Sonntag, 31. März 2013

Die schwediche Sängerin Birgit Carlsson, bekannt als Towa Carson

Die als Towa Carson bekannte schwedische Sängerin wurde am 31. März 1936 als Birgit Carlsson in Eskilstuna geboren und gewann die ersten Wettbewerbe im Alter von 18 Jahren als sie im Folkparken der Stadt an einer Ausscheidung von singenden Amateuren teilnahm. Entdeckt wurde die Sängerin dann vom Orchesterchef Seymour Österwall, der sie ins Stockholmer Nalen brachte, das zahlreichen jungen Künstlern zum Einstieg ins Showbusiness verhalf.

Der erste Erfolg kam für Towa Carson mit Liedern wie På en öde ö i havet bereits Ende der 50er Jahre und schon wenige Jahre später war Carson dann eine der bedeutendsten Sängerinnen Schwedens, die auch einen wichtigen Beitrag dabei leistete englische Lieder, zum Beispiel Save the last dance, in Schweden bekannt zu machen. Insgesamt kam Towa Carson mit 25 ihrer Lieder in die Svensktoppen und 1967 kam sie mit Alla har glömd in die Endausscheidung des schwedischen Melodifestivals, bei dem sie auch mit einem zweiten Titel noch an einen Spitzenplatz gelangte.

Wie bei vielen Erfolgssängern Schwedens dieser Jahre kamen für Towa Carson in den 60er Jahre zahlreiche Angebote aus Deutschland und den USA, die die Künstlerin, die für ihre Karriere nicht einmal nach Stockholm umziehen wollte, grundsätzlich ablehnte. Carson trat eine gewisse Zeit gemeinsam mit Lasse Lönndahl auf mit dem sie auch den Erfolgshit Visa mig hur man går hem aufnahm, ein Lied, das in Schweden noch heute als Evergreen gilt. Die Sängerin, die heute nur noch selten auftritt, wohnt auch heute noch in Eskilstuna.


31. März 1914: Maria Lang, die vergessene Krimiautorin 
31. März 1977: Kista Einkaufszentrum in Stockholm

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 30. März 2013

Filip Månsson und die öffentliche Kunst Schwedens

Als der schwedische Künstler Filip Månsson am 30. März 1933 in Saltsjöbaden starb, hinterließ er seine Kunstwerke über ganz Schweden verteilt, oft vor den Augen einer Vielzahl an Personen, die diese Werke täglich sehen ohne auch nur einen Gedanken an sie zu verschwenden und ohne je zu wissen wer diese Kunstwerke im öffentlichen Raum und in Kirchen hinterlassen hat. Kaum ein Künstler wird nämlich weniger beachtet als ein Dekorationsmaler wie Filip Månsson.

Filip Månsson, der am 5. März 1864 geboren worden war, hatte eine normale Lehre als Maler bei seinem Vater hinter sich, als er sich dazu entschied erst an der Technischen Hochschule in Stockholm ein Studium zu beginnen, das er jedoch bereits im Alter von 23 Jahren gegen die Kunstakademie austauschte an der er sich zehn Jahre lang zum Künstler ausbildete. Während eines Aufenthalts in Finnland entdeckte Månsson dann die Dekorationsmalerei, die ihn besonders beeindruckte und die anschließend seine Spezialität wurde.

Filip Månsson gelang es sehr bald die alten traditionellen Techniken der Dekorationsmalerei mit den neuesten Erkenntnissen zu verbinden und seinen eigenen Stil zu schaffen. Da der Künstler eine Vorliebe für orientalische Arabesken und die sehr frühe Kirchenmalerei zeigte, werden seine Bilder von den Betrachtern oft als wesentlich älter eingestuft als sie tatsächlich sind und nur Kunstkenner sehen auf einen Blick die Persönlichkeit Månssons. Die unbewusst am häufigsten gesehenen Malereien Månssons findet man in der Eingangshalle des Stockholmer Hauptbahnhofs und der Halle des Göteborger Hauptbahnhofs. Einige seiner Arbeiten kann man auch im Museum in Malmö und dem Skissernas Museum in Lund entdecken.


30. März 1926: Ingvar Kamprad und das schwedische Imperium Ikea 
30. März 1976: Dampferfahrt auf dem schwedischen See Mjörn

Copyright: Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer Göteborgs Tanz- und Theaterfestival

Freitag, 29. März 2013

Niklas Lindgren, genannt Hagamannen

Am 29. März 2006 wurde Niklas Lindgren, der in Schweden allgemein als Hagamannen bekannt ist, vor seinem Arbeitsplatz festgenommen, nachdem er seit 1998 die nordschwedische Stadt Umeå in Angst und Schrecken versetzt hatte, da er mehrere Frauen vergewaltigt hatte und eine unter ihnen nur knapp mit dem Leben davongekommen war. Insgesamt waren bei der Polizei in diesen acht Jahren acht Anzeigen eingegangen, die deutlich auf den gleichen Täter schließen ließen, den Hagamannen.

Im Grunde hätte die Polizei Niklas Lindgren bereits im Jahr 2000 auf die Spur kommen können, da ihn damals eine Frau auf einem Fahndungsfoto erkannt hatte und dies auch der Polizei meldete, aber da die Frau des Hagamannen gerade ein Kind bekam, hielt man die Ähnlichkeit für einen Zufall, da ein unbescholtener Familienvater dessen Frau gerade ein Kind bekam nicht in ihr Profil passte. Zudem galt Lindgren auch bei seinen Nachbarn als freundlich und zuvorkommend, was allerdings für nahezu alle Vergewaltiger gilt.

Für seine erste Vergewaltigung hatte sich der Hagamannen im Jahre 1998 eine 14-jährige ausgesucht, die jedoch das Glück hatte, dass noch kurz vor der Vergewaltigung als solche ein Fußgänger kam, was den Täter zur Flucht trieb. Für seine letzte Tat im Jahre 2005 wählte er eine 51-jährige, die versuchte sich zu wehren und deswegen nicht nur vergewaltigt wurde, sondern extrem schwer verletzt wurde und nur knapp mit dem Leben davonkam. Für seine Taten erhielt Niklas Lindgren eine Gefängnisstrafe von 14 Jahren, was bedeutet, dass er bereits 2015 wieder in Freiheit sein wird. Wie so oft bei besonders auffälligen Kriminaltaten, so wurde auch über den Hagamannen eine Dokumentation gedreht.


29. März 1772: Emanuel Swedenborg, der größte Mystiker Schwedens 
29. März 1968: Ein Tunnel unter dem Göta Älv

Copyright: Herbert Kårlin

Der Botanaische Garten in Göteborg Jährlicher Gothia Cup in Göteborg

Donnerstag, 28. März 2013

Der erste Roman Tjärdalen von Sara Lidman wird ein Erfolg

Als am 28. März 1953 der erste Roman der schwedischen Schriftstellerin Sara Lidman erschien, der den einfachen Titel Tjärdalen (Das Holzteertal) trug (in Deutschland erschienen unter den Titel „Das Teerdal“ und „Der Teermeiler“) und in einem kleinen Dorf in Västerbotten spielt, das vom Brennen von Holzteer lebt, einer Arbeit, die nie zum Reichtum führt, stellte sich sehr heraus, dass dieser Roman die Literatur Schwedens beeinflussen sollte, da Sara Lidman mit einer völlig neuen Art des Schreibens die Gefühle bewegte und dabei gleichzeitig eine unbekannte Seite Schwedens zeigte.

Die gesamte Handlung des Romans Tjärdalen spielt auf kleinstem Raum, führt aber in die Tiefe der Seele wo immer wieder die Frage auftaucht wie weit die Verantwortung und das Moralgefühl des Einzelnen reicht, wann Gut zu Böse wird und wann das Überleben von einer gemeinsamen Linie eines Dorfes abhängt. Die Suche nach einer höheren Moral führt bereits bei diesem ersten Buch von Sara Lidman in den Abgrund, weil bei jedem Bewohner des Dorfes andere Zukunftsträume existieren.

Kein schwedisches Buch der 50er Jahre hat die Leser und die Kritiker so schnell überzeugt wie Sara Lidmans Tjärdalen, denn jeder, der das Buch in Hand nahm, wollte es bis zur letzten Zeile lesen und behielt anschließend seine Gedanken noch tagelang im Tjärdalen. Die Schriftstellerin benutzte in ihrem ersten Buch eine relativ einfache Sprache, fügt aber gezielt lokale und dialektale Ausdrücke aus Västerbotten ein, die den Leser in die Welt des schwedischen Nordens führen und ihn nicht entkommen lassen, sondern ihn im nur teilweise fiktiven Dorf Lidmans festhalten.


28. März 1927: Marianne Fredriksson, eine schwedische Schriftstellerin 
28. März 1962: Joakim Lindengren, Kapten Stofil und Faktum

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 27. März 2013

Ragnar Josephson wird in Lund verewigt

Als Ragnar Josephson am 27. März 1966 in Lund starb, war er im ganzen Land bekannt, jedoch weniger wegen der Berufe, die er alle ausgeübt hatte, sondern wegen seinem Hobby, das jedoch so umfangreich war, dass er in Lund ein ganzes Museum hinterließ, nämlich das Skissernas Museum. Das Museum, das zur Universität gehört, ist das größte Museum Schwedens für dekorative Kunst im öffentlichen Milieu mit dem Schwerpunkt  Nordische Monumentalkunst mit Skizzen, Skulpturen, Fresken und Reliefs.

Ragnar Josephson arbeitete seit 1918 an der Universität Lund wo er von 1929 bis 1957 Professor in Kunstgeschichte war. In diesem Rahmen sammelte Josephson zu Beginn vor allem Skizzen von öffentlichen Arbeiten, die er auch im Unterricht verwenden konnte. Das Ziel dieses Archivs war vor allem den gesamten Weg eines Kunstwerks aufzuzeigen, damit seine Studenten den gesamten Entstehungsprozess eines Werkes von der Idee bis zum fertigen Werk verfolgen konnten. Da zahlreiche Künstler den Professor mit Gaben unterstützten war das Archivmaterial bald so umfangreich, dass man 1941 ein Museum für die Allgemeinheit öffnen konnte.

Bereits seit dem Jahre 1912 hatte Ragnar Josephson Gedichtbände veröffentlicht, anschließend kunsthistorische Bücher und ab 1931 auch Dramen, was wiederum dazu führte, dass das Dramaten in Stockholm auf ihn aufmerksam wurde, nicht nur um seine Stücke zu spielen, sondern von 1948 bis 1951 musste er auch seine Professur in Lund unterbrechen, damit Josephson als Direktor des Dramaten arbeiten konnte. Auf Grund seiner Leistungen wurde der Kunsthistoriker 1960 auch in der Svenska Akademien aufgenommen.


27. März 1904: Der erste Golfclub in Stockholm 
27. März 1940: Der schwedische Freiwilligen-Verband

Copyright: Herbert Kårlin

Vetenskapsfestivalen Göteborg 2013

Dienstag, 26. März 2013

Die schwedische Studentenzeitung Lundagård

Als am 26. März 1920 die erste Ausgabe der Studentenzeitschrift Lundagård erschien, dachte niemand daran, dass diese Zeitschrift auch im Jahr 2013 noch existieren würde und damit zur ältesten heute noch existierenden Studentenpublikation werden würde, die nun regelmäßig von rund 45.000 Studenten der Stadt Lund gelesen wird. Um die Zeitschrift aufrecht zu halten, sind heute drei feste Redakteure und eine große Zahl an unbezahlten Mitarbeiter nötig.

Lundagård unterscheidet sich mit seinen zahlreichen Sparten in nichts von bedeutenden nationalen Zeitschriften und war für sehr viele Redakteure der Sprungbrett zu großen Zeitungen und Zeitschriften Schwedens, da die Mitarbeiter vom ersten Tag an eine sehr hohes Niveau bieten müssen, auch wenn sich sämtliche Themen an die Studenten Lunds wenden, aber nicht nur über das Leben an der Universität berichten, sondern auch über alle kulturellen Ereignisse, die Studenten in Lund interessieren können. Ironie und Humor wird mit der höchsten Qualität an Reportagen verbunden.

Das Maskottchen der Studentenzeitschrift Lundagård ist seit 1924 die sogenannte Quatten, eine Katze, von der auch jeder Redakteur bei seinem Ausscheiden eine Gipskopie erhält. Die Katze wurde deswegen gewählt, weil dieses Tier selbständig ist, vor nichts Angst hat und auch seine Krallen zeigen kann. Die Quatten war auch bereits zweimal die Hauptfigur einer gezeichneten Serie in Lundagård und kam mit dem Lundakarnevalen 1924 zur Zeitschrift. Einige der ehemaligen Mitarbeiter der Zeitschrift haben heute führende Positionen in der Medienwelt Schwedens.


26. März 1822: Die missglückte Ehrung von Karl XIII.
26. März 1948: Jugendrevolte in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 25. März 2013

Sten Broman, ein schwedisches Original

Sten Broman wurde am 25. März 1902 in Uppsala geboren und ist, obwohl er bereits 1983 starb, noch heute nahezu jedem Schweden ein Begriff, da er sich in nahezu jedem Punkt vom Durchschnittsschweden unterschied und ein Original war, das viele Jahre eine wichtige Rolle beim Karneval in Lund  spielte, sich aber auch in zahlreichen anderen Bereichen auszeichnete, die weit entfernt von seinem Beruf als Komponist, Dirigent und Musikpädagogen lagen.

Bereits sein Ausbildung als Musiker entsprach nicht ganz der normalen Ordnung eines schwedischen Künstlers, da Sten Broman erst Musik in Prag studierte, dann eine Kandidatur in Musik- und Kunstgeschichte in Lund anhängte um letztendlich noch die Musikgeschichte des Mittelalters in der Schweiz und in Deutschland zu studieren. In Schweden bekannt wurde Broman dann vor allem durch sein humoristisches Fernsehprogramm Musikfrågan Kontrapunkt, das von 1964 bis 1980 ausgestrahlt wurde, da es ihm gelang Menschen die klassische Musik näher zubringen, die zuvor jeden Konzertbesuch als Unsinn abgelehnt hätten.

Sten Broman, der avantgardistische Kammermusik liebte und seine Kleidung nach seinen eigenen Ideen schneidern ließ, komponierte Kammermusik und schrieb, wie Beethoven, neun Symphonien. Allerdings gab es für Broman in der Musik keine Grenzen, denn er schrieb auch leichte Musik für zahlreiche Filme und begnügte sich beim Film Ett svårskött pastorat nicht nur mit der Filmmusik, sondern wirkte dort auch gleichzeitig als Schauspieler mit. Spaß machte ihm auch die Liebesgedichte Laura och Dolly des Schriftstellers Falstaff, fakirs zu vertonen, da diese im selben Stil geschrieben waren wie seine persönlichen Auftritte.


25. März: Der Waffeltag in Schweden 
25. März 1954: Massiver Widerstand gegen das Fernsehen in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Göteborg, ein Reiseführer

Sonntag, 24. März 2013

Sigrid Hjertén, Malen bis zur Psychose

Als Sigrid Hjertén am 24. März 1948 in Saltsjöbaden nach einer Lobotomie im Alter von 62 Jahren starb, hatte sie aus freier Entscheidung seit rund zehn Jahren keinen Pinsel mehr in die Hand genommen. Hjertén, die mit dem Künstler Isaac Grünewald verheiratet war, litt bereits seit 1910 immer wieder unter Depressionen, was manche Kunstkritiker schamlos gegen ihre Kunst anwandten indem sie von ihrer kranken Kunst redeten, obwohl es sich bei den Werken um einen expressionistischen Ausdruck handelte, der um diese Zeit kaum in Schweden zu finden war.

Sigrid Hjertén hatte bei ihrem Aufenthalt in Paris im Jahre 1910 zu Matisse und über den französischen Maler zum Expressionismus gefunden. Als Koloristin ging es Hjertén dabei mehr darum die Farben in den Vordergrund zu stellen und dabei die Darstellung der Objekte in den Hintergrund zu verdrängen. Ihre erste Ausstellung im Jahre 1918 war jedoch eine Katastrophe für die Künstlerin, nicht nur, weil sie bei der Expressionistenausstellung in Stockholm Bilder im französischen Malstil präsentierte, sondern auch, weil sie mit ihrem Mann ausstellte, der als cholerischer Antisemit sämtliche Kritiker Schwedens gegen sich eingenommen hatte, was dann auch zur negativen Kritik der Bilder seiner Ehefrau führte, die bei weitem nicht die Meinung ihres Mannes teilte.

Da die meisten Kritiker jener Zeit einer Frau keine eigene Rolle und Meinung zubilligten, sondern in der Kunst von Sigrid Hjertén immer den Ausdruck ihres Mannes suchten, dauerte es für die Künstlerin bis 1935, bevor sie erstmals in der Göteborger Kunsthalle eine eigene Ausstellung bekam und die Bilder ihres Mannes nur eine Beigabe waren. Als der wahre Durchbruch dann mit einer Ausstellung in der Kunstakademie in Stockholm kam, hatte die Künstlerin nur noch wenige Jahre um einige ihrer bedeutendsten Werke zu schaffen, die heute mehrere Millionen Kronen wert sind.


24. März 1817: Fritz von Dardels schwedische Kulturgeschichte 
24. März 1975: Streik der Waldarbeiter in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Messetermine in Göteborg

Samstag, 23. März 2013

Carl Georg Brunius, ein Priester als Architekt und Kunstkenner

Der am 23. März 1792 geborene Propst Carl Georg Brunius blieb für die Nachwelt weniger in seiner Eigenschaft als Priester in Erinnerung, sondern auf Grund seiner Hobbys denen er teilweise mehr Zeit widmete als dem Kirchendienst und seiner Professur. Bereits sehr früh wurde Brunius für sein erstes Hobby als Skalde bekannt, der nicht nur altgriechische Poesie übersetzte, sondern mit seinem De diis arctois libri sex das längste Gedicht in lateinischer Sprache schrieb, das je in Schweden veröffentlicht wurde, eine Art Theologie mit der Entstehungsgeschichte der nordischen Götter.

Das zweite Hobby von Carl Georg Brunius verewigte den Priester in der schwedischen Baukunst, denn auch wenn er ein architektonischer Laie war und sich in keiner Weise um die architektonische Schule der Zeit kümmerte, so leitete er die Restauration der Domkirche in Lund und jene der Domkirche in Växjö, wurde jedoch auch verantwortlich für mehrere Neubauten in Lund und Helsingborg. Am deutlichsten sieht man jedoch seine eigenwillige Bauweise an der Kirche von Kristinehamn, für die er die gesamte Bauarbeiten leitete und die vollständig von ihm gezeichnet wurde.

Auch das dritte Hobby von Carl Georg Brunius war ziemlich zeitaufwendig, denn der interessierte Vorzeitforscher und Kunsthistoriker war viel unterwegs. Brunius reiste durch grosse Teile Schwedens um historische Funde und Hällristingar (Felsritzungen) zu beschreiben, um die Architektur der verschiedenen Regionen zu erklären und veröffentlichte mehrere Werke zur Kunstgeschichte Skånes und Gotlands. Aber auch wenn Brunius in diesem Bereich kein Fachmann war, so sind seine Dokumente wegen ihrer Einzigartigkeit noch heute von größter Bedeutung.


23. März 1962: Der Tag des Nordens und der Vertrag von Helsinki von 1962 
22. März 1851: Göran Wahlenberg und die Ökologie der Pflanzen

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 22. März 2013

Göran Wahlenberg und die Ökologie der Pflanzen

Als der schwedische Naturforscher, Mediziner und Botaniker Göran Wahlenberg zur Welt kam, war Carl von Linné bereits seit zwei Jahren tot, aber seine seine Arbeiten waren noch nicht abgeschlossen. Als dann Wahlenberg am 22. März 1851 im Alter von 70 Jahren starb, hatte auch er sein Werk nicht beendet, aber die Grundlage für die Erforschung der Ökologie der Pflanzen gelegt, denn es war ihm gelungen zu beweisen, dass jede Pflanze von seiner Umgebung abhängig ist, von der Erde, der Temperatur und auch der Höhenlage.

Göran Wahlenberg begann seine Forschungsreisen im Jahre 1796 an die Küsten des damaligen Pommern um reiste dann ab 1800 nach Lappland und die Finnmarken. Seine vergleichenden Studien setzten dann 1810 mit Reisen nach Südschweden, in das Harz, die Schweiz und die Karpaten fort. Indem er die Pflanzen, die er überall entdeckte in Karten eintrug, konnte er feststellen welche Pflanze unter welchem Klima und in welcher Gegend vorkommt, eine Forschung, die heute kaum noch möglich wäre, da mittlerweile Pflanzen aus aller Welt durch menschliche Eingriffe willkürlich in die Natur gelangen und sich dort teilweise anpassen.

Trotz der immensen Leistung, die Göran Wahlenberg leistete und in mehreren Grundlagenwerken hinterließ, ist er relativ unbekannt und so mancher seiner Schüler hat die Ehre, die ihm gebührt an sich gerissen, denn Wahlenberg lebte zurückgezogen und wollte sich nie in den Vordergrund drängen, was sich bei seinen medizinischen Forschungen, die er ebenfalls betrieb, noch negativer auswirkte, da er ein Anhänger der Homöopathie war, eine medizinische Richtung, die man auch damals in Schweden nicht als ernsthafte Medizin betrachtete. Für Botaniker verewigt wurde Wahlenberg dadurch, dass eine ganze Pflanzengruppe mit rund 260 verschiedenen Arten nach ihm benannt wurde, nämlich die Wahlbergia, die Moorglöckchen.


22. März 1544: Johannes Magnus zwischen Katholizismus und Protestantismus
22. März 1996: Jenny Lind erscheint auf einem schwedischen Geldschein

Copyright: Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer Göteborgs Tanz- und Theaterfestival

Donnerstag, 21. März 2013

Der schwedische Maler Arne Isacsson

Arne Isacsson wurde am 21. März 1917 in Ronneby in Blekinge geboren  und gilt als einer der bedeutensten Aquarellmaler Schwedens, der selbst noch kurz vor seinem Tod im Jahre 2010 eine neue Arbeitstechnik entwickelt hatte und als Lehrer und Gründer der Gerlesborgsskolan bei Tanum im Bohuslän und in Stockholm hunderte von Künstlern ausbildete und viele von ihnen stark beeinflusste. Seine Arbeiten sind heute in nahezu allen bedeutenden Kunstmuseen Schwedens vertreten, unter anderem im Kunstmuseum in Göteborg und im Nationalmuseum in Stockholm.

Arne Isacsson gilt als der Forscher der Farbpigmente im Verhältnis zur richtigen Wassermenge und hat im Laufe seines Lebens mehrere Techniken entwickelt. Am bekanntesten wurde der Künstler für die von ihm geschaffene sogenannte Aquarell-Monotypie, die anfangs vor allem bei Collagen verwendet wurde und darauf baut, dass die Aquarellfarbe nicht direkt in das Papier eindringt und daher eine völlig andere Farbverteilung ermöglicht wird. Noch mit 90 Jahren entwickelte Isacsson erneut eine neue Technik bei der er auf nasses Papier malte, das er dann durch eine Presse führte.

Die zweite große Errungenschaft von Arne Isacsson ist die Gründung der Aquarellgesellschaft im Jahre 1989 in der Provence in der er einige der bedeutendsten Aquarellkünstler vereinte, die die nordische Technik der Aquarellmalerei stützen und verbreiten wollten. Aus dieser Initiative entwickelte sich im Jahr 2000  das Nordische Aquarellmuseum in Skärhamn auf der Insel Tjörn im Bohuslän, ein Museum, das jedes Jahr von rund 150.000 Kunstinteressenten besucht wird . Im nahen Strömstad eröffnete  Arne Isacsson am 8. August 2010 auch seine letzte Ausstellung an der er noch selbst teilnehmen konnte. Nur wenige Monate später starb der Künstler.


21. März 1809: Die Konvention auf Åland
21. März 1996: Göran Persson an der Spitze der Macht 

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 20. März 2013

Der Mord an Helén Nilsson in Hörby

Am 20. März 1989 macht sich Helén Nilsson auf den Weg zu einem Einkaufszentrum in Hörby um dort eine Freundin zu treffen. Als das Mädchen dort nicht auftaucht und am Abend auch nicht nach Hause zurückkehrt, wird allen sehr schnell klar, dass etwas geschehen sein muss. Erst sechs Tage später wird Helén tot aufgefunden und die folgende Obduktion zeigt, dass sie auf brutalste Weise misshandelt und vergewaltigt worden war. Wegen der Schwere des Falles wird unmittelbar alles in die Wege geleitet um den Täter zu finden, was sich jedoch ohne Zeugen als sehr schwierig erweist.

Obwohl die Obduktion beweist, dass Helén Nilsson mehrere Tage lebend in den Händen des Gewalttäters war, kommt die Polizei bei der Suche nach dem Täter nicht weiter und alle, die als verdächtig eingestuft werden oder gar festgenommen werden, erweisen sich als unschuldig. Obwohl die DNA-Technik nicht sehr fortgeschritten war und der Polizei 1989 keine großen Dienste leistete, kamen die Beamten auf die Idee das gefundene Sperma und die anderen Spuren einfrieren zu lassen, was sich 2004 als kluge Entscheidung erwies, denn erst am 24. Juni 2004, 15 Jahre nach der Tat Heléns, konnte der Täter dadurch festgestellt werden.

Die Aufklärung des Mordes an Helén Nilsson im Jahre 2004 war dennoch einem Zufall zu verdanken, denn der Polizistin Monica Olhed wurde bei einem privaten Fest zugetragen, dass sich ein Mann in einer bestimmten Firma um die Mordzeit sehr merkwürdig verhalten habe und damals eigenartige Gerüchte um ihn kreisten. Die Polizistin nahm den Tipp ernst und bei einer Abgleichung der DNA stellte sich heraus, dass Ulf Olsson, der Täter, in diesem Jahr nicht nur die zehnjährige Helén getötet hatte, sonder mit Sicherheit auch die 26-jährige Jannica Ekblad. Auf Grund einer DNA-Beweisführung wurde Olsson erst zu lebenslänglicher Haft verurteilt, die bei der Berufung jedoch in eine Einweisung in die Psychiatrie geändert wurde, wo sich der Täter dann das Leben nahm.


20. März 1413: Landskrona, die Hauptstadt Skånes
20. März 1413: Landskrona wird Stadt und zum Handelszentrum 
20. März 1957: Der schwedische Gitarrist und Sänger Joakim Thåström 

Copyright: Herbert Kårlin

Göteborg Reiseführer

Dienstag, 19. März 2013

Alfred Hellerström, der Baumeister Helsingborgs

Als Alfred Hellerström am 19. März 1863 als siebtes Kind in einer Familie von Baumeistern geboren wurde, ahnte niemand, dass er einmal einer der bedeutendsten Architekten in Skåne (Schonen) werden würde und sich in Form zahlreicher Bauwerke für die er zwischen 1890 und 1923 verantwortlich war, in der Stadt Helsingborg verewigen würde. Niemand, der heute durch diese Stadt bummelt wird seine Bauten vermeiden können und viele kommen um gerade deshalb in die Stadt um seine Architektur genauer zu betrachten.

Dabei sah die Zukunft von Alfred Hellerström eigentlich gar nicht so blendend aus, denn er hatte zwar sehr früh eine Ausbildung als Baumeister erhalten, aber um Architekt zu werden, benötigte er auch die Hochschulreife, die ihm leider fehlte. Dank seines älteren Bruders kam er zwar in einem renommierten Architekturbüro in Stockholm unter, wo er auch eine praktische Ausbildung als Architekt erhielt, aber damit schien dennoch das Ende der Karriere erreicht zu sein. Die Rettung wurde schließlich eine königliche Ausnahmegenehmigung zu einem Hochschulstudium, die Alfred Hellerström erhielt nachdem er dem König seine Zeichnungen zugeschickt hatte und dieser die außerordentliche Fähigkeit Hellerströms erkannt hatte.

Nach Helsingborg kam Alfred Hellerström dann ebenfalls durch sein Können, denn als er 1889 in der Tidning för Byggnadsväsendet vier Ausschreibungen fand, entschied er sich an drei davon teilzunehmen. Bei allen dreien konnte Hellerström einen Spitzenplatz erreichen, aber den ersten Platz nahm er nur beim neuen Rathausprojekt in Helsingborg ein. Hellerström baute das Helsingborger Rathaus in einem neugotischen Stil, angepasst auf die nordische Architektur und ließ sich in einigen Details vom Campanile in Venedig und dem Holstentor in Lübeck inspirieren, Symbole, die man heute noch sehr deutlich erkennen kann. Als der Architekt später auch Stadtarchitekt Helsingborgs wurde, entstanden auf seinem Reißbrett rund 20 Jahre lang alle wichtigen Gebäude der Stadt, unter anderem auch die Markthalle, die jedoch 1966 abgerissen wurde.


19. März 1911: Allan Hernelius macht die SvD zum politischen Organ
19. März 1914: Der Verein der freidenkenden Frauen Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Göteborger Flugschau 2013

Montag, 18. März 2013

Maria Eleonora von Brandenburg, die schönste Königin Schwedens

Als Königin Maria Eleonora von Schweden am 18. März 1655 im Alter von 55 Jahren starb, hatte sie ein sehr bewegtes Leben hinter sich und den Ruf, die schönste Königin Schwedens gewesen zu sein, aber auch die vielleicht unbeliebteste, der man es sogar verweigerte ihre Tochter, Königin Christina, zu erziehen. Sie gehört zu den wenigen Königinnen, denen man selbst das Erbrecht beschnitt und der dadurch nur eine gewisse Summe jährlich zu ihrem Lebensunterhalt garantiert wurde.

Als sich König Gustav II. Adolf im Jahre 1620 in Berlin aufhielt, so bat er persönlich um die Hand der schönen Maria Eleonora, die den Antrag unmittelbar annahm. Da die Ehe jedoch politische Spannungen mit Polen und dem Kaiserreich verursachte, wollte der Bruder von Maria Eleonora von Brandenburg das Eheversprechen auflösen, was jedoch missglückte, da Maria Eleonoras Mutter die zukünftige Königin heimlich nach Wismar gebracht hatte, wo ein schwedisches Fahrzeug auf die Braut wartete und diese unmittelbar nach Schweden brachte.

In Schweden entdeckte der König sehr schnell, dass die neue Königin eine Hysterikerin war, kaum Bildung besass und im Grunde unfähig war auch nur die geringste politische Entscheidung zu treffen. Der König soll sogar gesagt haben, dass er seinen Thron eher einem Kind überlassen würde als seiner Frau. Königin Maria Eleonora war indes ernsthaft verliebt in ihren Mann, was sich 1632, als der König getötet wurde, auf eine etwas merkwürdige Weise bemerkbar machte, denn sie ließ ihrem Mann das Herz entnehmen und einbalsamieren, damit sie es in einem Schrein immer bei sich führen konnte.


18. März 1907: Eisenbahnraub in Schweden 
18. März 1915: Der erste Meereseisbrecher Schwedens: S/S Sankt Erik

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 17. März 2013

Czesław Słania, ein schwedischer Künstler der Miniatur

Als Czesław Słania am 17. März 2005 in Kraków (Krakau) starb, hatte er mehr Kunstwerke erstellt als die meisten anderen Künstler Schwedens und kaum jemand in der westlichen Welt war nicht mit einem seiner Kunstwerke in Berührung gekommen. Und doch war dieser Künstler der Miniaturen kaum bekannt. Die Ursache dafür war, dass Słania nicht in Galerien ausstellte und nicht von den Kunstmuseen eingeladen wurde, sondern vor allem an Briefmarken arbeitete.

Seine Ausbildung als Graveur machte Czesław Słania in Krakow, wo er nach dem Studium auch in der Staatsdruckerei sechs Jahre lang arbeitete. 1951 erschien dann die erste Briefmarke, die der Künstler selbst gestaltet und graviert hatte. Im Jahre 1956 kam Słania nach Schweden und 1959 wurde er von der Post angestellt für die er jedes Jahr mehrere Serien an Briefmarken produzierte. Das Jahr 2000 läutete die schwedische Post mit einer besonderen Briefmarke ein, nämlich der 1000. Briefmarke, die der Künstler erstellte, der bisher größten Briefmarke der Welt, die die Grenze der Gravurtechnik erreichte.

Aber auch wenn die Allgemeinheit der Kunst von Czesław Słania keine besondere Beachtung schenkte, so war er in Fachkreisen äußerst bekannt, der er schuf Briefmarken für insgesamt 34 Länder und Geldscheine für zehn Länder. Seine immensen Fähigkeiten sprachen sich auch in den Königshäusern Europas herum, denn Słania wurde nicht nur in Schweden zum Hofgraveur ernannt, sondern auch in Dänemark und Monaco. Niemand hat bisher so viele Briefmarken geschaffen wie Czesław Słania, wobei er sein letztes Werk noch im Februar seines Todesjahres präsentierte.


17. März 1735: Axel Wrede Sparre und die schwedischen Freimaurer 
17. März 1908: Weibliche Polizei in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Der Botanaische Garten in Göteborg Jährlicher Gothia Cup in Göteborg

Samstag, 16. März 2013

Der schwedische Stand-up Künstler Jakob Öqvist

Jakob Öqvist wurde am 16. März 1971 in Stockholm geboren und stand bereits mit elf Jahren mit der Runes teatersällskap auf der Bühne. Diese Faszination ließ ihn nicht mehr los, was dazu führte, dass er im Gymnasium ebenfalls die Theaterlinie wählte und nach seinem Abitur mit zwei Freunden, die einige Jahre später bei einem Brand umkamen, die Komikergruppe Kulingvarning gründete. Bevor Öqvist im Jahre 1995 hauptberuflich Schauspieler wurde, bildete er sich bei Impro, Commedia del arte und Mask weiter.

Zum Stand-up kam Jakob Öqvist gegen das Jahr 2000, als er seine Ausbildung als Schauspieler am Dramatischen Institut für Stand-up vervollständigen wollte und entdeckte, dass er bei dieser Art von Auftritten seinem Publikum weitaus näher kam, die Arbeit aber auch weitaus interessanter war, da man sich als Künstler ständig weiterentwickeln muss und sich jeder Zeitströmung anzupassen hat. Als Stand-up Künstler ist Öqvist heute in ganz Schweden bekannt, wobei die Klubs, in denen er auftritt, auch immer bis zum letzten Platz besetzt sind.

Neben seinen Auftritten als Stand-up Künstler in ganz Schweden wirkt Jakob Öqvist auch bei mehreren Fernsehsendungen und Radioprogrammen mit, insbesondere dem Morgenprogramm Vakna med NRJ, das seit 2007 parallel bei der Radiostation NRJ und der Fernsehstation Kanal 5 ausgestrahlt wird. Das Programm, das sich an ein junges Publikum zwischen 15 und 24 Jahren richtet, ist eine Mischung zwischen Informationssendung und Stand-up Kunst, die bei dieser Sendung von Jakob Öqvist, Martin Björk und Izabella Fröberg geboten wird.


16. März 1596: Ebba Brahe, die Geliebte des Königs Gustav II. Adolf 
16. März 1792: Mord auf dem Maskenball

Copyright: Herbert Kårlin

Svenska Mässan Göteborg

Freitag, 15. März 2013

Der erste Nachrichtenkanal Schwedens

Am 15. März 1999 um 13 Uhr 15 begann der schwedische Fernsehkanal SVT24 erstmals mit seinen Sendungen, die allerdings auf keine schwedische Idee aufbauten, sondern mehr eine nordische Anpassung an die existierenden Kanäle BBC News 24 und CNN waren, zwei Fernsehkanälen, die mit ihren Nachrichtensendungen bereits einen großen Erfolg hatten. SVT24 sollte diese Lücke auch im Norden schließen, da Umfragen zeigten, dass sich die Bevölkerung stark für Nachrichten interessierte.

Da der schwedische Staat für diesen Sender natürlich nicht die gleichen Gelder zur Verfügung stellten wollte, die BBC und CNN zur Verfügung hatten, war die Nachrichtenredaktion relativ klein gehalten, was sich auch darin zeigte, dass man jede Stunde mehr oder weniger die gleichen Nachrichten geboten bekam. Die Sendung war so aufgebaut, dass man jede halbe Stunde eine volle Nachrichtensendung sehen konnte, 15 Minuten vor und nach den vollen Stunden eine kurze Zusammenfassung, zweimal die Stunde Wirtschaftsnachrichten und dazwischen immer wieder den Wetterbericht und vertiefende Erklärungen zu den Nachrichten.

Aber auch wenn die die Idee des Nachrichtenkanals SVT24 im Prinzip eine gute Idee war, so war sie nicht ausgereift, da es die Regeln des Staatsfunks unmöglich machten die Sendung analog auszustrahlen, sie also nur über Satellit und den Canal Digital empfangen werden konnte. Als 2003 diese Bestimmung geändert wurde, dauerte es noch bis zum 1. Juli 2005 bis SVT24, theoretisch kostenlos, über die Kabelanbieter verbreitet werden sollte, was dann jedoch erst im Laufe des Jahres 2007 umgesetzt wurde, viel zu spät um dem Kanal noch die Bedeutung zu geben, die BBC oder CNN längst erreicht hatten. Heute ist dieser Kanal nahezu unbedeutend und sendet zwischen 20 Uhr und fünf Uhr morgens neben Nachrichten vor allem Wiederholungen von Filmen der staatlichen Kanäle.


15. März 1821: Abraham Niclas Edelcrantz, der Skalde des Königs Gustav III.
15. März 1907: Zarah Leander, eine Karriere in Deutschland 
15. März 1931: Unterwegs auf dem Göta Kanal

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 14. März 2013

Der schwedische Sprachforscher Johan Ihre

Auch wenn Johan Ihre, der am 14. März 1707 in Lund geboren wurde, heute nur noch wenigen Personen ein Begriff ist, so hat der Wissenschaftler durch seine vergleichende Sprachforschung nicht nur in Schweden die heutigen Kenntnisse über die Sprachforschung beeinflusst, sondern, über Jacob Grimm auch in Deutschland und über Rasmus Rask in Dänemark, die ihrerseits die Methoden Ihres in ganz Europa verbreiteten und die Sprachwissenschaft damit revolutionierten.

Johan Ihre, der Professor in Uppsala war, ging dem Ursprung und der Entwicklung der schwedischen Worte nach und erstellte in diesem Sinn im Jahre 1769 das Etymologische Wörterbuch der schwedischen Sprache. Ihre versuchte die Bedeutung der Worte allerdings auch durch den Vergleich mit anderen nordischen und germanischen Sprachen zu erforschen, machte dabei jedoch, von der heutigen Warte aus, den Fehler die damalige schwedische Geschichtsschreibung wörtlich zu nehmen, da er die schwedische Sprache zu Odin (Oden) zurückverfolgte, der nach der Edda der Urahn aller Könige ist.

Nur seiner hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen für die schwedische Sprache verdankte es Johan Ihre zweimal bedeutenden Problemen zu entgehen, denn 1750 verteidigte er den Aufruhr der Bauern in Dalarna und wurde als Aufrührer zu einem Jahreslohn an Strafe verurteilt und bereits ein Jahr vorher wurde er von der schwedischen Kirche ermahnt der offiziellen Lehre zu folgen, was die Folge davon war, dass Ihre die nordische Mythologie als wichtige Stufe zur Entwicklung der schwedischen Sprache und des Landes ansah und damit die christlichen Werte jener Epoche in Frage stellte.


14. März 1807: Josefina von Leuchtenberg wird Königin in Schweden
14. März 1848: Laura Fitinghoff, Kinderbücher aus Nordschweden
14. März 1918: Die erste Anwältin Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Tanzfestival - Theaterfestival - Göteborg 2013

Mittwoch, 13. März 2013

Die schwedische Popsängerin Linda Bengtzing

Linda Bengtzing wurde am 13. März 1974 in Gullspång am östlichen Vänern geboren und zeigte bereits als Neunjährige ihr Interesse für eine Karriere als Sängerin, denn sie gründete mit einer Freundin der Nachbarschaft ein Gesangsduo, das lokal einen gewissen Erfolg verzeichnen konnte, denn die beiden Mädchen wurden zum Göta Kanal Festival, zum Tag des Herings und zum Tag der Erdbeeren auf das Programm gesetzt. Allerdings setzte Linda ihre Karriere später ohne die Freundin fort.

Als Linda Bengtzing als Zwölfjährige einen Talentwettbewerb in einem Restaurant in Arboga gewonnen hatte, kamen die ersten Singles auf den Markt und es kamen die ersten öffentlichen Auftritte, auch wenn diese noch nicht so zahlreich waren. Mit ihrem Umzug nach Stockholm Mitte der 90er Jahre begann Linda in einer Tanzband zu singen, musste jedoch wegen der geringen Einnahmen noch als Kindermädchen arbeiten und den ökonomischen Bereich der Band übernehmen.

Spätestens im Jahre 2005 kannte dann jeder Schwede Linda Bengtzing, da sie mit dem Lied Alla flickor an der Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest teilnahm. Ein Jahr später kam dann das erste Album der Sängerin und erneut die Teilnahme am Melodifestivalen. Dieses Jahr sang sie im Globen ihren ersten wirklichen Erfolgshit Jag ljuger så bra. Nach zahlreichen Auftritten im ganzen Land und verschiedenen Projekten an denen Linda teilnahm, trat sie 2008 erneut bei der Vorausscheidung zum ESC an, wobei ihr jedoch auch mit Hur svårt kan det va nicht der erste Platz zulachte. Ihrer musikalischen Karriere konnte dies jedoch nichts mehr anhaben. Die Musikliebhaber in anderen Ländern konnte die Sängerin allerdings bis heute nicht richtig erreichen, denn auch ihre bisher letzte Teilnahme am Melodifestivalen brachte sie sie mit E det fel på mej direkt zwar ins Finale, aber der erste Platz ging in diesem Jahr an Erik Saade.


13. März 1809: Revolution in Schweden
13. März 1822: Nils Lorens Sjöberg und die schwedische Lyrik Ende des 18. Jahrhunderts
13. März 1942: 17 schwedische Tageszeitungen werden beschlagnahmt

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 12. März 2013

Oscar Hedström und die Erfolgsmotorräder der USA

Oscar Hedström wurde am 12. März 1871 in Åkarp im Småland geboren. Bereits mit neun Jahren wandere der Junge mit seinen Eltern in die USA aus und fand in Brooklyn, New York, eine neue Heimat. Sein größtes Hobby war bereits in frühen Jahren das Fahrrad, wobei es Hedström nicht nur Spaß machte die Stadt per Fahrrad zu erkunden, sondern er interessierte sich auch für die technische Konstruktion der Räder. Als er dann während seiner Lehre bei einem Uhrmacher auch noch lernte mit Feinwerkzeug umzugehen, wuchs seine Idee selbst Fahrräder herzustellen.

In seiner Freizeit baute Oscar Hedström seine Kenntnisse über Fahrräder aus und sehr bald konstruierte er eigene Fahrräder, die weitaus leichter und haltbarer waren als die bis dahin angebotenen Räder. Um die Geschwindigkeit zu erhöhen, versah er seine Tandems bald mit einem Benzinmotor und noch etwas später auch die einfacheren Fahrräder. Da seine Motoren weitaus haltbarer waren als die der Konkurrenten, hatte er bald einen guten Ruf in den USA. Dies führte dazu, dass Hedström vom Rennfahrer George Hendee, der mittlerweile ebenfalls Fahrräder herstellte und als Sponsor für Rennen auftrat, gebeten wurde einen Prototyp für ein neues motorisiertes Fahrrad zu entwickeln, also für ein erstes Motorrad.

Die Zusammenarbeit zwischen Oscar Hedström und George Hendee führte sehr bald zur Gründung der Firma Indian Motocycle Company, die auf Grund ihrer Qualität und der ständig neuen Geschwindigkeitsrekorde, die sie mit ihren Motorrädern vorlegen konnten, zum größten Hersteller amerikanischer Motorräder wurde und allein 1913 über 30.000 Fahrzeuge auslieferte. Bis 1916 wurde jedes Motorrad der Firma mit dem von Hedström konstruierten Motor ausgeliefert, wobei in dieser Zeit auch zahlreiche andere Hersteller zum Hedström-Motor griffen, da dieser zuverlässig war und eine sehr hohe Leistung brachte.


12. März: Kronprinzessin Victoria hat Namenstag 
12. März 1882: Victoria, der verschobene schwedische Namenstag
12. März 1945: Leif GW Persson, ein Kriminologe als Autor von Kriminalromanen

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 11. März 2013

Die arrangierte Ehe von Prinzessin Ingeborg

Erst wenige Jahre bevor Prinzessin Ingeborg von Dänemark und Schweden am 11. März 1958 in Stockholm starb, hatte sie offiziell erklärt, dass ihre Ehe mit Prinz Carl von Schweden arrangiert worden war und sie einen Fremden geheiratet hatte. Dieses Geheimnis behielten die Prinzessin und der Prinz bis zu ihrer Goldenen Hochzeit im Jahre 1947 geheim, als beide nahezu gleichzeitig über die arrangierte Ehe sprachen. Als ihre Eltern über die Hochzeit der beiden entschieden, wurden beide nicht um ihre Meinung gefragt, sondern lediglich von der Tatsache informiert.

Nach der Hochzeitsreise nach Deutschland kam Prinzessin Ingeborg mit Prinz Carl nach Schweden, wo sie begeistert empfangen wurde, zumal sie die Enkelin des beliebten Königs Karl XV. war. Sehr schnell hieß es auch, dass sie unter allen ausländischen Prinzessinnen die ideale Königin Schwedens wäre, eine Rolle, die sie die ersten zehn Jahre bei offiziellen Empfängen und Zeremonien ersatzweise spielte, da sich Königin Sofia nur selten öffentlich zeigen wollte und die Kronprinzessin nahezu ständig im Ausland war.

Trotz der von den Eltern arrangierten Ehe soll Prinzessin Ingeborg eine sehr harmonische Ehe mit Prinz Carl geführt haben und sich in ihrer Rolle wohl gefühlt haben. Die Prinzessin wird in allen Berichten der Zeit als ausgeglichen, angenehm und als ideale Gastgeberin beschrieben, die ihre beiden Kinder sehr praktisch erzog um ihnen den Einstieg in ein nicht-königliches Leben zu ermöglichen.


11. März 1795: Magnus Jacob Crusenstolpe der schreibende Revolutionär Schwedens
11. März 1907: SKF, Kugellager aus Schweden 
11. März 1918: Die spanische Grippe in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 10. März 2013

Astrid Lindgren und der Widerstand gegen sie Steuern

Am 10. März 1976 erschien in der schwedischen Abendzeitung Expressen die satirische Sage Pomperipossa i Monismanien mit der Astrid Lindgren geradezu einen Aufstand verursachte, da sie mit dieser Sage die Steuerpolitik der Sozialdemokraten angriff und berechnete, dass sie für das Vorjahr 102 Prozent Steuern zahlen musste. Auch wenn diese Berechnung nicht wirklich die Tatsachen schilderte, da die Schriftstellerin von der Marginalsteuer sprach und nicht von der Einkommenssteuer oder der Vermögenssteuer, hatte ihr Artikel die Folge, dass die Sozialdemokraten die kommende Wahl verloren haben und die Steuern für Topverdiener anschließend gesenkt wurden.

Das Besondere an Pomperipossa i Monismanien ist zum einen, dass es sich um den ersten Beitrag handelte, den Astrid Lindgren für den Expressen schrieb, der seit Jahren versucht hatte die Schriftstellerin für kulturelle Beiträge anzuheuern und zum anderen verband sie zwei bekannte Begriffe anderer Autoren um die aktuelle Steuerpolitik anzugreifen. Pomperipossa ist eine Hexe, die der Schriftsteller Falstaff, fakir (Axel Wallengren) erfunden hatte und das Land Monismanien mit seiner Einparteiendiktatur entstammt dem futuristischen Film Monismanien 1995 von Kenne Fants, der ein Jahr vor dem Artikel Lindgrens in die schwedischen Kinos gekommen war.

Die Sage, die Astrid Lindgren im Expressen schrieb, war eine Allegorie, denn Pomperipossa wohnt in einem weit entfernten Land und schreibt Kinderbücher, aber wie viel sie auch schreibt und sich schindet, so bleiben ihr jedes Jahr nur 5000 Kronen übrig und keine Leistung der Welt führt dazu, dass diese Summe je steigen wird. So nebenbei erwähnt sie dann auch, dass man es natürlich auch machen kann wie der damalige sozialdemokratische Finanzminister Gunnar Sträng und sich ein Luxushaus kaufen kann und dabei das Haus so hoch belastet, dass man fast keine Steuern mehr zahlen muss.


10. März 1911: Olof Lagercrantz, ein umstrittener Schriftsteller Schwedens
10. März 1911: Olof Lagercrantz, der umstrittenste Literaturkritiker Schwedens 
10. März 1920: Hjalmar Branting verändert Schweden
10. März 1997: Lars Ahlin und das soziale Leben der schwedischen Kleinstadt 

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 9. März 2013

Die schwedische Sängerin Lisa Miskovsky

Als die Popsängerin Lisa Miskovsky am 9. März 1975 in Holmsund bei Umeå geboren wurde, wuchs sie gewissermaßen mit drei Kulturen gleichzeitig auf, da der Vater Karel Miskovsky aus Prag war und als Kontrabassist in Helsinki seine finnische Frau Pirjo traf mit der er dann nach Nordschweden auswanderte, wo Lisa, als eine von drei Töchtern, geboren wurde. Die Musik wurde ihr, vor allem durch den Vater, der am Konservatorium in Prag studiert hatte, in die Wiege gelegt.

Da Lisa Miskovsky zu den Personen gehört, die unter Dyslexie leiden, hatte sie in der Schule keinen leichten Stand, was zwei ausländische Elternteile nicht gerade einfacher für sie machten. Musik war daher für sie eine Welt, in die sie fliehen konnte und wo Bilder lebendig wurden und es nicht sehr wichtig war, dass ein Wort auch korrekt geschrieben wird. Neben der Musik wählte Miskovsky Sport, den sie noch heute regelmäßig betreibt. In Schweden spielt sie Eishockey und nutzt das Snowboard und auf den Kanarischen Inseln greift sie zum Surfbrett.

Auch wenn Lisa Miskovsky bereits während der Schulzeit in einer Band in Umeå spielte, so begann ihre Karriere als Musikerin erst im Jahre 2001 mit der Single Driving One of Your Cars, einem Lied, das man auch auf der ersten CD der Sängerin findet. Anschließend ging es für die Popsängerin nur noch aufwärts und sie erhielt mehrere bedeutende Preise. Als Lisa Miskovsky im Jahr 2012 mit Why start the Fire auch noch zu den Spitzenkandidatinnen für den Eurovision Song Contest gehörte, gab es niemanden mehr in Schweden, der die Künstlerin nicht kannte.


9. März 1865: Natanael Beskow, ein Dichter moderner Psalmen
9. März 1938: Barbro Margareta Svensson, alias Lill-Babs 
9. März 1945: Schweden befreit Gefangene in Deutschland

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 8. März 2013

John Ericsson, der bekannteste Schwede Amerikas

Als John Ericsson am 8. März 1889 in New York starb, war er der vermutlich bekannteste Schwede im ganzen Land, denn Ericsson hatte den ersten amerikanischen Panzerkreuzer USS Monitor konstruiert und dafür auch seine Erfindung des Schiffspropellers benutzt. Die Monitor wurde während der Kämpfe zwischen Nord- und Südstaaten erstmals eingesetzt und leitete damit eine bedeutende Wende für die kriegerische Seefahrt ein, was dem Erfinder auch einen Platz unter den größten Erfindern der Welt schuf.

Bereits als Kind war John Ericsson von der Mechanik begeistert und baute kleine Maschinen. Seine große Fähigkeit wurde auch von Baltzar von Platen entdeckt als dieser mit dem Bau des Göta Kanals betraut war. Bereits mit 14 Jahren erhielt so Ericsson seinen ersten selbständigen Auftrag als Nivellierer bei diesem monumentalen Unternehmen. So nebenbei entwickelte der zukünftige Ingenieur dann noch einige Geräte, die die Arbeit am Kanal erleichterten und die Arbeitsbedingungen erheblich verbesserten.

John Ericsson widmete sein ganzes Leben neuen Erfindungen, auch wenn sich nicht alle als tauglich zeigten und vieles nur Verbesserungen bereits existierender Erfindungen ausmachten. Gegen Ende seines Lebens arbeitete Ericsson mit der Konstruktion von Torpedos, bei denen er mehrere seiner Einzelerfindungen anwenden konnte und die eine wahre Herausforderung für den Ingenieur waren, da Torpedos ein großes Gewicht haben und mit Luftdruck unter Wasser abgefeuert werden mussten. John Ericsson wurde, auch wenn er in den USA starb, im schwedischen Filipstad begraben.


8. März 1817: Anna Maria Lenngren, Frauenbewegung und Bourgeoisie im 18. Jahrhundert
8. März 1912: Der Internationale Frauentag in Schweden 
8. März 1970: Mattias Flink, ein schwedischer Massenmörder

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 7. März 2013

Ein dreifacher Mord und zwei Selbstmorde

Als man am 7. März 1932 im Haus von Hjalmar von Sydow in Stockholm drei Tote fand, nämlich den Politiker selbst, seine Köchin Karolina Herou und seine Haushälterin Ebba Hamn, so stellte man sehr schnell fest, dass die drei erschlagen worden waren und ein Bügeleisen, die vermutete Waffe, fehlte. Die Nichte des Politikers, die ebenfalls im Haus wohnte und die Toten entdeckt hatte, gab der Polizei dann den entscheidenden Tipp, der zu den Tätern führte.

Der Tat dringend verdächtig waren der Sohn des Politikers, Fredrik von Sydow und dessen Frau Ingun, deren Spur die Polizei erst in Stockholm und dann in Uppsala noch am gleichen Tag folgte. Das Ehepaar kam gegen 22 Uhr mit drei Freunden im Restaurant Gillet in Uppsala an um dort zu Abend zu essen. Als die Kellner das Ehepaar diskret bitten sollte zu Besuchern in der Halle zu kommen, erschoss Fredrik von Sydow zuerst seine Frau und anschließend sich selbst und die beiden entgingen dadurch der Mordanklage.

Das Motiv für die Tat konnte nie herausgefunden werden, so dass die verschiedensten Gerüchte die Oberhand gewannen, unter anderem der Drogenmissbrauch und die Schulden von Fredrik von Sydow. Wie jeder mysteriöse Mord, so wurde auch dieser nie vergessen, denn bereits 1933 präsentierte Sigfrid Siwertz im Lorensbergsteatern in Göteborg das Stück Ett brott, das von der Tat inspiriert war. Ein Jahr später wurde es im Dramaten gespielt und 1940 wurde der Mord verfilmt. Noch 2004 erschien von Helena Henschel das Buch I skuggan av ett brott und 2006 war der Mord die Basis für ein Drama am Stadttheater in Uppsala.


7. März 1785: Sklaverei in schwedischer Kolonie
7. März 1965: Lady Louise Mountbatten wird Königin von Schweden 

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 6. März 2013

Eva Bysing aus Bysingsberg im Västmanland

Als Eva Bysing am 6. März 1943 in Bysingsberg bei Västerås geboren wurde, erhielt sie den Namen Eva Birgitta Eriksson, der jedoch, im Gegensatz zur kleinen Ansiedlung Bysingsberg, heute nahezu unbekannt ist, nicht zuletzt durch das Lied I Bysingsberg, das einer der Erfolge der Sängerin und Schauspielerin wurde, neben ihrem größten Schallplattenerfolg Ärtiga Märta aus dem Jahr 1969, das auch noch heute nicht vergessen ist.

Die Karriere von Eva Bysing begann am 15. Oktober 1966, als sie Gastgeberin in Hylands hörna wurde, auf Empfehlung von Thore Skogman, der Eva Eriksson nicht nur entdeckt hatte, sondern für sie auch die Schallplattenerfolge schrieb und 1972 gemeinsam mit ihr eine Show für das Berns in Stockholm schuf, die einen so großen Erfolg zeigte, dass sie anschließend auch ins Kronprinsen nach Malmö kam.

Allerdings wurde Eva Bysing, trotz der Erfolge, nicht als Schlagersängerin bekannt, denn in den 70er Jahren wurde sie vom Reichstheater in Stockholm engagiert und spielte in mehreren Operetten und Musicals die Hauptrolle, unter anderem in „Die lustige Witwe“ und in Annie get your gun. In den Folgejahren kamen zu den Bühnenauftritten Rollen in Fernsehspielen und in Filmen, wo sie meist eine nicht sehr ernste Rolle spielte. Die letzten Jahre wurde es um Eva Bysing etwas ruhiger, aber noch immer kann man sie zeitweise als Sängerin in der Band ihres Mannes Bent-Arne Wallin erleben.


6. März 1850: Victoria Benedictsson und der Weg der weiblichen Befreiung
6. März 1850: Victoria Maria Benedictsson, ein Selbstmord ohne Antwort
6. März 1962: Piratensender vor der schwedischen Küste 

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 5. März 2013

Ludde Gentzel, der Optimist des schwedischen Radios

Als Ludde Gentzel am 5. März 1963 in Göteborg starb, verschwand nicht nur ein Schauspieler und ein Sänger, der einst als Friseur und Perückenmacher arbeitete, aber seinen Beruf aufgab als er 1905 das erste Mal mit einer Operettengesellschaft zur Haarpflege und Verwandlung der Schauspieler und Sänger unterwegs war, sondern es verschwand auch eine Legende des schwedischen Radios der die Hörer Ende der 30er und zu Beginn der 40er Jahre vor das Gerät lockte und damit in Schweden unsterblich wurde.

Ludde Gentzel war am 17. Januar 1885 in Jönköping zur Welt gekommen und bekam nach mehreren kleinen Auftritten im Jahre 1909 unter Axel Engdahl einen festen Vertrag als Schauspieler, Sänger in Revuen und als Komödiant, was wiederum 1916 zum ersten Filmvertrag führt und Gentzel unter Georg af Klercker in Nattens barn einen Kellner und ein Jurymitglied spielte. Von 1934 bis zu seiner Pension im Jahre 1957 war Ludde Gentzel dann dem Stadttheater in Göteborg treu, wo er auch unter Ingmar Bergman in Macbeth mitwirkte, ohne jedoch andere Aktivitäten, ebenfalls in Göteborg, aufzugeben.

Auch wenn Ludde Gentzel nicht in Göteborg geboren wurde, so zählt er zu jenen Personen, die den Göteborger Humor zur Perfektion beherrschten und sehr viel zu seinem außerordentlichen Ruf beitrug. Diese Art des Humors trat besonders bei der Radioserie Optimisten och Pessimisten deutlich hervor, bei der Gentzel den Optimisten spielte. Diese  Sendungen wurden einmal die Woche übertragen und gehörten zu den meist gehörten Sendungen der 40er Jahre, da das Publikum nicht nur auf die positiven und negativen Argumente wartete, die teilweise auch einen politischen Einschlag hatten, sondern auch auf jedes Thema neugierig waren.


5. März 1856: Die erste Dampflok zwischen Örebro und Ervalla 
5. März 1922: Der Vasalauf in Schweden
5. März 1953: Katarina Frostenson und die dunkle moderne Lyrik Schwedens 

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 4. März 2013

Die schwedische Jazzsängerin Sonya Hedenbratt

Sonya Hedenbratt wurde am 4. März 1931 in Göteborg geboren, der Stadt, der sie fast das ganze Leben lang treu blieb, obwohl dies ihre nationale Karriere beschränkte und eine internationale Karriere nahezu unmöglich machte. Hedenbratt begann mit siebzehn ihre Karriere als Jazzsängerin und trat später nicht nur in Göteborg auf, sondern auch im Nalen in Stockholm, ersetzte 1962 Monica Zetterlund in der ersten Revue von Hasse och Tage in Gröna Lund und mit Jubel i busken, einem humoristischen Lied aus einer Revue, gelangte sie in 1969 in die Svensktoppen.

Allerdings machte Sonya Hedenbratt keine Karriere als Jazzsängerin, da sie der Meinung war keine Schallplattenstimme zu haben und deswegen nur wenige Platten aufnahm, sondern Liveauftritte bevorzugte. Als Hedenbratt die Welt der Revue und des Cabaret entdeckte, entfaltete sie sich erst richtig und zwischen 1963 und 1965 trat sie in zwei Revues von Hasse und Tage auf, wirkte am ersten Film der beiden mit und spielte, neben anderen Auftritten in Beppe Wolgers Cabaret Farfars barnbarn und Farfars gladbarn mit.

Bevor Sonya Hedenbratt in den 90er Jahren erneut als Jazzsängerin auf Tournee ging, machte sie eine, wenn auch kurze Karriere als Schauspielerin, denn neben mehreren Fernsehproduktionen in den 80er Jahren spielte sie im Jahre 1982 in Ingmar Bergmans Erfolgfilm Fanny och Alexander die Nebenrolle der Tante Emma. Im Jahre 1999, nur zwei Jahre vor ihrem Tod, erkärte Hedenbratt bei einer letzten Vorstellung im Göteborger Lorensbergsteatern ihren Rücktritt von der Bühne. Sonya Hedenbratt starb am 5. April 2001 in Göteborg.


4. März 1882: Die sozialdemokratische Bewegung in Schweden 
4. März 1948: Elsa Brändström, der „Sibirische Engel“ aus Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 3. März 2013

Kenneth Gustafsson, bekannt unter dem Namen Kenta

Als Kenneth Gustafsson, allgemein genannt Kenta, am 3. März 2003 an seinem Krebs starb, war er in ganz Schweden bekannt. Bei den einen als der Drogenabhängige Sänger, bei anderen als der hervorragende Musiker, der er war und bei den Dritten, weil sie ihn im schwedischen Kultfilm Dom kallar oss mods gesehen hatten. Kenta hinterließ verschiedene Bilder ohne dass vermutlich der wahre Kenta an die Oberfläche geriet, denn Kenta hatte viele Gesichter.

Kenneth Gustafsson war am 11. August 1948 in Nacka auf die Welt gekommen und hatte dabei das Pech, dass sowohl sein Vater als auch seine Mutter vom Alkohol abhängig waren und sich der Junge seine Erziehung auf der Straße suchen musste und sich bereits sein Taschengeld auf eine eigene Weise beschaffte. Nach seinen eigenen Worten waren es diese Erfahrung, die ihn zum Gegner des sogenannten schwedischen Sozialsystems mit dem Folkhemmet machten, denn niemand kümmerte sich um ihn und niemand half seinen Eltern.

Wie selbstverständlich führte der Weg von Kenta zur sogenannten Modskulturen, einer Bewegung Jugendlicher aus der gleichen Schicht, die sich gegen die Gesellschaft auflehnten und immer mehr in die Welt der Drogen und des Alkohols gerieten. Kenneth Gustafsson versuchte mehrmals dieser Schicht zu entkommen und machte dabei auch eine Karriere als Musiker, wobei er 1980 mit Utan att fråga sogar an der schwedischen Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest teilnahm und den siebten Platz einnahm. Wirklich bekannt wurde Kenta jedoch über den Dokumentarfilm Dom kallar oss mods von Stefan Jarl, in dem Kenneth Gustafsson nahezu seine eigene Rolle spielte.


3. März 1813: Die schwedische Kolonie ohne schwedische Führung
3. März 1906: Artur Lundkvist auf der Suche nach einer neuen schwedischen Sprache
3. März 1940: Terroristisches Attentat in Schweden 

Copyright: Herbert Kårlin