Montag, 6. Mai 2013

Sif Ruud, noch mit 85 auf der Bühne des Dramaten

Sif Ruud wurde am 6. Mai 1916 in Stockholm geboren und wuchs ohne ihren Vater auf, da dieser noch vor ihrer Geburt starb. Der Stiefvater, den sie mit sechs Jahren bekam, spielte dann auch kaum eine Rolle, denn dieser verschleuderte lediglich das Geld der Mutter, so dass es bald ebenfalls zur Trennung kam, nur mit dem Nachteil, dass ihre Mutter nun auch mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte und das Mädchen unter ärmlichen Umständen aufwachsen musste.

Als Sif Ruud dann 17 wurde, entschied sie sich Schauspielerin zu werden und wurde bei Karin Alexandersson Schülerin, einer Ausbildung, die sie mit ihrer Arbeit als Büroangestellte finanzierte. Ein Jahr später wurde Ruud dann bei der Ausbildung im Dramaten angenommen, die die Schauspielerin 1937 mit ihrem Examen beendete. Ihr erstes Engagement führte sie dann an das Stadttheater in Helsingborg, wo sie jedoch nur drei Jahre lang blieb, da sie zurück nach Stockholm wollte. Ruud spielte in der schwedischen Hauptstadt an verschiedenen Theatern und es sollte noch bis 1951 dauern, bis sie am Dramaten als Lehrerin angestellt wurde und zwei Jahre später auch als Schauspielerin.

Sif Ruud suchte immer neue Herausforderungen und gehörte zu jenen schwedischen Schauspielerinnen, die unermüdlich schienen, da sie auch während der Sommerpausen unzählige Rollen annahm, an zahlreichen Hörspielen mitwirkte und in nahezu 100 Filmen mitspielte. Ihre letzte Rolle übernahm Sif Ruud am Dramaten im Alter von 85 Jahren, als sie in Karl Gerhards Det rara gamla paret auf die Bühne trat. Fünf Jahre vorher hatte sie als Alma auch noch im schwedischen Film Att stjäla en tjuv eine tragende Rolle gespielt. Nach ihrem Rückzug von der Bühne hatte Ruud dann noch zehn Jahre ihre Rente zu genießen.


6. Mai 1901: August Strindberg und Harriet Bosse
6. Mai 1987: Wann ist ein Mensch in Schweden tot?

Copyright: Herbert Kårlin

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