Donnerstag, 28. Februar 2019

Die Schlacht bei Helsingborg als Sieg gegen Dänemark

Seit dem Frieden von Roskilde im Jahr 1658 wollte Dänemark ihre einstigen Besitztümer im Süden Schwedens zurückerobern, und nachdem bereits mehrere Versuche gescheitert waren, sah der König Dänemarks im Jahr 1710 seine große Chance, denn Schweden hatte im vorhergehenden Jahr beim Krieg gegen Russland in Poltawa sehr große Verluste erlitten und war nun auf keinen weiteren Krieg vorbereitet. Dänemark bereitete daher eine Invasion Südschwedens vor und hatte den Plan mit über 14.000 Soldaten den Teil Schwedens zurückzuerobern, der die Stadt Kopenhagen wieder in die Mitte des Reiches versetzen sollte.

Ende des Jahres 1709 legten die dänischen Schiffe daher an der schwedischen Küste an und begann mit der Invasion Schonens. Wie zu erwarten war, mussten sich die schwedischen Truppen unmittelbar zurückziehen und Generalleutnant Jørgen Rantzau machte sich auf den Weg nach Karlskrona, wo die Flotte der Schweden lag. Womit  Rantzau nicht gerechnet hatte, war, dass im Småland bereits neue Truppen ausgebildet wurden und Magnus Stenbock, der Gouverneur Schonens, sich nicht wirklich zurückgezogen hatte, sondern den dringend benötigten Nachwuchs holte und dann mit neuer Stärke den Kampf gegen Dänemark aufnahm. Die dänischen Soldaten erreichten daher nie Karlskrona, sondern wurden bis Helsingborg zurückgedrängt.

Am 28. Februar 1710 (schwedischer Kalender) kam es dann gegen die Mittagszeit zum entscheidenden Kampf zwischen Schweden und Dänemark. Da sich der schwedische Befehlshaber gut auf diese Schlacht vorbereitet hatte, der dänische jedoch die Lage falsch eingeschätzt hatte, war der Kampf bald zu Gunsten der Schweden entschieden und die Dänen hatten nach wenigen Stunden die Hälfte ihrer Soldaten verloren. Das restliche dänische Militär zog sich vorerst in die Stadt Helsingborg zurück, aber am 5. März hatte dann auch der letzte dänische Soldat Schweden verlassen. Diese Schlacht bei Helsingborg gilt als der letzte große Versuch Dänemarks Südschweden zurückzuerobern, auch wenn dieser Plan als solches um diese Zeit noch nicht aufgegeben wurde.


28. Februar 1819: Sophia Isberg, als Künstlerin bekannt als Jungfru Isberg
28. Februar 1858: Tore Svennberg, Schauspieler und Theaterdirektor
28. Februar 1912: Prinz Bertil, nahezu an der Spitze Schwedens
28. Februar 1924: Hanna Ouchterlony und die schwedische Heilsarmee
28. Februar 1960: Der schwedische Künstler Sigfrid Ullman
28. Februar 1962: Die schwedische Künstlerin Karin Mamma Andersson
28. Februar 1964: Lotta Lotass und die poetische Prosa des Surrealismus
28. Februar 1966: Schamyl Bauman, Filmproduzent, Regisseur und Drehbuchautor
28. Februar 1986: Der Mord des Ministerpräsidenten Olof Palme 

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 27. Februar 2019

Der Reichsantiquar und Historiker Johan Gustaf Liljegren

Johan Gustaf Liljegren wurde am 27. Februar 1791 als Sohn eines Gutsbesitzers in Fryele im Småland geboren und schrieb sich 1811, nach seinem Schulgang in Växjö, an der Universität Lund ein um dort Philosophie zu studieren. Liljegren begann 1818 an der Königlichen Bibliothek zu arbeiten und machte dann im Laufe der Jahre als Amtsmann eine Karriere, die ihn 1835 bis zum Reichsrat des Reichsarchivs führte. Liljegren zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er Archive organisierte und sich in diesem Rahmen auf historische Dokumente stützte, die auch die Basis für einige seiner Veröffentlichungen wurden.

Johan Gustaf Liljegren, der ab 1826 als Reichsantiquar tätig war, veröffentlichte 1829 sein erstes Werk, das Svensk Diplomatarium, eine Sammlung mittelalterlicher Texte, die bis heute eine bedeutende Rolle in der Geschichtsforschung spielen, da Liljegren auf die chronologische Ordnung der Dokumente größten Wert legte. Im gleichen Stil veröffentlichte Liljegren 1832 eine Runenlehre und ein Jahr später das Werk Run-urkunder, in dem alle damals bekannten nordischen Runeninschriften aufgenommen wurden, ein Werk, das geradezu als die Bibel der Runeninschriften gelten kann, auch wenn das Werk nicht vollständig ist und einige der genannten Runeninschriften mittlerweile verloren gingen.

Auch wenn Johan Gustaf Liljegren eine immense schriftliche Inventurarbeit leistete und auch archäologische Ausgrabungen in Birka und Visby in die Wege leitete, so blieben seine Verdienste innerhalb der Geschichtswissenschaft und Archäologie beschränkt, denn Liljegren konnte schriftliches Material sammeln und einordnen, aber er war nicht in der Lage Fundstücke in der gleichen Weise zu präsentieren und zu dokumentieren, und er war, trotz seines hohen Amtes, nicht in der Lage die ausgearbeiteten Texte und Dokumente in verständlicher Form zu präsentieren. Alle Schriftstücke Liljegrens, der am 2. Juni 1837 in Stockholm starb, mussten von Helfern umgeschrieben werden, was zu jener Zeit extrem ungewöhnlich war.


27. Februar 1477: Der schwedische Erzbischof Jakob Ulvsson
27. Februar 1705: Der schwedische Naturwissenschaftler Peter Artedi
27. Fabruar 1793: Elise Frösslind, Opernsängerin und Schauspielerin
27. Februar 1862: Die schwedische Textilkünstlerin Agnes Branting
27. Februar 1869: Der Göta Kanal, vom Lastverkehr zum Tourismus
27. Februar 1921: Willy Kyrklund und die existentielle philosophische Literatur Schwedens
27. Februar 1953: Gustaf Hellström und das gesellschaftliche Leben in Kristianstad
27. Februar 1974: Der König Schwedens wird politisch entmachtet
27. Februar 1981: Die Eisenhütte Domnarvet bei Borlänge in der Krise
27. Februar 1984: Die schwedische Fußballspielerin Lotta Schelin 

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 26. Februar 2019

Der finnlandschwedische Künstler Hjalmar Grahn

Hjalmar Grahn kam am 20. Juli 1882 als Sohn eines Apothekers und Politikers im finnischen Kotka zur Welt. Grahn bereitete sich nach seiner Hochschulreife erst sieben Jahre lang auf das Lehramt vor, wechselte dann zum Ingenieurstudium, um sich letztendlich für die Kunst zu entscheiden und am Ateneum in Helsingfors (Helsinki) ein Kunststudium zu beginnen. Bereits nach einem Jahr am Ateneum ging Grahn an die Académie Colarossi in Paris um sich dort weitere zwei Jahre dem Kunststudium zu widmen. Nach seiner Rückkehr nach Finnland entschied sich Grahn 1913 nach Südamerika auszuwanderen, arbeite dort ein Jahr lang als Schafherde, verdiente anschließend sein Geld als Maler in Punta Arenas und ging 1917 schließlich nach Stockholm, wo er sich permanent niederließ.

In Stockholm begann Hjalmar Grahn vor allem die dunstige Atmosphäre der Stadt in den Morgenstunden und bei schlechtem Wetter einzufangen, was ihm 1918 bei einer ersten Ausstellung in der Galerie Ny Konst die Gunst der Kritiker brachte. Aber erst nach einigen weiteren Ausstellungen und seine Mitgliedschaft in der 1932 gegründeten Künstlervereinigung Färg och Form brachte Grahn dann wirklich den Durchbruch als Künstler, der in wenigen Jahren auch gelernt hatte die Farben bei der Gestaltung seiner Gemälde zur Perfektion zu meistern und einen persönlichen Stil zu entwickeln, der jenem der Koloristen sehr nahe kam.

Hjalmar Grahn wird heute als einer der bedeutendsten Stockholm-Schilderer betrachtet, auch wenn der Künstler, der vor allem mit Öl und Pastellfarbe arbeitete, auch Landschaften der Stockholmer Schären, Portraits und Stillleben malte. 1944 wurde Grahn als Mitglied in die Kunstakademie gewählt, was gewissermaßen auch mit einem Umbruch seines Schaffens verbunden wird, denn Grahn, der am 26. Februar 1949 in Stockholm starb, malte während der letzten drei Jahre seines Lebens insbesondere Naturimpressionen der Schären und Blumensteilleben. Seine Werke findet man in mehreren Museen Schwedens, unter anderem auch im Moderna Museet in Stockholm.<


26. Februar 1416: Christoph von Bayern wird König in Schweden
26. Februar 1533: König Erik XIV, der Nachfolger von Gustav Vasa 
26. Februar 1658: Der Frieden von Roskilde und das heutige Schweden 
26. Februar 1729: Anders Chydenius, ein Kämpfer für die Freiheit
26. Februar 1739: Göran Josuæ Adelcrantz und der Fall eines Hofarchitekt 
26. Februar 1814: Johan Tobias Sergel, Ritter des Vasaorden
26. Februar 1861: Die schwedische Künstlerin Fanny Brate
26. Februar 1880: Karin Smirnoff, die unbekannte Tochter Strindbergs
26. Februar 1889: Wilhelm Erik Svedelius, der erste Staatswissenschaftler Schwedens
26. Februar 1940: Die Schriftstellerin Agneta Pleijel

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 25. Februar 2019

Johan Zacharias Blackstadius, Künstler und Graphiker

Johan Zacharias Blackstadius kam am 14. März 1816 als Sohn eines Seekapitäns in Falkenberg im Halland zur Welt und musste zwischen 1824 und 1829 seinem Vater mit auf die Reisen folgen. An jedem Hafen, an dem das Schiff dann einige Tage lang zum Laden oder Entladen lag, wurde der Junge an Land gesetzt um dort Privatunterricht zu erhalten. Im Alter von dreizehn Jahren kam Blackstadius dann bei einem Lithographen in die Lehre, der Blackstadius auch das Zeichnen beibrachte. Parallel zu dieser Ausbildung besuchte der Jugendliche auch Abendkurse an der Kunstakademie in Stockholm.

Nach seiner Ausbildung und einigen Reisen durch Schweden ging Johan Zacharias Blackstadius 1844 für fünf Jahre nach Finnland um dort als Porträtmaler und Maler von Altartafeln aktiv zu werden. Dank dieser Einkünfte konnte sich der Künstler anschließend eine längere Studienreise nach Paris, Florenz und Rom leisten, wo er sich insbesondere für Fresken interessierte. Nach seiner Rückkehr nach Schweden im Jahr 1854 begann Blackstadius insbesondere Landkirchen zu restaurieren und die dortigen Fresken wieder herzustellen, was auch dazu führte, dass der Künstler bald einige Aufträge bekam die Kalkmalereien mittelalterlichen Kirchen zu restaurieren. Auch wenn Blackstadius damals viel Lob für seine Restaurationen bekam, so würde man diese heute meist als Stümperarbeit bezeichnen, da man um diese Zeit keinen großen Wert auf die Qualität und das Einhalten der ursprünglichen Techniken legte und Blackstadius einfach zur naiven Malerei griff.

Auch die Lithographie hatte Johan Zacharias Blackstadius nicht zur Seite gelegt, denn 1839 illustrierte der Künstler die Frithiofs saga des Dichters Esaias Tegnér und gegen 1870 wirkte er mit Bild und Text an der Wochenzeitung Ny Illustrerad Tidning mit, an der zahlreiche bedeutend Künstler und Schriftsteller Schwedens während des 35-jährigen Bestehens mitwirkten. Während die Leistung des Künstlers an der Restauration von Fresken sehr zweifelhaft ist, zeichnet sich Johan Zacharias Blackstadius, der am 25. Februar 1898 in Stockholm starb, besonders als Porträtist und Geschichtsmaler aus, wobei seine historischen Gemälde sehr stark vom damaligen Volksglauben geprägt sind, also auch in die Denkweise jener Zeit einführt.


25. Februar 1683: Der Erzbischof Jacob Benzelius
25. Februar 1834: Gustaf Emanuel Beskow und das Schulwesen
25. Februar 1764: Carl Gustaf von Brinkman, der Dichter deutscher Seele
25. Februar 1882: Ludvig Nordström und das Paradies in Nordschweden
25. Februar 1931: Der schwedische Architekt Ove Hidemark
25. Februar 1952: Thomas Ledin, ein Musiker gegen Rassismus
25. Februar 1978: Acht Personen erfrieren im Jämtland
25. Februar 1986: Der schwedische Sänger Danny Saucedo 
25. Februar 1995: Flashback, von der Zeitschrift zum Forum 

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 24. Februar 2019

Der Architekt Ralph Erskine

Ralph Erskine kam am 24. Februar 1914 in London zur Welt und studierte dort an der Regent Street Polytechnic Architektur. Im Jahr 1939 brach Erskine mit Fahrrad, Rucksack und Schlafsack nach Schweden auf und fand den Baustil von Ragnar Östberg, Gunnar Asplund und Sven Markelius geradezu revolutionär. Er entschied sich daher den Funktionalismus zu studieren. Während seines Aufenthalts in Schweden brach dann der Zweite Weltkrieg aus und Erskine entschied sich in Schweden zu bleiben, heiratete im Stockholmer Stadshus seine Jugendliebe Ruth, die kurz nach ihm nach Schweden gekommen war, und begann in Schweden als Architekt aktiv zu werden.

Noch 1939 öffnete Ralph Erskine dann ein Architekturbüro in Stockholm, auch wenn er sich 1944 noch für ein Jahr an der Kunsthochschule einschrieb um sich dort mehr mit der schwedischen Architektur zu beschäftigen. Erskine war von der schwedischen Natur begeistert und entschied sich bei seinen Bauwerken, das Klima und die natürliche Umgebung zu integrieren, was bedeutet, dass er die Sonnenwärme optimal für die Erwärmung der Gebäude nutzte und das Licht ein dominantes Element wurde, da dieses im Winter als Mangelware zu sehen war, aber von den Bewohnern der Gebäude auf optimale Weise genutzt werden wollte. Erskine versuchte auch Ökologie, Umwelt und soziale Bedürfnisse bei seinen Plänen zu berücksichtigen und war damit seiner Zeit weit voraus.

Ralph Erskine, der am 16. März 2005 in Ekerö starb, war an rund 200 Bauprojekten beteiligt und entwickelte sich in nur wenigen Jahren zu einem der bedeutendsten Architekten Schwedens, was sich auch darin auszeichnet, dass er Ehrendoktor der Universität Lund, Mitglied der Akademie der freien Kunst und Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Architekten wurde, dass aber auch mehrere seiner Bauten mit bedeutenden Preisen belohnt wurden, zumal Erskine nie das politische und soziale Engagement vergaß und bei seinen Plänen grundsätzlich auch an die Bewohner der Gebäude dachte. Auch wenn Ralph Erskine bestimmt hatte dass sein Name aus dem von ihm gegründeten Architekturbüro nach seinem Tod entfernt werden musste, so erinnert noch jedes dritte Jahr der Ruth and Ralph Erskine Prize an den Architekten, ein Preis, der für soziale und ökologische Innovationen in der Architektur vergeben wird.


24. Februar 1389: Die Bedeutung der Schlacht bei Åsle
24. Februar 1457: Karl Knutsson wird dreimal König Schwedens
24. Februar 1673: Die barocke Ervalla Kyrka
24. Februar 1708: Israel Holmström und die Gesellschaftspoesie des Barock
24. Februar 1741: Johan Henrik Hästesko wird in Stockholm hingerichtet
24. Februar 1746: Der Erzbischof Uno von Troil
24. Februar 1910: Der schwedische Fußballklub Malmö FF
24. Februar 1925: Hjalmar Branting wird zum dritten Mal Ministerpräsident
24. Februar 1933: Der schwedische Reichsverband für sexuelle Aufklärung
24. Februar 1972: Sven Markelius, der Architekt der schwedischen Funkis-Bewegung

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 23. Februar 2019

Der Künstler Peter Adolf Hall

Peter Adolf Hall kam am 23. Februar 1739 als Sohn eines Händlers und Politikers in Borås zur Welt und erhielt daher eine entsprechend gute Bildung, die es ihm erlaubte ab 1753 an der Universität Uppsala Medizin und Naturwissenschaft zu studieren, zur Zeit, als Carl von Linné an dieser Fakultät unterrichtete. Bereits 1755 begab sich Hall dann auf eine vierjährige Studienreise, die ihn vor allem auch nach an die Universität Greifswald führte, wo er seine Kenntnisse in Medizin erweitern wollte. Allerdings entdeckte Hall dort die Musik und die Malerei, die ihn bald mehr faszinierten als die Medizin.

Als Peter Adolf Hall daher 1760 nach Schweden zurückkehrte, hatte er eine solide Ausbildung als Miniaturmaler erworben und erhielt, dank seiner guten Verbindungen, zahlreiche Aufträge Adelige zu malen, unter anderem auch das Portrait des Kronprinzen Gustav, das für seine Braut, Sofia Magdalena von Dänemark, bestimmt war. Trotz dieses Erfolgs entschied sich Hall 1766 nach Frankreich zu gehen, wo er auch Kontakte zu Alexander Roslin aufnahm, der ihn in die Pariser Gesellschaft einführte. Dass Hall dann in Paris unmittelbar Erfolg hatte, lag wiederum an seiner persönlichen Technik innerhalb der Miniaturmalerei, denn er führte in Frankreich in diesem Kunstbereich die freie Pinselführung ein, auch wenn dies nicht von allen französischen Künstlern positiv gesehen wurde.

Peter Adolf Hall sollte in Paris bleiben, dort heiraten und wurde nach bereits drei Jahren auch in der dortigen Kunstakademie aufgenommen. Der absolute Durchbruch kam für Hall im Jahr 1769, als er im Salon de Paris das Portrait des Dauphin Ludvig, dem späteren König Ludwig XVI., ausstellte. Nach dieser Ausstellung wurden Hall die beiden Ehrentitel peintre du Cabinet du Roi und peintre des Enfants de France verliehen. Hall malte in dieser Zeit jedes Jahr etwa 70 Gemälde und hatte ein bedeutendes Einkommen, was sich jedoch nach dem Sturm auf die Bastille änderte, denn 1791 musste er in aller Eile Frankreich verlassen, seine Familie zurücklassen und nach Belgien flüchten. Bereits am 15. Mai 1793 starb Hall dann in Liège.


23. Februar 1717: Magnus Stenbock stirbt in dänischer Haft
23. Februar 1868: Anna Maria Viktoria Uddgren und die erste Strindberg-Verfilmung
23. Februar 1868: Hjalmar Molin, Architekt und Künstler
23. Februar 1901: Ivar Lo-Johansson, ein Pfeiler der Arbeiterliteratur Schwedens
23. Februar 1917: Helga Henschen, Schriftstellerin, Künstlerin und Illustratorin
23. Februar 1967: Das Schloss Skokloster wird Museum
23. Februar 2002: Die schwedische Version von Chess kommt nach Schweden
23. Februar 2012: Prinzessin Estelle kommt zur Welt 

Copyright: Herbert Kårlin

Freitag, 22. Februar 2019

Der Kinderbuchautor Harry Kullman

Harry Kullman kam am 22. Februar 1919 in einer armen und kinderreichen Arbeiterfamilie in Malmö zur Welt, kam jedoch im Alter von sieben Jahren mit seinen Eltern nach Stockholm um dort die Volksschule zu besuchen. Nach Abschluss der Volksschule begann Kullman als Laufbursche zu arbeiten und besuchte gleichzeitig Abendkurse um die Realschulreife zu machen. Der spätere Schriftsteller zeigte sich als wissbegierig, machte anschließend noch das Abitur und studierte zudem Wirtschaftswissenschaften, ein Studium, das er Jahre später noch mit einem literaturwissenschaftlichen Studium ergänzte.

Nach seinem Studium an der Handelshochschule in Stockholm begann Harry Kullman in der Werbebranche zu arbeiten, strebte jedoch eine Karriere als Jugendbuchautor an. Während seine ersten Manuskripte alle abgelehnt wurden, kam 1948 mit seinem Buch Med hemlig order der erste Erfolg, da er hiermit nicht nur einen Jugendbuchwettbewerb gewann, sondern der ersten Auflage auch eine zweite mit 50.000 Exemplaren folgte, und sein zweites Buch Den svarta fläcken ein Jahr später eine bedeutende Aufmerksamkeit erregte, da seine Hautfigur auch Autos klaute, obwohl zu jener Zeit jede Straftat in einem Jugendbuch tabu war. Den svarta fläcken (Der schwarze Fleck) kam jedoch zur rechten Zeit., und das Buch gilt heute als Umbruch in der Jugendbuchliteratur Schwedens, und für Kullman bedeutete es, dass er in den 50er Jahren zu den bedeutendsten, schwedischen Autoren von Kinder- und Jugendbüchern zählte.

Ab dieser Zeit setzte sich Harry Kullman auch immer mehr für die Rechte von Jugendbuchautoren ein, schloss sich entsprechenden Verbänden an und schrieb zu diesem Thema zahlreiche Artikel. Neben zahlreichen Jugendbüchern schrieb Kullman zudem historische Romane, zwei Kriminalromane und er betätigte sich als Übersetzer von Jugendbüchern. Vor allem bei seinen Übersetzungen handelte es sich jedoch nahezu um Bücher Kullbergs selbst, denn er übernahm weder die Stilistik der Originale, noch die gesamten Texte und, in einem Fall, findet man kaum noch eine Übereinstimmung mit Kullmans Übersetzung und dem Originalwerk. Allerdings kann man heute nicht mehr sagen, ob dies vom Verlag oder vom Übersetzer entschieden wurde, denn in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte man in Schweden sehr klare Vorstellungen wie ein Jugendbuch geschrieben sein musste und Kürzungen oder gestrichene Texte waren daher  an der Tagesordnung.


22. Februar 1805: Die schwedische Prinzessin Amalia
22. Februar 1806: Bror Emil Hildebrand, der Gründer des Historischen Museums
22. Februar 1912: Die Künstlerin und Schriftstellerin Emily Nonnen
22. Februar 1832: Christina Charlotta Cederström, eine unveröffentlichte Dichterin
22. Februar 1845: Der schwedische Politiker Lennart Groll
22. Februar 1911: Der schwedische Künstler Carl Fredrik Hill
22. Februar 1932: Die schwedische Schauspielerin Elsa Prawitz
22. Februar 1944: Russische Bomben fallen auf Stockholm und Strängnäs
22. Februar 1979: Umweltskandal in Skåne
22. Februar 2011: Laila Westersund, eine Karriere mit bereits vier Jahren

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 21. Februar 2019

Der Künstler und Graphiker Max Walter Svanberg

Max Walter Svanberg kam am 21. Februar 1912 als Sohn eines Bäckers in ärmlichen Verhältnissen in Malmö zur Welt und wollte eigentlich mit 15 Jahren Violinbauer werden, da diese Instrumente an den Körper einer Frau erinnert. Svanberg fand zwar keine Lehre im Violinbau, aber er wurde im Reklamebüro des Malmöer Kinos Palladium angestellt, erst als Kraft für Alles, und ab 1931 dann als Reklamemaler, wobei er für diese Tätigkeit auch mehrere private Kunstschulen der Stadt besuchte. Svanberg entschied sich ein Jahr später Künstler zu werden und ging nach Stockholm, wurde jedoch von der Kunstakademie als Student abgelehnt.

Max Walter Svanberg entschied sich daher die Otto Sköld Künstlerschule in Stockholm zu besuchen, wo er jedoch wenig Inspiration fand, da der Künstler stark vom Kubismus und mehr dem Malen weiblicher Körper der Malmöer Schulen beeinflusst war als einem klassischen Kunstunterricht. 1934 kam dann jedoch die persönliche Katastrophe, denn Svanberg erkrankte an Polio und sowohl der linke Arm als auch das linke Bein erlahmten nahezu vollständig. Svanberg arbeitete jedoch weiter als Künstler und hatte in den Folgejahren auch einige Ausstellungen, ohne jedoch wirklich einen Durchbruch zu erleben.

Den ersten größeren Erfolg hatte Max Walter Svanberg dann jedoch 1945, als er seine Werke in der Gummesons Kunsthalle ausstellte, denn die Kritiker bezeichneten ihn als Bildpoeten, was die Werke des avantgardistischen Künstlers mit der Neigung zu surrealistischen und erotischen Frauenportraits sehr nahe kommt. Noch im gleichen Jahr gründete Svanberg auch, gemeinsam mit zwei anderen Künstlern, die Imaginisterna, die er jedoch 1952 wieder verließ. Vor allem die positive Einstellung des surrealistischen Poeten André Breton und dessen Unterstützung verhalten Svanberg in den 50er und 60er Jahren zu einer internationalen Anerkennung. Auf Grund der Polio-Erkrankung verlor Svanberg Ende der 70er Jahre die Fähigkeit zu malen und er widmete sich dann, bis zum Tod seiner Frau im Jahr 1982, der künstlerischen Collage. Svanberg starb am 28. Mai 1994 in Malmö, hatte jedoch, seit dem Tod seiner Frau keinerlei künstlerische Arbeit mehr geleistet.


21. Februar 1527: Der schwedische Revolutionär Knut Mikaelsson
21. Februar 1745: Der schwedische Architekt Olof Tempelman
21. Februar 1808: Der Finnische Krieg beginnt 1808 in Abborrfors (Ahvenkoski)
21. Februar 1861: Lars Levi Læstadius, der Apostel der Samen
21. Februar 1882: Der Schauspieler und Regisseur Ivar Kåge
21. Februar 1907: Der schwedische Ministerpräsident Erik Gustaf Boström
21. Februar 1934: Betzy Ählström, die erste Glaskünstlerin Schwedens
21. Februar 1950: Håkan Nesser, Kommissar Van Veeteren und Kommissar Barbarotti
21. Februar 1950: Håkan Nesser und Kommissar Van Veeteren
21. Februar 1976: Die ersten Paralympischen Winterspiele in Örnsköldsvik

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 20. Februar 2019

Der schwedische Künstler Caleb Althin

Caleb Althin kam am 20. Februar 1866 als Sohn eines Priesters in Karlskrona zur Welt und studierte zwischen 1885 und 1894 Kunst an der Kunstakademie in Stockholm. Nach seinem Studium verbrachte Althin zwei Jahre auf einer Studienreise in Frankreich und in Deutschland bei der er seine künstlerischen Fähigkeiten noch weiter verbesserte und sich auf die Dekormalerei spezialisierte. Nach seiner Rückkehr nach Schweden arbeitete der Künstler insbesondere als Dekorationsmaler in einigen der bedeutendsten Kirchen Schwedens, unter anderem der Domkirche in Uppsala und der Sofiakirche in Stockholm.

Parallel zu dieser Tätigkeit gründete Caleb Althin jedoch auch eine Schule für künftige Maler, die Althins målarskola, wo der Künstler selbst im freien Zeichnen unterrichtete. In kurzer Zeit entwickelte sich diese Schule zur bekanntesten privaten Kunstschule Skandinaviens in der über mehrere Jahrzehnte hinweg Künstler auf die Prüfung der Kunstakademie vorbereitet wurden, insbesondere auch Frauen, die im allgemeinen nicht überall Zugang hatten. Bereits ein Jahr nach Gründung seiner Schule wurde Althin auch als Kunstlehrer an der Technischen Hochschule in Stockholm beschäftigt und an 1912 hatte er zudem eine Anstellung am heutigen Konstfack.

Caleb Althin gehört mit zu den vielseitigsten Künstlern seiner Zeit, denn neben Fresken und dekorativen Malereien in Kirchen, arbeitete er auch als Illustrator und als Plakatmaler, unter anderem für die Stora Bryggeriet, eine Großbrauerei, in Stockholm und er bewies auch mehrmals seine Fähigkeit im Kupferstich, wobei einige seiner graphischen Werke stark an den Jugendstil angelehnt sind. Da Althin mehrere Kunststile meisterte, wurde er zwar sehr viel und sehr gerne beschäftigt, aber er fand wenig Anerkennung bei den etablierten Künstlern seiner Zeit, die alle nur einen bestimmten Stil verfolgten und die Vielseitigkeit Althins mehr dem Handwerk zuordneten. Caleb Althin fand dennoch den Zugang zur Nationalgalerie in Stockholm.


20. Februar 1513: Johan II. von Schweden, König für vier Jahre
20. Februar 1636: Die Entwicklung der schwedischen Post
20. Februar 1636: Der Reichsrat Axel Oxenstierna af Södermöre
20. Februar 1816: Anders Jönsson und die schwedische Textilindustrie
20. Februar 1856: Carl David Skogman und wie Wirtschaftspolitik Schwedens
20. Februar 1866: Der schwedische Architekt Carl Westman
20. Februar 1903: Der schwedische Maler Gotthard Werner
20. Februar 1916: Klas Pontus Arnoldson, Träger des Friedensnobelpreises
20. Februar 1917: Gustaf von Platen, journalistische Romane ohne Skandale
20. Februar 1955: Klas Östergren, das exzentrische literarische Genie
20. Februar 1988: Die schwedische Künstlerin Idun Lovén 

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 19. Februar 2019

Der schwedische Künstler Tore Strindberg

Tore Strindberg kam am 19. Februar 1882 als Sohn eines Großhändlers in Stockholm zur Welt und studierte zwischen 1898 und 1902 bei Adolf Lindberg die Medaillengravur, so dass er bereits 1902, als er sich an der Kunstakademie einschrieb, eine erste künstlerische Ausbildung hatte. Bereits während seines dortigen Studiums nahm Strindberg daher an einigen Ausstellungen teil um sich einen Namen zu machen. Nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1907 machte Strindberg, wie nahezu jeder Künstler seiner Zeit, eine längere Studienreise, die ihn insbesondere auch nach Paris führte, das Zentrum europäischer Kunst dieser Epoche.

Als Tore Strindberg aus Frankreich zurückkehrte, erhielt er seinen ersten öffentlichen Auftrag und gestaltete die Altartafel der Engelbrekskyrkan in Stockholm. Neben seinen zahlreichen öffentlichen Skulpturen in Bronze und Holz beteiligte sich Strindberg an zahlreichen internationalen Ausstellungen, unter anderem in Kopenhagen, Venedig, Wien und anderen Städten mehr, was ihm mehrere Preise und ein bedeutendes Stipendium einbrachten. Als seine skulpturalen Meisterwerke gelten der Brunnen „Die fünf Kontinente“ in Göteborg und die Skulptur Krokus in Stockholm, die beide im klassischen Stil geschaffen wurden.

Auch wenn Tore Strindberg rund 90 Medaillen und Plaketten schuf, unter anderem für die Olympischen Spiele, aber auch in Erinnerung an Selma Lagerlöf, Anna Retzius und andere Persönlichkeiten Schwedens, ist diese Seite seines künstlerischen Schaffens weniger bekannt als selbst seine Grabmonumente, unter denen insbesondere das Monument in Erinnerung an die Teilnehmer der Polarexpedition des Forschers Salomon August Andrée, bei der er nicht zur klassischen Skulptur griff, sondern seiner Kunst den Symbolismus beifügte. Werke des Künstlers, der am 6. Februar 1968 in Stockholm starb, sind auch in allen bedeutenden Museen Schwedens zu finden.


19. Februar 1719: Georg Heinrich von Görtz wird hingerichtet
19. Februar 1733: Der schwedische Botaniker Daniel Solander
19. Februar 1734: Nils Philip Gyldenstolpe in adeligem Kreis
19. Februar 1841: Elfrida Andrée und der frühe Feminismus Schwedens
19. Februar 1841: Die schwedische Schriftstellerin Ulrika Widström 
19. Februar 1859: Svante Arrhenius, der erste schwedische Nobelpreisträger
19. Februar 1865: Sven Hedin, Abenteurer und Schriftsteller in fernen Ländern
19. Februar 1930: Kjell Espmark, ein Leben für eine unsterbliche Literatur
19. Februar 1978: Arvid Olson und die Filmanimation in Schweden
19. Februar 1989: Der Globen in Stockholm
19. Februar 1990: Ingvar Carlsson wird dreimal schwedischer Ministerpräsident

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 18. Februar 2019

Der Künstler Adolf Ulrik Wertmüller

Adolf Ulrik Wertmüller kam am 18. Februar 1751 als Sohn des königlichen Leibarztes als Ulric Adolph Wertmüller in Stockholm zur Welt. Als Mitglied der gehobenen bürgerlichen Klasse erhielt Wertmüller nicht nur eine gute Grundbildung, sondern auch die Genehmigung Kunst zu studieren. Unter Pierre Hubert L'Archevêque wurde der junge Mann insbesondere als Bildhauer ausgebildet, wobei er jedoch nach sechs Jahren als Lehrling und Helfer von L'Archevêques zur Malerei überging, die in jener Zeit weitaus mehr Einkommen versprach als die Bildhauerei.

Nachdem er eine kürzere Zeit im Atelier von Lorens Pasch dem Jüngeren studiert hatte, ging Adolf Ulrik Wertmüller 1772 nach Paris, wo er von Alexander Roslin unter die Fittiche genommen wurde und unter Joseph-Marie Vien Historienmalerei studierte. Als Vien dann als Kunstlehrer nach Rom ging, folgte ihm Wertmüller, was zu seiner produktivsten Zeit als Künstler führte. Aus finanziellen Gründen musste der Künstler jedoch 1779 nach Frankreich zurückkehren um sich dort als Porträtmaler zu verdingen. Als Wertmüller dann 1783 einige seiner Werke im Salon de Paris ausstellte, zeigte sich, dass seine Portraits kaum überzeugten, im Gegensatz zu seinem Gemälde „Ariadne auf Naxos“, ein Gemälde, das er im Auftrag des schwedischen Ministers Gustaf Philip Creutz gemalt hatte.

Dieses Gemälde machte Adolf Ulrik Wertmüller bekannt und führte dazu, dass der Künstler auch in die französische Kunstakademie aufgenommen wurde. Creutz bestellte bei Wertmüller dann ein Portrait Ariadnes, das er dem schwedischen König Gustav III. schenkte und den König begeisterte. Der König ernannte Wertmüller zum Hofmaler, er wurde Mitglied der schwedischen Kunstakademie und er erhielt den Auftrag Marie-Antoinettes Portrait zu malen. Beim Salon de Paris 1758 wurde das Portrait von der Kunstwelt schlecht bewertet und auch Marie-Antoinette zeigte sich damit unzufrieden. Wertmüller blieb noch einige Jahre in Frankreich, kehrte jedoch, nach einem Aufenthalt in Spanien und in Amerika, 1796 zurück nach Schweden, wo er jedoch den Anschluss an die neuen künstlerischen Strömungen verpasst hatte und, auf Grund von Intrigen, weder eine erhoffte Professur, noch aber Aufträge erhielt. Adolf Ulrik Wertmüller ging erneut nach Amerika, konnte jedoch auch dort keinen Fuß mehr fassen und starb am 5. Oktober 1811 in Wilmington, Delaware. Die bedeutendsten Gemälde des Künstlers sind in den größten Museen Schwedens zu finden.


18. Februar 1527: Peder Jakobsson wird als Staatsfeind hingerichtet
18. Februar 1602: Per Brahe der Jüngere und Visingsö im Vättern
18. Februar 1635: Der Reichsrat Johan Göransson Gyllenstierna
18. Februar 1860: Anders Zorn, der internationalste Maler Schwedens
18. Februar 1862: Die Männergesellschaft Concordia in Örebro
18. Februar 1862: Hans Larsson, Philosoph und Schriftsteller
18. Februar 1908: Das Dramaten in Stockholm, das Nationaltheater Schwedens
18. Februar 1928: Die schwedische Künstlerin Karin Larsson
18. Februar 1956: Ted Gärdestad und der Tod unter der Eisenbahn
18. Februar 1960: Per Hallström, der Schriftsteller der nordischen Schwermut
18. Februar 1981: Ebba von Sydow, Trendbücher die eine Generation beeinflussen

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 17. Februar 2019

Der Erzbischof Nils Ragvaldsson

Als Nils Ragvaldsson am 17. Februar 1448 im Alter von vermutlich 64 oder 65 Jahren auf seiner Burg Almarestäket am Mälaren starb, hatte er nicht nur den Rang des Erzbischofs erreicht, sondern auch die Königsmacht in Schweden gestärkt und alle geltenden Statuten der Bistums Uppsala in einem Kompendium gesammelt. Ragnarsson gehörte auch mit zu den bedeutendsten Vertretern des sogenannten Götizismus, einer Gruppe an Personen, die in Schweden und den mythologischen Helden den Ursprung der Menschheit suchten und die schwedische Rasse über jene anderer Völker stellten.

Nils Ragvaldsson war zwischen 1382 und 1385 als Sohn eines Waffenträgers im Södermanland zur Welt gekommen und hatte daher vermutlich nur eine minimale Bildung. Dennoch wurde er 1409 als Kanoniker des Stiftes Strängnäs genannt, wurde dort 1420 zum Dekan ernannt, war 1426 Bischof des Stiftes Växjö und wurde 1438 von Erich von Pommern durch Postulation zum Erzbischof des Stiftes Uppsala. Die Postulation deutet darauf hin, dass Ragvaldsson nicht die nötigen Voraussetzungen für das Amt hatte, jedoch aus heute unbekannten Gründen dennoch für das Amt vorgesehen wurde.

Nils Ragvaldsson nahm während der folgenden Jahre eine besondere politische Situation ein, denn er wurde der Vermittler zwischen dem Reichsvorstand Karl Knutsson und dessen Gegenspieler, also dem Hochadel und er schlug, nach dem Tode des Königs Erich von Pommern Christoph III. (Christoph von Bayern) zum König vor. Ragvaldsson gilt als einer der treuesten Diener dieses Königs und verteidigte auch jede seiner Entscheidungen von kirchlicher Seite her. Den Fanatismus und die geringe Bildung bewies Ragvaldsson vor allem bei einer Rede während des Konzils in Basel, als er, in relativ konfuser Weise, beklagte dass der schwedische König zu wenig Beachtung fänden, obwohl nur Erich von Pommern bis zur den Goten zurückverfolgt werden könne und daher einer besonderen Achtung würdig sei, was jemand mit Universitätsbildung nie gesagt hätte.


17. Februar 1347: Die Geschichte der Kupfergruben in Falun
17. Februar 1410: Der Ritter, Jurist und Reichsrat Karl Ulfsson till Tofta
17. Februar 1753: Schweden greift zum Gregorianischen Kalender
17. Februar 1859: Johan Lindström Saxon, der Heimatautor Närkes
17. Februar 1893: Arvid Källström, der unermüdliche Skulpteur Schwedens
17. Februar 1931: Hitler und Goebbels erhalten in Stockholm Redeverbot
17. Februar 1938: Der Troubadour Bengt Sändh
17. Februar 1973: Die schwedische Sängerin Shirley Clamp
17. Februar 1992: Der einzige unaufgeklärte Polizistenmord in Schweden

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Samstag, 16. Februar 2019

Die Schriftstellerin Eva von Zweigbergk

Eva von Zweigbergk kam am 16. Februar 1906 als Tochter eines Chefredakteurs und einer Journalistin als Eva Alkman in Göteborg zur Welt und begann nach einer kürzeren Ausbildung an der Kunsthochschule Valand und einem Studium in Kunstgeschichte und Englisch an der Universität Uppsala 1929 bei den Dagens Nyheter zu arbeiten, der Zeitung, der sie bis 1969 treu bleiben sollte. Von Zweigbergk arbeitete die ersten Jahre insbesondere als Kritikerin von Kinder- und Jugendbüchern, schrieb über Kunstgeschichte und arbeitete zudem als Übersetzerin, bevor sie in den 40er Jahren selbst die ersten Kinderbücher veröffentlichte.

Die ersten Jahre ihres Berufslebens waren für Eva von Zweigbergk auch von privaten Problemen begleitet, da sie sich in der Ehe mit Einar Malm nicht zufrieden fühlte und ihr Liebhaber Vilhelm Moberg lediglich eine stabile Affäre suchte, sich jedoch nicht von seiner Frau scheiden lassen wollte. Von Zweigbergk ließ sich nach der einjährigen Affäre jedoch scheiden und fand mit der nächsten Ehe mit einem Rechtsanwalt die Stabilität um sich auch für die Rechte der Frau im Journalismus einzusetzen, wobei die Journalistin 1937 auch Chefredakteur für die neu eingeführter Frauenseiten der Dagens Nyheter wurde.

Ab den 40er Jahren begann Eva von Zweigbergk auch mehr und mehr als Kulturjournalistin zu arbeiten und begann eigene Kinderbücher zu schreiben, angefangen von Bilderbüchern, die bekannte Illustratoren bebilderten, bis zu Anthologien und Jugendromanen. Die bedeutendste Leistung der Schriftstellerin wurde 1965 dann die erste Geschichte des Kinderbuches in Schweden, das die Zeitspanne von 1750 bis 1950 umfasste. Die Kinder- und Jugendbücher der Autorin zeigen auch deutlich den Übergang von den traditionellen Werken, die immer eine Art gesellschaftliche Lehre beinhalteten zur moderneren Literatur, da die Werke  von Zweigbergks in der Stadt, im Arbeitsleben und anderen Umgebungen spielen, die in der älteren Kinderliteratur Schwedens nicht beachtet wurden.  Eva von Zweigbergk starb am 15. Februar 1984 in Stockholm.


16. Februar 1758: Der Kriegsheld Georg Carl von Döbeln
16. Februar 1862: Die politisch satirische Zeitung Söndags-Nisse
16. Februar 1869: Oscar Patric Sturzen-Becker, ein literarischer Revolutionär 
16. Februar 1880: Hjalmar Lundgren, Literatur und Lakalpatriotismus aus Norrköping 
16. Februar 1895: Fredrik August Dahlgren, der Forscher der schwedischen Sprache
16. Februar 1944: Der Philosoph und Schriftsteller Hans Larsson
16. Februar 1945: Rudolf Värnlund, der unverstandene Arbeiterliterat 
16. Februar 1957: Ingmar Bergmans Film „Das siebente Siegel“
16. Februar 1962: Das Kriegsschiff Vasa wird in Stockholm geborgen
16. Februar 1967: Die schwedische Schriftstellerin Katarina von Bredow
16. Februar 1969: Harry Hjörne rettet die GP (Göteborgs-Posten)
16. Februar 1981: Die schwedische Leichtathletin Sanna Kallur
16. Februar 1987: Carl von Linné ersetzt König Gustav II. Adolf 
16. Februar 1999: Björn Afzelius und politische Kritik

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Wörterbuch Deutsch-Schwedisch

Freitag, 15. Februar 2019

Der Reichsrat Claes Fleming af Liebelitz

Claes Fleming, bisweilen Klas Fleming geschrieben, kam am 15. Februar 1649 als Sohn eines Admirals und Oberstadthalters in Stockholm zur Welt und erhielt eine nahezu militärische Bildung bei der er jedoch auch ein breites Allgemeinwissen erwarb. 1662 begann Claes Fleming ein Studium an der Universität Uppsala, das er jedoch 1669 in Åbo, dem finnischen Turku, beendete, da der Vater dorthin als Gouverneur versetzt worden war. Wie zu jener Zeit üblich begab sich Fleming anschließend auf eine längere Auslandsreise, die er mit einem kürzeren Studium in Groningen und einem militärischen Einsatz in Frankreich unterbrach. Nach seiner Rückkehr nach Schweden im Jahr 1674 wurde der 25-jährige Fleming in der königlichen Kanzlei beschäftigt.

Claes Fleming wurde insbesondere in der Finanzverwaltung tätig und gewann dabei die Gunst des Königs Karl XI., der ihn 1680 zum Landmarschall ernannte und ihm rinrn bedeutenden Einfluss bei der Regierungsreformen gab. Bei den angestrebten Reformen zeigte sich Fleming sehr diplomatisch und konnte die Entscheidungen so beeinflussen, dass der König für keinerlei Fehler verantwortlich gemacht werden konnte. Diese diplomatische Fähigkeit zeigte sich für Fleming sehr vorteilhaft, denn dadurch gab ihm der König eine steigende Machtstellung und ernannte ihn sogar zum Kanzler der Universität Lund.

Claes Fleming erhielt unter Karl XI. die Oberaufsicht über das gesamte Finanzwesen Schwedens, wobei er ab 1684 auch der Präsident des Bergkollegiums und des Staatsbüros war. Als deutlicher Unterstützer des Königs wurde Fleming jedoch auch zu einem der gehasstesten Männer Schwedens, was heute schwer zu verstehen ist, da Fleming für seine Leistungen kaum entlohnt wurde und er bis zu seinem frühen Tod am 31. Juli 1685, als er auf dem Weg nach Aachen war, sehr arm war. Dank seiner Dienste versorgte der König anschließend seine Ehefrau und seine Kinder, die ohne diese Unterstützung, auf der Straße gelandet wären.


15. Februar 1362: Håkan Magnusson, der König auf verlorenem Posten
15. Februar 1700: Casten Rönnow und das älteste Herbarium Schwedens
15. Februar 1714: Der Admiralgeneral Hans Wachtmeister af Johannishus
15. Februar 1794: Olof Celsius der Jüngere, Philosoph und Politiker
15. Februar 1819: Jacob Axelsson Lindblom, ein besonderer Bischof Schwedens
15. Februar 1820: Der schwedische Ministerpräsident Arvid Posse
15. Februar 1893: Hans von Euler-Chelpin erhält den Nobelpreis in Chemie
15. Februar 1897: Der schwedische Künstler Alfred Nyström
15. Februar 2004: Hasse Ekman, Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor 

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Donnerstag, 14. Februar 2019

Sigurd Curman, Architekt und Restaurator

Als Sigurd Curman am 14. Februar 1966 in Solna starb, ging er als der bedeutendste Restaurator schwedischer Kirchen in die Geschichte der Architektur ein, auch wenn er selbst nie als Architekt und Baumeister tätig war, und auch nie sein begonnenes Architekturstudium zu Ende geführt hatte. Curman war jedoch Professor für Architekturgeschichte und er war für das schwedische Reichsantiquariat tätig. Auf Grund seiner Kenntnisse gelang es Curman im Laufe der Jahre zahlreiche historische Bauten im ursprünglichen Stil zu erhalten und sämtliche Arbeiten in diesem Bereich sinnvoll zu steuern.

Sugurd Curman kam am 29. April 1879 in der gehobenen Bürgerschicht in Stockholm zur Welt und wurde schon in seiner Kindheit insbesondere zur Kunst und Architektur geführt, die ihn nach einer Familienreise nach Italien nie mehr los ließ. Nach seiner Hochschulreife im Jahr 1897 begann Curman, da er sich nicht auf eine Studienrichtung festlegen konnte, eine Mischung aus Geisteswissenschaft und Naturwissenschaft, stellte nach Abschluss des Studiums jedoch fest, dass er, um als Kunsthistoriker zu arbeiten, praktische Erfahrung benötigte. In der Folge arbeitete Curman daher zeitweise bei einem Architekten, studierte jedoch auch am Konstfack und der Kunstakademie Architektur, ohne das Studium jedoch zu beenden, da er sich vor allem für die Geschichte der Architektur interessierte, die in den höheren Semestern kaum eine Rolle spielte.

Der Durchbruch kam für Sigurd Curman nach seiner Rückkehr von einer mehrjährigen Studienreise bei der er sich intensiv dafür interessierte wie man in anderen Ländern historische Gebäude restaurierte. Curman wurde nämlich gefragt ob er sich Gedanken über eine Restauration des Klosters Vreta machen könne. Curman sah sich Vreta an um kam mit der Nachricht zurück, dass sämtliche Vorschläge stümperhaft waren, da man nie eine historische und technische Untersuchung des Klosters gemacht hatte, sondern nur auf ein moderneres Aussehen bedacht war. Curman erhielt daraufhin nicht nur den Auftrag sich um die kunsthistorische Restauration Vretas zu kümmern, sondern er wurde auch im Amt für Restaurationsfragen eingestellt. Zwischen 1909 und 1925 war Curmann dann für die Restauration von 17 mittelalterlichen Kirchen verantwortlich, die dadurch weitgehend ihr ursprüngliches Aussehen behalten konnten.


14. Februar 1805: Carl Eneas Sjöstrand und das finnische Kalevala
14. Februar 1844: Der schwedische Ministerpräsident Robert Themptander
14. Februar 1871: Der schwedische Künstler Carl Brandt 
14. Februar 1900: Bengt Helldal, der fitte Arzt aus Falkenberg
14. Februar 1925: Die Opernsängerin Signe Hebbe
14. Februar 1944: Schwedens bester Formel 1 Fahrer stirbt nach Unfall
14. Februar 1947: Die schwedische Schriftstellerin Majgull Axelsson
14. Februar 1960: Sven Lidman, ein Nihilist wird zum Autor von Psalmen
14. Februar 1995: Metro, die kostenlose Tageszeitung Schwedens

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Mittwoch, 13. Februar 2019

Die Schauspielerin und Regisseurin Pernilla August

Pernilla August kam am 13. Februar 1958 in Stockholm zur Welt und begann ihre Karriere im Grunde bereits im Alter von acht Jahren als Kinderschauspielerin im Vår Teater. Mit 17 bekam die Schauspielerin dann erstmals eine kleine Rolle im Film Giliap, aber als sie das Gymnasium abgeschlossen hatte, schien die Karriere zu Ende zu sein und August begann mit entwicklungsgestörten Kindern zu arbeiten. Als sie jedoch 1979 an der Theaterhochschule in Stockholm als Studentin akzeptiert wurde, kehrte sie unmittelbar zurück zum Schauspiel. Noch während ihrer Ausbildung kam ein Angebot von Ingmar Bergman für die Rolle des Kindermädchens Maj in Fanny und Alexander.

Diese Rolle machte Pernilla August nahezu über Nacht bekannt und führte nicht nur zu einer längeren Zusammenarbeit mit Bergman, sondern auch zu mehreren Rollen im Dramaten, wo sie, unter anderem, in Nora, Ein Puppenheim und Eine Wintersage spielte und die Hauptrolle in Maria Stuart erhielt. Einer der Höhepunkte in der Karriere von Pernilla August war die Auszeichnung als Beste Schauspielerin im Jahr 1992 in Cannes, für ihre Rolle in Den goda viljan, einer Fernsehserie, bei der ihr damaligen Mann, Bille August, die Regie führte. Seit 1985 gehört August auch zum festen Ensemble des Dramaten in Stockholm.

Im Jahr 2005 stellte Pernilla August auch ihren ersten Kurzfilm Blindgångare  vor, dem fünf Jahre später der Spielfilm Svinalängorna folgte, ein Film in dem Noomi Rapace die Hauptrolle hatte. Dieser dramatische Film, der in den 70er Jahren spielt, brachte der Regisseurin August einen Preis während der Filmfestspiele in Venedig und 2011 den schwedischen Filmpreis Guldbagge als beste Regisseurin des Jahres. Seit dieser Zeit arbeitet Pernilla August sowohl als Schauspielerin, als auch als Regisseurin und schreibt zudem einen Teil ihrer Drehbücher selbst. Ihre Tochter Alba August nimmt den Weg der Mutter und spielte 2018 die junge Astrid Lindgren im Film Astrid.


13. Februar 1660: Karl X. Gustav stirbt an einer Blutvergiftung
13. Februar 1822: Die schwedische Uhrmacherin Betty Linderoth
13. Februar 1834: Der schwedische Künstler Alfred Wahlberg
13. Februar 1843: Der schwedische Künstler Georg von Rosen
13. Februar 1947: Der schwedische Künstler Pelle Swedlund 
13. Februar 1950: Die schwedische Schauspielerin Eva Britt Remaeus
13. Februar 1995: Metro, die kostenlose Tageszeitung Schwedens
13. Februar 2003: Tore Fredrik Wretman und die schwedische Kochkunst

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