nils Einar Eriksson Architektur daher 1918 Architektur an der KTH (Königlich Technische Hochschule) zu studieren und nach seinem Examen 1922 setzte er das Studium noch zwei Jahre in der Architekturabteilung der Kunsthochschule in Stockholm fort. Auf Grund seiner guten Ergebnisse erhielt Eriksson ein Stipendium, das ihm eine zweijährige Studienreise nach Italien, Frankreich, Griechenland und Tunesien erlaubte. Während seiner Studienjahre hatte Eriksson bereits bei Architekten wie Carl Åkerblad, Cyrillus Johansson und Hakon Ahlberg gearbeitet und Erfahrungen im Bauwesen gesammelt.

Nachdem Nils Einar Eriksson 1927 den ersten Preis in der Ausschreibung für das Nationernas Förbunds Hus in Genf gewonnen hatte, nahm Gunnar Asplund Kontakt mit ihm auf und Eriksson wurde Mitarbeiter bei der Vorbereitung der Stockholmausstellung des Jahres 1930. Nach Abschluss dieser Arbeiten gründete Eriksson sein eigenes Architekturbüro in Stockholm, das er jedoch bereits zwei Jahre später nach Göteborg verlegte. In Göteborg konnte Eriksson als ersten wichtigen Bau das Konzerthaus bauen, das am 4. Okober 1935 eingeweiht wurde und international gelobt wurde, da der Architekt hier zum einen zum spartanischen Funktionalismus griff, der sein Markenzeichen wurde, sondern auch, weil es ihm gelang die Akustik des Konzertsaals auf das höchste Niveau zu bringen. Anschließend sollte Eriksson noch mehrere bedeutende Bauten in Göteborg verwirklichen, unter anderem die Svenska Mässan, die Götaälvbron und das Folkets Hus.

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Montag, 18. Juli 2016

Der schwedische Künstler Johnny Mattsson

Johnny Mattsson wurde am 18. Juli 1906 in Gävle geboren und fand über seinen Vater, der in seiner Freizeit Holzarbeiten machte, angefangen von Buchregalen bis zu Skier, seine Berufung. Mit der Liebe zu Holz gründete Mattsson im Jahre 1941 in Gävle die Firma Gävleslöjd, wo er Leuchter, Stehlampen und selbst Teller aus Holz herstellte und verkaufte. Privat begann er auch figurative und abstrakte Holzskulpturen herzustellen, meist aus Holz, das er beim Abriss alter Häuser fand, oft also auch aus altes Teak und Mahagoni. Seine Spezialität wurde dabei das Herstellen von Trinkgefäßen nach einer Idee, die er beim Besuch des Museums in Gävle hatte.

Während Johnny Mattsson die ersten Jahre vor allem im Kunsthandwerk arbeitete, ging er ab den 50er Jahren mehr und mehr auf Kunst über. Aufmerksamkeit erregte Mattsson als er in diesen Jahren den Varbergsbocken, die Ziege Varbergs, schuf, dem Wappentier der Stadt, das er dem Dalahäst nachempfand und ebenfalls rot bemalte. Seine Fähigkeit als Holzschnitzer verbreite sich immer mehr und Mattsson erhielt Aufträge aus ganz Schweden, wobei hierbei bis heute die Grenze zwischen Kunsthandwerk und Kunst kaum zu finden ist, da sich die Arbeit Mattssons in keinerlei Schablone pressen lässt.

Der Durchbruch als Künstler kam für Johnny Mattsson, der am 9. Februar 1970 im Alter von 63 Jahren in Gävle starb, als er im Jahre 1951 Besuch des Indententen des Gävleborgs Länsmuseum erhielt, denn dieser war von den Arbeiten Mattssons so beeindruckt, dass er ihn mit Künstlern wie Henry Moore und Jean Asp gleichstellte. Philibert Humbla hatte nämlich auf Anhieb gesehen, dass der Künstler eine eigene Formsprache geschaffen hatte bei der das Material über die endgültige Form des Objekts entscheidet und nicht der Künstler einen Zwang auf das Objekt ausübt. Nach diesem Besuch folgte eine Ausstellung im Museum in Gävle, der sehr viele weitere Ausstellungen in Schweden folgen sollten, insbesondere jene des Jahres 1952 in der Nordiska Kompaniet in Stockholm.


18. Juli: Der Tag des Bieres in Schweden
18. Juli 1210: Sverker den yngre (Sverker der Jüngere) unter päpstlichem Schutz
18. Juli 1667: Elias Palmskiöld rettet wertvolle schwedische Dokumente
18. Juli 1812: Der Frieden in Örebro, Frieden zwischen Schweden und Großbritannien
18. Juli 1871: Die Stockholms Centralstationen, der größte Bahnhof Schwedens
18. Juli 1881: Adolf Fredrik Munck und das Liebesleben von Gustav III.

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Sonntag, 17. Juli 2016

Die Schauspielerin und Politikerin Solveig Ternström

Solveig Ternström, geborene Johansson, kam am 17. Juli 1937 als Tochter eines fahrenden Händlers in Stockholm zur Welt, wuchs jedoch in Koppom im Värmland auf. Nach ihrer Hochschulreife zog Ternström unmittelbar nach Stockholm um dort Theatergeschichte zu studieren, aber ihre Teilnahme an studentischen Aufführungen führte dazu, dass sie sich mehr mehr für das Schauspiel interessierte. Nach einigen kurzen Filmversuchen besuchte Ternström dann zwischen 1959 und 1962 die Schauspielschule des Dramaten und erhielt anschließend ein festes Engagement an diesem Theater, jeweils kurz unterbrochen von Aufträgen im Film und für das Fernsehen.

Der Durchbruch im Dramaten kam für Solveig Ternström 1967 in der Rolle der Elvira in Cirkus Madigan und im Fernsehen mit dem Stück "Ein Puppenheim" im Jahre 1970. Während Ternström in diesen Rollen vor allem von einem kleinen Publikum und der Kritik bemerkt wurde, kam der Publikumserfolg bei einer Zusammenarbeit mit Carin Mannheimer in einer Fernsehserie in der sie die verschiedene ausgesetzte Frauenrollen spielte, zum Beispiel mit einem dementen Vater oder einem Alkoholiker als Mann. Auf Grund dieser Rollen war Ternström sehr bald jedem Schweden bekannt und als sie auch noch in der Fernsehserie Svenska Hjärtan spielte, war die Schauspielerin eine Kultfigur geworden.

Solveig Ternström ist den Schweden allerdings nicht nur als Schauspielerin ein Begriff, sondern auch als Politikerin, eine Aufgabe, die gewissermaßen in der Loge des Dramaten über sie hereinbrach, als eine unbekannte Stimme sie fragte, ob er sie auf die Wahlliste der Zentrumspartei schreiben dürfe. Auf diese Weise landete Ternström 2006 an der Spitze der Liste der Partei für den Wahlkreis Stockholm, und wurde in das Parlament gewählt, wo sie sich vor allem in sozialen Fragen engagierte, entsprechend ihrer Fernsehrollen. Die Zusammenarbeit mit der Centerpartiet sollte jedoch nicht sehr lange halten, denn am 7. Juli 2010 verließ sie die Partei aus Protest wegen der Untertützung des Ausbaus der Kernkraft, was die Politikerin und Schauspielerin als Verrat an den Wählern bezeichnete.


17. Juli 1210: Sverker den yngre (Sverker der Jüngere) unter päpstlichem Schutz
17. Juli 1782: Königin Lovisa Ulrika von Preußen
17. Juli 1813: Der schwedische Künstler Nils Månsson Mandelgren 
17. Juli 1862: Oscar Levertin, Autor, Literaturkritiker und Professor
17. Juli 1883: Der schwedische Stummfilmregisseur Mauritz Stiller
17. Juli 1917: Graböffnung und Untersuchung der Wunde von Karl XII.
17. Juli 1951: Der schwedische Musiker Jan Hammarlund

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Samstag, 16. Juli 2016

Der schwedische Künstler John Carlson

John Carlson, oft auch Carlsson geschrieben, kam am 16. Juli 1896 in Överselö im Södermanland zur Welt und neigte sehr früh zur Kunst, denn bereits zwischen 1912 und 1915 besuchte er Abend- und Sonntagskurse an der Tekniska Skolan in Stockholm, dem heutigen Konstfack, und ging anschließend in die USA um sein Kunststudium am Pratt Institute und der Art Students League in New York fortzusetzen. Carlson sollte bis 1929 in den USA bleiben und, neben Landschaften, insbesondere Indianer malen, was dem Künstler nicht nur in Schweden, sondern auch in den USA, eine besondere Rolle verleiht und ihm den Titel „Indianermaler“ einbrachte.

Nach seiner Rückkehr nach Schweden machte John Carlson zwischen 1932 und 1934 eine weitere Ausbildung an der Kunsthochschule in Stockholm, vor allem um sich im Krokizeichnen zu verbessern. Parallel hierzu machte er Studienreisen in mehrere europäische Länder. Anschließend malte Carlson vor allem Landschaften aus Lappland, Gotland und der Umgebung Stockholms. Der Erfolg ließ auch in Schweden nicht lange auf sich warten, was eine Aufzeichnung des Künstlers aus dem Jahre 1959 zeigt, denn bei einer Ausstellung mit 73 Gemälden verkaufte er sämtliche Bilder am ersten Tag, einige davon sogar doppelt, was anschließend einige Probleme mit sich brachte. Carlson schrieb, dass es sich an diesem Tage mehrere Feinde fürs Leben gemacht hatte.

Obwohl über den Künstler John Carlson, der am 31. März 1979 in Sundbyberg starb, kaum etwas bekannt ist und nur wenige seiner Gemälde in schwedischen Museen zu finden sind, leben seine eigenen Erzählungen weiter, die einen gefragten Künstler und Exzentriker zeigen. So schreibt Carlson über eine Ausstellung im Folkets Hus in Sundbyberg des Jahres 1974, dass er dort eine 14-tägige Ausstellung hatte, aber als am Sonntag nach der Vernissage das Publikum kam, waren die Räume leer, da sämtliche Bilder bereits verkauft waren. Carlson hatte allerdings am Abend der Vernissage nicht nur alle Bilder verkauft, sondern sie den Käufern auch gegen Bezahlung ausgehändigt, nach dem Motto, dass es unsinnig sei noch zwei Wochen lang Bilder zu zeigen, die ohnehin nicht mehr verkäuflich seien.


16. Juli 1661: Der erste Geldschein kommt aus Schweden
16. Juli 1743: Henrik Magnus von Buddenbrock wird hingerichtet
16. Juli 1782: Königin Lovisa Ulrika von Preußen
16. Juli 1860: Der Tamms Kanal im Hälsingland
16. Juli 1868: Der schwedische Sprachforscher Johan Ernst Rietz
16. Juli 1952: HMS Halland, der letzte Zerstörer der schwedischen Marine
16. Juli 1983: Annie Lööf bringt der Zentrumspartei wenig Wähler

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Mit Stena Line nach Schweden

Freitag, 15. Juli 2016

Die Schriftstellerin und Illustratorin Gunilla Wolde

Gunilla Wolde wurde am 15. Juli 1939 als Tochter eines Kaufmanns in Göteborg geboren und machte ab 1955 eine Ausbildung als Reklamezeichnerin. Dieser Ausbildung schloss Wolde 1961 ein Kunststudium am Konstfack in Stockholm an, wobei sie sich dabei auf Wandmalerei spezialisierte. Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete Wolde freiberuflich als Illustratorin und Schriftstellerin, ohne sich jedoch einen Namen zu machen. Erst nach ihrer Ehe und als ihr jüngster Sohn geboren wurde, sollte für Wolde der wahre Durchbruch kommen, nämlich als sie die Figur Totte schuf, die stark angelehnt an Sohn Per war und sie auf die Probleme eines Kindes aufmerksam machte.

Im Jahre 1968 erschien der erste Band mit der fiktiven Figur Totte, der sehr bald darauf in ganz Schweden bekannt war. Gunilla Wolde hatte festgestellt, dass es trotz der großen Anzahl an Kinderbüchern keines gab, das zeigte auf welche Weise Kinder den Alltag entdecken. Wolde konnte einen Verlag überzeugen und schon ein Jahr später erschien das erste Buch Totte går ut. Dennoch hatte Wolde eine kleine Hürde zu nehmen, denn sie hatte dem Verlag nur Zeichnungen vorgelegt, nach Themen, die ihr Per vorgeschlagen hatte.  Erst als Wolde den Bildern auch einen kleinen Text zugefügt hatte, ging das erste Buch in Druck.

Dem ersten Totte-Buch folgten weitere zur Serie, es entstand auch Emma und Gunilla Wolde begann bald darauf auch andere Kinderbücher zu schreiben, vor allem für das Kindergartenalter und Pferdebücher. Aber keines der Bücher Gunilla Woldes, die am 15. April 2015 in Köpingsvik auf Öland starb, hatte den gleichen Erfolg wie die Totte-Serie, die in 14 Sprachen übersetzt wurde und noch heute ständig neu aufgelegt wird und dabei sehr hohe Auflagen erreicht. Nach zehn Büchern über Totte war der Sohn jedoch größer geworden und konnte die Mutter nicht mehr inspirieren, der Grund dafür, dass die Geschichte des kleinen Jungen nicht fortsetzte und Wolde nur noch andere Kinderbücher schrieb und illustrierte.


15. Juli 1240: Die schwedischen Kreuzzüge
15. Juli 1240: Der schwedische Kreuzzug ins russische Reich
15. Juli 1718: Der schwedische Maler Alexander Roslin
15. Juli 1874: Die schwedische Schriftstellerin Gustava Svanström
15. Juli 1914: Der schwedische Jazzmusiker Sven Stiberg 
15. Juli 1949: Carl Bildt, diplomatischer Außenminister Schwedens
15. Juli 2008: Der Streik der Busfahrer, nur ein halber Erfolg

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Donnerstag, 14. Juli 2016

Der Schriftsteller und Politiker Paul Waldenström

Paul Waldenström, der vor allem als P. P. Waldenström bekannt ist, starb am 14. Juli 1917 in der Missionsschule auf Lidingö und ging als der Gründer des Svenska Missionsförbundet SMF in die Geschichte ein, der seinen Namen 2003 in Svensk Missionskyrkan änderte und seit 2011 fester Teil der Equmeniakyrkan ist. Waldenström ist vermutlich der einzige Religionsgründer, der bei der Gründung der von ihm geschaffenen Missionskirche nicht anwesend war, sondern die Gründungsversammlung dem Mitgründer der Freikirche, E. J. Ekman, überließ, dessen Biographie in vielen Punkten jener Waldenströms entspricht.

Paul Waldenström war am 20. Juli 1838 als Sohn eines Landarztes in Luleå zur Welt gekommen und begann 1857 ein Philosophiestudium an der Universität Uppsala. Bereits 1863 promovierte er zum Doktor in Philosophie und ein Jahr später ließ er sich zum Priester weihen und begann als Lehrer an der Oberschule in Växjö zu arbeiten. Bereits im Jahr als Waldenström sein Studium in Uppsala begann, hatte er eine religiöse Krise, die ihn zur Evangeliska Fosterlands-Stiftelse führte. Da Waldenström sich auch sehr früh als religiöser Schriftsteller ausgezeichnet hatte, übernahm er 1868 auch die Redaktion Pietisten, die damals einflussreichste religiöse Zeitschrift der Freikirche Schwedens. Ab 1872 kam erneut eine religiöse Krise Waldenströms, die ihn auch von der  Evangeliska Fosterlands-Stiftelse entfernte und 1882 dazu führte, dass der Theologe auch sein Amt als Priester vollkommen aufgab.

Bereits 1878 hatte Paul Waldenström, gemeinsam mit Jakob Ekman (E. J. Ekman) den Svenska Missionsförbundet gegründet, was um diese Zeit mehr ein christlicher Verein als eine selbständige Kirche war und die Religion modernisieren sollte. Allerdings arbeitete der SMF auch eng mit anderen Kirchen zusammen, unter anderem auch der Svenska Kyrkan, nicht zuletzt um auch diese Kirchen zu modernisieren. Waldenström nahm innerhalb des Missionsverbands eine besondere Stellung ein, da er auch mehrere Psalmen schrieb und zahlreiche Schriften herausgab, die den Einfluss des SMF stärkten. Ab 1884 war Waldenström auch politisch aktiv und spielte in mehreren Ausschüssen eine wichtige Rolle, wobei er auch hier immer seine persönliche religiöse Anschauung hervorhob.


14. Juli 1757: Anders Fredrik Skjöldebrand, Feldherr und Künstler
14. Juli 1866: Der schwedische Architekt Ragnar Östberg
14. Juli 1901: Folke, ein schwedischer Vorname am Aussterben
14. Juli 1918: Ingmar Bergman, eine schwedische Legende
14. Juli 1931: Der Marionettenspieler und Theaterdirektor Michael Meschke
14. Juli 1977: Kronprinzessin Victoria Ingrid Alice Désirée

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Mittwoch, 13. Juli 2016

Der schwedische Künstler Gottfrid Kallstenius

Gottfrid Kallstenius kam am 13. juli 1861 in Västervik zur Welt und begann nach seiner Hochschulreife ein Medizinstudium, war jedoch gleichzeitig in der Fakultät für Geisteswissenschaften eingeschrieben. Bevor Kallstenius jedoch einen Abschluss machte, entschied er sich Künstler zu werden und begann an der Kunstakademie in Stockholm unter Edvard Perséus Kunst zu studieren, ein Studium, das er durch mehrere Studienreisen und Studienaufenthalte ergänzte. Die frühen Gemälde von Kallstenius zeigen noch deutlich den Realismus um später jedoch über Stimmungsbilder zur Romantik überzugehen. Unter den späteren Werken des Künstlers findet man überdurchschnittlich viele Sonnenuntergänge, oft mit einer Küstenlandschaft verbunden.

Die künstlerische Karriere von Gottfrid Kallstenius ließ allerdings auf sich warten, was dazu führte, dass der Künstler sehr viele Auftragsarbeiten annahm und ab 1903 auch als Lehrer an der Kunstakademie arbeitete. Seine bedeutendsten Werke sind daher nicht nur im Kunstmuseum in Göteborg und der Nationalgalerie in Stockholm zu finden, sondern auch in Form von Altarbildern in einigen Kirchen und vor allem in Privatsammlung, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Einige spätere Gemälde von Kallstenius findet man heute auch in Museen in anderen Ländern.

Gottfrid Kallstenius zeichnete sich indes nicht nur als Maler aus, sondern er gilt auch als Künstler, der daran arbeitete haltbare und zuverlässige Farbpigmente für Künstler zu schaffen. In diesem Rahmen war der Künstler auch eine Art Kontrolleur für die sogenannte Beckers Normalfarbserie, die ab 1912 hergestellt wurde. Neben diesem technischen Kunstinteresse zeichnete sich Kallstenius auch als Autor mehrere Fachbücher zur Ölmalerei aus. Mehr auf privatem Niveau veröffentlichte der Künstler auch einige dichterische Werke, die allerdings weniger bekannt wurden als seine romantischen Ölgemälde.


13. Juli: Der Paltdagen (Knödeltag) in Schweden
13. Juli 1644: Ritter Peder Banér, Reichsrat und Kammerherr
13. Juli 1848: Der schwedische Künstler Otto Hesselbom
13. Juli 1858: Der Berzelii Park und seine Statue in Stockholm
13. Juli 1889: Lady Louise Mountbatten wird Königin von Schweden
13. Juli 1931: Tor Hedberg und der psychologische Roman
13. Juli 1954: Kernenergie und Kernreaktoren in Schweden
13. Juli 1977: Carl Gustaf von Rosén, ein Pilot ohne Ausbildung 

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 12. Juli 2016

Der Künstler und Fotograf Hjalmar Falk

Hjalmar Falk wurde am 12. Juli 1856 als Sohn eines Beamten in Mora zur Welt gekommen und studierte zwischen 1878 und 1884 an der Kunstakademie in Stockholm, wo er den Landschaftsmaler Per Daniel Holm als Lehrer hatte. Zu Beginn seiner Studien studierte Falk vor allem das Malen in Öl, ging dann jedoch mehr und mehr auf die Aquarellmalerei über, die in seinen Augen besser geeignet war seine Landschaften darzustellen und dem Licht eine größere Bedeutung zu geben.

Im Jahre 1887 zog Hjalmar Falk nach Karlsham in Blekinge um dort nicht nur zahlreiche Landschaften und Ansichten Karlshamns und Blekinges zu malen, sondern auch um mit der Zeit einer der größten Künstler dieser Region zu werden. Nach einer Ausstellung im Jahre 1889 in Chicago folgten auch zahlreiche Ausstellungen in Schweden. Die größte Sammlung an Bildern Falks findet man heute in der Königlichen Bibliothek in Stockholm, im Museum in Karlshamns und im Blekinge Museum, mit der Ausnahme einer Bilderserie, die Falk 1924 malte, denn seine Aquarelle der Hütten und Eisenwerke in Bergslagen sind Teil der Sammlung des Jernkontoret in Stockholm.

Hjalmar Falk, der am 22. September 1938 in Karlshamn starb, machte sich jedoch nicht nur als Maler einen Namen, denn über seine Frau Tekla, die Fotografin in Ronneby war, kam Falk auch zur Fotografie, wobei das Paar in Ronneby ein Fotoatelier einrichteten. Leider sind nicht sehr viele der Fotos Falks erhalten, abgesehen von einigen Postkarten, die er als Fotograf signierte. Aus verschiedenen Aufzeichnungen in Blekinge geht jedoch hervor, dass sowohl Tekla Falk als auch Hjalmar Falk auf Porträtfotografie spezialisiert waren, die Fotografien sich daher in Privatbesitz befinden oder nach dem Tod der abgebildeten Personen vernichtet wurden.


12. Juli 1698: Fredrik Gyllenborg, der Intrigant der schwedischen Geschichte
12. Juli 1873: Oscar von Sydow, für acht Monate Ministerpräsident Schwedens
12. Juli 1897: Josef Högstedt, der beliebte Lyriker Pälle Näver
12. Juli 1908: Fußball in Schweden
12. Juli 1931: Nathan Söderblom,Träger des Friedensnobelpreises
12. Juli 1953: Wolfgang Zaugg, alias John Ausonius, der Lasermannen
12. Juli 1995: Der schwedische Sänger Yohio

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 11. Juli 2016

Das Verteidigungsmuseum auf Gotland

Am 11. Juli 2009 wurde in Tingstäde, das etwa 20 Kilometer von Visby entfernt liegt, das Verteidigungsmuseum Gotlands eingeweiht, ein Museum, das zum Netzwerk der staatlichen verteidigungshistorischen Museen gehört und die gesamt Geschichte der schwedischen Verteidigung von der Frühzeit bis heute erklärt und dabei geschichtliche Ausstellung und die Präsentation von kriegstechnischen Geräten und Fahrzeugen mischt um eine möglichst breite Gruppe an Personen anzuziehen. Heute empfängt das Gotlands Försvarsmuseum in Tingstäde rund 10.000 Besucher pro Jahr, etwa die Hälfte der Besucher, die die Festungsanlagen in Boden besuchen.

Das Verteidigungsmuseum auf Gotland wurde in der Festung Tingstäde eingerichtet, die noch kurz vor dem Ersten Weltkrieg fertiggestellt wurde und die wichtigste Verteidigungsanlage im Ostseeraum war. Noch heute kann man bei einem Besuch der Anlage sehen wie die Soldaten jener Zeit untergebracht waren und auf welche Weise sie Schweden verteidigen wollten. Das daneben liegende Kriegskrankenhaus Lärbo wurde gebaut als der Zweite Weltkrieg ausbrach und war um diese Zeit das modernste Kriegskrankenhaus Schwedens. Ein Jahr bevor das Krankenhaus im Jahre 1946 eingestellt wurde, zeigten sich hier auch die Gräueltaten Hitlers, denn hier kamen 500 Personen an, die die deutschen Konzentrationslager überlebt hatten, wobei jedoch 45 unter ihnen nicht überlebten und im dortigen Friedhof begraben liegen.

Das Verteidigungsmuseum Gotlands besteht im Grunde aus drei verschiedenen Museen, nämlich dem Kriegskrankenhaus, der Festung als solches und dem Museumsteil, in dem man, unter anderem, auch die Geschichte der russischen Okkupation Gotlands im Jahre 1809 und die Geschichte Gotlands während des Ersten Weltkriegs genauer entdecken kann. Da Gotland in der Verteidigung Schwedens schon immer eine besondere Position einnahm, verbindet sich im Museum auch die Verteidigungsgeschichte des Heeres, der Marine und der Luftwaffe, was, auf Grund der russischen Bedrohung, auch heute wieder zu einem aktuellen Thema Schwedens wird.


11. Juli 1709: Johan Gottschalk Wallerius und die schwedische Landwirtschaft
11. Juli 1912: Die schwedische Schauspielerin Aino Taube
11. Juli 1927: Dénis Lindbohm und die Science Fiction Bewegung in Schweden
11. Juli 1942: Der Untergang der M/S Luleå
11. Juli 1974: Pär Lagerkvist und ein Leben ohne Gott
11. Juli 1974: Pär Lagerkvist, ein Kämpfer für die Freiheit
11. Juli 1979: Sigvard Nilsson-Thurneman, der Anführer der Salaligan

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Sonntag, 10. Juli 2016

Die Künstlerin Gunvor Svensson Lundkvist

Gunvor Svensson Lundkvist kam am 10. Juli 1916 in Göteborg zur Welt und ging im Alter von 18 Jahren nach Stockholm um dort in der weiblichen Abteilung des heutigen Konstfack ein Kunststudium zu beginnen, das sie jedoch bereits nach sehr kurzer Zeit wieder aufgab, wie auch eine Ausbildung an der Målarskolan Henrik Blomberg. Svensson Lundkvist bevorzugte von 1935 bis 1937 das Krokizeichnen beim Skulpteur Mikael Katz zu erlernen und wechselte 1937 zur Kunstakademie über um unter Eric Grate Skulptur zu studieren.

Nach Abschluss des Studiums kam für Gunvor Svensson Lundkvist erst eine Ehe und zwei Kinder, ein Vikariat für ihren Mann am Konstfack, und einige längere Reisen der Familie nach Süd- und Mitteleuropa. Erst nach der Rückkehr im Jahre 1952 nahm Svensson Lundkvist ihre künstlerische Aktivität wieder auf und richtete sich eine Atelier in der Wohnung auf Södermalm in Stockholm ein. Ihren Durchbruch hatte die Künstlerin dann 1955, als sie an einer Ausschreibung des Königlichen Münzkabinetts teilnahm und mit zwei Arbeiten aufgenommen wurde, einer Medaille mit Tage Aurell und seiner Romangestalt Martina, sowie einer Gedenkmedaille zu Ehren von Cajsa Warg. Nach diesem Erfolg begannen sich die Aufträge zu mehren.

Es folgten Erinnerungsmünzen, Skulpturen und Wandreliefs, wobei Gunvor Svensson Lundkvist zwischen 1969 und 1984 auch den Auftrag für die Erinnerungsmünzen der Svenska Akademien erhielt. Dennoch sollte es noch bis 1987 dauern bis Svensson Lundkvist ihre erste eigene Ausstellung in der Galerie Cephus hatte, der noch im gleichen Jahr eine weitere Ausstellung folgte. In nur wenigen Jahren entwickelte sich die Künstlerin, die am 8. Mai 2009 in Västerås starb, zu einer der bedeutendsten Gegenwartskünstlerinnen Schwedens in der Medaillenkunst und der Herstellung von Reliefporträts. Einige ihrer Werke findet man heute im Nationalmuseum und im Königlichen Münzkabinett in Stockholm.


10. Juli 1735: Die schwedische Künstlerin Ulrika Pasch
10. Juli 1862: Die finnlandschwedische Künstlerin Helene Schjerfbeck
10. Juli 1877: Die erste Straßenbahn rollt auf Schwedens Straßen
10. Juli 1894: Elov Persson und Familie Kronblom
10. Juli 1942: Viran Rydkvist und das schwedische Theater
10. Juli 1970: Der Weg der schwedischen Sängerin Helen Sjöholm

Copyright: Herbert Kårlin

Visit Göteborg!

Samstag, 9. Juli 2016

Der gotländische Verein „Die badenden Freunde“

Am 9. Juli 1814 gründeten zehn Bewohner Visbys den allgemein nützlichen Verein De Badande Vännerna (Die Badenden Freunde), kurz DBW genannt, ein Verein, der vom ersten Tag an von größter Bedeutung für die Insel Gotland werden sollte, auch wenn die Aktivitäten sehr wenig mit dem Namen des Vereins zu tun hatten, denn dieser Name wurde lediglich gewählt, weil sich die Mitglieder verpflichteten einen Tag im Jahr gemeinsam im Meer zu baden. Heute besteht der Verein DBW aus rund 750 Männern, da nach den Statuten lediglich Männer aufgenommen werden können.

Die erste öffentliche Leistung des Vereins De Badande Vännerna war im Jahre 1815 die Gründung einer Volksschule in der zu Beginn zwölf Kinder armer Familien unterrichtet wurden, was jedoch dazu führte, dass der Verein 1823 ein Schulgebäude besaß in dem 120 Kinder unterrichtet wurden. Bis 1848 wurde die Schule vollständig vom DBW geführt. Bereits 1830 hatte der Verein auch ein Sparbank in Visby gegründet und 1855 legte die badenden Freunde auch den heute noch existierenden Botanischen Garten auf Gotland an, der zwar mittlerweile überwiegend von Gotland unterhalten wird, jedoch immer noch Zuschüsse des DBW erhält.

Wie schon der Name, so war auch die Finanzierung des Vereins auf eine sehr eigene Weise gelöst, denn zu Beginn mussten die Mitglieder des Vereins Strafe bezahlen wenn sie länger als zehn Minuten redeten, zu spät kamen, eine unangemessene Sprache hatten und wegen ähnlicher „Vergehen“. Erst später konnten sich De Badande Vännerna von Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanzieren. Nur wenige Besucher Gotlands kennen die badenden Freunde, obwohl der Verein auch heute noch eine wichtige Rolle für die Insel spielt, denn ihm verdankt man die Einrichtung des Kunstmuseums in Visby und der DBW vergibt jedes Jahr Stipendien an Forscher und herausragende Studenten der Hochschule auf Gotland.


9. Juli 1702: Die Schlacht bei Klissow und der schwedische Sieg
9. Juli 1766: Das Drottningholmsteatern in Stockholm
9. Juli 1768: Karl August wird unter Karl XIII. Kronprinz Schwedens
9. Juli 1790: Die Schlacht bei Svensksund oder bei Ruotsinsalmi
9. Juli 1836: Sophia von Nassau wird Königin Schwedens
9. Juli 1836: Sofia von Nassau wird Königin in Schweden
9. Juli 1865: Johan Henrik Thomander und die Kirchengeschichte Schwedens
9. Juli 1970: Elov Persson und Familie Kronblom
9. Juli 1992: Waldbrand bei Torsburgen auf Gotland

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 8. Juli 2016

Der Schriftsteller und Künstler Pelle Molin

Pelle Molin kam am 8. Juli 1864 unter dem Namen Petrus Molin als Sohn eines Landwirts in Tjäll im Ångermanland zur Welt und besuchte die Schulen in Härnösand und Östersund um dort die Hochschulreife zu machen und dem Ziel Lehrer zu werden. Es blieb beim Versuch, denn die Leistungen Molins reichten trotz zweier Versuche nicht aus. Da Molin jedoch sehr früh zu schreiben begonnen hatte und auch ein künstlerisches Interesse zeigte, suchte er daher eine Arbeit bei der Tageszeitung Härnösands-Posten. Bis 1886 arbeitete er bei der Zeitung, auch wenn er dort weniger über die politischen Ereignisse der Region berichtete, sondern es vorzog von den lokalen Politiker während der Sitzungen Karikaturen zu zeichnen

1886 entschied sich Pelle Molin Künstler zu werden und er verließ Härnösand und ging ins Jämtland, wo er zeitweise Schüler des Malers Carl Johansson war. Im Folgejahr schrieb sich Molin an der Kunstakademie in Stockholm ein, allerdings mit wechselndem Erfolg, da er sich an kaum eine Regel hielt und wenig Ausdauer zeigte. Nach drei Jahren an der Kunstakademie musste er diese verlassen, versuchte anschließend dennoch ganz von der Kunst zu leben, was im Falle Molins bedeutete in größter Armut zu existieren und auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. 1894 machte Molin eine Wanderung ins norwegische Bodø, wo er, mit Unterbrechungen, als Maler und Schriftsteller bis zu seinem frühen Tod am 26. April 1896 lebte und arbeitete.

Im Jahr 1992 ging Lars Molin nach Näsåker, ursprünglich mit dem Gedanken dort zu malen, aber aus finanziellen Gründen war er gezwungen sich durch Schreiben für verschiedene Zeitungen Schwedens notdürftig zu ernähren. In diesen Jahren entstanden auch seine literarischen Werke, die ihn, neben Per Hallström, zu einem Pionier der Wildmarkromantik machten. Das bekannteste Werk des Malers und Schriftstellers unter dem titel Ådalens Poesi erschien allerdings erst ein Jahr nach seinem Tode, aber gerade dieses Buch machte Molin auch als Schriftsteller unsterblich, denn es erschien in mehreren Auflagen und wurde in zahlreiche andere Sprachen übersetzt.


8. Juli 1319: Magnus Eriksson und das Problem mit Skåne
8. Juli 1319: Magnus Eriksson wird als Dreijähriger Schwedens König
8. Juli 1319: Magnus Erikssons Weg nach Russland
8. Juli 1679: Samuel Columbus und das biblische Epos Schwedens
8. Juli 1748: Johan Adam Tingstadius, ein Bischof als Orientalist
8. Juli 1766: Das Drottningholmsteatern in Stockholm
8. Juli 1774: Der schwedische Künstler Axel Otto Mörner
8. Juli 1859: Oscar I., König von Schweden und Norwegen

Copyright: Herbert Kårlin