Montag, 13. Februar 2017

Die schwedische Uhrmacherin Betty Linderoth

Betty Linderoth, geborene Cedergren, kam am 13. Februar 1822 als Tochter eines Urmachers in Stockholm zur Welt und lernte in der Werkstadt des Vaters den Beruf einer Uhrmacherin, was um jene Zeit sehr ungewöhnlich war. Auf Grund des ständigen Mobbings der anderen, ausschließlich männlicher Lehrlinge, schnitt sich die junge Frau dann die Haare kurz und kleidete sich wie die männlichen Lehrlinge, was ihr eine gewisse Achtung einbrachte. Allerdings sollte Linderoth später nicht die Firma des Vaters übernehmen, sondern einen anderen Weg einschlagen.

Mit 22 Jahren heiratete nämlich Betty Cedergren den Uhrmacher Gustaf Wilhelm Linderoth, der seine Ehefrau zum Werkstattmeister in seiner Werkstätte in Stockholm machte. Die junge Frau hatte nun nicht nur die Aufgabe Uhren herzustellen oder zu justieren, sondern sie war auch für die Ausbildung von Lehrlingen zuständig. In dieser Aufgabe gelang es ihr acht Frauen für den Beruf eines Uhrmachers zu gewinnen und damit auch Frauen den Weg in diesen Beruf zu öffnen. Linderoth machte in diesen Jahren auch Studienreisen nach Paris und vor allem in die Schweiz um alle Geheimnisse eines Uhrmachers zu erforschen, was sich auch auszahlte, denn bald gehörten auch Prinzessin Eugénie und Josefina von Leuchtenberg zu ihren Kunden.

Als ihr Ehemann 1871 starb, übernahm Betty Linderoth das Geschäft, das mittlerweile zum Hoflieferant aufgestiegen war, bis sie es 1884 an den Adoptivsohn ihres Sohnes weitergab. Betty Linderoth war jedoch nicht nur die Hofuhrmacherin des Königs Oscar II., sondern sie sie war auch die erste Schwedin, die ihre Arbeiten 1862 in der Weltausstellung in London präsentiert und dafür einen Preis erhalten hatte. Als sich Betty Linderoth,  die am 10. Dezember 1900 in Stockholm starb, bereits von der aktiven Tätigkeit zurückgezogen hatte, wurde sie als erste Frau Schwedens Ehrenmitglied in der Uhrmachergesellschaft in Stockholm und in die die Schwedische Uhrmachergesellschaft aufgenommen und schuf Frauen damit einen offiziellen Platz in einem Gewerbe in dem sie selbst anfangs nur geduldet war.


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Copyright: Herbert Kårlin

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