Sonntag, 30. November 2014

Der Kåldolmens dag, der schwedische Tag der Kohlrouladen

Der Kåldolmens dag, der Tag der Kohlrouladen, geht in Schweden auf das Jahr 2010 zurück, als die „Freunde der Kohlrouladen“ sich entschieden den Todestag von Karl XII., der das schwedische Nationalgericht vermutlich mit ins Land brachte, zum Nationaltag des Gerichtes zu machen, das heute aus der schwedischen Hausmannskost nicht mehr wegzudenken ist. Der Erfolg spricht für sich, denn mittlerweile wird dieser Tag in ganz Schweden besonders hervorgehoben und die Kohlrouladen landen daher am 30. Oktober jeden Jahres auf unzähligen Tellern.

Aber auch wenn die Kohlrouladen heute als typisch schwedische Hausmannskost betrachtet werden, so kam dieses Essen erst im 18. Jahrhundert nach Schweden. Als sich die schwedische Armee unter der Führung von Karl XII. zu Beginn des 18. Jahrhunderts fünf Jahre lang im Osmanischen Reich, also der heutigen Türkei, aufhielt, musste der König auch sein Essen umstellen. Besonders interessant fand er nur wenige Gerichte, aber die kåldolmen machten Eindruck auf ihn. Als er daher wieder zurück in Schweden war, verlangte er weiterhin die Zubereitung des Gerichts, und was der König isst, das liebt auch das Volk.

Allerdings hat das Gericht aus der Welt der Muslime nach dem Tode von Karl XII. noch eine kleine Wandlung erlebt, denn im Osamischen Reich benutzte man keine Kohlblätter, sondern die Blätter des Weines, die der König auch noch importieren ließ. Als etwa 50 Jahre später die berühmte Köchin Cajsa Warg in ihrem noch heute legendären Kochbuch das Rezept für kåldolmar (Kohlrouladen) mit aufnahm, fügte sie dem Rezept hinzu, dass alle, die sich keine Weinblätter leisten können, diese mit schwedischen Kohlblättern ersetzen können. Erst diese Idee verbreitete das Gericht dann in allen Haushalten des Landes.


30. November 1718: Karl XII., der „Kriegskönig“ Schwedens
30. November 1833: Artur Hazelius, das Nordische Museum und Skansen
30. November 1868: August Blanche und das Stockholmer
30. November 1888: Die Markthalle auf Östermalm (Östermalmshallen) in Stockholm
30. November 2005: Der Komiker, Sänger und Schauspieler Mikael Dubois

Copyright: Herbert Kårlin

Der Botanaische Garten in Göteborg

Samstag, 29. November 2014

Die Gründung des Studienverbands Medborgarskolan

Die Geschichte des schwedischen Studienverbands Medborgarskolan geht bis zum 29. November 1940 zurück, als sich Henry Jarild und Folke Kyling der Högerpartiet (Rechtspartei), die sich später zu den Moderaten (Moderaterna) entwickelte, dazu entschlossen auf Gut Gimo im Uppland einen Studienverband zu gründen, der zu Beginn vor allem der Ausbildung und Weiterbildung von Parteimitgliedern diente. Noch bis 1991 behielten die Moderaten einen gewissen Einfluss auf die Kurstätigkeiten, da sie erst in diesem Jahr alle Verbindungen zum Gut Gimo aufgaben.

Der ursprünglich rechte Studienverband öffnete sich im Lauf der Jahre immer größeren Gruppen und gehört heute mit zu den größten Studienverbänden Schwedens, die nicht mehr nur Kurse anbieten, sondern auch Kindergärten und Schulen besitzen, aber auch für mehrere Sprachschulen im Ausland verantwortlich sind. Aber auch wenn sich die Besitzverhältnisse mittlerweile stark geändert haben, so bezeichnet sich die Medborgarskolan auch heute noch als humanistisch und hat daher, im Gegensatz zum Arbetarnas bildningsförbund, eine relativ konservative Einstellung.

Die Bedeutung der Medborgarskolan kann man heute daran ermessen, dass diese Einrichtung in 229 der 290 schwedischen Gemeinden existiert und die 8000 Ausbilder des Studienverbands jedes Jahr etwa eine Million Teilnehmer zählen,die sich an einem oder mehreren der Kurse oder Ausbildungen einschreiben. In den letzten Jahren kamen, nicht zuletzt auf Grund von staatlichen Subventionen, auch mehrere berufsbildende und berufseinführende Kurse für Langzeitarbeitslose zu den mehr klassischen Ausbildungen hinzu, was im Jahre 2011 zu gewissen Kritiken an der Medborgarskolan führte.


29. November 1772: Der schwedische Philosoph Carl Mesterton
29. November 1927: Das erste Telefongespräch von Stockholm nach New York
29. November 1937: Tom Trana, mit Volvo und einer Kurventechnik zum Erfolg
29. November 1958: Der schwedische Sänger und Musiker Orup
29. November 2011: Marianne Zetterström, die Autorin der wenigen Worte

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 28. November 2014

Die Komponistin und Musikerin Gullan Bornemark

Gullan Bornemark kam am 28. November 1927 unter dem Namen Gunhild Bohlin in Härnösand zur Welt und war vom letzten öffentlichen Konzert Alice Tegnérs, das diese in Härnösand gab, so beeindruckt, dass sich selbst dafür entschied eine Karriere in der Musik zu suchen. Zuerst legte Bornemark an der Musikhochschule in Stockholm die Prüfung als Musiklehrerin ab und viele Jahres später in Malmö auch jenes für Kirchenmusik, auch wenn sie um diese Zeit längst im ganzen Norden für ihre Kinderlieder bekannt geworden war.

Nach ihrem Examen als Musiklehrerin und der Ehe mit Valter Bornemark, ließ sich Gullan Bornemark in Malmö nieder und gründete dort mit ihrem Ehemann eine Musikspielschule und begann ihre eigenen Lieder zu schreiben. Es kamen eigene Kinder und 1962 erschien ihr erstes Werk mit Kinderliedern. Bei der Schallplattenaufnahme dieser eigenen Sammlung saß Gullan selbst am Klavier, der Ehemann dirigierte das Orchester und die Stimmen kamen von den beiden Kindern Eva und Sven. Von diesem Zeitpunkt an wurde die Familie mit ihrem Kinderchor Blåklockebarn in ganz Schweden bekannt und zahlreiche Auftritte im Radio verbreiteten die Kinderlieder Gullan Bornemarks.

Ab den 60er Jahren wirkte Gullan Bornemark dann an zahlreichen Fernsehserien mit und begann, neben ihrer Arbeit in der Musikschule, mit Tourneen im gesamten nordischen Raum. Nachdem Bornemark in mehreren Sendungen zur Verkehrserzziehung mit eigenen Liedern mitgewirkt hatte, ging sie mehr und mehr auf Kirchenlieder und Psalmen über, erneut mit Erfolg, denn ihren Psalm Mista en vän findet man auch der aktuellen Ausgabe des Psalmenbuches der Svenska Kyrkan. Einen ihrer bisher letzten großen Auftritte hatte Gullan Bornemark im Jahr 2008 beim Allsång på Skansen in Stockholm.


28. November 1718: Hedvig Charlotta Nordenflycht, die erste Feministin Schwedens
28. November 1773: Die Adolf-Friedrich-Kirche in Stockholm
28. November 1793: Carl Jonas Love Almqvist, ein Revolutionär zur falschen Zeit
28. November 1811: Oscar Patric Sturzen-Becker, ein literarischer Revolutionär
28. November 1898: Die schwedische Lebensrettungsgesellschaft
28. November 1906: Oskar Andersson, der erste Comiczeichner Schwedens
28. November 1972: Prinzessin Sibylla von Sachsen-Coburg-Gotha

Copyright: Herbert Kårlin

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Donnerstag, 27. November 2014

Der schwedische Ministerpräsident Felix Hamrin

Als Felix Hamrin am 27. November 1937 im Alter von 62 Jahren in Jönköping starb, ging der Politiker mit einem negativen Rekord in die Geschichte Schwedens ein, denn er war, und blieb bis heute, der Ministerpräsident, der mit 50 Tagen am kürzesten im Amt war, was sich jedoch zum einen durch Neuwahlen erklärt, andererseits aber auch dadurch, dass er noch kurz vor den Wahlen seinen Vorgänger Carl Gustaf Ekman ersetzte, der wegen der Kreugeraffäre zurückgetreten war.

Felix Hamrin war am 14 Januar 1875 in Mönsterås zur Welt gekommen und widmete sich, wie sei Vater, der dort als Lederhändler tätig war, nach seinem Studium an der Handelshochschule in Göteborg erst mit dem Handel und gründete das Großhandelsunternehmen Felix Hamrin & Co. Durch seine Bedeutung in Jönköping war es dann jedoch auch logisch, dass sich Hamrin politisch betätigte und schon 1912 wurde er als liberaler Vertreter seiner Region in den Reichstag gewählt, ein Amt, das der Politiker insgesamt 21 Jahre lang wahrnahm.

Als Ministerpräsident sollte Felix Hamrin vor allem die ökonomische Krise bekämpfen und die Folgen des Kreugerkrachs so weit wie möglich abmindern, was jedoch in der kurzen Zeit nicht möglich war und ein Problem wurde das der liberalen Gemeinschaftspartei bei den Wahlen im Jahre 1932 auch enorme Verluste einbrachte. Nach den Wahlen wurde Hamrin zum Vorsitzenden der Partei gewählt, konnte diese jedoch nur noch abwickeln und im Januar 1935 auflösen. Bereits 1934 war Hamrin jedoch unter jenen, die durch ein Fusion mehrerer liberaler Parteien die Volkspartei (Folkpartiet) schufen, deren Vorsitzender er unmittelbar wurde. Hamrin gilt daher als der erste Vorsitzende der heute noch existierenden Volkspartei.


27. November 1640: Freiherr Gabriel Gustafsson Oxenstierna
27. November 1701: Anders Celsius und die Celsius-Skala

27. November 1854: Louis De Geer, ein entscheidungsunwilliger Ministerpräsident
27. November 1907: Astrid, die Entwicklung eines altnordischen Namens
27. November 1949: Åsa-Nisse, der Kino-Erfolg Schwedens
27. November 1984: Die schwedische Sängerin Sanna Nielsen

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Mittwoch, 26. November 2014

Die schwedische Schriftstellerin Wilhelmina Ståhlberg

Auch wenn bekannt ist, dass Wilhelmina Ståhlberg am 26. November 1803 in Stockholm zur Welt kam, so ist unbekannt wer ihre Eltern waren, denn auch ihr Familienname kommt von ihren Pflegeeltern, die dem Mädchen auch eine ausgezeichnete Bildung boten, was sich auch daran zeigte, dass Ståhlberg problemlos Werke aus dem Englischen, dem Französischen und dem Deutschen übersetzen konnte, ihr aber auch jede damals weibliche Arbeit bekannt war. Ob sie ihre Bildung von den Pflegeeltern oder einem Privatlehrer erhielt, ist ebenso unbekannt wie die Herkunft der Schriftstellerin.

Wilhelmina Ståhlberg trat bereits sehr früh als Dichterin auf, denn sie veröffentlichte bereits im Alter von 16 Jahren die ersten Gedichte in der Stockholms-Posten und dem Allmänna Journalen. Als Ståhlberg 23 Jahre alt war, erschien ihr erster Gedichtband Min lyras första toner, der, wie auch ihre Arbeiten in den Zeitungen und Zeitschriften, nur mit dem Pseudonym Wilhelmina gezeichnet war. Später nahm die Schriftstellerin weitere Pseudonyme an, so dass man erst nach ihrem Tod die tatsächliche Breite ihres Schaffens entdecken konnte.

Als Schriftstellerin zeigte Wilhelmina Ståhlberg eine enorme Vielfältigkeit, denn sie veröffentlichte Werke über die schwedische Geschichte, Biographien, Novellen, Sagen, Kinderbücher und Texte über die Mythologie. Den größten Erfolg hatte die Dichterin allerdings mit einer alten Volksweise die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert in 55 Auflagen über eine halbe Million mal in Schweden verkauft wurde, aber auch in Dänemark und Norwegen einen bedeutenden Erfolg hatte. Noch heute ist für viele Schweden Hjalmar och Hulda in vertonter Form ein Begriff, auch wenn nur wenige unter ihnen die Autorin der Volksweise kennen.


26. November 1751: König Adolf Fredrik, ein Herrscher ohne Macht
26. November 1867: Hans Jakob Lundborg und die Erweckungsbewegungen
26. November 1939: Die Götaälvbron in Göteborg als Bindeglied
26. November 1951: Bruno K. Öijer, das enfant terrible der schwedischen Poesie
26. November 1952: Sven Hedin, Abenteurer und Schriftsteller in fernen Ländern
26. November 1952: Der letzte Geadelte Schwedens: Sven Anders Hedin
26. November 1962: Der schwedische Schauspieler und Regisseur Hannes Holm
26. November 1970: Sigfrid Siwertz und die konservative Bourgoisie Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 25. November 2014

Ein Katastrophenkrankenhaus in Stockholm

Nachdem ein normales Krankenhaus in der Regel kaum für Katastrophenfälle ausgerüstet ist, in der Hoffnung, dass eben nie ein Katastrophenfall in der Umgebung eintritt, haben sich einige wenige Länder und vor allem einige größere Städte dazu entschieden spezielle Krankenhäuser für diese Fälle zu schaffen. Eines dieser Katastrophenkrankenhäuser wurde am 25. November 1994, als Anhang zum existierenden Södersjukhuset, in Stockholm eingeweiht.

Das katastrophenmedizinische Zentrum (Disaster Emergency Center) befindet sich in einem 4700 Quadratmeter großen Bergraum unter dem Södersjukhuset und kann im Katastrophenfall innerhalb kürzester Zeit 160 Personen aufnehmen. Da im Falle einer Katastrophe auch damit gerechnet werden muss, dass die Versorgung mit Wasser, Strom und auch die Telefonverbindungen unterbrochen werden, ist das DEMC in Stockholm vollkommen autonom und ist, unabhängig von jeder Krisensituation, unter nahezu jeder Situation einsatzbereit.

Auch der Bau des unterirdischen Krisenkrankenhauses ist auf besondere Situation ausgerichtet, denn die zwölf unterirdischen Räume gehen von einem 170 Meter langen Zentralgang nach rechts und links ab und beherbergen, neben den Krankenräumen, eine Notfallabteilung, einen Operationssaal, eine Intensivabteilung und selbst einen Sanierungsraum. Der unterirdische Bergraum liegt zudem an einer Stelle, die es ermöglicht, dass die Patienten im Notfall mit jedem Verkehrsmittel, inklusive Boot oder Helikopter, das Krisenkrankenhaus erreichen können. Die Vorbereitung dieses Raumes mit den entsprechenden Sprengungen geht auf den Zweiten Weltkrieg zurück, wobei der Raum jedoch nach Ende des Krieges erst viele Jahre lang unbenutzt blieb.


25. November 1620: Gustav II. Adolf geht eine politische Ehe ein
25. November 1786: Anders Magnus Strinnholm und die schwedische Geschichte
25. November 1909: Oscar Fredrik Wijkman, der „Gottvater“ von Västerås
25. November 1974: Das Industriemuseum Bergvik
25. November 2010: Die letzte Reise der HMS Visborg (A265)

Copyright: Herbert Kårlin

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Montag, 24. November 2014

Der Palast Makalös in Stockholm brennt ab

Als am 24. November 1825 während einer Theatervorstellung der Gardieska palatset, der allgemein nur als Palast Makalös bezeichnet wurde, zu brennen begann, wurde in nur wenigen Stunden das eindrucksvollste Gebäude Schwedens jener Zeit unwiederbringlich zerstört. Als man anschließend den Grund einebnete wurden jedoch einige Teile erhalten, die bald darauf in mehrere Häuser der schwedischen Hauptstadt eingemauert wurden, aber sich zum Teil auch im Nationalmuseum und dem Stadtmuseum in Stockholm befinden. Einen kleinen Teil des ehemaligen Palastes findet man selbst eingemauert in einer Brücke in Lund.

Der Palast Makalös wurde ab 1635 vom Reichsmarschall Jakob De la Gardie erbaut, der für diese Aufgabe den Bauherren Hans Jacob Kristler aus dem französischen Straßburg holte. Das monumentale Gebäude, das am heutigen Karl XII. torg lag, benötigte 18.000 Holzpfeiler, die das fünfstöckige Gebäude tragen mussten. Der gesamte Bau, auf dem auch ein Lusthaus thronte, war sowohl innen als auch außen mit Skulpturen versehen und galt als unvergleichlicher Prachtbau, der weltweit mit maximal zwei anderen Prunkgebäuden verglichen werden konnte.

Als das schwedische Königshaus 1684 Eigentümer von Palast Makalös wurde, sollte er rund hundert Jahre lang kaum eine Bedeutung spielen und diente als Lager unterschiedlicher Art. Erst Gustav III. erkannte wieder den Wert des Palasts und entschied sich 1793 aus dem Palast Makalös ein Theater zu machen, das Nya Dramatiska Teatern, den Vorläufer des heutigen Dramaten. Da der König, der als Theaterkönig in die schwedische Geschichte einging, das französische Theater der Epoche als Vorbild sah, wurde dieses mit der damals modernsten Technik versehen und zum bedeutendsten Theater des Nordens des 19. Jahrhunderts, das jedoch der Brand, der lediglich drei Tote forderte, total in Asche legte.


24. November 1655: Die Krönung des Königs Karl XI. In der Domkirche in Uppsala
24. November 1741: Ulrika Eleonora wird nach dem Tod von Karl XII. Königin
24. November 1934: Der Schauspieler und Sänger Sven-Bertil Taube
24. November 1939: Marit Paulsen, von der Arbeiterliteratur zur Politik
24. November 1944: Die Fähre S/S Hansa wird in der Ostsee versenkt
24. November 1985: Das Lustige Haus in Gröna Lund brennt ab

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Sonntag, 23. November 2014

Reichsrat Mauritz Stensson Leijonhufvud

Auch wenn Mauritz Stensson Leijonhufvud bereits am 23. November 1607 im Alter von 48 Jahren auf Käggleholm in Närke starb, so spielte er unter Herzog Karl, dem späteren König Karl IX. eine bedeutende Rolle in der schwedischen Geschichte, die damit begann dass Leijonhufvud noch als Page im Jahre 1578 dem Herzog auf seiner Verlobungsreise nach Heidelberg folgte. Nahezu zwei Jahre lang blieb Leijonhufvud dann am Hofe von Ludwig VI. von der Pfalz um anschließend, vor seiner Rückkehr nach Schweden, noch Frankreich, Italien und Deutschland zu bereisen.

Unmittelbar nach seiner Rückkehr im Jahre 1584 wurde Mauritz Stensson Leijonhufvud dann von Herzog Karl im Kreise seiner Berater und im Reichsrat aufgenommen und erhielt mehrere bedeutende politische Aufgaben. Nur ein Jahr später schickte ihn Herzog Karl sogar als seinen persönlichen Vertreter zur Hochzeit des Königs Johan III., einer Aufgabe, der in den Folgejahren mehrere diplomatische Aufgaben als Abgesandter des Herzogs, unter anderem in Polen und in Holstein, folgen sollten.

Bald war Mauritz Stensson Leijonhufvud, der am 10. September 1559 auf Kärra zur Welt gekommen war, der engste Vertraute des Herzogs, in dessen Namen er 1592 auch dessen zweite Ehefrau, Christina von Holstein, an der Grenze zu Schweden empfing. Zwei Jahre bevor Herzog Karl zum König Schwedens wurde, war Leijonhufvud zum Reichsdrot aufgestiegen, dem höchsten Amt des Landes, was auch dazu führte, dass der Politiker während er Abwesenheit von Karl IX. im Jahre 1605 die gesamten Geschäfte des Königs in Schweden führte. Nach seinem plötzlichen Tode bezeichnete ihn der König als den klügsten und vornehmsten Vertreter des Reichsrates.


23. November 1833: Hausangestellte auf dem Lande in Schweden
23. November 1858: Albert Ranft, ein ungewöhnlicher Theaterdirektor Schwedens
23. November 1860: Hjalmar Branting verändert Schweden
23. November 1879: Die schwedische Künstlerin Sigrid Fridman
23. November 1899: Der moderne schwedische Künstler Sven Eriksson
23. November 1904: Die Skansen Kronan in Göteborg
23. November 1910: Der Tod durch die Guillotine in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 22. November 2014

Carl Birger Rutström, Reichsantiquar und Medizinalrat

Carl Birger Rutström kam am 22. November 1758 als Sohn eines des Landes verwiesenen Priesters in Stockholm zur Welt. Wie in jener Zeit in diesen Kreisen üblich, erhielt er sehr früh einen Privatlehrer, der den jungen Rutström auf ein Studium an der Universität Uppsala vorbereitete. Mit 14 Jahren begann der Jugendliche dann an der Universität Uppsala klassische und moderne Sprachen, sowie Mathematik und Physik zu studieren, wobei ihn die Naturwissenschaft bald mehr interessierte als Sprachen.

Im Jahre 1782 unternahm Carl Birger Rutström, gemeinsam mit einigen anderen Studenten aus Uppsala eine Reise nach Lappland, die ihm dazu diente anschließend mit Daniel Melanderhjelm zwei Disputationen über Astronomie zu halten. Nach dem Magister im Jahre 1785 arbeitete Rutström erst als Privatlehrer im Småland, ging jedoch bald darauf nach Stockholm um sich ganz der wissenschaftlichen Forschung zu widmen.Dank eines Stipendiums der Sahlgrenska Stiftung begab sich Rutström 1791 auf eine längere wissenschaftliche Auslandsreise, die ihm im 1793 eine Promotion in Medizin an der Universität Harderwijk brachte.

Nach seiner Rückkehr nach Schweden im gleichen Jahr wurde Carl Birger Rutström an die Akademie im finnischen Åbo (Turku) berufen, was der Wissenschaftler jedoch nur als Sprungbrett in die verschiedenen wissenschaftlichen Akademien nutzte. In diesem Rahmen war Rutström dann auch Gründungsmitglied des schwedischen Ärztebundes (Svenska Läkaresällskapet). Bereits 1803 reichte der Wissenschaftler eine Übersetzung von Ovids Matamorphosen bei der Svenska Akademien ein, jedoch einige Tage zu spät, weswegen ihm der erste Preis der Akademie verweigert wurde. Seine Arbeit hinterließ jedoch einen so starken Eindruck, dass Rutström 1812 in die Svenska Akademien gewählt wurde. Leider waren die Interessen des am 13. April 1826 verstorbenen Rutström so vielfältig, dass es ihm in keinem Bereich gelang Werke zu hinterlassen, die auch für die Nachwelt von Interesse wären.


22. November 1595: Das Vadstena Kloster wird aufgelöst
22. November 1844: Oscar Norén und die Entstehung des Svenska Dagbladet
22. November 1900: Der Schriftsteller und Regisseur Harald Molander
22. November 1977: Die nordschwedische Sängerin Annika Norlin
22. November 2009: Thomas Brylla, Sport im Jugendbuch und im Kriminalroman

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Der Botanaische Garten in Göteborg

Freitag, 21. November 2014

Esaias Tegnér der Jüngere und die Rechtschreibreform

Als Esaias Tegnér der Jüngere am 21. November 1928 in Lund starb, ging er vor allem als Reformator der schwedischen Rechtschreibung in die Geschichte ein, obwohl der Sprachwissenschaftler damals zu einer Kompromisslösung griff, die nur eine bestimmte Zeit überdauern konnte. Die Bedeutung seiner Reform liegt jedoch darin, dass sich ab diesem Zeitpunkt die konservative Svenska Akademien auch für die Entwicklung der Sprache öffnete und nicht mehr das klassische Schwedisch unter allen Umständen erhalten wollte.

Esaias Tegnér der Jüngere war am 13. Januar 1843 in einer Priesterfamilie geboren worden und hatte ab 1859 an der Universität Lund semitische Sprachen studiert, beschäftigte sich jedoch ab 1872 vor allem mit der vergleichenden Sprachwissenschaft und der Entwicklung der indogermanischen Sprachen. Ab dieser Zeit näherte sich der Literaturwissenschaftler auch der Entwicklung der schwedischen Sprache, was ihn 1882, als Tegnér in die Svenska Akademien gewählt wurde, zwischen zwei Stühle setzte, denn kurz zuvor war zwischen Adolf Noreen und den konservativen Mitgliedern ein Streit über die neue Ausgabe des Wortverzeichnisses der Akademie entbrannt. Die Mehrheit wollte strikt die alte Schreibweise beibehalten und Noreen ein Wortverzeichnis schaffen, das auch der tatsächlich gesprochenen Sprache nahe kam.

Welche Position Esaias Tegnér der Jüngere hierbei tatsächlich einnahm, ist unbekannt, auch wenn sicher ist, dass  ihm klar war, dass der Einfluss der Akademie nur erhalten bleiben konnte wenn diese die bereits 1869 von allen skandinavischen Ländern akzeptierte Rechtschreibreform  nach Artur Hazelius akzeptierte. Zur Auflage der Svenska Akademiens ordlista des Jahres 1889 gelang es Tegnér beide Seiten davon zu überzeugen die Morphologie der Worte ins Zentrum zu setzen und auf die Lautschrift zu verzichten. In diesem Rahmen gelang es dem Sprachwissenschaftler auch die drei bis dahin benutzten Geschlechter der schwedischen Sprache auf die heutigen zwei Geschlechter zu reduzieren.


21. November 1875: Der schwedische Künstler Gottfrid Larsson
21. November 1921: Die schwedische Sängerin Kristina Nilsson erobert sie Welt
21. November 2003: The Pirate Bay, ein Feind der Plattenindustrie
21. November 2005: Ein Tag ohne Musik in Schweden
21. November 2014: Das Kulturhaus Väven in Umeå 

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Donnerstag, 20. November 2014

Die Schlacht bei Narva und der schwedische Sieg

Die Schlacht bei Narva, die der damals 18-jährige Karl XII. persönlich anführte, war eine der ersten Schlachten des Großen Nordischen Krieges und brachte Schweden einen der bedeutendstn Siege in der schwedischen Geschichte, da die schwedische Armee am 20. November 1700 (schwedischer Kalender) eine dreifache russische Übermacht zur Flucht zwingen konnte, auch wenn der Sieg nicht beim Kampfgeist der Schweden zu suchen war, sondern mehr an der Tatsache, dass die Schweden einen Schneesturm im Rücken hatten der die russischen Belagerer direkt ins Gesicht traf und dadurch nahezu erblinden ließ.

Der Große Nordische Krieg war erst im Februar 1700 ausgebrochen, nachdem die Allianz von Sachsen, Pommern, Dänemark und Russland der Meinung war Schweden geradezu überrollen zu können, da der junge König als unerfahren galt und das Reich kaum über eine Verteidigung verfügte. Als daher Russland gegen das estländische Narva marschierte, schien der Sieg sicher. Allerdings gelang es in dieser Zeit Schweden bereits Dänemark zu besiegen und zu zwingen aus der Allianz auszusteigen und dem Kommandanten von Narva gelang es mit 1800 Soldaten die Stadt so lange zu verteidigen bis Karl XII. eingreifen konnte. Russland blieb nach dem Ausbruch des Schneesturms dann nur noch der Rückzug, da sonst die gesamte russische Arme vernichtet worden wäre.

Noch in der selben Nacht begannen die Verhandlungen zwischen der russischen und der schwedischen Führung, mit dem Ergebnis, dass die russische Armee sämtliche Waffen den Schweden übergeben mussten und die Befehlshaber als Gefangene nach Schweden transportiert wurden. Die Schlacht bei Narva verursachte 667 tote Schweden, aber über 12.000 tote Russen, was das Ende des Krieges mit Russland bedeutete. Im Anschluss daran hatte Karl XII. nur noch Sachsen und Polen als Feind, die nun den Kämpfen weniger siegessicher entgegen sahen. Im Mai des Folgejahres begann dann, nach der Winterpause, der schwedische Feldzug gegen Polen, der sehr viele Jahre in Anspruch nehmen sollte.


20. November 1858: Selma Lagerlöf, christliche Literatur und Frauenbewegung
20. November 1858: Selma Lagerlöf erhält den Nobelpreis der Literatur
20. November 1872: Lars Johan Hierta, der Gründer des schwedischen Aftonbladets
20. November 1918: Das Schicksal des Dampfers S/S Brahe
20. November 1918: John Bauer und die Sagenwelt Schwedens
20. November 1933: Per Wästberg und die Dritte Welt
20. November 1937: Der Pilz (Svampen) am Stureplan in Stockholm
20. November 1949: Ulf Lundell, Musiker und Schriftsteller
20. November 1955: Are Waerland, der Gesundheitsphilosoph Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

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Mittwoch, 19. November 2014

Der Aufstieg des Kaufmanns Jacob Graver

Als Jacob Graver am 19. November 1779 starb, galt er als einer der reichsten Kaufleute Schwedens, der in den verschiedensten Bereichen aktiv gewesen war und nur eine seiner Geschäftsideen mit Verlust beendet hatte. Mehrere seiner Aktivitäten blieben allerdings bis heute mehr Gerüchte als bewiesene Tatsachen, denn Graver nahm es mit Bestimmungen nie sehr genau und stellte die Frage nach Einkommen und Gewinn immer an die erste Stelle,auch wenn dadurch die Qualität der Ware unter Umständen litt oder er einen Strohmann einsetzen musste um gewisse Geschäfte durchführen zu können.

Jacob Graver war Anfang November 1708 als Sohn holländischer Einwanderer in Stockholm geboren worden und begann bereits sehr früh für den Stockholmer Kaufmann Henrik Steinhausen zu arbeiten. Seine Handelstätigkeit schien sehr erfolgreich zu sein, denn 1738 wurde er vom Handelskollegium erstmals angezeigt, weil er Handel betrieben hatte ohne schwedischer Bürger zu sein. Diese und zahlreiche folgende gerichtliche Auseinandersetzungen hinderten Graver jedoch nicht weiterhin eine kaufmännische Tätigkeit auszuüben, bis Graver seine Situation im Jahre 1742 durch eine Einbürgerung normalisierte und lauf legale Weise Kaufmann werden konnte.

Obwohl Jaob Graver ein relativ vorsichtiger Kaufmann war, der vor allem Eisen exportierte, hatte er sich aus finanziellen Gründen, mit zwei anderen Kaufleuten zusammengeschlossen was eine enorme Expansion der Geschäfte ermöglichte. Leider waren seine Partner finanziell gesehen weitaus leichtsinniger als er selbst und nahmen Risikogeschäfte in Kauf. So kam es auch zur Gründung einer Gerberei, die vor allem mit der Gilde der Schuhmacher zusammenarbeitete, was sich als Problem herausstellte. Gravers Unternehmen hatte sich verpflichtet Eichenrinde zum Gerben zu verwenden, ein Material, das es nicht in ausreichender Menge gab. Als die Firma daher heimlich zu Birkenrinde griff, kam es erneut zu Klagen wegen der schlechten Qualität des Leders. Als das Trio, das auch Katzenfell und Hundefell zu Leder verarbeitete, dann auch noch minderwertiges Leder für die Herstellung von Militärschuhen lieferte, griff die Armee zum Import von Schuhen und die Gerberei musste zu Grabe getragen werden. Von diesem Problem war jedoch Gravers Eisenexport, seine Versicherungstätigkeit und sein Kreditunternehmen nicht betroffen, aber der Verlust beendete die Zusammenarbeit mit seinen Partnern.


19. November 1889: Fritz Herman Eriksson und die öffentliche Kunst
19. November 1915: Joe Hill, der berühmteste Schwede Amerikas
19. November 1919: Die schwedische Kinderhilfsorganisation Rädda Barnen
19. November 1973: Fünf Ameisen sind mehr als vier Elefanten

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 18. November 2014

Der schwedische Künstler Olof Ahlberg

Olof Ahlberg kam am 18. November 1876 in Storhögen im Jämtland zur Welt und arbeitete, trotz seinem frühen Interesse für Kunst, bis zu seinem 22. Lebensjahr auf dem elterlichen Gut. Erst in diesem Alter entschied sich Ahlberg dann ganz auf auf die Kunst zusetzen. Das Handwerk als Holzschnitzer erwarb er bei einem Ornamentbildhauer in Umeå, bevor er sich 1901 an der Tekniska Skolan in Stockholm, dem heutigen Konstfack, einschreiben konnte. Fünf Jahre lang blieb Ahlberg an der Kunsthochschule bis er von seinem Können wirklich überzeugt war.

Allerdings sollte es für Olof Ahlberg, aus finanziellen Gründen, noch Jahre dauern bis er sich als Künstler in Stockholm selbständig machen konnte. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, schnitzte der Künstler erst einmal Holzornamente für eine Möbelfabrik, zeichnete Schmuck für einen Goldschmied, arbeitete in einer Kunstgießerei und führte Stuckarbeiten aus. Einen Teil seiner künstlerischen Einflüsse hatte Ahlberg während einer Studienreise nach Deutschland und Paris gewonnen, einer Reise, die ihm ein Stipendium des Kammerkollegiums ermöglicht hatte.

Im Jahr 1907 fand Olof Ahlberg eine Atelierwohnung in Stockholm in der er, gemeinsam mit seiner Frau, nahezu sein gesamtes künstlerische Leben verbrachte. Der Künstler, der sich ab den 20er Jahren mehr und mehr von der italienischen Skulptur beeinflussen ließ, arbeitete mit nahezu jedem Material, bevorzugte jedoch Bronze und Granit, die es ihm ermöglichten die klassische Ästhetik in seinen Werken auszudrücken. Die Werke von Olof Ahlberg sind bis heute wenig bekannt, auch wenn er selbst im schwedischen Nationalmuseum in Stockholm zu finden ist. Die größte zusammenhängende Sammlung Ahlbergs findet man heute im Stadtmuseum in Östersund, da der Künstler bei seinem Tode alle seine Werke der Stadt vermachte, die er immer noch als seine Heimat betrachtete.


18. November 1832: Adolf Erik Nordenskiöld, der Entdecker der Nordpassage
18. November 1844: Die inoffizielle schwedische Nationalhymne
18. November 1888: Der schwedische Filmregisseur Gustaf Molander
18. November 1928: Der schwedische Stummfilmregisseur Mauritz Stiller
18. November 1944: Die revolutionäre Bischöfin Caroline Krook
18. November 2003: Ein Super Puma stürzt vor Göteborg ins Meer

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 17. November 2014

Die Feministin und Politikerin Anna Bugge

Anna Bugge kam am 17. November 1862 im norwegischen Egersund zur Welt und legte 1886 an der Universität in Kristiania, dem heutigen Oslo, ihre Kandidatur ab, dem 1911 ein Abschluss als Juristin an der Universität Lund folgen sollte. Um ihre Unabhängigkeit zu behalten und um für die Rechte der Frauen weiterkämpfen zu können, ging Bugge 1889 lediglich eine vertraglich festgelegte Partnerschaft mit Knut Wicksell ein, da nur dies verhinderte, dass Wicksell beim gemeinsamen Umzug nach Schweden automatisch ihr Vormund wurde, eine Idee, die Wicksell voll mit seiner Partnerin teilte.

Schon in ihrer Jugend stand Anna Bugge gegen die damalige Gesellschaft auf, denn bereits um studieren zu können, gründete sie mit einigen Freunden einen Studienkreis, der die Mitglieder auf das für Frauen gesperrte öffentliche Abitur vorbereitete. Auf diese Weise wurde Bugge 1885 die fünfe Frau, der der Zugang zu einer norwegischen Universität möglich wurde. Schon während der Vorbereitung auf die Hochschulreife nahm die junge Frau auch an der Gründung des feministischen norwegischen Vereins Norsk Kvindesaksforening teil dessen Vorsitzende sie einige Jahre später wurde. Bugge reiste in diesen Jahren durch Norwegen um für das Wahlrecht der Frauen zu kämpfen und war 1888 Mitglied der norwegischen Delegation beim Kongress zum Recht der Frauen in Kopenhagen

Nach ihrem Umzug nach Schweden kämpfte Anna Bugge zwar weiter für die Rechte der Frauen, unterstützte jedoch während der ersten Jahre ihren Lebenspartner bei seinen Forschungsarbeiten. Erst als sich dann die finanzielle Lage der Beiden verbesserte, machte Bugge ihr Examen in Jura und trat wieder massiv an die Öffentlichkeit. Ihre wichtigsten Aufgaben sah die Frauenrechtlerin im Wahlrecht der Frauen und der Friedensbewegung. In diesem Rahmen und mit ihren juristischen Kenntnissen half Bugge auch dem schwedischen Ministerpräsidenten Karl Staaf beim Regierungsvorschlag zur Änderung des Wahlrechts in Schweden. Anna Bugge war bis zu ihrem Tod durch Krebs am 19. Februar 1928 eine der führenden Figuren der Frauenbewegung, die sich für die Rechte der Frauen im gesamten nordischen Raum einsetzte.


17. November 1587: Louis De Geer und die schwedische Industrialisierung
17. November 1592: König Johan III., der Bauherr Schwedens
17. November 1777: Der schwedische Künstler Johan Stålbom
17. November 1877: Hans Magnus Melin und die moderne Bibel Schwedens
17. November 1924: Maj-Briht Bergström-Walan, die erste Sexologin Schwedens
17. November 1967: Bo Bergman, zwischen Realismus und Belletristik
17. November 1971: 35 Jahre Hem till byn im schwedischen Fernsehen

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 16. November 2014

Die heutige Jakobskirche in Stockholm

Wenn man heute die Jakobskirche in Stockholm besucht, die eigentlich Sankt Jacobs kyrka heißt, findet man nicht mehr die Kirche, die am Ersten Advent des Jahres 1643 eingeweiht wurde, denn ihr heutiges äußeres Aussehen erhielt die Kirche erst während der Renovierungen in den Jahren 1968 und 1969. Die Farbe im Inneren wurde dabei jedoch wieder jener des 17. Jahrhunderts angepasst, auch wenn die Ausstattung als solches im Laufe der Jahrhunderte mehrmals verändert wurde. Als die Jakobskirche nach der letzten Restauration am 16. November 1969 neu eingeweiht wurde, so geschah dies in Anwesenheit des Königs Gustav VI. Adolf.

Die Sank Jacobs kyrka geht im Grunde bis zum 14. Jahrhundert zurück, was mehrere Dokumente belegen, aber bereits gegen 1430 wurde die erste Kapelle durch einen Ziegelbau ersetzt und 1527 riss man auch diese Kirche wieder ab. Erst gegen 1580 befahl dann Johan III. erneut eine Kirche zu bauen, aber bis zum Tode des Königs im Jahre 1592 war nicht einmal der Rohbau fertiggestellt. 40 Jahre lang ruhte dann der Bau und erst 1644 war die Jakobskirche mit allen Ausschmückungen fertig, auch wenn Königin Kristina das Gebäude bereits am Ersten Advent 1643 eingeweiht hatte.

Wer nach Elementen der ursprünglichen Jakobskirche aus dem 17. Jahrhundert sucht, wird beim Besuch enttäuscht, da die Ausstattung mehrheitlich nur bis zum 19. Jahrhundert zurückreicht. Von er ursprünglichen Kirche zeugen jedoch noch die zwei Gemälde des Altaraufsatzes, der Fuß des Taufbeckens und einige der Adelswappen (Begräbniswappen). Nicht vergessen sollte man auch das südliche Portal der Kirche, da dieses bereits 1644 fertiggestellt wurde und vermutlich auf den deutschen Bildhauer Markus Hebel zurückgeht, der um diese Zeit in Stockholm aktiv war.


16. November 1779: Pehr Kalm, ein Apostel des Botanikers Carl von Linné
16. November 1785: Johan Gottschalk Wallerius und die schwedische Landwirtschaft
16. November 1901: Die Nobelbibliothek der Schwedischen Akademie
16. November 1912: Volksbildung wird in Schweden zur Arbeiterbewegung
16. November 1940: Albert Engström, Humor als Ausdrucksmöglichkeit
16. November 1944: Expressen, die Zeitung gegen den Nationalsozialismus

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

Samstag, 15. November 2014

Tomas Staffan Riad, Mitglied der Svenska Akademien

Tomas Staffan Riad kam zwar am 15. November 1959 in Uppsala zur Welt, verbrachte jedoch seine ersten fünf Lebensjahre überwiegend in Ägypten, der Heimat seines Vaters. Erst als die Situation für Christen unter Nasser immer schwieriger wurde, zog die Familie dann ganz nach Schweden. Nachdem Riad an der klassischen Linie der Kathedralschule in Uppsala im Jahre 1978 seine Hochschulreife abgelegt hatte, suchte er seine berufliche Neigung und studierte erst einmal Violine in London. Erst nach seinem Wehrdienst in Schweden entschied sich der junge Riad dann für einen Berufswechsel und schrieb sich an der Universität Uppsala ein um dort Englisch, Irisch und Schwedisch zu studieren.

Im Jahr 1983 wechselte Tomas Staffan Riad zur Universität Stockholm und bereitete dort seine Doktorarbeit vor. Als der Sprachwissenschaftler dann 1985 die Chance erhielt ein Jahr an die Brandeis University in Massachusetts zu gehen, nahm er das Angebot sofort an, was Riad auch zu seinem Weg in der zukünftigen Forschung führte, denn der Wissenschaftler entdeckte an der Universität, die sich vor allem mit der Verbindung von Psychologie und Linguistik beschäftigt, die Fonologie, ein Bereich, der Riad faszinierte und ihm eine brillante akademische Zukunft garantierte.

Als Tomas Staffan Riad 1992 an der Universität Stockholm mit Structures in Germanic prosody in Nordischer Sprachwissenschaft disputierte, öffnete sich ihm der Weg in die Forschung, unter anderem auch in Stanford, Vilnius und Paris, auch wenn Riad seinen Hauptsitz in Stockholm beibehielt und wo er noch heute als Professor arbeitet. Auf Grund seiner Leistungen und vor allem seiner Veröffentlichungen finanzierte ihm die Svenska Akademien 2005 eine fünfjährige reine Forschungstätigkeit, ein Zeichen dafür, dass es nur eine Frage der Zeit sein sollte bis er in die Akademie aufgenommen werden sollte. Nach dem Tod von Birgitta Trotzig wurde Riad dann am 30. September 2011 offiziell als ihr Nachfolger in die Svenska Akademien gewählt und nahm wenig später auf dem Stuhl Nummer sechs Platz.


15. November 1668: Göran Josuæ Adelcrantz und der Fall eines Hofarchitekt
15. November 1776: Per Henrik Ling, der schwedische Vater der Gymnastik
15. November 1849: Der Komponist und Psalmendichter Joël Blomqvist
15. November 1859: Der schwedische Prinz Oscar (Bernadotte)
15. November 1945: Von Anni-Frid von Abba bis zur Prinzessin Reuss

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Freitag, 14. November 2014

Jakob von Engeström und der Mord an Gustav III.

Als Jakob von Engeström am 14. November 1802 in Uppsala starb, hatte er nahezu alle Ehren verloren, war seiner Arbeit als Amtsmann enthoben und galt als einer der Verschwörer, die den Mord an Gustav III. geplant hatten, auch wenn seine Mittäterschaft bis heute stark in Zweifel gezogen wird. Sicher ist jedoch, dass von Engeström Kenntnisse vom geplanten Attentat hatte, und sehr wahrscheinlich ist auch, dass er dieses auf irgend eine Weise verhindern wollte, auch wenn er mit den Kriegsplänen des Königs nicht einverstanden war.

Jakob von Engeström war am 1. November 1735 als Sohn eines Bischofs in Lund zur Welt gekommen und erhielt daher nicht nur eine gute Bildung, sondern hatte nach seinem Studium an der Universität Lund auch die Chance für eine politische Karriere. Aber auch wenn von Engeström langsam die Stufen des administrativen Dienstes erklomm, so wurden sowohl seine Anträge auf einen ausländischen Dienst abgelehnt als auch seine Hoffnungen auf einen führenden Posten in der Regionalregierung zerstört, denn ihm fehlten Profil, Durchsetzungskraft und die notwendigen Beziehungen. Von Engeström vergrub sich zu sehr in seinen Papieren um bemerkt zu werden.

Selbst wenn Jakob von Engeström politisch keine große Rolle in Schweden spielte und nur selten an die Öffentlichkeit trat, war bekannt, dass er für eine neue Verfassung war, die den König zum Teil entmachten und dem Volk mehr Einfluss bieten sollte. Allein dies reichte  dafür aus, dass man, nach dem Mord an Gustav III. am 16. März 1792, von Engeström im engeren Kreis der Täter suchte und diesen zu lebenslänglichem Gefängnis und dem Verlust aller Ehrenrechte verurteilte. Auch wenn das Urteil sehr bald stark gemildert wurde und von Engeström wieder in sein Gut in Kiplingeberg zurückkehren konnte, war mit dem Urteil seine Zukunft besiegelt.


14. November 1898: Die schwedische Schauspielerin Magda Holm
14. November 1907: Astrid Lindgren, von Pippi Langstrumpf bis zu Emil und Ronja
14. November 1907: Astrid Lindgren und ein erfundenes Schweden
14. November 1908: Sigvard Nilsson-Thurneman, der Anführer der Salaligan
14. November 1948: Kristina Lugn, Poesie und Drama einer Außenseiterin
14. November 1994: Die nordländische Modeschöpferin Paula Fahlander
14. November 2004: Der Tag des Käsekuchen (Ostkakans dag) in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Der Botanaische Garten in Göteborg

Donnerstag, 13. November 2014

Esaias Tegnér, Aufstieg und Fall einer schwedischen Legende

Esaias Tegnér kam am 13. November 1782 in einer Priesterfamilie zur Welt, hatte jedoch das Pech, dass es bereits mit neun Jahren seinen Vater verlor, also zu früh um bereits eine gediegene Bildung zu haben. Ein Freund des Vaters, Jakob Branting, nahm sich des Jungen an und wollte ihm zur Schreibkraft in der Regierungskanzlei ausbilden, aber als er  die Begabung seines Angestellten entdeckte, sorgte er dafür, dass Tegnér auf eine wissenschaftliche Karriere vorbereitet wurde, mit dem Erfolg, dass sich Tegnér im Herbst 1799 an der Universität Lund einschreiben konnte.

Nicht einmal vier Jahre später erhielt Esaias Tegnér dann bereits eine Dozentur in Ästhetik an der Universität. Schon 1812 wurde der junge Wissenschaftler dann zum Professor ernannt und weitere sechs Jahre später wurde er auch in die Svenska Akademien gewählt. Tegnér, der sehr stark von der deutschen Philosophie jener Zeit beeinflusst war, gehörte zwar dem sehr konservativen Götiska förbundet an, wollte jedoch die nationalistische Richtung der Vereinigung öffnen, da Tegnér zwar die nordische Vorzeit als die Basis des Wissens und der Kultur sah, jedoch der Meinung war, dass moderne Einflüsse auch nichtnordischer Kulturen, positiv auf die Philosophie und die nordische Denkweise wirken können.

Auch wenn Esaias Tegnér, der 1824 zum Bischof ernannt wurde, sowohl im kirchlichen Bereich als auch in der Landespolitik sehr aktiv war, waren seine herausragenden Leistungen in der Literatur zu suchen, denn mit seiner poetischen Sage Fritiofs saga legte Tegnér ein Meisterwerk vor. Das Ende sollte für Tegnér jedoch im Jahre 1840 kommen, denn nach einem Schlaganfall zeigten sich Zeichen einer Schizophrenie. Auch wenn der Schriftsteller und Wissenschaftler nach einem Jahr in der geschlossenen Anstalt wieder entlassen wurde, lieferte er in den Folgejahren nur noch sehr mäßige Leistungen. Im Oktober 1846 folgte dann ein weiterer Schlaganfall, der Tegnér auf einer Seite lähmte. Am 2. November 1846 starb Tegnér dann bereits in seinem Heim in Växjö im Småland.


13. November 1748: William Chalmers, Gründer der Technischen Hochschule
13. November 1872: Die größte Sturmflut der Geschichte Skånes
13. November 1884: Der Schauspieler, Zeichner und Liedertextschreiber Johan Jolin
13. November 1918: Werner Aspenström und die Poesie der 40er Jahre
13. November 1931: Der Vatertag in Schweden
13. November 1994: Die Entscheidung für den Europabeitritt in Schweden

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Mittwoch, 12. November 2014

Der schwedische Ministerpräsident Rickard Sandler

Als Rickard Sandler am 12. November 1964 starb, hatten die Sozialdemokraten einen ihrer intellektuellsten Politiker verloren der die Arbeiterbewegung und die Politik Schwedens nicht nur von der Warte des Arbeiters betrachtete, sondern die Entwicklung Schwedens mehr im Sinne von Karl Marx sah, dessen Kapital er auch ins Schwedische übersetzte. Sandler zeichnete sich in seiner Politik dadurch aus, dass er keine harte Auseinandersetzung suchte, sondern erklären und überzeugen wollte, was ihm jedoch nicht nur Freunde innerhalb der Partei verschaffte.

Rickard Sandler war am 29. Januar 1884 in Torsåker im Ångermanland geboren worden, hatte ein Examen der Universität Uppsala und ein Lizentiat der Universität Göteborg, wobei er seine politische Karriere bereits während seiner Zeit in Uppsala einleitete. Seine Besonnenheit und seine Argumentation ermöglichten es, dass Sandler bereits im Alter von nur 26 Jahren in die Führungsschicht der Sozialdemokraten aufstieg und er war bis 1952 in diesem Rahmen aktiv. Erstmals im Parlament vertreten war Sandler im Jahre 1912, was ihn auch zu einem der jüngsten einflussreichen Politiker der Sozialdemokraten jener Zeit machte.

Dass Rickard Sandler im Jahre 1925 zum Ministerpräsidenten Schwedens ernannt wurde, war indes von keiner Seite geplant, aber als Hjalmar Branting erkrankte, war es logisch, dass ihm Fredrik Thorsson im Amt als Ministerpräsident folgen sollte. Dieser hatte jedoch kurz zuvor erfahren, dass er Magenkrebs hatte und konnte deshalb die Position nicht annehmen, musste nun jedoch selbst einen Ministerpräsidenten vorschlagen. Er stand zwischen Per Albin Hansson, der allerdings von der Opposition nicht akzeptiert war und eben Rickard Sandler, der von allen Seiten akzeptiert wurde. Allerdings konnte sich auch Sandler nur bis1926 als Ministerpräsident halten und stolperte dann über das Problem der steigenden Arbeitslosigkeit des Landes.


12. November 1860: Ola Hansson, der schwedische Schriftsteller ohne Heimat
12. November 1869: Carl Georg Brunius, ein Priester als Architekt und Kunstkenner
12. November 1887: Elisabeth Bergstrand-Poulsen, Künstlerin und Schriftstellerin
12. November 1921: Lars Gyllensten, philosphische Gedanken zum Alltagsleben
12. November 1921: Lars Gyllensten, ein schwarzes Schaf der Svenska Akademien
12. November 1961: Ernst Thörnberg, der vergessene sozioökonomische Schriftsteller
12. November 1965: Filippa K wird zum Modeimperium in Schweden
12. November 1987: Cornelis Vreeswijk, eine musikalische schwedische Legende

Copyright: Herbert Kårlin

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