Donnerstag, 31. Januar 2019

Der Künstler und Graphiker Erland Melanton

Erland Melanton kam am 31. Januar 1916 als Sohn eines Werkmeisters in Arvika im Värmland zur Welt und besuchte nach einigen Arbeitsjahren und Privatkursen in Malerei erst von 1938 bis 1943 die Kunstindustrielle Schule in Stockholm. Drei Jahre später wurde er Lehrer für Aquarellmalerei am Konstfack, was ihm die auch die Möglichkeit bot in seiner Freizeit in Ravenna die Mosaiktechnik zu erlernen und in Florenz sich in der Wandmalerei zu perfektionieren. Diese Kenntnisse führten letztendlich auch dazu, dass Melanton 1949 zum Professor an der Kunsthochschule ernannt wurde.

Vor allem der Aufenthalt in Florenz sollte sehr bedeutend für den Künstler Erland Melanton werden, denn bereits 1947, im gleichen Jahr als er aus Florenz zurückkam, gewann er den zweiten Preis für die Ausschmückung der Schule Söder in Stockholm. Neun Jahre später konnte Melanton sein erstes monumentales Werk in der T-Centralen der Stockholmer U-Bahn verwirklichen, als er, gemeinsam mit Bengt Edelfalk ein Glasmosaik schuf, das eine Fläche von 500 Quadratmeter deckte und den Namen Karlavagnen (Großer Wagen) trug. Für diese gigantische Arbeit benötigte der Künstler zwei Jahre.

Während Erland Melanton in den 50er Jahren bei mehreren seiner Monumentalwerke seine Fähigkeiten in der dekorativen Kunst zeigte und selbst zur experimentellen Abstraktion griff, ging der Künstler anschließend mehr zur künstlerischen Anekdote und Satire über und experimentiert mit unterschiedlichen Techniken. In diesen Jahren entstanden seine Glasmalereien, Emailarbeiten, Miniaturmalereien und vieles andere mehr. Gleichzeitig wirkte sich dieser Experimentierwille auch positiv auf seine Schüler an der Kunstakademie aus, denn er lernte ihnen die vorgegebenen Rahmen zu verlassen und über das Experiment persönliche Kunstformen zu finden. Erland Melanton starb am 30. September 1968 im Alter von nur 52 Jahren in Täby.


31. Januar 1208: Die Schlacht bei Lena (Slaget vid Lena)
31. Januar 1746: Der Künstler und Spielmann Pehr Hörberg
31. Januar 1802: Nils Ericson und die schwedische Eisenbahn
31. Januar 1838: Der schwedische Dekormaler Fritz Ahlgrensson
31. Januar 1902: Alva Myrdal, ein Leben für die Schulreform und den Frieden
31. Januar 1942: Die legendäre Marathonläuferin Evy Palm
31. Januar 1972: Fritiof Nilsson Piraten und die überspitzte Selbstdarstellung
31. Januar 1976: Evert Taube, der abenteuerlichste Künstler Schwedens

31. Januar 1982: Die schwedische Sängerin Elena Paparizou
31. Januar 1982: Tomas Gustafson und der Weltrekord im Eisschnelllauf

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 30. Januar 2019

Die schwedische Zivilverteidigung

Am 30. Januar 1937 entschied die schwedische Regierung eine Organisation zur Zivilverteidigung einzurichten, den Sveriges Civilförsvarsförbund, da die Regierung der Meinung war, dass eine landesübergreifende Vereinigung mit zahlreichen lokalen Vereinen die Zivilbevölkerung besser auf einen eventuellen Kriegsfall vorbereiten kann als ein staatliches Amt. Nach einer umfassenden Ausbildung- und Informationskampagne gelang es dem Verband zur Zivilverteidigung rund 160.000 Mitglieder anzuziehen und 3000 Ausbildern gelang es rund 200.000 Privatpersonen auszubilden, die bei einem kriegerischen Angriff unmittelbar die notwendigen Schritte für die Bevölkerung ergreifen sollten.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verlor der Sveriges Civilförsvarsförbund an Bedeutung und die Mitgliederzahl ging rapide nach unten. Die Ursache hierfür war, dass man in den 50er Jahren der Überzeugung war dass es sich beim nächsten Krieg um einen Atomkrieg handeln werde bei dem die existierenden Schutzräume nahezu alle unbrauchbar wären. Hinzu kam, dass die Regierung plante beim Eintritt des Ernstfalles die Städte zu evakuieren und die Bevölkerung darüber aufzuklären wie jeder sich am besten selbst schützen kann. 1986 übergab die Regierung dann die Verantwortung für den Verband ganz den Gemeinden.

Nach dieser Veränderung wurde der Verband der Zivilverteidigung völlig neu geordnet, so dass man nun in sämtlichen Gemeinden des Landes 191 Lokalvereine findet, die insgesamt rund 20.000 Mitglieder haben. Auch das Ziel dieser Vereine änderte sich, denn heute spricht man nicht mehr von einem möglichen Krieg, sondern die Vereine wollen die Bürger auf jede Art von Krise vorbereiten. Die Hauptaufgabe erstreckt sich daher darauf die Bevölkerung darüber zu informieren wie man sich auf einen längeren Stromausfall vorbereiten kann, welche Vorräte man in isolierter Lage benötigt und wie man sich zu verhalten hat wenn das Trinkwasser verunreinigt ist und nicht mehr zum Genuss geeignet ist. Aus der Zivilverteidigung wurde auf diese Weise mehr der Zivilschutz.


30. Januar 1658: Über das Eis und den Großen Belt zum Frieden von Roskilde
30. Januar 1716: Der schwedische Architekt Carl Fredrik Adelcrantz
30. Januar 1813: Adam Smedberg und die Erweckungsbewegung in Närke
30. Januar 1896: Die schwedische Internatsschule Lundsberg
30. Januar 1927: Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme 
30. Januar 1941: Erik Lindorm, ein Anarchist wird zum Schriftsteller
30. Januar 1945: Die größte menschliche Katastrophe auf der Ostsee
30. Januar 1982: Tora Dahl, die Bewältigung einer unehelichen Geburt
30. Januar 1982: Der schwedische Architekt Björn Hedvall
30. Januar 2009: Ingo (Ingemar Johansson) wird Weltmeister im Schwergewicht

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 29. Januar 2019

Die schwedischen Brigaden und der finnische Freiheitskrieg

Nur zwei Tage nachdem in Finnland der sogenannte Freiheitskrieg, ein Bürgerkrieg,  ausgebrochen war bei dem sich die kommunistisch-sozialistische rote Seite (Rote Brigaden) und die weiße Seite, die die Selbständigkeit und Selbststeuerung Finnlands verteidigen wollten, gegenüberstanden, gründete man am 29. Januar 1918 in Stockholm die schwedischen Brigaden, die das Ziel hatten Finnland in seinem Kampf nach Selbständigkeit zu unterstützen, sich also der weißen Seite anschließen wollte, eine Idee, die von den schwedischen Sozialdemokraten und Kommunisten nahezu als Verrat gesehen wurde.

Innerhalb von nur zwei Monaten gelang es den „Freunden Finnlands“ eine Stärke von rund 1000 Soldaten zu vereinen, zu denen sich sehr viele schwedische Berufsoffiziere gesellten, auch wenn die schwedische Verteidigung die Bewegung nicht offiziell unterstützte. Das Ergebnis war jedoch, dass die schwedischen Brigaden dadurch gewissermaßen eine Eliteeinheit bildeten, die denn finnischen Kräften sehr schnell zur Verfügung gestellt werden konnten, gerade rechtzeitig für die große Offensive des weißen Finnland.

Nach Ende des finnischen Bürgerkrieges im Mai des gleichen Jahres, der vom unabhängigen, weißen Finnland gewonnen wurde, kehrten die schwedischen Brigaden in die Heimat zurück und veranstalteten am 30. Mai 1918 einen Siegeszug durch Stockholm. Während die Berufsoffiziere problemlos zurück an ihre Arbeitsplätze in der schwedischen Armee kehren konnten, hatten Arbeiter, die sich als Freiwillige den schwedischen Brigaden angeschlossen hatte, oft keine Chance zurück in ihre Berufe zu kommen, da die Gewerkschaften ihnen den Kampf für Finnland nicht verziehen. Ein Teil dieser Gruppe verdingte sich anschließend als Soldat in Estland, andere wurden von der schwedischen Gesellschaft ausgeschlossen und landeten auf der Straße.


29. Januar 1688: Emanuel Swedenborg, der große Mystiker Schwedens 
29. Januar 1850: Der Yrvädertisdagen in Schweden
29. Januar 1856: Der schwedische Philosoph Vitalis Norström
29. Januar 1884: Der schwedische Ministerpräsident Rickard Sandler 
29. Januar 1904: Stockholm erhält das erste dauerhafte Kino 
29. Januar 1919: Der schwedische Künstler Richard Bergh
29. Januar 1920: Der schwedische Architekt Peter Celsing
29. Januar 1938: Das Skattefjällsmålet und das Recht der Samen
29. Januar 1949: Der grüne Politiker Birger Schlaug 
29. Januar 1990: Schwedische Banken schließen ihre Schalter 
29. Januar 1993: Die schwedische Schauspielerin Eva Britt Remaeus 
29. Januar 2008: Der schwedische Künstler Bengt Lindström

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 28. Januar 2019

Die schwedische Künstlerin Tora Holmström

Als Tora Holmström am 28. Januar 1967 im Alter von 86 Jahren in Lund starb, gehörte sie zu jenen Künstlerinnen Schwedens, die nahezu bis zum Tode aktiv waren und sie hinterließ eine bedeutende Sammlung an Werken, die man  nicht nur in zahlreichen Museen des Landes, sondern auch im Nationalmuseum in Stockholm finden kann. Holmström gehörte mehreren Künstlergruppen an, unter anderem der Gruppe de tolv und hatte zu zahlreichen anderen Künstlerinnen Schwedens ein sehr enges Verhältnis, mit dem Ziel auch Frauen einen Platz innerhalb der Welt der Kunst zu erobern.

Tora Holmström kam am 2. März 1880 in Tottarp als Tochter eines Geologen zur Welt und erhielt dadurch nicht nur eine gute Bildung, sondern wurde auch sehr früh dazu ermuntert ihren eigenen Weg zu gehen. Mit 16 Jahren begann Holmström eine Kunstausbildung in Kopenhagen, ging dann nach Lund um ab 1897 unter Carl Wilhelmson an der Malerschule Valand in Göteborg zu studieren. Nach einem längeren Aufenthalt in Deutschland und einigen Studienreisen konnte die Künstlerin dann 1906 erstmals an einer Gruppenausstellung teilnehmen und damit die Öffentlichkeit erreichen.

Wie sehr viele Künstler dieser Zeit, so waren die ersten Gemälde Tora Holmströms sehr stark von der Nationalromantik geprägt, die Anfang des 19. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreicht hatte. Nach einem Studienaufenthalt an der Académie Colarossi in Paris und weiteren Studienreisen, öffnete sich die Künstlerin jedoch mehr und mehr dem Modernismus, dem Kubismus, dem Expressionismus und selbst dem Surrealismus, was im krassen Widerspruch zu den Anfangswerken stand, jedoch die Persönlichkeit der Künstlerin sehr deutlich ausdrückt. In diesen Jahren schuf Tora Holmström auch ein Netzwerk weiblicher Künstler, das sich über die gesamte südliche Hälfte Schwedens erstreckte und, unter anderem, auch Ellen Trotzig und Ester Almqvist mit einschloss.


28. Januar 1568: Das Schicksal des Kronprinzen Gustav Eriksson Vasa
28. Januar 1668: Die Gründung der schwedischen Universität Lund
28. Januar 1773: Der Regierungsbeamte Axel von Rosen
28. Januar 1859: Carl Adolph Agardh proklamiert die ökolische Forstwirtschaft
28. Januar 1929: Die Gründung des schwedischen Arbeitsgerichts
28. Januar 1938: Der Biochemiker und Nobelpreisträger Tomas Lindahl
28. Januar 1966: Die bedeutendste Schulreform Schwedens
28. Januar 1999: Torgny T. Segerstedt verändert die schwedische Gesellschaft
28. Januar 2002: Astrid Lindgren, von Pippi Langstrumpf bis zu Emil und Ronja
28. Januar 2003: Das Rauchverbot in schwedischen Restaurants
28. Januar 2006: Das Schlittschuhunglück bei Ridö im Mälaren 

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 27. Januar 2019

Der Archäologe und Forscher Hjalmar Stolpe

Als Hjalmar Stolpe am 27. Januar 1905 im Alter von 63 Jahren in Stockholm starb, ging er zwar als einer der bedeutendsten Archäologen seiner Zeit in die schwedische Geschichte ein, aber er nahm auch einige seiner Geheimnisse mit ins Grab, trotz der zahlreichen Aufzeichnungen und Plänen, die der Wissenschaftler hinterließ. Denn bis heute konnte nicht nachgewiesen an welchen Stellen Stolpe auf Björkö nach den ältesten Ansiedlungen suchte, die sich durch die sogenannte schwarze Erde auszeichnen.

Hjalmar Stolpe kam am 23. April 1841 als Sohn eines Beamten in Gävle zur Welt und studierte ab 1860 Zoologie, Botanik und Mineralogie an der Universität Uppsala. Bald nach seinem Studienabschluss im Jahre 1870 begann sich Stolpe für Björkö und Birka zu interessieren, allerdings nicht als Archäologe, sondern weil er dort ungewöhnlich viel Bernstein mit Einschließungen fand. Stolpe begann daher mit Ausgrabungen um zu erfahren, ob dort Bernstein auf natürliche Weise entstanden war, oder ob es sich dabei um eine Handelsware handelte. Bei dieser Arbeit stieß der Forscher auf eine ungeahnte Menge an historischen Funden, die er parallel zu seinen Arbeiten erkunden wollte und erhielt vom König die Genehmigung und die Mittel dort als Archäologe tätig zu werden. Stolpe wurde auf diese Weise einer der wichtigsten Archäologen auf den Spuren der Wikinger im Mälartal.

Noch während seiner Arbeiten auf Björkö tauchte dann der Gedanke auf in Stockholm ein Ethnographisches Museum zu schaffen, was den Forschungsdrang von Hjalmar Stolpe weckte, denn ab 1877 unternahm er dann eine große Menge an Forschungsreisen in die ganze Welt und sammelte dort das Basismaterial des heutigen Museums. Bei diesen Reisen halfen ihm auch seine archäologischen Erfahrungen, denn in Peru gelang es Stolpe auch ein altes Indiograb auszugraben und konnte einige Funde mit nach Schweden bringen. Diesen Reisen verdankte es Stolpe auch, dass er 1903 zum Intendant des drei Jahre vorher gegründeten Ethnographischen Museums wurde und den Professorentitel verliehen bekam.


27. Januar 1786: Der Kanzleipräsident und Politiker Joachim von Düben
27. Januar 1808: Der schwedische Architekt Jonas Lidströmer 
27. Januar 1875: Das Svenska Teatern in Stockholm
27. Januar 1880: Der schwedische Künstler Frank Heyman
27. Januar 1937: Fred Åkerström, ein schwedischer Troubadour
27. Januar 1947: Björn Afzelius und politische Kritik
27. Januar 1959: Der schwedische Politiker Göran Hägglund
27. Januar 1977: Dagmar Hagelin verschwindet in Buenos Aires spurlos
27. Januar 2004: Ingrid Thulin, von Sollefteå nach Hollywood

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 26. Januar 2019

Der schwedische Künstler Harald Lindberg

Harald Lindberg kam am 26. Januar 1901 als Sohn eines Seemanns in Rumshamn auf Åland zur Welt und wurde im Alter von 15 Jahren Matrose um in die Spuren des Vaters zu treten. Im Jahr 1922 kehrte der spätere Künstler dann jedoch ganz zurück nach Åland und bereitete sich auf eine künstlerische Tätigkeit vor. Zwischen 1925 und 1929 besuchte Lindberg dann die Kunstakademie in Stockholm und hatte als Lehrer Carl Wilhelmson, der als Landschaftsmaler des Bohuslän einen bedeutenden Ruf erlangt hatte und seine Faszination auch an seinen Schüler weitergeben konnte.

Nach Abschluss seines Studiums widmete sich Harald Lindberg insbesondere der Landschaftsmalerei, die das Meer, die Küste und die Schären sehr gefühlvoll darstellen. Aber auch wenn Lindberg seine gefühlvollsten Leistungen in der Landschaftsmalerei brachte, so wurde er auch mit zahlreichen Portraits wichtiger Persönlichkeiten beauftragt, die heute teilweise in der staatlichen Portraitsammlung auf Gripsholm zu finden sind und er illustrierte die Jubiläumsausgabe Hemsöborna des schwedischen Schriftstellers August Strindberg.

Zugleich wurde Harald Lindberg auch mit der Verwirklichung zahlreicher öffentlicher Werke beauftragt, die von einem Fresko im Spånga Gymnasium über eine Wandmalerei in der Brantingschule in Uppsala bis zu Stockholmschilderungen im Zollamt der schwedischen Hauptstadt reichen. Selbst in vielen Kirchen Schwedens findet man Werke des Künstlers Harald Lindberg, der sein Atelier in der Nähe von Slussen hatte. Neben Altartafeln und Wandmalereien findet man in neun Kirchen Schwedens auch Glasmalereien des Künstlers, und für die Sankt Botvids Kapelle in Huddinge schuf er selbst einen fünf Meter hohen Gobelin. Lindberg starb am 4. August 1976 im Alter von 75 Jahren in Stockholm.


26. Januar 1818: Karl XIV. Johan erhält die Krone Schwedens
26. Januar 1865: Axel Wallengren, ein Humorist als Schriftsteller
26. Januar 1900: Die schwedische Künstlerin Agnes Börjesson
26. Januar 1912: Ein Kreuzer für Kriegszwecke aus privaten Mitteln
26. Januar 1924: Alice Nilsson, die schwedische Sängerin Alice Babs
26. Januar 1931: Carl Bildt, Diplomat, Schriftsteller und Kammerherr
26. Januar 1940: Die Zensur der schwedischen Presse ab 1940
26. Januar 1947: Prinz Gustaf Adolf, der Sportler der Bernadottes
26. Januar 1947: Der Flugzeugabsturs, der Schwedens Zukunft veränderte
26. Januar 1954: Der schwedische Künstler Carl Eldh
26. Januar 1979: Radon in schwedischen Häusern
26. Januar 2003: Gustaf von Platen, journalistische Romane ohne Skandale

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 25. Januar 2019

Der schwedische Künstler Elias Martin

Als Elias Martin am 25. Januar 1818 im Alter von 78 Jahren in Stockholm starb, galt er als einer der bekanntesten Maler seiner Zeit, obwohl er zur kleinen Gruppe der Künstler gehörte, die Probleme mit Proportionen hatten, was man bis heute auf sehr unterschiedliche Weise, positiv oder negativ, interpretiert. Trotz dieses Mangels muss man auf der positiven Seite sehen dass Martin den englischen Stil der Aquarellmalerei und der dortigen Kupferstiche nach Schweden brachte und damit die Kunst Schwedens bereicherte.

Elias Martin war am 8. März 1739 in einer wohlhabenden Familie in Stockholm zur Welt gekommen. Da sein Vater als Möbelschnitzer auch für das Königshaus arbeitete, standen Martin ebenfalls alle Türen offen. Nach seiner Ausbildung beim Vater, wurde der spätere Künstler Architekturzeichner bei Henrik af Chapman und begann als Zeichenlehrer zu arbeiten. Um sich als Landschaftsmaler und Porträtist auszubilden, ging Martin 1766 nach Paris, stellte dort jedoch sehr schnell fest, dass ihm der dort vorherrschende Klassizismus nicht zusagte. Elias Martin zog daher nach London und wurde dort 1770 in der Royal Academy of Arts als Mitglied aufgenommen. Während der zehn Jahre in England perfektionierte er die dortige Aquarelltechnik und unterrichtete im Kupferstich.

Als Elias Martin 1880 nach Schweden zurückkehrte, hatte der Künstler einen Ruf erworben, der ihm dazu verhalf bereits ein Jahr später Mitglied der Kunstakademie in Stockholm zu werden und von König Gustav III. einen bedeutenden Auftrag zu erhalten, nämlich eine Gravurserie Svenska Vuer zu schaffen, die zu den bedeutendsten Arbeiten des Künstlers zählt. Während seines Künstlerlebens verwirklichte Martin auch etwa 200 Ölgemälde unter denen insbesondere das Portrait seines Freundes Carl Michael Bellman, das im Nationalmuseum zu finden ist, eine besondere Rolle einnimmt. Die Bekanntheit des Künstlers hängt allerdings auch mit den engen Beziehungen zum Königshaus zusammen, denn noch im Alter von 70 Jahren wurde er von Gustav IV. Adolf mit einem Landschaftsbild beauftragt.


25. Januar 1622: Das kurze Leben des Vasaprinzen Karl Filip
25. Januar 1757: Gustaf Engzell, der konservative Modernist der schwedischen Literatur
25. Januar 1865: Der Schriftsteller und Politiker Carl Henrik Anckarsvärd
25. Januar 1870: Der schwedische Mathematiker Helge von Koch 
25. Januar 1880: Torsten Fogelqvist und die Begegnung mit der Arbeiterbewegung
25. Januar 1922: Die Volksbefragung kommt als politisches Instrument nach Schweden
25. Januar 1923: Arvid Carlsson und der Nobelpreis in Physiologie oder Medizin
25. Januar 1931: Der schwedische Musiker Stikkan Anderson kommt zur Welt
25. Januar 1946: Schweden liefert Kriegsflüchtlinge an die Sowjetunion aus
25. Januar 1956: Der berühmte Alkoholhändler Ivan Bratt stirbt in Bettna
25. Januar 1957: Skogsmulle bringt Kindern die Natur näher
25. Januar 1957: Die ersten Massenimpfungen gegen Polio in Schweden
25. Januar 1967: Das U-Boot HMS Sjöormen wird zu Wasser gelassen

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 24. Januar 2019

Die Schriftstellerin und Priesterin Vibeka Olsson

Vibeka Olson kam am 24. Januar 1958 als Tochter eines Schriftstellerpaares auf Lidingö zur Welt und schrieb mit 17 Jahren, noch bevor sie ein Theologiestudium begann, einen Jugendroman mit dem Titel Ulrike och Kriget, einen Roman, der ein blind an den Nazismus glaubendes Mädchen schildert, das die gesamte Propaganda der Zeit als Wahrheit nimmt. Im zweiten Band erlebt Ulrike dann das Nachkriegsdeutschland mit seiner Armut und kämpft nur noch ums Überleben. Auch wenn die beiden Bände noch keine große literarische Leistung sind, so zeigen sie dennoch bereits den Weg zur Gedankenwelt Olssons in späteren Werken.

Nach ihrem Theologiestudium wurde Vibeke Olsson Priesterin bei der Baptistenkirche und begann für mehrere religiöse Zeitschriften innerhalb der schwedischen Freikirchen zu schreiben, ohne indes ihre Karriere als Schriftstellerin zu unterbrechen. Bis 1982 beschäftigt sich Olsson literarisch nahezu ausschließlich mit dem Zweiten Weltkrieg und seinen Folgen, ohne bereits den stark christlichen Einschlag anzunehmen, den ihre folgenden Werke, die im Römischen Reich handeln, einnehmen. Identisch bei allen Büchern Olssons ist indes, dass immer Frauen die „Helden“ der Handlungen sind und mehr das Seelenheil finden als das irdische Glück.

Zwischen 1982 und 1997 schreibt Vibeke Olsson zahlreiche Bücher, die überwiegend das Leben von Sklavinnen und deren Familien darstellen, die alle zum christlichen Glauben finden, aber deswegen letztendlich von den ungläubigen Römern verfolgt werden. Ein Teil dieser Romane handelt erneut in Deutschland, das in jeder Zeit zum Römischen Reich gehörte. Nach diesen Roman folgt ein Zyklus mit Arbeiterromanen, die das Leben des Mädchen Bricken ab ihrem zehnten Jahr zeigen, und schließlich einer 50-jährigen Frau enden. Bei den  im nordschwedischen Sägewerksmilieu spielenden Romanen ist das Arbeiterdasein bedeutender als die Religion, die indes immer im Gedankenkreis Olssons vorhanden ist.


24. Januar 1652: Gränna im Småland erhält die Stadtrechte
24. Januar 1664: Lars Roberg, der Gründer des Akademiska Sjukhuset
24. Januar 1781: Das Toleranzedikt erlaubt die Ausübung anderer Religionen
24. Januar 1861: Die schwedische Künstlerin Hellewi Kullman
24. Januar 1874: Die Künstlerin Olga Milles 
24. Januar 1882: Sigfrid Siwertz und die konservative Bourgoisie Schwedens
24. Januar 1925: Hjalmar Branting wird zum dritten Mal Ministerpräsident
24. Januar 1954: Der Frufridagen in Schweden, ein freier Tag für die Frau
24. Januar 1969: Das Ansichtsregister der schwedischen Sicherheitspolizei Säpo
24. Januar 1991: Bo Setterlind, das religiöse Erwachen in der Romantik

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 23. Januar 2019

Die Opernsängerin Elisabeth Forsselius

Elisabeth Forsellius kam am 23. Januar 1771 vermutlich als Tochter eines Finanzbeamten als Elisabeth Forsell auf die Welt, wobei weder über ihre Kindheit, noch ihre Ausbildung etwas bekannt ist. Die Biographie von Forsellius beginnt daher mit ihrem ersten Vertrag an der Oper in Stockholm im Jahre 1783, das heißt im Alter von nur zwölf Jahren. Die Schauspielerin und Sängerin erwarb dort ihre grundlegenden Bühnenerfahrung, wechselte jedoch 1786 zum Munkbroteatern, wo sie erste Erfolge als Sängerin feierte und 1787 wurde die Künstlerin dann von Adolf Fredrik Ristell für das Bollhuset verpflichtet.

Nur ein Jahr später gründete Gustav III. unter Ristell das Dramaten und Elisabeth Forsellius wurde damit nicht nur ein Pioniermitglied des Dramaten, sondern übernahm dort auch die Leitung der Schauspielerkooperative, die allerdings vom ersten Tag an den Ruf hatte kaum objektiv zu sein, sondern von Manipulation und Einfluss gesteuert zu werden. Auch wenn Forsellius bis 1810 fest mit dem Dramaten verbunden war, so stand sie auch der Oper weiterhin als Sängerin zur Verfügung.

Elisabeth Forsellius galt als gute Sängerin, aber insbesondere als exquisite Schauspielerin der Komödie, wobei sie sich hier insbesondere Rollen junger Männer und sehr junger Frauen erhielt. Ihr Ruf und ihr gesellschaftlicher Einfluss verhinderte allerdings auch den Aufstieg anderer Künstler, denn nicht nur Forsellius versuchte sich in den Vordergrund zu drücken, sondern auch das Dramaten konnte mit ihrem Namen ein bedeutendes Publikum anziehen. Wie zu jener Zeit üblich beim Schauspielberuf, so wurde Forsellius im Jahr 1810, also im Alter von 39 Jahren pensioniert und verließ damit die Bühne. Forsellius starb am 15. Februar 1850, zwei Jahre nachdem ihr um 15 Jahre jüngere Mann Johan Jacob Fahlgren, ebenfalls ein Schauspieler und Opernsänger, gestorben war.


23. Januar: Frej und Freja, die nordischen Götter der Fruchtbarkeit
23. Januar 1573: Die Schlacht bei Schloss Lode
23. Januar 1688: Ulrika Eleonora wird nach dem Tod von Karl XII. Königin von Schweden
23. Januar 1785: Carl Adolph Agardh proklamiert die ökolische Forstwirtschaft
23. Januar 1801: Lars Johan Hierta, der Gründer des schwedischen Aftonbladets
23. Januar 1910: Der schwedische Gewerkschaftsbund Kommunal
23. Januar 1926: Das Elitegymnasium Sigtunaskolan
23. Januar 1934: Das Vermächtnis von Jeanette Bonnier
23. Januar 1941: Torsten Fogelqvist und die Begegnung mit der Arbeiterbewegung 
23. Januar 1985: Das Ende der Werft Uddevallavarvet und der Umbruch

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 22. Januar 2019

Der Feldmarschall Johan August Sandels

Als Johan August Sandels am 22. Januar 1831 im Alter von 66 Jahren in Stockholm starb, ging er als der letzte Feldmarschall Schwedens in die Geschichte ein. Aber auch deshalb, weil er in einigen Gedichten des finnischen Nationaldichters Johan Ludvig Runeberg genannt wird und es seit 1971 sogar eine Biermarke in Finnland gibt, die vom Namen dieses Feldherrn inspiriert ist. Sandels ist es als einem der wenigen Feldherren Schwedens gelungen eine geschichtliche Brücke von knapp 200 Jahren zu schlagen, ohne indes eine führende Rolle in der Politik getragen zu haben.

Als Johan August Sandels am 31. August 1764 in einem Priestergeschlecht zur Welt kam und der spätere Feldherr ab 1776 auch noch Theologie an der Universität Uppsala studierte, wies nichts auf seine spätere militärische Karriere hin, auch wenn er bereits ein Jahr vorher, wie üblich in seinen Kreisen, Kadett der Artillerie geworden war. 1746 schrieb sich Sandels dann am Bergkollegium ein und begann eine Karriere in der Administration im Bergbau, wobei er insbesondere der Grube in Falun zu ihrem wirtschaftlichen Erfolg verhalf. Der Umbruch kam für Sandels mit dem Finnischen Krieg von 1808 bis 1809.

Während des Ausbruchs des Finnischen Krieges war Johan August Sandels als Generalmajor in Stockholm stationiert und als Gustav IV. Adolf abgesetzt wurde, verlangte er, wenn auch erfolglos, eine Waffenruhe. Als die russische Armee über Kalix und Piteå bis nach Umeå vorgedrungen war und die Stadt erobert hatte, übernahm Sandels, nach Georg Carl von Döbeln, den Befehl über das schwedische Heer. Als es ihm nicht gelang Umeå vom Süden aus zurückzuerobern, nahm Sandels den Seeweg bis nördlich Umeås und konnte die Stadt auf diese Weise zurückerobern. Dieses Ereignis führte dazu, dass Russland bereit war Friedensverhandlungen einzuleiten und Sandels gelang es den schwedischen Teil des Reiches intakt zu halten.


22. Januar 1806: Der schwedische Politiker Ludvig Manderström
22. Januar 1849: August Strindberg, der schwedische Schrifststeller der Konflikte
22. Januar 1891: Ivar Anderson zwischen Politik und Pressegeschehen
22. Januar 1912: August Strindberg erhält den Anti-Nobelpreis 
22. Januar 1922: Elsa Andersson, die erste Fallschirmspringerin Schwedens 
22. Januar 1932: Birger Furugård, der schwedische Politiker mit Hakenkreuz
22. Januar 1971: Die schwedische Künstlerin Linnéa Jörpeland
22. Januar 1987: Die Journalistin und Schriftstellerin Barbro Alving 

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 21. Januar 2019

Der Politiker und Militär Jacob Cederström

Jacob Cederström wurde am 21. Januar 1782 in Stockholm geboren und trat, nachdem er ausschließlich Privatunterricht erhalten hatte, 1797 seinen Dienst im Militär an, um den Spuren des Vaters zu folgen. Acht Jahre später war Cederström Leutnant und nahm in dieser Eigenschaft auch am Feldzug gegen Pommern teil. Während der folgenden Kriegszugs im Jahre 1808 wurde Cederström so stark am rechten Fuß verletzt, dass dieser amputiert werden musste, was ihn indes nicht daran hinderte seine Karriere im Kriegsdienst fortzusetzen.

Die Zeit, die Jacob Cederström nach seiner schweren Verletzung zu Hause verbringen musste, nutzte er auf seine eigene Weise, denn bald war sein Haus das Zentrum einer Gruppe, die daran arbeitete König Gustav IV. Adolf abzusetzen. Obwohl Cederström hierbei die wichtigste Rolle spielte, blieb er ständig im Hintergrund der Ereignisse und nahm selbst am Staatsstreich am 13. März 1809 nur indirekt teil. Der Kriegsmann bearbeitete mehr Georg Adlersparre, der den Ideen Cederströms sehr nahe stand und bereit war einen Umbruch in der schwedischen Politik einzuleiten.

Auch wenn Jacob Cederström im militärischen Grad stieg und 1813 auch am Feldzug gegen Deutschland, Dänemark und Norwegen teilnahm, so war sein Ziel ein politischer Umsturz nach den Ideen von Montesquieu und Rousseau. Cederström nahm dabei die Führung der liberalen Gruppen Schwedens ein. Obwohl Cederström den Erfolg seiner Bemühungen biis zu seinem Tod am 9. Juli 1857 nicht erleben konnte, so wurde seine Idee zur freien Wirtschaftsausübungen 1864 in die Tat umgesetzt. Die Gildenzugehörigkeit war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr obligatorisch und jeder Bürger konnte danach eine Firma eintragen lassen.


21. Januar 1598: Eine späte Beerdigung für Witwenkönigin Gunilla
21. Januar 1829: Oscar II. will die Macht des Königs retten
21. Januar 1856: Die Stockholmer Stadtmission und ihre Entstehung
21. Januar 1860: Karl Staaf wird liberaler Ministerpräsident
21. Januar 1893: Gunnar Mascoll Silfverstolpe, der intime Alltagsdichte
21. Januar 1905: Der schwedische Serienschaffer Stig Cederholm 
21. Januar 1972: Rickard Falkvinge, der Gründer der Piratenpartei
21. Januar 1974: Die schwedische Sängerin Linda Thelius 
21. Januar 2002: Der Tod von Fadime Sahindal bewegt Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 20. Januar 2019

Die Konzert- und Opernsängerin Birgit Finnilä

Birgit Finnilä kam am 20. Januar 1931 in Sibbarp im Halland auf einem Bauernhof zur Welt und zeigte als Kind wenig Interesse für die Schule, auch nicht für den Gesang, so dass es sehr lange dauerte bis jemand auf ihre Alt-Kontraalt-Stimme aufmerksam wurde. Relativ spät begann Finnilä daher bei Ingalill Lindén in Göteborg eine Gesangsausbildung, die sie dann an der Royal Academy of Music in Londen vervollständigte. Nach Beendigung der Ausbildung kehrte Finnilä nach Göteborg zurück und wurde dort vom Stora Teatern engagiert.

Zwischen 1963 und 1967 trat Birgit Finnilä dann in Göteborg vor allem als Konzertsängerin auf, wurde jedoch auch für Opernaufführungen engagiert. Im Jahr 1967 spielte die Sängerin in Orfeus und wurde von der Presse für ihre Leistungen außerordentlich gelobt, aber auch für ihre Interpretationen von Bach, Bruckner und Wagner, die damals in Mode waren. Auf diese Weise gelang es Finnilä unmittelbar von einer kleinen Bühne auf die Weltbühnen in Mailand, Paris und München zu gelangen und, unter anderem, mit Solti, Karajan und Barbirolli zu arbeiten. Nahezu über Nacht war Finnilä zu einer der gefragtesten Sängerinnen weltweit geworden.

Bereits 1968 ging Birgit Finnilä auf Welttournee und besuchte auch Australien, die USA und die damalige Sowjetunion. Im Gegensatz zu Sopransängerinnen, die insbesondere auf der Opernbühne Karriere machten, wurde Finnilä vor allem für Konzerte engagiert, da hier ihre Stimme weitaus mehr zum Tragen kam als in einer Oper. In diesem Zusammenhang wurde sie auch von mehreren Schallplattenfirmen für Konzertaufnahmen unter Vertrag genommen, unter anderem für Aufnahmen von Werken Schumanns, Bachs und Vivaldis, die ohne eine gute Alt-Stimme nicht zum Leben erweckt werden können.


20. Januar 1156: Bischof Henrik wird während eines Kreuzzugs getötet
20. Januar 1741: Der Botaniker Carl von Linné der Jüngere
20. Januar 1798: Maria Kristina Kiellström, bekannt als Ulla Winblad
20. Januar 1863: Der schwedische Architekt Ture Stenberg 
20. Januar 1864: Mathilda Malling, von avantgardistischer Literatur zum Liebesroman
20. Januar 1891: Ernst Rolf, Schauspieler, Sänger und König der Revue
20. Januar 1917: Der Künstler und Silberschmied Bertil Berggren Askenström

20. Januar 1918: Die Textilkünstlerin Ulla Schumacher Percy 
20. Januar 1949: Göran Persson an der Spitze der Macht 
20. Januar 1958: Weibliche Polizei in Schweden
20. Januar 1973: Alf Svensson, 31 Jahre lang Vorsitzender einer Partei

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 19. Januar 2019

Adolf Wilhelm Roos revolutioniert das Postwesen

Als Adolf Wilhelm Roos am 19. Januar 1895 in Stockholm starb, ging er als der Mann ein, der schwedische Postwesen modernisiert, revolutioniert und auf den internationalen Postverkehr vorbereitet hatte, was vor allem deshalb erstaunlich ist, weil er am 21. Juni 1824 im finnischen Kristinestad in einer Priesterfamilie geboren wurde und er daher im Grunde ebenfalls Priester werden sollte. Dieser Weg verschloss sich jedoch als Roos 1845 aus gesundheitlichen Gründen nach Uppsala ziehen musste, da nur dort die nötigen Behandlungen geboten wurden.

Adolf Wilhelm Roos blieb in Schweden und besuchte die Universität Uppsala, wo er 1851 das Kanzleiexamen ablegte und um anschließend eine Beamtenkarriere zu beginnen. Nur vier Jahre später sollte er vom Wirtschaftsamt ins Telegrafenamt der Post versetzt werden, was der Beginn seines Aufstiegs zum Generaldirektor des Postwesens im Jahr 1863 führte. Auch wenn Roos grundsätzlich eine Neigung zur Modernisierung hatte und dies bei allen seinen Aufgaben zeigte, sollte er im Postdienst die größten Leistungen bringen und die Basis für die heutige Post legen..

Als Adolf Wilhelm Roos 1864 den Auftrag erhielt mit Preußen über einen neuen Postvertrag zu diskutieren, führte dies so weit, dass Roos auch mit Norwegen, Dänemark, Deutschen, Frankreich und anderen Ländern mehr über Postgebühren verhandelte und durchsetzte dass schwedische Postsendungen ins Ausland einen einheitlichen Preis kosteten. Während seiner Zeit als Direktor des Postwesens hob er auch die Bestimmungen auf nach denen Landwirte gezwungen waren einen Teil der Postverteilung zu leisten, er garantierte zudem, dass überall im Land Postverteilstellen aufgebaut wurden und auch kleinere Dörfer Post erhalten konnten. Roos war es auch, unter anderem mehr, zu verdanken dass man Geld mit dem Postdienst verschicken konnte und Zeitungen preisgünstig verschickt werden konnte.


19. Januar 1156: Bischof Henrik wird während eines Kreuzzugs getötet 
19. Januar 1790: Per Daniel Amadeus Atterbom, der romantische Skalde Schwedens 
19. Januar 1790: Per Daniel Amadeus Atterbom, der letzte SkaldeSchwedens 
19. Januar 1826: Axel Rudolf Mauritz Wall und die Dagens Nyheter 
19. Januar 1909: Axel Petersson, bekannt als Döderhultarn
19. Januar 1913: Der Hutnadelschutz in der Stockholmer Straßenbahn
19. Januar 1925: Albin Hagström und das schwedische Akkordeon
19. Januar 1937: Die schwedische Prinzessin Birgitta von Hohenzollern
19. Januar 1943: Die HMS Älvsnabben auf großer Fahrt
19. Januar 1966: Die schwedische Popsängerin Lena Philipsson 

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 18. Januar 2019

Die schwedische Künstlerin Zoia Lagerkrans

Zoia Lagerkrans, meist nur Zoia genannt, kam am 18. Januar 1903 als Zoia Korvin-Krukovsky in Sankt Petersburg zur Welt und besuchte dort auch die Mädchenschule, wobei die Familie enge Beziehungen zu Zar Nikolai II. pflegte. Nach der Revolution musste die Familie daher nach Moskau fliehen, wo Zoia dann die Kunstakademie besuchte und, unter anderem, Wassili Kandinsky als Lehrer hatte, auch wenn die späteren Werke von Lagerkrans nur einen geringen Einfluss des Künstlers zeigen.

Nachdem Zoia Lagerkrans Russland verlassen hatte, setzte  die Künstlerin 1925 ihre Kunststudien an der Académie de la Grande Chaumière in Paris fort und spezialisierte sich dort auf die ostasiatische Kunst der klassischen Lackmalerei, die ihr der Künstler Tsugugara Foujita näher brachte und die den zukünftigen Weg der Künstlerin maßgeblich beeinflussen sollte, eine Kunst, die sich letztendlich zwischen der japanischen Lackmalerei und der russischen Ikonenmalerei ansiedelt. In Paris hatte Zoia dann 1929 auch ihre erste Ausstellung.

Mit 18 Jahren heiratete Zoia Lagerkrans den schwedischen Politiker Karl Kilbom und 1938 den Architekten Gunnar Lagerkrans, dessen Namen sie auch annahm, ohne allerdings irgendwann die Kunst zur Seite zu legen. Auch wenn ihre Blumenmotive künstlerisch als ihre bedeutendsten Werke gesehen werden, so wurde Zoia vor allem mit ihren Portraits bedeutender Persönlichkeiten bekannt, denn sie porträtierte, unter anderem, Königin Silvia, die iranische Kaiserin Farah Pahlavi, Leonid Breschnew und mehrere Mitglieder der Familie Wallenberg. Einige Werke Zoias findet man heute im Modernen Museum und im Nationalmuseum in Stockholm. Zoia Lagerkrans starb am 22. November 1999 im Alter von 96 Jahren.


18. Januar 1764: Der schwedische Erzbischof Samuel Troilius
18. Januar 1862: Anders Magnus Strinnholm und die schwedische Geschichte 
18. Januar 1865: Magnus Jacob Crusenstolpe der schreibende Revolutionär
18. Januar 1928: Das schwedische Folkhemmet als politische Bewegung
18. Januar 1938: Die Beerdigung des Schauspielers Gösta Ekman 
18. Januar 1945: Jane Horney, mit 27 Jahren im Meer versenkt
18. Januar 1964: Vi på Saltkråkan von Astrid Lindgren
18. Januar 1972: Prinzessin Sibylla von Sachsen-Coburg-Gotha 
18. Januar 1980: Warum die Almöbron von der Tjörnbron ersetzt wurde 
18. Januar 2008: Kerstin Johansson i Backe, Kinderbücher aus dem Norden

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 17. Januar 2019

Der Verrat am Reichsrat Erik Puke

Der Reichsrat Erik Puke schloss sich sehr früh Engelbrekt Engelbrektsson an, der sich zum Ziel gesetzt hatte die Ausbeutung der Grubenarbeiter durch den König zu beenden und daher zu den Waffen griff. Puke war 1436 gewissermaßen die rechte Hand des Revolutionärs geworden und hatte damit eine bedeutende Menge an Kämpfern auf seiner Seite. Nach dem Tod Erikssons im Jahr 1936 war Puke der einzige Gegner des Reichsmarschalls Karl Knutsson geworden und hatte seine Verbündeten in Dalarna, Närke und dem Västmanland.

Der Aufstand Erik Pukes gegen den König, der als Pukefejden in der schwedischen Geschichte bekannt ist, führte bis Haraker im Västmanland, wo er Anfang 1437 mit den königlichen Truppen zusammenstieß. Auch wenn Karl Knutsson ein bedeutendes Heer auf seiner Seite hatte, führten die Kämpfe lediglich zu sehr vielen Toten auf beiden Seiten, ohne jedoch für eine der beiden Seiten zum Sieg zu führen. Die beiden Feldherren entschieden sich daher Verhandlungen zu führen, da beide sich nicht auf ein zweites Massaker einlassen wollten.

Erik Puke wollte eigentlich nur Zeit gewinnen, da Nachschub unterwegs war, und Knutsson war nicht sicher, ob ein Angriff zu seinen Gunsten ausgehen konnte, zeigte sich jedoch gegenüber Puke selbstsicher. Nachdem Erzbischof Olov Larsson und Bischof Thomas Puke einen  Geleitbrief ausgestellt hatte, zogen Puke und sein Stellvertreter Hans Mårtensson Richtung Västerås um sich dort in einem Kloster mit Knutsson zu treffen. Nach starken Rauchentwicklung im Verhandlungssaal wurde dann plötzlich die Sitzung ins Schloss Västerås verlegt. Als Puke und Mårtensson am 17. Januar 1437 dort ankamen, zeigte sich jedoch, dass es sich um einen Hinterhalt handelte und beide wurden unmittelbar gefangen genommen. Mårtensson wurde noch am gleichen Abend hingerichtet, Puke nach Stockholm transportiert und, nach einem Prozess, Ende März 1437 ebenfalls hingerichtet.


17. Januar 1861: Malla Silfverstolpe und der literarische Salon in Uppsala 
17. Januar 1909: Sven Hedin kehrt von seiner letzten Asienreise zurück 
17. Januar 1916: Die Eisenhütte Galtström bei Sundsvall
17. Januar 1918: Die Schriftstellerin und Künstlerin Elsa Grave
17. Januar 1938: Der schwedische Glaskünstler Bertil Vallien
17. Januar 1938: Die schwedische Skiläuferin Toini Rönnlund 
17. Januar 1944: Jan Guillou, vom Sozialismus zum historischen Roman 
17. Januar 1944: Jan Guillou, der wegen Spionage verurteilte Schriftsteller 
17. Januar 1945: Raoul Wallenberg, ein schwedischer Held
17. Januar 1946: Jenny Nyström und die schwedischen Weihnachtstrolle 
17. Januar 1983: Der erste große Konflikt der Hotelbranche Schwedens
17. Januar 1994: Die schwedische Radiostation Mix Megapol 

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 16. Januar 2019

Der schwedische Künstler Ralph Bergholtz

Ralph Bergholtz wurde am 16. Januar 1908 in Göteborg geboren, machte jedoch seine künstlerische Ausbildung in den 30er Jahren in Paris. Bergholtz war ursprünglich Maler, beschäftigte sich jedoch auch mit der Bildhauerei und spezialisierte sich schließlich auf Glaskunst, insbesondere Glasmalerei. Der Künstler hatte bereits in Frankreich die moderne Glasmalerei gelernt, besuchte jedoch anschließend auch noch Ateliers in der Schweiz um die unterschiedlichsten Techniken zu vergleichen. Das Ergebnis dieser Studienreisen war jedoch, dass er letztendlich eine eigene Technik entwickelte.

In den 50er Jahren entwickelte Ralph Bergholtz, gemeinsam mit Jan Brazda, seine spezifische Technik bei der man das Glas so nahe wie möglich an den Schmelzpunkt bringt um in diesem Moment ein Reliefmuster in die Oberfläche des Glases einzulegen. Auf diese Weise bricht sich das Licht im Glas auf sehr unterschiedliche Weise und man bekommt bei der fertigen Glasmalerei das Gefühl, dass das Licht verstärkt wird und sich in alle Richtungen ausdehnt. Mit dieser Methode gelang es Bergholtz die gesamte Glaskunst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu revolutionieren.

Ab 1955 arbeitete Ralph Bergholtz in einer eigenen Glashütte bei Höganäs, in der sich sehr bald die Modernisten der schwedischen Glaskunst trafen um von den Erfahrungen und Fähigkeiten des Glaskünstlers Bergholtz zu profitieren. Als 1960 die Künstlerin Randi Fisher in die Nähe von Höganäs zog, begann eine intensive Zusammenarbeit der beiden Künstler, die auch zu einer Ehe führte und zu gemeinsamen Arbeiten mit dem Architekten Johannes Olivegren. Die Glasarbeiten in Kirchen und öffentlichen Gebäuden lassen andere Arbeiten von Bergholtz nahezu untergehen, denn der Künstler illustrierte auch mehrere Bücher über Schonen (Skåne) und ein Lehrbuch des christlichen Glaubens.


16. Januar 1703: Erik Dahlbergh und die schwedischen Festungen
16. Januar 1814: Henning Hamilton und die Hamiltonaffäre
16. Januar 1818: Der schwedische Schriftsteller C. V. A. Strandberg
16. Januar 1878: Der schwedische Künstler Karl Isakson 
16. Januar 1900: Folkpartiet, die Volkspartei von der Idee bis heute
16. Januar 1900: Die liberale Sammlungspartei, die späteren Liberalen
16. Januar 1936: Schwedische Streichhölzer und die Stiftung Solstickan 
16. Januar 1940: Die finnischen Kriegskinder kommen in Schweden an 
16. Januar 1940: Kjell E. Genberg, der Vielschreiber unter den Autoren 
16. Januar 1992: Lotta Engberg und die Fernsehlotterie Bingolotto

Copyright: Herbert Kårlin