Montag, 27. Juni 2016

Der schwedische Graveur Adolf Lindberg

Auch wenn heute nur wenige Personen wissen wer Adolf Lindberg war, so hinterließ der Graveur bei seinem Tod am  27. Juni 1916 in Stockholm ein Vermächtnis, das ihn bis heute überleben sollte, und dies ohne dass er seine Werke signierte. Lindberg war es gelungen 1898 gewissermaßen mit seinen Schülern und Maschinen ins Königliche Münzkabinett einzuziehen und damit für die Münzen nach der Unionsauflösung mit Norwegen zuständig zu sein, aber auch für sämtliche Medaillen der Svenska Akademien und der Vetenskapsakademien. Einige seiner Werke sind daher heute nahezu unbezahlbar.

Adolf Lindberg war am 4. September 1839 als Sohn eines Tischlers zur Welt gekommen und machte nach der Volksschule erst eine Lehre als Goldschmied, studierte jedoch gleichzeitig im Abendstudium an der Slöjdföreningens skola  das Kunsthandwerk. Dort kam er in Berührung mit der Gravur von Münzen und hatte Lea Ahlborn als Lehrerin, jene Frau, die als erste Frau Schwedens zur Königlichen Graveurin ernannt wurde. Von 1859 bis 1868 studierte Lindberg dann Gravur an der Kunstakademie in Stockholm, unterbrochen von einigen Studienreisen ins Ausland. Während dieser Aufenthalte studierte Lindberg vor allem die französische Gravierkunst.

Nach Ende seiner Ausbildung und der Gründung seines Ateliers in Stockholm, konnte er indes nicht an die Münzgravur zu denken, die um diese Zeit  insbesondere von Lea Ahlborn dominiert wurde. Adolf Lindberg arbeitete daher in mehrerer Bereichen und begann auch mit der Prägung von Medaillen bekannter Persönlichkeiten, was ihm 1875 den Durchbruch brachte, denn seine Medaille mit Elise Hwasser galt geradezu als Kunstwerk, was ihm zahlreiche Aufträge in diesem Bereich brachte, unter anderem den Auftrag eine Gedenkmünze für das 400-jährige Jubiläum der Universität Uppsala zu gravieren. Es folgte eine weitere Reise nach Frankreich, wo er auch die Reduzierungsmaschinen von Paulin Tasset entdeckte, die er anschließend  in Stockholm nachbauen ließ. Die extrem hohen Kenntnisse der Gravierkunst führten schließlich dazu, dass Lindberg seiner Lehrerin Ahlborn im Münzkabinett folgte.


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Copyright: Herbert Kårlin

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