Montag, 30. April 2018

Der Schriftsteller und Künstler Åke Hodell

Åke Hodell kam am 30. April 1919 als Sohn des Schriftstellers Björn Hodell in Stockholm zur Welt und wurde nach seinem Abitur Kampfpilot in der schwedischen Luftwaffe. Als Hodell nach einer Bruchlandung im Jahre 1941 dann zwei Jahre im Krankenhaus verbringen musste, änderte sich sein gesamtes Leben und seine Einstellung zum Militär, da er sich in dieser Zeit zu einem starken Antimilitarist entwickelte und dies auch in all seinen Werken deutlich wird. Noch im Krankenhaus lernte Hodell den Dichter Gunnar Ekelöf kennen mit dem er einige Jahre später auch nach Rom reiste. Nach dem Krankenhausaufenthalt begann Hodell im Kindertheater in Malmö zu arbeiten und 1944 schrieb er sein erstes Stück Rännstensungar.

Nach seinen Erfahrungen im Kindertheater arbeitete Åke Hodell dann in den 60er Jahren am Pistolteatern in Stockholm und begann sich dort zum Experimentalkünstler zu entwickeln, der Text, Ton und Musik kombinierte um das Publikum zu fesseln. Diese Zeit gehört auch zur aktivsten Epoche des Künstlers, denn er schrieb Theaterstücke bei denen er auch die Regie übernahm, er veröffentlichte Langspielplatten und er gründete den Verlag Kerberos, in dem er auch seine eigenen Werke veröffentlichte. Im Jahr 1963 erschien auch Hodells bekanntestes Gedichtband General Bussig, den man als Sprachexperiment bezeichnen kann und der ein sehr aufmerksames Lesen erfordert.

Ab den 70er Jahren betätigt sich Åke Hodell dann insbesondere als Produzent von Hörspielen, wobei er hierbei zwischen 1970 und 1995 insgesamt 16 Hörspiele verwirklicht bei denen er ebenfalls neue Hörerlebnisse vermittelt, da Hodell bei allen seinen Werken versucht die Grenzen einer Bildsprache zu erreichen und die Kommunikationsmöglichkeit zwischen Menschen mit einer technischen Zukunftsvision sah. Åke Hodell war ab 1978 mit der erotisch-feministischen Dichterin Ann Smith verheiratet und starb am 29. Juli 2000 in Stockholm.


30. April: Die Walpurgisnacht in Schweden
30. April: Die Walpurgisfeuer in Schweden
30. April 1659: Graf Jacob Reenstierna als königlicher Beamter
30. April 1870: Maria Sandel, die erste Arbeiterschriftstellerin Schwedens
30. April 1909: Der studentische Karneval Chalmers Cortège
30. April 1910: In Göteborg findet der erste Chalmers Cortège statt
30. April 1926: Der schwedische Architekt Sten Samuelson
30. April 1929: Birger Sjöberg, vom Volkslied zum Modernismus
30. April 1946: Sven Nordqvist und die Phantasiewelt der Kinder
30. April 1946: Carl XVI. Gustaf Folke Hubertus, König von Schweden
30. April 1976: Die Hoola Bandoola Band
30. April 1982: Der Tag der schwedischen Flagge

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 29. April 2018

Die Schriftstellerin Stina Bergman

Stina Bergman kam am 29. April 1888 als Elsa Kristina Lindberg, als Tochter eines Schauspielerpaares, in Stockholm zur Welt und wuchs gewissermaßen im Theater auf, da ihr Vater eine reisende Theatergesellschaft hatte, während die Mutter am Dramaten angestellt war. Mit 17 Jahren lernte die damalige Lindberg dann Hjalmar Bergman kennen, den sie drei Jahre später heiratete, als dieser noch ein relativ unbedeutender Schriftsteller war. Vom ersten Tag an half Stina ihrem Mann bei der Bearbeitung seiner Aufträge und 1913 begann sie sich dann intensiv für den Film und die Verfassung von Szenarien zu interessieren.

Zwischen 1913 und 1924 arbeitete Stina Bergman intensiv mit ihrem Mann zusammen, ohne jedoch selbst in Erscheinung zu treten, auch wenn das Paar innerhalb dieser Zeit rund 40 Filmmanuskripte schrieb und 1919 ihr Ehemann mit dem Roman Markurells i Wadköping bekannt wurde, an dem auch Stina eine bedeutende Rolle spielte. Als 1924 Victor Sjöström, Mauritz Stiller und Greta Garbo nach Hollywood gingen, hoffte auch das Paar Bergman, das in diesen Jahren als unzertrennlich galt, dort Karriere zu machen. Auch wenn wenig über diese Zeit bekannt ist, so kehrte das Paar Bergman nach knapp vier Monaten in Hollywood wieder nach Schweden zurück und Stina Bergman brach die Zusammenarbeit mit ihrem Mann ab und verteidigte ihn persönlich, im Gegensatz zu den gemeinsamen Werken, nicht mehr in der Öffentlichkeit, so dass allgemein bekannt wurde, dass ihr Ehemann nicht nur homosexuell und stark drogenabhängig war, sondern zudem Kinder missbrauchte.

Nach dem Tod Hjalmar Bergmans im Jahr 1931 hatte Stina Bergman einen kompletten Nervenzusammenbruch, der sie erst vier Jahr später zu einer Art Neugeburt führte, als sie, gemeinsam mit Gustaf Molander das Filmmanuskript Swedenhielms schrieb, bei dem auch deutlich wurde, dass sie bei der Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann immer gebremst wurde, denn ab dieser Zeit waren die Werke Bergmans menschlicher und daher dem Publikum auch zugänglicher. Im Jahr 1940 wurde Stina Bergman dann für die Auswahl aller Manuskripte bei der Svensk Filmindustri verantwortlich, einer Zeit des Umbruchs, da kaum noch ausländische Filme nach Schweden kamen, der Bedarf an rein schwedischen Filmen daher bedeutend wurde. Stina Bergman legte bei der Auswahl der Manuskripte ein hohes Qualitätsniveau voraus, was dadurch vereinfacht wurde, da Manuskriptschreiber damals zur Arbeitszeit im Büro von SF schrieben und Bergman daher die Autoren auch maßgeblich beraten und steuern konnte. Stina Bergman starb am 3. Juli 1976 in Stockholm. Bergman ist es auch zu verdanken, dass Ingmar Bergman bei der Svensk Filmindustri angestellt wurde.


29. April 1442: Krister Nilsson und die Kalmarer Union
29. April 1659: Sophia Elisabet Brenner, Frauenliteratur im 17. Jahrhundert
29. April 1659: Sophia Elisabet Brenner und die Frauenbewegung
29. April 1742: Der Bergwerksarzt Johan Moraeus
29. April 1805: Der Künstler Lorens Pasch der Jüngere
29. April 1812: Emilie Högqvist, ein kurzes Leben im Glanz
29. April 1828: Der Industrielle Carl Otto Bergman
29. April 1913: Schwedischer Reißverschluss erobert die Welt
29. April 2011: Der Beginn und das Ende des Smålands Folkblad

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 28. April 2018

Der Schriftsteller und Zeichner Johan Herman Hofberg

Johan Herman Hofberg kam am 11. Juni 1823 als Sohn eines Priesters in Stora Malm im Södermanland zur Welt und begann 1843 ein medizin-philosophisches Studium an der Universität Uppsala. Nach seinem Examen in Uppsala im Jahr 1849, setze er seine medizinischen Studien in Stockholm fort und arbeitete von 1852 bis 1868 als Distrikarzt in der Provinz Örebro. Auch wenn Hofberg von seinen Patienten geschätzt war und er allgemein als guter Arzt gesehen wurde, so hatte er das Gefühl, dass dies nicht seine Berufung sei.

Bereits während seiner Zeit als Distriktarzt hatte sich Johan Herman Hofberg stark für die Vorgeschichte der Provinz interessiert und Sagen, aber auch Fundgegenstände des Gebietes gesammelt und einige Schriften zu diesen Themen veröffentlicht, wobei die Volksforschung in jener Zeit geradezu eine Volksbewegung war. Obwohl Hofberg keinerlei Ausbildung in diesem Bereich hatte, entschied er sich im Jahr 1868 den Beruf als Arzt aufzugeben um sich ganz der Erforschung der Vorgeschichte widmen zu können. Auch wenn sein Beitrag auf diesem Gebiet beachtlich war, so blieb die Arbeit Hofbergs als Volksforscher auf einem Amateurniveau.

Dennoch hinterließ Johan Herman Hofberg, der am 28. April 1883 in Stockholm starb, ein Grundlagenwerk Schwedens, denn er arbeitete zwischen 1973 und 1876 an einem biographischen Lexikon mit tauenden von Kurzbiographien bedeutender Schweden seit der Zeit der Reformation, ein einzigartiges Handlexikon, das zudem in einer einfachen Sprache geschrieben war, so dass damit eine sehr breite Schicht an Lesern angesprochen wurde. Da auch dieses Werk sehr oberflächlich bearbeitet war, jedoch einzigartig für seine Zeit, wurde es 1906 in einer vollkommen überarbeiteten und bebilderten Version erneut auf den Markt gebracht und weiterhin als das Hofbergs Handlexikon bezeichnet.


28. April 1662: Die deutsch-schwedische Gräfin Aurora von Königsmarck
28. April 1715: Carl Fredrik Scheffer zwischen Politik und Literatur
28. April 1846: Der Astronom Johan Oskar Backlund
28. April 1868: Hjalmar Procopé, ein finnlandschwedischer Dichter
28. April 1932: Der Regisseur und Schriftsteller Torbjörn Axelman
28. April 1938: Wasser und Brot in schwedischen Gefängnissen
28. April 1973: Siri Derkert, Erneuerin der öffentlichen Kunst
28. April 2012: Das Naturreservat Slottsberget in Skärstad 

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 27. April 2018

Die Künstlerin Agneta Wrangel af Sauss

Agneta Wrangel af Sauss kam am 27. Aril 1917 als Tochter des Gutsbesitzers Gustaf Wrangel in Borlunda zur Welt und zog gegen Ende der 30er Jahre nach Stockholm um dort an der Malerschule Otto Sköld das Malen zu lernen. Im Anschluss daran arbeitete Wrangel als Dekorateurin und als Kosmologin. Schon 1938 traf sie dann den Schauspieler Hasse Ekman, den sie nahezu unmittelbar heiratete und mit dem sie in kürzester Folge vier Kinder bekam. 1944 ließ sich das Paar scheiden und Wrangel begann als Dekorateurin bei der Nordiska Komaniet in Stockholm zu arbeiten.

Nur wenig später zog Agneta Wrangel dann nach Malmö, heiratete einen Arzt und lebte ein etwa unruhiges Leben. Im Jahr 1964 folgte die Scheidung und Wrangel entschied sich nach Mallorca zu ziehen und die Malerei wieder aufzunehmen. Trotz ihrer relativ kurzen Ausbildung gelang es ihr dort sich von der Kunst zu versorgen. Während ihrer Jahre auf Mallorca schrieb Wrangel auch das Buch Hallon och torr chamagne, das ihre Zeit mit dem Schauspieler Hasse Ekman beschreibt und 1987 auf dem Markt erschien, mit beachtlichem Erfolg, da Ekman um diese Zeit einer der bekanntesten Schauspieler Schwedens war.

Wenige Jahre vor ihrem Tod am 17. April 2006 kehrte Agneta Wrangel zurück nach Schweden und ließ sich bei Båstad nieder. Auch wenn die Künstlerin in Mallorca mit ihren Landschaftsbildern und den Blicken auf die Hautstadt Mallorcas einen gewissen Erfolg hatte und sowohl in Schweden, als auch auf Mallorca ausstellte, hatte sie sich als Künstlerin nicht wirklich durchgesetzt und konnte, zurück in Schweden, nur noch ein weitaus zurückgezogenes Leben führen.


27. April 1757: Carl Johan Adlercreutz nimmt den schwedischen König fest
27. April 1792: Der schwedische Mörder Jacob Johan Anckarström
27. April 1861: Stockholm wird mit reinem Wasser versorgt
27. April 1890: Der Schriftsteller und Kunsthistoriker Karl Asplund
27. April 1900: Die Gründung der Stadt Kiruna
27. April 1900: Die Geburt Kirunas und die Flucht der Stadt
27. April 1903: Helge Zimdal, der Architekt, der Schulen baute
27. April 1918: Reichsmarschall und Richter Sten Rudholm
27. April 1971: Inge Schiöler, der schwedische Maler der kräftigen Farben
27. April 1974: Anna Lovisa Öst, bekannt als Lapp-Lisa

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 26. April 2018

Der Kunsthandwerker Erik Fleming

Erik Fleming kam am 26. April 1894 als Sohn eines Direktors in Stockholm zur Welt und besuchte nach seiner Hochschulreife die Malerschule Caleb Althin in Stockholm, studierte 1915 für ein Jahr Maschinenbau in Berlin und anschließend zwei weitere Jahre Architektur in München, bevor er dann zurückkehrte nach Stockholm um seine künstlerische Ausbildung dort fortzusetzen. Im Jahr 1921 öffnete Fleming dann seine Silberschmiede „Atelier Borgila“ in der schwedischen Hautstadt, die er dann bis 1950 betrieb.

Bei seiner Arbeit als Silberschmied hatte Erik Fleming den großen Vorteil, im Gegensatz zu den meisten anderen Künstlern der Zeit, auf Grund seiner Maschinenbaustudiums, auch das Material Silber sehr gut zu kennen und damit höchste Qualität zu schaffen. Da um diese Zeit Silber meist auf industrielle Weise bearbeitet wurde, richtete sich Fleming auf Auftragsarbeit ein, die im Einklang mit dem Klassizismus der 20er Jahre stand, wobei er hierbei zehn Jahre später lediglich auf einen Teil der Ornamente verzichten musste. Der bedeutendste Auftrag Flemings war schließlich die Herstellung des staatlichen Hochzeitsgeschenks an Prinz Gustaf Adolf und Prinzessin Sibylla, ein Silberservice mit insgesamt 800 Teilen.

Erik Fleming, der am 14. November 1954 starb, verwirklichte auch sehr viel Kirchensilber jener Epoche und schuf die Embleme der schwedischen Armee. Nicht verwunderlich ist, dass Fleming bereits 1933 auch zum Hofsilberschmied ausgewählt wurde, was seinen Ruf als Künstler nur stärken konnte. Neben seiner Tätigkeit als Künstler wirkte Fleming auch als Lehrer im Kunsthandwerk, zwischen 1947 und seinem Tod sogar als Hauptlehrer für Metallarbeiten am Konstfack in Stockholm. Als Fleming sein Atelier 1950 an die Boliden AB verkaufte, wurde das Atelier in industrieller Form weitergeführt.


26. April 1686: Graf Magnus Gabriel De la Gardie, Dichter und Reichskanzler
26. April 1824: Der Theologe und Schriftsteller Otto Myrberg
26. April 1891: Der Folkets Park in Malmö
26. April 1893: Harry Hjörne rettet die GP (Göteborgs-Posten) 
26. April 1893: Axel Krook, der Meinungsmacher des 19. Jahrhunderts
26. April 1910: Der schwedische Komponist Erland von Koch
26. April 1946: Die anarchistische Künstlerin Lena Svedberg
26. April 1998: Sven Olov Lindholm, der Verehrer Hitler
Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 25. April 2018

Der Künstler und Schriftsteller Ernst Norlind

Ernst Norlind kam am 25. April 1877 als Sohn eines Priesters in Vellinge zur Welt und wuchs unter sehr armen Verhältnissen auf, auch wenn zu Hause Bildung und Kultur einen hohen Wert hatten. Nach seiner Hochschulreife im Jahr 1895 schrieb sich Norlind an der Universität Lund ein um der Laufbahn des Vaters zu folgen. Schon drei Jahre später ¨änderte er dann seine Einstellung und entschied sich für eine künstlerische Laufbahn, was vermutlich damit zusammenhing, dass Norlind während der Studienzeit künftige Schriftsteller als Freunde hatte, mit denen er eine kritische Einstellung zur Gesellschaft einnahm.

Ernst Norlind machte indes keine klassische Ausbildung als Künstler, sondern erwarb seine Kenntnisse während einer längeren Studienreise durch mehrere Länder Europas, was allerdings auch dazu führte, dass sich Norlind zu einem Multikünstler entwickelte, der zwischen der Ölmalerei und der Gravur nahezu mit allen künstlerischen Techniken vertraut war, inklusive der Schmuckherstellung in Gold und Silber. Die Stärke Norlinds wurde indes die Landschaftsmalerei und die Illustration, wobei er anfangs zu sehr düsteren Farben griff und erst später auch das Licht und die Farben entdeckte.

Ernst Norlind, der am 16. Dezember 1952 starb, war jedoch nicht nur als Künstler aktiv, sondern betätigte sich ab 1903 auch als Schriftsteller, wobei auch hierbei seine Breite enorm war, denn Norberg veröffentlichte Novellen, Poesie, Essays, Dramatik und andere literarische Gattungen mehr, wobei er, gemeinsam mit seiner Frau, auch junge Schriftsteller und Künstler unterstütze, da das Ehepaar aus ihrer Wohnung, dem Schloss Borgeby, ein regelrechtes kulturelles Zentrum machten. Ein typisches Zeichen der Literatur Norlinds war indes, dass es immer ein glückliches Ende gab, egal wie problematisch die Handlungen verliefen.


25. April 1529: Der Aufruhr gegen Gustav Vasa endet in Broddetorp
25. April 1709: Der Architekt und Erfinder Carl Johan Cronstedt
25. April 1744: Anders Celsius und die Celsius-Skala
25. April 1750: Der schwedische Astronom Olof Hjorter
25. April 1887: Der schwedische Künstler Gösta Sandel
25. April 1892: Der schwedische Künstler Arvid Knöppel
25. April 1926: Ellen Key und die kulturelle Frauenbewegung Schwedens
25. April 1926: Ellen Key und die befreite Arbeiterfrau
25. April 1945: Björn Ulvaeus, die Zeit vor und nach ABBA
25. April 1981: Anja Pärson, alpine Skiläuferin

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 24. April 2018

Die Sportlerin und Sängerin Inga Gentzel

Inga Gentzel kam am 24. April 1908 als Tochter eines Kantors in Stockholm zur Welt und entdeckte den Leistungssport relativ spät, denn erst mit 18 Jahren nahm sie erstmals an einer Ausscheidung teil, die Neulinge zu sportlichen Aktivitäten bringen sollte. Gentzel lief dabei barfuß zum Sieg. Nur wenig später schloss sich die junge Frau dem Sportklub Djurgården IF an, der das Talent der Sprinterin unmittelbar erkannte und Gentzel zu den nahestehenden Internationalen weiblichen Sportspielen des Jahres 1926 in Göteborg anmeldete. Gentzel wählte eine Distanz von 1000 Metern und landete nicht nur auf dem zweiten Platz, sondern meisterte dabei einen neuen schwedischen Rekord.

Nahezu über Nacht war Inga Gentzel damit zu einem Spitzensportler aufgestiegen. Zwei Jahre später nahm die Sportlerin dann an der Olympiade in Amsterdam teil, erhielt beim 800-Meter-Lauf eine Bronzemedaille und stellte bei der gleichen Distanz auch den Weltrekord auf. Gentzel war damit die erste Schwedin, die in dieser Sparte einen Weltrekord aufstellen konnte. Insgesamt wurde Gentzel fünf Mal schwedische Meisterin im 800-Meter-Lauf eine einmal im 200-Meter-Lauf. Die Karriere der Sportlerin sollte jedoch Mitte der 30er Jahr nach einer Sportverletzung plötzlich enden.

Inga Gentzel, die am 1. Januar 1991 in Nyköping starb, gab jedoch nach Abschluss der Karriere den Sport jedoch nicht ganz auf, sondern nahm weiterhin an Orientierungs-Ausscheidungen teil und war in ihrem Sportklub aktiv. In diesen Jahren begann Gentzel jedoch eine zweite Karriere, denn zum einen trat sie als Sängerin der Gruppe Trio Rita auf, zum anderen gab sie Klavierunterricht, was ihr den Beinamen „die singende Sportlerin“ brachte. Als Läuferin hatte Inga Gentzel eine sehr eigene Technik, denn sie legte alles in den anfänglichen Spurt und lag daher zu Beginn immer in Führung, denn sie wusste, dass sie nicht die Ausdauer anderer Sportlerinnen hatte, die erst beim Schlussspurt beschleunigten.


24. April 1642: Samuel Columbus und das biblische Epos Schwedens
24. April 1771: Reichsmarschall Claes Adolph Fleming
24. April 1794: Axel von Fersen der Ältere in der Opposition
24. April 1830: Die schwedische Prinzessin Eugénie
24. April 1865: Die Künstlerin Anna Wengberg
24. April 1896: Örebro wird internationale Handelsstadt
24. April 1901: Der schwedische Ministerpräsident Arvid Posse
24. April 1917: Die Hungerdemonstration in Stockholm
24. April 1940: Die schwedische Künstlerin Fanny Brate
24. April 1941: Karin Boye und die Zerbrechlichkeit einer Schriftstellerin
24. April 1957: Maria Elisabeth Hesselblad erweckt den Birgittaorden
24. April 1961: Das Kriegsschiff Vasa wird in Stockholm geborgen
24. April 1964: Die Torslandaverken in Göteborg
24. April 1975: Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm
24. April 1979: Die schwedische Sängerin Marie Picasso
24. April 2000: Ulla Isaksson und ein Blick in die Seele der Frau

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 23. April 2018

Der schwedische Schriftsteller Ane Randel

Ane Randel kam am 23. April 1879 als Sohn eines Regimentspfarrers in Karlskoga zur Welt und bildete sich nach seiner Hochschulreife zum Lehrer aus, wobei er jedoch, nach seinem Examen als Lehrer im Jahr 1898, noch Philosophie an der Universität Uppsala studierte und dort 1904 seine Kandidatur machte. Nach Abschluss des Studiums begann Randel erst für das Svenska Dagbladet zu arbeiten, später wechselte er zu Ord och Bild, zum Aftonbladet und schließlich zur Göteborgs-Posten, wobei er seine Artikel grundsätzlich unter einem Pseudonym veröffentlichte.

Ab 1913 veröffentlichte Ane Randel jedes Jahr ein unterhaltsames Buch, das vor allem Tagesthemen, kulturhistorische Schriften und kulinarische Betrachtungen aus seiner sehr konservativen Haltung präsentierte. Trotz seiner permanenten Umschreibung und der Anwendung von einem Maximum an Synonymen konnte Randel mit seinem Humor und seinen lehrhaften Aussagen eine breites Publikum gewinnen, das sich auch mit seinen klassischen und konservativen Meinungen identifizierte. Während heute die kulturhistorischen Betrachtungen Randels überholt scheinen, haben seine Erzählungen über die Essenskultur noch heute eine gewisse Bedeutung.

Auch wenn Ane Randel als Übersetzer nicht sehr eifrig war, so ist seine Leistung bei der Übersetzung des Werkes Le Gran Testament von François Villon eine einzigartige Leistung, denn innerhalb von zehn Jahren übersetzte Randel das gesamte Werk und behielt bei der schwedischen Übersetzung selbst die Versform des Dichters, eine Leistung, die, nach Randel, nie wieder einem Übersetzer gelang. Um das Verständnis dieses gigantischen Werkes dem schwedischen Leser zu erleichtert, verfasste Randel ein wissenschaftliches Vorwort von 54 Seiten. Dieses Werk kam damals jedoch nicht nur in Buchform auf den Markt, sondern wurde auch ausschnittsweise im Svenska Dagbladet veröffentlicht.


23. April 1800: Carl Israel Hallman und die schwedische Opéra Comique
23. April 1803: Der Priester und Schriftsteller Gustaf Henrik Mellin
23. April 1847: Erik Gustaf Geijer, der nationalistische Dichter Schwedens
23. April 1889: Die schwedische Prinzessin Eugénie
23. April 1889: Die Entstehung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schwedens
23. April 1906: Der religiöse Dichter Anders Frostenson
23. April 1938: Anna Maria Roos, vom Schulbuch zum Drama und zum Kinderbuch
23. April 1941: Karin Boye und die Zerbrechlichkeit einer Schriftstellerin
23. April 1942: Das nordische Folkbåt (Volksboot) läuft vom Stapel
23. April 1947: Christer Pettersson wird wegen Olof Palme Mord festgenommen
23. April 1967: Musik, Vergnügen und Essen im Stockholmer Nalen
23. April 1995: Das Statarmuseum in Torup bei Malmö

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 22. April 2018

Der Schriftsteller Otto von Feilitzen

Otto von Feilitzen kam am 22. Aril 1820 in Skeda zur Welt und schrieb sich nach seiner Hochschulreife in Linköping 1838 an der Universität Uppsala ein um sich auf eine Karriere in der Administration vorzubereiten. Nach seinem Magister im Jahr 1845 begann von Feilitzen im Reichsarchiv zu arbeiten, wurde jedoch ab 1851 gleichzeitig Direktor des Stockholmer Gymnasiums. Auch wenn die Arbeit im Reichsarchiv üblicherweise mit der Veröffentlichung wissenschaftlicher Werke verbunden war, veröffentlichte von Feilitzen nur sehr wenige historische Werke in jener Zeit, die zudem sehr oberflächlich gehalten waren und daher, in wissenschaftlichen Kreisen, wenig Einfluss hatten.

Ein weitaus größeres Interesse zeigte Otto von Feilitzen am Ausbildungssystem, sowie den religiösen und humanitären Problemen der Gesellschaft. Im Schulwesen strebte von Feilitzen eine durchgreifende Reform an, die vom reinen theoretischen Unterricht zur Schaffung einer rein intellektuellen Schicht mehr zu einem Ausgleich von Theorie und Praxis führen sollte, damit auch die gehobene Schicht Schwedens die Bedeutung und den Werk von körperlicher Arbeit verstehen könne. Um sein Ziel zu erreichen, veröffentlichte von Feilitzen hierüber zahlreiche Broschüren und auch umfassendere Publikationen, die insbesondere auch August Strindberg beeindruckten und dessen Anschauen zum schwedischen Schulwesen beeinflussten.

Otto von Feilitzen hatte bereits mit 20 Jahren sein erstes literarisches Werk Granneran i skärgården verfasst und sah sich in den Spuren des Schriftstellers Carl Jonas Love Almqvist, sowohl in seiner konservativen Einstellung zur Religion als auch den humanistischen Werten und der Darstellung des Lebens der Landbevölkerung. Otto von Feilitzen, der am 3. September 1889 in Stockholm starb, verfasste mehrere Romane zur Volksschilderung, die jeweils in mehreren Auflagen erschienen und auch ins Dänische und Finnische übersetzt wurden, wobei man jedoch diesen Werken, von heutiger Warte, kaum überzeugt ist, da von Feilitzen zu sehr seinem Idol nacheiferte als wirklich eine eigene Persönlichkeit in seinen Werken zu entwickeln.


22. April 1672: Georg Stiernhielm, der Vater der schwedischen Skalden
22. April 1672: Georg Stiernhielm, der Vater der schwedischen Skalden
22. April 1796: Bernhard von Beskow die die konservative Literatur Schwedens
22. April 1822: Der schwedische Künstler Bengt Nordenberg
22. April 1872: Henning Berger und der desillusionierte Auswandererroman
22. April 1894: Der schwedische Künstler Bror Hjorth
22. April 1919: Der Schriftsteller Torsten Ehrenmark
22. April 1929: Funktionalismus im Stockholmer Kaufhaus NK
22. April 1935: Der eigenwillige schwedische Architekt Carl Bergsten
22. April 1964: Karl Gerhard, der König der schwedischen Revue
22. April 2003: Maria Wine, die schwedische Poetin der Liebesgedichte

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 21. April 2018

Der Kriegsherr Johan af Puke

Johan af Puke kam am 16. Februar 1751 als Sohn eines Militärs zur Welt, wuchs jedoch ab seinem fünften Jahr in großer Armut mit seiner Mutter auf, da der Vater 1756 wegen einer Konspiration hingerichtet worden war. Als af Puke zehn Jahre alt war, schrieb er sich als Jungmatrose bei der Marine im Karlskrona ein, um dann 1765 als Bootsmann seinen regelmäßigen Dienst aufzunehmen. Ab 1770 diente af Puke erst für die holländische Flotte, anschließend für die Briten und, als er 1777 nach Schweden zurückkehrte, wurde er zum Leutnant der schwedischen Kriegsmarine ernannt.

Der erste Krieg, an dem Johan af Puke dann auf schwedischer Seite teilnahm, war der Krieg gegen Russland, der 1788 ausbrach und zwei Jahre dauern sollte. Af Puke ging bei diesem Krieg vor allem damit in die Geschichte ein, dass die schwedischen Schiffe bei Viborg von der russischen Flotte in einer Bucht eingeschlossen worden war, woraufhin er von König Gustav III. gebeten wurde unter dem Einsatz seines Lebens den Ausbruch zu leiten, was der Kriegsherr auch tatsächlich verwirklichte, obwohl der Feind in der Übermacht war. Dieses Ereignis ging als der Viborgska gatloppet in der schwedischen Geschichte ein.

Nur neun Jahre später nahm Johan af Puke am nächsten Krieg teil, dem Finnischen Krieg, als er 1812, gegen Ende des Krieges, den Oberbefehl über die Flotte hatte, mit dem Auftrag den russischen Stärken bei Umeå in den Rücken zu fallen. Auf Grund einiger Fehlentscheidungen von Gustaf Wachtmeister, der die Truppen führte, musste af Puke jedoch unverrichteter Dinge zurückkehren. Johan af Puke, der am 21. April 1816 in Karlskrona starb, wurde 1813 Generalmajor und erhielt, in Hinsicht auf einen geplanten Feldzug gegen Norwegen, den Auftrag die schwedische Westküste auf eine Verteidigung vorzubereiten. Dies war af Pukes letzter militärische Einsatz, den zwei Jahre später nahm er vom Kriegsdienst abschied, nur ein Jahr vor seinem Tod.


21. April 1644: Der schwedische Befehlshaber Torsten Stålhandske
21. April 1849: Hedemora in Dalarna bekommt eine Feuerwehr
21. April 1612: Karl IX. ein Ersatzkönig leitet Schweden
21. April 1909: Die Saluhallen (Markthalle) in Lund
21. April 1912: Siri von Essen, die stärkste Frau Strindbergs
21. April 1917: Streik und Revolution in Schweden
21. April 1948: Klasse Möllberg, der Liebling schwedischer Kinder
21. April 1996: Der Cedergrenska Turm in Danderyd 

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 20. April 2018

Sara Elisabeth Moraea und Carl von Linné

Sara Elisabeth Moraea kam am 26. April 1716 als Tochter eines Arztes in Falun zur Welt und gehörte daher der bürgerlichen Schicht der Stadt an, was auch bedeutete, dass sie eine für die Zeit relativ gute Ausbildung erhielt. Nach Zeitdokumenten war Moraea eine sehr starke und bestimmte Frau, die ihre höhere Herkunft ständig ausspielte und der jedes Gefühl und jede kulturelle Bildung fehlte, die zudem auch sehr eigensüchtig war, auch wenn sie ihren Ehemann Carl von Linné weitgehend unterstützte und das gemeinsame Gut führte. Dank Moraea konnte Linné auch seine wissenschaftliche Arbeiten ungestört durchführen.

Carl von Linné lernte Sara Elisabeth Moraea während seiner Reise durch das Dalarna kennen und hielt im Februar 1735 um ihre Hand an. Der Vater akzeptierte zwar den Antrag, zwang jedoch Linné erst noch zu einer Auslandsreise und dem Doktorexamen, denn die offizielle Verlobung sollte erst dann stattfinden, wenn Linné seine Frau auch gebührend versorgen konnte. Als Linné ein Jahr später die Bedingungen erfüllt hatte und nach Falun zurückkehrte, kam es zwar zur Verlobung, aber es sollte ein weiteres Jahr dauern bis es sein Einkommen erlaubte Moraea im Juni 1739 in der sogenannten Linnés bröllopsstuga zu heiraten.

Dennoch waren Sara Elisabeth Moraea und Carl von Linné nicht in allem Punkten der gleichen Meinung, denn als Moraea, während der Abwesenheit des Ehemanns, die älteste Tochter zur Schule schickte, nahm Linné bei seiner Rückkehr das Mädchen unmittelbar aus der Schule, da er, im Gegensatz zur Ehefrau, der Meinung war, dass Frauen keine Bildung benötigen. Als Linné 1778 starb, führte Moraea das Gut weitere 30 Jahre lang fort, wobei auch fünf der Kinder mit dort einzogen. Sara Elisabeth Moraea, die am 20. April 1806 starb, war, nach dem Tode Linnés maßgeblich an der Gründung der Linnean Society of London beteiligt.


20. April 1535: Ein Sonnenphänomen und eine politische Auseinandersetzung
20. April 1794: Johan Henric Kellgren, erster Vorsitzender der Svenska Akademien
20. April 1903: Dagmar Edqvist und die selbständige Frau des 20. Jahrhunderts
20. April 1907: Tradition der Majblomman (Maiblume) in Schweden
20. April 1940: Das Bio Roy, einst Bio Royal, in Göteborg
20. April 1947: Björn Skifs, mehr als nur ein schwedischer Sänger
20. April 1956: Beatrice Ask, Justizministerin Schwedens
20. April 1978: Neues Thronfolgegesetz in Schweden
20. April 1993: Der Künstler Ragnar Person

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 19. April 2018

Der schwedische Fabrikant John Lenning

John Lenning kam am 19. April 1819 als Sohn des Direktors der Textilfabrik Drag in Norrköping zur Welt und besuchte, da er seinem Vater als Firmendirektor folgen sollte, zwischen 1832 und 1834 das Technologische Institut in Stockholm. Bevor Lenning dann nach Norrköping zurückkehrte, bereiste er noch vier Jahre lang mehrere europäische Länder um ein Maximum über die Textilherstellung und die Bekleidungsindustrie zu erfahren. Vermutlich gegen 1853 übernahm John Lenning die Leitung der Firma, die 1954 eingestellt wurde und in der heutigen Industrielandschaft in Norrköing lag.

Unter der Leitung von John Lenning dehnte sich das Unternehmen bedeutend aus und bereits gegen 1860 arbeiteten in den Fabriken rund 400 Angestellte, was die Firma Drag zu einer der größten Textilfirmen Schwedens machte, was natürlich auch damit zusammenhing, dass Lenning in die modernsten Maschinen investierte und die Direktoren jedes Jahr ins Ausland geschickt wurden um von den dortigen Unternehmen zu lernen. Gleichzeitig dachte Lenning permanent an das Wohl der Arbeiter und unterstützte in diesem Sinn auch die gewerkschaftlichen Arbeiten.

Der Einsatz von John Lenning beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Firmenleitung, sondern er betätigte sich auch als Politiker, mit dem Ziel einerseits die internationale Zusammenarbeit auszudehnen, unter anderem durch Zollabkommen, andererseits jedoch auch den Binnenmarkt zu schützen und zu stärken. Die arbeiterfreundliche Einstellung des Großunternehmers zeigte sich dann auch bei seinem Nachlass. Da er keine Kinder hatte, hinterließ er sein Privatvermögen zur Schaffung eines Pensionsfonds, zur Unterstützung der Ärmsten in Norrköping, der Unterstützung eines Kinderheims und auch zur Schaffung einer Webschule und eines Krankenhauses.


19. April 1552: Olaus Petri und die schwedische Reformation
19. April 1632: Sigismund, ein König nicht wie die anderen
19. April 1738: Der schwedische Bischof Johan Wingård
19. April 1864: Der schwedische Architekt Erik Lallerstedt
19. April 1868: Der Architekt Erik Julius Lallerstedt
19. April 1873: Die Künstlerin und Schriftstellerin Ruth Milles
19. April 1892: Sigfrid Lindström und die moderne Welt der Sagen
19. April 1916: Der Trollhätte-Kanal wird für den Verkehr geöffnet
19. April 1958: Von Trelleborg nach Sassnit
19. April 1986: Der schwedische Komponist Dag Wirén
19. April 2004: Per Verner-Carlsson, der Revolutionär des schwedischen Theaters

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 18. April 2018

General Carl Nathanael af Klercker

Carl Nathanael af Klercker, vor der Erhebung in den Adelsstand nur Klerck, kam am 1. November 1734 in Kågeröd in Skåne (Schonen) als Sohn eines Priesters zur Welt. Im Jahr 1748 schrieb sich Klerck an der Universität Lund ein um dort Theologie zu studieren, ohne das Studium jedoch je abzuschließen, denn bereits 1751 meldete er sich freiwillig beim Militär um dort Karriere zu machen. Bis zum Ausbruch des Siebenjährigen Krieges im Jahr 1757 hatte Klerck den Rang eines Kondukteurs erreicht und nur zwei Jahre später war er Adjutant des Oberbefehlshabers Augustin Ehrensvärd.

In den Folgejahren machte Carl Nathanael af Klercker eine schnelle Karriere in der Marine und erhielt 1776 einen der bedeutendsten Aufträge seiner Zeit. Af Klercker sollte die gesamte Geographie Finnlands untersuchen und einen Verteidigungsplan ausarbeiten. Nachdem er diese Arbeit ab 1780 allein durchführen musste, konnte der Oberleutnant erst 1805 seine Arbeiten abschließen und dabei auch ein bedeutendes Kartenmaterial präsentieren. In diesen Jahren gelang es af Klercker zudem die gesamte Flotte zu erneuert, so dass die Verteidigung vom Meer aus bereits ab 1790 so stark war wie nie zuvor.

Als im Jahr 1808 der Finnische Krieg ausbrach war Carl Nathanael af Klercker zwar bereits 73 Jahre alt, aber da Feldmarschall Mauritz Klingspor gerade vom Dienst freigestellt war, musste Generalleutnant af Klercker die gesamte Verteidigung Finnlands vorbereiten. Als  Klingspor dann im März an die Front zurückkehrte, verwarf er die Pläne af Klerckers, was letztendlich zum schwedischen Verlust führte. Als es jedoch ein Jahr später zum Friedensvertrag kam, musst diesen Carl Nathanael af Klercker, der am 18. Aril 1817 in Stockholm starb, unterzeichnen.


18. April 1589: Prinz Johan verzichtet zweimal auf die schwedische Krone
18. April 1647: Der Künstler und Heraldiker Elias Brenner
18. April 1676: Fredrik I., König Schwedens dank seiner Ehefrau
18. April 1759: Thomas Thorild, der revolutionäre Schriftsteller des 18. Jahrhunderts
18. April 1854: Julia Nyberg und die philanthropischen Balladen des 19. Jahrhunderts
18. April 1873: Die Künstlerin Gisela Trapp
18. April 1896: Der Literaturwissenschaftler Henry Olsson
18. April 1896: Henry Olsson und die wissenschaftliche Literaturgeschichte
18. April 1897: Der schwedische Skiläufer Per-Erik Hedlund
18. April 1962: Jan Björklund, der Kultusminister mit militärischem Hintergrund
18. April 1965: Der Priester, der sich für die Homosexualität einsetzt

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 17. April 2018

Der Regisseur und Theaterdirektor Axel Bosin

Axel Bosin wurde am 17. April 1840 als Sohn eines Kammerjunkers in Stockholm geboren und schrieb sich 1858 an der Universität Uppsala ein um sich dort auf eine Karriere in der Administration vorzubereiten. Nach dem Abschluss seines Studiums im Jahr 1861 entschied sich Bosin dann jedoch seine berufliche Richtung vollständig zu ändern und er wurde Schüler an der Schauspielschule des Königlichen Theaters. Ab 1863 schloss sich Bosin dann den unterschiedlichsten reisenden Theatergesellschaften an, akzeptierte jedoch auch Engagement an schwedischen Theatern.

Nach einigen Jahren an Erfahrung als Schauspieler wurde Axel Bosin im Jahr 1867 Direktor des  Humlegårdsteatern, was der Beginn einer langen Karriere als Regisseur und Theaterdirektor in mehreren Theatern Schwedens und Finnlands war. Problematisch war jedoch, dass er zwar Erfolge mit seinen Stücken hatte, jedoch gegenüber den Schauspielern geradezu ein Ekel war, der beim kleinsten Problem die Angestellten beleidigte und beschimpfte, sich selbst jedoch als unfehlbar betrachtete. Die Stimmung in seinen Theatern war daher entsprechend schlecht und gewisse Schauspieler wollten nicht mit ihm arbeiten.

Der Erfolg seiner Theaterstücke war allerdings auch noch dabei zu suchen, dass Axel Bosin, der am 27. Dezember 191 in Stockholm starb, bei der Übersetzung der Theaterstücke und Operetten wenig vom Originaltext wissen wollte, sondern die Handlungen nach Schweden legte und die Texte so veränderte, dass sie vom schwedischen und finnischen Publikum besser akzeptiert wurden. Für Bosin gab es als Regisseur und Theaterdirektor nur ein Ziel, nämlich den Publikumserfolg mit leichter Unterhaltung. Man muss Bosin daher eine besondere Rolle in der Theatergeschichte Schwedens geben, da er in Schweden kein fremdes Kulturdenken bekannt machen wollte, sondern die Kulturgeschichte anderer Länder rücksichtslos an Schweden anpasste.


17. April 1742: Arvid Horn, der heimliche Regent Schwedens
17. April 1868: Der erste Volkshochschule Schwedens wird gegründet
17. April 1870: Der schwedische Architekt Lars Israël Wahlman
17. April 1900: Das Sahlgrenska Universitätskrankenhaus in Göteborg
17. April 1907: August Strindbergs "Ein Traumspiel" hat Uraufführung
17. April 1909: Kid Severin, Schriftstellerin und Journalistin
17. April 1920: Bengt Anderberg, der Schriftsteller der schwedischen Erotik
17. April 1929: Alfred Berg entdeckt als Student die Musik
17. April 1970: Rudolf Petersson und der berühmteste Rekrut Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 16. April 2018

Elsa Björkman-Goldschmidt, Schriftstellerin und Künstlerin

Elsa Björkmann-Goldschmidt kam am 16. April 1888 als Tochter einer Offiziers in Linköping zur Welt und wuchs erst dort, anschließend in Stockholm auf, wo sie auch Elsa Brändström und Harriet Löwenhjelm kennenlernte. Entgegen dem Wunsch ihrer Eltern entschied sich Björkmann-Goldschmidt Künstlerin zu werden und besuchte, neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin die Graveurschule von Axel Tallberg und anschließend die Kunstakademie. Ab 1910 reiste die Künstlerin dann nach Belgien, Italien und Deutschland um sich in der Gravierkunst weiterzubilden. Nach ihrer Rückkehr nach Schweden kamen dann mehrere Ausstellungen in Europa, wobei sich Björkmann-Goldschmidt vor allem auf Holzschnitt, Kupferstich und Lithographie spezialisiert hatte.

Zwischen den beiden Weltkriegen gab Elsa Björkmann-Goldschmidt dann plötzlich ihre künstlerische Tätigkeit auf um sich humanitär, in der Volksbildung und als Journalistin zu betätigen. Bereits 1916 hatte sich die Künstlerin, gemeinsam mit Elsa Brändström, beim Roten Kreuz engagiert und von 1919 bis 1924 war sie im Vorstand von Rädda Barnen in Wien, wo sie von 1928 bis 1938 auch als Journalistin aktiv wurde, insbesondere für die Dagens Nyheter. Als Österreich dann von Hitler annektiert wurde, musst  Björkmann-Goldschmidt dann nahezu über Nacht nach Stockholm fliehen, da ihr Ehemann, der Arzt Waldemar Goldschmidt, jüdischer Herkunft war.

Ab den 40er Jahren begann Elsa Björkmann-Goldschmidt dann vor allem als Schriftstellerin zu arbeiten, ohne allerdings die humanitäre Arbeit zu vergessen, und sie setzte sich für die Bildung der Frauen ein Die Bücher der Schriftstellerin situieren sich zum großen Teil in Wien, auch wenn sie einige freistehende Romane und mehrere Biographien veröffentlichte. Elsa Björkmann-Goldschmidt, die am 6. April 1982 starb, und ab 1950 Mitglied der literarischen Gruppe De Nio war, wurde von Harriet Löwenhjelm als Nachlassverwalterin ausgewählt und veröffentlichte daher auch ihre bis dahin unveröffentlichten Gedichte und Briefe. Gleichzeitig schrieb Björkmann-Goldschmidt dann auch die erste Biographie über Löwenhjelm.


16. April 1851: Ernst Josephson, der Künster des Wahnsinns
16. April 1862: Hanna Rönnberg, Schriftstellerin und Künstlerin
16. April 1862: Hanna Rönnberg, finnlandschwedische Künstlerin und Schriftstellerin 
16. April 1910: Gunnel Beckman, vom Kriminalroman zum Kinderbuch
16. April 1937: Henric Westman und die Stadt Linköping
16. April 1938: Die schwedische Künstlerin Margot Öjemark Wiik
16. April 1943: Schwedische U-Boot HMS Ulven spurlos verschwunden
16. April 1964: Der schwedische Jazzmusiker Esbjörn Svensson

Copyright: Herbert Kårlin