Samstag, 30. November 2013

Der Komiker, Sänger und Schauspieler Mikael Dubois

Mikael Dubois nahm sich am 30. November 2005 mit 46 Jahren in einem Kellerlager das Leben, ein Mann, der als einer der bekanntesten Komiker in ganz Schweden bekannt war, da er eine besondere Art von Humor hatte, den die einen bewunderten und andere geradezu in einen Schockzustand versetzen konnte. Auch wenn Mikael Dubois, der im Grunde nur unter seinem Künstlernamen Svullo bekannt war, auch Schauspieler und Sänger war, so kam der Erfolg vor allem durch seine Tätigkeit als Fernsehkomiker.

Svullo begann seine Karriere als Luftgitarrist, als er bei einem Wettbewerb in Stockholm den dritten Platz einnahm und dabei deutlich machte, dass er nicht Luftgitarre, sondern Luftbassgitarre spiele und damit der einzige schwedische Künstler sei, der diese Kunst beherrsche. Diesem Erfolg folgten Auftritte im Bern und schließlich im Rockklub Alexandra der schwedischen Hauptstadt wo er mit seiner besonderen Art von Humor sehr schnell eine Legende der Stockholmer Underground-Szene wurde.

Im Jahr 1988 hatte Mikael Dubois die Idee Svullo zu schaffen, in Anspielung auf seine Körpergröße und dessen Umfang. Mit seiner Aufsässigkeit gelang ihm schließlich der Zugang zum schwedischen Staatsfernsehen SVT, das in der Folge zahlreiche humoristische Sendungen mit Svullo übertrug, die alle im Stil von Svullo grisar vidare waren und den Hauptdarsteller, nämlich ihn selbst, als aufdringliches Ekel zeigten. Parallel dazu spielte er in einigen satirischen Filmen mit und machte sich als Sänger bemerkbar. Sein einziger wirklicher Hit wurde allerdings im Jahre 1990 der Song För fet för ett fuck. Am 7. November 2005 wurde Dubois wegen Depressionen vier Tage lang in der Psychiatrie behandelt und nicht einmal einen Monat später nahm er sich das Leben.


30. November 1718: Karl XII., der „Kriegskönig“ Schwedens
30. November 1977: 67 Häuser verschwinden bei einem Erdrutsch bei Göteborg

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 29. November 2013

Der schwedische Sänger und Musiker Orup

Orup wurde am 29. November 1958 unter dem Namen Thomas Eriksson in Huddinge bei Stockholm als Sohn des Jazzmusikers Hasse Eriksson geboren, wobei er, nach eigenen Aussagen, seinen Künstlernamen Orup bereits als Kind als Kosenamen erhielt, auch wenn sich der Künstler nicht mehr an die Begebenheit erinnert. Vermutlich hat dieser Name jedoch irgendeine Verbindung zum Radio- und Fernsehjournalisten Lars Orup, zumindest ist dies die Meinung des Sängers.

Bereits im Alter von neun Jahren begleitete Orup seinen Vater mit dem Tamburin, was dann nahezu reibungslos dazu überging, dass der Künstler sich ab 1975 verschiedenen Bands anschloss, Eishockey beim Huddinger Sportklub spielte und sich mit Gelegenheitsarbeiten über dem Wasser hielt. Bis dann 1987 seine erste Solosingle Är du redo erschien, die nahezu unmittelbar von Jag blir hellre jagad av vargar gefolgt war, einem Erfolgshit, der auch in der schwedischen Hitparade Svensktoppen zu finden war. Noch im gleichen Jahr ging Orup dann auch mit Eva Dahlgren, Roxette und Ratata auf Tournee.

In den Folgejahren hatte Orup einen beachtlichen Erfolg, teilweise auch gemeinsam mit Anders Glenmark mit dem er als Duo und dem Song Upp över mina öron bei der schwedischen Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest teilnahm, allerdings nur den zweiten Platz erreichte. 1991 versuchte Orup mit einem englischen Album und vor allem dem Titel My Earth Angel eine internationale Karriere machen, ohne damit allerdings bedeutend anzukommen. Nach einigen weiteren Arbeiten mit Glenmark entschied sich der Sänger 2001 vor allem für andere Künstler Texte und Musik zu schreiben. In den Folgejahren schrieb Orup dann mehrere Erfolgshits und drei Alben für Lena Philipsson, unter anderem auch Jag ångrar ingenting. Erst im Jahre 2010 präsentierte der Künstler dann auch wieder ein eigenes Album, dem ein Jahr später auch eine Tournee durch Schweden folgte.


29. November 1927: Das erste Telefongespräch von Stockholm nach New York 
29. November 1937: Tom Trana, mit Volvo und einer neuen Kurventechnik zum Erfolg

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 28. November 2013

Die schwedische Lebensrettungsgesellschaft

Die schwedische Lebensrettungsgesellschaft SLRS (Svenska Lifräddningssällskapet) wurde am 28. November 1898 im Stockholmer Schloss gegründet. Der Grund dafür war, dass in Schweden kaum jemand schwimmen konnte und daher jedes Jahr über 1000 Personen ertranken, wobei es sich dabei überwiegend um Männer handelte, also nach dem Tod die Familie oft in große Schwierigkeiten geriet. Nur ein Viertel der Ertrunkenen waren Kinder beider Geschlechter. Bei einer Untersuchung Ende des 19. Jahrhunderts stellte man auch fest, dass gerade einmal zwölf Prozent der schwedischen Bevölkerung schwimmen konnten.

Die erste Aufgabe der schwedischen Lebensrettungsgesellschaft war es daher Schwimmlehrer auszubilden und dafür zu sorgen, dass im ganzen Land Schwimmschulen eingerichtet wurden, die man allerdings nicht mit den heutigen Schulen vergleichen kann, denn die SLRS begann vor allem in den Schulen mit dem Unterricht und, da es noch keine Schwimmhallen gab, im Trockenen. Immerhin war der Erfolg so hoch, dass nach dieser Elementarausbildung im Schwimmen über 80 Prozent der unterrichteten Kinder tatsächlich schwimmen konnten und die Zahl der Ertrunkenen bald rückläufig wurde.

Auf Grund dieses Erfolgs wurde der Unterricht im Trockenschwimmen ab 1920 in schwedischen Schulen zur Pflicht. In diesem Jahr erstellte die schwedische Lebensrettungsgesellschaft dann auch einen klaren Plan zum Schwimmunterricht mit einer Abschlussprüfung an den Schulen und es entstand der erste Plan zur Lebensrettung, wobei der Vorstand der Gesellschaft auch die ersten Regeln aufstellte welches Material an Badestränden und in Schwimmhallen vorhanden sein musste. Innerhalb von nur zehn Jahren entstanden dann in nahezu allen größeren Gemeinden Schwedens Schwimmhallen, nicht zuletzt auch deswegen, weil die offenen Gewässer durch Abwasser immer mehr verunreinigt waren und kleinere Seen eher einer Kloake glichen als einem Badewasser.


28. November 1906: Oskar Andersson, der erste Comiczeichner Schwedens 
28. November 1972: Die deutsch-schwedische Prinzessin Sibylla von Sachsen-Coburg-Gotha

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 27. November 2013

Die schwedische Sängerin Sanna Nielsen

Sanna Nielsen wurde am 27. November 1984 in Edenryd bei Bromölla in Skåne geboren, wobei ihre Karriere als Sängerin bereits im Jahre 1992 ihren Lauf nahm, als die gerade einmal achtjährige Sanna begann an Talentwettbewerben teilzunehmen. Bereits zwei Jahre später gewann sie mit Can You feel the Love Tonight dann die Ausscheidung in Kallinge, was nicht nur dazu führte, dass die junge Sängerin dann zwei Jahre lang in Tanzbands zu singen begann, sondern auch zu ihrem ersten Fernsehauftritt im Musikprogramm Café Norrköping im Jahre 1996. 

Im selben Jahr, als Sanna Nielsen also elf Jahre alt war, hatte sie auch ihren ersten Hit, denn Till en fågel kam auf Anhieb auf den ersten Platz der Svensktoppen. Nielsen wurde damit die jüngste Sängerin, die je die Nummer Eins in dieser schwedischen Hitparade war. Ebenfalls im gleichen Jahr erschien dann auch ihr Album Silvertoner und die Musikkritiker der Landes verglichen sie mit den damals bedeutendsten Popsängern Schwedens. Sanna Nielsen ließ deswegen jedoch die Schule nicht fallen, wählte im Gymnasium allerdings logischer Weise die Musiklinie.

Erst ab 2001 ging Sanna Nielsen dann auch auf Tournee und im Februar 2006 erschien ihr Erfolgsalbum Nära mej, nära dej mit dem Song Rör vid min själ (You Raise Me Up). Sechsmal nahm Nielsen bisher an der Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest teil und jedes Mal hatte sie eine gute Position ohne jedoch je Schweden vertreten zu dürfen, denn selbst mit Empty Room kam sie im Jahre 2008 nur auf den Zweiten Platz, was anschließend eine ziemliche Diskussion hervorrief, da Musikkritiker ihr mehr Chancen eines Gewinns zugesagt hatten als Charlotte Perrelli, die in jenem Jahr als Siegerin  hervorgegangen war. Während Sanna Nielsen zu Beginn vor allem Schwedisch sang, ging sie 2008 mit Stronger auf Englisch über. Auch ihr Song für die kommende Vorausscheidung zum ESC in Malmö ist daher auf Englisch.


27. November 1907: Astrid, die Entwicklung eines altnordischen Namen
27. November 1949: Åsa-Nisse, der Kino-Erfolg Schwedens

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 26. November 2013

Der schwedische Schauspieler und Regisseur Hannes Holm

Der Schauspieler und Regisseur Hannes Holm wurde am 26. November 1962 auf Lidingö geboren und gehört heute noch zu den umstrittensten Regisseuren Schwedens die vor allem wegen ihrer kontroversiellen Art und ihrem Humor einen großen Publikumserfolg aufweisen und mit jedem neuen Projekt unmittelbar ins Gespräch kommen. Sein vermutlich bedeutendster Film war das international erfolgreiche Filmdrama „Der Himmel ist unschuldig blau (Himlen är oskyldigt blå), das auf eine wahre Begebenheit aufbaut.

Hannes Holm begann im Jahre 1981 als Schauspieler im Film Inter Rail, einem Film ohne besondere Tiefe bei dem der Zuschauer der Reise Evas durch Europa folgt. Als der Schauspieler dann jedoch, gemeinsam mit Måns Herngren, die humoristische Fernsehserie Förspelet schuf, kam eine Kultserie auf den Fernsehschirm, die nicht nur von nahezu jedem Schweden mit Spannung erwartet wurde, sondern auch eine Serie, die öfter als jede andere wegen seinen sehr zweideutigen Aussagen beim Radioaufsichtsamt angezeigt wurde, wenn auch ohne negative Folgen für Holm und mit den Schlagzeilen in der Presse noch mehr Zuschauer vor den Fernseher lockten.

Hannes Holm blieb anschließend bei der Komödie und dem Humor. Er schuf die Kinderserie Bröderna Olson, die ebenfalls als Kultserie betrachtet wird und kam 1990 mit Smash zum Fernsehpublikum, einer mehr oder weniger erfundenen humoristischen Geschichte des Tennisspielers Einar Berg, was den Trainer von Björn Borg dazu brachte, gegen die Sendung Klage zu erheben, die jedoch niedergelegt wurde. Nach einigen Kinofilmen und Fernsehserien etwas seriöseren Charakters kehrte Holm zur Komödie für Kinder und Erwachsene zurück und drehte den Film Sune i Grekland, in der eine etwas ungewöhnliche Familie einen ungewöhnlichen Urlaub in Griechenland macht. Am 25. Dezember 2013 folgt in den schwedischen Kinos nun Sune på bilsemester, die die Familie nach Südtirol führt.


26. November 1751: König Adolf Fredrik, ein Herrscher ohne Macht 
26. November 1867: Hans Jakob Lundborg und die schwedische Erweckungsbewegungen

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 25. November 2013

Die letzte Reise der HMS Visborg (A265)

Als die HMS Visborg am 22. Januar 1974 zu Wasser gelassen wurde, war sie, neben der HMS Älvsborg, nicht nur eines der beiden schwedischen Minenfahrzeuge, sondern sie war auch das Flaggschiff der schwedischen Marine. Das Fahrzeug behielt diese Aufgabe bis zum Jahre 1998, wurden dann jedoch umgebaut und ging dann an die 2. Streitflotte über, wechselte später zur 4. Streitflotte und blieb bis 2010 das Leitfahrzeug der schwedischen Marine, das auch die Aufgabe hatte alle anderen Kriegsschiffe des Landes zu unterstützen.

Die Umrüstung im Jahre 1998 erfolgte, weil es von der Verteidigung in dieser Zeit als unsinnig angesehen wurde ein Minenfahrzeug zu unterhalten, das im Grunde nur gebaut war um so schnell wie möglich Seeminen ins Wasser zu lassen um den Feind von einem Überfall abzuhalten, da es weder diesen Feind gab, noch aber das Schiff für eine moderne Kriegsführung geeignet war. 2010 war man dann der Überzeugung, dass die HMS Visborg völlig überflüssig sei und die Verteidigung wollte das Fahrzeug verkaufen.

Um den Verkauf zu fördern, nahm das Schiff Kurs nach Karlskrona und wurde am 25. November 2010 in einer offiziellen Feier aus dem Verkehr genommen. Zwei Jahre wartete die HMS Visborg dann im Hafen von Karlskrona erfolglos auf einen Käufer und man entschied sich schliesslich das Fahrzeug zu verschrotten, was sich jedoch als größeres Problem erwies, da die gesamte Isolation aus Asbest bestand. Im März 2013 wollte Stena Recycling das Fahrzeug zerlegen und alle Teile, außer dem Asbest, wiedergewinnen. Erst im September wurde das Fahrzeug dann jedoch nach Landskrona gebracht wo der Recyclingprozess in die Wege geleitet wurde, was jedoch wegen dem hohen Asbestanteil immer noch gewisse Probleme mit sich bringt.


25. November 1620: Gustav II. Adolf geht eine politische Ehe ein 
25. November 1909: Oscar Fredrik Wijkman, der „Gottvater“ von Västerås

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 24. November 2013

Die Fähre S/S Hansa wird in der Ostsee versenkt

Am 24. November 1944 wurde die Fähre S/S Hansa während ihrer Passage von Nynäshamn nach Visby von einem russischen Torpedo getroffen und sank nach einer Explosion in nur wenigen Minuten. Unter den 86 Personen, die sich in dieser Nacht an Bord befanden, konnten nur zwei gerettet werden. Wenn man die Menge der Toten rechnet, so war dies die größte Seekatastrophe Schwedens zwischen dem 17. Jahrhundert und dem Untergang der Estonia am 28. September 1994.

Nach dem Untergang tauchten sehr viele Fragen zum Schicksal der S/S Hansa auf, die jedoch alle sehr lange unbeantwortet blieben, denn das Wrack der Fähre wurde erst 1988 gefunden, der Grund der Beschießung wurde von der schwedischen Verteidigung geheim gehalten und was mit den 23 während des Zweiten Weltkriegs versenkten schwedischen Fahrzeuge geschah erklärte der deutsche Forscher Dr. Jürgen Rohwer erst im Februar 1964, der auch aufdeckte, dass die S/S Hansa vom russischen U-Boot K-51 versenkt worden war.

Die Katastrophe der S/S Hansa war indes vorprogrammiert, da Schweden mit Deutschland zahlreiche Abkommen geschlossen hatte, unter anderem Eisenerz lieferte, aber auch, bei einer notwendigen Evakuation, für den Transport von deutschen Soldaten aus Finnland und dem Baltikum zuständig war. Die versenkte S/S Hansa hatte zudem 2500 Kilogramm Sprengstoff an Bord, obwohl bei Passagiertransporten nur maximal 500 Kilogramm zulässig waren. All diese Voraussetzungen machten das schwedische Schiff zu einem Feind Russlands und legalisierte daher während des Krieges den Abschuss der Fähre, deren Auftrag in dieser Nacht nie aufgedeckt wurde.


24. November 1741: Ulrika Eleonora wird Königin von Schweden 
24. November 1985: Das Lustige Haus in Gröna Lund brennt ab

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 23. November 2013

Der moderne schwedische Künstler Sven Eriksson

Der schwedische Künstler Sven Eriksson, besser bekannt als Sven Erixson oder „X-et“ wurde am 23. November 1899 in Tumba bei Stockholm geboren und begann mit 14 Jahren eine normale Malerlehre. Auf Grund seiner Fähigkeiten sorgte dann jedoch sein Lehrmeister dafür, dass sich Erixson zum Dekorationsmaler ausbilden konnte. Dieser Ausbildung schloss der Künstler eine weitere zum Zeichenlehrer an, die er 1920 abschloss. Sein Interesse fürs Malen führte den Künstler dann nach München, wo er vor allem Kopien malte, jedoch weiterhin der Linie des Dekorationsmalers folgte. Erst bei seiner Studienreise nach Italien und Frankreich im Jahre 1924 entschied sich Eriksson endgültig der freien Malerei zuzuwenden.

Als Sven Eriksson dann 1926 nach Schweden zurückkehrte, hatte er das Glück an der Ausstellung Fri Konst in der Kunsthalle in Göteborg teilnehmen zu können ohne jede jedoch besondere Beachtung zu finden, denn erst als sich die Malergruppe um
X-et" sich in Nio Unga umbenannte, konnte diese in der Liljevalch Kunsthalle ausstellen. Eriksson wurden hier zwei Säle zur Verfügung gestellt in denen er 84 Werke ausstellen konnte. Diese Ausstellung brachte dem Künstler die besten Kritiken und seine Arbeiten wurden mit anderen bedeutenden Kunstwerken in Verbindung gebracht.

Auch wenn bereits die frühen Werke von Sven Eriksson die Persönlichkeit des Künstlers und seine Neigung zur naiven Malerei des Einfachen und des täglichen Lebens neigten, so entwickelte
X-et" seine Stärke erst nach einem längeren Aufenthalt in Spanien, wo er die Werke Goyas entdeckte. Die Verbindung zwischen Realismus und Symbolik, die dieser spanische Künstler zur Perfektion traf, findet man anschließend in sehr vielen Werken Erikssons, der Goya als seinen wahren Lehrmeister betrachtete. Bis heute ist es nicht gelingen X-et" in eine bestimmte Gruppe von nordischen Künstlern einzustufen, da seine Werke keiner einzigen Linie folgen, sondern nur die Persönlichkeit des Künstlers ausdrücken.

23. November 1833: Hausangestellte auf dem Lande in Schweden 
23. November 1904: Die Skansen Kronan in Göteborg

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 22. November 2013

Die nordschwedische Sängerin Annika Norlin

Annika Norlin wurde am 22. November 1977 in Östersund geboren, ist jedoch kaum unter ihrem tatsächlichen Namen bekannt, denn ihre englischen Lieder erscheinen unter dem Künstlernamen Hello Saferide und die schwedischen unter dem Namen Säkert!, beides Namen, die ein Teil ihres Lebens sind, denn der erste der beiden Namen geht auf ihren Aufenthalt in den USA zurück und der zweite ist eine Gehirnakrobatik. Die Schule, die Norlin in den USA als Austauschschülerin besuchte, hatte einen Taxidienst, der sich immer mit den Worten „Hello Saferide“ meldete und Säkert! ist eine Abwandlung des jämtländischen lokalen Ausdrucks läju, was soviel wie eller hur bedeutet, auf Englisch also sure und zurückübersetzt Säkert! bedeutet.

Annika Norlin während des Kulturfestivals in Göteborg 2015

Die musikalische Karriere von Annika Norlin begann erst im Jahre 2005 mit ihrem Album Introducing … Hello Saferide, das den Erfolgssong My best friend enthielt. Drei Jahre später erschien Norlins zweites englischsprachiges Album, das unmittelbar Erfolg hatte und mit Arjeplog und ähnlichen Liedern eine starke Fortentwicklung zeigte. Bereits vor ihrem musikalischen Einstieg hatte die Sängerin als Sprecherin im Rundfunk, später auch als Moderatorin und als Journalistin für die Tagespresse Nordschwedens gearbeitet, eine Tätigkeit, die bis 2010 fortsetzte.

Im Jahre 2007 erschien Annika Norlins erstes schwedische Album und ihr erster Videoclip Vi kommer att dö tillsammans, dem einige Jahre später ein weiteres Album folgte auf dem man Min hemstad findet. In diesen Jahren hatte die Künstlerin ständig Auftritte in ganz Schweden und war auch zum Festival Peace & Love in Borlänge eingeladen. Die zweite Hälfte des Jahres 2013 wurde es etwas ruhig um Annika Norlin, aber es gibt ein Gerücht nach dem sie in der kommen Kulturhauptstadt Umeå, in der sie auch lebt, 2014 einige Überraschungen vorbereitet. In der Tat kam sie im August des Jahres bei Way Out West in Göteborg zurück auf die Bühne. Norlin erhielt 2010 für ihre Novelle Balthoran einen geteilten zweiten Platz eines Novellenwettbewerbs in Umeå und zeigte sich damit als sehr viellseitige Künstlerin.


22. November 1595: Das Vadstena Kloster wird aufgelöst 
22. November 1844: Oscar Norén und die Entstehung des Svenska Dagbladet

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 21. November 2013

Der schwedische Künstler Gottfrid Larsson

Gottfrid Larsson wurde am 21. November 1875 auf einem kleinen Hof bei Skänninge, etwas nördlich von Mjölby, unter sehr einfachen Verhältnissen geboren, denn nach dem landwirtschaftlichen Konkurs seines Vaters wenige Jahre vor der Geburt des Jungen, versuchte um diese Zeit die Mutter die Landwirtschaft und den Hof mit viel Mühe zu übernehmen. Dass Gottfried der jüngste unter vier Geschwistern war, machte die Situation für ihn nicht gerade einfacher.

Zur Kunst kam Gottfrid Larsson über einen Umweg, denn mit 14 begann er eine Ausbildung als Holzschnitzer in einer Möbelfirma in Norrköping. Bereits ein Jahr später begann er seine Kenntnisse durch Abendkurse in der Ebersteinska Söndags- och Aftonskolan zu ergänzen und 1895 begann er in der Tekniska Skolan in Stockholm Kunst zu studieren und gab damit die Möbelschnitzerei ganz auf. Dort lernte der zukünftige Künstgler auch Carl Milles kennen mit dem er sein Leben lang befreundet blieb, auch wenn dieser bei allen Ausschreibungen sein größter Konkurrent war und ihm dabei nahezu alle Aufträge wegschnappte. Im Jahre 1900 erhielt Larsson ein Stipendium, das ihm einen zweijährigen Aufenthalt in Paris ermöglichte, wo er an der Académie Colarossi und der École des Beaux-Arts studierte.

Ab seiner Zeit in Paris nahm Gottfrid Larsson an zahlreichen Ausstellungen teil und spezialisierte sich auf die Monumentalskulptur. 1920 gründe der Künstler dann, parallel zu seiner freien Kunst, gemeinsam mit Edward Berggren eine Kunstschule in Stockholm an der Larsson bis 1932 Skulptur unterrichtete und seine Schüler auf die Kunstakademie vorbereitete. Öffentliche Skulpturen des Künstlers findet man heute vor allem in Stockholm, wobei man seiner Ehefrau Karen Waaler auch ein Skulpturmuseum in Vadstena verdankt in dem man 125 Skulpturen des Künstlers findet, aber auch zahlreiche Aufzeichnungen  und Arbeiten seiner ersten Jahre.


21. November 2003: The Pirate Bay, ein Feind der Plattenindustrie 
21. November 2005: Ein Tag ohne Musik in Schweden

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 20. November 2013

Das Schicksal des Dampfers S/S Brahe

Die S/S Brahe wurde 1857 von der Werft in Motala geliefert und transportierte die unterschiedlichsten Lasten auf dem Göta Kanal. Da um diese Zeit Kapitän und Steuermann Provisionen auf den Verkauf der von ihnen transportierten Waren bekamen, war es üblich den Dampfer regelmäßig zu überlasten und entgegen der Vorschriften zu beladen, da es als unpraktisch angesehen wurde zwei Drittel der Last unter Deck unterzubringen wenn diese bereits am nächsten oder übernächsten Hafen wieder entladen werden sollte.

Bereits bevor die S/S Brahe daher in der Nacht zum 20. November 1918 im Vättern versank, hatte sie sehr oft Probleme, konnte, ohne teilweise entladen zu werden, die Schleusen nicht passieren oder lief auch wegen dem Gewicht auf Grund. Bei Sturm war es auch nicht selten, dass die Passagiere ihre Füße im Wasser hatten. Wichtig war dem Kapitän jedoch die Last, nicht die Passagiere, die lediglich eine relativ billige Passagegebühr bezahlten. Die Legenden, die um den Dampfer kreisten, sind vielseitig und stellen die Fahrten und Transporte kaum in ein positives Licht.

Auch beim Ablegen am 19. November war die S/S Brahe überlastet, wobei man einige der Tonnen, die auf dem Deck standen, nicht einmal befestigte. Trotz der hohen Last, akzeptierte der Kapitän in Gränne noch zusätzlich noch sechs Tonnen Kartoffel und zwei Tonnen Birnen, die gerade noch Platz auf dem Schiff fanden. Die Sturmwarnung und die Warnung des Hafenmeisters, dass die Last schlecht befestigt war, interessierte den Kapitän nicht. Als in der Nacht ein Orkan losbrach, verschwand die S/S Brahe in den Fluten und nahm nicht nur die Last, sondern auch 24 Passagiere, darunter den Künstler John Bauer, mit in die Tiefe. Nach der Bergung im Jahre 1922 wurde die S/S Brahe mehrmals verkauft und erhielt auch neue Namen, aber der Ruf folgte dem Dampfer, so dass er nie mehr bedeutende Gewinne abwarf.


20. November 1872: Lars Johan Hierta, der Gründer des schwedischen Aftonbladets 
20. November 1949: Ulf Lundell, Musiker und Schriftsteller

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Dienstag, 19. November 2013

Fünf Ameisen sind mehr als vier Elefanten

Am 19. November 1973 wurde der erste von 40 Teilen der legendären Kindersendung Fem myror är fler än fyra elefanter (Fünf Ameisen sind mehr als vier Elefanten) im schwedischen Fernsehen ausgestrahlt, ein Programm, das Kindern in unterhaltsamer Weise und mit zahlreichen Sketschen und Musik Buchstaben und Zahlen näher brachte. Die Sendungen dauerten jeweils 30 Minuten und gehören zu den Klassikern des pädagogischen Fernsehprogramm Schwedens. Im Jahr 2006 wurde die Serie sogar mit dem Titel des besten Kinderprogramms aller Zeiten ausgezeichnet.

Als 1974 der letzte der 40 Teile gesendet war, blieb im Kinderprogramm Schwedens geradezu eine Leere übrig. Aus diesem Grund tauchte dann die Idee auf einen Adventskalender aus der Serie zu machen, was allerdings auf das Problem stieß, dass 24 Tage nicht für das Alphabet ausreichten und der Adventskalender Fem myror är fler än fyra elefanter daher bereits ab dem 27. November 1977 gesendet wurde. Die Türchen des Kalenders wurden von den gleichen Schauspielern geöffnet, die auch die ursprüngliche Sendung moderierten. Eva Ramaeus ist eine der drei Schauspieler, die durch das Kinderprogramm auch ihren Durchbruch hatten.

Inwieweit die Idee der Sendung Fem myror är fler än fyra elefanter wirklich schwedisch war, wurde nie eindeutig erklärt, denn so manches kommt aus vorhergehenden Kindersendungen und der nordischen Sagenwelt, anderes erinnert an die Anfangszeit von Sesam Street, die damals vom Konkurrenzkanal TV2 übertragen wurde. Der Erfolg der einheimischen Serie war in Schweden auf jeden Fall bedeutender als die amerikanische Idee, denn bald wurden gezeichnete Versionen davon übertragen und es entstanden zwei aufeinander folgende DVD-Ausgaben, die allerdings aus Zeitgründen beide sehr stark bearbeitet waren.


19. November 1915: Joe Hill, der berühmteste Schwede Amerikas 
19. November 1919: Die schwedische Kinderhilfsorganisation Rädda Barnen

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Montag, 18. November 2013

Der schwedische Filmregisseur Gustaf Molander

Gustaf Molander wurde am 18. November 1888 in Helsingfors (Helsinki) geboren und hatte einen bekannten Regisseur als Vater (Harald Molander) und eine bedeutende Opernsängerin als Mutter (Lydia Wessler). Seine Berufswahl nach dem Gymnasium in Stockholm, nämlich Schauspieler zu werden, erstaunte daher niemanden und 1907 begann er seine Ausbildung bei der Dramatiska teaterns elevskola (Dramaten). Sein jüngerer Bruder Olof Molander sollte nur wenige Jahre später den gleichen Weg gehen.

Das Ziel von Gustaf Molander war jedoch bald nicht nur Schauspieler zu werden, sondern er wollte Manuskripte für Film und Theater schreiben und Regie führen. Bereits ab 1910 begann Molander dann Skripts für Victor Sjöström und Mauritz Stiller zu schreiben und 1920 erhielt er einen festen Vetrag der Svensk Filmindustri, parallel zu seiner ersten Regie für den Film Bodakungen, einer Geschichte einer langen Familienfeindlichkeit, die mit einem Happy End der Kinder der beiden Feinde endet und stark vom christlichen Gedanken der Vergebung geprägt ist.

Gustaf Molander hatte die Regie bei 64 schwedischen Filmen, die eine erstaunliche Breite von seichten Komödien bis zu tiefsinnigen Filmen umspannen, wobei er auch die Regie für Ingmar Bergmans erstes Filmmanuskript Kvinna utan Ansikte hatte. Das Kennzeichen bei allen Realisationen von Molander, auch später bei Fernsehen und Theater, war, dass er einen hohen Anspruch bei Manuskripten stellte und von den Autoren die Einhaltung einer Logik und einer klaren Linie forderte. Gustaf Molander gilt noch heute als der vielseitigste und produktivste Regisseur der schwedischen Filmindustrie.


18. November 1844: Die inoffizielle schwedische Nationalhymne 
18. November 2003: Ein Super Puma stürzt vor Göteborg ins Meer

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Sonntag, 17. November 2013

Louis De Geer, der Wegbereiter der schwedischen Industrialisierung

Louis De Geer wurde am 17. November 1587 in Liège geboren und hatte zu Beginn des 17. Jahrhunderts sehr schnell verstanden mit Schweden Geschäfte zu machen, denn das für ihn damals noch fremde Land brauchte nicht nur Kredite, sondern auch Waffen und Kriegsausrüstung. In diesem Rahmen entstand auch eine enge Verbindung zu Axel Oxenstierna, der De Geer in die schwedischen Adelskreise und die politische Schicht Schwedens einführte.

Sehr schnell begann Louis De Geer auch in Schweden in die Eisenproduktion zu investieren und die Verfahren zu erneuern, was ihm auch später die Bezeichnung „Vater der schwedischen Industrie“ brachte. Gustav II. Adolf versuchte dann De Geer mit Privilegien ganz nach Schweden zu locken, was ihm 1627 auch gelang, was sich für den Industriellen De Geer sehr lohnend zeigte, denn sehr bald übernahm er die königliche Gewehrfabrik, den Salzhandel, den Kupferhandel und hatte einen großen Einfluss auf die Eisengewinnung des Landes. De Geer wurde gewissermaßen sogar der Wirtschaftsminister des Königs.

Die Erfolgssage von Louis De Geer setzte auch unter der Vormundschaftsregierung von Königin Kristina fort, wobei der Industrielle neben seiner industriellen Tätigkeit auch sehr bald andere Einkommensquellen entdeckte, denn er gehört zu jenen Personen, die an der Schaffung von schwedischen Kolonien großes Interesse zeigten und in diesem Zusammenhang auch die erste schwedische Handelsgesellschaft initiierte, die sich mit dem Sklavenhandel in Afrika beschäftigte. De Geer war ein Mann, der es verstand seine politischen Beziehungen in jedem Punkt für seine persönlichen  finanziellen Interessen auszunutzen und hatte bereits bei seiner Ankunft im Land die Staatsbürgerschaft verliehen bekommen.


17. November 1924: Maj-Briht Bergström-Walan, die erste Sexologin Schwedens 
17. November 1971: 35 Jahre "Hem till byn" im schwedischen Fernsehen

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Samstag, 16. November 2013

Pehr Kalm, ein Apostel des Botanikers Carl von Linné

Als Pehr Kalm, der als einer der Apostel von Carl von Linné bezeichnet wird, am 16. November 1779 in Åbo (Turku), dem heutigen Finnland starb, hinterließ er nicht nur einen Botanischen Garten in Turku, sondern auch sehr umfassende Kenntnisse über die Vegetation Nordamerikas und Kanadas, da er der erste bedeutende Botaniker war, der, auf Empfehlung Linnés, die Natur im nördlichsten Teil des neuen Kontinents erforschte und diese Kenntnisse nach Europa brachte.

Pehr Kalm war nach der Flucht seiner Eltern aus Finnland im Ångermanland geboren, kam jedoch nach dem Frieden in Nystad im Jahre 1721 nach Vasa zurück und studierte anschließend in Åbo Naturwissenschaft. Durch seine Gönner Sten Carl Bielke konnte er in dieser Zeit Studienreisen nach Schweden machen und an der Universität Uppsala Carl von Linné kennenlernen, der ihn zu einem seiner Lehrlinge machte und ihn mit zu Studienreisen ins Västergötland und das Bohuslän nahm. Diese Verbindung zu Linné brachte ihm tiefgreifende Kenntnisse in Botanik und auch die Aufnahme in die Vetenskapsakademien im Jahre 1745.

Die Reise Pehr Kalms nach Nordamerika wurde von der Vetenskapsakademien finanziert und führte den Wissenschaftler im Herbst 1747 nach Philadelphia von wo es er zwei Jahre lang vor allem die Umgebung der Niagarafälle, die Blue Mountains und Kanada erforschte. Nach seiner Rückkehr nach Göteborg am 16. Mai 1751 beschrieb er seine Reise und seine Entdeckungen in den drei Bänden En resa til norra America, ein Standardwerk, das unmittelbar in zahlreiche andere Sprachen übersetzt wurde. Bei der Lektüre dieses Werkes entdeckt man sehr schnell, dass es der Vetenskapsakademien und Kalm im Grunde nicht auf den Umfang der neuen Entdeckungen ankam, sondern dass der Naturwissenschaftler nach Pflanzen suchen sollte, die von wirtschaftlichem Interesse für Schweden sein können.


16. November 1912: Volksbildung wird in Schweden zur Arbeiterbewegung 
16. November 1944: Expressen, die Zeitung gegen den Nationalsozialismus

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Freitag, 15. November 2013

Von Anni-Frid von Abba bis zur Prinzessin Reuss

Anni-Frid Lyngstad wurde am 15. November 1945 in der Nähe des norwegischen Narvik als sogenanntes tyskerunge geboren, da sie die Tochter einer norwegischen Mutter und eines deutschen Vaters war, der während des Krieges in Norwegen stationiert war. Da ihre Mutter jedoch starb als das Mädchen gerade einmal zwei Jahre alt war, wuchs sie bei ihrer Großmutter mütterlicherseits im schwedischen Torshälla bei Eskilstuna auf. Mit 13 begann Anni-Frid dann in Tanzbands zu singen, musste jedoch noch über ihr Alter lügen, da man hierzu bereits 16 sein musste.

Im Jahre 1967 nahm Anni-Frid Lyngstad dann mit En ledig dag bei einem Talentwettbewerb teil, den sie gewann. Da der erste Preis ein Auftritt in Hylands hörna war, wurde die Sängerin gewissermaßen über Nacht in ganz Schweden bekannt. Schon zwei Jahre später nahm Lyngstad dann mit Härlig är vår jord an der schwedischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil, kam dabei allerdings nur auf den vierten Platz. Als die Sängerin dann Benny Andersson traf, mit dem sie auch kurze Zeit verheiratet war, wurde sie ein Mitglied des Ensembles Fästfolket, das sich später in Abba verwandelte.

Unmittelbar nachdem Abba sich aufgelöst hatte, begann Anni-Frid Lyngstad eine Solokarriere, die sie 1982 mit Something's Going On einleitete. Ihre musikalische Karriere setzte bis Ende der 90er Jahre fort ohne dass Lyngstad dabei jedoch an die großen Erfolge Abbas anknüpfen konnte, denn ihr bekanntester Song blieb bis heute das Abba-Lied Fernando. Anni-Frid Lyngstad, die heute in Zermatt in der Schweiz wohnt, heiratete am 26. August 1992 in dritter Ehe den Prinzen Ruzzo Reuss von Plauen, wodurch sie offiziell den Titel Anni-Frid Prinzessin Reuss, Gräfin von Plauen erhielt. Ihr Ehemann starb jedoch bereits sieben Jahre nach der Ehe an Krebs.


15. November 1668: Göran Josuæ Adelcrantz und der Fall eines Hofarchitekt 
15. November 1776: Per Henrik Ling, der schwedische Vater der Gymnastik

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 14. November 2013

Die nordländische Modeschöpferin Paula Fahlander

Noch heute ist die am 9. März 1970 geborene Paula Fahlander nur in Schweden wirklich ein Begriff als Modedesignerin, obwohl ihre Firma Re-Cover bereits am 14. November 1994 in Luleå gegründet wurde und ihre Mode in mehreren ausgewählten Geschäften in Nordschweden verkauft wird, über Internet zu erhalten ist und sich ihr Design bedeutend von der üblichen Mode schwedischer Designer unterscheidet, denn die Modemacherin legt nicht nur Wert auf Design, sondern auch auf die praktische Anwendung.

Auch wenn die Mode von Paula Fahlander das Gefühl, das Klima und die Natur Norrbottens als die wichtigsten Elemente ihres Schaffens bezeichnet, so legt die Modedesignerin auch sehr großen Wert auf Eleganz und fordert von ihrer Kleidung, dass sie haltbar und robust ist und nicht zur Gruppe der Wegwerfmode gehört. Das Material, das sie verarbeitet kommt aus der Natur, wobei Paula sich natürlich auch von der Mode anderer Länder Ideen holt, diese jedoch immer in einen eigenen Stil des hohen Nordens verwandelt.

Im Laufe von 17 Jahren hat sich Paula Fahlander einen bedeutenden Namen in Nordschweden gemacht und ihr Unternehmen dehnt sich immer weiter aus. Re-Cover wurde, auch dank mehrerer Ausstellungen, ein Lebensstil, der sich in den letzten Jahren immer weiter nach Südschweden ausdehnt. Fahlander blieb allerdings nicht bei Modedesign stehen, sondern sie suchte auch nach einem Parfum, das an die nordschwedischen Wälder erinnert und ließ bei einem Schweizer Unternehmen eine Duftnote schaffen, die an die Allackerbeere, die nordschwedische Brombeere (Rubus arcticus) erinnert.


14. November 1907: Astrid Lindgren und ein erfundenes Schweden 
14. November 2004: Der Tag des Käsekuchen (Ostkakans dag) in Schweden

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Mittwoch, 13. November 2013

Die Entscheidung für den Europabeitritt in Schweden

Als die wahlberechtigte Bevölkerung Schwedens am 13. November 1994 durch einen ratgebenden Volksentscheid seine Meinung zu einem Beitritt des Landes in die Europäische Union ausdrücken durfte, stimmten 52,3 Prozent der Schweden für einen Beitritt und 46,8 Prozent dagegen. Wie wichtig die Bevölkerung diese Wahl nahm, zeigte sich auch der hohen Wahlbeteiligung, denn man zählte an den Urnen 83,3 Prozent der Wähler, was 6.510.055 Personen entspricht.

Der „Wahlkampf“ wurde indes nicht nur von den Politikern ausgetragen, die aus wirtschaftlichen Gründen so schnell wie möglich zu Europa gehören wollten, sondern es hatten sich auch zwei große Gruppen gebildet, die die Bevölkerung zu einem „JA“ oder einem „Nein“ beeinflussen wollten. Beide Gruppen erhielten von der Wirtschaft sehr hohe Zuschüsse, wobei die Gruppe der Europa-Gegner allerdings noch heute aktiv ist und auf den Austritt Schwedens aus Europa hinarbeitet, wenn auch mit weitaus geringeren finanziellen Mitteln als zu Beginn und bis Mitte der 90er Jahre und sich die andere Gruppe nach dem Volksentscheid auflöste.

Im Grunde war diese Volksumfrage jedoch überflüssig, denn bereits am 12. Dezember 1990 hatte das Parlament dem Beitritt zugestimmt, am 17. Mai 1991 hatte sich die Reichsbank der europäischen Valuta angeschlossen, am 1. Juli 1991 reicht der schwedische Ministerpräsident Ingvar Carlsson den Antrag in Europa ein und am 1. Oktober 1991 erklärte sein Nachfolger, Carl Bildt, dass Schweden in allen Punkten mit Europa zusammenarbeiten wird. Die Ursache dafür war eine bedeutende Regierungskrise, verbunden mit einer umfassenden Wirtschaftskrise. Um von allen Fehlentscheidungen der Regierung abzulenken, wurde die Europafrage als ideale Lösung in den Vordergrund gestellt. In der Tat wollte man jedoch verhindern, dass immer mehr Großunternehmen das Land verließen. Hätte das Volk mehrheitlich mit „Nein“ geantwortet, so hätte dies an der politischen Entscheidung absolut nichts geändert, da die Entscheidung längst vor dem Volksentscheid stand.


13. November 1872: Die größte Sturmflut der Geschichte Skånes
13. November 1931: Der Vatertag in Schweden 

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Dienstag, 12. November 2013

Cornelis Vreeswijk, eine musikalische schwedische Legende

Als Cornelis Vreeswijk am 12. November 1987 in Stockholm starb, wurde der Troubadour mit Carl Michael Bellman und Evert Taube verglichen und gehörte zu den bedeutendsten Musikern Schwedens, die das schwedische Chanson wieder populär gemacht hatten. Vreeswijk war ein schwedisches Symbol geworden, obwohl er nicht in Schweden geboren war und ihm, vermutlich wegen seiner Lebensführung, die Staatsbürgerschaft verweigert wurde. Nach dem ersten Abschlag hatte er allerdings auch kein zweites Mal danach angesucht.

Cornelis Vreeswijk war 1937 in Holland geboren worden und war mit 13 mit seinen Eltern nach Schweden gekommen. Seine Karriere begann dann in den 60er Jahren als Schauspieler, Autor von Liedern, Dichter und volkstümlicher Sänger, der weder mit Geld umgehen konnte, noch aber dem Alkohol widerstand. Auf Grund seiner Freigebigkeit und seinem teilweise sehr ausschweifenden Leben hatte der Pazifist Vreeswijk bei seinem Tod im Alter von 50 Jahren trotz verschiedenen Hilfen und Abbezahlungsplänen noch 700.000 Kronen Schulden beim Finanzamt.

Auch wenn Cornelis Vreeswijk bereits Anfang der 60er Jahre einen gewissen Ruf als Liedersänger in Stockholm hatte, so verdankte er seine Schallplatte und den folgenden Erfolg in gewisser Weise seinem Freund Fred Åkerström, der einige Lieder von Vreeswijk aufnehmen wollte. Da Åkerström kein Demoband hatte, nahm er seinen Freund mit ins Studio, der seine Lieder selbst vortrug. Das Ergebnis war, dass anschließend nicht Åkerström die Lieder interpretierte, sondern der Produzent diese mit Cornelis Vreeswijk aufnahm. Bereits 1964 erschien dann das erste Album des Sängers mit dem Titel Ballader och oförskämtheter mit der Balladen om Fredrik Åkare und zwei Jahre später nahm der Sänger ein Album mit den Erfolgshit Cecilia Lind auf. Um diese Zeit begann der Musiker auch zahlreiche Schlager für andere schwedische Sänger zu schreiben, unter anderem für Monica Zetterlund, Siw Malmkvist und Anna-Lena Löfgren.


12. November 1921: Lars Gyllensten, ein schwarzes Schaf der Svenska Akademien 
12. November 1965: Filippa K wird zum Modeimperium in Schweden

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Der Botanaische Garten in Göteborg

Montag, 11. November 2013

Anton Nilson, ein Held als Verbrecher

Anton Nilson, in den Registern als Anton Nilsson aufgeführt, wurde am 11. November 1887 geboren und gehört zu den Legenden der sozialistischen und sozialdemokratischen Bewegung Schwedens, die zu Beginn mit aller Macht für die Rechte der Arbeiter kämpften, auch wenn es in diesem Fall einen Toten und mehrere Verletzte gab. Nilson war daher für die gewerkschaftlich engagierten Arbeiter ein Idol und für die Arbeitgeber und die Regierung ein gefährlicher Verbrecher.

Im Sommer 1908 streikten die Hafenarbeiter in Malmö für bessere Arbeitsbedingungen, was zu jener Zeit als gesetzeswidrig betrachtet wurde. Die Arbeitgeber riefen daher die Polizei und das Militär zu Hilfe, die für die Sicherheit der englischen Streikbrecher sorgen sollten. Die Malmöer Arbeiter sahen dies als Provokation an, aber nur wenige wagten es konkret dagegen vorzugehen. Anton Nilson, der damals Mitglied der Jungsozialisten war, war einer der wenigen, die sich von Polizei und Militär nicht abschrecken ließen, sondern er ruderte eines Nachts mit einer selbstgebauten Bombe zur Amalthea, auf der die Streikbrecher untergebracht waren, und sprengte das Schiff in die Luft. Da es dabei einen Toten und 23 Verletzte gab und die Gerichte ein Zeichen setzen wollten, wurde Nilson zum Tode verurteilt, was jedoch später in eine lebenslanges Zuchthausstrafe verwandelt wurde.

Mit der steigenden Bedeutung der Arbeiterbewegung Schwedens forderten dann jedoch sehr bald große Massen an Arbeitern die Freilassung von Anton Nilson und nicht nur in Schweden gingen dafür Arbeiter auf die Straße und wurden 130.000 Unterschriften für die Freilassung des Agitators gesammelt, sondern unter Joe Hill nahm die Angelegenheit eine internationale Dimension an. Nilson wurde für die Arbeiter ein Nationalheld. Erst als Schweden dann mit Edén-Branting eine neue und arbeiterfreundlichere Regierung erhielt, wurde Anton Nilson dann 1917 freigelassen, was letztendlich auch die Unruhen der Arbeiter dieser Zeit etwas dämpfte.


11. November 1882: Gustav VI. Adolf, der König mit Interesse für Archäologie 
11. November 2008: Der Tag der Schokolade (Chokladens Dag) in Schweden

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Sonntag, 10. November 2013

Katarina Vasa und der Übergang in ein neues Königsgeschlecht

Katarina Vasa, genauer genommen Prinzessin Katarina Karlsdotter Vasa, wurde am 10. November 1584 im Nyköpingshus als Tochter des künftigen Königs Karl IX. und dessen Frau, Maria von Pfalz, geboren und leitete, da ihr Sohn dem herrschenden König auf den Thron folgte, den Übergang des Vasageschlechts zum Pfälzischen Geschlecht  ein. Mit diesem Ereignis endete die Linie Vasas innerhalb der schwedischen Monarchie.

Die Ehe zwischen Katarina Vasa und dem armen zum Protestantismus übergetretenen Johann Casimir zu Pfalz wurde von der Witwenkönigin Kristina mit in die Wege geleitet und war im Grund eine rein politische Entscheidung. Als die Ehe am 11. Juni 1615 in Stockholm geschlossen wurde, blieb das junge Paar noch einige Jahre lang in Schweden damit Katarina ihre Finanzlage regeln konnte, denn sie hatte um diese Zeit enorme Forderungen an den schwedischen Staat, der um diese Zeit jedoch in einer finanziellen Krise steckte. Erst 1618 erfolgte dann der Umzug ins Elsass und 1919 wurde unter ihrer Leitung das Schloss Katharinenburg bei Kleeburg erbaut.

Bereits 1620 musste Katarina Vasa mit ihrem Ehemann wegen des 30-jährigen Krieges nach Straßburg fliehen und 1622 bat der schwedische König Gustav II. Adolf, der Bruder Katarinas, die Familie nach Schweden zurückzukehren. Die Ursache war vor allem, dass der König keine Kinder hatte und nun nach einem Thronfolger suchte. Als erstes Geschenk nach der Ankunft in Schweden erhielt Katarina vom König das Schloss Stegeborg. Auch wenn der Umzug nach Schweden für Katarina Vasa bedeutende Vorteile mit sich brachte, so war ihr Ehemann nicht sehr gerne gesehen und war zahllosen Intrigen ausgesetzt, zumal er rangmäßig weit unter Katarina stand, und zudem versuchte innerhalb der schwedischen Politik Einfluss zu gewinnen.


10. November: Die Feier des Martinstags (Mårtensafton) in Schweden
10. November 1835: Anders Ljungstedt, ein Leben in der Fremde 

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Samstag, 9. November 2013

Ingvar Carlsson wird dreimal schwedischer Ministerpräsident

Ingvar Carlsson wurde am 9. November 1934 in Borås geboren und hatte sich bereits sehr früh für eine politische Karriere entschieden, denn als Jugendlicher wurde Mitglied des sozialdemokratischen Jugendverbands SSU und 1958 beende er an der Universität Lund seit politologisches Studium mit einem Magister. Unmittelbar danach wurde er von Ministerpräsident Tage Erlander als Staatssekretär eingestellt und nach einem einjährigen Studium an der Northwestern University in Evanstan wurde Carlsson erst Vorsitzender der SSU und 1965 auch in das schwedische Parlament gewählt.

Ab 1969 bis zum Tod von Olof Palme im Jahre 1986 hatte Ingvar Carlsson mehrer Ministerposten und nach dem Mord galt er unmittelbar als zukünftiger Ministerpräsident Schwedens. Carlsson übernahm gleichzeitig die Parteiführung der Sozialdemokraten und erreichte es in kurzer Zeit die Staatsfinanzen zu sanieren und damit die Arbeitslosigkeit in Schweden nahezu vollständig abzubauen. Den Erfolg erzielte der Ministerpräsident vor allem durch neue Steuergesetze, was sich später allerdings, zumindest teilweise, als Fehler herausstellte.

Mit der Unterstützung der Linken und jener der Centerpartiet (Zentrumspartei) wurde Ingvar Carlsson bei den darauf folgenden Wahlen erneut zum Ministerpräsident gewählt. Auf Grund der schlechten ökonomischen Lage Schwedens zu Beginn der 90er Jahre musste er das Amt jedoch bereits 1991 an Carl Bildt abgeben. Da jedoch die Moderaterna die Folgen der Krise ebenfalls nicht in den Griff bekamen, wurde 1994 Carlsson erneut an die Spitze des schwedischen Staates gewählt, in der Hoffnung, dass dieser, vor allem über den Finanzminister Göran Persson, die Staatsfinanzen erneut sanieren würde. Steuererhöhungen und eine arbeitnehmerfeindlich Politik zwangen ihn dann jedoch bereits im August 1995 zum Rücktritt als Ministerpräsident und als Vorsitzender der Partei. Dies bedeutete allerdings nicht, dass er sich ganz aus der Politik zurückzog, denn noch heute arbeitet Carlsson politisch im Hintergrund weiterhin aktiv.


9. November 1603: Karl IX. gründet einen Vorläufer von Göteborg 
9. November 1876: Farbenblinder Lokführer veranlasst neues Gesetz

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Freitag, 8. November 2013

Åke Göransson erkennt seine eigenen Gemälde nicht

Åke Göransson starb am 8. November 1942 im Alter von 40 Jahren in der Psychiatrie in Göteborg an Tuberkulose. Der Maler war in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und zeigte sehr früh ein Nervenleiden, das jedoch erst in den 30er Jahren als Schizophrenie diagnostiziert wurde. Bis heute ist über Göransson nur sehr wenig bekannt, da er jahrelang isoliert lebte und sich in die Malerei geflüchtet hatte. Erst ein Jahr vor seinem Tod wurde die Größe dieses Malers entdeckt, der heute zu den wichtigsten Vertretern der Göteborgskoloristen gehört.

Auch wenn Åke Göransson ab 1924 die Kunsthochschule Valand in Göteborg besuchte, so hatte er sich bereits seit seiner frühen Jugend mit Farben und Kunst beschäftigt, auch wenn er wenig Zeit dazu fand, da er sich den Lebensunterhalt erst als Friseurhilfe und später als Friseur verdienen musste. Ab 1920 lernte der Künstler im Fernstudium dann Zeichnen und Malen. Auch Valand konnte Göransson nur sehr eingeschränkt besuchen, da sein Beruf sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Bedeutend für seine Entwicklung war jedoch, dass er dort Künstler wie Ivan Ivarson und Inge Schiöler kennenlernte und dabei den Weg zu den Koloristen fand.

Bereits 1928 beendete Åke Göransson sein Kunststudium auf Grund seiner psychischen Probleme und ab 1930 isolierte er sich vollkommen von der Umwelt und blieb ausschließlich in der Wohnung seiner Mutter im Göteborger Stadtteil Landala. In den Folgejahren schuf der Maler etwa 50 Bilder, wobei er sich auf Stillleben, Selbstporträts und Aussichten aus dem Fenster beschränkte. Durch Zufall entdeckte Arne Stubelius dann im Jahre 1940 die achtlos zusammengerollten Werke des Künstler in der Wohnung der Mutter, was ein Jahr später zur ersten Ausstellung von Åke Göransson führte. Als der Künstler, gemeinsam mit seiner Mutter und einer Krankenschwester der Psychiatrie diese Ausstellung besuchen durfte, meinte er „Dieser Göransson war wirklich ein guter Maler, aber was wurde aus ihm?“. Der Künstler hatte seine eigenen Werke nicht wiedererkannt.


8. November 1622: Karl X. Gustav, der deutsch-freundlichste König Schwedens 
8. November 1903: Die Teilnehmer der schwedischen Antarktisexpedition werden gerettet

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Donnerstag, 7. November 2013

Johan Ramstedt, eine Notlösung als Ministerpräsident

Johan Ramstedt wurde am 7. November 1852 in einer sehr wohlhabenden Familie in Stockholm geboren und begann im Jahre 1869 ein Studium an der Universität Uppsala, das er mit dem Kanzleiexamen abschloss, die Voraussetzung um damals in den gehobenen Staatsdienst einzutreten. Nach einigen Jahren am Landgericht wechselte Ramstedt 1876 in die politische Laufbahn über und wurde bereits am 5. Juli 1902 beratender Stadtrat und Außenminister unter dem Ministerpräsidenten Erik Gustaf Boström.

Als denn Boström im April 1905 sein Abschiedsgesuch einreichte, da er sich nicht in der Lage sah die Unionsprobleme mit Norwegen zu klären, schien auch die Karriere von Johan Ramstedt zu Ende. Als jedoch Kronprinz Gustav, der spätere König Gustav V., unter den Spitzenpolitikern Schwedens niemanden fand, der bereits war in dieser schwierigen Phase Ministerpräsident zu werden, tauchte der Name Ramstedt wieder auf, der in seiner etwas schwierigen Position nicht nein sagen konnte.

Gewissermaßen aus einer Notlage heraus wurde daher Johan Ramstedt am 13. April 1905 zum Ministerpräsident Schwedens ernannt. Auch wenn seine Kenntnisse über die schwedisch-norwegische Unionskrise ein Vorteil waren, so war er als konservativer Politiker sehr wenig geeignet das Eis zwischen den beiden Ländern zu brechen, zumal Ramstedt bei seinen Vorschlägen von den Vorrechten des mächtigen Schwedens ausging, was in Norwegen zu starker Kritik führte. Nach der Auflösung der schwedisch-norwegischen Union verlor Ramstedt dann am 2. August des gleichen Jahres auch sein Amt als Ministerpräsident, blieb anschließend jedoch im Staatsdienst um es dort noch bis zum Oberstadthalter zu schaffen.


7. November 1929: Erik-Gunnar Eriksson und Hoppets Stjärna 
7. November 1938: Der Tag des Kladdkaka in Schweden

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Mittwoch, 6. November 2013

Der schwedische Architekt Carl Nyrén

Als der schwedische Architekt Carl Nyrén am 6. November 2011 in Stockholm starb, verschwand zwar einer der größten modernen Architekten Schwedens, nicht jedoch sein Architekturbüro, das von seinen früheren Angestellten übernommen worden war. Nyrén war 1967 der erste Architekt, der den damals neu gestifteten Träpriset (Holzpreis) erhielt, einen der zahlreichen Preise mit denen seine Arbeiten ausgezeichnet wurden. 1985 wurde der Architekt auch zum Ehrendoktor der Kungliga Tekniska högskolan in Stockholm ernannt.

Carl Nyrén war gewissermaßen mit der Bautätigkeit aufgewachsen, da sein Vater Teilhaber an einem holzverarbeitenden Unternehmen war. Seine Ausbildung zum Architekten schloss er 1942 an der Königlichen Technischen Hochschule ab, der eine zweijährige Anstellung beim Seefahrtsamt und vier Jahre beim Architekten Paul Hedqvist folgten. Aber da das Ziel Nyréns ein eigenes Architekturbüro war, gründete er 1948 das Nyréns Arkitektkontor in Stockholm, das sich vor allem auf öffentliche Bauten und Kirchen spezialisierte.

Das bekannteste, wenn auch nicht ausdrucksstärkste, Bauwerk von Carl Nyrén ist die Västerortskyrkan in Vällingby, die Le Corbusier als eine der drei schönsten Kirchen weltweit bezeichnete. Zweifellos hat jedoch bereits dieses Gebäude aus dem Jahre 1956 alle Zeichen, die typisch für die Architektur Nyréns sind, denn alle seine Gebäude zeichnen sich durch einen klaren und einfachen Stil aus bei denen Beton, Verputz und Holz sehr wichtig sind, abgesehen von den Fenstern, denn für Carl Nyrén war der Lichteinfluss im Raum eines der wichtigsten Elemente, wobei er den Fenstern oft ein sehr eigenwilliges und charakteristisches Aussehen gab, da der Architekt Design mit der Lichteinstrahlung verknüpfen wollte.


6. November 1907: Gustav Jonsson und das Kinderdorf Skå 
6. November 1964: Hans von Euler-Chelpin erhält den Nobelpreis in Chemie

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Der Botanaische Garten in Göteborg

Dienstag, 5. November 2013

Die schwedische Kinderhilfsorganisation Rädda Barnen

Während die Kinderhilfsorganisation Save the Children bereits am 29. Mai 1919 von Eglantyne Jebb gegründet wurde, entstand die schwedische Organisation Rädda Barnen erst am 5. November 1919 unter der Initiative von Elin Wägner, Ellen Palmstierna und Gerda Marcus, wobei man in Schweden um diese Zeit vor allem an die notleidenden Kinder dachte, die nach dem Ersten Weltkrieg in extremer Armut lebten. Die internationale Ausrichtung begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als der Informationsfluss besser lief und allgemein bekannt wurde, dass Kinder in sehr vielen Ländern unter einer sehr großen Not litten.

In den 70er Jahren kam dann die große Änderung für Rädda Barnen, die sich in diesem Jahrzehnt in eine internationale Hilfsorganisation verwandelte. Da man nun davon ausging, dass Kinder in der Dritten Welt weitaus mehr Hunger leiden als in Schweden, gingen die Gelder ab diesem Zeitpunkt überwiegend in Entwicklungsländer, auch wenn es noch Jahre dauern sollte bis dort eine sinnvolle Struktur aufgebaut werden konnte, die auch garantierte, dass die Summen wirklich nur Kindern zu Gute kamen und nicht Kriege damit finanziert wurden.

Die zweite Wende für Rädda Barnen kam dann im Jahre 1989, als die UN die Konvention zum Recht der Kinder unterzeichnete, denn ab den 90er Jahren kämpfte die Organisation Rädda Barnen dann, gemeinsam mit 26 weiteren nationalen Organisation, die das gleiche Ziel vertreten, vor allem für die Rechte der Kinder und arbeitet sehr eng mit der UN zusammen. In Schweden selbst setzt sich Rädda Barnen in den letzten Jahren verstärkt für die Rechte von einsam kommenden Flüchtlingskindern ein, die oft Opfer von Kriminellen werden und auch von Regierungsseite mit großem Misstrauen behandelt und betrachtet werden.


5. November 1829: Die Technische Hochschule Chalmers in Göteborg 
5. November 1932: Sonora, das schwedische Label für Schallplatten

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Montag, 4. November 2013

Die schwedische Opernsängerin Malena Ernman

Malena Ernman wurde am 4. November 1970 unter dem Namen Sara Magdalena Ernman geboren und gilt wegen ihrem enormen Stimmumfang als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen Schwedens, auch wenn ihr enormer internationaler Durchbruch erst nach ihrer Teilnahme am Eurovision Song Contest, einem Pop-Ereignis, stattfand, als sie mit ihrem Song La Voix Oper und Pop vermischte und damit bei der schwedischen Vorausscheidung alle Konkurrenten hinter ich ließ. Durch einen 21. Platz bei der Endausscheidung konnte die Sängerin allerdings das internationale Publikum und die Jury nicht überzeugen konnte.

Ihre Ausbildung zur Opernsängerin (Mezzosopran) erhielt Malena Ernman in der Königlichen Musikhochschule in Stockholm, dem Konservatorium im französischen Orléans und der Opernhochschule in Stockholm. Der Durchbruch kam für Malena Ernman im Jahre 1999, als sie mit Aggrippina von Händel in Brüssel und Paris auf der Bühne stand. Diesem Auftritt folgten Festivals in Nancy und Salzburg, mehrere Engagement an der Staatsoper in Berlin, aber auch in Wien, Paris und Amsterdam, mit dem Ergebnis, dass sie an der Stockholmer Oper seither nahezu nur noch Gast ist.

Neben ihren Auftritten an den Opernhäusern Europas gibt Malena Ernman seit 1999 auch sehr häufig Konzerte zwischen Tokyo, Rom, Paris und Los Angeles, die alle vor ausverkauften Bühnen stattfinden. Einer der bekanntesten Auftritte als Konzertsängerin geht auf den 18. Juni 2010 zurück, als sie Min plats på jorden für Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel am Hochzeitskonzert vortrug. Malena Ernman, die in den letzten Jahren auch häufiger Gast im schwedischen Fernsehen war, gehört dem Aufsichtsrat der Folkoperan an, ist seit 2011 schwedische Hofsängerin und seit 2006 Mitglied der Kungliga Musikaliska Akademien.


4. November 1842: Olof Arborelius und die Landschaft Dalarnas 
4. November 1954: Stig Dagerman, der depressive Schriftsteller Schwedens

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