Mittwoch, 31. August 2016

Die Tranebergsbron in Stockholm

Am 31. August 1934 wurde in Stockholm die Tranebergsbron (Tranebergbrücke) eingeweiht, eine 450 Meter lange Brücke, die jeder benutzt, der die Strecke zwischen dem Flughafen Bromma und dem Zentrum Stockholms fährt. Als wichtigste Strecke über den Tranebergssund ist die Tranebergsbron auch für Fahrräder und Fußgänger gedacht, wobei man beim Bau der Brücke auch den Seeverkehr berücksichtigen musste und daher eine freie Durchfahrtshöhe von 25,2 Meter einhielt, was in jener Zeit, bei der Breite des Sunds, eine besondere Herausforderung war.

Bereits 1787 entschied sich Gustav III. eine Brücke über den Tranebergssund zu bauen um eine sinnvolle Verbindung zwischen Stockholm und dem Schloss Drottningholm zu schaffen. Diese erste Brücke lag noch etwas nördlich der heutigen Brücke und war eine schwimmende Brücke, die 1850 von einer Pontonbrücke ersetzt wurde, die sich bereits gegen die Jahrtausendwende ebenfalls als ungenügend zeigte. Zwischen 1911 und 1914 entstand daher eine neue Pontonbrücke in der auch die damals existierenden Wasser-, Gas- und elektrischen Leitungen untergebracht waren und die stark genug war auch Straßenbahnen zu tragen. Aber auf Grund des Bevölkerungswachstums reichte auch diese Brücke bald nicht mehr aus.

Im Februar 1931 fasste daher der Stadtrat in Stokholm die Entscheidung eine stabile Brücke über den Sund zu bauen und setzte dafür eine Summe von knapp fünf Millionen Kronen an. Schon etwas über drei Jahre später konnte dann die Tranebergsbron von König Gustav VI. Adolf eingeweiht werden. Die Architekten hatten damals ein Wunderwerk geschaffen, denn die Brücke verfügte über zwei aus Beton gegossene Bogen mit einer Spannweite von 181 Metern, ein Unterfangen, das bis dahin niemand gewagt hatte. Die einzige Veränderung, die die Brücke seit ihrer Einweihung erfahren hat, hängt vor allem mit dem Austausch der Straßenbahnen gegen eine U-Bahn zusammen, denn neben den Renovierungsarbeiten der beiden Brückenbogen, entstand 2002 ein dritter Bogen, der sich von den ursprünglichen Bogen jedoch nicht unterscheidet.


31. August 1729: Der finnlandschwedische Dichter Jacob Frese
31. August 1853: Die schwedische Prinzessin Amalia
31. August 1897: Kvarnholmen, die historische Mühle Tre Kronor in Nacka
31. August 1939: Die Sandöbron schafft eine Landverbindung nach Haparanda
31. August 1987: Björnes magasin, ein Teddybär erobert schwedische Kinder
31. August 2008: Lotta Engberg und die Fernsehlotterie Bingolotto

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 30. August 2016

Der Schriftsteller und Visionär Nils Herman Quiding

Nils Herman Quiding wurde am 30. August 1808 in Malmö geboren. Über seinen Werdegang ist kaum etwas bekannt, denn Quiding wird erstmals im Jahre 1838 als Redakteur der Malmö Tidning genannt, ein Amt, das er nur vier Jahre innehatte. In dieser Zeit begann Quiding sich auch für Gesetze und das Recht zu interessieren, was zu einer sehr aktiven Tätigkeit als Schriftsteller führen sollte, auch wenn die Meinungen Quidings sehr persönlich zu sehen sind. In diesen Jahren muss auch sein Gedanke gereift sein in der Politik aktiv zu werden, denn 1847 wurde er als Repräsentant des Bürgerstandes in den Reichstag gewählt.

Als Politiker entwickelte Nils Herman Quiding, obwohl er aus der bürgerlichen Schicht kam, die Grundlagen für den schwedischen Sozialismus, denn ab 1871 veröffentlichte er, unter dem Pseudonym Nils Nilsson Arbetskarl, den ersten Band seines bekanntesten Werkes, das er Slutliqvid med Sveriges lag nannte und das Bild einer, in seinen Augen, idealen Gesellschaft schuf, denn die klassische Familie sollte zu Gunsten eines Kollektivs verschwinden, die Kinder von der Regierung erzogen werden, die Altersschwellen sollten abgeschafft werden und Frauen und Männer sollten in allen Punkten die gleichen Rechte erhalten.

Nils Herman Quiding hat mit diesem Gedanken Personen wie August Palm, August Strindberg und Hjalmar Branting beeinflusst, aber seine Ideen waren so revolutionär, dass er kaum Leser für seine Bücher fand, denn Quiding ging mit seinen Ideen so weit sämtliche Reformen mit dem Erbe lösen zu wollen, denn da die Familie aufgelöst wurde, sollte alles an einen idealen Staat übergehen. Drei Jahre vor seinem Tod gab Quiding sein mehrbändiges politisches Werk erneut in einer Auflage von 100 Exemplaren heraus, die er bis zu seinem Tode am 26. Dezember 1886 nicht vollständig verschenkt hatte. Als die Erben seine auf dem Speicher liegenden Bücher verbrennen wollten, konnten nur einige wenige Exemplare gerettet werden, die man heute in der Stadtbibliothek i Malmö findet.


30. August 1721: Der Frieden von Nystad und der große nordische Krieg
30. August 1751: Der schwedische Erfinder Christopher Polhem
30. August 1795: Elis Schröderheim im Dienste von Gustav III.
30. August 1884: The Svedberg und ein Nobelpreis in Chemie
30. August 1884: Bror Emil Hildebrand, Gründer des Historischen Museums 
30. August 1888: Siri Derkert, Erneuerin der öffentlichen Kunst
30. August 1915: Die unsichtbare schwedische Prinzessin Lilian May
30. August 1953: Polio-Epidemie in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Montag, 29. August 2016

Der schwedische Designer Carl-Arne Breger

Carl-Arne Breger wurde am 29. August 1923 in Trelleborg geboren und besuchte ab 1943 das Konstfack in Stockholm um Dekorationsmaler zu werden. Nach Ende seiner Ausbildung im Jahre 1948 kam der erste Auftrag der Svensk Filmindustri, ein 15 Meter langes Bild von Gina Lollobrigida als Werbung für das Chinateatern in Stockholm. Bereits 1953 schlug Breger dann jedoch eine neue Karriere ein, denn er wurde bei Gustavsberg als Musterzeichner eingestellt und hatte die Aufgabe für Service modernere Muster zu finden um das Porzellanangebot des Unternehmens zu erweitern.

Sehr bald wechselte Carl-Arne Breger jedoch von der Abteilung der Musterzeichner in die Abteilung für Sanitärwaren und Plastik über, was ihm nicht nur neue Aufgaben brachte, sondern Breger auch ermöglichte als Designer aktiv zu werden, obwohl er in keiner Weise dafür ausgebildet war. Sein erstes Design, ein Waschbecken, wurde bereits zu einem Verkaufserfolg für Gustavsberg, genau genommen zum meist verkauften Waschbecken des Unternehmens, das noch heute in vielen Badezimmern zu finden ist.

Sehr bald ging Carl-Arne Breger dann von Keramik auf Plastik über und schuf unzählige Alltagsprodukte, die man zum Teil ebenfalls noch heute in den schwedischen Haushalten finden kann. Seine Rolle als Plastik-Designer wurde so bedeutend, dass er 1960, nach einem bedeutenden Preis als Designer, allgemein als „Mister Plast“ bekannt wurde. Sein bekanntestes Produkt, das man mittlerweile nur noch in Auktionen finden kann, war eine farbige Wasserkanne aus Plastik, die damals für 2 Kronen 75 angeboten wurde und die heute kaum unter 1500 Kronen zu erhalten ist. Die Entwicklung dieser Wasserkanne verschlang 18 Monate, der Verkauf lief nur etwas über ein Jahr, da man feststellte, dass beim Verschweißen der beiden Teile ein giftiges Gas freigesetzt wurde.

Im Jahre 1959 gründete Carl-Arne Breger dann sein eigenes Designbüro in Malmö, was ihm erlaubte seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. In Malmö entstanden knapp 3000 Produkte, die Breger entwickelte und vom Design eines Mikrowellenherdes und über ein Kinderfahrrad bis zu einem Butterbehälter und Zahnbürsten führen. Obwohl Breger mit seinen Ideen ständig im täglichen Leben Schwedens auftaucht, ist er der Mehrheit der Bevölkerung nahezu unbekannt, denn wer interessiert sich schon dafür welcher Designer einem Staubsauger oder einem Waffeleisen die Form gab, denn vom Verkauf überzeugt meist die Werbung eines Herstellers.


29. August 1708: Olof von Dalin: Fortschrittliche Kritik und konservative Geschichte
29. August 1880: Die schwedische Künstlerin Maj Bring
29. August 1902: Bertil Almqvist und die Steinzeitkinder Hedenhös 
29. August 1915: Ingrid Bergman, eine Karriere mit Unterbrechungen
29. August 1967: Die schwedische Krone wird um zehn Prozent abgewertet

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Sonntag, 28. August 2016

Die Galoppbahn Täby bei Stockholm

Am 28. August 1960 wurde bei Stockholm die Galoppbahn Täby im Beisein des Königs Gustav VI. Adolf eingeweiht, Skandinaviens größte Galoppbahn. Zur Eröffnung der Rennbahn kamen rund 11.000 Besucher, weitaus mehr Personen als man erwartet hatte. Bis 2016 waren rund 20 Trainer vertraglich an die Galoppbana Täby gebunden, darunter zwei Frauen, die in die Geschichte der Galopprennen eingingen, nämlich Britta Strokirk, die bereits 1960 in Täby arbeitete und meist nur Britta-Kola genannt wurde, und Yvonne Durant, die 2011 plötzlich erklärte den Sport aufzugeben um nach Südafrika zu ziehen.

Auf der Galoppbahn Täby wurden jedes Jahr etwa 400 Rennen ausgetragen und Preisgelder in Höhe von 43 Millionen Kronen verteilt.  Als die bekanntesten Rennen kann man den Stockholms Stora Pris und den HM Konungens Pris rechnen. Die größte Veränderung für die Galoppbahn sollte dann jedoch 2009 kommen, als Täby Galopp die Anlage an Svensk Galopp verkaufte, denn der neue Besitzer träumt von einer neuen und modernen Rennbahn und verkauft die Anlage erneut, allerdings unter der Auflage in Täby bleiben zu können bis die neue Rennbahn in Upplands Bro fertiggestellt ist.

Erst am 18. Mai 2016 sollte danher das letzte Rennen auf der Täby Galoppbana ausgetragen werden, einen Tag bevor die neue Rennstrecke in Uppland Bro eingeweiht wurde. In den sieben Jahren in denen die Gemeinde Täby über die Zukunft der Galoppbahn Täby nachdenken konnte, wuchs dann das Projekt Täby Park, das dazu führen wird dass der nahezu historische Grund sich vollständig verwandelt, denn die Stadt plant an der Stelle der früheren Rennbahn eine gigantische Wohnlage, die 15.000 Personen aufnehmen und auch die entsprechende Infrastruktur bieten wird. Schon in wenigen Jahren wird man daher nur noch in historischem Zusammenhang von der Galoppbana Täby sprechen.


28. August 1649: Die Kattan sinkt auf der Fahrt nach Nya Sverige
28. August 1653: Der unvergessene Bischof Jesper Swedberg
28. August 1740: Johan Tobias Sergel, Ritter des Vasaorden
28. August 1875: Der finnlandschwedische Dichter Jacob Tegengren
28. August 1882: Gustaf Hellström und das gesellschaftliche Leben in Kristianstad
28. August 2010: Jan Guillou hilft dem Kriminellen Keith Cederholm
28. August 2010: Die Botniabanan wird in Nordschweden eingeweiht

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 27. August 2016

Die schwedische Schriftstellerin Kerstin Ekman

Kerstin Ekman kam am 27. August 1933 als Tochter eines Fabrikanten in Risinge unter dem Namen Kerstin Hjort zur Welt und wuchs vor allem in Katrineholm auf, dem Handlungsort ihrer bedeutendsten Bücher. Nach ihrer Hochschulreife besuchte Ekman die Universität Uppsala, die sie 1957 mit einem Magister in Philosophie verließ. Anschließend arbeitete die Schriftstellerin bei einer Filmgesellschaft und später (1966 bis 1970) als Lehrerin an der Volkshochschule Wiks, wobei Ekman allerdings bereits ab 1959 Kriminalromane mit mittlerem Erfolg veröffentlichte.

Während ihrer Arbeit als Lehrerin hatte Kerstin Ekman sich jedoch entschlossen vom Krimi  zur Romanliteratur zu wechseln, was 1970 zu ihrem ersten Roman Menedarna führte, einem Werk, das allerdings wenig ausgereift war. Der Durchbruch sollte für Ekman dann mit dem Buch Häxringarna kommen, dem ersten Band einer Tetralogie, die die Geschichte von Frauen in Katrineholm als Leitlinie hat, eingebunden in die Entwicklung der Gemeinde von einem Dorf zur Industriestadt. Als Ekman diese Tetralogie schrieb, wohnte sie bereits in Östersjäland an der Höga Kusten, einer Landschaft die zu einer Trilogie führen sollte, die erneut die Entwicklung eines kleinen Ortes zur modernen Zeit zeigt.

Bereits nach den ersten beiden Bänden ihrer Tetralogie Kvinnorna och staden hatte Kerstin Ekman ihren Ruf als herausragende Literatin gewonnen, der dazu führte, dass sie 1978 als dritte Frau Schwedens, nach Selma Lagerlöf und Elin Wägner, in die Svenska Akademien gewählt wurde. Als sich 1989 die Akademie allerdings weigerte sich hinsichtlich Salman Rushdie an die Regierung zu wenden, beendete Ekman jede Mitarbeit mit der Svenska Akademien, auch wenn die Wahl in die Organisation auf Lebenszeit läuft und ein Austritt daher nicht möglich ist. Peter Englund verbreitete später dass der Rückzug Ekmans auf mehreren Streitpunkten beruhte, eine Aussage, der die Schriftstellerin öffentlich widersprach. Trotz ihres hohen Alters veröffentlichte Kerstin Ekman noch 2015 ein Buch über Clas Bjerkander, einen der Lehrlinge von Carl von Linné.

Copyright: Herbert Kårlin

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Freitag, 26. August 2016

Das Sameting in Schweden

Seit die Samen unter Gustav Vasa ihre Selbständigkeit verloren haben und das gesamte samische Volk verpflichtete Steuern in Schweden zu bezahlen, versuchte diese Volksgruppe erst eine gewisse Unabhängigkeit zu behalten und später, als die Regierung in Stockholm im 17. Jahrhundert das Land der Samen verteilte, seine Kultur und seine Rechte zu erhalten, wenn auch zum großen Teil erfolglos. Selbst als die Samen in Finnland und Norwegen bereits, in Form eines Sametingets, eine Mitsprache in Fragen, die ihr Leben betrafen, erhalten hatten, wurde in Schweden noch diskutiert ob man der Ursprungsbevölkerung des Nordens überhaupt Rechte geben solle.

Diese Frage wurde in Schweden ab 1982 diskutiert, wobei der damit beauftragte politische Ausschuss erst 1989 einen Vorschlag unterbreitete und erst als man sicher war die Rechte der Samen so weit wie nur möglich einzuschränken, kam es am 26. August 1993 zur Gründung des Sametingets in Schweden, auch wenn der Begriff Thing nur symbolisch gesehen werden darf, da den Samen damit keinerlei politischer Einfluss gegeben wurde und die gesamte Verwaltung in schwedischer Hand blieb. Selbst die alten Rechte auf Jagd und Fischfang müssen heute erst die Gerichte entscheiden.

Dass die Gründung des Sametingets in Schweden unter der Regie Schwedens funktionieren sollte, sieht man auch der Tatsache, dass die erste Sitzung am 26. August 1993 von König Carl XVI. Gustaf eröffnet wurde. Die Aufgaben des Sametingets ist heute weitgehend darauf beschränkt sich dafür einzusetzen die Kultur der Samen zu erhalten und eine Meinung in Fragen der Rentierhaltung zu äußern, nicht zuletzt auch deswegen, weil die samische Kultur immer mehr Touristen in den hohen Norden zieht. Bei allen Ausführungen und Vorschlägen ist das Sametinget auch heute noch an jede Entscheidung der Regierung in Stockholm gebunden und muss diese Entscheidungen auch im schwedischen Sápmi, dem Land der Samen, durchsetzen.


26. August 1551: Die schwedische Königin Margareta Eriksdotter
26. August 1861: Der Komponist, Dirigent und Violinist Johan Fredrik Berwald
26. August 1932: Olov Svedelid, Kriminalromane im Stockholmer Milieu
26. August 1932: Olov Svedelid und der Stockholmer Kriminalroman
26. August 1977: Die schwedische Schwimmerin Therese Alshammar
26. August 1996: Sven Stolpe, der katholische Schriftsteller Schwedens
26. August 2005: Der Schwein- und Schlittschuhverein GOSF in Schweden

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Donnerstag, 25. August 2016

Der Politiker und Gutsbesitzer Fredrik Gyllenborg

Als Fredrik Gyllenborg am 25. August 1759 starb, war er einer der gefürchtetsten und korruptesten Politiker seiner Zeit, der es nur seinen Beziehungen und seinem Einfluss verdankt hatte seinen nahezu uneingeschränkten politischen Einfluss in der Hutpartei ausüben zu können und dabei ein großes Vermögen anzusammeln. Gyllenborg hatte es verstanden die Partei  so zu steuern, dass es unmöglich war ihn von seinen Positionen zu verstoßen oder wegen seinen finanziellen Machenschaften zur Rechenschaft zu ziehen. Die Folgen seiner Handlungen hatte die Hutpartei indes nach seinem Tod spüren.

Fredrik Gyllenborg war am 12. Juli 1698 als Sohn eines drei Jahre vorher geadelten königlichen Rates zur Welt gekommen und damit Mitglied der privilegierten Schicht Schwedens geworden. Im Alter von zwölf Jahren wurde Gyllenborg Page bei der Witwenkönigin Hedvig Eleonora, einen Dienst, den er 1715, beim Tod der ehemaligen Königin, verlor um dann am Svea Hovrätt zu arbeiten und um sieben Jahre später Kammerherr und der oberste Richter auf Gotland zu werden. Als Politiker begann Gyllenborg seine Karriere 1731, wobei er sich unmittelbar danach als der gefährlichste Gegner Arvid Horns zeigte.

Allerdings sah man Fredrik Gyllenborg sehr wenig im Reichstag, denn er bevorzugte eine unsichtbare politische Karriere, die es ihm ermöglichte die richtigen Fäden zu ziehen, gegnerische Politiker auszuspionieren und sich freizügig aus der Parteikasse zu bedienen. Diese Hintergrundkarriere erlaubte es Gyllenborg auch die gesamte Linie der Partei zu steuern und von den Schwächen der politischen Gegnern zu profitieren. Als Gyllenborg auf etwas diplomatischem Weise die Parteikasse genommen wurde, da er sich zu deutlich selbst damit finanzierte, erhielt er bald den Vorsitz der Bank der Hutpartei, was ihm noch größere Freiheiten bot, denn nun konnte er sich, mit Hilfe der Parteibank, Fabriken und Landgüter kaufen.


25. August 1750: Lovisa, ein adeliger Vorname Schwedens
25. August 1762: Das Drottningholmsteatern in Stockholm
25. August 1925: Inga Borg und der kleine Troll Plupp
25. August 1955: Die Bibliothekstantieme (Biblioteksersättning) in Schweden
25. August 1956: Anders Franzén findet das Kriegsschiff Vasa
25. August 1961: Der schwedische Serienzeichner Alf Woxnerud
25. August 1976: Eyvind Johnson, ein Arbeiter-Literat mit Nobelpreis
25. August 2014: Maj-Briht Bergström-Walan, die erste Sexologin Schwedens 

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Mittwoch, 24. August 2016

Der schwedische Reichsspielmann Eric Sahlström

Eric Sahlström kam am 24. August 1912 in Masbo im Uppland zur Welt und wurde in einer Familie geboren in der Musik eine große Rolle spielte, denn sowohl sein Vater als auch sein Großvater waren Spielmänner und Eric selbst lernte schon im Alter von sieben Jahren Akkordeon zu spielen und träumte davon ein neuer Jularbo-Kalle zu werden. Bald wechselte Sahlström dann jedoch vom Akkordeon zur Geige und, als er Hjort Anders spielen hörte, griff er zur Nyckelharpa, der Schlüssel-Harfe, der er sein Leben lang treu bleiben sollte.

Mit 17 begann Eric Sahlström öffentlich aufzutreten, auch wenn er nie eine Stunde Musikunterricht hinter sich hatte. Da der Musiker erst in den 30er Jahren begann eigene Kompositionen vorzutragen, spielte er zu Beginn die allgemein bekannten Stücke von Gås-Anders und Byss-Calle, die noch heute zu den Klassikern mit der Nyckelharpa gehören. In diesen Jahren baute Sahlström auch seine erste eigene Nyckelharpa, was für seine spätere Bedeutung in der Musikgeschichte Schwedens wichtig wurde. 1941 gewann Sahlström seinen ersten Preis als Musiker und ein Jahr später kamen auch die ersten Auftritte im Radio.

Da in jener Zeit ein Spielmann von seiner Kunst nicht leben konnte, betrieb Eric Sahlström seine Landwirtschaft weiter und arbeitete zeitweise auch in der Fabrik. Das Musizieren und der Bau von Schlüssel-Harfen kam daher oft erst an zweiter Stelle. Erst in den 60er Jahren begann Sahlström, gemeinsam mit Hasse Gille, dann Kurse in der von August Bohlin geschaffenen modernen Nyckelharpa zu geben, wodurch die Nyckelharpa sich endgültig in Schweden durchsetzen konnte und Spielmänner als ernsthafte Musiker betrachtet wurden. In den 70er Jahren wurde Sahlström, der am 7. Juni 1986 in Tobo starb, einer der bedeutendsten Spielmänner Schwedens, der für seine Leistung zahlreiche Preise erhielt. 1976 war der Musiker dann auch der erste Spielmann Schwedens, der eine staatliche Einkommensgarantie für Künstler erhielt.


24. August 1895: Der schwedische Architekt Curt Björklund
24. August 1901: Carl Ludvig Granlund, der letzte Wegelagerer Schwedens
24. August 1901: Der schwedische Künstler Gunnar G:son Wennerberg
24. August 1905: Sven Stolpe, der katholische Schriftsteller Schwedens
24. August 1923: Bo Setterlind, das religiöse Erwachen in der Romantik
24. August 2003: Carolina Klüft gewinnt Gold beim Siebenkampf
24. August 2014: Die Gärten von Jonsered bei Göteborg

Copyright: Herbert Kårlin

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Dienstag, 23. August 2016

Die schwedische Künstlerin Agnes Cleve-Jonand

Agnes Cleve-Jonand kam am 23. August 1876 als Tochter eines Professors unter dem Namen Agnes Cleve in Uppsala zur Welt und erhielt daher eine Ausbildung, die der gehobenen Bürgerklasse entsprach. Nach dem Besuch des heutigen Konstfack in Stockholm, heiratete Cleve-Jonand im Jahre 1901 und zog mit ihrem Mann nach Göteborg, wo sie die Kunsthochschule Valand besuchte und bald darauf mit ihrem Lehrer Carl Wilhelmsson eine Liebschaft begann. Ihre Ehe sollte dennoch bis 1911 halten, um dann jedoch mit einer Scheidung zu enden, da sich die Künstlerin für ein unabhängiges Leben entschieden hatte.

Da Agnes Cleve-Jonand sich um diese Zeit jedoch nicht von der freien Kunst ernähren konnte, nahm sie Privatschüler auf und lebte von Zuschüssen des Vaters. 1913 ging die Künstlerin dann nach Paris um unter Henri Le Fauconnier Kunst an der Académie de la Palette zu studieren. In Paris traf Cleve-Jonand dann auch ihren zweiten Mann, John Jon-And, der ebenfalls Künstler war. Cleve-Jonand heiratete 1915 Jon-And, der nahezu 20 Jahre jünger war als sie. Diese Ehe sollte bis zum Tod des Ehemanns im Jahre 1941 halten, da Jon-And ihr Streben nach einer gewissen Unabhängigkeit als Frau und ihre künstlerische Arbeiten respektierte und förderte.

Agnes Cleve-Jonand, die am 26. Mai 1951 in Stockholm starb, gehört zu den eigenwilligsten Künstlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die sich weigerte „Frauenthemen“ zu malen, sondern zum Kubismus und zum Expressionismus mit städtischen Motiven und Fabriken griff, einem Bereich, der als männlich bezeichnet wurde. Wirklich Aufmerksamkeit erregte die Künstlerin erstmals 1937 bei einer Ausstellung in Paris, als ihre Bilder neben jenen von Sigrid Hjertén hingen. Obwohl sie kurz später eine deutsche Zeitschrift als die bedeutendste Künstlerin Schwedens bezeichnete, geriet Cleve-Jonand nach ihrem Tod nahezu in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahren beginnt man sich wieder für die Künstlerin zu interessieren, wobei einige wenige ihrer Gemälde auch im Kunstmuseum Göteborg und im Museum in Gävle zu finden sind.


23. August 1521: Kristian II, König Schwedens für ein Jahr
23. August 1834: Der ungewöhnliche Aufstieg von Anders Fredrik Brander
23. August 1834: Anders Fredrik Skjöldebrand, Feldherr und Künstler
23. August 1889: Nils Ahnlund und die schwedische Geschichte
23. August 1923: Bo Setterlind, das religiöse Erwachen in der Romantik
23. August 1931: Lars Görling, eine Kultfigur Schwedens
23. August 1973: Geiseldrama in der Kreditbanken in Stockholm
23. August 2010: Spårväg City, die neue Straßenbahn in Stockholm
23. August 2010: Der schwedische Künstler Elis Aidanpää 

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Montag, 22. August 2016

Der Kebnekaise wird erstmals bestiegen

Im Jahre 1881 nahm sich der französische Abenteurer Charles Rabot vor den höchsten Berg Schwedens zu besteigen. Als jedoch die Besteigung Rabots bekannt wurde, wurde er von Vilhelm von Vegesack, dem damaligen Direktor des Kartografischen Werkes darüber informiert dass nach den Vermessungen des Amtes nicht der Sarektjåkkå der höchste Berg Schwedens war, den Rabot erklommen hatte, sondern der Kebnekaise höher war. Nachdem Rabot sich jedoch entschieden hatte, den höchsten Berg Schwedens zu erklimmen, und dabei auch der erste sein wollte, konnte er nur eine neue Expedition vorbereiten.

Im August 1883 machte sich Charles Rabot daher erneut auf den Weg in den Norden und hatte dieses Mal das Ziel den Kebnekaise zu bezwingen. Am 16. August brach die Expedition, die aus vier Personen bestand, dann vom norwegischen Bugholm Richtung Kebnekaise auf, der sechs Tage später in strahlendem Sonnenschein vor der Gruppe stand. Man kann sich bei diesem Zeitaufwand vorstellen, dass eine Besteigung des Kebnekaise damals keinem touristischen Ausflug glich wie heute, sondern eine wahre Expedition war, deren Ausgang man nicht abschätzen konnte.

Noch am 22. August 1883 brach Charles Rabot dann auf um seinen Traum zu erfüllen und am Nachmittag gegen vier Uhr hatte er den Bergkamm erreicht, der beiden Spitzen des Berges verbindet. Weitere drei Stunden später stand der Abenteurer dann, bei einer Temperatur von Null Grad, endgültig auf der Spitze des höchsten Bergs Schwedens und hatte einen Blick, der bis zu den Lofoten reichte. Allerdings sollte der Erfolg Rabots 15 Jahre lang einem Geheimnis gleichen, denn erst als er 1898 das Buch Cap Nord veröffentlichte, wurde sein Erfolg bekannt, auch wenn man in Frankreich keine Ahnung hatte wo der Sarektjåkkå und der Kebnekaise lagen und wie die beiden Berge aussahen.


22. August 1860: Gustaf Fröding, der Dichter mit der geistigen Verwirrung
22. August 1883: Die schwedische Schauspielerin Ester Textorius
22. August 1906: Der schwedische Spion Stig Wennerström
22. August 1920: Anders Zorn, der internationalste Maler Schwedens
22. August 1952: Ein Polizist als schwedischer Massenmörder
22. August 1960: Tage William-Olsson und der Verkehrsknotenpunkt Slussen
22. August 1980: Sällskapsresan, der größte Kinoerfolg Schwedens

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Sonntag, 21. August 2016

Der Ökopark Karhuvaara in Norrbotten

Am 21. August 2013 wurde mit dem Ökopark Karhuvaara bei Gällivare der zweitgrößte der 36 Ökoparks Schwedens eingeweiht, die alle eine bedeutende zusammenhängende Waldlandschaft ausmachen in der der Wanderer den ursprünglichsten und natürlichsten Wald Schwedens entdecken kann. Die größte Herausforderung dieser Ökoparks ist allerdings nicht die Natur in seinem natürlichen Zustand zu erhalten und den ökologischen Bedingungen anzupassen, sondern eine Verbindung zwischen Naturschutz und Tourismus zu schaffen bei der die Natur als solches die Hauptrolle spielt.

Der Ökopark Karhuvaara ist der vermutlich unzugänglichste Ökopark Schwedens, da man hier kaum Wege findet und man selbst bei den Wanderpfaden das Gefühl bekommt durch einen unberührten alten Nadelwald Nordschwedens zu streifen. Karhuvaara bietet bis zu 300 Jahre alten Nadelwald, der in den Höhen langsam in die nordschwedische Birkenlandschaft übergeht. Bei einem Streifzug durch Karhuvaara findet man aber auch neu gepflanzte Bäume und alte Stämme, die am vermodern sind und damit die Heimat für zahlreiche Tiere bieten.

Der Ökopark Karhuvaara zeichnet sich auch durch zahlreiche Bäche und Seen aus, was dazu führt, dass in Zusammenhang mit den unterschiedlichen Höhenlagen ein sehr reiches Tier- und Pflanzenleben existiert das jeden Naturliebhaber begeistert. Nahezu gespenstig wirken auch die zahlreichen nordischen Flechten, die von unzähligen Ästen hängen und ein typisches Zeichen der alten Natur Nordschwedens sind. Viele der nordischen Vögel, die man heute in Karhuvaara beobachten kann, können nur dank der Ökoparks überleben, da sie zusammenhängende Wälder benötigen in denen auch ausreichend an Beutetieren existieren können.


21. August 1737: Die Hedvig Eleonora Kyrka in Stockholm
21. August 1801: Henrik Bernhard Palmær und die schwedische Satire
21. August 1801: Henrik Bernhard Palmær, Satire als Journalismus
21. August 1810: Karl XIV. Johan erhält die Krone Schwedens
21. August 1813: Die schwedische Königin Sofia Magdalena von Dänemark
21. August 1849: Hugo Hamilton, der Gründer des schwedischen Patentamts
21. August 1966: Der Essingeleden in Stockholm
21. August 1999: Das Schloss Vadstena in Östergötland
21. August 2010: Spårväg City, die neue Straßenbahn in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 20. August 2016

Die finnlandschwedische Künstlerin Amélie Lundahl

Die finnlandschwedische Künstlerin Amélie Lundahl starb am 20. August 1914 mit 64 Jahren an Leukämie in einem Sanatorium in Helsingfors (Helsinki), ohne jedoch wirklich als Künstlerin anerkannt zu werden, da um diese Zeit Frauen in Kunstkreisen als Hobbymalerinnen galten. Auch wenn ihre künstlerische Fähigkeit heute bestätigt ist, so bleibt Lundahl im Schatten anderer Künstlerinnen jener Zeit, zum Beispiel der etwas jüngeren Helene Schjerfbeck. Einer der Gründe dafür ist vermutlich dass Lundahl nur wenige Jahre künstlerisch aktiv war, bevor sie Mitte der 90er Jahre immer schlechter sah und wegen ihrer Krankheit schließlich auch nicht mehr zum Pinsel greifen konnte.

Amélie Lundahl war am 26. Mai 1850 im finnischen Uleåborg (Oulu) zur Welt gekommen und wurde wegen dem frühen Tod der Eltern überwiegend von den älteren Schwestern erzogen. Mit 20 Jahren ging Lundahl nach Helsinki um dort an der Malereischule des finnischen Kunstvereins zu studieren. In den Jahren 1872 und 1873 besuchte die spätere Künstlerin die Svenska Slöjdförening in Stockholm, um jedoch 1874 für weitere zwei Jahre an die Zeichenschule in Finnland zurückzukehren, wo sie nach Abschluss ihrer Ausbildung einige Jahre lang als Zeichenlehrerin beschäftigt wurde.

Bereits drei Jahre später erhielt Amélie Lundahl dann ein Reisestipendium, das sie nach Frankreich führte, wo sie zwölf Jahre bleiben sollte und ihre bekanntesten Gemälde malte. Drei dieser Jahre verbrachte die Künstlerin allerdings überwiegend in Schweden. Lundahl war in Frankreich von der Freilichtmalerei fasziniert und arbeitete in der Normandie und der Bretagne an ihren Frauenporträts, die heute als ihre Meisterwerke gelten. 1887 kehrte Lundahl nach Finnland zurück, verbrachte jedoch noch einige Sommer in der schwedisch-finnischen Künstlerkolonie Önningeby auf Åland. Ab 1889 lebte Lundahl wieder in Helsinki und machte, die ersten Jahre, mehrere Reisen innerhalb des Landes um dort Motive zu suchen, die jedoch immer härtere Züge annahmen, die mit der Erkrankungen zusammenhängen können. Auch aus finanziellen Gründen konnte Lundahl ab dieser Zeit auch nur noch zwei kurze Auslandsreisen, nach Italien und Frankreich, unternehmen, ohne dass dort noch bedeutende Werke entstanden wären.


20. August 1386: Bo Jonsson, der mächtigste und reichste Mann Schwedens
20. August 1730: Johan Liljencrantz, der Wirtschaftsberater von Gustav III.
20. August 1779: Jacob Berzelius und die chemischen Elemente
20. August 1843: Die schwedische Sängerin Kristina Nilsson erobert sie Welt
20. August 1893: Axel Rudolf Mauritz Wall und die Dagens Nyheter
20. August 1898: Vilhelm Moberg und die schwedischen Auswanderer
20. August 1904: Gustav Sandgren, vom Industriearbeiter zum Literat
20. August 1982: Die schwedische Schauspielerin Ulla Jacobsson

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Freitag, 19. August 2016

Das Västmanlands teater in Västerås wird eingeweiht

Erik Hahr, der damalig Stadtarchitekt von Västerås, baute 1915 in relativ kurzer Zeit ein Gebäude, das das zukünftige Theater der Stadt beherbergen sollte und dem schwedischen Funktionalismus entspricht, der damals modernsten Architektur, die weitgehend auf Ausschmückungen verzichtet, selbst bei einem Theater. Die Bauarbeiten gingen so zügig voran, dass das Gebäude bereits am 19. August 1915 eingeweiht werden konnte. Da das Västmanlands teater natürlich noch keine eigenes Ensemble hatte, führte am Abend das reisende Theater von Allan Ryding  das Stück Gustav Vasa von August Strindberg auf, ein Stück, das Strindberg in Schweden die Anerkennung gebracht hatte und im Dramaten in Stockholm seine Uraufführung hatte.

Als das Västmanlands teater fertig gestellt war, so verfügte es über etwa 500 Sitzplätze, die nach mehreren Modernisierungen auf 400 Plätze schrumpften, wobei das Theater dabei allerdings auch zwei weitere, kleinere Bühnen erhielt. Wie zu jener Zeit üblich, so wurden im Västmanlands teater natürlich zu Beginn nicht  nur Theaterstücke von reisenden Gesellschaften geboten, sondern auch lokale Revuen, und vor allem handelte es sich um ein Kino, das noch bis Mitte der 50er Jahre existierte. Theater und Kino waren in jenen Jahren in nahezu ganz Schweden als Einheit zu sehen, was auch zum Namen teaterbio, also Theaterkino, führte.

Mit dem Ende der Kinovorstellungen im Västmanlands teater tauchte im Stadtrat von Västerås auch erstmals die Frage nach einem eigenen Theaterensemble auf. Allerdings sollte es noch bis 1963 dauern bis der Stadtrat einen Intendanten anstellte, der sich mit dieser Frage ernsthaft auseinandersetzen sollte. Vier Jahre später verfügte das Theater in Västerås über ein eigenes Ensemble. Weitere zehn Jahre später war das Västmanlands teater dann zu einer regionalen Einrichtung geworden und das Ensemble wurde ebenfalls auf regionalem Niveau geschaffen. Seit einer weiteren Umstrukturierung des Theaters im Jahre 2012 verfügt das Västmanlands teater über elf fest angestellte Schauspieler.


19. August 1252: Die zweifelhafte Gründung von Stockholm
19 August 1745: Johan Gottlieb Gahn, der uneigennützige Chemiker Schwedens
19. August 1772: Schwedischer Staatsstreich mit großen Folgen
19. August 1808: Henrik af Chapman macht den Schiffsbau zur Wissenschaft
19. August 1826: Lars von Engeström, der erste Außenminister Schwedens
19. August 1922: Das Schlosstheater Drottningholm auf Lovön im Mälaren
19. August 1936: Oscar von Sydow, für acht Monate Ministerpräsident Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

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Donnerstag, 18. August 2016

Der schwedische Erzbischof Jöns Gerekesson

Der schwedische Erzbischof Jöns Gerekesson starb am 18. August 1433 auf eine für einen Erzbischof sehr unehrenhafte Weise, denn eine Gruppe an isländischen Bauern war so verärgert über ihren Bischof, der drei Jahre vorher seines Amtes in Uppsala enthoben worden war, dass sie während einer Messe die Kirchentür aufbrachen, alle Diener Gerekssons töteten und den Bischof seiner Kleider beraubten, ihn, mit einem Stein um den Hals, in einen Sack einnähten und ertränkten.

Jöns Gerekesson kam vermutlich 1380 in Dänemark zur Welt, da sein Onkel Bischof von Roskilde und der Berater der Königin Margarete Valdemarsdotter war und sein Vater ebenfalls Beziehungen zum dänischen Hof hatte. Gerekesson studierte in Köln, Paris und Prag Theologie bevor er im dänischen Aarhus zum Priester geweiht wurde. Seinen Aufstieg verdankte Gerekesson dem schwedischen König Erich von Pommern, da ihn dieser, gegen den Protest der schwedischen Bevölkerung, 1383 zum Erzbischof Schwedens auswählte, obwohl er keinerlei Beziehungen zu Uppsala hatte und den Ruf eines Frauenhelden besaß.

In der Tat war das Leben von Jöns Gerekesson von Exzessen geprägt. Nach geschichtlichen Aufzeichnungen hatte er keinerlei moralische Schranken und umgab sich mit Verbrechern um an Geld und Macht zu kommen. Auch wenn das Gerücht, dass er auf seinem Kirchengut einen Harem unterhielt, nicht bewiesen werden kann, so hatte er auf jeden Fall mehrere Affären und Frauen zu Scheinehen mit seinen Angestellten gezwungen, die diese Frauen natürlich nicht berühren durften. Selbst als der König einen Erzbischof nicht mehr halten konnte und Gerekesson gezwungen war Schweden zu verlassen, gelang es ihm 1430 auf Island zum Bischof gewählt zu werden und dort sein Unwesen weiterzutreiben.


18. August 1810: Die Bernadottes übernehmen die Macht in Schweden
18. August 1812: Der letzte Reichstag in Örebro
18. August 1859: Ernest Thiel, Bankier und Kunstsammler
18. August 1951: Kaffeerationierung in Schweden
18. August 1956: Die Gründung des Samenrats in Karasjok 

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 17. August 2016

Die schwedische Künstlerin Kerstin Cardon

Kerstin Cardon wurde am 17. August 1834 als Tochter eines Lithografen in Stockholm geboren. Die Basis für ihre spätere künstlerische Arbeit legte daher der Vater, der ihr sämtliche Kenntnisse beibrachte, die für eine Aufnahme an der Akademie der Künste nötig war und die Cardon zwischen 1864 und 1871 ein Studium an der Kunsthochschule in Stockholm ermöglichte. Wie die meisten anderen Künstler dieser Epoche unternahm Cardon nach Abschluss des Studiums eine längere Studienreise, die sie nach Paris, London und Wien führte, aber auch nach Holland und nach Italien.

Vor allem in Frankreich beschäftigte sich Kerstin Cardon mit der Porträtmalerei in Öl und Pastell, dem Kunstbereich mit dem sie später auch bekannt wurde, denn ihre Porträts von Oscar II., Prinz Gustaf und vor allem von Sven Hedin, öffneten ihr einen Platz im Nationalmuseum in Stockholm und im Kunstmuseum in Malmö, auch wenn man dort ihre Gravuren mehr schätzte als ihre Gemälde, die man nicht immer sehr positiv aufnahm, da die Künstlerin ihre Persönlichkeit und Individualität auch in der Malerei deutlich zeigte, in einem Schweden in dem um jene Zeit die akademische Malerei geschätzt wurde.

Kerstin Cardon war jedoch nicht nur an der eigenen Kreation interessiert, sondern wollte auch anderen ihre Kenntnisse vermitteln. Mit 15 begann sie an einer Haushaltsschule zu unterrichten, anschließend war sie neun Jahre lang Lehrerin am Seminar für Lehrerinnen und zwischen 1875 und 1911 hatte sie eine eigene Schule für zukünftige Künstler, wobei einige unter den rund 1000 Schülern, die sie auf eine künstlerische Karriere vorbereitete, später auch von ihrer Kunst lebten. Cardon war eine sehr vielseitige Künstlerin, die neben Porträts vor allem Stillleben malte, sich jedoch auch als Graveurin einen Namen machte.


17. August 1473: Nya Lödöse, ein Vorläufer der Stadt Göteborg
17. August 1605: Die Schlacht bei Kirkholm und ein Verlust ohne Folgen
17. August 1801: Fredrika Bremer, ein Pionier der schwedischen Frauenbewegung
17. August 1850: Siri von Essen, die stärkste Frau Strindbergs
17. August 1908: Laura Fitinghoff, Kinderbücher aus Nordschweden
17. August 1908: Laura Fitinghoff, Literatur gegen Schundliteratur
17. August 1947: Prinz Eugen von Schweden und die Kunst
17. August 1995: Der Mord an John Hron bewegt Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 16. August 2016

Der schwedische Künstler Karl Nordström

Als Karl Nordström am 16. August 1923 in Stockholm starb, ging als einer der Maler Schwedens in die Geschichte ein, die immer auf der Suche nach einer neuen Technik und einer neuen Aussage in der Kunst waren. Seine Landschaftsgemälde, die als seine Meisterwerke gelten, sind nahezu alle unverkennbar, denn Nordström, der stark vom Impressionismus und dessen Farblehre beeinflusst war, präsentierte nie eine ideale Landschaft, sondern irgendwo findet man in ihnen welkende Blumen, einen sterbenden Busch oder ein Gemäuer, das am Einstürzen zu sein scheint. Seine Bilder leben mit diesem Kontrast des Lichts und des Schattens.

Karl Nordström war am 11. Juli 1855 auf Gut Hoga auf Tjörn im Bohuslän geboren worden und ging mit 20 Jahren nach Stockholm um sich dort an der Kunstakademie einzuschreiben, wo er, unter anderem, auch von Edvard Perséus unterrichtet wurde. Im Jahre 1880 ging Nordström nach Frankreich um dort zwei Jahre lang den Impressionismus zu studieren. Anschließend kehrte der Künstler zurück nach Schweden, heiratete die Künstlerin Tekla Lindeström, und gemeinsam landete das Paar dann 1886 wechselweise auf Tjörn im Bohuslän und in der schwedischen Künstlerkolonie in Grez-sur-Loing, wo auch Carl Larsson aktiv war. In dieser Zeit begann Nordström auch zu den leuchtend hellen Farben zu greifen.

Karl Nordström wechselte mehrmals seinen Wohnsitz, auch wenn Tjörn ihn immer wieder wie ein Magnet anzog. Ab 1892 lebte der Künstler überwiegend auf Tjörn, verbrachte jedoch seine Sommer in Appelvik bei Varberg, wo er, gemeinsam mit Nils Kreuger und Richard Bergh, die sogenannte Varberg-Schule gründete. In jener Zeit entstanden auch seine Gemälde von Varberg. Ab 1910 ging Nordström mehr und mehr zum Expressionismus über und der Künstler ging vom Ausdruck der Farben mehr zum Ausdruck der Gesamtheit des Gemäldes über, was sich noch deutlicher in seinen Kohlezeichnungen dieser Zeit zeigt als in den Gemälden. Werke Nordströms findet man heute insbesondere im Nationalmuseum, in Waldemarsudde und im Kunstmuseum Göteborg.


16. August 1537: Anna von Österreich wird Königin in Schweden
16. August 1740: Der Landesverräter Göran Magnus Sprengtporten
16. August 1912: Fingerabdrücke als Beweismittel in Schweden
16. August 1921: Hans Asplund, der Architekt des Brutalismus
16. August 1958: Steve Sem-Sandberg, der Autor der offenen Fragen
16. August 1967: Die schwedische Sängerin Cajsa-Stina Åkerström
16. August 1989: Anton Nilson, ein Held als Verbrecher

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 15. August 2016

Der schwedische Künstler und Fotograf Gustaf Carleman

Als Gustaf Carleman am 15. August 1911 in Saltsjö-Järla bei Stockholm starb, ging er als der erste Schwede in die Geschichte ein, der die Fotoreproduktion im Buchdruck anwandte und seine Leistungen als Künstler und Fotograf verblassten dabei nahezu vollständig, obwohl er 1878 das vermutlich beeindruckendste Gemälde vom Brand Eldkvarns malte. Carleman hinterließ jedoch auch in der Geschichte der Fotografie einige Spuren, denn 1888 hatte er den Fotografischen Verein in Stockholm gegründet und zwei Jahre später war er mit an der Gründung des Vereins der schwedischen Künstler beteiligt.

Gustaf Carleman war am 5. September 1821 als Sohn eines Majors in Malmö zur Welt gekommen und schrieb sich 1838 an der Universität Lund ein. Neben seinem juristischen Studium gab er in diesen Jahren auch zwei Bücher heraus, die er mit eigenen Lithographien bebilderte. Nach Abschluss seines Jurastudiums begann er als Jurist in der Verwaltung zu arbeiten, schrieb sich jedoch gleichzeitig in der Kunstakademie ein, die er bis 1853 besuchte, um anschließend noch ein weiteres Jahr in Düsseldorf Fotografie zu studieren. Nach seiner Rückkehr nach Schweden arbeitete Carleman bis zu seinem Lebensende als Künstler, hatte sich dabei jedoch gleichzeitig der Fotografie verschrieben, die er als optimalen künstlerischen Ausdruck sah, da man hier künstlerisches Arbeiten und experimentelles Handwerk verbinden konnte.

Schon während seines Studiums in Lund hatte Gustaf Carleman mit der Daguerreotypie experimentiert und versucht eine eigene Technik zu entwickeln, allerdings nicht mit dem erhofften Erfolg. In Düsseldorf erlerne er dann die Herstellung von Kollodium-Nassplatten und der Kollodium-Trockenplatten, einer Technik, die Carleman dann zu Experimenten mit verschiedenen Papieren und selbst mit Wachstuch brachten. Da der Künstler jedoch von Beginn an auf der Suche nach der Farbfotografie war, griff er bald auch zur sinnvollsten Lösung seines Problems und kolorierte seine Fotografien von Hand. Einige Jahre lang hatte Carleman auch ein eigenes Studio in Stockholm, aber da Fotografie eine Modeerscheinung wurde, gab er sein Studio wieder auf um zur Kunst zurückzukehren, auch im Bereich der Fotografie. Bei der Ausstellung in Kopenhagen des Jahres 1872 präsentierte Gustaf Carleman dann auch die größte Fotografie der Ausstellung, einen Blick über Stockholm.


15. August 1247: Sigtuna, die Dominikaner und die Mariakyrkan
15. August 1794: Elias Magnus Fries, der erste schwedische Fachmann für Pilze
15. August 1901: Der Vorname Estelle und Prinzessin Estelle von Schweden
15. August 1954: Stieg Larsson, der Erfolg kam nach seinem Tod
15. August 1982: Der schwedische Biochemiker Hugo Theorell
15. August 1986: Die Nationalflagge der Samen
15. August 2004: Sune Bergström und der Nobelpreis in Medizin
15. August 2011: Sif Ruud, noch mit 85 auf der Bühne des Dramaten

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Sonntag, 14. August 2016

Die Schriftstellerin und Journalistin Elin Brandell

Elin Brandell, geborene Henriques, wurde am 14. August 1882 als Tochter eines Professors in Norrköping geboren, wuchs jedoch in Stockholm auf. Als Brandell 1906 ihr Studium an der Universität Uppsala mit einer Kandidatur in Philosophie beendete, begann sie bei den Dagens Nyheter zu arbeiten, einer Tageszeitung, der sie 31 Jahre lang treu blieb und der sie teilweise auch ein neues Gesicht gab. Brandell zeichnete ihre Artikel, die vor allem aktuelle Tagesthemen betrafen, mit der Signatur Regan. Als Journalistin zeichnete sich Brandell dadurch aus, dass sie bei diesen Themen nie eine politische Stellung einnahm, sonder immer sachlich blieb, was ihr auch eine treue Leserschaft einbrachte.

Nach ihren Beiträgen im Lördagsklubben Histan, in dem eine fiktive Frauengruppe Tagesthemen, unter anderem das Wahlrecht für Frauen, diskutiert, begab sich Elin Brandell in die politische Szene, wenn auch erneut ohne politisch einzugreifen. Brandell besuchte den Reichstag und karikierte auf literarische Weise die verschiedenen Politiker, die sie sehr genau beobachtete. Die Journalistin schrieb über das Verhalten der Politiker, ihr Aussehen und ihr Engagement. Für Brandell zählte nur die Person und ihr Verhalten auf der politischen Tribüne, ein Zug, der der Dagens Nyheter sehr viele Leser brachte und Politiker in die Hoffnung versetzte von Brandell bemerkt zu werden.

Elin Brandell, die zur sogenannten Ligan gehörte, der Gruppe an Journalistinnen wie Elin Wägner, Ester Blenda Nordström und Gerda Marcus, war eine der wenigen Frauen jener Zeit, die nicht auf die weiblichen Spalten einer Zeitung verwiesen wurde, auch wenn gerade sie 1924 vermutlich eine Sonntagsbeilage für Frauen bei den Dagens Nyheter durchsetzte, obwohl sie sich persönlich wenig für Haushalt interessierte. Brandell hatte jedoch erkannt, dass diese Beilage der Zeitung eine größere Leserschicht bringen konnte, was sich unmittelbar bestätigte, denn diese Beilage wurde zur beliebtesten Sonntagsbeilage der weiblichen Leser der Zeitung.


14. August 1790: Der Frieden von Värälä und der schwedisch-russischen Krieg
14. August 1847: Frans Michael Franzén, vom modernen Dichter zum Bischof
14. August 1847: Frans Michael Franzén, vom Skalde zum Bischof
14. August 1904: Erik Zetterström, bekannt als Kar de Mumma
14. August 1914: Stieg Trenter und der Kriminalroman mit Stockholmer Milieu
14. August 1914: Stieg Trenter und der Stockholmer Kriminalroman
14. August 1919: Der schwedische Künstler Gösta Sandels

Copyright: Herbert Kårlin

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