Montag, 24. August 2015

Die Gärten von Jonsered bei Göteborg

Jonsered gehörte ab 1833 in nahezu seiner gesamten Größe dem schottischen Geschäftsmann William Gibson, der daraus ein Industriegebiet machte und den Ort Mitte 1860 wegen seiner Produkte aus Holz in nahezu ganz Schweden bekannt machte. Mit dem Niedergang der Industrie im 20. Jahrhundert geriet Jonsered nahezu ins Vergessen und aus der Glanzzeit des Ortes zeugte heute nur noch das Herrschaftshaus, das Gibson einst von den herrlichsten Gärten umrahmen ließ. Im Jahre 2010 entstand dann, in Zusammenarbeit mit der Universität Göteborg und der Trädgårdsföreningen der Gedanke diese Gärten, auf Basis alter Fotos und Zeichnungen, wieder zum Leben zu erwecken und aus einem vollkommen verwilderten Garten ein Paradies zu schaffen

Am 24. August 2014 war dann der große Tag gekommen und die neu entstandenen Gärten von Jonsered konnten während ihrer Einweihung erstmals wieder von der Allgemeinheit besucht werden. Das Ziel der Gärten war jedoch nicht nur ein Stück Vergangenheit neu erwachen zu lassen, sondern ein Ausflugsgebiet für die Bewohner des nahen Göteborg zu schaffen, denn die Gärten sollten, wie bereits unter der Zeit Gibsons, grundsätzlich für alle Besucher offen stehen, obwohl dies leider auch schon zu mutwilligen Zerstörungen führte. Für die Pflege der Gärten werden vor allem Personen beschäftigt, die auf diese Weise einen Weg zurück ins Berufsleben finden sollen.

Die Gärten von Jonsered sind in vier verschieden Gebiete eingeteilt, die im Grunde alle eine andere Schicht an Besuchern anziehen, denn zum einen gibt es natürlich den Rosengarten nach englischem Modell in dem man auch einige historische Rosenarten entdecken kann. Es folgt der Küchengarten mit seinen modernen Gewürzpflanzen und Kräutern, die von sehr vielen kaum noch bekannten Arten begleitet werden. Anschließend kommt der Stilgarten, der vor allem zeigt auf welche Weise früher ein Garten angelegt wurde in dem man seine Spaziergänge machte und die klaren Formen der Gewächse bewunderte. Und letztendlich findet man auch einen künstlerischen Teil, einen Garten, der jedes Jahr von einem anderen Gartenkünstler geschaffen wird und zeigt, dass ein Garten nicht nur praktisch sein muss, sondern auch ein Kunstwerk sein kann.


24. August 1895: Der schwedische Architekt Curt Björklund
24. August 1901: Carl Ludvig Granlund, der letzte Wegelagerer Schwedens
24. August 1901: Der schwedische Künstler Gunnar G:son Wennerberg
24. August 1905: Sven Stolpe, der katholische Schriftsteller Schwedens
24. August 1923: Bo Setterlind, das religiöse Erwachen in der Romantik
24. August 2003: Carolina Klüft gewinnt Gold beim Siebenkampf

Copyright: Herbert Kårlin

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