Samstag, 10. November 2012

Die Feier des Martinstags (Mårtensafton) in Schweden

Wenn man in der schwedischen Geschichte zurückgeht, so war der Martinstag (Mårtensmässan) am 11. November einst ein Feiertag, aber, wie üblich, so feierte man das Fest als solches mit einem Essen am Vorabend, also am Mårtensafton, dem 10. November eines Jahres. Schon immer gehörte zum Martinstag auch in Schweden eine Gans, auch wenn dieser Brauch nicht nur mit den Gänsen des heiligen Martin zusammenhingen, sonder auch damit, dass die Gänsehaltung im Winter sehr schwierig wurde und die 40-tägige Fastenzeit vor Weihnachten begann, man also noch einmal so richtig essen wollte.

Warum man ausgerechnet Gänse mit dem Martinstag verbindet, baut auf mehrere Legenden, die die katholische Kirche um den heiligen Martin von Tours geschaffen hat. Nach einer der Legenden soll der Heilige Martin zum Bischof von Tours ernannt werden, was diesem wenig zusagte, da es ihm in der Gegend des heutigen Ungarn sehr gut gefiel. Um der Ernennung zu entgehen, versteckte sich Martin bei den Gänsen, die jedoch so zu schnattern anfingen, dass er nahezu unmittelbar gefunden wurde und daher nach Tours musste. Da die Gänse den Heiligen verraten haben, werden sie zur Strafe dann jeweils am Jahrestag des Ereignisses (11. November 371) gegessen.

Etwas nüchterner ist natürlich die Aussage, dass früher an diesem Tag die Steuern fällig wurden, die auch in Form von Lebensmitteln, also auch in Form von Gänsen, bezahlt werden konnten. Diese Gänse wurden von den Steuereintreibern bei den Reichen des Landes gegen Münzen eingetauscht, was dazu führte, dass es an diesem Tag bei fast allen Bürgern des Landes Gans gab. Gänse waren gerade im November eine übliche Art der Steuerbezahlung, da Getreide seltener wurde und die Bauern daher ohnehin Probleme hatten ihre Gänse durch den schwedischen Winter zu bringen.


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Copyright: Herbert Kårlin

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